1838 / 290 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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daß der König sich durchaus wohl befinde und von Tausenden so nahe gesehen worden sey, daß sie sich von dem vortrefflichen Sesundheits-Zustande Sr. Majestät durch den Augenschein hât-

ten überzeugen können.

“Der oberste Handels - Rath (conseil superieur de commerce) hielt gestern seine erste Sikzung. Alle Minister waren zuge- en, um, wie der Moniteur sagt, zu zeigen, welche große nteressen widmet,

oor gfalt die Regierung den verschiedenen dio r  den e berathenden Fragen in Anregung kommen wer en. Der

Mitgliedern hatten sich eingefunden: die H Mollien , de Freville, von Argout, Jacques Lefebvre, Ganneron , Josep ues, Rondeau, Wustenberg, Karl Dupin vot der Oise), David Vincens, Filleau St. Hilaire, rin und Desaugiers.

Fabrikanten, folgende Fragen vorgelegt:

man si je6t beklagt, herbeizuführen? 2) Welche Abhülfsmit-

tel sind anzuwenden? 3) Wird eine Herabsetzung der Zölle die

gewünschte Wirkung hervorbringen? 4) Wie hoch soll si diese

Herabseßung belaufen ? 5) Welche Veränderung würde diese Herab-

sesung in den Zucker-Tarifen hervorbringen? 6) Wärde es zweck-

mäßig seyn, die Erlaubniß zu ertheilen, daß aller nicht für die

Consumtion in Frankrei gebrauchter Zucker nah fremden

Ländern exportirt würde? T) Zst der Fall so dringend, daß

man die Legiélatur auffordern muß, eine Frage wieder in Ueber-

legung zu nehmen, über die sle erst kürzlich entschieden hat? 8)

Ist es nothwendig, der Entscheidung der Legislatur durch eine

Ordonnanz vorzugreifen? 9) Würde eine solche Ordonnanz dem

Seseße von 1814 gemäß seyn, oder könnte sie als eine extra

legale Maßregel durh die unumgänglihe Nothwendigkeit ge-

boten werden? Obgleich die Sißung über 5 Stunden dauerte, so hielt sich doch das Conseil noch nit für hinlänglich instruirt, um über irgend eine der vorgelegten Fragen zur Entscheidung zu fommen. Zuleßt ward beschlossen, nah der Weise der Eng- lischen Unrersuchungs- Kommissionen zu verfahren, und die Ab- geordneten der Kolonieen, so wie die Repräsentanten der inlän- dischen Zuer- Fabriken persdnlih zu vernehmen, zu welchem

Ende sich das Corseil auf künftigen Dienstag vertagte.

__ Das Journal du Commerce will ganz neue Nach- richten aus Arenenberg erhalten haben, wonach sich der Prinz Louis Napoleon noch immer auf seinem Schlosse befand und dort auf die Pässe wartete, die ihm von dem Kanton Thurgau eingehändigt werden sollen. Obgleich der Englische Gesandte die Pässe schon unterzeichnet habe, so scheine dech aus dem Um- stande, daß dem Prinzen dieselben noch nicht eingesandt worden wären, hervorzuzehen, daß einige Formalitäten in Bezug auf jene Pâsse noch zu vollziehen übrig wären.

Den Nachrichten aus den Departements zufolge, haben bis Jeßt die auf dem Marsche nah der Schweizer Gränze begrif- fenen Truppen noch keinen Gegenbefeht erhalten.

Bei Gelegenheit eines Angriffs der „Presse“/ äußerte sich der Courrier français, bekanntlih das Organ des Herrn Odilon Barrot, úber die Sagenwäntige Stimmung: der Opposi- tion in folgender Weise: „Die Spaltung zwischen der Oppo- sition und dem Ministerium ist gegenwärtig tiefer und entschie- dener als jemals. Die® Männer des 15. April haben der Kö- niglichen Prärogative eine Rusdehnung gegeben, die uns mit der Charte unverträglich scheint. Wir sind bereit, uns gegen die persdnliche Einmischung des Kdnigs in den Staat mit allen Parteien zu verbinden; denn es handelt sich hier um eine dffentliche Gefahr, um einen Brand, wo jeder, der Hülfe leistet, willflommen ist. Wir fürchten uns nicht, zu diesem Zwecke laut zu konspiriren; denn alle rechtlichen und einsihtsvollen Männer konspiriren mit uns. Die Herren Berryer, Thiers und Guizot sind über diesen Punkc gleicher Meinung mit den Herren Laffitte und Odilon Barrot, Weit davon entfernt, aus Neigung gegen die Per- sonen Krieg zu führen, vermeiden wir solhes vielmehr, viel- leicht mit zu großer Vorsicht. Es widert uns an, uns mit den chimpflichen Dingen zu befassen, an denen unsere Epoche so reich iff. Aber wenn, unseres Erachtens, die öffentlihe Pflicht es nothwendig macht, dann muß man, wohl oder übel, dazu schreiten. So haben wir den ersten Alarmruf gegen die Spe- fulanten von St. Berain vernehmen lassen, und weit davon entfernt, eine solche Persönlichkeit zu bereuen, glauben wir, ; der Industrie und dem Lande einen Dienst geleistet zu haben, den einzig und allein der Redacteur der Presse bestrei- tet. Die Repräsentativ - Regierung ist keine in der Luft ge- | baute E, sie liegt nicht in der abstrakten Region der Jdeen ;

erren von Broglie, Gautier, Decazes, Odier, Perier, Legrand, Boi-

Vernes, Legrand rete- in un ; Es wurden dem Conseil in Bezug auf die Bittschristen der Kolonieen, der Seestädte und der Zuker- i 1) Was hat sich seit dem Geseß vom Juli 1837 ereignet, um die Noth, über die

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von Patronen bestimmt waren. Ein Scheeren lagen ebenfalls auf dem Tische.

Bleikugeln. Die Personen , die um den Tisch sa

stand. Jn zwei Kisten und einem kleinen Kessel fand ich 3000 Kugeln. ußerdem lagen auf dem Bette kleine Pulver- Maaße, die unbedenklich zur Anfällung der Patronen gedient haben.” Fr. „Haben Sie Raban und die andern Angeklag- ten gefragt, weichen Gebrauch sie von dem zerschnittenen Pa-

darüber, so wie über den Gebrauch der Patronén und Kugeln eine Antwort zu ertheilen. Während ih bei Raban war, trat Dubosc ein. Man durcchsuchte ihn und fand verschiedene Pa- piere und eíne mit Kapseln angefállte Schachtel. Auf mein Befragen erklärte Dubosc, daß er in Geschäften zu Raban ge- fommen sey.“ Dubosc: „Jch gab dem Kérèit Poslizei- Kommissarius sogar Aufschluß über dies Geschäft. Jch sagte s, daß man die Absicht gehabt habe, in dem 2ten hiesigen

ahl-Bezirke ein permanentes Comité zud Revision der Wahl- Listen zu errichten, und daß ih zu Raban gekommen sey, um zu fragen, wie weit diese Sache vorgeschritten wäre.“/ Der Präsident: „Auf welche Weise haben Ste den Angeklagten Lardon verhaftet?“ Antw. „Er ward am anderen Tage in dem Augenblick verhaftet, wo er zu Raban mit einem Korbe kam, in dem sih eine Menge altes Blei befand. Er sagte uns, daß ein Unbekannter ihn beauftragt habe, diesen Korb dorthin zu tragen und ihm einen Franken für seine Kommission gege- den habe. Jch habe in meinem Protokoll bemerkt, daß Lardon hinaufgegangen war, ohne sich bei dem Portier nah der Woh- nung Raban’s zu erkundigen.‘/ Der Portier des Hauses, in dem Raban wohnt, äußert sich über Leßteren sehr günstig und erklärt ihn fär einen braven und rechtlichen Mann, über den sich nie Jemand zu beklagen gehabt habe. Der Portier des Hauses, in welhem Dubosc wohnt, sagt, er wisse nicht, zu welcher Stunde sein Miethsmann am 26. Juli ausgegangen sey. Der Präfident: „In der Instruction haben Sie das Gegen- E gesagt. Wissen Sie, ob er Kugeln und Patronen bei sich hatte.“

er Zeuge: „Nein, mein Herr!“ Dubosc: „Wenn ic Kugeln oder Parcronen bei mir hätte, so wúrde ich es meinem Portier nicht anvertrauen.“ Adele Leveau, Kammerjungfer der Schwester des Dubosc, erklärt, daß dieser am 26sten erst gegen 2'/, Uhr das Haus verlassen habe. Fr. : „Nahm er ein Kabriolet?““ Antw.: „Jch weiß es nicht, er hatte einen Regenschirm.““ Fr.: „Von welcher Farbe war dieser Regen- shirm?“/ Antw.: „Jch weiß es nicht.“ Der General-Ad- vokat. „„Jhr seyd sicherlih der einzige Dienstbote, der die Farbe des Regenschirms seiner Herrschaft nicht kennt.“ D u- bosc: „Jch verliere 5 bis 6 Regenschirme jährlich, da ist es denn s{hwer, daß-die Leute im Hause immer die Farbe von dem behalten, den ich gerade trage.“ Gonthier, Kabriolet- Kutscher, in dessen Wagen, der Instruction zufolge, Dubosc am 26. Juli ein Paket Pulver hatte liegen lassen, war nicht erschienen. Herr Ledru- Rollin, Vertheidiger: „„Die- ser Zeuge is wichtig. Der General- Advokat: „Wir wundern uns über sein Nichterscheinen durchaus nicht.“ Dubosc: „Jch wundere mich im Gegentheil sehr darüber. Wenn der Herr General- Advokat die Gründe seiner Abwesen- heit kennt, so müßte er uns dieselben mittheilen. Jch wünsche um so mehr, daß dieser Gonthier vernommen werde, da er, in Bezug auf mich, der einzige Belastungs- Zeuge ist.“ Der General-Advokat: „Deshalb verlangen wir auch, daß er in Strafe genommen und zur morgenden Sibung wieder vor- geladen. werde.‘ Herr Ledru Rollin: „Wir wünschten, daß der General - Advokat die Gründe, die ihn zu seiner Mei- nung veranlaßten, genauer aussprähe. Es “ist für den Auge- flagten von dem größten Interesse, daß diese Gründe genau festgestellt werden.“ Der General- Advokat: „Der Grund ist der, daß man sich aus seinem Zeugniß nichts macht." Du- bosc: „Jch mache mir sehr viel aus seinem Zeugniß.‘“/ Herr Ledru: „Wir besiben keine Zwangsmittel, um die Anwe- senheit des Zeugen zu erzwingen !“/ Der General-Advo- fat. „Aber wir befizen dieselben und verlangen soglei, daß dieselben angewendet werden.“ Herr Balladier, Artille- rie - Capitain, der als Sachkundiger die bei Raban saisirte Kriegs - Munition untersucht hat, erklärt, daß von den vorge-

die Grundsäbe derselben \prehen sich in Handlungen aus und werden durch Personen repräsentirt; die Erörterung muß daher au, wenn sie verständlich seyn soll, sich mit jenen Repräsen- | tanten beschäftigen. Wozu würden die Reden und die Zeitungs- | Artikel dienen, wenn sie sich nicht direkt mit den Realitäten beschäftigten? Die Realität unserer Zeit ist aber traurig und jämmerlich. Die Bestechung ist zum Regierungs- System ge- | worden, und niemals hat man eine solche Masse von Ueberläu- | feru gesehen. Das Schlimmste dabei it, daß die Regierung zu | jenen Desertionen auffordert und diejenigen, welche ihre Freunde und ihre Vergangenheit verrathen, am meisten ehrt und zu | ihre vertrautesten Agenten macht. Und dennoch verlangt man, daß die Opposition Stillschweigen beobachte! Auf den döffentli- | chen Pläßen, in den Salons, überall empört der Gedanke, daß | die Regierung den Renegaten von allen Farben zur Beute | wird, und man will nicht, daß die Journale sich zum Echo jenes Unwillens machen.“

Gestern begannen vor dem hiesigen Zuchtpolizei: Gerichte die Verhandlungen des Prozesses Raban, von dem seit den leßten Juli-Feierlichkeit so oft die Rede gewesen ist. Die Zahl der Angetlagten beläuft sich auf 6. Es sind: Thomas Ra- ban, 48 Jahr alt, Kupferstehec; Alexander Raissan, 29 Fahr alt, Rentier; Anton Bruys, 20 Jahr alt, Student; Martial Dussoubés, 23 Jahr alt,-Student; Karl Dubosc, 28 Jahr alt, Literat, und Peter Lardon, 35 Jahr alt, Kell- ner. Mach Vorlesung der Anklage- Akte ward zuerst der be- kannte Polizei-Kommissarius Lenoir vernommen, dessen Aus- sage folgendermaßen lautete: „Jh ward beauftragt, die Woh- nung des Herrn Raban zu durhsuchen, der in dem Verdacht fiand, Pulver und Kriegs - Munition zu fabriziren. Zu dem Ende begab ich mich am 26. Juli d. J. nach der Rue des 9 Bons:Enfans Nr. 5. Um keinen Verdacht zu erregen, ließ ich die Polizei-Agenten unten an der Treppe und stieg, nur von dem Herrn Daudin k egleitet, ins vierte Stockwerk. Herr Raban dffnete uns ohne Schwierigkeit die Thür. Jn dem ersten Zimmer fanden wir nichts Verdächtiges;, wir gelangten aber alsdann durch einen Bang in eine Kammer, wo wir 3 Personen um einen runden Tisch sibend fanden; sie standen bei unserm Einrritt sogleich auf; neben ihnen lagen mehrere Pack Rosa-Papier, und auf dem

fundenen 10,309 Kugeln ungefähr 2000 kürzlich gegossen zu seyn L de Kugeln hätten nicht ‘das Kriegskaliber , N das von Gendarmerie - Pistolen; man hätte auch Patronen fúr Jagdflinten daraus machen können. Am Schlusse der Siz- ung ward der Zeuge Gonthier noch einmal aufgerufen, der- Libe war aber noch immer nicht erschienen, worauf der Ge- richtshof ihn in Strafe nahm und seine Wiedervorladung be- fahl. Dubosc: „Jch lege einen sehr großen Werth auf das Erscheinen Gonthier's. Jch bitte daher um die Erlaubniß, nah der Si6bung, in Begleitung eines Huissiers, ausge- hen zu dürfen, und mache mich anheischig, Gonthier aufzufinden und ihn hierher zu bringen. ‘“ Der General- Advokat: „Der Gerichtshof kann Ihnen diese Erlaubniß nicht ertheilen. Jch könnte Sie Jhnen vielleicht als Mitglied des Parquets geben; aber ih glaube, daß sih Personen genug für Sie interessiren, die die Auffindung Gonthier's überneh- men werden. “/ Dubosc: „Jch habe zwar vortreffliche Freunde; aber man besorgt seine Geschäfte immer am besten selbst. Jch will schr gern jede Caution tellen, die man ver- langt. ‘/ Der General- Advokat: „Jhr Gesuch ist den Formen und den Regeln zuwider. ‘/ Einer der Zeugen: Jch bin eiu Freund des Herrn Dubosc, und wenn der Ge- richtéhof es mir erlaubt, so will ih Gonthier aufsuchen und ihn mit Güte oder Gewalt hier her bringen.“ Der Prà- sident: „Der Gerichtshof selbst hat für jest noch nicht das Recht , dergleichen Zwangsmittel gegen Gonthier anzuwenden; es bedarf dazu eines zweiten Ausbleibens von seiner Seite. ‘/ Die Fortseßung der Debatten wurde auf den folgenden Tag verschoben. Das am 9. Oktober aus Stora abgegangene Dampfschiff ¿le Sphinx“/ überbringt folgende Nachrichten, die dem Kriegs- Minister auf telegraphishem Wege zugegangen sind: „Der Marschall Valée an den Kriegs-Minister.‘ „Kon- stantine, 2. Oktober. Jch habe am 30sten vier Bataillone am Zusammenflusse des Qued-Entsa und des Arrouch Position neh- men lassen. Der General Galbois läßt daselbst ein Lager er- rihten, welches die Verbindung der Straßen von Stora und Bona nah Konstantine beherrshen soll. Es liegt 13 Stunden von Konstantine und 6 Stunden von Stora. Die

Tische befand sih eine große Menge in viereckige Form ge- schnittene Stücken Papier, die augenscheinlich d Anferti A Messer und mehrere Jn demselben und auch noch in einem anderen Zimmer fanden wir ne und

en, waren Raissan, Bruys, und Dussoubs.‘“ Fr. „Lag das Pulver, welches Sie gefunden haben, offen da, oder war es versteckt ?‘/

- j Antw. „Jch glaube mich zu erinnern, daß es unter dem Bette andels- Minister führte den Vorsiß und von den , 1

piere zu machen gedächten?// Antw. „Sie weigerten sich, mir-

haben sich eingefunden, um den Burnu in Empfang zu

men, und die Araber versehen das Lager mit Gerste und Str: wofür sie, auf meinen Befehl, regelmäßige Zahlung erhalt! Die bis nach dem Bol von Kantorse beendigte Straße a in wenigen Tagen für die Wagen bis nah dem Lager “. Arrouch fahrbar seyn. Konstantine, 4. Oft: has, die Regierung der Provinz Konstantine definitiv konstituirt die Chefs haben die Jnvestitur erhalten; sie haben eshworen d

Kônige treu zu seyn und dem Ober - Befehlshaber der Provi Beyorsam zu leisten. Fort-de-France (Bucht von Storas 8. Oft. Gestern hat die Armee von dem alten Russicade d

genommen. Man hat das Hauptquartier an einem Orte q geschlagen, der die Rhede beherrscht, und der den Namen Fy,, de-France erhalten hat.‘ t

Großbritanien und FJrland.

London, 12. Oft. Der Herzog von Lucca is gestern (y in London angekommen und von dem Prinzen von Capua E sich mit seiner Gemahlin nur deshalb nach Dover begehn hatte, um den Herzog dort zu empfangen, nicht um nah du Kontinent zu reisen, hierher begleitet worden. Man will Wiss daß der Herzog dem Prinzen die Erlaubniß seines erlaudits Bruders, des Königs von Neapel, überbringe, wieder an da Neapolitanischen Hef zurüfkehren zu dürfen, da bekanntli wegen der Verßeirathung des Prinzen mit seiner jeßigen G4, mahlin, früheren Miß Penelope Smith, bis jest ein gespann tes Verhältniß zwischen den beiden Brüdern herrschte.

Dem Vernehmen nach, wird der Prinz Georg von Cam bridge sich etwa vierzehn Tage in Portugal aufhalten und Un ter Anderem auch die Linien ven Torres Vedras und ein paat andere benachbarte Schlachtselder besuchen. Da alle Hotels i Lissabon beseßt waren, als der Prinz dort ‘anlangte, o nahy er sein Logis bei dem Britischen Konsul, Herrn Smith. Hit empfing er den Besuch des Königs Ferdinand und des Porty giesischen Adels, Einige Tage darauf ließ die Königin ihn iy ihrem Staatswagen na Hofe abholen, wo er mit der Königl Familie speiste. Das Anerbieten einer Wohnung im Scchlis hatte der Prinz abgelehnt, weil er- inkognito reist.

Der Unter-Staats-Secretair im Ministerium der ausw tigen Angelegenheiten, Herr Backhouse, ist von einer Reise na Deutschland wieder hier eingetroffen.

Der Herzog und die Herzogin von Sutherland reisen über morgen nach ‘Parié ab, wo sie den Winter zubringen wollen,

An die Nachricht von dem Siege, welchen Cabrera neuer dings bei Caëpe úber die von dem General Pardiñas beseh ligte Division der Christinos erfoczten hat, knüpft die Mor; ning Chronicle folgende Betrachtungen: „Es if dies je! denfalls ein trauriges Ereigniß für die Christinos, welches sie zu bedeutenden Veränderungen in ihren künftigen Operationen nöthigen wird. Cabrera, man muß es gestehen, hat großes Geschik und Talent bewiesen und wetteifert bereits mit Zuma- lacarreguy's Ruhm. Gleich diesem Feldherrn, hat er seine Anstrengungen auf eine einzige Provinz beschränkt und daselbs ein Guetilla - Vertheidigungs - System organisirt, wodur die Bemühungen aller Christinishen Generale der Reihe nach vereitelt worden sind. Cabrera hat überdies ein viel s{hwierigere Aufgabe. Zuvörderst “hat ex mit eine eifrigen Bevölkerung zu thun, wie die Baéken es anfangs wp ren, sondern mit einer viel ärmeren, apathischeren und minde bigotten Klasse von Landleuten; denn von dieser Art sind dit Aragonesen und Valencianer. Ferner ist Cabrera nicht au dieser Provinz gebärtig; die See steht ihm. nicht ofen, wi dem Zumalacarreguy, und die Französishe Gränze kömmt de Aragoniern nicht so zu Passe wie den Basken und Navarresen, Und doch, ungeachtet aller dieser Hindernisse, ungeachtet de geringen Antheils, den er von den Karlistischen Subsidien und an dem persönlichen Einfluß des Don Carlos davonträgt, if es ihm gelungen, sich der Gebirgsprovinz, welche Sara gossa und Teruel von Valencia trennt, vollständig zu be meistern. Da Cabrera nicht die Hülfsmittel hat, wie Zumalacarreguy, so konnte er es auch nichr versuchen, eine ei nigermaßen reguläre Armee ju bilden oder Disziplin einzuflh- ren, wie der Navarresische Anführer; eben so wenig wagte er es jemals, seinem Feinde die Stirn zu bieten, wie Zumalacar reguy dem Valdez in den Amescoas. Er beschränkte si auf Gebirgs- und Guerilla-Krieg und begleitete Gomez mit großem Widerstreben nach dem Süden. Jett aber hat Cabrera tine Höhe und ein Uebergewicht erreicht, die ihn zur Hauptperson des Krieges machen. Don Carlos, Maroto und die Basken verschwinden gegen ihn, und es ist klar, daß es den Christinos vorzüglich darauf ankommen muß, ihm einen Schlag beizubringen. Zu seinem Glück hat Cabrera noch mit keinem geschickteren Gene ral, als mit Oraa, zu thun gehabt. Nun aber dffnet sich für Ca- brera eine neue Laufbahn. Er kann nicht länger in seinen Ge hirgen bleiben und seine Unternehmungen auf bloße Guerilla- kriegs-Ueberrumpelungen beschränken. Er muß, wie die Bas ken, in die Ebenen von Kastilien hinabsteigen und einen Streich gegen Madrid führen. Dann wird es ih zeigen, ob er au größeren Thaten gewachsen ist, als er bisher unternommen, und ob der Sieg des Don Carlos, den Biscaya und Navarra offenbar nicht zu vollbringen im Stande sind, durch Cabrera's Schaaren errungen werden kann. Wir unsererseits halten dies nicht für möglich, da Cabrera’s Macht noch auf viel beschränk teren Grundlagen beruht, als die der Navarresischen Anführer, wenn auch sein Talent größer seyn mag.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 13. Okt. Die Seaats- Courant enthält das Programm der Feierlichkeiten bei der úbermorgen stattfindenden Erdffnung der diesjährigen Session der General staaten. Gegen frühere Jahre ist insofern eine Veränderung eingetreten, als diesesmal auch der Erbprinz von Oranien an der Feierlihkeit Theil nimmt. Die Abfahrt Sr. Majestät des Königs vom Palais geschieht um 1 Uhr Nachmittags, bis zu welcher Zeit man auch der Rückkehr Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich, der an der Eröffnung ebenfalls Theil nimm entgegenschen darf. (Vgl. die telegraphische Nachricht im gestrigen Blatte der“ Staats-Zeitung.)

Del

Brüssel, 12, Oki. Der ehemalige Professor ín Gent, Herr de Ryckere, ist zum Geschäftsträger in Schweden und der bisherige Géschäftöträger in Stockholm, Baron van der Straten von Ponthoz, zum Geschäftêträger in Kopenhagen ernannt- Herr von Coopmans wird nächstens hier aus Dresden eïrwar- tet, um als Dânischer Geschäftsträger zu fungiren.

Schweden und Norwegen.

Kabaÿlen haben keinen Widerstand geleistet; mehrere Scheiks

Stockholm, 12. Oke. Jn Folge eines im Kabinets-Raihe vorgestern gefaßten Beschlusses ist euti eine Königl. Verord-

O esuch des

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dieusies besouders an den Tag legen wollen, Wer deu Druck der vorhergegangenen trüben Jahre wit erfahren, wer so lange Wort und Gedanfen versiuinmt, den Wohlftand wie die Rube des Hauses gesiört sab, wer den Zwang fremder Sprache und aufgedrungeuer Gesetze gefühlt, wer die Seinigen in die Reihen fremder Krieger für feind- liche Zwecfe stellen und die faite Verhöhaung angefiammier Sitte von den Werkzeugen der Tyrannei erleben mußte, wer nur Hoff: nungslofigfeit und bange Zweifel auf dem Anutlig der Mitbürger sab, nur der wird es ganz fühlen, mit welchen Empfindungen die nene Zeit, roie Genesung nach tpdtlicher Kranfkbcit, in jede Brust eiu: 96. Unfer jüngeres Geschlecht, welches jene Tage unx aus der Geschichte fenuen lernt, möge aus der freudigen Erinnerung und dem Beispiele der Väter Begeisterung und Muth \chépfen, ia der Folge: zeit, wenn das Vaterland es bedürfen wird, gern Ovfer zu briugen. Wir Alle aber wollen dem ewigen Lenker der Menschen - Schicksale innigen Dank bringen, daß er die Hoffaungen, weiche in der langen Kummerzeit uur in ben Herzen Weniger wach geblieden waren, über alles Denfen nud Hoffen gnädig erfüllt hat. Gegedeu Bremen in der Versammlung des Seuats den 10, und bekannt gemacht den 14. Dftober 1838.‘ j , / Ee

Das Programm, welches dem obigen Erlasse beigefügt t, bestimmt unter Anderem, daß am Ii7ten um 6 Uhr Morgens der Anfang der Feier durch 191 Schüsse und von 7 bis 8 Uhr durch das Lâuten aller Glocken verkündigt werde. Die Haupt- Feierlichkeic am 17ten wird in der Uebergabe der Fahnen und in einer Fest- Musik in der St. Petri-Kirche bestehen. Am iSten, der ebenfalls durch cine Kanonen-Salve und Glocken- iäuten eröffnete wird, findet feierlicher Gottesdienst, Parade, freies Schauspiel, Jllumination und Feuerwerk statt.

Desterrei M. Wien, 11. Okt. Am 7. Oktober Nachmittags gegen 2

ienen, in welcher, mit Rücksicht auf die Beschaffenheit nung ers rigen Aerndte, das Branntweinbrennen während der Monate Januar und Februar 1839 gänzli untersagt wird. Eine Reise, die der Kdnig nah Norwegen machen wollte, i um mehrere Tage aufgeschoben worden, doch wird dieselbe, dem Vernehmen nah, am nächsten Dienstag angetreten werden. Man will wissen, Se. Majestät werde einen Theil des Win- ers in Norwegen zubringen und die nächste Session des Storthings, der sh im Februar versammelt, in eigener Per-

n. M SL ves Französischen Theilnehmern an der Expedition nah Spikbergen haben die Herren Gaimard und Marmier den Nordftern-, und Herr Robert den Wasa-Orden erhalten. linsere Oppositions-Blätter unterlassen nicht, auch gegen diese Ardens-Verleihungen ihre Bemerkungen zu machen.

Dânemarf|.

nhagen, 9. Oft. Die Viborger Stände:Versamm- (ung édioß mit 38 ge en 7 Stimmen, bei Sr. Majestät dem Kôd- nige anzusuhen um Aufhebung der Zahlen - Lotterie, sobald der Zustand der Finanzen sich so verbessert hat , daß die Einnahme entbehrt werden kann, und mit 27 gegen 18 Stimmen, daß um Versuch der niedrigste Einsaß sogleich auf 3 Reichsbank- Nark erhdhet werde, so wie mit 37 gegen 8 Stimmen, daß kine neue Kollekten in den ODertern errichtet werden, wo zur Zeit keine Collecteure angesebt sind. t uh Von den jest in Roeskilde versammelten 70 Provinzial Ständen sind 29 Königl. Beamte, 17 größere Gutsbesißzer, 10 Bauern, §8 Hofbesizer, 7 Kaufleute, 6 Gewerbtreibende, 1 entlassener Königl. Beamter, 1 Bank-Beameer. Von den en, : Am ver _ 9 Königl. Beamten sind zwölf durch Ernennung des Königs, | Uhr traf Se. Kaiserl. Hoheit der Großfärst Thronfolger von y durch Wahl ihrer Mitbürger in die Versammlung gelangt. | Rußland unter dem Namen eines Grafen von Borodinsky, von Vierzehn unter ihnen sind Juristen vom Fach, überdies aber | zahlreihem Gefolge begleitet, von München kommend, in Jnns-

\mts-Examen gemacht, wie auch der delegirte Professor. Von ! denen Sonne und seßte am folgenden Tage frähß um 7 Uhr die diesen 14 Juristen gehören 5 zum Advokaten- Stande, 3 sind | Reise auf der Straße nah Italien fort. \mtmänner, 3 Richter, 2 E al A O) Spanien : von den übrigen sind 3 Geistliche elebrte, 2 Rechnungs- R E agte: N ag i Madrid, 5. Okt. Die Nachricht von der Niederlage und

r t mbe

D eutschland.

Leipzig, 16. Oft. i i a einen Bericht Über die Reise, die der König und die Königin | kannt geworden. j : nft gegenwärtig durch die Ober - Éausig machen. In Zittau waren | Besorgnisse, denn man fürchtet, daß die Regierung niche im der Empfang und der Aufenthalt gieih herzlih und voll freu: | Stande seyn werde, die Ordnung aufrecht zu erhalten.

diger Momente. | Portugal

Jn Dresden ist ein Verein von Lohnkutshern zusammen- ; L : i / getreten, die die verschiedenen Stadttheile, namentlich aber diese Lissabon, 1. Ofkfe. Die Regierung scheint sich Freunde

mit dem Eisenbahnhofe, durch Omnibus-Wagen in Vecbindung | unter beiden Parteien erwerben zu wolien, doch neigt sle sh seßen wollen. Es hen zu diesem Zwecke von drei verschiede: | im Ganzen mehr zu dén Septembristen. De Scnentiung nen Pläven solche Wagen ab, die immer 10 Minuten vor der ; Virra de Castro's, des srüheren Kollegen von Sa da Ban: Abfahrt des ey ens auf e Bahnhofe eintreffen. Das | detra G, R dus f iber der S R T I sd isi auf einen Groschen für die Person festgesekßt. : Tombo , ein Amt, das srüher der BVischo & ; T dch Ae + dete, wird als ein Beweis von dem Einflusse der Exaltirten Weimar, 14. Okt. Gestern sind Ihre Kaiserl. / angesehen. Auch schreibt man es demselben Einflusse zu, daß Hoheit die Frau Großherzogin mit dem Erbgroßherzog von | der Graf das Antas, ungeachtet der vielfältizen Beschwerden Potsdam hier wieder eingetroffen. Den Großherzog Königl. | gegen sein gewaltthätiges Verfahren in Porto, Braga und an- Hoheit, Le von Potsdam nah Dresden zu einem |} deren Octen im Norden, noch immer sein Kommando behält. dnigl. Sächsishen Hofes gereist is, erwarten wir | Ein vor kurzem erschienenes Dekret ernennt eine Kommis- rst den 16ten von da zurück. M ist die Nachricht in } sion, die über den Mans der administrativen Gesetze und díe der Leipziger Allgemeinen Zeitung Nr. 286 zu berichtigen, nach | Organisirung der National - Garde berichten soll, weil, wie es pelcher unsere Hôchsten Herrschaften sämmtlich schon am 10ten ; in dem Dekrete heißt, die Erfahrung bewiesen habe, daß in d. M. vonPotsdam wteder hier angekommen seyn sollten, mehrere ! dem durch das Dekret vom 31. Dezember 1836 sanctionirten Muswärtige sind dur diese Meldung veranlaßt worden, hier- | Verwaliungs- Codex mehrere Bestimmungen den Gewohnheiten jer zu reisen, um Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog ihre | und der Moralität des Volkes fremd und daher nicht geeignet jeyen, Kuswartung zu machen- und haben getäuscht wieder abreisen müssen. | den Bedürfnissen des Landes zu entsprechen. Von den Mit- Die Thüringischen Berge haben sich etwas früh in das | gliedern der Kommission gehdren der Minister des Jnnern und Winterkleid gehüllt, und selbst unser naher, eben nicht sehr hoher ; drei Mitglieder den gemäßigten Septembristen oder Docerinat- Ettersberg war heute Morgen voller Schnee. | ren, wie sie von ihren Gegnern genannt werden, die übrigen Die Getraide - Preise sind hier fortwährend im Steigen, / drei den Ultra - Septembristen an. Dies Dekret har großes ind der Scheffel Roggen unseres Maaßes (beinahe dem Ber- ; O erregt und wird von den Ultra - Blättern heftig an- iner Scheffel gleich), welcher son 1 Rthlr. 16 bis 20 Gr. ! gegriffen. L siand, kostet jelzt bereits mehr als den doppelten Preis, näm | Das Rekrutiren für die Armee hat sehr schlechten Fort- è Rthlr. 12 Gr. : gang, und man fordert laut eine Aenderung des jezigen Systeme. Die Klauenseuche, welche sich in hiesiger Gegend verloren | Die Conscription findet so allgemeinen Widerstand, daß sie nicht

| hat die größte Bestürzung erregt. Die Regierung sucht zwar

Loos trisst, unterziehen sich lieber einer Strafe oder Entbeh-

bung, sowie geeignete Vorsichtsmaaßregeln angeordnet worden. | rungen, als daß sie dem Geseße gehorchen. Sie verlassen ihre : B G s | Wohnungen und fliehen in die Wälder und Berge. Die Un- Hamburg, 15, Okt.

Heute sind Ihre Königl. Hoheit die | zufciedenheit ist im ganzen Lande so groß, das ernstliche Folgen Een Wilhelmine Marie mit Jhrem Gemahl, dem Her- | zu befürchten sind, wenn nicht bald Schritte gethan werden, dog Karl von Schleswig - Holstein - Glücksburg, über die Elbe | um diesem Uebel abzuhelfen. Die kleinen Miguelistischen Gue- ommend, in Altona ein pr v0 und bei dem Geheimen Kon- | rilla-Banden, welche aufs neue ihre Einfälle in die entfernten trenz-Rath und Ober - Präsidenten, Grafen von Blücher - Al- | Provinzen begonnen haben, verdanken vielleicht diesem Umstande na, abgetreten. : ihre Entstehung. Eine kleine Bande proklamirte in diesen Ta-

gen Dom Miguel in Villa Vicosa in Alemtejo, und Bajoa hat Bremen, 14. Okt. Zu der am 17. und 18. Oftober b1- kürzlich seine Streifzüge ‘von den Gränzen Algarbiens bis dicht dorstehenden Feier der vor 25 Jahren erfolgten Befreiung Bre- |' vor Lissabon ausgedehnt. Sein Bruder is vor einigen Tagen Mens ist heute folgendes Proklam erschienen: von einem Detaschement Kavallerie angegriffen worden und har „Jm Oktober des Fahres achtzchubundertuaddreizebn wurde auf

1 l mehrere Leute verloren. Deutschem Boden in dreitägigem, heißem Kampfe cin Sieg erfochten, Ó e folgenreich, wie nur von. wenigen Geschichte uud Sage zu erzäh- Vereinigte Staaten vom La Plata. haben. Das Blut so vieler Tausende aus der Vlüthe Deutscher | Buenos-Ayres, 21. Juli. (Brem. Zta.) Mie un-

vnd Europfischer Jugend und Manneskraft war geflossen, uicht ver- / gebens! Am Felt Tage leuchtete ite Wait, über cin befreites serer unglücklichen Blokade steht es ganz unverändert, die Fran-

Zand! Der Nation war ihres Stammes Eigeuschaft und Ehre, den zosen lassen nichts herein und hinaus, und die hiesige Regie- Nânuern die unentbehrliche Selbstachtung, den Greisen cin heiterer | rung sieht dem Dinge gleich einem stdrrischen Kinde zu, wel- Lebens-Abend, der Jugend ein muthiger Zufunftsblick, den Familien * ches zu schwach ist, um sich zu vertheidigen, und zu eigensin- "es friedlichen Herdes süßer Gewinn, Allen eine A La Ledeusfraft nig, um Verzeihung zu erbitten. Hoffentlich kommt die von p edergebracht. Das Deutsche Voik siebt geachtet und selbjiständig wieder | Frankreih erwartete Verstärkungtflotte bald an, damit der

(lder Neide der Völker, und auf solchem Boden kaun jede Hosfnung ge: | S4 j attc, R, : delbeu und Früchte tragen. t Lm Se Erititiétiina Zer beilbríus | Sache auf eine oder die andere Weise ein Snde gemacht werde, wenden Entscheidung ist der 18. Oktober zu einem beständigen Fesi- | oder sollte Frankreich einen Unterhändler senden, so wird man

lage für die Bewohner unsers Freistaats vellimmt. Nun, da eiu | ohne Zwoifel die Gelegenheit mit beiden Händen ergreifen, um Birteljabrhuudert vergangen, F pas ein Feind das Laud unscrex | eine Ausgleichung der Differenzen herbeizuführen, denn die Vüter beireten, ist eine höhere und erweiterte Feier der Eriunerung | Regierung befindet sh in der bedrängresten Lage, indem sle E Senate uud der Bürgerschaft augeuiessen befunden, Über dereu } seit sechs Monaten weder die Beamten noch das Militair hat “lordnung das (hierbei zugleich bekanut gemachte) Fest-Programm | bezahlen kdnnen. 2s Nhere ergiebt. Es war Bremen nicht vergönnt, zu den | : Shlacht-Tagen bei Leipzig feine Sbhne zu senden, aber zur Verfol- eng und Sicherung des Errungenen, zur Erstreitung des Friedens | Di raten diese, wie früber schon die Söhne der Schwesicr-Städte, in | _ & ti, é

è Reiden der Kämpfer für eine heilige Sache, angefeuert durch ci- | 7- August, die úber Gibraltar in London eingegangen sind, y Muth und Vaterlauds-Liebe, wie durch den Beifall der Vätcr | daß die Franzosen niht nur in Mapa, nahe am Amazonen- Dpf Mütter und ihrer Mitbürger, welche; jeder zu seinem Theile, | Strom, welches sie vor einigen Monaten pldblih in Besib ur hegachten, Die Achtung uud Zuneigung, welche die Städte da: | genommen, sih ruhig ansiedelten, sondern sich_auch immer wei- abe idem Deutschen Bolke und seineumächtigen Fürsten sich erwarbeu, | rer in Brasilien ausbreiteten. Das genannte Blatt führt fol- Dent sheree, E es ehrenvollen Aufuahme in den ende Stelle aus dem Schreiben eines in Para ansässigen 4 undihre Begründung. Jeder unsrer Freiwilligen tu den Feld- riten an: „Die Französische Kolonie in Mapa soll wunder-

fen von 1813, 1814 und 1815 mag sich bis an seines J ; } E c ohneuden Bewußtseyns Pfviaitn bagu Wigcttagen T a daß bar gedeihen; sie hat zwei Dampfböte, die eine beständige ler Vaterstadt Freiheit und Achtung wieder z: Theil geworden | Verbindung mit Cayenne unterhalten. Außer einem Strich bn s der Senat und die Vürgershaft haben in den Anorduun- | Landes und den zur Bearbeitung desselben nöthigen Werkzeu- er devorflebendeu Fesitage eine ehrende Anerkennung dieses Vers | gen, erhält jeder Ansiedler noch 30 Dollars und für jedss

titins der betreffenden Behörde die Mittel zu deren Vercrei- |

Watten Times berichtet nah Briefen aus Para vom

atte, ist jet au hier am Orte ausgebrochen, und es find | zur Ausführung gebracht werden kann. Diejenigen, welche das ) 5 G d v | nt Fitte zu 4 2 ) Lena î ¡ ftátten mit großem Eifer und unter starker Konkurrenz von

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fondere damit beschäftigt, dem

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das er mitbringt, 59 Dollars. Auch sind Perá- mien ausgésebt, um zur Betreibung der Viehzucht und des Akerbaues aufzumuntern. Es ist traurig, daß unsere Regie-

rung sich nicht darum bekümmert, denn wenn es so fort geht, so werden die Franzosen bald im Besiß des besten Theiles einer der {hönsten Provinzen Brasiliens seyn. Eine Kriegs-Brigg liegk jest bestän-

dig im Flusse.“ Die „Times““ bemerkt hierzu: „Diese Verletzung des Brasilianischen Gebiets fand zu einer Zeir statt, wo Frankreich und Brasilien in tiefem Frieden mit einander lebten, ohne den Schatten eines Vorwandes, außer etwa einigen veralteten An- sprüchen , die sich auf die falsche Auslegung des Inhalts eines alten, unbestimmt abgefaßten Traktats gründen. Man benußte den Augenblick, wo die Brasilianische Regierung die Jnsurrectio- nen in Bahia und Rio-Grande zu bekämpfen hatte und wo man England durch Kanada und die Angelegenheiten im Oriente hinlänglich beschäftigt glaubte. Es wurden, auf eben so über- triebene Weise, wie in Mexiko, Forderungen für Veriuste ge- macht, welche Französische Kaufleute in Para während der durch die Indianer veranlaßten Unruhen erlitten haben sollten, und da nan dieselben nicht sofort befriediate, so verschafften die Fran- zosen sich selbst Recht und nahmen einen Gebietstheil von Brasilien in Besiß, der allein eine Küstenlänge von 300 Englischen Meilen hat, ohne seine Erstreckung in das Innere zu rechnen, da es ganz von ihrer Diécretion abhángt, ob sie die Gränze bis Peru und Columbien ausdehnen wollen. Die Provinz Para ist hôcchst wichtig für die Ausfuhr Briti- {her Manufaktur-Waaren, die mit jedem Jahre zunimmt. Die- ser vortheilhafte Handel wird aber durch die Besiknahme des Brasilianiscen Gebiets von Seiten der Franzosen eben so gelähme werden, wie dies durch ähnliche Bests-Ergreifung der Franzosen in Algier und am Senegai mit anderen Handelszweigen der Fall gewesen is. Aus dem Umstande, daß eine Kriegs - Brigg beständig im Amazonen- Strom in der Nähe von Mapa liegt,

haben unter den ernannten Gutsbesizern mehrere das juristische | bruck ein, nahm sein Absteige-Quartier im Gasthofe zur gol- |} geht hervor, daß die Franzosen entschlossen sind, diese Kolonie

zu behaupten. Dies Verfahren bestätigt die im Handelsstande allgemein verbreitete Ansicht, daß es ein von Rußland mehr oder weniger offen, von Frankreich dagegen mehr im Gehei- men verfoiatce Plan sey, den Britischen Handel überali, wo es irgend angeht, zu verdrängen. Diesem Syfiem shreivt man

j dem Tode des Generals Pardifas i hier eingegangen und | auch die Blokaden von Mexiko und Buenos- Ayres zu, die

unter den nichtigsten Vorwänden unternommen worden, da die

Die Leipziger Zeitung enthält | die Sache zu verheimlichen, allein sie is dessenungeachtet be: | Verluste, welche der Französische Handel daselbst erlitten hatte, Die friedlihen Dewohner hegen ernftliche

dchst unbedeutend, der Nachtheil aber, welcher dem Britischen andel daraus erwächst, von nichr zu berechnender Wichtig- keit ist.‘

5 0.1.64 L

Koblenz, 14. Okt. Landbau und Gewerbe.

Die Witterung des Monats September war fär die Land- wirthschast günstig. Der Mangel an Regen war wenig fühl- bar, da die häufig sich einstellenden, meist fallenden Nebel den Boden und die Gewächse ersrishten. Besonders günstig war daë tcocene, warme Wetter der Bestellung der Felder für die Winter - Saaten und beförderte das Reifen des noch im Felde befindlichen Getraides nicht minder, als das der Trauben. Für den Lee belebte ch in den meisten Theilen des hiesigen Re- gierungs-Bezirks die Hoffnung, wenigstens noch etwas trinkba- ren Wein zu gewinnen, O auch im günstigsten Falle seine Qualität wohl nicht von der Art seyn wird, daß er sich für den Handel eignen dürfte. Judessen is es jeßt kaum noch zu bezweifeln, daß das junge Holz des Weinstoks zur Reife kommen werde, und somit erôffnen sich wenigstens für das nächste Jahr bessere Aussichren für den Weinbau. Die Secraides Preise haben fich ungeachtet der guten Aerndte nicht allcin auf ihrem hohen Standpunkte erhalten, sondern sind sogar fast durhweg um Etwas gestiegen, was sich aus den starken Auf- käufen von Getraide, namentlich von Weizen füc die Nieder- lande, erklärt. Nur der Hafer, welcher nicht für das Ausland aufgekauft wird, ist in Folge der sehr reichlich ausgefallenen Aerndte im Preise gefallen. Bei den Eisenhütten hiesiger Gegend hat seither ein ziemlich schwunghafter Betrieb stattge- funden. Auf dem Eisenwerke zu Sayner Hütte i man insbes BiewerberBekeiéd durch Lieferung

von Maschinentheilen aller Art fdrderlih zu seyn. Jm Distrikte von Weßlar wird das Aufsuchen vorhandener Eisenstein-Lager-

Schürffern betrieben. Bereits ist ein großer Reichthum bau- würdiger Lagerstätten aufgeschlossen, und es dürfte, allem An- scheine nach, daselbst binnen kurzem ein lebhafter Bergwerts- Betrieb rege werden, welcher au den entfernter belegenen Cisenwerken sehr zu Statten kommen wird. Nicht minder vet- spricht“ auch eine kúrzlih in der Nähe von Kirn, im Kreise Kreuznach, fündig gemachte ansehnliche Fldzbildung von Thon- Eisenstein - Spfärosiderit große Wichtigkeit für die in dortiger Gegend belegenen Eisenhütten.

Koblenz, 14. Okt. Die Rhein- und Mosel-Zeitung enthält nachstehenden Bericht: „Heute früh um halb sieben Uhr verspärte ih, im Begriff aufzustehen, einen Erdstoß, wel- cher mich im Bette hin und her schüttelte und die Thüâr im Schlosse rasseln machte. Das damit verbundene Geräusch glich dem eines pld&élich schnell und dumpf heranrollenden Wagens.“

Der heutigen Nummer der Staats - Zeitung ist eine Be- kanntmachung der Königlichen Haupt-Verwaltung der Staats- Schulden in Betreff der gerichtlichen Niederlegung der von jener Verwaltung im Jahre 1837 fär den Amortisations-Fonds eingeldsten Staats- Schuld - Verschreibungen beigefügt. Unseren auswärtigen Lesern wird diese Bekanntmachung mit der Fahr- post nachgeschickt werden.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Salle. Der Thüringisch-Sächsische Verein für Erforschung des vaterländischen Alterthums feierte aut 15. Oftoder das höchste Geburtsfest seines Durchlauchtigsien Protefktors, des Kronprinzen Königi. Hoheit durch cine zahlreich besuchte General - Versamm!ung, an welcher auch die ersien Beamten dex hiesigen Universität, der äbrt- gen Köuigl. Behörden und des Magistrats unserer Stadt Antheil nabmen. Nachdem der Vice-Präsident des Vereius, Herr Dr. W e- ber, die Sivung mit einer der Feicr des Tages angemessenen p Anrede eröffnet hatte, hielt der Secrctair deé Vereins, Dr. Förße- mann, eincn längeren Vortrag, in welchem er auch über das erfreuz liche Gedeihen des Vereins während der betden lezten Fahre aus« führlich berichtete. Darauf legte Herr Profeffor Laer aus Mags deburg mehrere dem Königl. Provinzial - Apchzv zu Magdedurg zuges- börige Urkunden ais Probe der verschiedenen DarsteUung der Siegel der Magdeburgischen Erzbischöfe vor, so wie ein Dokumeut vom Jahre 1634, betreffend die Besiznabme des Aites Lobra in der Grafschaft Hohnficin, merkwürdig dur rinen zum Symdol des Besizes einge befteten Spabn vow Thore des Schlosses zu Lohra, und eine Ut- funde aus dem 14ten Jahrhundert, merkwürdig durch cia dog Lande

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