1838 / 191 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Sa R E

Krönungs - Botschafter, so wie das übrige diplomatische Corps und mehrere hundert Personen vom- höheren und niederen Adel Englands, waren dazu eingeladen. Am Morgen desselben Tages hatte in Woolwich die hon erwähnte große Revue der Artil- lerie, der Sapeurs und Mineurs zur Nachfeier der Krönung in Gegenwart des Prinzen Geocg von Cambridge, des Herzogs von Nemours und der fremden Botschafter und Gesandten stattge- funden. Den Beschluß machte ein Scheibenschießen, zu welchem 30 Raketen das Zeichen gäben. Die Gesellschaft besuchte dann das Arsenal und nahm hierauf ein Frühstück bei dem Genxeral-Feld- zeugmeister, Sir Hussey Vivian, ein, welches von den Artille- rie- Offizieren gegrben wurde. Es war fär §00 Personen ge- deckt, und auc) Damen nahmen daran Theil. Auch zwei un- geladene Gâste hatten sich eingefunden; da man aber bald an ihren Manieren bemerkte, daß sie nicht hierher gehörten, so er- súchte sie der Haushosmeister, sih zu entfernen. Der Eine stellte sich darüber sehr entrüstet, wollie sich aber doch aus dem Staube machen. Dies erregte Argwohn, man hielt ihn fest und fand in seinei® Taschen zehn seidène Schnupftücher. Die beiden sauberen Herren wurden nun zusammen unter polizeili- cher Bedeckung abgeführt. Als die Gesellschaft aus dem Zelt wieder heraustrat, erblicfte sie zu beiden Seiten lange Tafeln, an denen 4500 Unteroffiziere und Gemeine mit ihren Weibern und Kindern saßen, die hier von dem Feldzeugmeister und dem Offizier-Corps bewirthet wurden. Der Marschall Soult wurde im Vorübergehen von ihnen mit großem Enthusiasmus begrüße. Später belustigten sich diese Leute mit allerlei Spielen, mit Wettlauf, Stangenklettern , Sarennen und dergleichen, und am Abend wurde von der Artillerie ein glänzendes Feuerwerk abgebrannt.

Außer den Hoffesten sind auch von Staatsmännern und anderen vornehmen Personen zur Nachfeier der Krdnung noch eine Menge Diners und Bälle gegeben worden. Am Montage war Diner bei dem Königlichen Oberjägermeister , Grafen von Erroll; am Dienstage gab Sir Robert Peel zu Ehren des Herzogs von Nemours eine Soiree; an demselben Abend war großer Ball bei der Marquisin von Saliebury, dem mchrere Mitglieder der Königlichen Familie beiwohnten; am Mittwoch Lene Graf Stroganoff den Herzog von Sussex, mehrere fremde

otschafter und Gesandte, einige der Minister und andere Personen vom hohen Adel zu einem Diner bei sich eingeladen; auch der Marquis von Westminster gab an demselben Tage ein Diner; am Abend fand der zu Chren der hier anwesenden hohen Fremden veranstaltete UAlmacks- Ball statt; gestern gab der Herzog von Cambridge den Krönungs - Botschaftern cin Diner, von welchem sich die Gesellschaft zu dem oben erwähn- ten Ball bei der Herzogin von Gloucester begab, und heute Abend is großer Ball mit Souper bei dem Marschall Soult.

Vorgestern hat die Königin zum erstenmale seit ihrer Thron- besteigung einer Taufe in eigener Person als Zeugin beige- wohnt. Es war eine Tochter des Herzogs und der Herzogin von Sutherland, welher Jhre Majestät diese Ehre erwies. Die Taufe fand in der Wohnung des Herzogs statt und wurde vom Erzbischof von York verrichtet. Die Königin gab dem Kinde ihren Namen: Victoria. Jhre Majestät nahm nach der Taufe an einem Gabel-Frühstück Theil und kehrte nach dritte- halbstündigem Verweilen in ihren Palast zurück.

Das Glückwüänschungs-Schreiben, welches der Sultan bei Gelegenheit der Krönung an die Königin gerichtet hat, is ein Gegenstand besonderen Jnteresse's fär das hiesige Publikum. Dies Dokument i| ungefähr 36 Zoll lang und 3 bis 4 Zoll breit. Die Schrift ist außerordentlich elegant und mit großer Sauberkeit und Múhe ausgearbeitet. Am Rande befindet sich der Namenézug des Sultans nebst allen seinen Titeln. Der Brief lag in einem Couvert, welches mit dem Wappen des Sultans gesiegelt war und in einem Beutel von scharlachfarbe- nem Sammet steckte, der einem Damen-Pompadour gleicht und reih mit Gold gestie ift.

Ein hiesiges Blatt will eine besondere Aufmerksamkeit von Seiten des Königs der Franzosen darin finden, daß er gerade seinen zweiten Sohn, den Herzog von Nemours, zur Krönung nach London gesandt habe, weil derselbe ein geborener Brite sey, indem er zur Zeit, als sein Vater ausgewandert war, in England zur Welt kam. Ein anderes Blatt macht bemerklich, daß die Königin und der Herzog von Nemours ein überaus zuvorkbommendes Benehmen gegen einander zeigten, so daß in Einigen schon der Gedanke aufgestiegen sey, ob nicht am Ende Frankreih und England noch durch engere Bande vereinigt ‘werden dürften, als dée sind, welche jeßt beide Länder umschlin- gen. „„Hoffeutlich nicht‘, fügt dasselbe Blatt hinzu.

Dem Marschall Soult wird hier fortwährend von allen Seiten mit der größten Aufmerksamkeit begegnet, und obgleich die hiesigen Zeitungen noch immer _ den Streit mit der Fran- zösischen Presse über den Sieg bei Toulouse fortseßen, so lassen fie doch zu gleicher Zeit keine Gelegenheit vorübergehen, um dem ehemaligen Gegner des Herzogs von Wellington ihre Achtung zu bezeigen. Sie verfolgen jeden seiner Schritte und statten weitläuftig darüber Bericht ab. Am Montage besuchte der Marschall mit dem Herzog von Nemours die berühmte große Brauerei von Varclay und Perkins, die Londoner Docks und die St. Pauls-Kirche. Jn lebterer äußerte er beim Anblick des dem General Moore dort errichteten Monuments, daß er diesen Krieger auf dem Schlachtfelde bewundern und hochachten gelernt, und daß er seinen Tod wie den eines Bruders und Freundes be- trauert habe. Am Dienstage nahm der Marschall die Merk- wärdigkeiten des Ostindischen Hauses in Augenschein und stat- tete dem Lord-Mayor einen Besuch ab. Als man in der Guild- hall die Hoffnung aussprach, ihn bei dem Feste zu sehen, wel- ches die City den Krönungs-Boischaftern geben will, antwortete er: „Jch werde mit großem Vergnügen der Einladung folgen; Gngland und Frankreich müssen sih überhaupt in Zukunft nur noch bei Tafel einander gegenüber erblicken, sonst aber bei allen Gelegenheiten mit einander Hand in Hand gehen.“

Sn einem Dorfe bei Tavistock sind am Krönungstage durch das Zerplagzen einer Kanone drei Menschen ums Leben gekom: men und drei {wer verwundet worden.

Da Lord Mahon ín der vorgestrigen Unterhaus - Sikung chon einen Antrag fúr die náchste Session ankündigte, so glaubt man, daß die gegenwärtige sih rasch ihrem Ende nahe.

In den ministeriellen Blättern wird es heute für ungegrün- det erklärt, daß der Marquis von Queensberry seinen Posten ais Lord-Lieutenant der Grafschaft Dumfries. niedergelegt hätte.

Der gewöhnliche Vierteljahres - Bericht über die Staats- Einnahmen is gestern erschienen. Es ergiebt sich daraus fär das ganze mit dem d. Juli abschließende Finanz-Jahr in Ver- gleih mit dem vorhergehenden cine Abnahme um 1,102,527 Pfd: Deerl., fär das Vierteljahr aber im Vergleich mit dem neproendea Quartal des vorigen Jahres eine Zunahme um

S T Einnaßme für das ader deikuf: ich au 42,972,773 Pfd, und die füv das Vierteljahr auf 11,347,665

verworfen worden. In der nah dem Schluß der dffentlichy, Si6ung am Cten Morgens gehaltenen vertraulichen Sibun soll, dem Vernehmen nach, eine Eingabe an die Deulsche Buy, des:-Versammlung verlesen und genehmigt worden seyn.

der gestrigen Sißung der Stände - Verfammlung machte d, Landtags-Kommissar im Namen der Staats-Regierung die Mij daß, da das Finanz - Gese wegen abweicheader Y,

. Der bedeutendste Ausfall hat in der Accise stattgefunden, in welcher sich sowohl für das Jahr als für das Vierteljahr eine Verminderung zeigt. Jn der Post dagegen hat sich die Einnahme für “beide Zeiträume vermehrt. ten für das Jahr lion dar; dies rührt aber hauptsächlich von dem großen Ausfall her, den der Bericht von vorigen Oktober zeigte, wo allein in diesem Einnahmezweige fast eine Verminderung von - einer Million auf das Vierteljahr stattgefunden hatte. aupt war jenes Vierteljahr für alle Einnahme - Zweige sehr ig gewesen, und dies hat natürlich auf das Resultat des ngewirkt. Im Vergleich mit dem entsprechen- von 1836 beträgt indeß der diesjährige Aus- Im Ganzen scheint den ministeriellen Blättern hiareihender Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß sih das Land von der Erschütterung, welche es durch die vor- bald ganz erholt haben werde.

st an die Stelle des verstorbenen Herrn Mellish ein neuer Direktor der Englischen Bank in der Person des Herrn Cotton ge

Der Pianist D

er gab vorgestern mit

Die Zölle bie-

eine Abnahme um halbe Mil-

Stände- Versammlung nicht zu Stande gekommy sey, derselben ein anderweitiger Entwurf vorgelegt und evey mgegeben werde, im Falle der Nichtverein biéherigen Steuern bis zum Ablauf der F; nanz- Periode fortzubewilligen, zu welchem Behufe die Dauz des Landtags bis zum 1iten d. Monats verlängert worden ijß Diese Vorschläge wurden an den Budget - Ausshuß verwiesen,

Schweiz.

Luzern, d. Juli. Tagsatzung. Jn der zweiten Sißung hah nach einer langen Diskussion die Abstimmung wegen der Zy lassung der Schwyzerischen Gesandtschaft. r die Zulassung wary 9!'/, Stimmen (Uri, Unterwalden, Zug, Schaffhausen, Tes Neuchatel, Genf, Búünden, Freibu | gegen ebenfalls 9!/, Stimmen. tokoll ofen, Appenzell J. R. stimmte nicht. der Präsident, die Gesandtschaft von Schwyz kônne nicht S

Der Republikaner theilt folgende Nachricht mit: „Ay außerordentlichem Wege vernehmen wir von Bern her, daß d hohe fremde Diplomatie für Aufrechthaltung der bestehende Verfassung von Schwyz Schritte zu thun sih veranlaßt sche und die Französische Gesandtschaft vorangehen werde.“ T

schlüsse der

tuell zugleich anhei

Jahres ei gung darüber, die ganzen Jahres ei den Finanzjahre fall nur 75,701 Pfund.

jährige Finanz-Krisis erlitten,

Gestern i

wählt worden.

dhler befindet sich noch immer in London ; Mad. Dulcken zusammen ein Konzert in Hanover-Square-Rooms, worin Leßtere unter Anderem das Konzert von Felix Mendelssohn vortrug, welches bei dem leß- irminghamer Musikfest, wo der Komponist selbst es spielte, so große Bewunderung erregte.

Niederlande.

Aus dem Haag, 5. Juli. Es heißt jest, daß Se. Kai- eit der Großfärst-Thronfolger am 14. oder 15. d. n wird. Der Russische Gesanöte am hiesigen Hofe, herr v. Maltiß, wird am 16. d. einen glänzenden Ball lten, zu dem schon jeßt zahlreiche Vorbereitungen ge- troffen werden.

Der Avon des gegenwär _Besibungen :

und Basel-Stadt). Da allis behielt sih das Pry Hierzaçh erklär

serlihhe Hoh

Schwyz. Der hiesigen Gesandtschaft ist in Betreff du Schwyzer Angelegenheit aufdie Tagsalzuug folgende Instruction er theiit worden : 1) Falls ihr das Stimmrecht in der Ta stritten werden sollte, so soll sie, gestúgt auf den von der Eidgenossenschaft garantirte Kantons-Verfassung, - un) das Recht der aus dieser hervorgegangenen Regierung, \ih feierlich dagegen verwahren, und darauf bestehen, daß dr Kanton Schwyz an- der Tagsaßung vertreten seyn müsse, und zwar durch diejenige Gesandtschaft, welche von der einzig ret und verfassungsmäßigen Regierung dahin abgeordnet worde sey. 2) Sie wird über das bundeswidrige Verfahren de orts in der Schwyzer Angelegenheit Klage erheben, den Schu sämmtlicher eidgendssisher Stände anrufen, und die Wiederher chwyz als souverainem Stande zu 3) Wenn bei der Tagsaßung a stung der Kantons - und Bezirksgemeinden au so wird die Schwyzerische Gesandtschaft gege 4)- Wenn der in

dbode enthält eine úbersichtlihe Darstellung Bund „- di

tigen Zustandes der überseeischen Holländischen „„Die Niederländischen Truppen ,“/ sagt derselbe, aben auf der Ostküste von Sumatra das Fort Pertibje im tandaheling eingenommen. Jn Palembang war die nicht vollkommen wieder hergestellt, und man schickte Auf unsern übrigen Besitzungen erfreute man sich der größten Ruhe und betrieb in Uebereinstimmung mit den Britischen Behörden die Unterdrückung der Seeräube- rei in den Gewässern von Linga. die beiden aus Europa geschickten Dampfbôte zusammengesekßt, und wollte dieselben gegen die Seeräuber auf der Nordküste Nach den neuesten Nachrichten aus a schien die Regierung des Reichs dem Handel mit den Europäern und besonders mit den E Schwierigkeiten in den Weg legen zu wollen.“

Bezirke Y Ruhe noch Truppen dahin ab.

In Surabaja hatte man stellung der dem Kanton S

stehenden Rechte fordern. nochmalige Abha getragen würde, jede solche Ano Bericht der vor nestie im Schooße de Schwyzerische 5) Die Gesan lichen Kommissarien vorkommen gen, Verdächtigungen, keiten rügen, und die durch Schus nehmen.

von Java kreuzen lassen.

rdnung feierlichst protestiren. drtlichen Kommissarien gestellte Antrag auf Aw r Tagsa6ung angeregt würde, so soll di schast ebenfalls dagegen sich verwahren dtschaft wird endlich alle im Bericht der vord den Unrichtigkeiten, Entstellun Leidenschaftlichkeiten und Widerrechtlih dieselben verlebten Personen it

ngländern noch größere

Lúttich, 6. Juli. Gestern fand in Seraing die Verthei- statt, welche die Regierung und die Direction Gruben fär diejenigen Arbeiter ausgeseßt ha- erwähnten unglücklichen den sie den Verunglückten leiste-

lung dex Preise der Steinkohlen - die sich am meisten bei den neulich Vorfällen durch den Beistand, ten, ausgezeichnet.

Spanien.

Madrid, 29. Juni. Der Senat hat gestern das Ges über die außerordentlichen Kriegs - Contributionen angenomm ißung, in der, wie verlagut

erfassung des Senats betreffende Fra

Deutschland.

Hannover, 5. Juli. (Hamb. Korr.) Das vorgestrige der Freiwilligen aus dem Jahre 1813 wurde in Rehburg 200 und einigen Mitgliedern mit Begeisterung begangen durch die Berichte der Theilnehmer der Gegenstand des Alle Erinnerungen an jene ruhm- Deutscher Tapferkeit und Vaterlandstreue sind damit wieder erregt und aufs neue befestigt worden. Rehburg war nicht ausgezeichnet durch äußere glanzvolle Ein- richtung, aber erhebend durch d durch wahrhaft brüderliche Aufrich und gehobca durch den Zauber der Ortes, an dem sie “stattfand. mehreren Stabs - Offizieren unserer Armee, nung des Ganzen, sonst bestand hier kein Rang, nur Kameraden und Brüder waren versammelt. die seitdem ‘zu den höchsten Graden im Mili- naßmen wieder ihre Titel von da- neral - Lieutenant war wieder Oberst ge- Alles war militai-

und hielt dann eine nur eínige, die innere V gen verhandelt wurden.

Seit einigen Tagen der Hauptstadt v rung.- Die Regierung

Heute Abend wird die vue halten, die morgen zu dem abgehen sollen.

Die España meldet, der Fueristas dem M die auf der einen S das Wort „„Fueros‘/ enthält. Graf von Montefuertes seyn.

Tagesgesprächs geworden.

spricht man in verschiedezen Zirkel blich republikanischen Verschwb soll anonyme Drohbriefe erhalten haben Königin über zwei Bataillone Ra Corps des Generals Pardiñl

Die Feier in on einer ange en Geist der Einmüthigkeit, tigkeit und die reinste Freude, Natur-Schönheiten des Ein Fest-Comit“, bestehend aus leitete die Ord- feine Aus-

daß die in Bayonne errichtete Juri Fahne übersandt hab eite das Wort „Friede“, auf der ändert Präsident jener Junta soll du

uñagorri eine weiße

zeichnung, Offiziere, tair - Dienste gestiegen sind, mals an, der jeßige Ge worden, der Oberst fungirte als Feldwebel.

Mehrere Mitglieder erschienen in der damali- fast Alle tcugen wenigsténs ein Zeichen derselben. ie Beschreibung des Spezielleren, einzelne Augenblick und die freudige Stimmung der ihre Bedeutung verlieh, um noch von einer Ueber- durch welche die alten Krieger hoch erfreut Se. Maj. der

Spanische Gränze. Jn cinem vom Courier mitz eilten Schreiben aus San Sebastian vom 28. „Heute Morgen fand an den Linien, Hernani gege úber, eine Luswechselung von 30 Gefangenen auf jeder Sei Bis auf Zwei, die erst vor wenigen Tagen in eine bei Passages gefangen genommen wurden, sah den Gefangenen mehr Skeletten als Mensch 4 bewassneten Navarresen, die vorgt stehen jeßt 18 Karlistische H ange, mit ihm in Unterhandlung derem, eine große Anzahl der untl n ebenfalls zum Uebertritt j daß der Biscayische Anführ Zweck eine Unterredung mit dem Commay von Bilbao stationirten Kriegsschiff Navarresen al!

risch geordnet. gen Uniform, Wir übergehen d

denen der Hause- in Alze

die zurükehren ähnlich. Außer den 15 Muñagorri úbergingen, meistens von hohem Sie versprechen unter An ihren Befehlen stehenden Truppe en. Auch habe ich erfahren, Castro zu demselben deur des im Flusse nachgesucht habe. Guipuzcoaer zu M puzcoa ist und dort beitende Klasse ausgeübt hat, Karlistischen Generalen u habe einen Theil seiner an den Uebungen der l Viele Personen sind unzufrieden, da Spanien eindringt, ih glaube indeß, daß st ben. Seine Truppen sind noch nicht stark genug, nger fär die , kurze Zeit schon sehr selbe doch noch nicht hinreichen), n mit Erfolg angreifen zu können.“ Blätter vom 29. Juli melden j innahme von Peñacerrada und di Nachdem ' der -Rebell Espartero dronen versammelt und sich mit de und Belagerungs-Geschül- versehen h Anbruch des Tages Peñacerrada und Armee, welche diesen Der Feind wurde durch d bewunderungswürdigen n zurückgeworfen und Am Nachmittage mußte: die M und - der Feind wurde s Alles verkündi en Seiner M ataillone in e

ae

Gemüther raschung zu reden, und ihrem Feste die Krone verliehen wurde. König und Se. Königl. Hoheit der Kronprinz erschienen plô6- den Fröhlichen, um den. Vorsiß an Der Monarch war erst Tages zu- vor von seiner langen und beschwerlichen Reise zurüctge- Hoffnung nicht, traf plôö6lich hiße, ohne eine Spur von Ermattung zu im vollen Schmuke einer {weren Uniform und sofort unter die Jubelnden. Der kriegerische Ru ammt besonders aus jener Epoche her. Er hlen. Jn der heitersten Majestät den obersten Plaß an der Bräder und Kamera-. Zeit und brachte selbst Jeder Anwesende war hoch erfreut iese Jugendkraft in so hohen Abends verweilten Se. Maje- brigen Theilnehmer reiseten erst am folgenden

Se. Majestät der König das wart, wurden aber sondern von den Als der König

lih gegen Mittag unter dec Tafel einzunehmen.

deshalb die Rehburg zu sehen. drückenden Mittags verrathen, mischte sich unseres Königs st wollte bei dem Erinnerungsfeste nicht fe Stimmung nahmen Se. Tafel ein, begrüßte die Gäste nur als „, den‘/, sprach mit Begeist chiedene Toaste aus. diese geistige Frische und d Bis gegen sieben Uhr

Es treten übrigens mehr uñagorríi über, denn da er selbst aus Gui stets einen sehr großen Einfiuß auf die av so wird diese Provinz von m so strenger bewacht. Man sagt, uppen nach Fuentarabia gesandt, ul dortigen Artillerie Theil zu nehme erung von jener daß er so lan

und obgleid die Zahl seiner Anhänger für genannt werden kann, so ist die um befestigte Positione Karlist Nachstehendes über die E Niederlage Guergue's: Bataillone und 7 Schwa nôthigen Berg - er am 22. mit gen Bataillone der Königlichen theidigten, mit Hesftigkei Freiwilligen mit einem mehrmals von den Mauer Boden mit seinen Leichen. dem Muthe der Treue weichen, zwungen, sih \chimpflih (nie neen T t, als gegen agerplähe purüczu

sttát dort; die ù Morgen ab. Gestern Nachmittag beehrten städtische Freischießen mit Höchstihrer Gegen nicht, wie üblich, von dem Magistrate, Deputirten des Schüken - Vereins empfangen. lôsete die Bürger - Artillerie ihre Kauonen, und ein ckvoll uniformirter Bürger- Schüßen bildete ein ause hinritt, Mazj. thaten cheiben, besuchten die beiden nn nach halbstündiger Anwe- am nächsten Sonntag u. wiederholen. r vertraulichen Morgens is, Manns, cine ister zu erbedende Anklage detressend,

Corps géschma Spalier, durch welches der König zum Schü von dem lauten Zuruf der Sch zwei Schüsse vor verschiedenen Schütenzelte und verließen alsda senheit den Plaß mit dem Versprechen, in Beglettung Den S Familie den Besuch z

assel, 8. Juli, Sigung der Stände-Versammlung vom öten d. dem Vernehmen na gegen den

en begleitet. edete di

uräckzuziehen. des Ruhms für die Wa nd, und während unsere

fehren im Begriff waren, ein unerwak

dey Antra

Angriff der zahlreichen Kavallerie des Feindes einige unserer Corps in Unordnung brachte, die, indem sie sich vor der Artil- lerie hin zurüzogen, diese am Schießen hinderten und auch die ubrigen Bataillone zwangen, das Feld zu räumen. Dies Ereigniß und die gänzliche Zerstörung des Forts durch die in Menge gegen dasselbe geworfenen Projektilien, so wie der Mangel an Lebensmittel und Munition, machten es, ungeachtet der ntschlossenheit und des Enthusiasmus der Garnison, den- noch nöthig, den Befehl zur Räumung des Platzes ‘zu geben ; dies geschah am Morgen des 23sten, ohne daß der Feind es gewagt hätte, si dem zu widerseßen. Unser Verlust während dieser Tage beträgt nicht 500 Mann; die Zahl der Todten ist gering , in Gefangenschaft geriethen etwa 200 Mann, von denen Einige treuloser Weise ermordet worden sind; die Uebrigen wurden verwundet, größtentheils jedoch nur leicht. Wenige Unternehmungen sind dem Feinde so theuer zu stehen ekommen; nach der Aussage einiger Ueberläufer hat er 2000 Todte und im Ganzen 4000 bis 5000 Mann verloren.“

Man schreibt aus Éstella, daß die Karlisten ihre Streit- kräfte um diese Stadt konzentriren und Tag und Nacht an der Befestigung der umliegenden Höhen arbeiten. Die Karlistischen Soldaten sind, dieser Ea zufolge, sehr entmuthigt, und die Einwohner verlassen fast alle die Stadt und begeben sich nah den Amescoas. Don Carlos war am 29. Juli noch in Elorrio , die Niederlage seiner Truppen bei Peñacerrada soll ihm große Unruhe verursachen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New-York, 12. Juni. Die Bill zur Fortseßung des Krieges mit den Seminolen ist im Kongreß einstimmig angenom-

men worden. In Nantueket hat vor einigen Tagen eine große Feuers-

brunst stattgefunden, welche fünfundzwanzig Häuser in Asche

legte und erst gedämpft werden konnte, als man einige Häuser | in die Luft gesprengt hatte. Man schäßt den Verlust auf 200,000 |

Dollars.

Inland.

Scchweidni6, 7. Juli. Durchreise Sr. Ma- jestät des Kaisers von Rußland. Heute Nachmittag alb 3 Uhr verkündeten der Festung Kanonen - Donner und

loengeläute die höchst erfreuliche Ankunft Sr. Mazestät des Kaisers von Rußland. Allerhöchstdieselben kamen von Bres- lau, geruhten die vor dem Posthause aufgestellte Ehrenwache U Peariden die zu Jhrem Empfang zahlreich versammelten

ehôrden auf das Herablassendste "zu sprechen, und die ‘Reise nah Färstenstein mit den beglückendsten Merkmalen Allerhöch- sten Wohlgefallens sartzufeget

Mänster, 7. Juli. Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm. Gestern Abend gegen d Uhr traf Höchstderselbe, von Hamm kommend, zur innigsten Freude aller treuen Unterthanen, hier ein und stieg auf dem hiesigen Schlosse ab, wo die Königl. Militair- und Civil-Behörden, das

esammte Domkapitel, den Weihbischof an der Spiße, alle Pro- fessoren der Königl. Akademie mit dem Rektor in seinem Amts- \chmucke, der Direktor des Gymnasiums, mehrere Ritterguts- besizer , der Ober-Bürgermeister und der Stadt- Magistrat sich versammelt hatten, um {hre Aufwartung zu machen. Abends fand ein großer militairischer Zapfenstreich statt, an welchem die Musik-Corps sämmtlicher hier garnisonirenden Regimenter Theil nahmen. Jn diesem Augenbli inspizirt Se. Königl. Hoheit die auf der Loddenhaide versammelten Truppentheile der hiesi- gen Garnison.

Bonn, 7. Juli. Herr Dubois, General - Jnspektor der Universität von Frankreich, is seit einigen Tagen hier, um sich mit den wissenschafclihen Verhältnissen unserer Universität be- kannt zu machen.

Koblenz, 7. Juli. Jubelfeier des Generals von Borstell. Nachstehendes enthält das Wesentliche aus der in Nr. 186 der St. Ztg. verheißenen näheren Beschreibung in der Rhein- und Mosel-Zeitung:

„Am Sonnabend den 30. Juni begann die Feier. Jn zahlloser Menge waren Fremde eingetrofÆeu. Drei Dampfböte langten zu- gleich vor unserer Stadt an und brachten Abgeordnete und Gâste aus den Rheinischen Städten, wie aus weiter Ferne. Gegen Abend hatten sich die fremden und die hiesigen Dffiziere, vier Musifk-Corps und eine große Anzahl Soldaten, die Letzteren mit Fackeln versehen, auf dem fleinen Paradeplatze versammelt; um neun Uhr begab sich, von einer zabllosen, freudig bewegten Menge begleitet, der Zug mit brennenden Fackeln nach der Wohnung des Jubilars auf dem Ka- Ie hin. Hier hatte sich unterdessen die ganze Nachbarschafi zur

itfcier vorbereitet. Die Straßeu waren mit Bäumen und Maien, die Häuser mit Laubgewinden und Flaggen festlich geschmückt, die Fenster übrigens reich beleuchtet, und hier und da sprach ein zierli- ches Transparent in schlihten Worten den Geist der Festfeier tref- fend aus. An demselben Abend noch traf Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Düsseldorf cin. Auf dem Ehrenbreitstein und den beiden Fesien Franz und Alexander loderten Freudenfeuec in die Nacht hinein; der Thurm auf der Moselbrücke war prachtvoll beleuchtet und flammte mit tausend brennenden Lampen dem ersehn- ten hohen Gaste den Willfkomm-Gruß entgegen. Heiter, wie der Vorabend gewesen, brach dex festliche Tag selbst an. Eine schöne, rührende Scene begann die Feier. Aus Jnfterburg war ein Unter- offizier des fünften Kürassier-Regiments, dessen Chef der General von Borstell ist, angekommen, der in aller Frühe erschien und sich ihu mit den Worten vorstellte: „Auf Befehl des Königs melde ih mich als Ordonnanz.“ Jett erklang unter den Fenstern des Geueral- Kommandos ciue chdue Morgen-Musif, wobci das Lied: ¡„Rheinlauds Bitte‘ gesungen wurde, das gleichsam der Rheinlande heißeste Se- genswünsche dem Helden zum Morgeugruße darbrachte. Jm Junern des Hauses aber hatte sich eine stillere Scene vorbereitet. ie Fa- milie des Generals und seiue nächste Umgebung sprachen dem Jubel» greise ihre Glückwünsche aus uud überreichten ihm ihre Weihgeschenke, die, von funsigeübten Händen gefertigt, in sinniger Weise auf des 'Gefeierten Leben im Lager und im Familienkreise hindeuteten. Von den diensithueuden Adjutanten und den at General-Kommando attaschirten -Chargen wurdea die ersten Gratulationen dargebracht ; e überreichten ihm einen s{chön gearbeiteten und sinnreich verzierten lbernen Pokal. Um drei Viertel auf ueun überraschte Se. Kö- nigl.- Hoheit der Prinz Wilhelm den Gefeierten in seiner Wohnung und überreichte ihm eine Allerhöchste Kabinets-Ordre und den Schwar- [e Adler-Orden in Brillanten. Kaum hatte sich Se. Königl. Ho- eit entfernt, als um 9 Uhr eine Deputation des achten Armee-Corps, dessen Anführer der General von Borstell ist, bei ibm eintrat. Der Genexal Lieutenant, Graf von Dohua, sprach im Namen des Arwee- Corps die herilihsen Gluckwüusche aus und überreichte dem ver- ehrten Chef, als Weihgeschenk des achten Armee-Corps, einen massio in Gold gearbeiteten Ehrendegen, ven Griff mit Diamanten beseßt, und auf dessen Klinge die Namen Großbeeren, Denuewiy und Leip- íg, dée Glanzpunkte sciner militairischen Laufbahn, eingravirt sind. Einzelne Offiziere. desselden Corps Ubergaben hierauf dem General verschiedene reiden, die ihm aus den entferntesten Thelien zur Mga! ckwünschung hu e wordem Unter diefen Briefen befand » aufier denen dex brigen kommandirenden Generale des Preußis

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schen Sceres, der alten Wasfen-Gefährien des Generals, und einem Schreiben des Prinzen August, eiues von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen von Königsberg aus, demselben Orte, wo der General oon Borstell früher das General-Kommando geführt hatte. Nach- dem das achte Armce-Corps feine Glückwünsche dargebracht, trat der Major von Heister, Commandeur des fünften Kürassier - Regiments, das in Juslerburg liegt, und dessen Chef der- Jubilar ift, vor diesen, und brachte ihm aus weiter Ferne her die Huldigung und Verehrung seincs Regiments und überreichte im Namen desselben eine fosl- bare silberae * Ehrensáule, auf welcher si oben ein Standarteg- Träger zu Pferde in dcr Uniform cincs Kürasfiers“ befind.t. Auch die Prinzen von Solms, der Fürst von Wied und Prinz Max von Wied hatten sich eingefunden und in dem General von Borstell dem Verdiensie huldigen wollen. Die Regimenter, die in den ewig denk- würdigen Jahren des Freiheits-Kampfes 1813 und 1814 unter dem Befehle des Jubilars mitgefohten, wurden durch den Major von Zichlinsky vertreten. Jhr Weihgeschenk war ein vergoldeter, silberner Kommandostab, mit Lorbecren s{hneckenförmig umwunden. Unter Voriritt des Generals von Pfucl erschienen die fremden Generale und Offiziere anderer Armec-Corps, und cine Deputation der Ocsterreichi- schen Offiziere aus Mainz wurde durch den General-Lieutenant und Vice-Gouverneur von Mainz, Freiherrn von Müffling, vorgestellt. Nach den Deputationen des Heeres führte der Obes- Práfident von Bodelschwingh, als ersier Beamter der Rhein-Provinz, die Abgeord- ueten der Civil-Behörden und der Städte bei dem Jubelgreise ein. Herr von Bodelschwingh sprach im Namen Aller die innigsten und herzlichsten Glücfwünsche zu der hohen Feier uud den Dank aus für das viele Gute, das Se. Excellenz der General von Borstel während des Zeitraums, den er an der Spitze der Rhein - Provinz gestanden, bewirkt hatte, und überreichte im Namen der Verwaltungs-Behörden der Rhcin-Provinz eine mit außerordentlicher Pracht und Kunst ge- arbeitete silberne Vase. Hierauf fand die Vorstellung der cinzelnen Pecsonen und Deputaticnen statt, wobei der Königl. Ober-Berghaupt- maun Graf von Beust im Namen des Königl. Ober-Berg-Amts zu Bonn eine in Eisen gegossene Büste des Jubilars und ein Portrait desselben in Basrelief vou Eisen mit dem Rahmen aus cinem Stücke gegossen, überreichte. Die Deputation der Stadt Köln, mit ihrem Ober - Bürgermeister Steinberger au der Spitze, Überreichte dem Jubilar im Namcn der befreundeteu Stadt etne Medaille in Geld und Silber geprägt. Sie -hat 2 Zoll im Durchmes-

| ser und is reih mit den sinnreichsten Emdlemen verschen. | Eine Deputation des Stadtraths und der Bürgerschaft von Koblenz,

unter Vortritt des Ober-Vürgermeißers Mähler, hatte ganz besendere Gründe und Veranlassung zur freudigen Theiinahwme am heutigen Feste, was auch der Redner in gchaltvollen Worten vortrug, die der Heldengreis mit seiner so bewährten Gutmüthigkeit und Wohlwollen- heit aufnahm und mit den Worten erwiederte: „Lassen Sie mich immer Jhr Mitbürger seyn; Mitbürger mie ich immer war, will ich bei Fhnen bleiben.“ Als Zeichen derx Dankbarkeit unsexer Stadt für das immer rege Wohlwollen in jeder großen und kleinen Gelegenheit ver- chrte ihm die Deputation cinen goldenen Pokal in Römerform auf einem goldenen Teller, in dessen Mitte cin erhöhter Rand dem-Po- fal zum Fußgesiell eingepaßt war. Eine Deputation der Stadt Bonn, mit dem Ober - Bürgermcister Windeck an der Spitze, brachte dem Yubilar die Huldigung threr Mitbürger und verchrte ihm in deren Namen eine ausgezeichnet shéène Pendule mit zwei vierarmigen Kandelabern von seltener Schönheit. Nachdem noch mehrere Deputationen der Städte Trier, Ehrenbreitstein, Weylar u. s. w., des hochwürdigen Dom- Kapitels von Köln, der Rheinischen Friedrich - Wilhelms Univerfität zu Bonn u. ‘n. a. vorgestellt waren, nahm der Jubilar das Wort und sprach seinen Dank mit inniger Rührung gegen alie Anwesenden aus, mit der Vitte, ihm das Wohlwollen auch für die Zukunft zu erhalten, auf welches er stolz und welches zu erhalten immer sein Wunsch seyn werde. Nachdem die Behörden und Abgeordueten dem Jubelgreise ihre Glückwünsche dargebracht hatten, holte Se. Königl. Hoheit ihn zum feierlichen Gottesdienst in der hiesigen evangelischen Kirche ab. Höchsiderselbe und der Prinz von Solms Durchlaucht geleiteten ihn in das Chor der Kirche. Der Ober-Prediger Herr Moelhauseu hielt eine feierliche Rede und sprach schöne Worte über die Tugenden cines christlichen Kriegers, ‘wie bei ihm unter allen Umständen, im Krieg und im Frieden, vor Freund und Feind, die Tapferkeit mit der chrisilichen Liebe gepaart seyn müsse. Alle Gemüther fühlten sich ticf ergriffen, als er am Schlusse der Predigt in das allgemeine Gebet ein besonderes für den Jubelgreis aufnahm. Nach beendetem Gottesdienst war große Parade und um zwei Uhr holte der Prinz Wilhelm den Ge- neral zum Fesimahl ab, das in dem großen chemaligen Akfademie- Saale gefeiert wurde. Der Saal war unter der Leitung des Juge- nieur-:Hauptmanns Schnitler auf eine des Festes würdige Weise aus- geshmücckt. An vierhundert Gäste hatten sich zu dem Fesimahl ver- cinigt. Es war ein schöner erhebender Anblick, wie hier cin geliebter Königssohn mit hochslchenden Beamten und treuen Bürgern zu Ta- fel saß, wie in diesem Kreise herzliches Wohlwollen und unbcfangene Heiterkeit waltetez es war ein Schauspiel, auf das wic stolz seyn dürfen, und das feine Zeit in der Erinnerung derer, die daran Theil genommen, verwischen wird. Die Veranlassung des Festes, die Ge- genwart des Königssohns, Alles trug dazu bei, die Herzen der An- wesenden mit frendigem Hochgesühl zu erfüllen. Als aber 1eyt der gefeierte Greis sich erhob und den Toasi auébrachte auf Se. Maje- slät den König, da erscholl ein kräftiges, stürmisches Lebehoch. Da- zwischen donnerte das Geschüß, und mit Begeislerung stimmte die ganze Versammlung den Gesang an: „Hcil Dir im Siegerkranz.““ Den zweiten Toast brachte der Prinz Wilhelm Sr. Excellenz dem General vou Vorstel. Mit welchem Jubel auch dieser Toast und ale die folgenden aufgenommen wurden, das brauchen wir nicht zu sagen. Der dritte Toast galt dem Königlichen Hause und namentlich seinem Repräsentanten, dem anwesenden Prinzen Wilhelm. Ihn brachte, als ältester General des Armee: Corps, der Graf von Dohna aus. Der ersie Cioil-Beanite, der Ober-Präsident von Bodelschwingh, brachte deu vierten Toast dem Heere aus. Der fünfte Toast galt der Ein» heit des Volkes und des Heeres und wurde von dem General-Lieutenant von Pfuel, dem kommandirenden General des 7ten Armee: Corps, ausgebracht. Noch mehrere Toaste wurden jeyt ausgebracht. Aber nur noch zweier wollen wir ecwähnen, desjenigen, den der General-Lieutenant von Müffling, Gouverneur aus Maiuz, auf die hohen verbündeten Mächte ausbrachte, und des Toastes unsercs allgeliebten Ober - Bür- germeisters, des Herrn Möhier. Gegen Abeud hob der Prinz die Tafel auf, mit ciuigen Worten, die, wie Alles, was er sprach, die Gemüther mächtig ergriffen. Unter rauschendem Lebehochruf trennte sich die Versammlung. Das Fest des Tages schloß ein glänzender Ball auf dem großen Kasino - Saale, der zu diesem Zwet sehr an- sprechend ausgeshmüct war. Se. Königl. Hoheit beehrte den Ball mit Höchstseinem Besuch und eröffnete ihn an der Hand der Frau Generalin von Borstel. Nach eiigen Stunden des Verweilens zog sich Höchsiderselbe zurü, so wie der Jubelgreis. Als Nachfeier faun cin glänzendes Diner angesehen werden, welches Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhclm am folgenden Tage gab. Am Abend war bei dem General von Borstell cin zahlreicher Ball, und die Stadt war wieder \{chön erleichtct.'“

Rechtspflege.

In der Nr. 136 der Staats - Zeitung is eine Uebersicht von dem Inhalte des General-Berichts mitgetheilt, welchen im verflossenen Jahre an Se. Majestät den König der Herr Justiz- Minister Mühler Exc. erstattet hat. Zu denjenigen Gegen- ständen dieses , überhaupt für die Geschichte des Preußischen Staats und seiner Verwaltung höchst wichtigen Aktenstückes welche von allgemeinerem Interesse sind, gehören vorzüglich die unter den vier ersten Rubriken aufgeführten, welche das Justizwesen im Ganzen betreffen, dann der Theil, welcher insbesondere das Personal der Au «Sea angeht, zulegt einige der unter den folgenden Rubriken berührten spe- aiellen Mgen andte O das Hypotheken-, das Kri- mninal-Weslen, endlich das in einigen Gegenden der Monar-

ie mit nate und weniger Erfolg eingeführte neue Justítut der

chieds-Män ner.

Es fann die Absicht nicht seyn, und {on der Raum der Staats - Zeitung gestattet es niht, einen vollständigen Auszug aus jenem Berichte auch nur úber die oben genannten Gegen- stände zu liefern; es können vielmehr hier nur einige Bemer- fungen und Andeutungen gemacht werden, um dadurch um #o mehr Veranlassung zur eigenen Durchsicht des gehaltreichen Werkes zu geben. So schen wir fürs Erste, was die Justiz- Einrichtung und Verwaltung im Ganzen betrifft, daß am Schlusse des Jahres 1836 in der Monarchie, mit Ausschluß der Rhein-Provinz und des Fürstenthums Neuchatel, für 11,157,227 Einwohner, wobei die Militair - Le und deren Familien nicht mitgerechnet sind , folgende Gerichts- Behörden bestanden:

l) das Geheime Ober- FOEL E Berlin, als oberster und aus\chließlicher Gerichtshof für die Revisions- und Nichtigkeits- Beschwerde-Instanz;

2) 20 Landes-Justiz-Kollegien , daneben der Ober-Appella- tions-Senat des Kammergerichts, das Tribunal zu Königsberg, das Ober- Appellations-Gericht zu Posen, das Kurmärkische Pu- pillen - Kollegium zu Berlin, das Hofgericht und Konsistorium zu Greifswald.

3) 7018 verschiedene den Landes - Justiz- Kollegien unterge- ordnete Justiz-Behörden, nämlich 41 Jnquisitoriate, 138 Kreis- Kommissionen und Kreis-Justiz-Räthe, 583 Königl. Unter-Ge- rihte, wovon 198 mit drei oder mehr Richtern, 385 mit einem oder mit zwei Richtern bese6t sind, 122 besondere Gerichte, als Berg-, Geistliche, Fabriken-, Universitäts- und Steuer-Untersu- hungs-Gerichte, endlich 6134 Privat-Gerichte, wovon 128 Fär- stenthums-, Standesherrlihe und Patrimonial- Kreis - Gerichte, und 6006 gewöhnliche Patrimonial-Gerichte.

Alle diese Justiz-Behörden bestehen, mit unbedeutenden Aus- nahmen, noch jet; es wird aber wohl, was die große Zahl der Patrimonial-Gerichte betrifft, kaum nöthig seyn, hinzuzufügen, daß daraus feinesweges eine eben so große Anzahl einzelner Patrimonial - Richter zu folgern is, indem es nicht selten vor- fommt, daß ein und derselbe Justitiar 8§—12 und mehrere Ge- richte zu verwalten hat und bei ihrem geringen Umfange füglich verwalten kann. Dies ergiebt sich klar aus der, Seite 9 des Berichts angegebenen Zahl sämmtlicher Richter-Beamten. Sie betrug bei den Königlichen und aus Staats - Fonds unterhalte- nen Gecichten 2325, nämlich 422 etatsmäßige Ober - Gerichts - Mitglieder, 1593 dergleichen bei Unter - Gerichten; dazu 165 nicht etatsmäßige, jedoh remunerirte, und 145 nicht remunerirte Richter-Beamte. Die Zahl der Richter bei Privat-Gerichten betrug dagegen 523, außer welchen auch noch 475 Königl. Rich- ter zugleich als Privat-Richter fungirten. Die Zahl sämmtlicher gerichtlichen Subaltern - und Untec - Beamten betrug 7413, und die der Justiz - Kommissarien und Notarien 1140, folglih die Zahl sämmtlicher wirklih angestellten Justiz-Beam- ten 11,401. Sehr interessant is hierbei die in dem Berichte angestellte Vergleihung mit der Zahl der Justiz-Beamten in Frankreich, welche im Jahre 1833 nah amtlichen Listen für 32,500,000 Einwohner 34,023 betrug, nämlich:

juges de paiX. «. «ee ooooo ase 2846 conseillers et juges. ea 1631 conseillers auditeurs el juges suppleants 1687 advocats inscripts.. oooooo 4995 advocats stageaires.... 1534 A D 3050 D. o a E 8182 DOAITES a oe C S R 10,098 am—... T 34,023

,

Dabei is zu bemerken, daß diese Zahl die eigentlichen Subal- tern-Beamten, z-. B. die grefliers u. s. w., nicht einmal befaßt, eben so wenig wie die Hypotheken-conserrateurs und die Beam- ten der enregistrements-Búreaus, während andererseits die Preu- gischen Gerichte eine Menge von administrativen Geschäften zu besorgen haben, die den Gerichten in Frankreich fremd sind. Die Zahl der Justiz-Beamten is daher in Frankreich verhält- nißmäßig weit größer als in Preußen.

Eine andere, nicht minder interessante Notiz betrifft das Verhältniß der Einwohnerzahl zu den beiden Haupt-Klassen der Gerichts-Behörden, den Königlichen und den Privat- oder Pa- trimonial-Gerichten.

Es stehen im Ganzen 7,979,432 unter Königlicher und 3,717,795 unter Privat-Jurisdiction. Die meisten Patrimo- nial-Gerichts-Eingesessenen hat die Provinz Schlesien, näm- lich von 2,515,551 Einwohnern 1,543,881; die wenigsten hat die Provinz Westphalen, nämlich nur 81/031, und insbeson- dere hat das Ober - Landesgerichts - Departement Mänster gar Keine. Es möchte nicht überflüssig seyn , der Ursache dieses auffallenden Unterschiedes zu gedenken. Sie liegt großentheils in der verschiedenartigen früheren Verfassung der Patrimonial- Gerichte in Westphalen, im Vergleiche mit der in anderen Pro- vinzen, überhaupt in anderen Gegenden Deutschlands, und dann in der neueren Geseßgebung. Es war in Westphalen durchgehends nicht der Fall, daß die Patrimonial-Gerichtsbar- keit den Grundstücken anklebte, welche den Bezirk desselben aus- machten ; das heißt, es steht geschichtlich fest, daß nicht das Ei- genthum respektive Ober-Eigenthum daran die Hauptquelle der Patrimonial-Gerichtsbarkeit war. Jn vielen Fällen war sie vielmehr ein mittelst Belehnung oder Privilegium übertragener Ausfluß der höchsten Gewalt; theilweise war sie der Rest frü- herer nicht zur Reife gekommener Territorial-Hoheit, und eine Hauptquelle der Patrimonial-Gerichtsbarkeit lag in Westphalen in den vormaligen Fehm- und Freienstuhls-Gerichten. Solche geschlossene adlige Güter oder Domainen und adlige Gerichte, wie sie sich in den übrigen Provinzen der Monarchie ei und eben so auch Unterthanen- und Einsassen-Verhältni wie sie z. B. in dem siebenten Titel des zweiten Theils des Allge- meinen Landrechts entwickelt sind, kannte die ältere Verfassung Westphalens niht. Jn den Patrimonial - Gerichts- Bezirken, namentlich des vormaligen Hochstifts Münster, hatte daher der Gerichtéherr oft nur wenigen Grundbesiß; dennoch erstreckte sich die Gerichtsbarkeit selbst über alle nicht exemte Personen und Realitäten, selbst über die - landesherrlichen Doinainen. Noch eine andere Eigenthämlichkeit der Patrimonial - Gerichte Westphalens war die, da großentheils die landesherrlichen Ge- richte fonkurrente Jurisdiction mit ihnen hatten; so konkurrir- t2n namentlich im Hochstift Münster die beiden Fürstlichen Ge- richte, das weltliche Hof-Gericht und das Offizialat-Gericht mit ihnen in der ersten Instanz in allen zur Civil-Jurisdiction ge- hdrigen Fällen , so daß der Kläger die unbeschränkte Wahl hatte, ob er seine Klage bei ihnen oder bei den Fürstlichen Gerichten anbringen wollte. ‘Auh im Herzogthum Westphalen (Bezirk des Ober-Landes-Gerichts zu Arnsberg) verhielt es sich in ähn- licher Art, indem die meisten Patrimonial-Gerichte hur fonkur-

rente Jurisdietion. in Civil - Sachen mit den Justij - Aemtern