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Tarif, mit Vorbehalt der Revision von zehn zu zehn Jahren, ermäßigt und den zur Erhebung berechtigten Gemeinden oder R für den aus der Ermäßigung entspringenden
erlust Entschädigung vom Staat geleistet werden, jedoch wenn das Erhebungsreht am 31. März 1837 einer Gemeinde zustand, nur dann, wenn sih dasselbe auf einem speziellen lästigen Er- werbstitel gründet; E
2) sollen auf den in vorgedachtem Verzeichniß enthaltenen Chausseen die Thorsperr- und Pflastergelder wegfallen, oie Un- terhaltung der Ortsstraßen, welche in die Chausseelinien failen, so weit sie nicht den anstoßenden Grund - Eigenthümern obliegt, soll vom Staat übernommen und jene Erhebungen nicht bloß auf diesen Straßen, sondern, wenn es nöthig befunden wird, fär den ganzen Ort aufgehoben werden; auch sollen die auf die- sen Chausseen vorkommenden Brücken- und Fähr - Berechtigun- gen vom Staat wieder eingezogen werden können, wobei wegen der Entschädigung dasselbe gilt, wie vorher.
Der Rekurs auf gerichtliche Entscheidung ist darüber, ob ein Titel zur Hebungs-Berechtigung und in welchem Umfang vor- handen sey, so wie über die Zuständigkeit einer Entschädigung fär zulässig erklärt, niht aber, wie auch anderwärts, z. B. bei Aufhebung des Mühlen- und Getränkezwangs, und in Posen, der Zwangs- und Bannrechte, geschehen, úber den nah tehni- hen Grundsäßen zu ermittelnden Herstellungs- und Unterhal- tungs- Bedarf und die Festsezung des Tarifs. Bei der Entk- shädigungs-Berechnung kann der Vortheil, den die, erst in Folge des Chausseebaues oder des Zoll-Vereins gestiegene Frequenz dem Berechtigten gebracht hat, nicht in Anschlag kommen, da- her sollen die Jahre 18265/,, als die dem Anschluß der bedeu- tendsten Staaten zum Zoll-Verein unmittelbar vorhergehenden, und wenn der Weg oder die Brúcke, Fähre :c. im Zuge einer Chaussee liegt, die schon früher angefangen war, die 6 Jahre vor dem Jahr, in welchem der Chausseebau begann, zum Grunde gelegt werden. Daß von dein, für die Entschädigung wegen Aufhebung von Binnenzöllen, durch das vorgedachte Zoil-Geses vom 28. Mai 1818 §. 19 aufgesteilten Prinzip, wo- nach sie nur bei Begründung durch einen speziellen lästigen Erwerbstitel zulässig ist, hier in Bezug auf Privat-Berechtigte abgewichen und diesen auch ohne lästigen Titel eine Entschädi- gung zugestanden worden, rechtfertigt sich durch das verschie- dene Verhältniß, in welchem sih Privat- Personen und Ge- meinden in Bezug auf die Berechtigungen, von denen hier die Rede ist, befinden. Privat-Personen sind, wenn auch der erste Titel, der meist in entfernte Zeiten fällt, ein nicht lástiger war, dermalen fast immer durch Kauf, Tausch, Erbtheilung 2c. im lästigen Besit derselben; bei Gemeinden, wo der Besiß seit der ursprünglichen Verleihung weniger gewechselt, hat sie, wenn sie eine nicht lästige war, in der Regel die Natur einer ihnen zur Bestreitung des Herstellungs- und Unterhalts-Bedarfs der Tommunications- Anlage gemachten. Konzession, die kein unwi- derrufliches Recht giebt und wenig verschieden ist von der ih- nen durch §. 13 d:s Geseßes úber das Abgaben-Wesen vom 30. Mai 1820 gegebenen Ermächtigung in Bezug auf die Auf- bringung der Kommunal-Bedürfnisse, welche ihnen zugleich die Mittel giebt, den etwanigen Ausfall anderweitig zu deen. Auch haben die Gemeinden davon, daß eine Chaussee durch ihren Ort geführt wird, so wie von anderen denselben berührenden Verkehrs-Erleichterungen, mittelbare Vortheile, welche den Ver- lust des etwanigen Ueberschusses der hiernach aufzuhebenden Gefälle ihnen weniger fühlbar machen.
Endlich wird es auf großen Chaussee-Straßen oft nothwen- dig, daß die Staats-Verwaltung die Unterhaítung von Brücken und Fähren übernimmt, um zum allgemeinen Besten Wängeln und Hemmnissen ihrer Benußung besser abhelfen zu können, als cs den Kommunen oder Privaten bei geringeren Mitteln und Kräften möglich ist, daher ihr auch dazu unter derselben S Ee die Vefugniß eingeräurit wor- den i
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Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Theoretische-praktishes Handbuch der Heilquellen- Lehre. Nach dem neuesten Standpunkt der physikali- schen und physiologishen Wissenschaften, so wie nach eigenen T Erfahrungen systematisch bearbeitet von August Vetter, der Heilkunde Doktor, praktischem Arzte in Berlin. Berlin 1838, bei A. Hirschwald ; Wien, bei Gerold. 2 Thle.
Es ift erst vor einiger Zeit in diesen Blättern (bei Gelegenheit ciner ausführlihen Veurthciiung des Hoffmannschen Handduches der Geologie durch Herrn Dove) auf die Wichtigkeit der Lehre von den Duesllen und ihrer Entstehung aufmerfsau gemacht worden. Weun wir nun izn diesem Gegenstande die eminenten Fortschriite der phy- fikfalishean Wissenschaften erfennen, so werden wir uns tait gesteiger- tem Juteresse der Leftüre eines Werkes hinzgeden, welches alie darauf Bezug habenden schwierigen Fragen voa ibrem ersten Entstehen bis zu threc Lösung verfoigt. Ricemaad mag wehl die ununterbrochenen Wellen eines entspringenden Wassers cinize Minuten betrachten, ohne dein Ursprung cines solhen Phänomens naczzudenken, und von so vielen Tausenden, welche den heißen Stradl in Karlsbad oder die sprudcinde Welle in Kissingen stoßweise emporfleizen und versch wvin- den seben, möchte wohl Keiner scvn, der nichi begierig nach Aufld- suug der Fragen suchte: woher diescs Wasser feine pulfirende Bewe- gung, scine Wärine, sein Salz habe. — Diese Probdieme haben Physif und Chemie geiojt, indem sie uns das Verdättniÿ vou Luft- und Erdwasser, die Zuaabme der Erdwärme nach Junen, den Druck ent- wickelter Gasc uud Dämpfe, die Löslichfeit der Fets-Urten in Wasser zzigten. Alles dieses führt uns das vorliegende Werk, über welches ich eine unserer ersten wissenschaftlichen Auctoritäten dabin äußerte, daß es den Ausbruch der Heliquellen zn einem begreif- lihen Phänomen gemacht, vor Ungen. Allein die Fragen des Gebildeten bleiben biecbei nicht stehen.F Woher, fragt er weiter, die heilende Kraft dieser Kérper, diese Bewegungen im Organiémus, diese Aufccgungen, Enischeidungen und Herstelluugen? — Diese Fra- gen founte nur ein Arzt löfen, dem zugleich die vollständige Kennt- niß der Litcratur und so reie Erfahrungen zu Gebote stehen, a!s dem Herrn Verfasser. Mit dem lebhaftesten Juteresse wird sebß der Uncingeweihte der bippofratishen Kunst den Wegen folgen, auf wel- chen Beobachtung und Sch!uß sich fortwährend die Hand bieten, um hierin zu eincm Resultate zu gelangen, das alle Beunnengeister, Nymphen und Nirxen von den Ufern der Quellen verbannt, dahin. gegen die Wirkungen des Wassers und der Heciigquelien in dem reinen Lichte darstellt, welhes der Bestimmung ibrer Auwendbarkeit und Keilsam?eit vorleuchten muß, und dem 19ten Jadrhundert cine so glorreiche Entdeckung gesichert hat, a!s es die Nachbi!dung der Heil: quellen in ciner den nailirliten Wässern durchaus gleicheu Wirfsam- feit is. — Wenn nun auch das für Natur: und H:ilfunde fo wich- tige Vettersche Werk scine vollständige Würdigung erst in dem en- geren Kreise der Naturwissenuschaften finden fann und wird, so wol- len wir mit der Erwähnung desselben in diesen Blättera dech im All- gem?inen den nach Kenntniß der Natur und des Menschen beaieri- gen Lefer als auf eiae ergicbige Duelle des Unterrichts und vielsciti- ger Belehrung aufmerksam machen. Denn nachdem die Natur nun endlich uns Aen näher g-rüct is, nachdem wir, dem Staube ciner am Einzelnen baftenden Beschränftbeit entga"g:n, die frei:ren Lüsfte ailer Regiouen in uns aufnehmen fönnen. hat auch Jedermann cinen Anspruch an die Früchte, welche aus den ernslen und beg änzteren Ardeiten der Männer vou Fach hervorgehen. S — 1.
Meteorologische Beobachtung.
Nach einmaliger
1838. Morgens | Nachmittags Abends 9. Juli, 6 Uhr. 2 Uhr: 10 Uhr. Veobachtun9 | | L _ Lusftdruck ... «+ /336,97/“Par, 336,40/‘‘Part, 335 ,71‘‘Par. f Quellwärme 7,99 N,
Flußwärme 17,49 R.
Luftwärme ... |4+- 12,3% R. 417,69 N. 4-12,29 R. Bodenwärme 16,1® R,
Thaupunkt .…. '=+= 9,39 R. 4-11,9% R. -4= 9,89 R,
Dunsisattigung | 79 pCt, | 65 pEt. | §3 pCt, Ausdünstung f,(41‘/ Rh. L A E | trübe, | paldheiter, | bezogen. Niederschlag 9,123‘ Rh, ? Wind... | W., | W. | 2W. Wüärmewew sel 4+ 17,79 Wolkenzug = | WSW. | — M Tagetmittel: 236,69‘ Par... 14,09 R... —#+-10,49 R... 76 pCt, WSW. f
Tr T2 Den 9. Juli 1838.
Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.
E r. Cour. as T. Cour N| Brief. ! Geld. [fil Brie i Gu. Sul. 1 103 6 1023 JOrpr. Paudbr. (34 100 fo | Do Pr. Engl. Obl. 30./4| 103!/, 1023/, [Poum. Pfandbr. |4| — — PramSech.d.Seeh.|-| 66!/sg 65*/g | do. do. 3} — 1013/, Kurm.ObI. m.L.C.! 4 —- 1033/4 Kur- o.Neum. do.|3i| — 102 No: lut. Sch. do. 4j — 103 Schleasische do.| 4| — 104, Berl. Stadt- Obl.! 4| 103!/, | 103 Rückst. C. and Z. Köuigsb. do. [4 _— — Sch. d. K. n. Mi 92 91 Elbinger do. 4} — —_ Gold al marco 216 215 Dauz. do. ia Th.|| A433/, -- Neue Ducaten |—| 18!/, — Weatpr.Pfaudbr.|/4| — 1017/g FFriedrichsd’or |—| 132/34 | 13!/, do. do. |33|/ 100!/; 99?/; JAud. Goldmün-|— Grossh. Pos. do. 4| — 1043/, } zeu à 5 Tul. —| 18?/, 13i/, Oatpr. Pfandbr. |4| — | 1017/g [Disconto A M 4
Auswärtige Börsen,
Áámsterdam, 4. Juli.
Niederl. veirkl. Schuld 54?/s. 59g do. 1011S/, g. 255/19. 59/4 Span. 213/,. Passive 43/4, Ausg. Sch. —. — b’reuss. Pröm.-Sch. —. Poin. —. Uesterr. Mer. 103!/7.
Antwerpen. 83. Juli. Zinsl. 6. Neue Anl. 215/;. Br. 9/, s. G. Hamburg, 7. Juli. Bank-Actien 1452, 1440. Engl. Russ. 108!/,. 59%, Port. —. do,
do. 39%, 24. Engl. Russ. 113. Bras. 80. Columb. 27. Mex, 26. Peru 20. Chili 26!/,. Paris, 83. Juli. 59/, Rente 110. 93. 3%/, 80. 30. 5%, Neap. 98. 75. Span. Rente 223%/,. Passive 45/4. 3% Portug. 24!/4. Wien, 4. Juli. 59/0 Met. 1075/42. 49/9 10Li/g. 3/0 82/5 21/20/ — 1h
S Bank-Actien —. Neue Anl. —.
59%
Königliche Schauspiele.
Diensiag, 10. Juli. Jm Schauspielhause: Ein Mann hilft dem Anderen, Lustspiel in 1 Aufzug, von Frau- v. Weißen- ihurn. Hierauf: Der reisende Student, musikalisches Quod? libet in 2 Abth.
Mittwoch, 11. Juli. Jm Opernhause: Des Falkners Braut, Oper in 3 Abth., von Wohlbrück. Musik von H. Marschner.
Donnerstag, 12. Juli. Jm Schauspielhause: Jfidor und Olga. raucrspiel in 5 Abch., von E. Raupach. (Herr Hendrigs, vom Königl. Hoftheater zu Hannover: Jfidor, als Gastrolle. Fräulein Ch. von Hagn: Olga. Herr Seydelmann: Ossip.)
Königsstädtisches Theater.
Dienstag, 10. Juli. Beslisar. Oper in 3 Abth. Musik
von Donizetti. (Dlle. Hähnel: Antonina, als vorleßte Rolle
vor ihrer Urlaubsreise.) Mittwoch, 11. Juli. Was? Posse in 4 Akten, von Dr. Papchen. Lus\t-
A. E. Wollheim.
Donnerstag, 12. Juli. Zum erstenmale: spiel in 3 Akten, nah Gresset's Vertvert, von M. Tenelli. Vorher, zum erstenmale: Frau oder Schwester? Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen, von H. Gempet.
Fa Vertretung des Redacteurs: Wentzel.
A E 0a:
Gedruckt bei A. W. Hay u.
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pa. Fri T E VÓRR A. D; V Lo. ua O Md Aa i RAS E. R fa Ls de: Daa E
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Allgemeiner Anzeiger für
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die Preußischen Staaten.
Ne 190.
K 2nc » Bill, F e Zinsl,
39%, —. Neue Anl. —. London, 83. Juli. Cons. 3%, —. Belg. 102!/,. Neue Anl. 221,4. Passive à, | Ausg. Sch. 9. 21/,%/, Holl. 54. 59% 1013/,. 59% Port. 36'/,. A
Bekanntmachungen.
P u blifkfandum.
Das im Bereuter Kreise belegene, zur Joseph v. Lehwald Yerzierskischen erbschafilichen Liquidations: Massse gehörige adliche Gut Klufowadhutta, welches laut Tausch - Kontrafts vom 1. Oëtober 1811 und Rezesses vom 2. Mai 1834 aus einzelnen Theilen der Gutsanthcile Mözisczewice F. H. M. N. B. D. E. 1. E. L, und O. gebildet worden ist und gegenwärtig aus dem Vorwerk und Dorf Klufkowahulta, excl. des Anien v. Wysockischen Autbeils, aus deur Beriverf Dombrowo und aus deu Dérfera At - und Neu- Laßenictz excl. des v. Marzictischen Antheils uud Per- tiacnzien besfebt und landschaftlich — laut- der iv bieiger NRegislratnur nebsi dem nencslen Hypotheken: Schein cinzuscbeuden Taxe auf 5262 Tblr. 2 sgr. 7 pf. abgeshätt worden — seil in termino
den 15, September e. an hicsizer Gerich!sstelle subbastirt weiden.
Zugleich werden aile nudbekannten Real-Prätendenteu und voli dent befannten:
1) der Thaddeus v. Kistewsfiz; |
2) der Matthias v. Kistowski, wegen der füc jeden derselben"auf Mszisciewsce F. l. M. N. Ruhrica Ii, sub No. 4. eingetragenen 1000 F!.;
3) die Theresia v. Kistowska, verebelichte v, Wensfieröfa, wegen der für sie auf Mszisczewice F. U, M, 5, Rubrica H sub No, 4, eingetragenen! 560 Fl.
4) die v. Koczvezfowökischen Erbe, wegen der für die v. Koczvezkowsfische Masse auf Möziöczewicc F. T, M. N. Rubrica I. No. 6. etugetragenery 600 Zhir.: E ;
5) der Tar! Wiecfi wegen des für ibu auf Msziscezeivice I. Rubrica 1, No. 10. eingetragenen Lebtagsrechts,
moilo deren Erben, Cessionarien-, Psaud- oder fou-
süge Briefs-Jubaber, zu dem auf
den 15, September c. “f asichendeu Termin Behufs Liquidation ibrer Ausprücbe unter der Verwarnung veraeladein, daß die Aucdlei- benden mit den gedaczten Ansorüchen präkludirt wer: den soilen.
Marieuwerder, den 5. Februar 1838.
Eioil SenatdesKkénigl. Ober-Landcégerichts.| Nothweudiger Verkqguf.
Der - Landeégericht zu Maxieuwerder. Das Rittecrgnt Hanéguth Nr. 16 (feliber Nr. 56),
¡ufolge der nebst Hypotheken- Schein und den Bedin- gungen in der Negistratur einzusehenden Tare, soll ami2. Dezember d. J, Vormittagsum11 Uhr, an orden!licher Gerichtsstelle subhastirt werden.
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L: : Mit Bezichung auf die deu Stralsundischen Zeitun- gen in extenso insecirten Proflamen vom beutigen Tage werden alle uud jede, welche an die gesammte Verlassenschaft des unlängst mit Tode abgegangenen Königl, Schwedischeu Kammerherrn und Johanniter: Rittecó Carl Ludwig von Thu auf Schiemmin, ins- besondere au die von demselben ‘hinterlassenca, in Nen- Rorpommern belegenen Güter Schlemmin, Echo, Menenrest und Zaruow e. p. aus irgend ciuem per- {8n!ichen oder dinglichen Rechtsgrunde, sev es als Gläu: biger und Hvyothcfarien eder aus Erb- oder aguati. [ben Lebns-Successions-Nechte, Ansprüche und For- derungen machen zu fönnen sich berechtigt erachten, hiermit geladen, folche in einein der folgenden Termine: den 9. Juli, den 31. Juli u. 27, August d. J. Morgeus 19 Uhr, ver dem Königl. Hefgericht speziell anzumelden und 11 beglaubigen, b2i Strafe der Präflusion und gänz- ¡zer Abiveifung, welche durch den am 18. September c. zu publicirenden Prätlusiv-Ubschied auégesprochez und volizegen werde wird, O Datum Greifswald, dei 31. Wai 1838. Kéönig!. Preuß. Hofgericht von Pommern : und Rüge. L. Meller, Praeses,
E DUS Se "if Cu T À id S T R S P V P E A AUL I:
Q K E 4 C Ha L Á ® Literarische Nnzeigen.
Bci Covpenrath in Münfer i so eben erschie- aen und’ bei E. S. Mitiler ia Verlin (Slehdahn Nr, 2), Posen, Bremberg, Culm nud Guesen, zu haben:
Gf . f ad T a , lphabetisches Negister
zil H. Ostexrmanu's Hagnudbuche: die gesammte Pelizei-, Militgir-, Steuer- und Gemeinde-Verwalinuzg in dea Königl. Preuß, Staaten Gr. 80. Vrofchirt, 15 fgr.
und in allen Buchhandlungen Berlins, namentlich in
‘der Stuhrschen, Schloßplaß Nr. 2, vorräthig:
Neuestes und wohlfeilstes Conversations-Lerxrikon.
! Ein Unioersal-Haudbuch für jeden Stand und jedes Alter.
3 Bde. Gr. Lex. 8ro., sleif brosch. 25 Thir.
Da in unserer. Zeit cucvfklopädische Werke Jedem im Velke zum Bedürfniz geworden sind, so gicdt es fein Mittel, dasseibe billiger zu befr edigen, als durch oben anzezeigtes Werk, welches, auf 130 Bogen zusammeu- gedrängt, sich an Reichdaltig?eit der Artikel nud dern gediegeäer Bearbeitung, nit jedem andern größern, theureren, ähnlichen Werke messen darf.
Die günfige Aufnat me. wle es biéher fand, be- weit der fortwährend bedeiteiide Absay desselben.
Bei Tb, Chr. Fr. Enslin iu Berlin sind von folgenden, bercits in vielen Preußischen und ausivär- tigen Schulanstalten eingeführten Büchern neue, sehx vermchrte und verbesserte Auflagen erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen :
Terminologie der Phanerozamischen Pflanzen; D 9
zum Unterricht in der Botanik für Lehranstalten. Nelbst einer Auleitung zum Selbststudium unnd für den Lebrer. wie er in der Botanik mit Nutzen zu Í unterrichten hat, Von Dr. Albert Dietrich. Zweite durchaus umgearbeitote Auflage in gross Qectay, Mit 24 lithogr. Taseln. worauf mebr als 1200 Figuren befindélich sind, Gebunden, 1 Thlr. 10 sgr. Court Abrégé de Phrases pour faciliter aux jeunes demoiselles ja conversation françgaise& Principaienent à l’usage des élèves de l’école
Elisabeth (à Berlin). j;
Seconde édition, revue ct augmentée de petits morceaux de lecture. 10 Bogen. Preis 10 sgr.
Für den speciellen Unterricht des weiblichen Ge- schicchts im Frauzöfischen if die Literatur nicht eben reich und nementlich darunter ein dem obigen ähn-
Verlage vea C, L. Frißsche, sonst J. G.
lin Giaudenzer Kréite, abgeschäßt auf 7276 Tix, 20 fgr. F Fuberts Verlagöhandlunrg in Leipzig, ist zu babcn
liches Buch, welches alle Ausdrücke uud Redensarten aus dem weiblichen Unterrichts- und Geschäftsfkreise enthäit, gar nicht vorhauden.
erner ist so eben fertig geworden: s L ael und Dr, W. Brennedcke,
Praktisches Rechenbu ch für uutcre, mittlere und cbere Klassen der Gymnasien, Gewerbe- und Bürgerschulen. Zweiter Theil, welcher eiae vollständige Anleitung zum gesammten angewandten praktischen, bürgerlichen und fauf- mnánnischen Rechnen enthält, nebst einer sebr großen Anzah! von U-cbungs- Aufgaben aus dem Gebiete der faufmänuischen Prarié, des bürgerlichen und gewerb- lien Lebens, der Naturlehre u, st. w ; wie- auch Aa- gaben vielfacher Methoden, dergleicben Aufgaben du: ch Versktandesschlüsse zu lden, und Erklärung aler guf die obigen Rechnungen bezüglichen sachliche n Verhbäl1nisse. 19 Bogen. Preis 224 sgr. Der erste im Jahre 1837 erschienene Theil fkosiet 15 sgr-
Bei dem Unterzeichneten ift so eben erschienen und in der Piabunscven Buchbandlung (L. Nitße), Jäger- straße Mr. 37, so wie in allen andern Buchhandluazen,
zu haben: j j Die katholische Kirche ianerhalb des Protestantismus
‘- und ibr Recht, vorzüglich in dén gemischten Ehen. ZdPIIL Dr. K. H. Sa,
ordentlichem Professor der Theologie in der evangel.s
theclog. - Fafultät der Königl. Rbein. Friedrich:
Wilhelms : Universität. Preis 5 sgr. M S
Diese kleine Schrift beabsichtigt nicht über die kirch: lichen Ereignisse unserer Tage fich auszusprechen, son- dern nichts mehr und nichts weniger, als das Verbält- niß der Römisch - katholischen und der cvangelischen Kirche nah dem Worte Gottes in der Schrift und im Sinne ciner das Wesentliche und Gemeinsame des christlichen Glaubens festhaltendea gegenscitigen A- tung und Duldsamfkeit deutlich zu machen. Eine soiché: Stimme scheint nicht überflüssig gegenüber einer An- zahl einseitiger Darffellungen, durch welche es selbst den Besseren leiht verdunkeit werden fönnte, daß die Evangelischen Christen und Glieder der Kirche sind-
Köln, im Mai 1838.
J . B achem,
I. P Hof - Buchbäadler und Buchdrnfcr-
L imaginairen Wurzela.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
r
= ———————————_
Amclihe Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben dem Kaiserl. Russischen Wirklichen Scaatsrath und Civil-Gouverneur von Grodno, von Doppelmair, den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse mit
dem Stern zua verleihen geruht.
f An der êffentlichen Sibung der Akademie der Wissenschaf- ten am 5. Juli, Lerbnißens Gedächtnißtage, machte der vor- sizende Secretair, Herr Encke, nachdem er die Sibung mit _ einer Einleitungs-Rede eröffnet hatre, zuerst das Urtheil der
“Akademie über die Bewerbungs Schriften bekannt, welche auf
“ die mathematische Preiefrage vom Jahre 18536 eingegangen wa-
+ ren. Die Preis- Aufgabe war: Cine leiht anwendbare
Methode anzugeben, welche sowohl den reellen als
den imaginairen Theil der Wurzeln einer Glei-
-
E chung, deren Coefficienten numerijch gegeben sind,
Ï mit einem vorgeschriebenen Grade von Näherung anzugeben geeignet sey und zum Einsendungs. Termin war der 31. März 1838 festgeseßt gewesen. — Auf dicse Preisfrage sind drei Bewerbuangs-Schriften eingegangen. Die erste am 28. Februar 1838 in Deutscher Sprache mit dem Motto: Nul- tum egerunt qui ante nos faerunt sei n0n peregerunt. Die zweite am 24. März 1838 in Französischer Sprache mic dem Motto : Intenloas animum studiis et rebus honesltis. Die dritte am 5. April 1838 in Lateinischer Sprache, mit dem Motto: Omnia pondere - numero atque mensura fecit. Von diesen is die lebte später, als der Cinsendungs- Termin bestimmt, eingegangen, und mußte deshalb von der Bewerbung gänzlich ausgeschlossen wer- den. Die aphoristische Form und die Verweisung auf spätere Ausführungen für die bequemste Berehnung deutete überdem an, daß sie nicht ganz vollendet sey. Die zweite Schrift, in Französischer Sprache, fügt den bisher bekannten Methoden keine wesentlih neue hinzu, und das Bestreben des Verfassers, den bekannten Methoden zur Erlangung eines ersten genäher- ten Werthes und allmäliger größeren Annäherung an die Wahr- heit eine bestimmtere Form und größere Kürze zu geben, ist zu wenig gelungen, selbst bei den reellen Wurzein, um der Absicht der Akademie zu entsprechen. Den Hauptgezenstand der Preis- frage, die imaginairen Wurzeln, hat der Verfasser viel zu kurz behandelt,. und wenn er- bei den Gleichungen vom vierten Grade
J auf die bekannte Aufldsung durch Zurückführung auf eine Glei-
hung vom dritten Grade verweist, bei höheren Graden aber durch Zerlegung in zwei Gleichungen, welche nach den Cosinus und dinus der vielfachen eines Winkels fortschreiten, vermittelst eometrischer Detrachegin allein die successiven Näherungen eiten und erleichtern will, so kann diè Akademie in diejem Ver- fahren feinen wesentlichen Fortschritt sehen. Es konnte deshalb dieser Abhandlung der Preis nicht zuerkannt werden. Die erste Bewerbungs- Schrife, in Deutscher Sprache, legt das Prínzip zum Grunde, welches Herr Professor Gräffe in Zú- rich bereits vor zwei Jahren veröffentlicht hat, in einer Schrifc, betitele: Die Auflösung der hdheren numerischen Gleichungen als Beantwortung einer von der Kö- niglihen Akademie der Wissenschaften zu Berlin aufgestellten Preisfrage, Zürich 1837, welche Schrift am 22. Dezember 18936 als Geschenk des Verfassers von demselben der Akademie eingesandt war. Nach den bestehenden Vorschrif- ten kann auf eine durch den Dru publizirte Methode, als Be- werbung um einen Preis, keine Rücksicht genommen werden, Y so daß bei der jeßt vorliegenden anonymen Bewerbungs\chrift ] bloß das betrachtet werden muß, was sie zur Erweiterung und
E Vervollständigung der bereits vet éffentlichten Ver fahrungs- Arten * geleistet hot. Sie begründet im Anfange das ‘Prinzip theore- _* tisch schä:fer, als es früher geschehen war, und modifizirt dann
E auch die fruher vorgeschlagene Methode der Bestimmung der : n Beides indessen niht mit dem Grade f von Cleganz und Kürze, decen die Aufgabe fähig zu seyn scheint. Bejonders findet in der Behandlung der imaginairen Wurzeln noch ein willkürliches Verfahren statt, was diesen Ab- 5 schnitt weniger ansprechend macht, als die Anwendung des Ï Prinzips auf reelle Wurzeln. Sowohl diese theoretisheun Aen- # derungen, als auch einige auf prakcische Bequemlichkeit berech- neten Zusäße, sind der Akademie nicht bedeutend genug erschie- nen, um dieser Schrift den Preis zuzuerkennen, so daß sie zu ihrem Leidwesen sich gend:higt sieht, ungeachtet dreier Bewer- ÿ bungsschriften den Preis zucückzubehalien. Da indessen gee rade die Schrifr des Herrn Professor Grôffe einen früher nicht betretenen Weg einschlägt, der schon in seiner jeßigen Gestalc in 1ixlen Fällen mit größerer Leichtigkeit als die früheren zum Ziele führt, und die zulegt erwähnte Bewerbungeschrift schen \ch mit seiner Vervollkommnung beschäfiigt hat, so daß zu hof- sen steht, es werde eine fortgejezte Beai beitung desselben Ges- gensiandes entweder diese durch die Preisfiage herangerufene Methode, oder irgend eine andere, so weit fördern und verein- fen, daß die Ertheilung des ‘Preises keinen Anstand haben dürfte, so will die Akademie die Aufgabe noch einmal zur fers heren Bearbeitung wiederholen und bestimmt zum neuen Ein- sendungs - Termine der anonym einzureichenden Beantwortun- gen, bei welchen ein dur das Motto der Abhandlung bezeich- neter versiegelter Zettel den Namen des Verfassers enthält, den #1. März 1839. Der Preis von 50 Dukaren wird in der df- sentlichen Sitzung zu Leibnißens Gedächtniß desselben Jahres Werfannt werden. Die versiegelten Zettel, welche die Namen der Verfasser der nicht gekrönten Bewerbungsschriften enthiel- ten, Lon unerêffnet Lan olerauf machte der Secretair der philosophisch: historischen Klasse, r. Böckh, die neue von O Es Prelafeare Ltt det philosophisch: historishe Klasse der Akademie ellt für- das Jahr 1841 folgende Preis- Aufgabe:
¿Vie Formen der Kirchen- und Staats: Verfassungen sehen in gegenseitiger Verbindung und Wechsel - Wirkung, sie
————=_————————
4 Vergleichung so anziehend als lehrrèich seyn.
Berlin, Mittwoch den 1lw Juli
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haben gleichzeitig oder abwechselnd die Thätigkeit der ausge- zeichnetsten Geister in Anspruch genommen und das allgemeinste Interesse erregt. Im 18ten Jahrhundert ward vorzugsweise eine Erneuerung und Umgestaltung der Staats - Verfassungen, im 1öten der Kirchen-Verfassung versucht. Zwischen beiden Ver- suchen finden sowohl Achnlichkeiten als Unähnlichkeiten statt; jedenfalls dürfte eine geschichtliche und kritische Darstellung und l c Die Königliche Akademie hat es deshalb für angeméssen gehalten, die Thätig- keit der Sachverständigen durch aelung einer Preis-Aufgabe diesen Gegenständen zuzuwenden. ie wünscht also: erstens eine geschichtliche Darstellung jener Versuche, die Kirchen-Ver- fassung im 15ten Jahrhundert zu befestigen, zu erneuern oder umzugestalten. Mit Weglassung alles Theologischen und Dog- matischen würde also von den Gründen und der Att der Be- rufung der großen Kirchen-Versammlungen, ihren Ansprüchen und Rechten, ihrem Verhältnisse zu Papst, Geistlichkeit und Laienwelt, ihrer Geschäftsführung, dem Abstimmen und Be- schließen, kurz von Allem zu handeln seyn, was die zum Theil - gleichartigen, zum Theil unter einander abweichenden: Formen und Zwecke der Konzilien von Pisa, ‘Kostniß und Basel betrifft. Rückblicke auf die fcüheren und Hinblicke auf die späteren Zei- ten dürften gur gründlichen Erörterung des Gegenstandes bei- tragen. — Mit dieser geschichtlichen Entwickelung is zweitens eine Würdigung der leitenden Grundsäße und eine Beurthei- lung ihrer prafktishen Anwendbarkeit zu verbinden. — Von hier aus bietet sich drittens Gelegenheit dar zu einec Vergleichung jener Bestrebungen des löten Jahrhunderts mit den staats- rechtlichen der folgenden Jahrhunderte, damit sich zule6t ergebe, ob und was im Allgemeinen oder Besonderen für eine oder für alle Zeiten als Wahrheit und Fortschritt oder als Jrrthum und Rúckschritt zu bezeihnen und welcher echte Gewinn der Wis- senschaft und der Menschheit überhaupt daraus erwachsen sey.““ — Die Frist für die Einsendung der Beantwortungen dieser Preis-Frage (welche in Deutscher, Französischer oder Lateini- scher Sprache geschrieben seyn können) is der 31. März 1841. Jede Bewerbungs-Schrift ist mit einem Wahlspruche zu verse- hen, und derselbe auf der äußeren Seite des versiegelten Zet- tels, welcher den Namen des Verfassers enthält, zu wiederho- len. Die Ertheilung des fär die beste Beantwortung bestimm- ten Preises von 100 Dukaten geschieht in der dfenilichen Siz- zung am Leibnibischen Jahreëtage im Monat Juli des gedach- ten Jahres. — Zum Beschluß las Herr von Olfers eiue histo- rische Untersuhung über den Mordanfall auf den König Joseph von Portugal (am 3. September 1758), für welche hauptsäch- lih die bisher ungedruckten Revisions-Akten des Hochverraths- Prozesses benust wurden.
Die Königliche Akademie der Künste hat den naturhisto- rischen Zeichner und Lithographen Karl Friedrih Schmidt hierselbst zu ihrem akademischen Künstler ernannt und dessen Patent unter heutigem Datum ausfertigen lassen.
Betlin, den 30. Juni 1838. Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Känste.
(gez) Dr. G. Schadow.
Jm Bezirk der Kdnigl. Regierung zu Danzig is der bisherige Kommendarius Franz En- gelbrecht zum katholischen Pfarrer in Neukirch bei Tolkemitt ernannt worden.
Angekommen: Intendant der Königl. Schld\ser, von Massow, aus Schlesien.
Abgereist: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, außer- ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Türkischen Hofe, von Buténeff, nah Konstantinopel.
Zeitungs-Nachrichten. “A u slland.
Rußland und Polen.
Warschau, 6. Juli. Am Dienstage besuhte Se. Maj. der Kaiser das Militair - Lazareth in Ujasdow und ließ si durch alle Säle führen. Von da begab Höchstderselbe sich nach Praga, um die dortigen Schanzen, der Citadelle gegenüber, in Augenschein zu nehmen. Dann erfreute der Monarch das Regierungs-Jnstitut für weibliche Erziehung mit seiner Gegen- wart und besichtigte auch das St. Lazarus - Hospital. Um
Erzherzogs Ferdinand auf der Ebene vor der Mokotower Barriere an, woselbst vor beiden höchsten Personen mehrere Exercitien von dem Muselmännischen und von dem Nowo- gorschen Regimente ausgeführt wurden. Eine große Volks- menge hatte sih zu diesem wilitairischen Schauspiel versammelt, und der Kaiser wurde von ihr überall mit Jubel empfangen. Nachdem Se. Majestät im Lager übernachtet hatte, begannen gleich bei Tagesanbruch wieder die Mandver des iten Armee- Corps zwischen Mlocin und Wawrzyszew. Mittags um 4 Uhr war Diner bei Sr. Majestät im Palast Lazienki.
Frankreich.
Paris, ò. Juli. Der Baron Pasquier hat sich gestern nach einem mit. dem Angeklagten Laity E de Verhör fern Könige nah Neuilly begeben, wo sih bereits der Graf Molé und der See - Minister befanden.
Der Temps bemerkt in Bezug auf die gegen den Lieute- nant Laity erlassene Anklage: ¿Bei dem Durchlesen der An- klage-Akte muß es Jedermann auffallen, daß der General-Pro- kurator die Ansicht aufstellt, daß weder der Gedanke, noch die Ausführung jener strafbaren Manifestation ausschließlih dem
Lieutenant Laity zugeschrieben werden kdnne. Zur Unterstüßung
Der Kammerherr, Hof- Marschall und |
9 Uhr Nachmittags langte Se. Majestat in Begleitung des |
¡ seyn sollte. Wir haben genaue
|_ zu sichern. Er fügte hinzu,
dieser Ansicht citirt Herr Franck-Carré ein Schreiben des Prinzen Ludwig Napoleon, worin derselbe dem Lieutenant Laity erlaubt, Styl-Verbesserungen vorzunehmen, aber jede Art von Veräánde- rung in den Ideen verbietet. Der General-Prokurator zieht hieraus den bestimmten Schluß , daß Laity nur ein be- glaubigter Agent is , daß die Herausgabe der Broschüre mittelst Gelder bewerkstelligt worden sey, welche ohne Zweifel der Prinz Ludwig hergegeben habe. Wir werden uns wohl hüten, diese Thatsachen als gewiß und erwiesen an- unehmen ; es ist Sache des Pairshofes, die Wahrheit und den erth der Anklage zu würdigen; aber wenn man von dem Ge- sichtépunkte des Herrn Franck-Carré ausgeht, so kann Laity au- enscheinlih- nur als ein Mitschuldiger betrachtet werden. der General - Prokurator sucht vorzugsweise die Broschüre als ein Komplott darzustellen, um den Rekurs an die hohe Ge- richtsbarkeit der Pairs Wu rechtfertigen. Aber tritt hier niche ein ziemlich peinlihes Dilemma für die Anklage ein? Wenn der General - Prokurator sih täusht, wenn es kein Komplott, sondern nur eine Broschüre is, warum dann den Pairés- hof in Anspruch nehmen? Warum jene feterlihe und unvorsichtige Anwendung der September - Geseke? Wenn aber der General - Prokurator Recht hat, wenn es wirklih um ein Komplott handelt, warum wird darin der Mit- schuldige allein vor Gericht gefordert, warum wird das Kontu- mazial-Verfahren nicht gegen den Haupt-Angeklagten eingelei- tet? Man kann sih_ nicht darüber täuschen, daß wir hier eine zweite Auflage des Straßburger Prozesses haben. Das Haupt des Komplottes, angenommen daß ein solches vorhanden sey, is durch das Stillschweigen der Anklage-Akte seinen Richtern ent- zogen worden.“ Ein hiesiges ministerielles Blatt sagt: „Man unter-
hielt fich gestern im Justiz - Palaste von einem Arülkel der
„¿Sazette des Tribuneaux“’ úber eine angebliche Si6ung der Instructions : Kommission , in welcher ein Beschluß hinsichtiich der bei dem Laityschen Prozesse zu beobachtenden Form, gefaßt rkundigungen eingezogen, und die Gewißheit erlangt, daß die Jnstructions - Kommission gar feine Si6ung gehalten hat, welche jener Erzählung zur Grund- lage oder auch nur zum Vorwande hätte dienen kdnnen.‘
In der heutigen Sibung der Pairs-Kammer wurden die Geseß-Entwürfe über die Eisenbahnen von Paris nah Havre und nach Orleans ohne weitere Berathung: mit großer Stim- menmehrheit angenommen, und bei Abgang der Post war die Kammer mit dem Gese6-Entwurfe über die Afrikanischen Kre- dite beschäftigt. :
Es ijt von hier aus die Anzeige nah Brest gegangen, daß der Prinz von Joinville wahrscheinlich zwischen dem 25sten und 3Wsten d. M. in dem dortigen Hafen eintreffen würde.
Das Englische Geschwader wird bis zum 12ten oder Iöten d. M. auf der Rhede von Toulon bleiben. Am 30sten v. M.
at Admiral Stopford am Bord des Linienschiffes „Prinzeß harlotte‘“ ein Diner gegeben, zu welchem die Behörden von Toulon und mehrere Land- und See- Offiziere eingeladen wa- ren. Am T7ten d. wird die Stadt den Englischen Offizieren cin großes Fest geben.
Das Journal des Débats enthält nachstehendes Schrei- ben aus Alexandrien vom 6. Juni: „Die Konsuln Frank- reihs und Englands haben eine Konferenz mit dem Vice - Kö- nige in Betreff. seiner Ee zu der Tärkei gehabt. Nach- dem Mehmed Ali alle Beschwerden, die er gegen die Pforte zu haben glaubte, refapitulirt hatte, gab er schließlih zu verstehen, daß der heimliche Krieg, den der Sultan gegen ihn führe, auf- hôren mässe, und daß die Zeit gekommen sey, an die Mittel zu denken, um seiner Familie den Besiß des Aegyptischen Thrones daß es das sicherste sey , sih von der Oberherrschaft der Pforte zu befreien, welches ihm leicht werden würde, wenn England und Frankreich, von ihren wahr- haften Interessen durchdrungen, seinen Plänen keine Hinder- nisse in den Weg legten. Mehmed Ali hat noch bemerkt, daß es keinesweges seine Absicht sey, die Rücksichten aus den Au- gen zu seßen, - die er den Kabinetten von Paris und London chuldig sey; daß es sein Plan wäre, nichts zu úbereilen; daß
| er ihre Antworten abwarten würde, und daß er sich erst im
Monat Oktober bei seiner Rückkehr von Sennar ernstlich mit jener großen aae A A zu beschäftigen gedenke, damit den Konsuln vollkommene Zeit bliebe, über die Details dieser Un- terredung mit ihren Kabinetten Rücksprache zu nehmen.“
In einem Schreiben von Tunis vom 12ten v. M. heißt es: „Das unter dem Befehle des Admirals Lalande stehende Geschwader ist am 29. Mai hier angekommen. Es fand auf der Rhede die Türkische Fregatte, welche Osman: Bey, den Ab- gesandten der Pforte, welcher dem Bey von Tunis den Ehren- Kaftan überreicht hat, hierher gebracht hatte. Der Bey hat diesen Abgesandten des Sultans mit großer Feierlihkeit empfans gen. Er hatte zu dieser Gelegenheit die Oberhäupter aller um- liegenden Stämme eingeladen, welche sih auch mit einem Ge- folge von §8 bis 10,000 Mann eingefunden haben. miral Lalande hat, begleitet von dem Konsul und dem Gene- ralstabe, dem Bey von Tunis einen Besuch abgestattet. Der Empfang» war kälter als gewMhnlich, was man der Segenwart des Kon- suls zuschreibt, dessen häufige Reclamationen den Unwillen des Bey's erregt haben. Es is indeß zu vermuthen, daß durch die Anwesenheit des Admirals das gute Vernehmen wieder ßer- gestellt werden wird, da derselbe in Tunis persönlich geachtet und geliebt i. Sogar die Tärken halten große Stücke a ihn, und Osman-Bey hat sich beeilt, ihn am Bord des „Jena“ zu besuchen. Bis jeßt deutet nichts darauf hin, daß ein Tär- isches Geschwader die Absicht hat, in feindseligen Absichten in den Gewässery von Tunis zu erscheinen."
Großbritanien und Jrland.
London, 4. Juli. Der Herzog von Nemours und der Marschall Soult werden sich, auf besondere Einladung, morgen nach Woolwich begeben und dort von dem General Feldzeugs
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