1838 / 289 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

arat EC a? A

diese, ihrer SteAung zufolge, mehr architeftonisch-plastishe Judith wird den Beschauer nicht zitteru machen, 0b fie auch alücklich davon foumt. Die Malerci fann bis zu solcher Jüusion des Moments geben, hier liegt ihr eigenthüämlichstes Feld, hier ihr höchster Triumph. Sie hat nur einen ungetheiltenr Moment, weiß fie aber mit aller Fn- tensität sich eben auf diesen zu fonzentriren, alsdann hat fie von selbsi für dic Phantasie das Vor und Nach schon mit vorgestellt und aur hierauf beruht ihre Wirkung. Schwankt sie dagegen in der Wahl! des Moments, bleibt fie unbestimmt und allgemeiu, vercinigt sie Dinge, die für die Phantasie ausetnanderfallen, und will sie gar Successives zugleich darstellen, dann verkeuut sie ihr Wesen und thren Vortheil. Auf dieser Seite scheint es aber der Künsiler verschen zu baben; der Moment is uicht scharf und ausschließlich genug, die Figur erscheint nicht, als ob wir sie belaushten auf dem geheimeu Wege von threr verwegenen That. So ist auch das Lager bloß durch cinen Vorhang angedeutet, welher übrigens nicht gehörig zurückweicht und sogar die Figureinengt. Desgleichen is die Magd wohl nicht glücklich dargestellt ; fie erscheint in ihrer ganzen Auffassung zu modera und wäh: rend sie ihre Herrin messend aunschaut, if sie bemüht, über den Kopf des Hotofernes, welchen jene hält, ihren Sa zu zichen. Leßteres wirkt nah mehreren Seiten bin störend, denn daß sie anders wohin schaut, als auf das, was sie thut, i| unwahr und mithin frosiig, überdies aber tritt sie mit ihrer Geschäftigkeit, „welche gegen den Erust der Judith fast lächerlih fontraftirt, dieser zu nahe und hindert, fünfile- risch betrachtet, deren begeisterte Abgeschlossenheit, zumai bei der pla- fischen Auffassung der Gesialt, welcher der Künstler gefolgt ist. End- lich schadet es wohl der Haupt-Figur, daß sie zu geschmückt erscheint ; allerdings giebt die Bibel dies an, allein die Kunst hat ihre eigenen Forderungen; das Gepußte widersirebt dem Großartigen und zieht ab von der geistigen Bedeutung. Die Malerei ist tüchtig und gediegen, und in dem ganzen Werk spricht si viel Streben aus, iwvorín wir auch für eínen reiferen Künsiler ein besonders ehrendes Lob erkfenzaecn. Viel auders hat der Düsseldorfer Künstler den Gegensiand ge- nommen. Er ging auf einen bestimmten Moment aus, unbefümmert um jenc Attribute, die zur vollständigen Darstellung der Uer ge- bräuchlih siad. Die seinige bat weder Schwert noch Kopf in der Run das Schwert hat fie zu Boden geworfen, und nur in starkem elldunkel des Hfntergrundes zeigt uns der Künsiler die Leiche; aber sie fommt von der frischeu That; sie springt auf und tritt heraus voll Freude und Begeisterung; eine schwere Last is von ihr abgewälzt ; sie öffuet mit der Hand den Vorhang, als ob fie zeigen wollte: ih habe es gethan; sie wendet ihr Antliß gen Himmel, der Dauk für die voll- brahte That i} ihr erster Gedanfe. Das is die wahre Judith in ihrem inhaltvollsten Moment; der Moment is mit Feuer er- griffen, die Gesialt voll Bewegung. Allerdings is cs nicht zugleich die behutsame Judith, welche ihre List fortseßt, allcin das sind ganz verschiedene Momente, und beide konnten nicht zugleich dar- gestellt werden, dies würde nur jenes geschwächt haben. So schr wir aber dieser Fntention, als wahrhaft malerisch gefühlt, alles Lob zuge- steben, so darf doch zugleich nicht verschwoiegen werden, daß für die gebührende Durchführung einer so shweren Aufgabe die jungen Kräfte noch nicht ausgereicht haben. Der Gesichts-Ausdrucf tritt nicht sicher und sprechend genug und die ganze Figur nicht mächtig FeRR a FEETos E

Berlin. Der wissenschaftliche Kunst-Verein beging zugleich mit der Feier des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen am 15ten d. sein Stiftungsfest. Herr Dr. Seidel cröffnete die Sizung mit ciner auf dic Feier des Tages sich beziehenden Rede und hielt einen Vortrag über das Leben und die Werke Andreas Schlüter*s. Herr Professor Hänsel erslattete Bericht über die legte Kunst - Ausstellung in London. Zur Ansicht lagen ein Heft Ornamenten - Zeichnungen des Architekten und Lehrers bei der Afka- demie der Künste, Herrn Bötticher, und cinige Blätter in farbigem Steindruck des Terniteschen Prachtwerkes über Pompeji und Herku- lanum, vor. olluter den legteren zeichnet sich insbesondere cine von Asmus gezeichnete, von Storch gedrucfte, sizende Muse, ein þom- pejanisches Wand - Gemälde, aus. Di: Kunst des farbigen Stein- druckés ist durch die genannten’ beiden Künsiler zu einer Vollendung gebracht worden, wie sie durch die forgfältigsie Kolorirung mit dem Pinsel nicht zu erreichen seyn würde. Bet dem darauf folgenden Fesimadhle brachte der Hofrath Dr. Förster cinen poetischeu Toast auf das Wohl Sr. König!. Hoheit des Kronprinzen aus, wobci der Becher, gefüllt mit Falerner vom Fahre 1828, wo Se. Köntgl. Ho-

1188

den-Raupen uud ersuchte die Afademie, ihm die einfachsten und zweck- mäßigsten Mittel zur Erhaltung derselben mitzutheilen, Herr Stanislaus Julien spra über die Pflanze, aus der die Chine- sen den Fn deo gewinnen und die sie Tscha Lau neunen. Es giebt sehs Spe- cies derselben in China. Herr Julienlegte Proben vou dem JFndigo vor. Herr Arago theilteeine, von HerrnCaillé ihmübersandte totizüber ein Nordlicht mit, das im Fahre 1117 von good de Chartres in Palästina beobachtet und beschrieben wurde. Die Herren Masson und Breguet übersandten der Afademie eiúe Abhandlung über einen von ihnen er- fundenen eleftrischen Telegraphen. Sie halten fich überzeugt, daß die JZwischcaräumec zwischen den einzelnen Schienen der Eisenbahnen der Leitung des eleftrishen Fluidums kein Hinderniß in den Weg legen. Herr Dumoulinu, Jagenicur des „„Astrolabe‘“, hat einiges Nähere über die Erdbeben gesammelt, welche seit dem Jahre 1828 in Chili stattgefunden habeu. Es sind deren nicht weniger als 1200. Man bat an einem einzigen Tage an 32 einzelne Erschütterungen gezähit. Sie finden zu allen Jahreszeiten siatt, und die Veränderungen, die sie in dem Terraiu erzeugt haben, lassen eine Erhebung des Bodens daselbs nicht láuger bezweifeln. Ein einziger Stoß hat mehrere Fel- sen um mehr als 12 guß ho erhoben- Die furchtbaren Orkane, welche uamentlich die Antillen zuweilen heimsuchen, siad bis jegt ihrer Natur nah noch sebr wenig bekannt und die bisherigen Erklärungen wenig genügeud. Der Oberst Rey verglich sie mit großen Wind- hosen, eine Theorie, die wenig beachtet worden is. Herr Espi glaubt jedoch, daß bei diesen Orfanen die Luft -von allen Seiten gegen cincn gemeinschaftlichen Punkt hinströme, wie sih aus der Lage der umge- Prngs Bäume ergeben soll. Dies erklärt sich Übrigens cben so gut urch die rotirende Bewegung der Windhose. Herr von Humboldt legte der Akademie die von Herrn Professor Encfe aus Berlin ihm übersandten Beobachtungen des Enckeschen Kometen vor. Herr Arago bemerkte, daß dieser Komet, ungeachtet des ungünstigen Wetters, auch auf der Pariser Sternwarte beobachtet worden sey, und daß die Re- sultate mit den von Herrn Enke mitgetheilten sehr gut übercinstimm- ten. Dagegen is Herr Arago der Meinung, daß Perr von Bogus- lawsfi in Breslau offenbar nicht den Kometen selbst, sondern irgend einen Nebelsleck geschen habe. Herr Arago theilie sodann ein Schrei- ben des Herrn Pentlaud mit, worin derselbe seine früheren Angaben über die untere Gränze des ewigen Schnees in Bolivien berichtigt. Er hatte früher diese untere Gränze ia der Cordillere von Vilcanota (Lat. 1490S.) zu 13,800 Englische Fuß geschäßt, findet aber jeßt, nach wiederholter Rechnung, 4928 Metres. Am Jlimani, uuter Lat. Mend S. liegt bekanntlich die untere Schncegränze in 4720 Metres Höhe. Ber Lim er B. 68fts6, Den 16. Oktober 1838. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zetteli.

heit sich in Ftalien befand, die Rande machte.

Paris. Ja der Sigung der Ufademie der Wisscnschaf- ? ten am 8. Oftoder las Herr Milne Edwards cine Abhandlung ? über den Respiralions-Mecyanismus der Krustaceen. —— Herr Ba- | binet las über die Farben der doppelten Oberflächen. Seine Theo- | rie erflärt mehrere interessante Farben-Erscheinungen und uamentlich è auch die Farben-Ringe, die mau zuweilen auf Glimmer-Blättchen f bemerkt. Der Handels-Minister theilte einige Notizen mit ? über die von Herrn Herbert aus China übersandten Eier von Sci- i

241/16. 59/9 Span. 173/) g. Passive —.

«u r. Cour [x Pr. Cour. N] Brief Geld N Brief. Geld. St.-Schuld-Sch. |4| 1028/ 102!/, fOstpr. Pfandbr. |33| 1007/s Pr. Engl. Obl, 30./4| 1031/7, | 1023/4 Pomm. Pfandbr. |4| _— PrümSch.d.Sceh.|—| 68 67!/, } do. do. j3#| 1017/; | 101 3/5 Kurm.Obl.m.1.C.|4| 1035/ Kur- n.Neum. do.|32| 1017/; | 1013/s Nm. Int. Bch, do. |4| 1031/25 | Schlesische do. 4| 105 Berl. Stadt - Obl] 4| 103 RBückst. C. und Z. Königsb. doe. |4| Sch. d. K. n. N.|—/ 94 —- Elbinger do. |43| —— Gold al marco |—| 215!/4 | 214!/4 Dauz. do. in Th.|—| A8 Neue Ducaten |—| 18/, | Westpr.Pfandbr.|4| Friedrichsd’'or |-| 13!/, 13 do. do. |3t| 1007/g And. Golâmün- Grossh. Pos. do./4| 105 zen à 5 Thl, |-} 131/, 123/, Oxstpr. Pfandbr. |4| Disconto fi 3 4 Wechsel-Cours. | u ‘an 80 fgr; | Brief. Geld. Amsterdam «eo o eo oe « « 250 Fl, Kurz 140%, | C e aebi ales ove e S0 VR 2 Mt. 10/, | Hamburg eco oooooo 200 Mk. Kurz 151 Se 7 ois Le U S E Eis 309 Mk, 2 Mt. 1503/, | London «eco ce) eis cie USE 3 Mt. 623, | Paris «ec ooo o o c eeres « 300 Fr. 2 Mt. 80/5 | Wieo in 20 Nr. «+0. e/o « 150 Fl 2 X. 101!/, | e E 150 Fl, 2 Mt. 101*/s Heu C or Ede A « 100 Thl. 2 Mt. 991/, | 99/5 E T ao a 00 04048 # C0 100 Thl. 8 Tage 102!/, Fraukfurt a. M. WZ. «..«... 150 Fl. 2 Mt. —- 101*/'s Petersburg ee ooooooo 100 Rbl 3 Woch. 30! /, Auswärtige Börsen. Ámsterdam, li. Oktober. Niederl. wirkL Schuld 53/7. 59/7 do. 16113/,,„ Kanz- Bill,

Ausg. Sch. —. Zinsl. 55/16. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 108!/,. Antwerpen, 19. Oktober. Zinsl. 53/,. Neue Anl. 17. G.

Wien, 11. Oktober, 59% Met. 107!5/z2. 49% 1003/9. 8/9 80. 21129) —, —, Bank-Actien —. Neue Anl. —. h

Meteorologische Beobachtung.

1838. Morgens | Nachmittags Eberds N 1ch einmalizer 15, Oktober. 6 Ubr. | 2 Uhr. 16 thr. : Beobachtung, E L irm

Luftdruck.…„.. | 332 68 “ar, | 830,93 Pâr. 330 24‘‘‘Par.} Quell värme 7 z0 3, Luféwärme ..… |+ 0,8? R.| 4 3,59% R. |4- 539 R.} Flußw ärme 8,90 Thaupunkt |4—/ 0.09% R. |—+- 2,29 R. |-4- 4,39 R. Boder.wärme gg

Dunstsättigung | §1 pSt. 78 pt. 82 pCt. } Ausdüinstung 0,09 Wetter... «- trübe. Regen. Regen. Nieder schlag 0,104 l ind 0.2... SSO, S8, S W. Wärmz2wechsel +610 Wolkenzug « - « _— S&W. —— +5,59, y

Tagesmittel: 331,42‘ Bar... +4-3,29 Rue =#-22% Rees 80 pEt, 5 Der crste Schnee um 7 Uhr Morgens. Nachts zuvor Kälte von —2,6 im Freien, so daß in den Gärten Berlins Georginen, Balsaminen, 3, päolum, Convoltvuluê, Tabacspflanzen u, dgl. erfroren.

Königlihe Schauspiele.

Mittwoch, 17. Okt. Jm Schauspielhause: Der K, mann von Venedig, Schauspiel in d Abth. , von Shakespez, überseßt von A. W. Schlegel. '

Es wird ersucht, die zu der angekündigt gewesenen Opery haus - Vorstellung bereits gekauften Billets gegen Schauspie, B Billets umtauschen, oder den dafür gezahlten Betrag j

illet-Verkaufs-Büreau zurückempfangen zu lassen.

Donnerstag, 18. Okt. Jm Opernhause: Fidelio, Ly in 2 Abth. Musik von L. van Beethöoven.

Im Schauspielhause: 1) Le prisonnier d’une femme, v, derville en 1 acte. 2) Le mari de la dame de Choeurs, vauderil en 2 actes, par Mr, Bayard.

Jn Potsdam: Das laute Geheimniß, romantisches Luß, spiel in 5 Abth., frei nah Carlo Gozzi, von C. Blum.

Freitag, 19. Okt. Jm Opernhauje: Die Puritaner, gte Oper in 3 Abth. , mit Tanz, nah dem Jtaliänischen des P poli, von dem Freiherrn von Lichtenstein. Mustk von Bell (Neu einstudirt.)

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 17. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Lucia von Lammermoor. Oper in 3 Akten, nah dem Jtaliänischn des Salvatore Cammerano. Musik von Donizetti. Die neu Decoration des zweiten Akts ist von Herrn Graeb, die im drit ten Akt von Herrn Fink gemalt. (Herr Kreipl, vom ständi schen Theater zu Pesth, neu engagirtes Mitglied dieser Bühne: Sir Edgard von Ravenswood, als Debüt.)

Donnerstag, 18. Oft. Wahnsinn und Verbrechen. Schaw spiel in 5 Akten, von Margaretha Carl. (Herr Gräühn, vom ständischen Theater zu Grz, neu engagirtes Mitglied diese Búhne: Eberard, als Debüt.)

Freitag, 19. Okt. Nelke und Handschuh, oder: Di Schicksale der Familie Monetenpfutsch. Neue Parodie einel schon oft parodirten Stoffes, in 8 Akten, von J. Nestroy, Musik von A. Máller.

L s

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin , den 15. Oftober 1838. u Qu Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 20 Sgr., auch 2 Rish 17 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Nthlr. 25 Sz, auc 1 Rtblr. 20 Sgr.: aroße Gersic 1 Nthir. 10 Sgr., auch 1 R 7 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Ri 5 Sor s E 1 Rihir. , au 23 Sgr. 9 Pf.; Erbseu 1 Rthlr. 1! Sar. 6 Pf.

G Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthir. 5 Sar., auch 3 Rill; 2 Sar. 6 Pf. und 2 Rihlr. 15 Sgr.: Roggen 2 Rthblr. 5 Sgr., au 1 Rtblr: W Sgr. ; große Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr. ; Hafer 1 Rihlr, auch 27 Sgr. 6 Pf.

Sonuabend, den 13. Oftober 1838. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 20 Sgr., auch 5 Rthle. 25 Sgr. Mt Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.

În Vertretuug des Redacteurs: Weußzel. rh S T abeR tar

Gedruckt bei A. W. Hapu

S G S A S T T F I C E

Allgemeiner

Bekanntmachungen. A u s zj g

Alle diejenigen, welche an den dem Herrn Grafen Arel Wachtmeister auf Bassendorf eigenthümlich ge- hörenden, gegenwärtig von demselben verkauften, in Nen-Vorpouimern im Grimmer Kreise belegenen Gü- tern Deyelsdorf und Facsckow c. p. rehtsbegründete Forderungen und Ansprüche haben oder geitend machen zu fönnen sich befugt erachten, werden zu deren An- mcldung und Beglaubigung in cinen der auf den 24. September, 15. Oftober u. 5. Nov. c.,

Morgens 10 Uhr,

vor dem Königl. Hofgericht anstehenden Liquidations- Fermine, bei Vermeidung der am 26, Noveinber c. zu erkennenden Präflusion, hiermit geladen.

Datum Greifswald, den 18. August 1838.

Königl. Preuß. Hofgeriht vvn Pommern und Rügen.

v, Möller, Praeses.

(Lé S.)

E E D E E REE R R L

Nothweudige Subhafsiatíon. Königl. Gerichts-Kommission Lauchstaedt und Patrimonialgericht Teutschenthal.

Die zum Machiasse des verstorbenen Justiz-Kom- missarius Dr. Carl Jacob Scheuffelhuth zu Halle ge- hörigen, nuter Königlicher und Patrimonialgerichts- Zurisdiction gelegenen Grundstücke in Teutschenthal und Teutstenthäler Flur, au

einem Anspanngute, mit Wohn- und Wirthschafts- gebäuden, Hof und Garten, sieben Weidenkabeln,

drei Hufen und 124 Acker F

foustiaem Qubehör, in Ober: Teutschenthal, abgesh&ut auf 9911 Thlr. 10 sgr. ;

walzend,

Haussiätte befindet, mit sieben Gemeindekabein, abgeschägt auf 109 Thlr. ; cinem Gehöfte vou dem zu Ober - Teutschenthal|hastirt werden. gelegenen Karrufrohugute nebst Garten und sechs Baumfabeln, abgeschäßt auf 462 Thlr. 15 sgr. ;

ein und dreißig und drei Viertel Morgen Feld, walzend, in Ober - Teutschenthäler Flur, u g. abgescházt auf 1697 Thlr. ; cinem Nachbargute an Hof, mit Brunnen, Scheune und Garten, Genmeindefabeln, einem Weidenkabel am Teiche und fünf Acern Feld, sub No. 20 Ober -Teutschenthal, abgeschägt auf 520 Thlr. ; dem geschlossenen Gute Nr. 24 Ober- Teutschenthal an Garten und ciner halden Hufe Feld in Ober- Teutschenthäler Flur, abgeschäßt auf 770 Thir. 15 sgr. ; cinem Baum- und Grasegarten am Bache und Berge, walzend, abgeschäut auf 197 Thlr. 15 sgr. ; cinem Baum- und Grasegarten h:nter der Guts- Scheune, walzend, abgeschäßt auf 52 Thir. 15 sgr. ; einem halben Viertellaudes in Ober- Teutscheuthäler Flur, walzend, Ó abgeschäßt auf 201 Thlr. 7 sgr. 6 pf. ; einer halben Hufe Feld in derselben Flur, walzend, abgeschäßt auf 740 Thlr. ; einem Viertellandes in derselben Flur, walzend, abgeschägt auf 353 Thlr. ; j ciner Hufe Landes in Unter-Teutschenthäler Flur,

abgeschätzt auf 1535 Thlr. ; einer Hvfe Landes in derselben Flur, walzend, abgeschäßt auf En Thlr. 15 sgr. ; un

ciner Wiese an der Eisdorfer Marke, walzend, abgeschäßt auf 190 Thlr. ;

eld, einer Wiese und|zufolge der nebst deu neuesten Hypothefen - Scheinen

und den besondern Kaufbedingungen in den Registra-

turen cinzusehenden Taxe, sollen auf

cinem Baumgarten im Bosdorf, worin sich einesden Zwanzigsien Februar 1839, vou früh

Alle unbekannten Real - Prätendenten, so wie die Geschwister Herrmann aus Halle, Ernestine Luise Amalic und Ludovife Adelheid, und die Geschwister

Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Ebers aus Halle, Johann Christian Ferdinand und Carl Eduard, deren gegenwärtiger Aufenthaltsort unbe: fannt, werden aufgeboten, sich, resy. bei Vermeidung der Präklusion, spätesiens in diesem Termine zu. melden

gema Entwickclungen der im Evangelio argebotenen Wahrheiten höchst anzichend eings kleidet sind, wodurch sich diese Kanzelvorträgt empfehlen. Hier ift keiuc bloß trockeue Sitte lchre, hier ist fein chwülstig unklares Glaubenb

herabzusetzen.

Vollendung.

10 Uhr an,

Gr. §vo. 3 Bogen. Eleg. brosch. Preis 5 sgr.

Dargestellt in einer Reihe Predigten von FXulíius Müller, l Doktor und ordéntl. Professor der Theologie in Marburg. | 1äte u. 15te Lief., die neueste Geschichte, eins la Zweite vermehrte Auflage. Ehen Gr. 8vo. 1838. 212 Bogen. Geheftet. Elegant in|auch als selbsiständiges Werk zu betrachten, ersi Dru und Papier. Preis 1 Thlr. 10 sgr.

Die einstimmige Anerkennung, welche dieses ausge- zeichnete Werk in allen kritischen Zeitschriften und bei allen Gebildeten gefunden hat, machte diese zweite so eben erschienene Auflage so bald nöthig. Bei ihrer inneren Vortrefflichkeit werden diese Predigten ein immer größeres Publikum gewinnen, in immer wei- teren Kreisen sich verbreiten und bei religiós gesinnten / Í Familien bald allgemein zu finden feyn. an ordentlicher Gerichtsstelle zu Teutschenthal fub-| Das Schles. Literatur-Blatt sagt unter Anderem: „Es ist eine durchaus helle und verständliche, durch edle Einfachheit und treffend gewählte, fol- gerihtig durhgeführte Bilder erhabene Darstel- lungsweise, in welche die sinnreichsten, geist- und

svstem: hier ist reines, unverfälschtes Wort Os

i j j tes, was vom Herzen zum Herzen dringt Literaris e Anzeigen. nicht bliyend glän;t, sondern dauernd und sage So eben ist bei L. Schrecck in Leipzig erschienen und S in allen Buchhandlungen, zu Berlin in der Stuhr-|und empfiehlt dieses Werk zugleich auch als ein Musi schen, Schloßplay Nr. 2, zu haben : AnAlagepuntte gegen die Gothaer Bauk, als Antwort auf ihreu Versuch, die Actien-Gesell schaften

reich erleuchtet“,

werk angehenden Predigern. Die jeige Auflage l scheint in Druck und Papier so elegant, daß sie al in dieser Beziehung zu Fesitazs-Geschenken für Frautl ond Männer wohl geeiguet scyu wird.

Bei Hinrichs in Leipzig if erschienen und in M lin in der Plahnschen Buchhandlung (L. Rig)

Im Verlage der Buchhandlung Josef Max & |%4 ce a ndei:

Com p. in Breslau ist erschienen und zu haben, in Jägersiraße Nr, 37, bei E nslin, Besser, zuf

BerlinbeiAlerander Duner, Französ. Str. Nr. 21: Das christliche Leben,

feine Entwickelung, seine Kämpfe und seine

P bli, Geh, Rath, Prof. K. H. L., die Weligb ® Chicte für gebildete Leser und Studirende dar gestellt. Neue Ausg. der sechsten verb. U. v Aufl., fortgeführt bis zum Jahre 1838, 2 Lieferungen. Gr. 8vo. 8te dis 183te Liefer Geheftet. a 7 290

'cheftet., j dies sógegebet; 1sie—7te Lief. wurde im vorigen Jahre au ied

der Juli-Revolutiou, bearbeitet vom Prof. Fr. |

nächstens. ; Zeittafeln zur Geschichte von S anien Wi Portugal, Frankreich, England, eutsch7 e Italien: nebst statistisch - olitischen Tabe der genannten Reiche, nach den neuesten gaben von 1837. Gr. Fol. à gr. —2Wgr.od i Langenn, Geh. Rath, Dr. F- A. v., m0 Albrecht der Beherzte, Stammbvater des u Hauscs Sachsen. Eine Darstellung aus der L51, Regenten-, Staats- und Kulturgeschichte de) ahrhunderts, größtentheils aus authen L) uellen. (Nebst Urkunden.) Gr. 8vo. e Auf schönes Velinpapier. 7 Ein sehr wichtiges Werk.

Allgemeine

Vreußische Staats-Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 18m Oftober

1838.

Amtlihe Nochrichten.

Kronik des Tages,

Se. Majestät der König haben dem Rendanten der Staats- hulden- Tilgungs-Kasse, Geheimen Hofrath Heegewaldt, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verlei- hen geruht. i ¡

Se. Majestät der König haben dem Staats-Minister von Rochow zu gestatten geruht, den ihm von des Kaisers von Rußland Majestät verliehenen Weißen Adler-Orden anzunehmen

und anzulegen.

Der bisherige Ober - Landesgerichts: Assessor Ernst Frie- drih Heinrich Burow is zum Justiz-Kommissarius bei dem Ober-Landesgericht zu Ratibor und zugleich zum Notarius im Vezirke dieses Gerichtshofes bestellt worden.

Der bisherige Ober- Landesgerichts - Referendarius Frie- drih August Schmidt ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Und- und Stadtgerichte zu Stendal, mit Anweisung seines Vohnsißes zu Tangermünde, bestellt worden.

Dem Mechanikus Karl Venbke hierselbst ist unterm 13. Oktober 1838 ein Patent auf ein für neu und eigenthümlich erkanntes Verfah- ren, gekörnte E zu präpariren, auf Acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für den Umfang der Monarchie, ertheilt worden.

Zeitungs-Nachrichten. Aust à nd.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 10. Okt. Der Kdnigl. Französische Botschafter beim hiesigen Hofe, Baron von Barante, ist aus dem südlichen Rußland hier eingetroffen.

Der Wirkliche Staatsrath Kranichfeld, Direktor der gehei- men Kanzlei im Finanz-Ministerium, hat den Stanislaus-Örden gster Klasse erhalten.

In der ersten Hälfte des Jahres 1838 wurden an Gold aus den Kronwerken 67 Pud 19 Pfund, aus Privatwerken §87 Pud 27 Pfund, zusammen 155 Pud 6 Pfund, an Platina aus den Kronwerken 19 Pfund 41 Solotnik, aus ‘Privatwerken

59 Pud 38 Pfund 32 Solotnik, zusammen 60 Pud § Pfund

73 Solotnik gewonnen.

Es is in diesen Blättern bereits mehreremal der offi- zielle Bericht erwähnt worden, den der Minister des dffent- lihen Unterrichts in Rußland über die Fortschritte abgestattet hat, die unter seiner Leitung das Unterrichtswesen im vori- gn Jahre gemacht hat. Es möchte wohl von besonderem

nteresse seyn, den Gang näher kennen zu lernen, den die

| auf Europäischer Wissenschaft begründete Civilisation in dem

kolossalen Reiche macht, und deshalb geben wir hier noch einige Auszüge aus jenem Berichte:

„Der Minist:r des öffentlichen Unterrichts hat sich bei sciner im Jahre 1837 unternommenen Juspizirung der St. Wladimir?s und der Moskauer Universitäten, der Gymnajien und Pensions-Austalten von Mosfan, so wie der Gouvernements St. Petersburg, Charfoff, Kle und Weiß-Rußland überzeugt, daß die jet bestehenden Ver- ordnungen für den öffentlichen Unterricht der Bestimmung und den Bedürfnissen jener Anstalten vollkommen entsprechen. Das Geset für die Verwaitung der Gymnasien und anderer Schulen vom 25. am 1835, und das für die Universitäten vom 26. Juli desselben ahres haben diejenigen Resultate gehabt, die man mit Recht davon erwarten fonnte. Die Erfolge, von denen die Ausführung des leg- teren auf den Universitäten in St. Petersburg und Mosfau beglet- tet gewesen, sind auch den auf gleiche Weise organisirten von Charkof und Kasan vorbehalten.

Die besondere Sorgfalt, dic man auf die Schüler des ersien Gymnasiums von St. Petersburg, wo nur Pensfionaire aufgenou- wen werden, zu verwenden im Stande ist, hat es möglich gemacht, ee Lehr-Kursus in dieser Ar.stalt um ein Jahr abzukürzen, so daß erselbe jeyt auf sechs Jahre festgeseßt worden ist; diese Maßregel wird auch auf dice anderén Gymnasien, wo man feine Peusionaire

f aufnimmt, angewendet werdeu.

Die für eine Anzahl von Dienstjahren geseßlich bestimmte Pen- sion wird, unabhängig von Emolumenten, sowohl den emeritirten iegrern/ als denjenigen bewilligt, die in verschiedenen Zweigen des fentlichen Unterrichts 25 Jahre gedient habeu, jedoch mit dem Un- terschiede, daß die Ersteren die Pension behalten, wenn sie auch vou neuem eine Anstellung an öffentlichen Anstalten oder in cinem ande- Pe Dienstzweige erhalten, Leßtere dagegen nur in dem Falle die ü ension fortbeziehen, wenn fie im Dienst des Ministeriums des öffent- ihen Unterrichts bleiben. i Di Die schnelle Vermehrung der Schliler auf den Gymnasien und d strift - Schulen machte es nothwendig, die Lehrmittel für verschie- n Gegenslände zu vermehren. Auf den Antrag des Ministers für al öffentlichen Unterricht sollen daher die in den verschiedenen An- n ten ernanuten überzähligen Professoren als im wirklichen Dienst esindlih betrachtet werden, in der Weise, wie die Titular - Pro- M und dieselben Rechte und Privilegien wie diese Lezteren Auf Kaiserlichen Befehl ist aus den Reserve-Geldern aller öffent- lihen Unterrichts - Anfialten ein Fonds unter der Benennung: e meinsames Kapital der Civil-Schulen““, gebildet worden. 4 „Nach Aufzählung dieser allgemeinen Maßregeln geht der Beric{t lente M e Ra regein in Beung aof die zehu großen admlf- eilungen, die zu dem Ressoct des Ministeri s ffentlichen Uneatie geboren, Ta ; Ame Me . Die Universität zu St. Petersburg zählt 73 Professoren und Dequite und 385 Studirende. Um den Aeltern, a ire Sbbue fidti niversität senden, alle Bürgschaften für eine thätige Beaufs gung darzubieten, i} ein Pensionat errichtet, worin Stndirend:

gegen Bezablung aufgenemmen werden. Jui diesem Zweck ist das

un ev D, 9 G 2 , s u ter dem Mamea der zwilf Kollegien bekannte Gebäude, iu demn

sich auchz das pädagogische Inftitut besindet, eingerichtet worden. Die Universitäts - Bibliothek besteht aus 24,125 Bänden, das physikalische Kabinet aus 213, und das chemische aus 1893 Apparaten ; das bota- nische Kabinet besigt cin Herbarium von 6000 Spezies und 13,000 Excwmpiaren; das zoologische Kabiuet enthält 9238 uud das minera- logische 7875 Exemplare.

Der Lehrbezirk von St. Petersburg, welcher 6 Gouvernements umfaßt, hat 9 Gymnasien, von deuen 7 mit Pecnsioas-Anfstalteu ver- bunden find, 50 Krefsschulen, 99 Parochial-Schulen und 92 Privat- Pensionen; zusammen 237 Unterrichts-Anstalien mit 913 Lehrern und 12,863 Schülern. Das erste und dritte Gyunasium der Hauptsiadt befinden sich fortwährend in dew giänzenden Zustande wie früher; das zweite hat bedeutende Verbesseruugen erhalten, scitdem die Leitung dessclben dem Hofrath “Postels übertragen worden ist. Das vierte, im Jahre 1836 errichtete Gymnasium gewinnt immer mehr das Ver- trauen des Publikums und zählt in der seit dem 23. August 1837 eröffneten Pension bereits 60 Zöglinge.

Die immer mehr zunchmende Zahl der Schüler, welche die Gpm- nasien der Hauptstadt besuchen, hat es nöthig gemacht, jede der uute- ren Klassen in zwei Ubtheilungen zu tveilen, mit Ausnahme jedoch des ersien Gymnasiums, wo nur Pensionaire aufgenommen werden. Dieser Umstand uud die vou den Juspeftoreu der Privat-Unterrichts- Anstalten gesammelten Bemerkungen beweisen, daß die Privat - Pen- fionen für Knaben immer uehr abnebmeu und day die Kron-Anstal- ten immer mehr aufblühen. Diese günstigen Resultate verdankt man größtentheils dem aufgeklärten Eifer und der unausgesetzten Thätig- feit des Fürsten Doudufkoff-Korsakoff, Kurators dieses Lehr-Bezirks.

II. Die Universität Mesfau hat 96 Lehrer und 611 Studirende. Auch hier werden, wie in St. Perersburg, Studirende gegen Bezab- lung als Penfionaice aufgenommen. Die limiversiiäts - Bibliothef besteht aus 62,652 Bünden, das physikalische Kabinet besißt 338, das

zemishe 1846 Upparate. Das naturhiftorische Muscum enthält 38,325 Gegenjfiändc, das Hecrbarium 15,527, das mineralogische Kabinet 3800

| Exemplare und das Münz-Kabinet 6602 Medaillen und Münzen.

Der Lehr - Bezirk vou Moskau besieht aus 9 Gouvernements und enth&it' 1 Lyceum, ein adliges Justitut, 10 Gymnasien mit 7 Pen- sionen, §i Kreis - Schuten, 172 Parochial - Schuleu und 42 Privat- Pensionen, zusammen 308 Unterrichts - Austaîten mit 1009 Lehrern und Beamten und 17,949 Schülern. Am 22. August wurde die Peu-

| sion für Söhne von Edelleuten am Gymnasium zu Twer eröffnet, | die auf Kosten des dortigen Adels unterhalten wird. Sechs Häu-

ser sind in verschiedenen Ortschaften dieses Lehrbezirks für 71,200 Ru- bet augefauft worden und zur Gründung eben so vieler Kreis-Schu- len betimmt. Eine Kreis - Schule und 9 Parochial - Schulen find bereits eröffnet worden. Der Minisier des öffentlichen Unterrichts hat fih durch eigene Anschauung von den Fortschritten überzeugt, welche die Unterrichts-Ansialten in der Stadt Moskau, so wie die in dem Lebrbezirke, die mit einander wetteifern, unter der sorgfältigen E des Gencral-Adjuianten Grafen von Strogonoff gemacht zaben.

Il). Die Universität Charkoff hat 81 Lehrer und 315 Studirende. Die Bibliothek befteht aus 33,186 Bänden, das physikalische Kabinct aus 463, das chemische aus 1556 Apparaten. Ferner besitzt die Uni- versität 109 astronomische Jnstrumentc, eine Sammlung ven 602 anatomischeri Präparaten, eiu Mineralien-Kabinet mit 7317, ein zoo- logisches mit 6638 Exemplaren, cin Herbarium mit 11,790 Pflanzen-

Species und eine Sammlung von 20,020 Münzen und Meoaillen. |

Der Profcffor Kriuiuki hat cine wisseuschafilicze Necise nah der Krimm und dem Kaufasus unternommen, um die Gestade der Tau- rischen Halbinsel und nameutlih die Umgegend von Anapa und der großen Abafa in naturhisiorischer Hinficht zu erforschen. Er hat neuc Ünneliden - Species endet und die zoologische Sammlung der Uni- verfität bedeutend bereiehert. Der Lehr» Bezirk Charkoff besieht aus L Gouvernements und hat 8 Gymnasien mit 3 Peusiouen, 82 Kreis -Schulen, 110 Parochzial-Schulen und 49 Privat -Pensio- nen, zusammen 252 Unterrichts - Anstalten mit 839 Profe s}o- reu und 13624 Schülern. Um den in entfernten Provin zen lebenden Beamten die Mittel zum Unterricht ihrer Kinder zu verschaffen, ist am 18. Oktober vorigen Jahres in Gegenwart des Kaisers das Proviazial-Gymnasium des Kaufasus eröffnet worden. Die Vermehrung der Schüler hat sowohl m Gymnasium zu Char- kof, als in dem zu Pultawa cine Thcilung der unteren Kiassen in wei Abtheilungen nöthig gemacht. Mit den drei Gymnafien in Char- of, Woronesch und Pultawa sind drei adelige Pensionen verbunden, 13 Kreis-Schulen find neu errichtet und 51,000 Rubel zum Vufauf von Häuser«u für Schulen dieser Art augewiesen worden. Endlich haben Personen verschicdener Stände zu Gunsten auderer Unterricht 8- Anstalten Schenkungen im Belauf von 140,625 Rubeln gemacht. Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat bei seiner Dmchreise dur Orel das Gymuasium, die damit verbundene Pension, dke Kreis- Schale und die Lanfkastersche Schule daselbsi besucht und seine Zu- friedenheit über die gute Ordnung, in der er sie gefunden, zu erken- nen gegeben. Die übrigen Unterrichts-Anstalten dieses Lehr-Bezirks befindeg sich, nach dem Zeugnisse der Juspektoren uud des Kurators, Grafen von Golowkin, ebenfalls in cinem schr erfreulichen Zuslande.

Regierung von dem eidgenössischen

IV. Der Lehr - Bezirk Kasan, wricher aus 9 Gouvernements be- |

steht, bat 10 Gymnafien mit 3 Pensionen, 1 Armenische Schule, 67 Kreis-Schulen, 105 Yarochial-Schuleu und 3 Privat-Pensionen, usammen 189 Unterrichts-Anstalten mit 697 Lehrern und 9257 Schü» ern. Mit dem Gymnasium in Nischnei-Nowgorod ist eine Pension für junge Adlige verbunden, auch sind 2 Distrift- uud 5 Parochial- Schulen eröffnet und 42,000 Rubei zum Anfguf von Häusern für ähnlihe Schulen verwendet worden. Die Universität Kasan hat 76 Lehrer und 170 Studirende. Die Bibliothek besieht aus 33,24 Bän- den, das physikalische Kabinet enthält 222 Jnsirumente, das chemische 3341 Apparate und Präparate, das mineralogische 14,182, das zoolo- gische 5139 Excmplare; das Münz- und Medaillen - Kabinet besißt

S —— —=

4530 zoolegishe Gegenstände, 11,910 Mineralien, 13,386 Pflanzeu- Species im botanischen Garten , 121 optische“ Jnstruumtente auf dem Observatorium und 306 Modelle in dex tehnelogischen Section biiden die hauptsächlichsten wissenschaftlichen Hülfsmittel -- dieser Univorsität. Der Professor Parrot if von sciner wissenschaftlichen Reise, die et

nach dem NRordkap unternommen, um Beobachtungen über das Peu- g del und dic Juclination der Magnetnadel anzustellen uwe die afronos#

mische Lage mehrerer Punfte zu bestimmen, nach Dorpat zurückgekehrt: Der Vrofessor Schmalz hat auf einer Reise nach der Krimm und det Dentschen Kolonicen im südlichen Rußland \sich üder den Zustæukb des Actterbaues und die Beschaffenheit des Bodens in jenen Ges genden unterrichtet. Der Lehrbezirk* von Dorpat Lecsieht “au drei Gouvernements und enthält # Gymnasien, 1 Seminar, 24 Kreise Schulen, 85 Parochial-Schulen und 149 Privat-Peusionen; zusam- mei 267 Untercichts-Anstalten mit 248 Lehrern und §991 Schülern. Die fortwährende Sorgfalt, welche der Kurator dicses Arrondissements, Generai-Lieutenaut vcn Kraftsiröm, auf den Unterricht in der Rus sischen Syrache in den Baitisczen Provinzen verwendet, hat zu deu erfreulicosten Resultaten geführt. Jn Dorpat seibst ist eine Schule zur Aufnahme von Kindern der in diesen Provinzen wohnenden Russen, cröffnet roarden.

YI. Die Universität Kie hat 68 Lehrer und 263 Studirende. Sie besitzt unter anderen wissenschaftlichen Hülfsmitteln eine. Biblie- thef von 46,588 Bänden und 116 periodischen Schriften, ein physi- faliszes Kabinet mit 259 Justrumenten, ein chemisches mit 1200 Apparateu und anderen Hüitfsmiitein, ein mineralogisches Kabinet mit 19,362 Ecemplaren, eine zoologische Sammlung von 15,244 Ge- gensiänden, ein numtsmatisches Kabinet mit 20546 Münzen und Medaillen, cine Sammlung von 737 technoliogiszen Modellen, ein Museum der Malerei und Vildbauerci wit 2679 Kunsi-Gegenständen, einen botanischen Garten mit 5915 Pflanzen - Species und ein Her- barium wit 10,056 Ercmplaren. Der Lehr - Vezirk von Kieff L aus vier Gouverzements und enthält 1 Lyceum, § Gymuasien mit 3 adligen Peufiouen , 1 Feldmesser - Schule, W8 Kreis- Schulen, 48 Parocgial- Schulen und 29 Privat -Pensiouenz zus sammen 109 Unterrichts - Anstalten mit 528 Lehrern und an- deren Beamten und 807 Schülern. Die Zahk der Legteren nimmt so schnell zu, daß unan jede der vier unteren Klaffen bat in zwei Abtheilungen sondern müssen. Eine Pension für adlige Kinder und eine Parochial - Schule find im Laufe des Jahres 1837 eröffuet worden. Der Minister des öffentlichen Unterrichts, weicher das Gyus- nosium in Tschernigof besucht hat, so wie der Kurator und die Di- rekfioren, welche den größten Theil dieses Lebrbezirks inspizirttn, \pre- hen si sehr lobend aus über die Fortschritic, die der Unterricht im Allgemeinen, so wie besonders das Studium der Nusfisczen Sprache gemacht haben. (Schlnß folgt.)

Frankrei qh.

Paris, 12. Okt. Während die neuesten Nachrichten aus der Schweiz noch immer von kriegerischen Rüstungen spreéhen, in der Vorausseßung, daß die auf die Note des Herzogs von Montebello ertheilte Antwort von Frankreich als ungenügend betracwtet werden mdehte, ist man hier jest entschieden überzeugt, daß die Sache beendigt und das gute Vernehmen mit der Schweiz vdllig wieder hergestellt ist. Die nachstehenden Be- trahtungen des Journal des Débats, die, im Style einer diplomatischen Note abgefaßt, gleichsam als ein Schluß- Artikel in dieser Sache erscheinen, werden binnen kurzem sogar dem Gespräch über die Schweiz ein Ende machen. Das genannte Blatt äußert sich folgendermaßen: „Die Antwort, welche die

Q Vorort in Luzern erhalten hat, ist die stets von uns gehoffte glückliche und friedliche Beendigung des Streites in Betreff Louis Napoleon's. Wir haben jenem Dokumente nur wenige Bemerkungen hinzuzufüs gen. Der Französischen Regierung is es niemals eingefallen, die Ausweisung eines Schweizer Bürgers zu verlangen. Der Vorort hâtte es sich daher ersparen können, in seiner Antwort, die übrigens in Ausdrücken abgefaßt is, deren vollkommene Schicklichkeit wir mit Vergnügen anerkennen, irgend einen Vor- behalt in dieser Bezichung zu machen. Louis Napoleon ist kein Schweizer Bürger ; das hat er selbst bei drei verschiedenen Ge- legenheiten und gewiß auffallend genug proklamirt. Jn Straßburg, als er sich mit eigenen Händen als Kaiser der Franzosen krönen wollte, in Paris, durch die Publication der Broschüre, welche von der Pairs-Kammer mit Recht verurtheilt wurde; ganz neuerlich endlich durch den Entschluß, die Maske abzuwerfen, und durch einen sHnellen Rückzug der Nothwendigkeit zu entgehen , ent- schieden zwischen der Eigenschaft eines Französischen Refugié’s und der eines einfachen Bürgers des Kanton Thurgau zu wähs- len. Der eidgenössische Vorort hat übrigens ein Aktenstäk in Händen, welches ihm úber die Absichten Frankreichs vollkommen Beruhigung hätte gewähren können, und welches jede Art von

Vorbehalt zu Gunsten der Schweizer Souverainetät schr unnüß

10,485 Stücfe und das Observatorium 41 optische Jnstrumente. Zur

Vermehrung der wissenschaftlichen Sammlungen find 82,500 Rubel

bewilligt worden. Dem Archimandriten Dauiel is der Unterricht in |

dor Chinesischen Sprache übertragen worden, den diejenigen zungen sind. Der Professor Kazembeck ist nach St. Petersburg berufen wor-

den, um in den Bibliotheken der Hauptsiadè die nöthigen Materia- |

lien zu sammein zur Ausarbeitung ciner Türkisch-Tatarischen Chresio-

mathie nach dem von der Akademie der Wissenschaften im Jabre 1835

genehmigten Plan. Bon dem Professor Popoff ist eine Arithmetik in Mon- golischer Spracze erschienen und damwlt der Anfang zur Herausgabe einer Reihe von Elemeutarbüchern in dieser Sprache gemacht worden. Diese Thatsachen beweiseu, daß der Minisier des öffentiichen Unter- richts die aus der geographischen Lage jener Länder hervorgehenden Bedürfnisse nicht aus den Augen verliert und daß er dabei durch die thätige Mitwirkung des Wirklichen Staatsraths Muschkin Puschkin, des Kurators dieses Lehr-Bezirks, unterstüßt wird.

V. Die Universität Dorpat hot 74 Professoren und 563 Studi- rende. Etne Bibliothek ven §2,042 Vänden, eine Sammlung von 712 pbvsifaliscweu und 627 chemischen Apparaten, 1596 augtomische Präparate,

" erscheinen muß,

macht, dieses Aktenstück ist eben die Note der Französischen Res gierung. Die Franzöfische Regierung hielt sich für so wenig berechtigt, sich in die Angelegenheiten der Schweiz einzumischen, daß, als sie die Ausweisung Louis Napoleon's verlangte, ihre erste Sorge darauf gerichtet war, festzustellen, daß Louis Na- poleon kein Schweizer sey. Wenn es jemals Jemandem ein- fallen sollte, von der Schweiz zu verlangen, daß sie einen E eigenen Bürger auswiese, so würde die Schweiz nur die Note der Französischen Regierung vorzuzeigen haben ; es kann keine deut- lichere und stärkece Protestation geben, als diese. Wir wollen uns eben so wenia bei den Klagen aufhalten, welche der Vor-

: / | | ort, in Bezu f di der Französisch i i ais SR E Se Sagan a E E Den Ee gu, t Segug auf "Lee uo J s sischen Regierung ergrif-

fenen militairischen Maßregeln vernehmen läßt. Glüklicher- weise sind jene Maßregeln fortan unnüß. Gewiß ist es aber, daß ihre Wirkung selbst für die Schweiz heilsam gewesen ist, indem sie schnell zur Beendigung eines Streites fährten , der sich leiche hätte immer mehr erhiben können. Ohne jcne Maßes regela würde Louis Napoleon vielleicht noch in der Schweiz seyn. Wir wollen nicht mit Gegenbeschuldigungen auftreten; wir wollen nicht sagen, daß wir unsererseits vielleicht auch ein Recht hätten, uns darüber zu wundern, daß eine so einfache und so rechtmäßige Reclamation wie die Frankreichs, so vies len bittern Auéfällen und so vielen spißfindigen Erörte- rungen unterworfen gewesen ist; daß es sehr auffallend daß man aus Louis Napoleon, gewiss sermaßen gegen seinen Willen und gegen den Augen-

E P T A E O C E M S I E E O R E C F QUERIET R L A D S S E N E I E N R A

Sf E R T: a tot f

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