1838 / 182 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mit Franfceih über diz Entshädigungs-Frage unter ehrenvollen Bedingungen zu verständigen, und man hoffte allgemein, daß England die Sache vermitteln wúrde. Jn der Ciiy wird jeßt von den Kaufleuten und anderen mit Mexiko in Verbindung stehenden Personen eine Petition an die Regierung unterzeich- net, in welcher diese gebeten werden soll, das Schiedsrichteramt in diesem Streite zu übernehmen: oder sich von selbst dazu zu erbieten, weil die lángere Fortdauer desselben den Britischen Jn- teresse hôchst_ nachtheilig seyn würde.

Niederlande.

Amsterdam, 26. Juni. Das Handelsblad enthält folgende mit größerer Schrist gedruckie und als höchst wichtig vezeihnete Etriseidung aus Frankfurt a. M. vom 22sten d. : „Ich sehe aus einigen Jhrer Zeitungen, däß man sich hier und da noch Besorgnisse macht ber den Ausgang der neu an- geknüpyften Bekäthurigen dèr Londoner Konferenz und an den ‘vön “Jhner? gegebenen beruhigenden Nachrichten zweifelt, bloß weil die Konferenz nèch nicht wieder versammelt sey. Man vétgißt- aber hierbei, daß, bevor. die Konferenz zur Abmachung der Sache in Lóndon zusämmentreten känn, noch eine Unter- handlung mit ‘deni Bundestag: Zu Ende gebracht werden muß; dié Konferetizèn wurden früßer: abgebrochen, weil Frankreich und England érklärtén ;* daß sie keinen ferneren Eröffnungen Gehör eben ‘êónútén, bevor ‘nicht der König der Niederlande die Zu-

imtnung des-Bündestages zur Abtretung des in den 24 Artikeln mal Theiles von Luxemburg an Belgien erlangt haben wärde.

iése Zúüstimmung - wurde damals verweigert, weil der König dein Bünde keine Territorial ? Entschädigung“ bieten wollte oder fontite. Es verständ si also’ jet von elbst, daß das Haager Käbêtiet ‘aufs ‘neue in Fráänkfurt Utitérhandluttgen “anknüpfen niußte/um jêne!Züstimmüng zu erlangen, bevor' die-5 Mächte auf Hollands Anträge wegen Vollziehung der--24 Artikel“ ein- gehen“ könnten. Es ‘ijt mir angenehm, der Ersté seyn zu kdnnen, der Jhnen und Jhrèn Landsleuten die erfreuliche Nach- richt mittheilt} daß der Bundestag nunmehr jene Anträge ihres Kabinets cinstimmig angenommen hat. Das einzige Hin- derniß,; "welches noch der Unterzeichnung des Traktates entge- genstand; ist''aiso aus dem-Wege® geräumt, und wahrscheinlich wird ün zwischen der Londdner Konferenz und Jhrer Regie- rung ‘Alles binnen kurzèn abgethan seyn.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 26. Juni. Am 24.d. M., dem Namenstage des Königs, stattete Se. Majestät in Begieitung der General- Adjutatiten des Heeres und der Flotte einen“ Besuch auf der Fregatte: „Josephine“ und der Korvette „Najäden“/ ab, welche

- seir einigen Tagen aus dem Mittelländischen Meere hierher zu- rückgekehrt waren. Der König wurde mit den üblichen Ehren- bezeigungen und einem allgemeinen Hurrah empfangen. Als Höchstderselbé “wieder ans Land stieg, hatten sich die Bewoh- ner dér Hauptstadt in großer Menge am Ländungs-Plaßze ver- famimelt Und äußerten ihre ehrfürchtsvolle:/ Freudé auf die un- (S Weise. Am Abend“ war Gesellschäft und Konzert et der Königin, zu denen alle hohen Beamten, das diploma- tishe-Corps u. }. 1. eingeladen waren.

Durch eine Verordnung vom 23. Juni ist die Einfuhr des Roggens, der Gerste und des Hafers gegen Eclegung der Hälfte der sonst gültigen Steuersähe bis zum Ende des August gestattet. Durch eine andere Verordnung von demselben Täge wird ‘dié Einfuhr ‘des Heu?s- und des Strohs bis zum Ende dieses Jahres gänzlich freigegeben.

‘Die Ruhe ‘unserer Hauptstadt is seit den leßten Tumulten nicht wieder’ gestdrt worden.

Dánemarfk.

Kopenhagen, 26. Juni. (Alton. Merk.) Daß die er- wartéte “Ankunft - des Großfürsten hier ‘jéßt das allgemeine Stadtgéespräch ist, (äßt sich denken und ist um so-weniger- zu vèrwunderti, - je länger sich dieselbe verschiebt. Heute Abend bein Abgange ‘der Post is der Hohe Gast noch ‘nicht da, man erwartet ihn aber ‘bestimmt morgen Vormittag gegen ‘zwölf Ugr. (Er geht heute ‘von Gothenburg ab.) Heute - Morgen inder Früße kam abet“ ein Kaiserl. Rufsisches Dampf- {hi (der „Hercules‘“) an, welhes von der Russischen Fregatte, die: seit 14 Tagen hier auf dér Rhedë liegt, salutirt ward. Allért ‘ist der Zutritt zu diésem Danipfschisff versagt, welches angeblich Depeschen für den Nüssischen Thronfolger an Bord hat. Wohluntértictete geben den Aufenthalt ‘des Großfürsten hier- seibst auf 5 Tage an, in welchen er’ auch dié Lustschlösser Und die Festung Kronenburg in Augenschéin nehmen wird. Nach Ablauf derselben" wird der Größfürst mit einem Dampfschiff nach der- alte Hanséstadt Lübeck géhen und von da*nicht auf dem näâchstén {o übel berufenen Wege úber Schdnberg, sondern úber Odéelsloe-und Ahrensburg, wo er eine freundliche Gegend und 3 Meilen Chaussee findet, seinen Weg nah Hamburg fort- segen, weshalb er denn wähßrscheinlich in ‘Kiel’s {dnem Hafen nicht ánkeru, Kiel's abgebräanntes -Sechloß nicht sehen wird.

Donnerstag den 28sten ist auf dem Norderfelde große Ge- neräl' Révüe über sämmtliche hier“ befitidiiché Truppen, 8000 Mann, die ‘in den leuten Tagen abWbcchselnid schon theils auf Seeland, theils auf Ama Mähöver ausgeführt haven. Der König ist im erwünschtesten Wöhlsehn, ünd fask täglich erblickt mnän'-ihn ander Spitze feinér Regîmenter, ‘deren im Ganzen hier gcgenwärtig-7 zur Stelle sind, mit fast jugendlicher Kraft ¡ein Roß tumnmeln. Besonderes Wohslgefallen- soll der Monarch an den Evolütionen- des von Aarhuus aus’ vor kurzem ers hier angekomtnenèn leichten Dragoner Regiments des! Prinzen Fer- dinand findet , welches auc die Augén des Publikums beson- ders auf sih- zu ziéhen scheint. Dieses -beiußte bei dem \{dnen Wetter ‘der lezten Tage ‘dié Gelêgenéit der durch die verschie- denén'’-militaikis{en Aufzügé ihn“ därgebotenèn Unterhältung um #0 méhr, ‘als -es békantit’ ist/ dáß- bei der Géneral Revue übermorgen nur 600 Zúschauer' gegen Kärten vonder Getieral- Adjutantur ‘zugelassen werden." Nach Beendigung“ derselben wirs noch ein Kavallerie:-Mandver dér/Drágoher, Länciers, Hu- saren urid ‘bérittéfñen Gaëde satcfinden.

Se Königl: "Hoheit vér: Prinz Christian wird, dem Ver- ‘nehmen. ñnoch/ am’3. Juli mit seinér Geinäßlin* die -Reise in “einem Dampfschiffe nach Rostock - äitkétén. Von dort “wer- ‘den die hohen ' Reisenden ‘zusämmen úßer Streliz Und Ver- lin ináth“ Münchéi gehe, hier" si{ äbét trénnén und Jhre 1 Künlgl:! Hôheit“ die ries nah Ischl} “Set Köuiäl. Hoheit

Ei ‘aber’ vermuütblich Hh Gástein 'und“Wien sich be-

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Russischen Bord. Am 27sen um 13/, Uhr kam der „H (Kopenhagener) Rhede an. Am

Unter Kanonendonner von der

en. Der Großfürst begab sich sogleich zu. Sr. Maj. in die masienburg. Am Abend besuchte er nebst der Königl. Fami- lie das Theater; am folgenden Morgen war Empfang für Per- sonen der drei ersten Rang-Klassen. (Das Gerücht von der Ankunft Sr. Maj. des Kaisers von Rußland erweist sich hier: nach als ungegründet.)

Deutschland.

Nürnberg, 25. Juni. Am 23. Juni, als dem Vor- abend des Johannistages, fand die diesjährige Gedächtnißfeier Albrecht Därer's an seinem Grabe auf dem St. Johannis- Kirchhofe statt; die sinkende Sonne beleuchtete die feierliche Scene; das Grab des gefeierten Todten umgab eine große An- zahl theilnehmender Personen aller Stände. Der erste Di- rektor des Vereins, Herr Graf Karl von Pückler - Limpurg, weihte im Namen des Vereins, der dankbaren Vaterstadt und aller Freunde Deutscher Kunst, dem unsterblichen Meister einen Lorbeerkranz, den er auf dessen Grab niederlegte. Die Wie- derholung dieser Gedächtnißfeier im nächsten Jahce wird wahr-

werden soll.

es in der hiesigen Zeitung, „daß ‘die allgemeine Stände- Versammlung heute vertagt worden ist.‘ Jm Uebrigen theilt die Hannoversche Zeitung bloß nachträglich die Verhand-

Polizei-Strafjachen mit.

tags nach der Wissinger Haide, um das Dragoner - Regiment in Augenschein zu nehmen. Von dort um 2 Uhr zurückgekehrt,

Diner von 72 Couverts und nachher Vorstellung aller Beam- ten. Aus der Nachbarschaft waren auch mehrére Preußen von Distinction eingetroffen, unter denen der Ober-Präsident Frei- herr von Vincke aus Münster. Bei Tafel brachte Se. Maje- stât die Gesundheit des Kdnigs von Preußen Majestät aus. Späterhin geruhten Se. Majestät, eine Soirée bei dem Land- drosten Grafen von Wedel mit Jhrer Gegenwart zu beehren, und gegen Mitternacht brachte die Bürgerschaft dem Könige im Schloßhofe eine glänzende Facéel-Musik. eute gedenken Se. Maiestät das Schloß Jburg, einst die Residenz Ihrer Ahnen, zu besuchen und in den ersten Nachmittags-Srtunden die Reise bis Lingen fortzuschen. Der gestrigen Mittheilung ' über die Ankunft des Königs in Osnabrück ist noch hinzuzufügen, daß Se. Majestät am Thore von dem versammelten Magistrate empfangen wurden, wobei der Bürgermeister Dr. Stäve eine ehrerbietige Anrede hielt, und die Schlüssel der Stadt über- reiht wurden.“/

Stuttgart, 27. Juni. (Württ. Bl.) Jn der Sißung der Abgeordneten - Kammer vom 26. Juni war die Berathung eines von der Regierung neu vorgelegten provisorischen Geseß- Entwurfes über den Bücher - Nachdruck an der Tagesordnung. Derselbe lautet folgendermaßen :

„Bis zum Erscheinen eines definitiven Gesetzes gegen den Bücher- Nachdruck verordnen und verfügen Wir, unter Abänderung Unseres unterm 2W. Juli 1836 Über diesen Gegenstand erlassenen Gesetzes, nah Anhörung Unseres Geheimea Ratbs und unter Zustimmung Unserer getreuen Stände, wie folgt: Art. 1. Die im Königreich oder ciucm anderen im Deutschen Bunde begriffencn Staat scit dem ]. Yanuár 1838 erschienenen und künftig erscheinenden schriftslelleri- \chen und fünstlerishen Erzeugnisse genießeu von der Zeit ihres Er- sheinens an -zchn Jahre lang, ohne Entrichtung ciner Ab- gabe, geseglichen Schug gegen den Nachdruck und gegen sonstige durch mechanische Kunst bewirkte Veroiclfältigung in derselben Weise, wie wenn ihnen nach dem Geseg vom 223. Februar 1815 eia besonderes Priviiegium deshaib verliehen worden wäre. Den glci-

1837 ‘im Umfänge des Deutscheir Buudes erschieuenen Werke der ovi- gen Art bis zum 31. Dezember 1847 zu A Art. 2. Die zur ZJeit der Verfündigung des gegenwärtigen Gesetzes bereits veranstal- teten Nachdrüce oder sonstige mechanische Vervie!fältigungen von Wer- fen, welchen durch den zweiten Absau des vorstehenden Urtikels 1 ein ibnen zuvor nicht zu gefommener Schuß gegen mechanische Verviel- fältigung verlichen , oder der erloschene frühere Schuß erneuert wird, fönnen zwar auch noch während der Dauer dieses Sdcuuues, jedoch nur ín polizeilich gesempelten Exemplaren, zum Absayz gebracht wer- den. Den polizciliczgen Stempel erhalten diejenigen Exemplare, welche binnen dreißig Tagen, von der Verfüudigung dieses Geseycs an, von dem Nächdrueer oder Händler ‘dem Bezirks-Polizei-Amt seines Wohn- órtes mit dém erforderlichén Nachweis über ihren schon vor der Ver- kündigung dieses Geseges verazstalteten Abdruck vorgelegt werdeu. Fär dic pelizeiliche Stempelung findet die Entrichtung ciner Abgabe nicht statt. “Art. 3. Die nach Maßgabe der bisherigen Geseße für einzeine Schriften verliehenen besouderen Privilegien gegen den Nac- drucé bleiben , sofern. sie den Betheiligten größere Vortheile, als das gegenwärtige Gese, gewähren selten, anch fernerhin in Kraft. Unser S RAR a1 des Junexn ift mit der Vollziehung dieses Geseges bes auftragt.“

Die Kommission hatte vorgeschlagen, am Schlusse des ersten Artitels folgenden Zusaß anzubringen: „Desgleichen, die vor dem i. Januar 1818 erschienenen Werke, sofern und so lange der Verfasser in der genannten Zeit (bis zum Ende des Jah- ces 1847) noch lebt. Die Zeit des Erscheinens wird bei Wer- ken, die in mehreren Abtheilungen herausgegeben werden, vom Erscheinen des leßten Bändes oder Heftes an gerechnet , falls zwischen der Herausgabe mehrerer Bände oder Hefte“ niht mehr als "Jahre verflossen sind.“ Herr Geheime Rath von Schlayer trug ‘bei diesér Gelegenheit wieder seine bekannte Ansicht vor, daß ein Eigenthumsrecht des Schriftstellers Und Verlegers an ihren Werken nicht vorhaiden sey, und daß das MNach- machen nicht in das Rècht ‘eingreife: Solche Aeußerungen mußten narärlih in der Kammer manchen Widerspruch finden, und dèr Freiherr vön Cotta áußerté unter Anderem: er wun- dere sich, daß'vom Mitister-Tisché aus dér Búchér:Näachdru nicht von der rechtlichen Seité' véeriwörfen werde, wie doch dié Preu-

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Kopenhagen,

L agen, 27. Juni. (Dän. Bl.) Am Wi Mor- gene Uhv "käm auf der Rhede das Kaiserl. Russische Dampf-

Gi ¿¿Hercilés n ‘und \álutirte ‘mit eben Schüssen. Am Nachmittag ur 5" Uhr fuhr ‘es wah Hélsingör/ ab; mit dem

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ßischén Minister gethai habén, und es thue ihm wehe, daß der ' Héer“ Departements - Chef die Bemühungen der Konimission so wenig anerkenne. Der Anträg der Kemmission wurde mit sehr

Kaiserl. „Russischen Gesandten Baron von Nicolai; dem Kaiserl. eneral-Konsul , Staatsrath v. Gerschau, und meh- reren anderen Mitgliedern der Russishen Gesandtschaft am è l ercules‘/ und das Königl. Schwedische Dampfschiff „Gylfe‘“/ auf der hiesigen

l Bord des lehteren Dampf- \chiffes befand sich der Großfürst Thronfolger von Rußland. Citadelle landete Se. Kaiserl. Hoheit um 2 Uhr, und wurde beim Zollhause von dem Gou- verneur der Stadt, dem Prinzen Wilhelm v. Hessen, empfan-

scheinlich in die Zeit der festlichen Tage fallen, durch welche am | 20. Mai 1839 díe Aufstellung des Standbildes Dürer's gefeiert |

Hannover, 29. Juni. „Wir erfahren so eben“, heißt |

lungen der ersten Kammer der Stände- Versammlung, vom 6. | bis zum 14. Juni, übec das Verfahren in Kriminal- und in |

Dasselbe Blatt schreibt aus Osnabrück vom: Wsten d. | Morgens: „Se. Majestät der König fuhren gestern Vormit- |

fanden Se. Majestät das Jnfanterie-Regiment auf dem Schloß- | hofe aufmarschirt. Um 3 Uhr war bei Sr. Majestät im Schlosse |

pa } 4 , Z T eff | 31, . chen Schuß haben die vom 1. Januar 1818 bis zum 31. Dezember | E ev A S Wer

Kassel, 29. Juni. (Kasseler Ztg.) In der Siktun vom 26sten d. M. faßte die Stände-Versammlung in Bezug a die Rotenburger Quart den Beschluß: „Zunächst den Rechté, pflege- Ausschuß mit dem Entwurf einer Eingabe an die Bun des-Versammlung zu beauftragen.“

Fr ankfurt a. M., 28. Juni. Se. Königl. Hohe der Prinz Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Majestät des Königs) hat heute unsere Stadt wieder verlassen, ist nah Dis, seldorf abgereist, und wird am 1. Juli in Koblenz eintreffen.

Heute verließen auch der Derzog und die Herzogin voz E -Holstein-Sonderburg-Bock-Gl um ißre

ner wohnten Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preu} ßen und die eben genannten hohen Personen bei. Gestery Abend veranstaltete der Königl. Preußische Bundestags-Gesandt Herr von Schöler in seinem Hotel ein großes Banket, dem de Prinz Wilhelm von Preußen, der Herzog und die Herzogin von Holstein und der Landgraf von Hessen-Homburg beiwohn ten. Gestern traf hier die Deputation eines an der Preußisch

dem kommandirende

auftragt ist, dem Chef des Regiments, die Glükwünsch

General der Kavallerie, von Borstell Excellenz, Jubiläum, am 1. Juli, “därzübkingen.

treffen, welcher durch der Jubiläums-Festlichkeit nicht wenig erhöhen wird.

ebenfalls wieder verlassen. j Der: König von des Monats Juli in | treffen und daseibst vier Wochen verbleiben. | jestät und Höchstdessen Gefolge sind in den | in Wiesbaden 36 Zimmer in Miethe genommen worden. Der Herzog von London von einem leichten Unwohlseyn, : | ging, befallen worden, dürfte auch in kurzem zu Bieberich zu rúck seyn. dittisis B h Der Bundes-Präsidial-Gesandte, Herr Graf von Mün Bellinghausen, war am verflossenen Sonntag in Wiesbaden anwesend. z Man tri hier in der der Feier des bevorstehenden wirkenden Sänger beträgt mindestens 800. / Auf dem Johannisberg werden immer noch große Vorbe reitungen für den bevorstehenden Besuch des Fürsten und de + Fürstin von Metternich getroffen. Aus dem Unistand, daß all: Zimmer des Schlosses auf dem Johannisberge in disponible! Zustand geseßt werden, ist zu schließen, daß der Fürst fär di Aufnahme zahlreichen Besuches sorgen läßt. Wiewohl nun aber der Fürst in Begleitung seiner Gemahlin erst gegen EndiF des Monats Juli auf dem Johannisberg eintreffen wird, müssen doh alle Vorbereitungen daselbst schon in der Mit des Juli getroffen seyn. Mit den Arbeiten an der Taunus-Eisenbahn C Nassáu offnung hingeben ,

Gange sind. b Jahre wesentlich befördert werden. Heute giebt die Ober: Post Amts-Zeitung die lange erwarteten Statuten der Taunus

Eisenbahn- Actien-Gesellschaft.

Schweiz.

Neuchatel, 23. Juni. Jn der Situng des geselgeber den Körpers. vom 19. Juni stattete der General-Prokurator ei nen Bericht über die Einnahmen und Ausgaben des Jahre 1837 ab. Die Ausgaben beliefen sih auf 407,378 Livres , vo! denen 43,535 für die allgemeine nen, 34,067 für Gerechtigkeitspflege, 29,4590 für den Gottesdienst und Unterricht, nere Verwaltung verwendet wurden. Dazu kommen noch 31 Liores für Ausgaben, welche durch das Verhältniß des Fürster thums zum Schweizerbunde verursacht werden, und 70,000 8 vres für den Könial. Fonds. Die Einnahmen betrugen mit de! Ueberschuß des Jahres 1836 447,496 Livres. Die Schulde

1836 auf 359,5 1837 97,000 getili ein Rück{tans

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wurden, so daß am 31. Nets 1837 nur noch von 262,563 Livres verblieb.

Schwyz. Am21. Juni Abends §Uhr kam Regierungs: Raf Náff nah Schwyz und ließ sih bei Landammann Ab Ybesl melden, um Unterhandlungen anzuknüpfen ; die Nacht hindurd wurden die F fortgesest und am 22sten Morgens ga! Náäff, Namens des Vororts, folgende Erklärung: h

„Der Unterzeichnete, Namens des cidgenössischen Kommissaria! in Schwvz, gibt hiermit die Erklärung, daß er dafür! sorgen werd! daß in den Bezirken Einsicdlln und Küßnacht die Waffeu, die i das Zeughaus gehören, unverzüglich dabin abgegeben werden und di dicjenigen Gewehre, die aus dem Zeughaus vou Schwyz fich in Ark befinden, dem dortigen Gcmeinds-Präsidenten zur Ablieferuug in da Jeughaus zugesieli werden, insofern nimlich auch von den Kanton? ráthen des Kantons Schwyz ihrerseits die bestimmte Zusicherung t theilt wird, daß dic in deu Bezirken Schwvz, March und Pfäffife in die Zeughäuser gehörenden Waffen obne Verzug ebenfalls dieselben abgelicfert werden. Das Kowmissariat wird ferner dara! hinwirfeu, daß in den Bezirken Einsiedeln, Küßnacht ,\ . Woller und Gersau die Sicherheit der Personen und des Eigenthuo geshügt bleiben und feine Gewaltthätigkeiten wegen politischer Ans legenheiten an Niemanden ausgeübt werden, - insofern die Kanton Riütbe eine gleiche Zusicherung in Betreff der Bezirke Schwyz, Mar und Pfáffifon abgeden. Sobald cine mit dieser Erklärung Übcrei! stimmende Zyffüerung in Händen des Kommissariats scvn wird, | wird dasselbe gleich dafür sorgen, daß jede militairische Maßregel v Seiten des hohen Vororts gegen den Kanton Schwvz eingeste werde. Schwyz, den 22. Juni 1838. Jm Namen des cidgenöffis{! Komumtissariats dcs Kantöóns Schwyz : Pr. N äf f, Regierungs: Rall

Ahrerseits hat die Regierung folgende Gegen-Erklärung- egeben : nul, s „„Wir Laudammann und Rath des Kantous Schwyz erklären wt Gegenwärtigem- yach genommeuer Eiusicht der unter heutigem Dai im Namen des Vororts Luzern ausgestellten (Erklärung, des Hen! Regierungs-Raths Näf die Bereitwilligkeit, die in derselben ent haltéènén Geaen-:Zusicherungen bis zum Entscheid der ordentlichen Tas! saßung des Jahres 1838 auch unsererseits zu ertheilen und dieselbe getreulich zu erfüllen. Gegeben zu Schwyz, den 22. Juni 188.

Zürich, 24. Jüni. (Leipz. A. Z.) Vorgestern traf hit die Nachricht ein, daß Ab - Yberg, das Haupt der in Schw") errshenden Faction, eine im feindseligsten Geiste gegen del

geringer Majo. ität verworfen und sämmtliche drei Artikel, so wieder ganze Gesecz/Entwurf ohne Abänderungen genehmigt.

orort gerichtete Proclamation erlassen hat; daß die Parts dér Hornmänner fortwähtend ihre offensive Stellung béhaupt

s S E es Stadt eise nah der Schweiz Und Jtalien fortzuseßen. Ei? nes, nem vorgestern von dem Königl. Dänish-Herzogl.-Holsteinishen È ‘rien, um eintretenden Falls unter eidgenös

Bundestags - Gesandten, Freiherrn von Pechlin, gegebenen Di/5

Russischen Gränze garnisonirenden Regiments ein, welche besF gen, nur aus der Ferne

des Regiments zu des hochverehrten Generals 50jährigem Dienst Diese Deputation wai so glúcflih, in unserer Stadt noch den Königl. Prinzen anzu seine Gegenwart in Koblenz den Glan

Der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar hat unsere Stad - gelegenheiten-

Württemberg wird in- der ersten Hält Wiesbaden mit zahlreichem Gefolge eins Für Se. Ma 4 „vier Jahreszeiten"

Nassau, welcher vor seiner Abreise: na(}i das aber rasch: vorüber

That großartige Vorbereitungen wu Sina erfestes. Die Zahl der mit

geht es in dent nun rascher voran, und man darf sich de! daß die Arbeiten bald auf den verschiede ® nen- Puntften der Bahn und auf hiesigem Gebiete in vollen 5 So- wird also das Unternehmen noch in: déesen[7

Verwaltung, 3168 für Pens 30,143 fúr das Militai 193,817 für die i

‘7 Königreiche. _der

röôrtlichen. Verbote, die Waffen nicht niederlegt, und eros er est wahrscheinlich -auf einen förmlichen Landfriedens- bruch und einen bewaffneten Ueberfall der liberalen Bezirke ab- esehen ist. Durch dies Alles hat sich der Vorort zu weiteren 9 ilitairischen Maßregeln gegen Schwyz veranlaßt gesehen und eine entsprechende Aufforderung zu gemeinsamem Handeln an den chon fcû erzur eidgendssishen Hülfe gemahnten Kanton Zürich erge- ‘hen lassen. Der als ald außerordentlich versammelte Regierungsrath ließ hierauf an das Iste und 2te Aufgebot der Zäricher Truppen Be- fehl ertheilen , sich marschfertig zu halten, und ernannte gleich- zeitig den hiesigen Erg Mund dan Megterungsratd Fi räâftige Z vil - / 'Fierz, freigefinnte und ftig scher Direction iw ritendung des Züricher Kontingents zu leiten. eide Kom- A ind pf in den Kanton Schwyz abgegangen, um sih vorläufig aus eigner Anschauung über die Lage der Dinge zu unterrichten. Die schon seit einiger Zeit an der Gränze des Kautons Schwyz versammelten Luzerner Truppen sind bereits, wie es heißt, in den Kanton selbst eingerückt. Es ist faum zu bedauern, daß die Faction in Schwyz den eidgenössischen Be- hörden das Schwert selbst in die Hände genöthigt hat, unter dessen Schutze“ fich der gordische Knoten wohl leichter wird ldsen lássen, als einzig durch das Mittel einer unabsehbar weitläufti- n geführten Unterhandlung.

Spanten.

Madrid, 19. Juni. Die Maf Seltung enthält ein Königliches Dekret, wodurch folgende von den Cortes für die Königliche Familie und das Ministerium der auswärtigen An- bewilligten Summen die Königliche Bestätigung junge Königin 28 Millionen, für die Köni- gin-Regentin 12 illionen, für den Jnfanten Don Francisco de Paula und. seine Familie 2!/2 Millionen Realen; fár das Ministerium der-auswärtigen Angelegenheiten 8,801,221 Realen, nämlich fúr das Staats-Secretariat 617,000 Realen, für Ueber- se6ungen aus fremden Sprachen 35,000 Realen, für die Ge- sandten 2,199,420, Realen für die Konsuln im Auslande, mit Einschluß des Konsuls in Kronstadt, welcher 12,000 Raalen er-

erhalten: „Für die

„hált,-919,800 Réalen,- fár eventuelle Ausgaben 1'/, Millionen

Realen, für unvorhergesehene Ausgaben 1 Million Realen, für die Wiederherstéllung aller Legationen auf den alten Fuß 1,040,000 Realen, für die Errichtung von Konsulaten in den neuen Amerikanischen Staaten 1!/, Mill. Realen.“/

Jn der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer fam es zwischen dem Grafen de- las Navas und dem Unter - Staats-

ecretair im Ministerium des Junnern, Herrn Olivan, zu einein

so hefcigen Wortwechsel, daß Beide ihren Streit durch einen Zweikampf auszumachen beschlossen. Der Graf de las Navas wählte Herrn sturite und Herr Olivan den General Cordova zu: Sekundanten. as Duell hat jedoch noch nicht statt- gefunden. STTT worden.

Der Graf von Toreno ist gelegenheiten der projektirten abgerei]t.

Spanische Gränze. Der Correo Nacional enthält nachstehende vom General Cabrera an seine Truppen erlasiene Proclamation: i

„Soldaten! Der Feind scheint, ungeachtet der Lehren, die er bei jedem Versuche, in diese treuen Berge einzudringen, und nament- lich in den Bergen von Cati und Villar de Canes, empfangen hat, die Gefahren , ‘welche ihm daselbst drohen, noch immer nicht zu kcn- nen, denn es verbreitet sich das Gerücht, er wollc wieder in dieselben eindringen, um die in ihrer Mitte belegenen Orte zu besegen. Die Freude, welche mir diese Nachricht verursacht hat, vermag ich nicht mit Worten auszudrücken, denn während ich darauf rechne, daß Jhr mit Eurem bekannten Muthe ‘die Angriffe des Feindes gegen die

Rivera-Herrera ist zum Gesandten in Mexiko ernannt

gestern, wie man glaubt, in An- nleihe, von hier nach Paris

‘Eurem En, auvertrauten Mauern zurücweiseu werdet, sell cs

meine Sorge seyn, den Boden mit scinem Biute zu träuken, wenn cr die Kühnhcit hat, dorthin vordringen zu wollen. Heget keine Furcht, denn ih werde um jedeo Preis zu Eurcm Beistande herbeicilen, und zweifelt nicht daran, daß der Feind seine Kühnheit theuer wird be- zahlen müssen. Vielleicht ist der Angenblick gekommen, wo die Macht der Gottlosen an den Felsen dieses klassischen Landes der Treue zerscheilen und der Revolution durch den vollständigen Triumph der Sache des besien der Fürsten ein Eude gemacht wird. Eriunert Euch, Solda- ten, daß Ihr: fo oft in ofeuem Kaupfe denselben Feind geschlagen E der durch das Bewußtseya, den Foieden und die uralte Wohl- ahrt it, - Werdet Jhr hinter, Mauern weniger tapfer scya? Mein! Die Rebellen werden es erfahren, weun sie kühn genug sind, den Versuch zu wagen, und ‘ihre Euttäuschung wird dem Könige, unserem Herrn, und Eurem Kameraden und Geueral zur höchsten Freude und zum höchsten Ruhm gereichen. Ramon Cabrera.“

Das Eco del Comercio vom 17ten meldet, daß die -

weite Brigade der Reserve- Armee unter der Anführung von arvaezam 10ten Jaen verlassen habe. Am 18. Juni soll bei Montreal auf dem Wege von San- guesa nah Pampelona, zwischen einer Kolonne, die wahrschein- lih zu der Division, des Generals Leon gehöcte, und drei Kar-

_listishen Bataillonen ein Gefecht stattgefunden haben, das sehr

günstig fúr die Christinos ausfiel. : in Schreiben aus San Sebastian meldet, daß der General O'Donnell die Absicht habe, sich zu Schifse mit der

/ Legion nach: dem kleinen Hafen Bermeo zu begeben, welcher von

den Karlisten beseßt ist und häufig von fleinen Fahrzeugen be- sucht wird. -Don Carlos soll , diesem Schreiben P die Zuntt von Guipuzcoa wiederherstellen wollen und den Herzog von Guanada zum Práäsidenteny so wie den Baron d'Arreizaga,

Marqu&&- von ‘Narros, den Bruder Zumalacarregui's, Prior von Ormaestegui und ‘den General Yturiza zu Mitgliedern der-

selben ernannt haben.

"Die Sentinelle des Pyrénées berichtet von der Na- väresishen Gränze: „Pampelona is noch immer von den Karlistischen Truppen eingeschlossen und die nothwendigsten Le- bensbedürfnisse sind Mreits sehr theuer. —- Am 1Uöten wurde der Capitain der royalistishen Freiwilligen von Estella, als er nah Hause zurückkehrte, ermordet. Der General Garcia hat deshalb alle Soldaten, welche in derselben Nacht die Runde zu machen hatten, verhaften lassen. Don Carlos hat alle Bewoh-

_ ner det Baskischen Provinzen, die nah Frankreich geflohen

sind, aufgefordert, in vierzig Tagen zurückzukehren, bei Strafe der Konfiszirung ihres Eigenthums und der Verbannung aus dem ie Christinos befestigen Muro und Alcçoz an traße von Carascal, so wie die Hdhén von Perdon, wo sich fräher cin Telegraph befand. Jeder dieser Punkte soll eine

„Garnison von 100 Mann erhalten, um die Couriere von Pam-

pelonà nah Tafalla und Puente la Reyna und umgekehrt zu esfortiren. Alle Karlistischen Truppen im östlihen Spanien

„haben den Befehl erhalten, sich nach Cantavieja und dem Theil ‘von Aragonien zu begeben, zu. dem jene Stadt der Schlüssel

dieses Landes vernichtet zu habeu, muthios gemact worden

ist, und man glaubt, daß die militairischen Operatio ersten Tagen dés Juli ‘beginnen: werden“

Portugal

Lissabon, 18. Juni. Die Schonung, welche nah dem 13. Mäcz gegen die demokcatischen Klubs ausgeübt wurde, hat am vergangenen Donnerstage ihre ersten Früchte getragen. Der leitende Klub brütet {hon seit einiger Zeit über einem neuen Unternehmen, indem er darauf baut, daß sich einige der jeßigen Minister nur durch ihn am Ruder trpoein können. Als Vorwand dient ihm stets die unveränderte Verfassung von 1822; sein Zweck aber ist, seinen Häuptern ans Staatsruder zu verhelfen, um über die öffentlichen Aemter, wonach hier Al- les geizt, zu seinen Gunsten verfügen zu können. Die halb

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| durchgeführte Reform der Lissaboner Narional- Garde iebt al-

len diesen Unternehmungen hinlänglichen Spielraum. So hielte man denn die Versamwlung diescr Garde am verflossenen Don- nerstage bei Gelegenheit der Frohnleichnams - Prozession für einen günstigen Moment; aber das Ministerium war zeitig ge- nug davon unterrichtet worden und befahl daher nur den fünf zu- verlässigsten Bataillonen, sich zu versammeln. Deshalb verschob der Klub seinen großen Plan und begnügte sih an diesem Tage mit einer kleinen Meuterei, um doch ein fühlbares Lebenszeichen von sich zu geben. Man verlangte während der Prozession die verbotene Hymne von 1820, und die Musik-Corps des 7. und 8. Bataillons der dienstthuenden National-Garde spielten die- selbe. Kaum war dieser tleine Sieg errungen, so begannen die Fnsultirungen. Niemand blieb davon verschont, vom Prinzen von Sachsen-Koburg an bis zum leßten Staatsbeamten. Ans Leben jedoch ging man nur dem Civil - Gouverneur von Lissa- bon, Costa Cabral, dem ehemaligen Finanz - Minister Jose da Silva Carvalho, der mit Jenem zusammen in einem und demselben Wagen saß und sich mit ihm in ein Havs fluchten mußte, da man sogleich: „Tod dem Räuber! ‘/ schrie, als man ihn erblickte, und dem Visconde Sa da Ban- deira, der, indem er „sein Volk‘/ haranguirte, einen Bajonet- ich empfing, ‘welcher nach dem Herzen zielte, aber durch sein Kreuz des Thurm: und Schwert-Ordens parirt wurde; ein Mational- Gardist vom 17ten Bataillon war es, der diesen Streich führte. Zum Glück kamen die drei genannten Herren mit dem Schreck davon. Es versteht sich von selbst, daß die Schonung gegen die Demokratie fortdauert, denn man bedarf ihrer. Man hat zwar die Auflôsung des Tten, Sten, lten, 15ten, Iôten und 17ten Bataillons der National : Garde anbefehlen müssen, weil ihre Verwickelung in das Komplott zu sichtbar war , indeß die Be: theiligten sind vor die gewöhnlichen Gerichtshdfe verwiesen wor- den, und mit der Zeit wird man sie amnestiren. Brasilien.

Rio Janeiro, 22. April. Am 5. April starb hier eine der grdßten politischen Notabilitäten Brasiliens, „der Pa- triarch der Unabhängigkeit‘, José Bonifacio de Andrada e Silva. José Bonifacio, der älteste unter den 3 Brüdern, welche einst eine so große Rolle spielten, war 1763 in St. Paulo geboren, erhielt aber seine Bildung in Coimbra, und besuchte später auch das nördliche Europa, wo er unter Anderem auch in Göttingen längere Zeit zubrachten. Er wurde hierauf Lehrer der Metallurgie in Coimbra, später Professor der Physik in Lissabon, bis er. 1819 nah Brasilien zurückkehrte. Als die Dekrete der Portugiesischen Cortes vom 29. September 1821 in Brasilien publizirt wurden, wonach alle von D. Joao VI. in Rio gegründeten Central-Behörden aufhörten, und der Prinz- Regent Dom Pedro nach Europa zurücfehren sollte, da war es José Bonifazio, damals Vice - Prásident der Provinzial- Junta von- St. Paulo, welcher in der Nacht um 11 Uhr seine Kollegen versammelte, um in einer energischen Vorstellung den Prinzen auf die Folgen aufmerksam zu machen , die seine Ab- reise nothwendig haben müßte; und die Erklärung Dom Pe- dro’s, bleiben zu wollen, war der crste entscheidende Schritt zur Trennung, welchem auch sogleih die Empörung der Por- tugiesischen Truppen in Rio, und demnächst ihre Zurücksendung folgte. Wenige Monate darauf wurde José Bonifacio zum Minister ernannt, und sein Haupt - Augenmerk war nun, die Provinzen wieder zu Einem Ganzen zusammenzubringen. deß nahm die Härte der Cortes - Dekrete in eben dem Maße zu, als ihr Einfluß schwand; die Erbitterung der Brasilianer itieg, und so kam es zu der berühmten Zusammenkunft am Ypiranga einem kleinen Flusse bei St. Paulo, wo es wieder hauptsächlich die Andrada's waren, welche den Prinzen bestimm- ten, am 7. September 1822 Brasilien fär unabhängig zu er- klären, worauf am 12. Oktober seine Ausrufung zum Kaiser. folgte. Außer José Bonifacio wurde auch sein jüngster Bru- der ins Ministerium berufen. Allein ihr Triumph schien sehr vorübergehend; als sie ihre Macht brauchten, um Privat-Rache zu befciedigen, als sie gegen die Presse in Rio mit unerhörter Strenge aufcraten, da gelang es den Minniros, besonders Ledo und José Clemente Pereira , vermittelst der Freimaurer - Logen den Kaiser auf ihre Seite zu ziehen, worauf schon am 28. Ok- tober die Andrada’s ihre Dimission gaben. Das Volk aber er- zwang ihre Zurückberufung, und zog den Wagen Bonifacio's wie im Triumphe in die Stadt; Ledo wurde verbannt, die Lo- gen geschlossen, und die Andrada's gründeten cine neue Gesell- \chafc, O Apostolado, durch welche, wie durch ein JFoucnal: O Regulador , die öffentliche Meinung behecrscht werden sollte. Nach Außen hin, besonders was die Vertreibung der Portu- giesen betrifft, entwickelte nun José Bonifacio eine sehr lobenswür- dige Thätigkeit; aber nicht nur wurde sein und seiner Brüder Ueber- muth nach Jnnen immer unerträglicher, er, der anfangs auf das Schönste bewiesen hatte, daß der Brasilianische Thron, ganz auf liberalen Prinzipien beruhend, nichts von den feudalistischen Auszeihnungen der Europäischen Höfe brauchen könne, er ließ jekt den Kaiser durch die Stifcung des Ordens do Cruzeiro und durch die Errichtung der Ehren-Garde die größte Unzufrieden- heit erregen, und als nun die fonstituirende Versammlung be- gann, und seine Sprache immer despotischer wurde, gelang es seinen Feinden am 17. Juli, abermals seine Entlassung durchs zuseßen. Plöslich waren nun die Andrada's sowohl in der Kanimer, wo sie alle 3 saßen, als in ihrem Journal o Tamoyo die wüthendsten Demokraten; sie verlangten jeßt, der Kaiser solle, ohne die Kammer zu fragen, keine Titel vergeben, und besonders eiferten sie gegen die Aufnahme der früher Portugiesischen Truppen in Brasilianische Dienste, und als zwei Offiziere den muthmaßlichen Verfassec eines sol- chen Artikels brutal mißhandelten, machten die Andrada'’s hieraus eine ‘National- Angelegenheit. Da aber erhob sich die ganze Garnison und jo8 nah S. Christovao hinaus ; und Dom Pedro beschloß, den 2 ugenblick zu benußen. Die Kammer nahm anfangs cine gewaltig feste Haliung an; sie erklärte sich für per- manent und blieb die Nacht vom 11. zum 12. November (a noite da agonia) versammelt; aber am 12ten kam der Kaiser mit eini-

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zuma) wuktden verhaftet ( mit endete für mehrere Jahre ihre politische Laufbahn. Als Dom Pedro die Krone niederlegte, ernannte er Jose Bonifacio zum Vor-

Partieseines dentlichen Wirkens, sie niederlegen und lebte fortan nur

geblieben sind; und es is auch entschieden , daß sie geistige Bildung damals ganz außerordentlich hervorragten ; aber sie tvußten das auch; sie hielten sich für unentbehrlich, persdnlicher Ehrgeiz hat sie gestürzt.

der hohen Herrschaften in Schlesien. nach der Ankunst Sr. Majestät des Königs mannédorf fiel ein starkes Regenwetter ein, welches alle Ge-

und Abend leuchtet. D nach unseren theuern Monarchen veranlaßt, den Aufenthalt im Gebirge bis zum 30. Juni zu verlängern ; auch Jhre Majestär

Höchsten Personen kleine Exkursionen in die Um 25. besuchte Seine Majestät der König mit

romantisch belegene Seidorf; brunn, gotsch durch einen Besuch allergnädigst beehrten und die

fen ea außerordentli. Täglich werden die herrlichen Umgebun- ‘gen der Schldsser Erdmannsdorf und Fischbach zahlreich besucht,

Prinzen Wilhelm von Preußen.

geladen. einen Ball mit seiner Gegenwart, tair: und Civil : Gesellschaft im Saale des Kasino veranstaltet worden war. Nachdem am 22sten die Musterung der vers

sebkte Se. Königl. Hoheit die Reise nach

das Absteige-:Quartier im Hause des Oberst von die fand zunächst : erqus und eine dem

gnädigsten Wohlwollen aufgenommen. erleuhtet und mit Laub- und Am 23s\ten

allg Laden cines Böllers, in welhem der Schuß vorzeitig sich ent-

“ger Kavallerie nach der Stadt; das Palais der Deputirten wurde umringt, - und der Bri

adier Moraes erklárte die s tro6 der Protestation des Präsidenten; d

einige ihrer Freunde (u. A. auch Monte- und nach Frankreich verbannt, und da-

fár geschlossen, Audrada'’s und

deseines Sohnes; allein diese Vormundschaft war die shwächste und nach kurzer Dauer mußte er den Wissenschaften. Daß m Brasilien große Verdienste gehabt hat, ist gewiß unleug- was ihm Ehre macht, ist, daß er und seine E a ur re

und ihr Auch mehrere hohe Geistliche sind kürzlich gestorben, unter

eren Monsignore Miranda, unsern Landsleuten wohl bekannt der Zeit her, wo er als Minister Dom Pedro's das Colo-

nisations - Wesen leitete, und Monsignore Vidigal, vigario - capi-

des Bisthums von Rio; dieser leßte Todesfall könnte

vielleicht zu neuen Unterhandlungen mit dem Papst führen.

anntlich verlangt der Dapft neue Wahlen an die Stelle der ihm nicht bestätigten Bischöfe, und da der Ex-Regent Fejé r ihnen is, so dürfte diese Forderung jezt weniger Schwie-

rigkeit finden als früher.

Inland.

Hirschberg, 27. Juni. Aufenthalt und Reisen Am Tage

auf Schloß Erd-

swasser so anshwellte, daß sie austraten und ‘mehrfachen

Schaden anrichteten. Jn den nächsten Tagen vertrieb ein star- ker Wind die Regenwolken, und es ward wieder vollklommen \{chdônes Wetter. Se.- Königl. Hoheit der Prinz von Oranien, von Schloß Fisch- bach nah Dresden abgehend. zu Erdmannsdorf auch Jhre Königl. Hoheiten die Frau Prin- zessin Friedrich der Niederlande nebst Tochter, Prinzessin Lötise, von Färstenstein an: Jhre Majestät die Kaiserin von Rußland mic Allerhdôchstihrer Tochter , Großfürstin Alexandra, Kaiserl. Hoheit, den Königl. Vater mit einem Besuche von Fürstenstein aus. Jhre Kaiserl. Majestät wohnten auf Schloß Fischbach. Sonntag den 2ästen hnten die sämmtlichen Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften dem Gottesdienste in der Kirche zu Fischbach bei; Nachmittags be- suchten die erlauchten Gäste Sr. Königl. Hoh. des Prinzen Wilhelm das lieblihe Schweizerhaus auf dem Falkenberge und verblie-

m 19ten Nachmittags passirte unsere Stadt

dittwoch den 20sten langten

Am 23sten gegen ò Uhr Abends erfreute

daselbst bis zum späteren Abend; es war ein köstlicher Tag unser Thal war vom herrlichsten Zauberiicht be- as anhaltend schône Wetter hat dem Vernedmen

Kaiserin verweilt noch bei uns; Ällerhöchstihre Abreise war

eute bestimmt. Täglich machen die Allerhöchsten und egend. Am hrer Maje- der: Kaiserin und der Frau Fürstin von Liegniß das und am 26. früh Warm- woselbst Se. Majestät den Neichsgrafen Schass- llerie und das Schauspielhaus besichtigten. Die Anwe- eit der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften belebt unser

das Glück zu genießen, den geliebten König und die hohen

Seinen in Ehrfurcht und Liebe begrüßen zu können. Gestern den sten ward der Allerhôchsteund Höchste Familienkreis noch dur die Ankunft Jhrer Königl. Hoheit der und am Rhein, Tochter Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preußen (Bruder Sr. Majestät des Königs) und Hôöôchst- ihres Juni. Heute Mittag 2 Uhr hatten wir das Glück, Jhre Ma- jestät die Kaiserin von Rußland mit der Großfürstin Alexandra Kaiserl. Hoheit, und Jhre Königl. Friedrich der Niederlande nebst Hdöchstihrer Tochter Prinzessin Louise in erwünschten Woh!befinden von einem mehrtägigen Besuch in Erdmannsdorf und Fischbach zurückkehren zu sehen ; womit jedoch die Freuden des Tages für uns und ein zahlreich versammeltes Publikum noch ficht endeten. Abends um 7 Uhr trafen Se. Königl. Hoheit dér Kronprinz und Jhre Königl. Hcheit die Kronprinzessin, von Grünberg kommend, in Freiburg ein, woselb Höchstdieselben von dem Geheimen Regierungsrath von Woyrsch und dem Kreis - Landrath Hufeland empfangen

Prinzessin Elisabèth von Hessen Durchlauchtigen Gemahls erfreut. Fürstenstein, 27.

Hoheiten die Prinzessin

rden, und begleitet von dem erstern, nach einem kurzen Auf-

enthalt, ihre Reise zur Kaiserl. Schwester fortseßten.

Reise Sr. Könial. Hoheit des Höchstderseibe traf 26jten d. M. Abends gegcn 10 Uhr in Saarlouis ein,

Trier, 25. Juni.

dessen Straßen erleuchtet Und von einer ‘harrenden Menge an- gene waren.

Am 2l1sten Vormittags war große Parade der rnison auf dem Exercirfelde, sodann Besichtigung des Ba-

taillons und der Eskadron der hiesigen Landwehr , und darauf Vorstellung der Civil- und Garnison-Verwaltungs-Beamten, so wie der Geistlichkeit.

Zu der Mittagstafel waren, außer den auÿ mehrere Mitglieder des Stadt - Raths Abends beehrten Se. Königl. Hoheit der von der vereinten Milis

igen Behörden, Gegen 9 Uhr

edenen Truppentheile. der hiesigen Garnison beendet war, Saarbrü fort, wo chsderselbe um 5 Uhr Abends unter dem Geläute aller Glok- und der freudigen Begrüßung der Bevölkerung eintraf und

Stran6 nahm. die Vorstellung der Behördén statt. in Serenade des Gesang-Vereins, die sich nach ward von Sr. Königl. Hoheit mit dem Die Sradt war fesilich Blumen:Gewinden sinnig verziert. egen 6 Uhr Abends hat Se. Königl. Hoheit die ise nach Mainz fortgeseßt, Leider siórte ein betrübender rfall die Freude, welche die Anwesenheit Sr. Königl. Hoheit emein erweckt hatte, indem dem Einwohner Scheffler beim

ouper einfand,

dete, die rechte Hand zerschmettert wurde, so daß sie hat ab- ommen werden müssen. Se. Königl. Hoheit haben dem rgermeister ein Geschenk zustellen lassen; auch wird für den