1838 / 184 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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dem Etzb:sHof von Canterbury begonnen, der vor dem I hrone

: Eid léifteten die übrigen Bischöfe: Dann suegen die Herzöge

‘ber fund, daß Zhre Vajestat nach fo langen anstrengenden Ceremo- “tien fo wohl und munter aussaß. Amn Adend dieses festlichen Tages ‘guh der Herzog von Wellington einen großen Da!l, zu welchem, | - auper dem Herzoge, der Herzogin und dem Prinzen Georg von

zvishen den Häuptern des zeßzigen Ministeriums und denen

. Lsos dèr Coalitionen'“, sd heißt das Moótito „dieses Artikels, dim

“wúrdén, wenn fie fich mit den Tories verbunden wollen, da Sir Robert Peel nicht ohne Stanley, Graham, Sugden und | I ' Follerr éns Ministerium eintteten würde, so daß diz Hälfte

* bieten gcßhnt, * binet eine Toty-Dolitik vorhetrshtn, und wenn die Whips sich |

| wee thr Erscheinen eine um so größere Fröhlichkeit, als sie

Hinderni? jeder solchen Cöoalitión geltend getaaht,

“Und Lord Lyndßhurst's, Lord Howick's und

und unter den Jubelscha4 mischic h der feierlic;e Klang der Glocken. Unter den Mirgliedern der Königlichen Familie wur- den besonders die Herzeoin von Kent und der Herzog von Suf- jex und unter den fceemden Botschaftern der Maischall Soutt vom Volke aufs lebhafteste begrüßt." Man schien sh Zu freuen, dicsen tapfern Krieger, der eiast dem Herzoge von Wellington so fein? lich aegenübergeitanden, jekt in jolher Eintracht mit Enslonds grditem Feidherrn zu sehen, und Leßterer if: auch dew Marschall scit \cinem Hierseyn mit außerordentlicher Zu-

o.fommenheit und Auszeichnung begegnet. Jn der Westminster- * Kttéi hatten sich die Räume, welche den mit Einlaß - Karten ve! sehenen Zujchauern angewiesen waren, schon vor d Uhr ge- fle. Die Versaminlung erschien natdilich im größten Staat, Und nur einigen Herren wird vorgeworfen, daß se etwas bej: sere Toilette hâtten machen können. Zu denen, die am feüßze-

sen anlangten, gehdrien die Sheriffs, die Aldermen und andere |

fädtische Beamten in ihren Roben. Die Pairs und Pai in * én versammelten sich gégen 7 Ußr und nahmen einen Kaum

sehen konnte. Mit aroßer Ehretbietung wurde dem al ten Grafin Grey Platz gemachr, als derselbe in die Kirche eintrat. Lord Londhurst foll sich durch öberlauces Plaudern und Lachea bemerklich gemaht haben. Nach und nah amen auch die fremden Fürsten und Prinzen an, unter ihnen der Herzog von Nassau, dec crst am Abend vorher ét London eingetroffen war, und der Herzog von Nemours. Sie nahmen: auf der füc das diplomat:sche Corps bestummten Tribúne ‘Plaß. Kurz vor den Mirgliedern des Hauses , gegen 10 Uhr, erschten der Lord: Mayor mit seiner Gemahlin; fär fle | war der ausgezeihnetste Plas auf dem Chor eingeräumt. Um | halb 12 Uhr endlich langte der Krdnungözug an der Abtei an, und kurz vor 12 Uhr betrat Ihre Majestäc die Halle. Siz tien sehr ergriffen von dem Anblick, der sich ihr dar-

766 | in Kanada wie in den Vereinigten Staaten gcoße Enträsiung erregt. Die Behdrden der Vereinigten Staaten zeigten beson: ders den aufrichtigen Willen, die Ucbelthäter zu entdecken und den Frteden an der Gränze aufrecht zu crhalten. Sir G. Arthur, der Gouverncur von Ober - Kanada, hatte, um die durh jenes Erciuniß dort entstandene Aufregung zu beshwichtigen, eine in festen, ‘aber gemäßigten Aus- drúcéen abgefajte Proclamation in Bezug auf die Weg- | nahme Und Vérbrenüung- jenes Dampfboors eriassen. Er âu- | berr darin die feste Ueberzeugung, day die Regierung der Ver- | eimgten Staaten die Schmach wieder cut machen, die Sache | genau untersuchen und die Schuldigen bestrafen lassen werde. | Îebrigens afer spricht er sich in ziemli scharfen Auedrücfen | úber die Vereinigten Staaten aus und schließt mit folgenden | Worten: „Bis dite Noi d Amerikanische Regrerung die geeigne; ! ten Maßreaeln ergriffen haben wird, um Eigenihum und Leden

| Britischer Unterthanen auf dem Geviet der Vereinigten Staa-

! cten gegen Naub und Gewaltthätigkeit zu schüßen, ¿t die äu- |

ein, von wo aus wan die Ceremonie der Kidnung am besten | berfste Vorjichr und Wachsamkeit von Seiten der Befehlshaber |

| der in Amerikanische Häfen cinlaufenden Dampfböte und an- | deren Schiffe erforde:lch. Uad es ij nur zu flar, daß die | Unterthanen Zhrer Majestät jeyt zuweilen in die Gewalt ge-

seßloser Bantiten gerathen können, während sie unter dem Schub und dec Aucoritàc etner befreundeten Regierung zu ste: |

hen glauben.“ Kurz nach jenem Vorfall war, als hätte man

! ih dafür rächen ollen, in einem Kanadischen -Hasen, | zu Brockoille, ein Angriff, wenn auch nicht von so {limmer

Art wie jener, auf cin Nord - Amerikanisches Dampfboot, den

von Oswergo ab, berúh'te Preécott und erreichce Brocêville um 9 Uhr. Hier landete cs, um eine Anzahl von Passagteren an Bord zu nehmen und Andere auszuschiffen. aenheic drängte sich ein Pôbelhaufen, jedoch unbewaffnet, an Bord und ‘in die Kajîten.

bot, ging aber festen und sicheren Schritts zum Hochal- rar finguf. Die Kidnungs - Ceremonien folgten nun in der schön feühec beschriebenen Weise. Die Krone, welche der. | Erzbischof von Canterbury Jhrer Majestät unter Trompeten- schal uud Kanohendonnec auf's Haupt seßte, währeud die ganze Versammlung: „Gott erhalte die Köargin! tief, fun: | elte von Diamenten und Perlen, die dei Reif fast gaaz be- decften. Ahr Werth wird auf 111,660 Pfund geschätr. Als die | Königin get-dr(t war, sezten au die Mitglieder der Königlchen ; Ss die Pairs Und Pairinnen ihre kleinen Kronen auf. |

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je darauf folgende Huldigung und Eidieistung wurde ven

niederkniecte, die Hand der Kdaigin küßte und die Wa:te s¿rach: „A, Williara , Erzbischof ven Canterbury, will treu und er- geben und wahr seyn gegen Dich, unsere souveraine Herrin, | und gegen Deixe Erben, Könige oder Königinnen der vercinig- | ten Reiche Grokbritanien Und Jtland, und ich will geteulic) thun, was meines Amtes ist, welches ih, als kirchliches R. che, | von Dié mir cebitte. So wahc mir Gott helfe!“ Denjelben |

von Cambridge und von Sussex und die versammelten Pas dié Stúfen des Thrones hinan, berührten die Krone oer Kö- nigin, káßteû, die beiden Ersteren ihre Wange, die Uebrigen ihrè Hand und entfernten sich. Necchdem Jhre Mazejèät hier- auf nocch das heilige Avendinaßl genommen hatte, verliep* sie um halb 4 Uhr die Kirche, und der Zug kehrte wieder nach dem ‘Palasté zuràdck, wo er ers gegen 6 Uhr anlangte. Neuer | Jubel begrüßte die Königin, und es gab sich allgemeine Freude dar-

Camdridae, der Herzogin vön Œloucesicr, dem Herzoge von Ne-

2100 Personen vom angesehensten Adel des Laudes und sammt- liche Botschafter, so wie das ganze hier residirende .déplomaci- |

she Corps, eingeladen waren, und auf welchem Strauß init set-

nem Orchester \pielze. Die ganze Stadt war aufs zlänzendite | illuminire, und die Volks-Belustrgungen, bestehénd in Thearer-

Heute Abend geben Lord |

Linde Marschal in ihren Ameswöohnungen große Diners zur | T des gesitigen Tages. |

eute Abend êarn im Oberhause nichts Bedeutendes vor, | und das Uñterhaus konte sich Lar nicht zu einer Sißung |

19 Mikgliédèr erschienen waren. ¿ Déte neueste Nummer der Manthly Chronicle enthält | eincit Artikèl, ift welchem zu zeige gesucht wird, daß eine Coaltucion |

dee Opposition durchaus unmógliez scy, fo viel auch in man- che politischen Kreiïen in England und im Auslande davon aesytochen werde. „Schwäche und Falshzheir ist das boftändige

der minikeriele Courier voltommen beivfltchtet. Beidè Blär- ter sáchén bsonders darzuthun, daß die Whtgs verioren sryn

der Whigs würde weihen müssen, und da er, an Ge- auch nit geneigt seyn" dúrfce, die Leis tuna ckes Unterhauses in ben Hônden Lord John Ritsseil's zu sassen. Es würde also, wenn män die Uebermacht der Tories im Oberhause dajt nehme, jedenfalls in cinem Coalitions : Ka-

jemals zu’ etner solchen Politik hergäden, würden sie nie wieder auf den Beistand der eifrigen Reformer und Radikalen rechnen können und von keiner libecralèn Wählerschaft mehr ins Parla- ment géseudet werden. Anderétseits àber wird auth das als ein daß Sirc N Peel {mir den Whigs nicht würde vercinigen können, ohne die Hälfte seiner Orangistischèn Anhänger einzubüßen, die ihn dann immer als élnen= tieutosen Ueberläufer ansehen wärs den. Endlich witd bemerkt, daß eine Verschmelzung der An- sichten Lotd J: Russell's und Sir R. Peel's, Lord Metboucne's Sie James Gra- hans etivas ganz Undenkbares sey. ; Aud New? Ydork“ sind Zeitungen bis zum 9ten d. M. hier cinätgängen, Ddüutch Belhe mah auch neuere Berichte aus K as nadá erhâlt, Die neulich gemeldete? Zeistbrung des Englischen

Dampfbodts ¿Dir Róöverr Peel‘ in Se: Lotenzi Strom, des ren Urheher män neo nit mit Gewißheit ermittele har, 0b-

' Kriege kommen 1u lafsen.

- konstituiren, weil zu der für die Erbffaung bestimmten Zeir nur | Unterkommen gefunden, is in der That ein | bedenkt, daß jedes Bert in diesen Tagen mit Gold aufgewogen

| werden mußte, und daß nicht bloß alle Fenster und Tribünen

verdächtig, und als diese Leute wieder ans Ufer zurückgekchrt waren, wo noch anderes Volé versammelc war, ücß er schnell

die Maschine ia Bewegung setzen Und fuhr davon. Kaum war | | das Voct einige Fuß von dem Werft entfernt, jo wurden an zwan- :

zig Flinte nschüsse auf dassclbe abgefeuert, und vier Kugela drangen in die Damen : Kajúüre, jedoch zum Glück, ohne Jemand zu t'effen. Es cheint in der Thar aler Wachsankeir und gegen- seircegen Nachüchr von Seiten der Britischen und der Amerika- nischen Regrerung zu bedûrfen, um es nicht, bei der Etbitrerung der Gränzbewohner beider Länder gegen einander, zu einem R Man bct indeß, daß beide Reaie- rungen von ihrer bisher bef.lgten Mäßigung nicht ablassen werden, und hält den Ausbruch osfener Fetndseligkeiten zwichen Enalaud und den Vereinigten Staaten sür das unwahrichein- lichste ailer n dglichen Creignisse. Graf Dutham war bei seiner Lindung in Quebek von den Kanadiern mit den unzweideutig- sten Ze:chen der Achtung empfangen worden und. haite unver- züglich die Leitung der *ngelegenheiten Öbernommen. Eine von hin erlassene Proclamation war darauf berechnet, die Leiden- \chafren zu bejchwichtigen und die Parteien -mit einander zu verjöhnen.

Die Nachrichten aus Veracruz, welche man über New- York empfangen hat, reichen bis zum 14. Mai, zu welcher Zeit die Blokade von Seiten des Fceanzósischen Gejchwaders noch immer {èreng aufrecht erhalten wurde, Die angebliche Weg: nahme des Forts St. Ulloa scheint ein leeres Gerücht gewesen zu seyn. Auch die Nachr:cht, day Valpara iso von eiaer Briti ichen Seemacht in Blokade - Zustand erklärt wörden sey, bestä tigt sich nicht.

- London, 29. Juni. Obwohl die gestern skattgesundene feierliche Ki dnung unserer jungen Kênigin eines ‘der großartig:

* mours Und dei andéren hier anwesenden höheu Heri schaf.en, | sten und vielseitigen Schauspiele der Weit war, so möchte sich

doch faum noch etwas darüber berichten lassen, was nichr auch schon die überall mit ihren Berichterstattern versehenen ge- \hwäßigen Englischen Zeitungen enthielten. - Juzwischen will ich mich doch bemühen, Jhuen zu dem großen Gemälde noch einige Züge zu liefern, die, wenn sie auch nit allen unseren

Vorstellungen, Feuerwerken, Lufibailons Und dergleichen, däuer- | Zeitungen entgangen find, doh Jhnen bei Jhrer Durch\iche

tea bis tief in die Nacht héatin. ) - Melbourné, Lord John Russell, der Kanzler der Schaßkammer, | Lord Glenèlg, Lord Palmerston, Graf Minto, der Ober-Haus- | * hofmeister dèc Königin, der Ober - Scallmeister und der Erb- |

derseiben vielleicht entgehen mdchten. Noch nie hatte man in

| den Hauptstraßen Londons so viele Menschen auf einmal ver-

sammelt gesehen. Denn man bedenke, daß, außerdem daß die Welts tadt mit jedem Jahre an Bevölkerung zunimmt, jegt die neuent- standenen Eisenbahnen auch den entfernteren Einwohnern des Lan- des den Zuprang nach der Hauptstade um so leichter gemacht habea. Man berechnet, daß blos an den beiden lezten Tagen ©0,(00 Menschen auf den Eisenbahnen hier eintrafen. Wo sie Alle Âthsel, wenn man

in den Straßen, die der Zug zu passiren hatte, sert vielen Ta-

| gen besteilt waren, sondern day auy die Dächer auf den Häu-

sern schon lange vorher zugesazt worden. Viele Leute gingen in der Nachr vom 2sten zum 28en gar nicht zu Bette und nahmen, uin thren Plagz auf der Siraße nicht zu verlieren, oder weil sie befärchteten, im Gedränge des Tages nicht hin- komen z1i fdanen, schon nach Mitternacht Besiß von ihrer Tribüne, die sie theuer genug bezahlt hatten. Nun denke man ich, das die launishe Sommer - Witterung, die wir in diesem ahre haben, auc an dem Morgen des Kidnungétages den festlich gepusten Leuten einen St eich spielte. Es reanete bis um 9 Uhr, und so gut man sich auch durch Bedachungen und Regenschirme vorgesehen hatte, so konnte es doch nicht fehlen, daß man von den Seiten ber naÿ wurde. Erst um die Zeit, als die junge Königin den Palajk verließ, fing cs an, rect heiter zu werden.

Es war, als wenn die Sonne hátte zeigen wollen, daß ihr

Glanz jeden anderen noch übersteAhlen könne, und in der That

unmittelbar nach der Krönung wieder von Wolken verschleiert wucde. In der Westminstec-Abrei machte es einen merkwürdi- gen und magischen Effekr, ass die durch die Kuppelfenster ein- dringenden Sonneastrahlen fast nur auf den Punkt hnfielen, wo die Königin ihr Knie beugte, um dem Allmächtigen zu dan- ten. Der ganze übrige Theil der Kirche mit ihrer ausetlejenen und glänzenden Versammlung blieb dagegen in einembescheidenen Halb dunfel. Aus den Zeitungen werden Sie erschen, daß ciner der edlen Pairs, die der Königin am Throne ihre Huldigung daubrach:- ten, bei dieser Gelegenheit hinturzte. Viele glaubten, es sey dec githtbrüchige Lord Holland gewesen; es war jedoch der 8jährige Lord Rolle, der, von der Hitze und noch mehr von seinem hohen A'ter übermannt, zu den Füßen des Thrones um- san? und die Stufen desselben heruater rollte: Man kann sich denten, welchen Schrecken dies in der ganzen Kirche, so weir man es nämlich wahrnehmen konnte, erregte, Und ein Srei

« alèico thehrere ditsex Ihat verdächtige: Zadipidueiz von. den Bee hörden verhastei und ins GBesängniß gesezt worden waren, hatte

des Entsesens ließ sich vernehmen. Junzwischen rerwandelte sich dieser balò in laute Freudenbezeugungen, a!s dié Kdnizin, nach-

Bei dieser Gele: |

Dem Capitain schien due Sache | : / i : Von Namur aus sind vor einigen Tagen viele Bomben F

| und Ge\chöße nah Venloo gesandt worden; auch drei Ka o- F

dem sich Lord Rolle unverleßt wieder erhoben hatte, ihm vom

Throne herab entgegen ging uud den ehcwärdigen greiscn Pa, i

durch ihre freundliche Theilaahme zu si crhob. Die Königin h übrigens den ganzen Krönungs - Afc mit großer Würde und un | acmein vieler Anmuth beendigt. Ungeachtec ste, der Mittelpunt | des Ganzen, vor allen Anderen er\chöpft seyn konnte, hat dich | die hôchste Ruhe nicht einen Augenbl:ck sie verlassen. Jrzwvy | schen erfannte man die ungemein ti fe Beweguug ihres Ge; | inüthes, besonders in dem Augenblicke, als sie tn “dre Kirch

eintrat, wo sie lanae Z-it auf ihren Knieen liegen bli.b, un? den Beistand der göttlichen Vorsehung zu erflehen, und auch i

dem Memente, wo dec Erzb.schof 1hr die Krone auf das

ve! sammelten Volkes 1 aber auch cben so groß als ungeheu chelt geweien. Ueberall, wo sich die Königin, sowohl auf den | Hin- als auf dem Rückwege, blicêen ließ, wurde sie mit lauten | Jubel und mit einem Enthujasmus begrüßt, wie man ihn sk | ten in England so einstimmig geschen hat. Die Ordnung und Ruhe während des Krönungezuges i! auch durch nichts ge- | dit woiden, und selbst die bekanntesten Radikalen entbl?j;

vorüberzog. Belgien.

| rode auf dessen bekanntes Sendschreiben über die 21 Artikel er:

| {assen hat. Das Ganze ist jedoch ein Scherz, den sich das ge: |

„Telegraph““, gemacht worden. Dieses Schiff fuhr am 2. Junt ! nannte Orangistische Blatt besonders dacúber erlaubt, daß der?

| Graf nicht in seiner Eigenschaft als Scaats- Miniser, sondern | a!s Mitglied der Repräsentanten - Kammer sein Sendschreibt

frühere Geschichte Belgiens geha'ten harte.

| nen von schwerem Kaliber wurdea dabei bemer kc. j Deutschland.

heit der Kronpiinz vou Wäritembero, unter dem Namen etnes Giafen von Teck, in Fi en angekon.œen und hat das Sch!oi Hohenschwangau besucht die Reije nach Jtalien foit.

hatten die Aelcerleute der Stadt die Ehre, bei einer Audienz zu elassen zu werden, in welcher sie Hdd, stden: selben eine Adcesse überretchten, die, neben der Versiche: uag der treuesten Ergebenheit und des vollkommenjten Gehoisan:s der Bewohner dies:r Stadt zugleich die Bitte enthält: „Daß es Sr. Königl. Majejtär in allerhöchite: Weieheit gefallen n.dge, die Foridauer des Staats - Giundgis zes von 1853 jenes unvergeplichen Geschenks, das dem Lande von der Huld Sr. hdchsîseligen Majestat Kdaig Wilhelms 1V. geworden Aller dchitdero getreuen Unterthanen allergnädigst zu gewähren.“ Zu dieser Ädrelse waren die Aelterleute durch eine an si? gerich-

geruhten, die A-lterleute àuperst gnädigst zu seinen Unterthanen das Prinz/p seines. Handelns sey, das er cben datum jedem Untenhan, der ihm Wünsche und Bitten vorzutragen habe, gern Gehör schenke. Der König ließ sich darauf die an die Aelterleute gerichtete Petition cinhändigen, damit er doch auch sehe, von wem die in dec Adresse ausge: \prochenen Wünsche herrührten. Ueber die Aufaahme, die thm in der Sradt und Provinz gewo den, äußerte er lih sehr zu frieden, und mwrug den Aelteileuten auédri cklich auf, die guten Osnabráeker seiner Liebe zu versichern. Der Magistrat de!

Stadt hat keine Audienz bei Sr.

Mittheilung hatte machen wollen. Cine derartige Mittheilung ist aber nicht erfolgt. tian Auch die Stade Quakenbrück hat dem Könige bei seinem Hierseyn dur eine Deputation ihre Huldigung dargebi'acht, und, wie es heiße, ebenfalls eine die : Grundgesezes von 1833 beantragende Adresse überreicht. Auf die Ancede des Bärgermeisters Stüve beim Eintritt in die Stadt geruhcen Se. Majestät Folgendes zu erwiedern: 3d

weiß, daß die

nen weiß, daß Jch die Wahiheit redc Jch es gut meine und im Sinne habe, das Wechti der Bürger von Osaabrük und cs ganzen Landes zu befödcdern.“

(Die Anrede des Bürgermeisters lautete, nah der Bres mer Zeitung, welcher der vorstehende Korrespondenz: Artill ebenfalls mitgeiheilr worden, wie folgt: zte: Ew. Königl. - Majestät überreichen in liesster Unterthänigfkeit Allerhdchstdero getreuste Unteithanen der Magistrat der Stadt Osnabrück die Schlüssel dieser Sradt, der in Erge benheit und fester Treue gegen König und Vaterland keine an dere vorgeht. Zwei Fürsten» aus dem - erhabenen Welfichen Sramme haden den Namen Ernst Auzust zu einem Zeichen des Ruhms und des Segens erhoben in diesem Lande, däs sie mit den Waffen und mit dem Rechre beshükten und dessen Wohl stand fie mit sorgfältigee Hand pflegten, Noch höhere Wohlfahrt brachte Sr. Majesiät König Georgs 11. väterliche Regierung, dessen vierten erhabenen Sohn nach {weren Be! drängnissen langer Kräiegezeit, nah der North -sinkender Gewerbe, nah den Wohlthaten Sr. Majestät König Wiihelm's [V. in Ew. Königl. Majestät. wir als unsern Herrscher : demüthbvol verchren. Möge Ew. Königl. Majestät Huld und Vertrauen stets auf dieser Stadt 1uhen, mdgen Allerhi stdieselben den Lande gleiches und erhbhtes Gluck bereiten, und ‘mögen \päten ' Enkel den Namen Ernst August mit dreifahem Segen nennen !")

Kassel, 1. Juli. (Kais. Ztg.) In der gestrigen Sißunz der Stände: Versamnilang erklärte der Landtags: Commissoir, daß Se. Hoheit der Kurprinz und- Mitregeat das Ende des Land tages auf den Tten d. M bestimmt habe und ersuchte die Ver sammlung, das Finanz: Gesetz dis dahin zu erledigenz zuglei theilte derse.be dea Entwurf des Landtags: Abschiedes mit.

Schweiz.

Neuchatel, 26. Juni. Jun der Sibung des gesetzeben' den Körpers vom 20. Juni erstattete die mit der Prüfung des

Gurachtens des Staa:9; Raths uber die Schwyzec - Angelegen

de

Haut sekzte. Die Theilnahme der Zuschauer sowehl als des draußen E

| ten ehrfurd,téevoll das Haupt, als die juzeadliche Hertscherin

E jich.n, daß mau

j Brässel, 28. Juni. Dec Lynx theilt heute eine Ant! warde 1ihaen die gewünszic Auskunft erthcilt, und felbst die Mi'g'ie-

| wort mit, die Lerd Palmerston an den Grafen äclix von Me: F

2 B

| unterzeichnete und daß er dem Britischen Minister ‘det auswär: | tigen Angelegenheiten darin cine Arc von Votlesung über die

Mäánchen, 26. Zuni. Am 2sen d. ist Se. Königl. Ho |

Den 22sten s. hte Se. Kdatgl Hoheit |

Osnabrúcck, 2x. Juni. (Hamb. Korr ) Gestern Abend f Sr. Maj zul

tete Petition veranlaßt worden, welche, obwohl sie nur einen F Taz lang in der Stadc zirkuliren konnte, gegen 300 Unterschiif: F ten der gebildet]ten und angesehen|ten Bürger zählte. Se. Maj.

empfangen, und ihnen die Versicheiung zu geben, daß nur die Lube zu F

Majestät gehabt, obscho1. ers eine solche ctbeten, und der hier anwesende Kabinets - Minister v. Scheele Úber die dazu vom Könige beliebte Stunde nähere F

Wirksamkeit des Staats

Bürger von Osnabrück treu Und ehrlich 1nd, F wenn sie sh nur durch Redensarten uicht leicht táujchen lassen. Sie kennen Mich noch nicht, sie mssen Mich noch kennen ler: dann werden sie sehen, daß, bei dem Allmächtigen , der

„Aller durchlauchtigste! ! F

heit beaufcrazte Kxzmmission ihren B:richt, in welhem fle dar- auf antruz, an die Stelle des vom Staats - Rahe gebrauchren Ausdcoucks mipbillégen ( der Maßregeln des Vororts) das Wort tadeln zu seyen, uad auperdem noch den äbgesandten die Bekämpfung der Umwälzungs- Theorie, die der Vorort in anem Berichre an die Kantone vom 9. Mai ausgesprochen

ab¿, zur Aufgabe zu pp Ja der Debatte, die sih dar-

en:\spann, äußerte Here Favarger: /

u Set dec Vorort seine Sgzuid!igkeu gethan hat, so verdient er Lob: aber cs genü.t tucht, zu jagen: T babe das Scinize geibai, soudern m1 muß sene Hmdlungen prüfen uud nach den Thatsachen üc-heil n. M11 wi.fr uns vor, deu Vorort zu richicn, chne 1a ge: dôct z'1 bab.u: aber wir oecidicnen diefen Vorwurf ut, sondern er se di, denn er hat diz Schwvzer Reg crunz veraribetit, ohne sie ver- üommea zu babin. Vom 6. bís zuu! 11, Mui fi.l im Gebicte des Kuntons Schwvz uihts vor, wodurc) die vifenmtüiche Ruh: g ftéri worden wäce; dies ist cine unbesinitiezze Thaisache, und deanoch er- läßt d.r Borcert am Il. Mac «iae V.rerdaung, weiche die bestebende Odriafeit de lacto aufiêste und erklärte, daß un Kauiea Aaarchie herrsche. Kénuen di;¡-iigell, wilche das Verfabren des Bororts bil- ligen, d ese T5a:jageu in Abrede stellen oder eiwas zu ihrer Rechi- fr igung bcivria en? Aua:chie sol im Kanton S oj geherrscht baden, aber d ese Be-bauptun4 wid sczon dur das Benchuicn des Vg oris wideriegt, denu zur B.kämpfu'g der Auarcie sendet ec zwei K muwissarien aus, die in ailen Geme!nden umhergeben und selbst ge- sie übcrall wohlwolieud aufgeuemmen habe; überall

der der R:aierunz erschieuen vor ionen, um ibuen Rede zu fieben, weng dieseiben si au4y nit als Regi:rungs- Beamte, sondern nur áls Bürger üeUtcn. Die Komuissa.ien begaben fich in die Gebirgs " Gezendcn uad suchten die farhtdaren Bewohner des Muotta Thals af, aus denen mau verærezene Riaber gemacht haite, aver auch hir wu:d.u sie wobl aufgenommen: Will man das Auarchie nennen? Scit waun t nun die Aaarchie im Aazuze!# Seit wann is dir Kanton Schwbz mit cinem BVürgerk iege bedrobt? Selidem die rid- acuó sischen Komm ssaiien das Gidiit disscebcu betretcn uüd das Ï A1'ey:0 der Odcigkeit uutergraben habei! U.berall giebt cs U 1zu- i fridenc: wou man nun Buades: Komu.ifazien abscidit, n e'che fic) | an cie Bewoh ler wenden, sie auffordern, idre Klageu a'z b.ingen, E ¡ou:a milig:o Gehöe uad Uagestcaf:heit v: beißen und tbuen tagen, F di die Regierung aufaelbit sey, daß der Vorort sie geg. dieje ti Schuß nedm.ni werde, ijt es da noch zu verwunderiì, vei de vous foma.vjte N iarchie enjiezi? Vor dec Aufunfc d.r Bundes: Kos m ssazicn bai si nur cinc unaescylihe That zugeirageuz es ciflá:tin si) nämlich ¿tage Bejicke für unadvbIugig vou der rechtmäsigen Obvri k it, und vVecboten ihr¿u R p.äfenianten, slch der gestul:ch.n Beho. e inzusediteßer. Das wac eine unge exliche Tbat, eine Tbat, die ju durfe fübccn fonnte. Die vom Verort zur Bekämpfung der A 1archie abzesandte1 Kommissacien hätren diese Be,irke zu ibrer Pllict z1iräüdfägrcn uud fie zur Aufh-baug ihrer ungehcglihen Bes smuüssc beweg.n soüen: aber sie thaten geiade das Gegenzihual und nibdinen diese Beschlüsse zum Vorwande, um de Negierung von Sh vvz fär aufzchoben zu ertiäcen. Die Belämpfunz des Ausf- ruh s verbietet er und verbiikt duscm s.tue Hülfe und seinen Schug. Die Sch vvzer Negierung woüte endlich ibre geseßliche Sicellung wie- der cinachaien und das Volf zu efaer Landes-Gemende zusammen: d:rufen, um die unterbrochenen Wahlen for1zuscßen; deehaib eriteß siè cine weise Und deoole Peroclaination, die nicht nur a4 1hre Aabäazer, soad¿ra an alle Bärgec gerichiet war. J 1 dieser dischivor sie dienli-n, ade Z oistigkciten zu vergesscn uud sig) nicht aus Pacr- lei: Absi zien, soudern als Bärgz:r desselb.u Landes, welche tiefe,b.n Aich'en uud Jateresseu hätten, in der Bersammlußzg «inzufi iden. ec Vorort wac indeß w.it emsernt, hie in eia gescgliches Mit el zur Wiede bersteluug der Diduung zu erblicken und dic weisen Maß- tcueln der Regierong aus alleu K äften z1 unterstüy-n, soudein ec “shiFe v elmehc Aozisandte ab, um gegen die Handluugea der Re- gierunz zu protisticen, um die Unteribauea vem G.borsam adjum4b- ned, uud um ibucn z1 erflácen, daß dec Bund alle diejcuigeu, welche dee Neuteru!g nichi gehorciin aden, uintec seinen &chuy ncbine. W nu fo v'ele Thatsacheu sprechen, fann min dann noch zaeifelbafi spa, wer die Anarchie in Sch xy( cingefuhct hat“ (Der Schluß dec Debatte ist uech nit veröffentlicht).

Thurgau, 23. Juni. (Allg. Ztg) Die jährliche Ver- einigung der Schützen dee Kaitons Thurgau fand am 2-sten d, von herilichem Wetter begünstigt, und unter einem außeror denr- lichen Zufluß von Menschen stat. Der Prinz Ludwig Napo- | leon ward einstimmig zum Präjidenten crwähir. Da das Fest- schießen auf derselben Stelle |kattfand, wo vor zwei Monaren der Prinz zum Mitgliede des gropen Raths erwählt worden war, richtete er an die Versammlung folgende Rede in Deur- scher Sprache: „Schüßen und Freunde! Es 1 meine Pflicht, Ahnen meine Nanliaguanea darzubringen, daß Sie wmicy zum Prásidenten unseres Vereins gewählt haben; da ich aber mich an einem Ort befinde, wo man mir vor einiger zeit so viele Theilnahme zeigte, so will ih auch Jhnen füc jene wichtigere Ecnennung danken. Es sind einige Monate verflossen, daß man von dem Schweizer Volke veilangen wollte, daß cs einen | seiner Bürgec verstoße ; das Voll hat aber geantwor- trt: wir behalten ihn. (Die Versammlung rief einstimmig, ja, ja! wir behalten ihn). Jch hatte auch nie Angst, von meinen Mitbürgern vei lassen zu werden, denn ich s-izte ein festes Vee- krauen auf den Geiechtigkeite-Sinn des Volkee; und fürwahr, ih irrte mich niht! Denn anstatt mich wegzuweisen, haben die Thurgauer mich als Mitglied des großen Raths gewählr. Es wäre mir {hwer, Jhnen die verschiedenen Gefuhle auezu- drücken, die ih empfand, als ih die Nachrichr ro1 dieser Cr: nennung empfing. Jch war sehr gerührt von di fer Auszeichnung, L und doch giaubte ich sie nicht annehmen zu dü'fen, jelbjt aus 7 Rúeksicht für das Jnteresse des Landes, das mich \chüste. Die

Welt urtheilt nicht nach den Avsichten, die man har, sondern nur nach den Thaten. Vor einem Jahre habe ich mich für eine große Sache aufopfern wollen, und meine Aufopferung ij als ein klei ner persdnlicher Ehrgeiz angesehenworden ; wäre ich in eine Schweis- Prise pol tische Verjammlung getceten, so wäre mir das näm- _lithe Schicksal widerfahren, man h&tte meine Worte mißdeuret, ‘theitle Absichten verkannt, ih wäre dadur außer Stand ge- wesen, ‘Jhnen nüßlich zu seyn, und größere Schwierigkeicen hâtte ih rielleicht noch dem Kanton zugezogen. Meine Pflicht war also, diese Wárde abzuschlagen; denn man muß immer auf seien persönlichen Vortheil verzichten, wenn man glaubt, seinen Auftrag nicht gewissenhaft erfüllen zu können. Jch hoffe aber, das dessenungeachtet die Bürgec von Dießenhofen mi immer dieselbe Freundschafc erweisen werden, denn ih wünsche, daß sie den groëen Werth kennen, den ih auf ihre Achtung seze, Darum, Freunde, bringen Sie mit mir ein Lebehoch den Einwohneun des Bezirks von Dießenhofen; sie huldizen dem Unglück mehr als der Macht ,- sie sind furchtlos und unabhän: R = zwei \schdne Eigenschaften für ein freies Volt.‘/ Diese ede, die der Prinz mit festem Tone sprach, sand in der Ver- sammlung den lebhafcesten Beifall.

- Spanien.

Madrid, 21. Juni. Durch eine Königliche Verordnung wird die Aufhebung der sogenannten Subventions: Zölle, die s bieher nuéë auf die Produkte des Ake: baues erstrectce, auf e rar und Industrie- Erzeugnisse S panischen Ursprungs,

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Auéland oder nach Amerika ausgefüh.t werden, ausge- !

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defnt. Eine andere Verordnung seßt die in einigen Spani- sh:n Häfen bei dem Ein- und Ausladen erhobene Abgabe um *'/4 und '/z herab und gehe sle in gewissen Fällen, sowohl für cinheimische als fremde Schiffe, ganz auf.

Das Eco del Comercío giebt eine Uebersicht von der Zusawmensezung der Deputirten-Kammer; cs sind nämlich von den Deputirten: Beamte im Ministerium der auswärtigen An- gelegenheiten 1, im Kriegs - Ministerium 24, im Min-sterium des Innern 21, der Finanzen 19, der Justiz 32, der Marine 2, Cx-Veinister 12, jeßige Ministec 3, Ticulados von Castilien 7, unabhángige Deputirte 92, Deputirte, die ihren Siß nicht eingenomnien haben, 19, und sür 17 Otte ist gac kein Deputir- ter gewählt worden.

Saragossa, 23. Juni. Der General San Miquel be- sindet sich noch hier, jeine Division ist jedoch, unter Anführung des Brigadiers Nogues, gestern von Fuentes nah Alcaniz ab- gegangen. Die Karlistiswen Anfährer suchen úberall so viel Le- bensmittel wie möglich aufzutreiben,, die sie nach Cantavieja und Morelia senden. Jn den Octen, welche die ihnen auferlegten ungeheuren Contributionen nicht he1 beischaffen können, werden die angesehensten Einwohner, ohne Rücksicht auf ihre politische Meinung, als Geißeln hinweggeführt.

Spanische Gränze. Dem Constitutionnel wird aus Logroüo vom 22. Juni Folaendes geschrieben: „Am 19ten begann der Angriff gegen Peüacerrada, und da am 2Wsten die Bresche praktikabel war, \o bereiteten die Truppen sich zum Sturm, als der General Espartero die Nachricht erhielt, daß die Karlisten unter Guergué und Garcia den Trajsino über: schritten hätten und auf Peüacerrada losmarschirten. Da am 2isten das Corps von Buerens und die Kavallerie von Bro- howsfi zu ihm stieß, griff er den Feind an; der Kampf währte bis zum Einbiuch der Nacht und wurde am folgenden Morgen fortgeseßt, und noch vor Mittag war der Feind 1öllig ge)\chlagen. Die Truppen der Königin machten §00 Gefangene und erbeuteten 4 Kanonen und einiges Gepäck. Die Kavalle- rie set dic Verfolgung noch fort. An demselben Tage noch drangen unsere Truppen (wie bereits gestern gemeldet) durch die Bresche in die Stadt; 2000 Mann streckren die Waffen, und eine Menge Munition und Kanonen fielen den Siegern in die Hände. Espartero's Corps hat 80 Mann verloren.‘/

Man schreibt von der Navarresischen Gränze vom 2%. Juni: „Der Marquis von Valdespina ist an die Stelle dcs Don Jose Arias Tejeiro zum Kriegs - Minister des Don Carlos eraaunt woiden. Die Karlisten haben am Morgen des 22sten die Hdhen von St. Martial bei Jrun angearifsen. Das Feuer währte bis sieben Uhr Abends, jedoch ohne Resul- tat. Da die Desertion unter den Ka!listen, und namentlich im llten Navarresischen Bataillon, in den leßten Tagen fo bedeu- tend zugenommen hat, so haben die Karlistischen Behörden wie- der angefangen, die Aeltern der Deserteure zu verhaften, jedoch sie nichr wie früher gezwungen, sich nach Frankreich zu begeben, fondern sie nah Estella abgeführr. Es heißt hier, die Köni- gin habe den Don Pedro Aguirre de Valcarlos autorisirt, ein Frei - Corps von §60 Mann zu bilden, das aus Eingebor- nen der Flecen und Dörfer an der alten Communicationés- Li- nie von Zubiri nah Pampelona bestehen soll. Das dte Na- varresische Bataillon hat jelzr die Gränze beseßt; die dortigen Bewohner beklagen sich sehr über die von jenen Truppen ver- übten Diebstähle.“

Dem Phare de Bayonne zufolge, bestehen die Kar- listischen Streitkräfte in Aragonien und Valencia unter Cabrera's Oberbefehl aus 23 Bataillonen Jnfanterie, die zusammen 21,390 Mann sta1k sind, und aus 1,570 Mann Kavallerie. Zieht man von diesen 22,960 Mann 7600 Mann ab, die keine Waffen haben, so wie 3360 Mann Garnison-Truppen und 2000 Kranke und Deserteure, so bleiben für den Cffektiv-:Bestand nur etwa 10,003 Mann übrig. Von den 1570 Pfeiden sollen 500 gut, 570 mittelmäßig und 500 ganz untauglih zum Dienst scyn. Dasselbe Blatt giebt den gegenwärtigen Bestand der vom Ge- neral Oraa fommandirten Central-Armee zu 16,000 Mann Jn- fanterie und 1,450 Kavalleristen an, wobci die Garnisonen der vei schiedenen festen Plätze nicht mitgerechnet sind.

Die Breslauer Zeitung (vom 2. Juli) enthält den Karlistischen Bericht über das Gefecht bei Dicastello am 26. Mai. Hiernach haben die Karlisten nit m:hr als 7 Todte und 32 Verwundete gehabt, während der Feind mehr als 60 Todte auf dem Schlachtfelde, in den Straßen des Ortes und in den Flammen ließ, uno mehr als 200 Verwundete, unter denen sich der Oberst Almansa befand, zihlen soll.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 9, Juni. Der Sec-etair des Schatzamts hat ein neues Cérfular an die Zoll: Einnehmer erlassen, worin er ihnen anzeigt, welche Art von Papiergeld sie in Zukunst bei Einziehung der Abgaben und bei dem Veikauf von Ländereien in Zahlung anzunehmen haben. Es heißt darin: „Jn Gemäßheit der Resolution von 1816 haben Sie nur solhe Banknoten an- zunehmen, die in der geseulichen Valuta der Vereinigten Staa- ten zahlbar sind und auf Verlangen gezahlt weiden. Sie wer- den feine Banknoten unter 20 Dollais annehmen.“ Dies hat am Geldmarkc einen úblen Eindruck gemacht, und die Papiere sind gefallen.

Die Banken in Philadelphia wollen cin Comité ernenren, welches die baldige und allgemeine Wicderauf! ahme der Baare zahlungen in Erwägung zichen soll. Die Bank ron Baltimore ijt aufgefordert worden, sich ebenfalls anzuschließen.

Inland.

Königsberg, 23. Juni. Fortsekung des Pferde- renzens (Sr. Zrg. Ne. 179) und die Thierschau. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz beglückten das heutige Fest wie: derum mit Höchstihrer Gegenwari und hatten die Gnade, auch heute das Richteramt bei den Rennen zu übernehmen. Noch zahlreicher als am gestrigen Tage hatte jh das Publikum ver- \ammelc ; das Wetter war günstig, die Bahn indeß durch den voran- gegangenen mehrtägigen Regen sehr erweicht, besonders in den Scken, wo durch die gestrigen Rennen das Terrain sußtief auf: gewählt war. Die R-nnen, um 9'/, Uhr anfangend, gingen in folgender Art vor sich: Vl!l. Rennen auf der freien Bahn, 800 Ruthen, cinfacher Sieg. Sieger der Hengst Herod des Ober: Amtmann von Schôn zu Kleinhof Tapiau. UX. Ren- nen auf freier Bahn, einfacher Sieg. Sieger der braune Hengsî Jerth des Majors von Auerswald : Faulen. X. Rennen auf freier Bahn, doppelter Sieg. (1600 R) Sieger der Fuchs- wallach des Grafen von Lehndorf. Xl. Subscriptions- Ren nen. Sieger der braune Hengst Zenobio des Baron von Keu- dell : Gilgudischken. Xll. Rennen für Traber. Einfacher

“Gränzen tin ob.

Sieg. (600 R) Sieger die braune Stute Flora des Polizei- Präsidenten Abegg. AUl. Rennen auf freier Bahn. Cin- facher Sieg. (500 R) Siegec der Schimmelwallach Merkuc des Lieutenant von Keudell. XlV. Rennen auf der Bahn mit Hindernissen. Einfacher Sieg. (400 R) Sieger die rothbraune Stute Miß Jone des Zaren J. Philipps. XV, Rennen mit Bauerpferden. Einfacher Sieg. (600 R) Sieger der Bauer Seck aus Galtgarben mit cinem Fuchéwal- lach. AVl. Rennen auf freier Bahn. Einfacher Sieg. (700 R.) Sieger der Schimmelwallach Merkur des Lieutenants O. von Keudell. XVil. Rennen auf freier Bak n. (100 R) Einfacher Sieg. Sieger der Fuchehengst Angelo des Herrn Simpson - Georgenburg. AVU]1. Jagd - Nennen (Îeeple- Clase), um den Preis der Stadt Königsberg, ein silbernes Trinkhorn mit den Wappen der drei Städte. Sieger der braune Hengst Jerth des Herrn J. Philipps. An demselben Tage fand auch die angekündigte Thierschau statt. Se. Königl. Ho- heit der Krorp-inz wohnten derselben bei und hatten die Gnade, die Preise an die Besißer der fir preiswüärdig erklärten Thiere oder Produkre mit ermunternder Anrede zu vertheilen. Die ersten Preise erhielten der zoenast Alcmäon des Herrn von Saucen; ein {warz und weißes Bullkalb der Frau Gräfin Búlow ron Dennewiß auf Neuhausen, und die Kuh, so wie zwei Kuhkäl- ber des Herrn von Sct'ôn auf Klein - Tapiau; der Bock und das Mutrerschaaf des Obersten von Brünneck auf Bellschwiß und das 6009 Pfund schwere Mastshwein des Herrn Lau in Pinnau. Ferner trug den Preis davon Herr D. Mcethetrkty auf Arnsberg fúr die produzirte weiße Kammwolle, Herr Böhm in Balga fär produzirte weiße Erbsen, und Herr Pôdlech in Mollehnen fr den produzirten Hafer.

Magdeburg, 1. Juli. Musikfest. Am 2sten und 30sten v. M. fand das diesjährige Musikfest hier stat. Am ersteren Tage ward in der ganz gefüllten Ulrichs- Kirche das Oratorium „Abbadona‘’ von August Mühling mit vielem Bei- fall aufgeführt. Die Composition wird als eine durhaus wür- dige, höher gedachte, schôn empfundene und mit fleißiiger Treue gearbeitete bezeichnet; die Chôre und das Orchester gingen gut zusammen; 180 Au vnd 8 FJnstrumentalisten stimmten trefflich zusammen. bends vereinigten sih sämmtliche Theil- nehmer zu einem festlichen Mahle im Friedrich: Wilhelmé-Sar- ten. Der zweite Tag war der prefanen Musik geweiht; das zu diesem Zweck arrangirte Konzert fand auf dem Rathhaus- Saale state. Es ward von sämmtlichen Theilnehmern, worun- ter besonders viele ausgezeithnete Mitglieder der Königl. Oper zu Berlin glänzten, mit jeltener Präzision und allgemeinem Bei- falle ausgeführt. Den Schluß machte Beethovens Cmoll.Syn:- phonie, vom Herrn Musik-Direktor Mühling mit sichtlicher Licbe dirigirt. l

Koblenz, 29. Juni. Fortseßung der Reise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm. Heute Mit- tag gegen 12 Uhr suhr Höchstderselbe auf der Reise von Mairz nach Düsseldorf mit dem von der Kölner Dawmpsfschiffs- Verwaltung dem hohen Reisenden zur Versägung gestellten neuen Dampfschiffe Nr. 10 an unserer Stadt vorbei. -. Es zwar mit den Flaggen aller Rhein-Ufer:Staaten und das ganze Tau- werk mit kleineren Flaggen, den einzelnen Feldern des großen Staatéwappens, geschhmücke. Prachtvoll war der Anblick, wie cs, gleichsam stolz darauf, als ersten Reisenden den et habenen Fürstensohn zu führen, an der Stadt vorübersuhr. Die höhe: ren Civil: und Militair-Behörden befanden sih auf der Brücke, und eine zahllose Volksmenge hatte sih auf beiden Ufern ver- sammelt und begrüßte Se. Königl. Hoheit mit einem anhaltenden Lebehochruf, dazwischen erscholl der Geschüßesdonner und die Musik zweier Chöre, die auf dew diesseitigen Ufer und am Fuße deé Ehren- breitsteins aufgestellte waren. Köln, 30. Juni. Gestern Abend gegen 8 Uhr passirte Se. Königl. Hoheit, von Koblenz kom- mend, bei unserer Stadt vorüber. Auf beiden Ufern haite sich cine große Volkêmenge versammelt, welche dem Sohne des all- geliebten Königs einen jubelnden Bewillkommnungs- Gruß zu- rief und dafär die freundlihste Gegenbegrúßung empfing. Se. Königl. Hoheit ist ohne Aufenthalt nah Düsseldorf gereist, heute Nachmittag um halb 4 Uhr jedoch wieder hier durch nach Koblenz zurückgekehrt. Düsseldorf, 30. Juni. Se Königl. Hoheit langte gestern Abend nach halb 10 Uhr unter Geschübtee- donner, Glockengeläute und dem Schalle der Musik am hiestgen theilweise erleuchteten Und festlich gezierten Ufer an, wcsclbî tro dés ungünstigen Wetters eine große Anzahl Ein- wohner der Ankunst des geliebten Königesohnes entgegen- harrten, um denselben jubelud zu begrüßen. Es waren die hdheren Militair-, Verwaltungs- und Justiz - Behörden, die geistlichen Obern der beiden Konfessionen, der Ober. Bürger- meister der Stadt, mehrere Stadt-Räthe und neh andere Honor'atioren cine Strecke rheinaufwärts cntgegengefahren. Se. Königl. Hcheit begab sich unmittelbar nah der Landung zum Prinzlichen Palais im Hofgarten, wo Höchstderselbe das Absteigequartier nahm Und die Auswartung der verschiedenen Behörden anzunehmen geruhte. Wir \chcl'eßen hier auch die Berichtigung aus Trier an, daß die Abreise Sre. Könizl Ho- heit von Saa! bröck nicht den Abend, sondern den Morgen ge- gen 6 Uhr stattgefunden habe.

Koblenz, 70. Juni. Ankunft Sr. Königl. Ho- heit des Erbprinzen von Sachsen: Weimar. Hôd st- de! selbe ist heute, ron Weimar kommend, hier eingetre fen, im Balihose „Zun Riesen“ abgestiegen und wird einige Taze hier verweilen.

Wissenschast, Kunst und Liceractur.

Berlin. Dem so eben erschienenen Bericht über die zur Bez fanntmacwuna Geitgneien Verbandlungen der Akademie der Wiisenschaften im Monat Mai emkhncn wtr Folgendes: Jn der Gesammt - S ißung der Akademie am 3. Mai las Herr Dove über die g'ograpbische Verbrciiuung gicihartigec Witterungs : Erschei» nungen. Wr müssen uns bier darauf: bcsckränfen, folgende allge- mine Ergebnisse diescr Untersuchung mitzutheilen: 1) Dee trepische Aimo pbä:e des Judisch-n Wassecteckens scveint keineu mit Sicber- heit nachweiebariu Etifluß auf die Europäi’chen W.tterungs - Vers bäitnisse zu baben. 2) Gréßere Abwcihongen veu der mitlleren Temperatur Veritbeilung treten uie lokal auf, sondern siud lber greße Sarccken «l. icbzciiig verbreitet. Die Größe der Abweichung ij au einer bestimmtin Stelle ein Marimum 1nd nimmt dann yach den Ueberschreitei man dicse Gränzen, so fiadet man siu:fe Abwiicbhuinacu im entgegengescuien Sinne. 3) ‘Gleicha:tige Witterunas - Verbältnisse fioden ih l äufizer von Süd nah Nord als von W:st nach Ost. Bit sebr großen Adwveichunzen zcigi Ech oft in ligierer Richiung cin deppelter Gegensay zwischen Éurepa einerscits und Amerifa und Asien àndererscits. 4) Gegensye der Witterung z'ig-n sich am bäufiasten in den entschi. denen Winter-

Menaten, 5) Die kalte Zene wedifizirt cft merklich di: Ttwperaturx