1838 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nigs Johann von Böhmen, welche bisher eine Stätte und Asyl bei dem Fabrik-Eigenthümer Herrn Boch-Bushmann in Mett- lah gefunden hatten und nunmehr in die durch die Munifizenz Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen auf sinnige Weise in eine Kapelle umgewandelte Klause, das vormalig Römische Stand- lager, unfern Castel, feierlich beigesekt werden sollten. Es war dazu der Tag gewählt, an welchem König Johann vor beinahe 500 Jahren (im Jahre 1346) einen rühmlichen Tod in der Schlacht bei Crecy gefunden hatte. Der dazu beauftragte Königl. Regierungs- Rath Herr Nobiling war Tages vorher-nach Mettlach abgegangen, um den Königl. Leichnam von Herrn Boh-Buschmann zu übernch- men und denselben nach Castel, sziner neuen Ruhestätte, zu begleiten. Gegen 11 Uhr langte das Schiff mit dem Leichnam an und wurde von dem Regierungs-Präsidenten Herrn von Ladenberg, dem Landrathe des Kreises Herrn von Cohausen und dem Bür- germeister von Freudenburg Herrn Scheuer, so wie von der Geistlichkeit empfangen und bis in die Kirche von Castel gelei- tet. Hier auf dem freien Plake erfolgte die erste Einsegnung, und der Dom-Kapitular Herr Müller, welcher von dem Herrn Bisthums-Verweser statt des durch Krankheit verhinderten Herrn Dechanten von Willamowsfy, unter dem Beistande der genann- ten Herren Geistlichen, mit der Abhaltung des kirchlichen Akts beauftragt worden war, hielt cine demselben entsprechende Rede. Sodann wurde die Leiche in die Kapelle der Klause getragen. Die Kapelle ist im Gothischen Style auf den Resten des vormaligen Rsmischen Standlagers aufgeführt und durch farbige Fenster, die ein mattes Licht in diese ernste Stätte werfen, erhellt. Jn der Mitte der Kapelle gewahrt man einen marmornen Sarkophag, auf welchem sich eine eherne Platte befindet, in welcher in Lateini- scher Sprache eine biographische Skizze des Königs Johann von Böhmen eingegraben ist. *) Bei dicser Stelle angekom- men, Îbergab Herr Boch - Buschmann dem Herrn Regierungs- Präsidenten von Ladenberg den Schlüssel zu dem Sarge, in welchem sih die Königlichen Ueberreste bisher befunden, worauf solche, nachdew der Sarg geöffnet, von dem Herrn Boch-Busch- mann und dem Herrn Grafen von Villers, welcher dieselben schon früher mehrfach gesehen hatte, soweit es möglich, rekog- noszirt wurden. Der Sarg wurde sodann ' verschlossen und, nachdem der Sarkophag vorher in üblicher Art geweikt worden war, in denselben änter den vorgeschriebenen Ceremonien gesebt, worauf die Einscgnung ‘de: Königlichen Leiche und die Ver- s{hließung des Sarkophags erfolgte.

Düsseldorf, 1. Sept. Dampfschifffahrt. Ge- stern Abend kam hier, unter dem Donner des Geschüßes, der Dru sus, das erste Dampfschiff der Rhein - Yssel - Dampfschiff- fahrts - Gesellschaft zu Deventer (Staats-Zeitung Nr. 240) an. Es (f in Feynovet bei Rotterdam, auf den Werften der Nie- derländishen Dampfschifffahrts - Gesellschaft, unter Roentgen's Direction, ganz aus starkem Eisenblech gebaut, hat patentirte fombinirte Expansions-Maschinen, und zeichnet sih durch gerin- gen Tiefgang (etwa 2!/, Fuß) wie es für die Fahrt auf der Yssel nothwendig ist und Ledeutende Schnelligkeit aus. Seine Länge ist 140, die größte Breite nur 18 Fuß, die Maschine hat ungefähr 60 Pferdekraft. Es hatte am 30. August früh den Hafen von Amsterdam verlassen, die Zuydersee bis zur ‘Nún- dung der Yssel bei Campen durchschnitten und dann die erste Dampffahrt auf der Yssel“-geroagt, welche so g!äcklich von Statten ging, doß es noch am Abend desselben Tagoes in Emmerich an- fam. Am 3lsken Harte ¿s auf jeiger weircren Fahrt hierher, in Wesel, Se. Königl. Hoheit den Prinzen Wilhelm (Sohn Sr. Majestät des Königs), welcher dadurch dem Unternehmen seine Theilnahme zu bezeigen geruhte, aufgenommen. Heute wird es in Köln eintreffen und fernerhin eine regelmäßige Damxfschifffahrt zwischen Amsterdam, Düsseldorf und Köln un- terhalten, indem es sich zu Campen an ein für diesen Dierst eigends gebautes zweites See- Dampfschiff, „„der Admiral van Kingsbergen“/, anschließt, welches zwischen Amsterdam und Cam- pen fährt. Am Bord des Schiffes befand sich der Verwal- tungs - Rath der Gesellschaft, den Gouverneur der Provinz Ober: Yssel, Graf von Rechteren, an dessen Spike, welcher bei den Autoritäten der Rheinstädte, die cs besuchte, überall die freun dlichste und zuvorkommendste Aufnahme fand.

*) Wir haben cine uns geneigtesi mitgetveilte Ucbersezuug uüd Nacbricht-n über König Johann dereits in Nr. 183 dicser Zeitung gegeden. Eine auéführlichere Lebensbeschreibung findct sich in einer fürzlich hier erschienenen Schrift des Herrn Regierungs-Rath Bärsch, betitelt : „Einige Nachrichten Über den Steinring , Kastell und Mon- clair 2c.“ (Vum. der Trierscheu Zeitung.)

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1030

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

(National - Zeitung

fers in Roggen. Ueber diese merfroürdige, von diesen Blättern bezweifelre Natur-Erscheinung iu G:

der Deutschen.) Verwandlung des Ha- elen avch in „icte der Land-

wirthschaft, enthält der neueste Fahres-Bericht des gemeinnägig wir-

fenden Vercins für

Gartenbau und Feldwirthschaft zu Koburg Fol- gendes: „Was die in früheren Jahres - Berichten son besprochene,

zuerst vom Obersi-Lieutenaut von Schauroth und späterhin auch voz

auderen Mitgliedern des Vereius | fers in Roggen oder Korn betrifft, zud als Futterfraut zweimal abgeschnitten

beobachtete Verwaudlung des Ha- wenn sclbiger schr spät gefäet wird, worauf cin großer

Theil der Hafersiöte nicht absirbt, sondern überwintert und im nch- ficu Srübjahr sich iu Kern verwandelt, so hat sich diese höchst merk- würdige Erscheinung nicht nur neuerdings besiätigt, sondern es wur- den auch ncue Ansaaten gemacht, uu auf Verlangen im Frühjahr 1838

d verseudeu zu föu- nen, welche die unverfenubaren Ueverreste der vorjährigen Vegetation des Saferó zeigen and derem neue Halme das schönste Winterforn

wenn viele Nweifier auftreten, da er doch deren noch in-sciner eigenen Mitte zählt, die aber frei befenuenu, daß fie nech feinen Versuch gemacht haben, oder ic sáeteu den Hafer zu früh, dager die Halme öfter als zweimal abd- geschniticu werden muüten, um das Schossen dexsciben zu verhindern, wodurch aber der Hafer die Kraft zum Ueberwintera und zur späte-

Haferstöe mit Erdballen verseten vorzeigen uu

bringen. Den Vercin kann es nicht befremdeu,

rein Verwandlung desselben verliert. al solche betrachtet werden, welche nicht bloß zw 027 fen, fondern welche es auch über #ch gewi ¿h za prüfen, uud dann erft nenten aber, welche sich auf miylungeac

Nur diejeuigen Gegner mêgen

eifelu, bestreiten und unen founen, gründ-

des

zu urtheilen; diejenigen Opp0o- Versuche (erufen, dür-

fen den Haser uur ers in der zweiten Hälste Monats Juni \säcu, so wird die fragliche Verwandlung ganz zuvertüs- fig crfolgen. Die Zeit der Saat schien früher dem Verein

iainder wihtiZ3, d i O : des Hafers, wie dis seine früherer Verichte bewe

wenn der H-fer erst aegen E1de Juni gesäet wird. fo glaubt der Bcrichterstatier diesjährigen (1337) Erfahrung ossen werden so treiben hen Temperaiur so sondern drci-

Zeit der Boden gar z1 trocken \-5n, (Licut. Donauer) na desen etgcuer

bemercfen zu missen, daß dani! die Saat etamal gut beg fann, uur um keimen zu können; geschieht dies ab pm diese Zeit herrshendeu hoh heftig, daß man fie bis zum Herbste nicqt nur zweimal,

die Halme bei der

desgleichen cin zwei oder mehrialiges Abschneiven

isen, die auch u?anche miglungenen Versuche sowohl bier als auswärts zur Folyc halten;z alcin gegenwärtig muß es der Vercin nur als Zufälligkecit bcirachten, woeun es bisweilen durch besondere Witterungs-Verhältnisse uud durch sonstige Umsiánde geschieht, daß anch na zu frühen Saaten dennoch Verwaudlung in Korn erfolgt, was aber bestimmt

er öfter,

zu erivarien siebt,

Solite

um diese

mal, beiläufig 1/2 Fuß hoch abschncideäu muß, um das Schossen derselben zu verhindern, wodurch aber der beabsichtigte Zweck ganz oder theilweise verfchlt wird. Wenn es aber unier deu Zweifslern an obengeüannter Erfah-

ruzigssache mitleidige Personen giebt, welche meineu wollen,

daß es son

erwandlung des Hafers in Roggen glauben wolle: so bedauert

jl vedauern scvy, wenn man überhaupt nur an die Möglichkeit der 3 d

agegen der Berichterstatter jene strengeu Systematiker, die seit einem halben Jahrhundert von einer so höchst wichtigen Erscheiuung in der Pflanzenwelt sprechen hörten, ohne fic jemals grüudlich geprüit zu

vabcnz

fo beflagt derselbe den nicdrigen Standpunkt, auf welchem

sich noch jeßt die Anatomie der Pilanzen befindeu muß, wenn man die todten Stoppela und trocktenen Vläiter der vorjährigen Vegetation des Hafers nicht von den diesjährigen , frischen Haimen des Fornes b-Fimmt unterscheiden kaun, welche legteren sich im Mai am Wurzel- stocfe des Hofers bilden vond schóaes Winterkorn mit alien gewöhnli- cheu Eigenschaften desselöen tragen; so versichert derselbe wieder- holt, daß er guten Grund habe, fi zu freuen, daß der Verein einea um jener merfwür-

digen Erscheinung im Sebiete des Pflanzenreiches dicj-aige allgemein

mehrjährigen Kampf uit Beharrlichkeit fortsctte,

T aerfennung zu verschaffen, die ihr gebAhrt, nud die ihr werde

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denn die Natur fclgt zwar allerdings ihren Gesfegeu, aber die cinge- \wränften Systeme der Menschen tönnen ihr nicht zur Richtschnur

dienten.

Berliner

Den 7. September 1888.

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Börse.

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A P-Z Gran

Amtlicher Fonds- und Geld-Co ers-Zettedl. ch/| Pr. Cour. 3 Pr. Cour. &W! Brief. Geld. N| EBrief. Geld S ehuld-Seh. (4 1031/4 | 1022/3 f[Ostpr. Pfaudbr. [32 1004 Pr. Eugl. Obl. 80.|4| 1031/4, | 1028/4 |Pomw. Pfaudbr. ál —— PrämSch.d.Seeb.|-| 67!/g 665/, } do. do. [3 102 Kurm-Obl.m.1.C.|4| 1035/g | 103/g ÎKar-u.Neum. do-|32| 102/34 | Nus Iot. Sch. do.|4| 103!/, | Schlesische do. 4 1043/4, Berl. Stadt - Obl.|4| 1033/4 | 1031/4 fRückst. C, und Z. Köuigsk. do. |4| Sch. d. K. u. N. W/, | 94l/, Elbiuger do. 4j Gold al marco |-| 215/42 | 214!/4 Dauz. do. in Th: 49 Neue Ducateu |—| 18/4 | Westpr.Pfaudbr.|4| 1015/, [Friedrichsd’or |—-| 137/12 13/12 do. do. |31/ 1008/, | Aud. Goldmün- Grofsh, Pos. do.|4| 105 [ten à T l 13/4 123/, : Ostpr. Pfandbr, 4j 1015/4 [Disconto ph: C10 4

Auswärtige Börsen,

2, September.

Amsterdam | 5V/, do, —«

Niederl. wirkl. Sehuld 5315/1 6.

Neue Anl. 18?/, 6. Antwerpen, 1. September.

Neue Anl. 18!/,. G. Hamburg, 5. September. Bank-Actien 1427. 1424. Engl. Russ. 109. 3%, Neue Anl. —. : Paris, 1. September. 59/6 Rente 111. 40. 3%%9 80. 70. Do Neap. 99. 55. 6, Span. Rente 20/4. Passive —. 39/4 Vortug. —-

Kane - Bill S

5% Port. —, do,

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Meteorologishe Beobachtung. 1838 { Morgens | Nachmittags Abends | Na einmaliger 6. September. j 6 Uhr. 2 uhe. 10 Uhr. Beobachtung, nan Quellwärme 7,59 tp Flufwärme 13,29 j, Bodenwärme 12,59 5,

f CGvftdruck«.-«ch- | 334,01‘Par.| 332,29‘‘‘Par. | 332,21‘‘‘Par. Suítwärme „»- |4+-125° R. 4-19 7% R.|-4-13,89 R. Fhaupunkt ... |-+ 8,7 ° R. | 4-10.69 R. |4-10,49 R.

Duxsisättigung | 72 »Et. 39 pEt. 60 pCti, F Ausdünstung 0,051“ A, Wetter. ---« -- heiter. heiter. heiter, Niederschlag 0,602‘ K, Mind „4+... S2W. S189. OSO. AZärtru-wechsel =z= 20,16

ABolkenzug « SW. j „+ 10,309. Tagesmittel! 582,84’ Par. 7-15, 39 R 49,99 R. 57 pCt, SESd, Abends 11 Uhr Gewitterregen, Y

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Königliche Schauspiele. jy Sonnabend, 8. Sept. Jm Schauspielhause: Preciosa Schauspiel in 4 Abth., mit Gesang und Tanz, von P. A. Wolf, Musi? von C. M. von Weber. (Dlle. Enghaus, vom Stadt theater zu Hamburg: Preciosa, als Gastrolle.) Sonntag, 9. Sept. Jm Opernhause: Oberon, König di Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Akbth., nah dem Engiisce des I. R. Planché, von Th. Hell. Musik von C. M. von Weber. Preise der Pläge: Ranges 1 Rthir. 10 Sgr. 2c. Jm Schauspielhause: Ein Mann hilft dem andern, Lust spiel in 1 Akt, von Frau v. Weissenthurn. Hierauf: errin, der Spion wider Willen, Lustfpiel in 2 Abth., nach dem E eanzdischen des Melesville und Duveyrier, von L. Schneider, “Montag, 10. Sept. Jm Schauspielhause: Der Pflege vater, Schauspiel in 4 Abth. , vom Verfasser von Lüge und Wahrheit. Hierauf: Gasthof- Abenteuer, Lustspiel in 1 Ak, nach dem Französischen, von A. Cosmar.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 8. Sept. Stralau. Jn 3 Abth., von Fr. Ber

ger. Erste Abtheilung: Die Pommwern in der Au bei Berlin

im Jahre 1469, oder: Stralau's Benennuug und Einsebunz

des Fischzuges. Historisch - romantisches Schauspiel in 1 ‘Att

Zweite Abtheilung: Die Schweden vor Berlin im Jahre 167,

Historisch - romantisches Schauspiel in 1 Akt. Dritte Abthei

(ung: Der Stralauer Fischzug im Jahre 1838. Posse in | Akt, mit Gesang und Musik.

Sonntag, 9. Sept. Zum erstenmale: Der Machtsprud,

in 3 Abth. Musik

Drama in 5 Akten, von F. W. Ziegler.

Montag, 10. Sept. Belisar. Oper | von Donizetti. (Dlle. Hähnel wird von threr Urlaubs - Reíse zurückgekehrt in der Rolle der Antonina wieder auftreten.)

Markt-Preise vom Getraide.

Verlin, den 6. September 1838. Zu Lande: Weizen (weißer)2 Rthir. 25 Sar. auch 2 Rthlr. 15 Sgt. und 2 Riblr.; Roggen 1 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., aub 1 Rthir, A Sagr.; große Gerste l Rthir. 3 Sar. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Vf. ; Hafer 1 Rthir., auch 25 Sgr. Eingegaugen find 53 Wispel, Qu Wasser: Weizen (weißer) 3 Ribir. 3 Sgr. 9 Pf., aud 3 Rihir. und 2 Rihlr. 20 Sar.; Roggen 2 Rtblr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rihlr. ; fleine Gerste 1 Rihlr. 5 Sgr.; Hafer 1 Rtblr. 1 Sgr. 2 Pf., aucy 28 Sar. 9 Pf. Eingegangen find 599 Wispel 15 Scheffel, Mittwoch, den 5. September 1838. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr. 10 Sgr. Dec Centner Hea 1 Rihir. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr. Branntwein-Preise vom 31. August bis 6. September 1838. j | Das Faß von 200 Quart, nach Tralles 54 pCt., nah Ritt baare Zahlung und sofortige Ablieferung. Kun:

20 pCt., gegen 5 93 Rihlr. 15 Sgr.; Kartoffel - Branntwein 22 Ri,

Vranntwein 22

An Vertretung des Redacteurs: Wengel.

C

j Gedruckt bei A. W. Hayu.

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i a: ma : . e e e , Allgemeiner Anzeiger für die Preußishen Staaten. Bekanntmachungen. No. 1 und 8, intabulirteu resp: 800 Thir. Species-| der e uis 7 9e iMtabulirien A H ¿Die vollstdadigen Ladungen d en E en

Subhastations-Patent wegen des Gutes Ober - Cosel.

Zur Subhaftaticn des im Rothenburger Kreise belegenen, uach der Kreis- Justizräthlichen Taxe auf 4391 Thlr. 27 sgr. 9 pf. abgeschägten Mannlehn-Rit: terguts Ober-Cosel ist ein Bietungs-Termin auf den 15. Oftober d. Y., Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten Ober-Landesgerichts-Asessor Gra- nier auf dem Schloß hierselbst angesetzt worden.

Die Tare, der neuejte Hypotheken - Schein und die besondercn Kaufbedingungen fönnen währeud der ge- wöhnlichen Amtsstuuden in der biesigen Regisiratur eingesehen werden. , ;

Zugleich werden folgende im Hypothefen-Buche ein- getragene Guts-Gläubiger, we che theils ibrein Auf- enthalt nah unbefannt sind, theils verstorben seyu sollen, deren Erben sich aber noch nicht legitimirt ha- ben, theils befriedigt sevn o ohne daß von dem Vesiger des Guts modo dessen Erben die Zahlung bié- her nachgewiesen worden, unter der Verwarnung, daß,

wenn fi: si ia obigem Termin nicht melden jollten, fie aller ihrer Vorrechte verlustig erflárt und nit ih- ren Ansprüchen uur an dasjenige, was nach Befrie- Bang eer ch in dem über den Nachlaß des bisheri- sbesigers, Lieutenant Hentschel, eröffneten erb- czaftlicen Liquidations - Prozeß - Verfahren gemeldet benden Kreditoren von der Masse noch übrig bici- en dürfte, werden verwiesen werden, hierdurch vor- geladen, nämlich: 1) die Christiane Charlotte, verehelihte Gutsbesißer Hentschel, geb. Petermann, wegen der Rubr. U].

Conv. - Geld Schwabe :

2) die Kinder des Ockonom Johann George Greus lich zu Hasel: a) Johanne Chriftiane, verehl. Standke, þ) Caxl Friedrich Greulich, c) Caroline Wilhelmine Greulich, Rubr. LII. No. 3. A: und No. 3. B. a. intabulir- ten resp. 1100 Thlr. und 1878 Thlr. 21 sgr, 14 pf.

3) die Kinder dès verstorbenen Johaun Christoph

a) Johann Gottfried,

b) Fohanne Christiane,

c) Johaunc

d) deren Mutter Marie Elisabeth, verwittwete

| Schwabe, geb. Schlabinke, wegen der Rubr. 11. No. 3. B. e. intabulirten 812 Thlr. 23 sgr. 7 pf. Conv. - Geld;

7) die Eva Mario, verehl, Krahl oder Krohl, geb. Urban, - zu Zibelle, wegen der Ruhr. Ul. No. 3,.|vor dem Köbuiglicheu Hofgerichte der Präklusion geladen, welche a

C. e. intabnulirteit 100 i 8) der Kanzlisi Christoph Ramm zun Bauen, wegen |kannt und vollzogen werden wird.

' Rubr. 1UI wegen der

(L. S.)

Eleonore,

No. 3. C. b.

hlr. Conv. 4Geld;

Ober - Rei verw. Jacobi, geb. Brocke

des Königl. O Schle

eld; der für die Holzschen 6) der Erbpächter Earl Gottlieb Eichler zu Padrosche mundschaft, zu deren bei Musfau, wegen der Rubr. I]. No. 3. C. d. intabulirten 250 hlr. Conv.-Geld ;

No. 4.

Conv. - Geld. Glogan, deu 12. Juni 1838.

Erster Senat ber-LandesgerichtsvonNieder- sien und der Lausigt-

Gr. v. Rittberg.

9) der Pächter Johann Carl Jacobi, vormals zu} 0 bei Sagan, und die Elisabeth, Königl. daselbst, wegen der c. intabulirten 2000 Tblr.

d 0.6.4 a d

Alle diejenigen, welche an die Verlassenschaft des uniángst mit Tode abgegangenen Gutsbesi 4) der Schmidt und Dorfrichter Jobann Gottlob Chrisicph Adolph Holz wozu das im

Cortta oder Cordula sen. zu Zibelle wegen der

Rubr. 11. No. 3. C. a. intabulirteu 200 Thlr. ») die Christiane Vogel, geb. Seeliger, zu Zeisdorf |siü 5) die Chrisiiane Vogel, geb. Seeliger, zu Zeißdorf si

bei Sorau, Gcgen der Rubr. L. i

und No. 4, d. intabulirten 200 Thlr. und 150

Thlr. Conv. - Geld;

benhagen und der in den Dor etegens Bauerhof, desgleichen en befindlichen Juventarien, Pertinenzien gehören Forderungen macyen zu können vermeinen, werden, auf den Antrag | Stücke aus den klassischen Englischen Minorennen verordneten Vor-|und Dichter, nebst Nachrichten von den Verfasso! Aumeldung e Beglaubigung | und ihren Werken. a

in einem der folgenden Termine, ; en 19. Oktober c.,|gis neueste Literatur umfassend, hearbeit

den 6. u. 27. September u. d

Morgens 10 U

b

m §8. November c. er-

Datum Greifswald, den 28. Juli 1838.

Preuß. A von Pommer und Rügen. v. Möller, Praeses.

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nes Die.)

Literarishe Anzeigen. ür YXünglinge und Jungfrauen. In Sn Buethandiungen, êl Be Mittler (Stechbahn Mr. 3), ist zu haben: ie Blumensprace. Der Liebe und Freundschaft gewidmet. Fünfte Auf 12no. Geheftet. 10 sgr. G, Basse in Duedlinburg

ers' Ludwig

ranzburger| In der Nauckschen Buchbandlung, Hausvoigt®

Kreise belegene Gut Saatel nebs der Meierei Stub-| y]atz No. 1, ist s0 eben erschienen:

Lie auf diesen Lit. B Handbuch der Englischen Sprache vil

Saaten und sonstigen

Literatur, und Ansprüche | oder Auswahl interessanter chronologisch geordnet Prosaiale

Von L. Ideler und 1. Nolte Dritter Theil,

r, von Dr. J. Id eler.

iermit bei Strafe| Gr, 8vo. auf Maschinen- Velinpapier. Geh. 2 Thlr

Ein Plab in den Logen des ersten}

Michel.

auch 20 Rthlr. f

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

An zei ge.

Da die Anmeldungen von Kunstwerken zu der diesjähri-

en Ausstellung sich bereits auf 1450 erhoben haben, so wer- den die geehrten Einsender ergebenst ersucht, die auszustellenden Merke zur Erleichterung des Auffindens mit den Namen der Künstler zu bezeichnen und bei Landschaften, Prospekten u. dgl. auf der Rückseite der Bilder den dargestellten Gegenstand zu bemerken. Unbestimmte Angaben, wie: „Mehrere Bildnisse““, „Mehrere Landschaften unter einer Nummer“ u. dgl. können fernerhin nur dann zugelassen werden, wenn die so bezeichneten Gegenstände in einem Rahmen zusammengestellt sind, indem sonst die richtige Zurücklieferung sih nit verbürgen läßt.

Berlin, den 6. September 1838.

Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste.

Dr. G. Schadow, E. H. Toelken, Professor,

Direktor. Secretair der Akademie.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Legations-Rath und Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Eichhorn, von Lübben. j

Der außerordentliche Gesamrdte und bevollmächtigte Mini- ster am Kaiserl. Russischen Hofe, von Liebermann, aus

Schlesien.

Zeitungs-Nachrichten.

A u s8[land.

Rußland und Polen.

Pr Ter ge 1. Sept. Se. Maj. der Kaiser ha- ben dem Königl. Dänischen Gesandten am hiesigen Hofe, Gra- fen Blom, und dem Königl. Schwedischen General der Kaval- lerie, Grafen von Brahe, den St. Andreas-Orden ertheilt.

‘In Charkoff ist eine Fabrik zur Anfertigung der von Hrn. Zönard in Odessa erfundenen Maschinen zur Herstellung künst- licher Bausteine aus Gartenerde kürzlich errichtet worden.

Warschau, 4. Sept. Gestern wurde hier der zwölfte Jahrestag der Krönung Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin festlich begangen. Um 9 Uhr war Gottesdienst in allen Kirchen. Dann nahm der General-Gouverneur, General- Adjutant Schipoff, im Brühlschen Palaste die Glückwünsche der Geistlichkeit, der Generale, der Beamten aller Behörden und der Bürgerschaft entgegen. Mittags war großes Diner bei demselben. Jm großen Theater fand Abends freies Schau- spiel statt, und die Straßen der Hauptstadt waren illuminirt.

Der Nachricht, daß der ehemalige Polnische General Prondzynski kürzlich in Sandomir mit Tode abgegangen sey, wird jeßt widetksprochen; er soll zwar sehr krank gewesen, aber wieder in der Genesung seyn.

Frankrei.

Paris, 3. Sept. Die Klagen der Handels-Kammern in sämmtlichen westlichen Hafenstädten, Havre, Nantes, La Ro- helle, Bordeaux, über das Sinken der Zuckerpreise, über die hohen Einfuhrzölle, über den Ruin, welcher dadurch den Kolo- nieen, dem Französischen Handel und der Handels - Schifffahrt drohe, machen dem Handels - Ministerium außerordentlich viele Noth. Wie flau es mit dem Verkehr zwischen den Kolonieen und dem Mutterlande, und besonders mit der Nachfrage nach Kolonialzucker stehen muß, läßt sich schon aus dem Umstande schließen, daß der Gouverneur von Martinique, Contre-Admiral de Moyes, dem Marine-Kommissariat zu Brest amtlich hat anzeigen lassen, es lägen große Quantitäten Zuker-dort und auf den benachbar- ten Jnseln zur Ausfuhr nach Frankreich bereit, es fehle aber an Fahrzeugen; die Kolonisten und die Kaufleute der westlichen Handelsstädte beschweren sich Über die Begünstigung der inlän- dischen Zucker-Fabrication und verlangen eine Herabseßung der auf den Kolonial - Zucker gelegten Einfuhrzdólle von mindestens W Fr. auf je 100 Kilogrammen. Der Handelsstand von Nan- tes macht besonders darauf aufmerksam, daß die Kolonisten große Summen an Französishe Kaufleute schulden und nur mittelst ihres Zukers zahlen können, so daß jeder die Kolonieen betreffende Schlag unvermeidlich auf den Französischen Handels- siand zurüfalle.

err Capo Feuillide, vormals eifrig republikanisch gesinn- ter Mitarbeiter an der „Nouvelle Minerve‘/ und Redacteur des „Bon Sens“/, hat seit einigen Jahren vom Ministerium des öffentlichen Unterrichts Unterstüßung zu wissenschaftlichen und literarischen Reisen bezogen, ist in England, Irland und juleht in Deutschland gawele, und jeßt wäre ihm, wie man agt, die Direction der „Revue de Paris‘ zugedacht. Auch soll er einer der Nächsten seyn, welche für ihre literarischen Ver- dienste zur Verleihung des Ordens der Ehren-Legion in Vor- chlag kommen.

Die Eisenbahn von Paris nach Versailles auf dem rechten Ufer der Seine soll nächsten Sonnabend auf der Strecke bis

t. Cloud zum erstenmale befahren werden.

Man erinnert sih der harten Beschuldigungen, welche Herr

von Sivry, der Deputirte von Ploërmel (im Departement

orbihan), zu Anfange der vergangenen Session gegen deu Präfekten des Departements wegen unstatthafter Wahl-Üntriebe dffeutlih aussprach und ungeachtet der Betheuerungen des Mi- nisters, Grafen Montalivet, daß dergleichen durchaus nicht statt- gefunden, nicht zurücknahm , sondern auf eine spezielle Untersu- Oung (enquête) der Sache antrug, worauf sich jedoch die Kam- in nicht einlassen wollte. Der Streit hat sich, vieler Versuche ngeachtet, nicht in der Güte beilegen lassen, und am 30sten fand

zwischen dem ein Duell auf Degen statt.

fährlih. Drei Degen waren in der Hand der Kämpfenden zerbrochen , als die Zeugen mit der Erklärung dazwischen tra- ten, sie würden die Fortsezung des Kampfes nicht dulden.

Obwohl die Verhandlungen des Brossardschen Prozesses |

zu Perpignan dadurch, daß man die Entscheidung des Gerich- tes bereits kennt, an Jnteresse viel verlieren, fo bieten sie im- mer noch des Merkwürdigen und Auffallenden genug. Bei dem Verhöre der Sibung vom 27. August erklärte der Gene- ral Brossard sämmtliche gegen ihn ausgesprochene Anklagen für unbegründet und verleumderisch, leugnete alle Theilnahme an den betrügerischen Käufen und Lieferungen ab, und versicherte, weder mit Ben-Durand, noch init dem Lieferanten Puig irgend ein Privat- Geschäft abgeschlossen zu haben, außer daß er sich etliche Male in Geld- Verlegenheit von Ben- Durand mehrere Summen vorstrecken ließ. Er giebt mehrmals anzuhören, daß Ben-Durand ein Schurke und Verleumder sey. as aus den fúr die Verproviantirung von Tlemsen gezahlten Geldern ge- worden sey, wisse er, der General, nicht zu sagen ; genug, Durand habe sie cingestrichen. ,, erklärt der General, „ich hätte ihn angestiftet, die Unter- handlungen des Emir mit dem General Bugeaud zu ver- eiteln, so hat er meine Worte aufs Abscheulichste verdreht. Ich ae ihm vielmehr anzuhdren gegeben, er sollte sich auf eine Weise in die Unterhandlungen mengen, man brauche sei- Nicht minder habe man seine Aeußerung?n gegen die Intendanten Sicard Berlié und Revel gröblich ent- stellt. „Jch sprach mit diesen Herren über Politik, Verwaltung, Rechnungswesen u. \. w. Zu JA Berlié sagte ih: ¿,,„În unserer Zeit kommt nur der Selbstsüchtige vorwärts; wären Sie eigennübig, so hätten Sie gewiß längst einen besseren Posten; allein Sie sind ein ehrlicher Mann, und darum geht es Jhnen wie mir. Sie seßen bei Jhrem Amte Jhr eigenes Vermögen zu. Weil ich kein Opfer gescheut habe, meine Pflicht zu erfüllen, sind meine Kinder um ihr Erbtheil gebracht.‘ Jch erinnere mich auch, gesagt zu haben, die Besoldung der Intendanten sey bei weitem zu gering und dies seße sie um so mehr der Versuchung aus, ihre Stellung zu unerlaubten Gewinn zu benuten.‘/ „Haben Sie nicht‘, fragt der Präsi- dent, „bei der Ueberfahrt von Oran nach Karthagena von Jh- rem Hasse und Jhrer Verachtung gegen die Französische Regiernug gesprochen, weil sie undankbar gegen das Verdienst sey, dagegen der Lüge und Bestechung Thür ad Thor óf\ne ?// Darüber geräth General Brossard in großen Eifer: „Niemals habe ich dergleichen gesagt. Jch soll die gegenwärtige Regierung hassen? Ich, der bei der Restauration in Ungnade fiel, weil ich damals mit dem Herzoge von Orleans in einiger Verbindung stand! Meine Ernennung zum Maréchal de camp vor 7 Jahren ver- danke ih zum Theil der Königin und ihrer gütigen Fúrsprache ; meine Söhne haben ihre Laufbahn im Staatsdienst angetreten, und das Alles sollte ih aufgeben, mit Füßen von mir stoßen, in welcher Absicht? Um zu Abdel-Kader zu gehen und un- ter seinem Zelte zu leben! Ist das wohl glaublih?“/ Ueber sein Verhältniß zu General Bugeaud und über die Gründe be- fragt, welche die Sinnes - Aenderung dieses Leßteren veranlaßt e könnten, erwiedert Brossard: „Die Lage des General

ugeaud war von der Art, daß sein Interesse ihm gebot,so gegen mich zu verfahren‘‘, will aber das Weitere hierüber erst dann aussagen, wenn er. dem General Angesicht in Angesicht gegenüberstehe. Er leugnet ferner Sn bestimmt, dem General Bugeaud gegen- über irgend eine Schuld eingestanden zu haben. Es sey auch gar niht wahr, daß er um ugeaud's Fürsprache bei dem Kö- nige nachgesucht. Natürlich wurde dadurch das Jnteresse im hohen Grade auf die Sizung vom 28sten gespannt, in welcher General Bugeaud als erster Zeuge aufgerufen wurde. Derselbe betheuerte gleih anfangs mit großem Eifer, daß er, weit ent- fernt von allem Haß und aller Feindseligkeit gegen den Ange- klagten, vielmehr die wohlwollendsten und freundschaftlichsten Gesinnungen stets gehegt Und durch Worte und That bewiefen habe. „Da jedoch General Brossard behauptet, ih wäre sein Feind und hätte es darauf abgesehen, ihn zu Grunde zu rich- ten, so ersuche ih Sie, Herr Präsident, die öffentliche Verlesung etlicher Schreiben““ . . General Bugeaud ¿ffnet ein Portefeuille und nimmt mehrere Papiere heraus. Der Ver- theidiger des General Brossard, Herr Boinvilliers, bemerkt, wenn General Bugeaud Aktenstücke vorzulegen habe, die nicht mit zur Jnstruction gekommen, so müßten sie zuvor der Gegen- partei mitgetheilt werden. Da der Präsident gleihwohl die un- mittelbare Verlesung verordnet, so protestirt Herr Boiuvilliers dagegen, als wider ein ungesebliches Verfahren und läßt den Protest im Protokoll vermerken. Der Greffier verliest einen Brief Brossard's an Bugeaud, voll Versicherungen der-Dank- barkeit und Ergebenheit. Die Aussagen General Bugeaud's fommen im Wesentlichen durchaus mit dem überein, was seine vorjährigen Berichte an den Minister enthalten. „Jch hatte

nen Rath nicht.‘

ihm‘/, sagt General Bugeaud, „„einen Urlaub wegen angegriffe- |

Präfekten, Herrn Lelorrois, und Herrn de Sivry | Ersterer ist an der Brust, Lebte- | rer am Unterleibe verwundet worden; Beide jedoh nicht ge- |

A r E T C E zu m H ns - - a E ———- T r l j

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Berlin, Sonncag den 9m September

Ben- | Wenn Ben-Durand sagt“, so |

ner Gesundheit ausstellen lassen und gab ihm den Rath, so bald |

Er verlangte aber noch, die Offiziere

als möglich abzureisen. eine Abschieds - Visite machen.

sollten ihm vorher in corpore

Jch schlug es ab, weil ih voraus wußte, sie würden sich |

er noch eine Unterrg-

dessen weigern. Darauf verlangte ih kann mein großes

dung mit mir und sagte: „„„„SGeneral, Unrecht gegen Sie einigermaßen wieder gut machen, wenn ich Sie unterrichte, mit was für Leuten Sie hier zu thun ha- ben; und darauf erzählte er mir viel Schlimmes von Diesem und Jenem, so daß ih am Ende nichts mehr hdôren mochte. „,„„Wissen Sie‘, sagte er unter Anderen, „,„warum Ben- Durand mich denunzirt hat? Weil er nicht Lust hat, mir zu bezahlen, was er mir \chuldig ist.//// Und auf meine Frage, wie so Ben- Durand ihm schuldig sey, erwiederte er: „, ,,#0,000 Fr. als die mir zugesagte Hälfte von seinem Gewinn.‘ Gene- ral Brosard ging sogar so weit, mir zuzumuthen, ich sollte ihm

Saa

Ie g a E E S E E D IE R A R E

das Geld von Ben - Durand verschaffen, wozu ih mi natúr- lich nicht verstand. Mein Adjutant, Herr von Maussion, hat aus dem Munde General Brossard’s, mitten im Kreise seiner Offiziere, die Worte vernommen: „,„Der militairische Geist geht in Frankreich zu Grunde; wie kann es anders seyn, wenn der ol- dat um fargen Sold dienen muß? Napoleon verstand das besser; in Feindes Land ließ er den Soldaten die größte Freiheit; der Gemeine durfte in des Bauers Hütte den Meister spielen; díe Generale trieben Contributionen ein und bercicherten sih; da (lohnte es doch, Soldat zu seyn.““‘/ Aus eigenem ‘Antriebe haîte der General mir versprochen, sich mit dem Bekenntniß der vollen Wahrheit an den König zu wenden; hätte er sein Wort gehaiten, hätte er mich in dem Memoire, das er einreichte, nicht verleumdet, so säße er jest nicht hier.“ Auf nähere Fra- gen des Prásidenten über das Lieferungs-Geschäft für Tlemsen erklärte General Bugeaud, so viel sey gewiß, daß Ben-Durand 41,000 Fr. dafár erhalten, der Emir aber nichts. Es wird ein Schreiben Abdel Kadec's an General Bugeaud vom 23. Sep- tember 1837 verlesen: „Wenn Deine Absicht und Meinung nicht gewesen ist, mir die Gefangenen zurúck zu verkaufen, \son- dern sie unentgeltlich freizulassen, so mußt Du mir das Getraide bezahlen, welches ih Deinen Soldaten nach Tlemsen geschickt habe; denn ich habe feinen einzigen Budju dafür empfan- gen.“ Darauf antwortete General Bugeaud unterm 25sen : „„Wenn Einer kommt, die 100,000 Budju's einzufordern, welche Qu mir versprochen hast, so sage ihm nur, ih hätte sie Dir er- lassen, um Dich fär die nah Tlemsen geschafften Lebensmittel bezahlt zu machen. Also wirst Du einsehen, daß Du die Gefan- genen wirklih umsonst hast, und wirst Dich nicht weigern, die Weiber und Kinder unserer Douairen und Smela's herauszu- geben‘’. General Brossard erhebt sich zu seiner Vertheidi- gung: „Auch ih bin mir keiner gehässigen Motive bewußt. Mit den härtesten Anschuldigungen beladen, verließ ih Afrika; ich konnte mich dffentlich rechtfertigen, allein ih zog dei ver- sdhnlicheren Weg vor. Jch wendete mich an den Thron und wurde nicht angehört. So bleibt denn meine leßte Zuflucht das Gericht. General Bugeaud rühmt sih der mir erwiesenen Gunst; solche Gunst nehme ih an, aber nur um meinem Va- terlande, nicht um dem Ehrgeiz eines selbstsüchtigen Gönners zum Werkzeuge zu dienen“/. Der Präsident ermahnt den Än- geklagten, sh zu mäßigen. General Brossard mit erhobener Stimme: „Jedermann wird meinen Unwillen gerecht finden. Wer könnte solche Verleumdungen gleichgültig anhdren, der sich be- wußt ist, dem Vaterlande 3v Jahrelang mit Ehren gedient zu haben“. Nicht seine (Brossard’s), sondern Bugeaud's Lieferungs - Kon- trakte hätten dem Publikum zu reden gegeben. Die Gefange- nen, behauptet er, auf einen schriftlichen Befehl Bugeaud's aus- geliefert zu haben. Jm weiteren Verlaufe seiner Rede greift Brossard Bugeaud's Redlichkeit beim Abschlusse des Traktats an der Tafna rit einer Menge gehässiger Angaben an, welche er gleichfalls von Ben- Durand erfahren haben will. „Und die- sem Menschen , von der niedrigsten und s{hmukigsien Habsucht, der von einem zum anderen ging und einen wie den anderen belog, diesem Menschen hat General Bugeaud gegen einen alten Soldaten und Offizier aufs Wort geglaubt? Als er noch mein Chef war, durfte ih ihm Vieles nicht sagen, hier darf ich Alles.“ Ben-Durand als Zeuge vorgerufen, erschien in seinem orientali- schen Kostüm und is von kleinem Wuchse und sehr wohl be- leibt. Er bekannte, von dem Gewinn bei der Verprovianti- rung von Tlemsen einen Theil an General Brossard abgetreten zu haben, aber nicht auf vorherige Verabredung, sondern erst nachher. „Ich erzählte dem General Brossard, daß ich 30,000 Fr. dabei verdient hätte; Durand, sagte er zu mir, ihr seyd reich, ih bin in einer Geldklemme, überlaßt mir den Gewinn; und ich gab ihm das Geld, aus Furcht, er möchte mir sonst meine Geschäste verderben.“ Frage des Präsidenten: „Uber was bewog Euch, dem General Brossard von Eurem Lieferungs- Geschäfe zu erzählen ?“/ Ben-Durand: „Jch bin einmal so, ih sprehe frei heraus mit den Herren Generalen. Hâtte ih voraus wissen können, er würde mir Geld abverlan- gen, so hätte ich freilich nichts gesagt. Zum Vergnügen gab ich’'s ihm nicht, aber es hieß, er würde in Oran bleiben, und die Protection eines Generals will in Afrika viel sagen. 30,000 Fr. fahren lassen, um 100,000 Fr. zu gewinnen, ist ein gutes Ge- chäft.“ General Brossard erklärt Alles, was Ben - Durand sagt, für erlogen; der Zeuge scheint in Verlegenheit zu kom- men. „Es scheint, der Herr General ärgert sich úber mich. Stehe ich als Zeuge hier oder als Gegner des Herrn Gene- rals?‘ „Der Präsident: „Ihr steht hier, um die reine Wahrheit zusagen.‘/—Ben-Durand: „Jch meine es wahrhaftig ganz gut mit dem Herrn General. (Zu dem Leßtern) Jch will mein Beld von Jhnen nicht zurüfordern, aber Sie sagen, ih hätte welches von Zhnen bekommen; das kann ich nicht verstehen.““ General Brossard wendet sih verächtlih ab. Die Sibung schließt um 4/2 Uhr. Durch telegraphische Depesche aus Perpignan vom 31. August erfährt man nachträglich, daß Brossard gegen das Urtheil auf Revision angetragen hat.

Großbritanien und Jrland.

London, 1. Sept. Es zeigt sich je6t, daß die angebliche Entlassung des Anglikanischen Geistlichen Dr. Hook von seiner Stelle als Hof- Kaplan nur ein von den Tory-Blättern erfun- denes Gerücht gewesen ist, vielleicht mit Absicht verbreitet, um den Ministern vorzuwerfen, daß sie darauf ausgingen, die herr- schende Kirche ganz zu stúrzen, und um die Königin zu %e- dauern, daß ste solche Rathgeber habe. Um jenes Gerücht wahrscheinlicher zu machen, waren der Predigt des Dr. Hook, um derenwillen er entlassen seyn sollte, ganz andere Dinge un- tergelegt worden, als wirklich darin enthalten sind, denn sie ist keinesweges in dem eifernden Geiste der „Times“ gegen den Katholiziómus gerichtet, auch kömmt von der Appropriation darin nichts vor. Die Predigt wurde am 17. Juni gehalten und ist nichts Anderes als eine Apologie der Anglika- nischen Kirche, worin ? dieser der Charakter der eigent-