1838 / 292 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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definitiv ratifizirt worden. Obgleich es ein bloßer Handels- Traktat ist, so bemerken doch jene Blätter, daß derselbe auch einige Artikel enthalte, die, namentlich der 3te, von wichtigen politischen Folgen seyn würden und besonders darauf berech- net seyen, Rußlands Plänen zu Galacz und Sulina entgegenzuwirken. Der Globe, der bekanntlih für das Haupt - Organ Lord Palmerston’s gilt, bezeichnet die Ab- s{hließung dicses Traktats als ein Ereigniß von der höchsten Wichtigkeit, nicht nur fär England, sondern für ganz Europa, und er richtet triumphirend die Frage an die Opposi- tion, ob sie nun noch werde behaupten wollen, daß das Whig- Ministerium dem Lande alle seine ehemaligen Verbündeten ent- fremde, und daß es ihm unmöglich sey, ein gutes Vernehmen mit den alten Máchten des östlichen Sleopa, mit Einschluß der

Tärkei, zu Gunsten von Englands Handel und zur Hemmung | von Rußlands Plänen herzustellen. Die Oppositions-Presse da- |

gegen scheint in dem Abschluß des besagten Traktats nichts so |

erdienstliches für das Britische Ministerium zu erblicken, und die Morning Post giebt zu bedenken, daß Rußland cin mäch- tiger Freund und ein furchtbarer Feind sey.

Der Herzog von Lucca speiste vorgestern Abend in Mi- vart's Hotel bei dem Prinzen von Capua und seiner Gemah- lin. Wie verlautet, wird Se. Königl. Hoheit ungefähr zwei Monate in England verweilen.

Der Russische Botschafter, Graf Pozzo di Borgo, dürfte, wie es jebt heißt, für's erste nicht nah Paris reisen ; vorgestern gab derselbe mehreren vornehmen Russen ein glänzendes Diner.

Seit gestern hat sich die Temperatur hier bedeutend ver- ändert; heute früh hatte es gefroren, und es fiel etwas Schnee. In Liverpool hat in der Nacht von Donnerstag zu Freitag ein heftiger Orkan gewüthet und mehrere Schiffe an der Außenseite des Hafens stark beschädigt. Jm Kanal zwischen England und Jrland isf ein Schiff zu Grunde gegangen, das von Sligo, mit Eiern und Butter beladen, nah Liverpool bestimmt war.

Niederlande.

Aus dem Haag, 15. Oft. (Amst. Hand. Bl.) Se. Majestät der König haben heute die Session der Generalstaa- ten durch nachstehende Rede erdffnet: ;

„Edclmögeude Herren! Es gereicht Meinem váterliheu Herzen zur Genugthuung, Mich in dieser feierlichen Versammiung zum er- itenmale von Meinem geliebten ältesten Enkel, dem Erbprinzen von Oranien, begleitet zu schen, welhem Jh am Tage seiner Volljährig- feit Sig in dem Staatsrath verlichen habe. Meine freundschaftii- cen Beziehungen zu den fremden Mächten haben scit Jhrer legten Session feine Veränderung erlitten. Ju Bezug auf die von Mic im

rühjahre an die Vertreter der Höfe Desterreich, Fraufreich, Groß- ritazien, Preußen und Rußlaud in Londoa cingereichte Ecfiärung, die zu ciner endlichen Regulirung der Folgen des Belgischen Auf- standes führen sollte, sche Jch noch der Antwort entgegen. Fch hege fortwährend die Hoffuung, daß diese auf frühere Bestimmungen der Mächte gegründete Erklärung, welche auch den etnstimmigen Bcisaü der Generalstaaten erhalten, zu cinem mit der Ehre und deu wahren YJuteressen des Niederländischen Volkes vereinbaren Resultate führen werde. Die im vorigen Jahre mit Großbritanien und Preußen abgesthlossenen Verträge entsprechen dem damit beabsichtigten Zwecke. Gegenwärtig sind Unterhandlungea zur Regulirung des Niederlänti- schen Handels mit den Staaten des Deutschen Joll - Verbandes erdffnet. Die Yuländische Verwaltung bleibt durch Ordnung und Regelmäßigkeit ausgezeichnet. Troy einem langwierigen und schr firengen Winter, durch welchen einige Feldfrüchte gelitten, is der Zu- stand des Landbaues im Allgemeinen günstig. Ju den vornehmjten Fabriken herrscht außerordentliche Thätigkeit. Unisehnliche Kapitalien werden durch Schiffahrt und Handel umgeseßt, während die Fische- reien mit großem Gewinn gesegnet siud. Die Fnftitute für Unuter- rit, so wie für Wissenschaft und Kunst, sind siets Gegeustände Mci- ner angelegentlichen Sorgfalt. Die Verpflegungswcife und icdizini- sche Behandlung der Jrren licß im Allgemeinen Manches zu wün- {hen übrig; es sind Maßregeln angeuorduct, um den abzuhelfen, und Jch erwarte, daß sic woblthätige Früchte tragen werden. Fortwäh- rend hat man si beschäftigt gehalten, den Zustand der Gefäuguisse zu verbessern, so daß jeyt die Gefangeneu nach der Art ihrer Vercur- tbeilung, so wie nach Geschleht und Alter, völlig von cinander ge- trennt sind. Der Eisgang auf den Flüssen hat in diesem Jahre, wie bedrohlich ex auch war, doch feinen ansehnlichen Schaden verur- sacht. Die Fortscung der großen Verbindungswege wird nicht aus dem Auge verloren. Zufriedenstellend is der Stand der Dinge in

unseren übersceischen Besigungen. Nachdem früher unsere Weflindischen

Kolonieen durch Meinen geliebten dritten Enkel besucht worden, ist derselbe auch im Niederländischen Judien mit denjenigen Bewcisen vou An- hänglichkeit aufgenommen worden, welche die Bewohner diescr Pro- vinzen nicht minder, als die von Westindien, sowohl gegen Mein Haus als gegen das Matterland siets gezeigt haven. Die ucuen Ein- richtungen daselbst bleiben unseren Erwartungen entsprechend. Durch die Eroberung von Boujol ist unsere Herrschaft auf Sumatra von neuem befestigt worden. Das Jndische Heer hat bci dieser Gelegen- heit abermalige Beweise von Muth und Ausdauer gegeben. Die Staats-Ausgaben werden fortwährend durch die Einuahmcecn gedectt. Der blühende Zustand der verschiedenen Zweige der Voikswoh!fahrt fichert die regelmäßige Erhebung der Abgaben. Der offentliche Kre- dit behauptet sich, und die größere Ausdehnung, welche Jh der MNie- derländischen Bauk gegeben habe, wird dem Kredit und dew Handel im Allgemeineu neues Leben verschaffen. Die Budget-Geseße, weiche Euren Edelmögeuden baldigst vorgelegt werden sollen, und die Fest- siellung der Einnahmen zur Deckung der Lasten, die der außerordeut- liche Zusiand des Reichs verursacht, werden cinen wichtigen Theil Fhrer Berathungen ausmachen. Weun diesesmal auch feine Erleich- ferung der Lasten in Vorschlag gebracht werden kann, fo freut es Mich doch, daß alle Bedürfnisse zu bestreiten seyn werden, ohne daß Meine geliebten Unteribanen uo mehr zu belästigen sind, und daß die Hoff- nung besteht, cine feruere Verminderung vorbereiten zu können. Jch wünsche, daß ia dieser Session cine Verbesserung in unserem Müúnz-Systeme zu Staude kommen möge. Angenchu ist es. Mir gewesen, dic Sorgfalt, die Jch nicht aufgehört babe, gemeinscha filich mit den Geueralstaaten, auf die Zusammenstellung der vornehmsien Theile der neuen Gesezgebuug und der Rechtspflege zu verwenden, mít dem gewünschten Resultate gekrönt zu schen. Die Geseze und Verordnungen in dieser Bezichung sind jetzt alle in voller Wirksam- keit, und Jch freue Mich, diejenigen grundgeseßlichen Jnftitutionen in Wirfksawkeit ebracht zu haben, auf deren Besiß mit Recht der höchfle Werth gesceut wird. J damit auch diese wichtige Arbeit noch nicht vollendet, so darf Jch doch erwarien, daß der Entwurf eines mit den Sitten der Nation übercfnslimmenden Straf - Gesezbuches binuen einiger Zeit fertig sevn werde. Edelmögende Herren. Auch ett stellt fich uns die Wichtigkeit der Pflichteu, welche auf uns ru- en, ret lebhaft vor Augen. Jhr Eifer und Jhre Besonnenheit werden sich aufs ueue offenbaren können. Jch rechne auf Jhre Mit- wirkung bei Allem, was das Wohlseyn von Land und Volk befördern fann. Der Allmächtige segue unsere vereinigten Bemühungen, und siärfe und ermuthige Mich bei dem stets fortdauernden Schmerz über den unerseßlihen Verlust, durch welchen Er in Seiner Weisheit Mich so tief betrübte.'

Belgien.

__ Brüssel, 14. Oft. Uebermorgen werden der König und die Königin eine Reise nah Paris antreten.

/ Zu dem bereits S2 verweilenden Don Pietro Bonaparte ist nun auch dessen Schwester gekommen. Beide wollen si nach dem Luxemburgischen begeben. Auch heißt es, der Fürst

| sem Unternehmen

| Gesandten, Herrn von Jordan, bei. : y Societáts - Brauerei ein |

1202

| von Montfort habe die Ne, sich in Brússel niederzulassen,

und stehe bereits wegen eines Hotels in Unterhandlung.

Deutschland.

Dresden, 18. Oft. Se. Majestät der König ist von seinen Reisen zucückgekehrt und wurde beim Erscheinen im Theater mit lautem Jubeiruf begrüßt. Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar is vor mehreren Tagen hier angekommen und im Hotel de Pologne abgestiegen. Se. Kö-

nigl. Hoheit wohnten einer Soirée bei dem Königl. Preußischen |

Die Direction der hiesigen Actien - Unternehmen, welches sich bis jeßt des günstigsten Er- folgs erfreut fordert in dem heutigen Anzeiger die Actionaire auf, die nach dem diesjährigen Rechnungs - Abschlusse sich erge- bene Dividende von 4 Thalern sür jede Actie (zu 509 Thaler) in Empfang zu nehmen. Das Comité des Zwickauer Steiin- fohlenbau- Vereins, welcher sich im vorigen Jahre daselbs bildete, macht im dasigen Wochenblatte unterm l6ten d. M. bekannt: „Im Laufe voriger Woche ist beim er- sen Bohrloche ein Steinkohlen - Lagèr erbohrt und bis heute 16 Fuß mächtig gefunden worden , ohne noch vôl- lig durchschroten zu seyn. Den dieses mittheilend, freut man sich, die Hossaung, den hiesigen Bürgern und Einwohnern eine neue

' nahme als gewöhnlich zugedacht.

Actien - Zeichnern zu die- | daß | O " putation aus ihrer Mitte Sr. Majestät dem Kaiser bei sei

Quelle des Wohlstandes zu erschließen, niht getäuscht worden

ist. Das Bbhren wird übrigens bei

diesem und dem zweiten |

Bohrloche fortgeseßt und weitere Mittheilung des ferneren Er- folges geschehen.‘ Möge dieses Unternehmen ferner so glük- |

lichen Fortgang haben und dem täglich wachsenden Bedürfnisse |

an Steinkohlen dadurch mit abgeholfen werden.

In Annaberg sollen, in Erwägung der gegenwärtig gestie- genen Getraide-Preise, die im dasigen Berg-Magazin noch la- gernden 875 Scheffel gedarrtes Korn à Scheffel 3!/, Thaler Preuß. Cour. und zwar Mittwochs und Sonnabends verkauft werden.

Leipzig, 18. Oft. Frúße erfolgte durch Privat- Personen die Bekränzung und die Weihe des Schwarzenbergschen Denkmals auf dem Monarchens- Hügel bei Meusdorf. Das Denkmal besteht aus einem Gra- nitblocke von ungefähr vier Ellen Breite, zwei Ellen Tiefe und eben so viel Hdhe; es ruht auf einer Sandstein-Unterlage Und führt auf der vorderen Seite die Inschrift: „Dem Färsten Karl von Schwarzenberg, dem Bee der am 18. Oktober 1813 auf den Ebenen von Leipzig für Europas Freiheit kämpfenden Schaaren , sebten diesen Denkstein seine Gattin Mariane und sein Sohn Friedrih Karl Edmund‘/, und auf der Kehrseite: „Geboren den 15. April 1771, gestorben den 15. Oktober 1820.// Unter dem Hügel hat man eine Grotte ausgemauert, in der auf einem Steintische mehrere Schädel und Gebeine in der Schlacht bei Leipzig gebliebeuer Oesterreichischer Krieger auf- gestellt sind, welche benachbarte Bauern aus einem von ihnen selbst gemachten und ihnen wohlbekannten Grabe zu Tage ge- fördert haben.

Neu - Strelib, 17. Okt. Die eben so {dn ge- dachte, alé in jedem Sinn hôchst gelungen ausgeführte Idee des Königl. Preußischen Garde - Corps, den Sarg seines am 21. September v. J. verstorbenen kommandirenden Generals, Herzogs Karl von Mecklenburg-Streliß, mit einem unvergäng- lichen Lorbeerkranze zu schmücken, um dadurch noch ein Aner- fenntniß seiner Tugenden und Verdienste auszudrücken, ist ge- stern auf eine Weise verwirklicht worden, daß wohl Niemand ohne tiefe Rúhrung und wahre Erhebung Zeuge davon gewe- sen seyn wird. Der Sargschmuck selbst, bestehend aus einem Lorbeertranze, auf dessen Blättern die Namen der Schlachten und Gefechte eingegraben sind, denen der verewigte Herzog beigewohnt hat, mit der Krone des Großherzoglichen Hauses, auf einem Kissen, das wie jene, von edlem Metalle, in großer Vollendung gearbeitet, und mit bezeihnender Inschrift versehen ist, und aus dem Schwerte, das der Herzog im Befreiungs- kriege geführt, war durch eine von des Königs Majestät eigends ernannte Deputation von 19 Offizieren des Garde- Corps, worunter zwei Generale, und von jedem Range und jeder Waffengattung mehrere, nebst zwei Unteroffizieren, am lten d. M. hierher gebracht worden. Die Deputation wurde am löten von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge em- pfangen, welcher dur Unwohlseyn zu seinem größten Bedauern verhindert war, der am folgenden Tage stattgefundenen Feier selbst beizuwohnen. An diesem, von des Königs von Preußen Majestät dazu bestimmten Tage, dem Jahrestage der Schlacht von Möckern, in welcher vor 25 Jahren der verewigte Herzog {wer verwundet das Schlachtfeld, geleitet von einem der je6t tuit anwesenden Offiziere, verlassen mußte, begab sich die Deputation mit dem Schmucke nach Mirow. man sich versammelt hatte, bis zum Eingange der Kirche, war ein Spalier des Großherzoglichen Militairs aufgestellt, durch welches sich der Zug in die Kirche verfügte. Der Deputation folgten die Frau Großherzogin, die hier anwesenden Großher- zoglichen Kinder und hohen Verwandten des Großherzoglichen Hauses, worunter zwei ‘Preußische Generale, die Prinzen Frie- drich und Georg von Hessen, der Landgraf Wilhelm, General in

(L. A. Z.) Heute Morgen in aller |

Vom Schlosse daselbs, wo |

Waadt behaupten, das Gerücht, daß die | setzen wollen, habe eine hohe, fast offizielle Quelle.

Königlich Dänischen Diensten, Höchstdessen Gemahlin und Kinder |

und der Großherzogliche Hof. In der Kirche stand der Pa- radesarg vor dem Altar, umgeben von vier Offizieren und zehn Unteroffizieren des Großherzogl. Militairs, welche ihren Plaß der Deputation einräumten. Während die Zöglinge des Schul- lehrer-Seminars einen von den Hautboisten begleiteten Choral sangen, wurde der Schmuck, der von zwei Adjutanten des ver- ewigten Herzogs getragen ward, auf dem Sarge befestigt, dann von dem Superintendenten und Hofprediger Kämpfser eine au- gemessene Rede vor dem Altare gehalten und nach deren Be- endigung der Sarg von den hiesigen Unteroffizieren, denen da- bei, auf den Wunsch des Großherzogs, die beiden Preußischen sich sehr gern angeschlossen hatten, in die Gruft getragen, und auf der Stelle, welche der Verewigte früher für sih bestimmt atte, niedergesezt. Dahin waren der Deputation die hohen ürstlichen Personen sämmtiich, der Hof, und wem es sonst nach der Beschränktheit des Raumes vergönnt war, gefolgt. Am Sarge des verewigten Herzogs stehend, hielt der älteste General dêr Deputation, von Röder, eine so gehaltvolle, treff liche Rede, daß kein Auge troccken, kein Gemüth unbefriedigt blieb, und die Feier dadurch auf die entsprechendste Weise wür- dig beendigt ward. Heute haben sämmtliche Mitglieder der Deputation, zu unserem Bedauern, uns schon wieder verlassen. Hamburg, 18. Okt. (Börsenhalle.) Heute früh ver- fündeten Kanonenschüsse von allen Wällen und das Geläute al- ler Glofen den Anbruch des festlichen Tages. Alljährlich seit der Leipziger Schlacht ist der Jahrestag derselben, als das Fest der Befreiung Deutschlands vom fremden Joch, in unseren Mauern heilig gehalten und kirchlich sowohl als militairisch ge-

feiert worden. Der diesjährigen Feier, als der des ersten Bj rigen Jubiläums, war größerer Mang, und allgemeinere Wi

uh hatten sich in Kirchen die Theilnehmer an dem festlichen Gottesdieng, unter ihnen die verschiedenen Offizier - Corps der Bürge! garden - Bataillons, in großer Anzahl eingefunden, und’, allen Gotteshäusern stiegen Daukgebete zu dem Hêöchsien R Die militairische Feier, Parade des Bärger-Miklitairs und L, deum auf einem vor der Stadt belegenen Felde, wurde abs wie in den leßten Jahren auch dieómal wieder dur i {hlechte, herbstliche Witterung vereitelt. Auch das zu feu, Abend von den Behdrden angeordnete Feuerwer? auf der Alster:-Bassin läßt bei dem immer noch regnigten Wetter vohl nicht viel erwarten. Desto ungestörter werden bei den atten Festmahlen, welche heute stattfinden, die Theilnehmer sig n Freuden gemeinschaftlicher Erinnerung hingeben und in F, lichkeit den Tag beschließen, der in Hamburg hoffentlich

alle Zeiten ein festlicher bleiben wird ein hochgefeierter

(ange noch fúr uns das Fest der Deutschen Freiheit seine 3, M

deutung nicht verloren hat.

Oeste Let.

Wien, 13. Okt. (Schles. Ztg.) Die Bärgerschast Win hat ein prachtvolles Album verfertigen lassen, welches eine D,

Rückkunft an den Thoren der Stadt überreichen wird. Hiy auf, und auf ein Tedeum in der Metropolitan - Kirche zu Stephan und das schon besprochene Diner im Augarten, wy bereits Einladungen ergangen sind, werden sich die Freudenh zeigungen der Wiener über die glücklihe Rückkehr des Aly hdcchsten Hofes beschränken. Wie man veruimmt, hat die Y rection der Kaiserl. Familien-Herrschaften eine Protestation gy die Erbauung einer Brücke úber die Donau bei Preßburg bei dg betreffenden Behörden eingelegt und gründet dieselbe auf eine bereit vor langer Zeit darúber gepflogene Verhandlung und das die falls aufgenommene Protokoll, laut welchem wegen Visey gefahr auf dem Marchfelde und der dadurch gefährdeten Kst

lichen Herrschaften nie cine Holzbrücke bei Preßburg erbaut

werden darf, eine stabile aber erst dann, wenn die Donau uh March vollkommen regulirt seyn werden. Unter solchen \m ständen muß man nun eifcigst darauf bedacht seyn, eine andy

weitige beständige Communication zwischen der Au am rey

Ufer und der Stadt Preßburg vorzuschlagen, wenn wir nit Gefahr laufen sollen, das ganze Projekt einer Preßburger &

senbahn auf dem rechten Donau - Ufer s{hwinden zu sehen, den cine kostspielige Eisenbahn bloß nach der Au wird sich nieml rentiren und deren Erbauung dürfte von den stimmfähigen

tionairen nie zugestanden werden.

Schweiz

Bern, 12. Okt. (Allg. Schw. Ztg.) Das Betragen ( Stadt Basel ‘bildet einen sonderbaren Gegensaß mit demje gen von Genf. Beide Städte sind blühend und reich. Bi liegen an den Thoren der Schweiz den Franzosen am näht Für beide ist die Gefahr einer feindlichen Bejeßung die glei Wie verschieden ist nun das Benehmen beider Kantone, seit die friedlichen Verhältnisse mit Frankreich gestört sind. Genf sich in einen Kriegsplaß umgewandelt, seine männliche Bevölkerui hat die Waffen ergrisfen, die Uniform angezogen. An die Stelle dei dustriellen Cmsigkeit ist Waffengetümmel getreten. 100 Feuerschlul find mit zornigem Mund gegen Frankrei gerichtet, bereit, Y und Verderben gegen seine Söhne zu. speien. Statt Pa len fabriziren die Geuser Patronen und Kugeln Und verhett die Umgegend, um Festungswerke aufzuwerfen, welche bestind sind, in einigen Wochen wieder abgetragen zu werden. Bi dagegen sicht ruhig der Beilegung der entstandenen Str

keiten zwischen der Eidgenossenschaft und Frankreich entge Der kleine Staat hat nicht nur nichts gethan, um Frankr

zu erzúrnen, sondern nach den besten Kräften beigetragen, t wit seinem gerechten Begehren entsprochen“ werde. Wáhreid daher Basel ofen und wehrlos ist und keine andere Scha! hat, als das Bewußtseyn , fein Unrecht begangen zu habt bleiben die Franzosen fern von seinen Thoren. Nicht dit 90 ringste Truppen-Bewegung findet in seiner Nähe stalt Die drei Schwadronen Dragoner, welche in Häningen einrúdten, haben, laut zuverlässigen Berichten, nur eine gleide Anzahl Schwadronen abgelöst, und Französische Infanterie ist nicht it die Nähe von Basel gekommen. Mit Recht sprach daher Bi sels Gesandter in der Sißzung vom 6. Oktober seine Veribul derung aus über die Kriegs-Rüstungen, welche seit dem 1, Oftoll gemacht worden. Durch eine Bewaffnung werde man iveit mth denen Freude machen, die gern eine Krise am Horizont erbli fen uno daraus allerlei Hoffnungen entnehmen ; solche fai gebe cs in der Schweiz genug, sowohl Juländer als Aud der. Je gewaltiger Genf dagegen sich zum Krieg rüstet, in ddl größerer Änzahl ziehen Französische Truppen heraa und u meln sch um die Stadt, wie ein Bienenschwarm um ein Kind welches mit Händen und Füßen um sich schlägt, statt si ruh zu verhalten. Nicht ohne Grund mochte der Eesandlé J

Franzosen Genf Wenn keit W glück úber die úbel berathene Stadt kömmt, so hat sie J göttlichen Nachsicht und Gnade, aber gewiß nicht ihrer eigt Klugheit zu danken.

Italien. j

Genua, 10. Okt. Der Herzog Bernhard und der pr Wilhelm von Sachsen-Weimar-Eisenach sind aus Neapel h! eingetroffen. 4n

Aus Marseille traf hier vor einigen Tagen die Nord- n rikanische Kriegs-Korvette „Seriana““ ein. Dieselbe führt 5 Mann Besa6zung und 209 Kanonen, und wird vom Capil0

Percival kommandirt. Rom, 6. Okt. Der Kardinal - Erzbischof von Mecheln } zurüdgett

gestern von hier über Bologna uach seiner Diözese i nachdem er Tags vorher vom Papst Abschied genommen h /

Der frúhere Staats-Secretair Kardinal Bernetti 64 Herstellung seiner Gesundheit nah seinem Besißthum bei Fett abgereist. :

Spanien.

Madrid, 7. Okt. Dem Vernehmen na, nigin am 10ten eine Musterung der Reserve - i Da die in Havaña erdffnete Anleihe statt 2!/» M Realen nur 300,000 eingetragen hat, so sind “and stehende Artikel die Zölle erhöht worden und zwar der, Eing d Zoll von einer Tonne Spanischen Mehles um 1 Piaster/ von anderen Waaren um '/7 der bisherigen Zölle; Vefreo gangs - Zoll für die Kiste Zucker um 4 Realen, für die Kafsee s

ion

Real, für das Faß Sirup 2 Realen, für die Arr 4

wird die M rmee ab

dort für 1

| tober das Gerücht verbreitet ,

Taba in Blättern !/ Real, fär 1000 Stk Cigarren 1 Real. Man {äßt die jährliche Einnahme von diesen erhdhten Zöllen auf 1,016,097 Piaster; die Erhebung derselben beginnt fär die Einfuhr mit dem 1 Jannuar 1839 und für die Ausfuhr mit dem 15. Oktober 1838.

Barcelona, 6. Oktober. (Franz. Bl.) Wir stehen jer am Vorabende einer ernstlichen Krisis. Der Baron von Meer, außer Stande, die Provinz gegen die Karlisten zu ver- theidigen, hat sich in Barcelona eingeschlossen, damit die Anar- isten sh dieses Ortes nicht bemöchtigen. Seinen 4009 Mann fehlt es an Allem. Da die Abgaben nicht bezahit und alle Zufuhren durch die Karlisten abgeschnitten werden, jo hat er hefohlen, daß Jeder der hier anwesenden Auéeländer bei Ver- meidung dec Einsperrung 500 Piaster in die Staatskasse zah- len solle. Zwei Franzosen wurden bereits wegen Nicht -Befol- gung dieses Befehls verhaftet, auf die Vorstellungen des Fran- zösischen Konsuls jedoch wieder in Freiheit gesest. Fahren die Karlisten fort, die Zufuhren abzuschneiden und sich der offenen Städte zu bemächtigen, und findet gar noch eine revolutionaire Bewegung in Madrid statt, jo dúrfte auch hier die Ruße ge- stórt werden und dann selbst das Leben der Fremden in Ge- fahr fommen. Cabrera hat s durch Befestigungen den Ue- bergang über den Ebro bei Tortosa gesichert und die Vorbe- reitugen, welche der Graf d'España in Berga tri, deuten auf baldige combinirte Operationen der Karlisten hin.

Spanische Gränze. In Oléron hatte sih am 10. Ofs

tet, daß Cabrera sih in Fuetites del Ebro, in der Náhe von Saragossa, besinde, und le6tere Stadt mit seinen Truppen eingeschlossen habe.

Der General Maroto hat den Grafen von Luchana zu einer Auswechselung der Gefangenen aufgefordert.

Am 10. Oktober sollen einige Fahrzeuge ohne Flagge 2000 Flinten, 20 Fässer Pulver und einige Kanonen für Muñkagorri in St. Jean de Luz gelandet haben.

S E

Konstantinopel, 27. Sept. (Journ. de Smyrne.) Man spricht seit einigen Tagen davon, daß die Englische Re- gierung die Absicht habe, die größte Schwierigkeit der Aegyp- tischen Frage mit einem Schlage zu lösen und Mehmed Ali zu zwingen, seine Armee und Flotte zu entwaf}snen und seine feindselige Stellung gegen die Pforte, sowohl zu Lande als zur See, aufzugeben. Unter dieser Bedingung würde er die ihm dur den Traktat von Kiutajeh zuerkannten Besißungen, jedoch nur als Vasall des Sultans, behalten. Jm Falle seiner Weis-

erung würde man Gewalt anwenden, und die Folgen einer olchen Maßregel dürften dann für ihn sehr traurig seyn. Man versichert, daß der Britische Admiral Sir R. Stopford den Befehl habe, sich mit seiner Flotte nah Alexandrien zu begeben, wenn der Vicekönig jene Vorschläge zurückweisen sollte. Man weiß zwar noch nicht, inwieweit dieser Nachricht geglaubt wer- den darf, doch ist sie allgemein verbreitet und gewinnt immer mehr Wahrscheinlichkeit.

Wie es heißt, ist Hussein Pascha, Mitglied des Regie- rungs- Raths, zum Pascha von Sinope ernannt worden und shickt sich an, unverzüglich auf seinen Posten abzugehen.

Der Sultan hat dem Ober - Marine-Baumeister, Herrn Rhodes, den Auftrag ertheilt, zwei Dampfböte zu 180 Pferde- kraft zu bauen, die zu einer regelmäßigen Fährt zwischen der Hauptstadt und Trapezunt verwendet werden sollen.

Die Nachricht, daß Mehmed Ali sich entschlossen habe, den rücfständigen Tribut zu zahlen, bestätigt sich. Herr Lafuente, Agent der beiden Handelshäuser in Alexandrien, welche beauf- tragt sind, die ndôthigen Fonds zu liefern, ist am 24sten hier angekommen, um Wechsel auf Europa bis zum Belauf von 10 bis 12 Millionen zu negoziiren.

Am Montag hatte der Russische Botschafter , Herr von Butenieff, eine Audienz beim Sultan. Er war von dem Bot- schafts-Secretair Titoff begleitet, der sich auf Urlaub nach Ruß- land begeben wird und vom Sultan eine mit Brillanten be-

| seßte Dose und zugleich den Auftrag erhielt, den Kaiser Niko- | laus der freundschaftlichen Gesinnungen Sr. Hoheit gegen

Rußland zu versichern.

Am vorigen Sonntag wurde in dem Französishen Bot- shafts-Hotel zur Feier der Geburt des Grafen von Paris ein Tedeum gesungen, dem der Belgische Gesandte, die Geschäfts- träger von Neapel und Spanien, der katholische Erzbischof der Didzese von Konstantinopel, die Deputirten des Handelsstandes und mehrere andere angesehene Personen beiwohnten. Hier- auf folgte cin Diner, an dem 30 Personen Theil nahmen. Am Abend war das Mee erleuhtet. Die Brig „Argus“/ feuerte am Morgen dieses Tages eine Salve von i Kanonenschüssen ab.

Vor einigen Tagen hatte sih das Gerücht verbreitet, es sey in einem Hause zu Pera wieder ein Pestfall vorgekommen ; als man aber nachforschte, fand es sih ungegründet. Der Ge- sundheits-Zustand is im Gegentheil sehr befriedigend, und die Sanitäts-Verwaltung wird von dem neuen Präsidenten, dem Ex-Gouverneur von Smyrna, der zum Pascha befördert wor- den ist, mit großer Thätigkeit und strenger Gewissenhaftigkeit geleite. Zu Kubeli, am Asiatischen Ufer des Bosporus, soll ein Lazareth für Reisende und Waaren errichtet werden.

Zu Pera is so eben die erste Nummer eines Jtaliänischen Blattes, „Lo Stambol‘/ betitelt, erschienen; zu seinem Motto hat es gewählt: „Uoni soit qui mal y pense”; man weiß nicht ret, was es dawit sagen will.

Mit dem in den lebten Tagen aus Trapezunt angekom- menen Dampfboote sind keine Nachrichten von Wichtigkeit aus Persien eingegangen. Ein außerordentlicher Courier aus Lon- A hat sih auf demselben Boote am Freitag nach Trapezunt eingeschisst; er überbringt sehr wichtige Depeschen für Herrn

acneil. Den Befehlen der Regierung gemäß hat das lebte Wee Trapezunt kommende Dampfboot weder Passagiere noch eaten mitgebracht, weil die Pest in jener Stadt und der Agegend noch immer wüthet. Die Krankheit schien einen genblick nachlassen zu wollen, hat aber bald mit neuer Wuth qu sich gegriffen. Die Gesundheits-Kommission hat dem Gou- erneur von Trapezunt die strengsten Jnstructionen in Bezug O die zu ergreifenden Maßregeln zugesandt, mit dem Befehl, eselben auf das genaueste in Ausführung zu bringen. N Das Journal de Smyrne wiederholt, daß an der S richt von der Anerkennung Jsabella's 1l., als Königin von

panien, Seitens der Pforte, nicht zu zweifeln sey.

Aegypten.

Alexandrien, 16, Sept. (Journ. de S b . . m . setehmed Ali will, den. Vernehmen nach, eine Art von Ge Xen nah Europa \chicken, um sein bisheriges Benehmen zu

1203 rehtsertigen und seine Interessen bei den Höfen von Frankreich und England zu vertheidigen, wenn es ihm nämlich gelingt, einem solchen Gesandten die Zulassung zu verschaffen, was noch ziemlich zweifelhast scheint, da der Vicekönig vermöge seiner

Stellung als Unterthan des Großherrn kein Recht hat, direkt mit den Mächten zu unterhandein, bei denen sein Souverain beglaubigte Agenten unterhäte. Man be-

zeihnet indeß {on den Aegypter Ekhef Efendi, der seine Bildung in England erhalten hat und in diesem Augen- bli als Jngenieur am Arsenal angestellt ist, als das zu dieser Mission auserschene Jndividuum. Uebrigens wird von den Talenten dieses Mannes, der, um ih mebr Ansehen zu geben, zum Bey ernannt worden ist, sehr vortheilhaft gesprochen. Der ganze Plan sollte cin Geheimniß bleiben, ist aber durch einige Freunde von Boghos Bey verrathen worden, die zwar nachher die Nachricht gern zurücknehmen woliten, fie aber anfangs für ganz sicher ausgegeben hatten.

Die Abreise Mehmed Ali’s war das Zeichen zum allgemei- nen Ausbruch des Mißvergnúgens und Murrens unter der hie- sigen Bevölkerung, besonders unter den Beamten aller Klassen, denen er ihr Gehalt {on länger als ein Jahr \{uldig ist, und die sich daher in der shrecklichsten Noth befinden. Née hat man hier eine solhe Erbitterung gesehen; es geht so weit, daß man es nicht wagt, die noch immer im Angesicht des Ha- fens kreuzende Flotte zurücffehren zu lassen, aus Furcht, daß die Wuth der Schisfsmannschaften, die ebenfalls ihren Sold verlangen, die Aufregung noch vermehren und zu einer offenen Empdrung führen möchté. Schon haben mehrere Regierunkgs- Beamte ihre Entlassung gefordert, indem sie auf ihre Rückstände verzihteten, man hat ihnen aber ihr Gesuch abgeschlagen.

És hieß befannilih, Mehmed Ali habe befohlen, keine Baumwolle mehr auf seine Rechnung nah Triest zu senden, aber diese Nachricht scheint sich nicht zu bestätigen; man er- fährt im Gegentheil, daß der Uebereinkunft zufolge , welche mit den Handelshäusern Anastasy und Pastre getroffen ist, die es über sich genommen haben, gegen Baumwolle zum Preis von 16 Talaris fúr den Centner die Tributssumme in Konstantinopel auszuzahlen, von ihnen die Bedingung einge- gangen worden, keine Baumwolle nach Triest zu versenden, sondern nur nah England und Frankreich, indem der Pascha sich allein das Recht vorbehalten habe, jenen Handelsplaß mit diesem Artikel zu verschen. Auf- diese Weise würde die ganze Aerndte aufgezehrt werden, ohne daß der Aegyptische Han- delsstand die mindesten Geschäste hätte unternehinen können, da zur Bezahlung des Tributs 40,000 Ballen Baumwolle be- stimmt sind und der Rest der Aerndte auch vom Pascha expe- dirt werden soll.

Der Nil ist bis zu einer Höhe von 21 Ellen gestiegen, und man hofft, daß er noch mehr zunehmen werde, in welchem Fall man eine größere Strecke Landes wärde besáen können, als im vorigen Jahre. Man berechnet schon, daß die nächste Baum- wollen- Aerndte wohl an 100,000 Ballen liefern dürfte.

Die Regierung fährt fort, zur großen Unzufriedenheit der Bévölkerung und des Handelsstandes, die darunter sehr leiden, das Getraide Ober - Aegyptens auf ihre Rehnung in Beschlag zu nehmen.

Seit neun Tagen ist kein Pestfall bekannt geworden, und wenn die Regierung diesen Augenblick benußen wollte, um die Stadt reinigen und besonders die Baracken am Hafen nieder- reißen zu lassen, so könnte man hoffen, im nächsten Jahre von dieser Krankheit verschont zu bleiben; aber die Verwaltung scheut selb die geringen Kosten, die ihr dies verursachen würde.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 19. September. Der Oesterreichische außer- ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister bei den Ver- einigten Staaten, General-Major von Marschall, is in Washington angekommen.

Die S gehen hier gut, aber am Geldmarkt i einige Stockung eingetreten.

Der hiesige Zoll - Direktor hat von dem General -Proku- rator ein Gutachten erhalten über die Auslegung desjenigen Theiles des neuen Tarifs, der von den Zöllen von Seiden- waaren handelt. Das Gutachten spricht sich für die Erhebun der Zôlle von gewissen Seidenwaaren aus, für welche die Kauf- leute die freie Einfuhr in Anspruch nehmen.

Dem St. Louis Republican zufolge, hat der General Gaines befohlen, daß die in Jefferson Barracks in Garnison stehenden Truppen unverzüglich nah dem von den Tschirokis als Versammlungsort bezeihneten Punkte marschiren sollen. Diese Truppen stehen unter dem Befehl des Majors B. Riley. General Gaines toird sich auch dort einfinden.

In West-Jersey ist ein Waldbrand ausgebrochen, der, durch einen heftigen Sturm unterstüßt, bereits bedeutende Verwüstun- gen angerichtet und namentlich auch eine große Menge Bau- und Brennholz zerstört hat.

Am vorigen Mittwoch wüthete hier ein heftiger Nordost- Sturm, und man färchtet, daß er auf dem Meere großen Scha- den angerichtet haben dürfte. Mehrere Schisse sind auf die Küste geworfen worden, und einige andere sind entmastet hier eingelaufen. Jn der Stadt hat der Sturm ein dreistdckiges Haus umgeworfen und einige Bäume entwurzelt.

Die Pensacola-Gazette vom 1. August enthält Nach- richten úber die Blokade der Mexikanischen Häfen. Ein aus

Frankreich vor Veracruz angekommenes Französishes Schiff

hatte dem Befehlshaber Bazoche die Nachricht überbracht, daß eine Verstärkung von 15 Schissen mit 10,000 Mann von der Regierung abgesandt worden sey. Die Kriegsbrigg „Lapey- rouse‘/ blokirte noch immer den Hafen von Tampico. Da die Nord-Amerikanische Brigg „Virgil“/, welche in den Hafen von Soto la Marina hatte einlaufen wollen,, durch eine Französische Kriegsbrigg emen worden war, so fragte der Amerika- nische Capitain Babbit bei dem Capitain des „Lapeyrouse“/ an, ob es gegründet sey, daß die Franzosen jedes nah Mexikani- schen Häfen bestiminte Schiff, ohne weitere Warnung, wegneh- men würden, und erhielt darauf die Antwort, daß dies aller- dings geschehen werde, da die Blokade bereits so lange ange- zeigt sey, daß sie Jedermann bekannt seyn kdane.

Inland.

Berlin, 20. Okt. Erinnerungsfest der Schlacht von Leipzig. Zur fünfundzwanzigjährigen Erinnerungs- feier des achtzehnten Oktobers hatte sich eine Whiuehe Gesellschaft von Offizieren des stehenden Heeres, der Landwehr und ehemalige Freiwillige in dem Jagorschen Saale am Don- nerstag Abend zu einem kriegskameradschaftlichen Festmahle ver- sammelt. Das Allerhöchsten Ortes verordnete Militair - Gou- vernement zwischen Elbe und Oder (v. L’'Estocq und Sack) er- ließ unter dem 21. Oktober 1813 zu Berlin föléenve dffent-

lichen Anschlag: „Meine Sache ist die Sache Meines Volk und aller Gutgefinnten in Europa !“/ so sprach unser verehrte“

Kdaig vor sieben Monaten zu seinem treuen Voike. „Sie hat

gesiegt, diese heilige Sache; Vaterland, Unabhängigkeit, Chre,

eigener Herd, Bildung sie sind durch den herrlichsten Sieg,

welchen je die allmächtige Vorschung gerechten Waffen schenkte,

gesichert und fest begrunder. Heil dem Könige und seiner gans

zen Familie!“ Nach einem kurzen Bericht über die Ergeb-

nisse der dreitägigen Völkersc,lacht schließt jene Bekanntmachung

mit den Worten: „Heil den tapferen Kriegern, weiche an der

Ehre dieser Welishlaczt Theil nahmen! unvergänglichen Ruhm

und Preis denen, welche als ein blutigee Opfer für das Vateriand

und ihren König fielen! Aus denn, ihr treuen Unterthanen des Königs, unsers Alergnädigsten Herrn, laßt uns Gott von gan- zem Herzen danken und preisen; denn an uns selbst sind wir nun gewahr worden, daß Gott die Vdiker in seinen besonderen Schus nimmt, die ihr Vaterland im unbedingten Vertrauen zu ihrem Beherrscher mit Standhaftigkeicr und Kraft gegen fremde Unterdrücfung verthetidigen.““

Nach Vorlesung dieser Bekanntmachung brachte der Oberst der Artillerie, Plüinike, den ersten Toast: Auf das Wohl des Königs und des Königlichen Hauses! aus. Als Gegensaß zu der s{hlichten und schmucklosen Sprache, in welcher die Der» liner Zeitungen das Ergebniß der Schlacht melden, wurde hierauf das großsprecheri\che Bülletin, in welchem Napoleon den Parisern in dem Moniteur - vom 20. Oftober 1813 die Schlacht von Leipzig als einen der glänzeadsten Siege der Französischen Waffen verkändigt, vorgelesen.

Aus einer noch ungedruckéten Rede des Feldmarschalls Blücher, von ihm auf dem Schlachtfelde an der Kahßbacy bei der Einweihung des dortigen Denkmahls gehalten, wurde hiers auf aus der Original-Handschrift folgender Eingang mitgetheilt : „Laßt uns in die Vergangenheit zuröcfblicken; es war eine Zeit, wo ein großer Haufe den Thron fär erschüttert, die Na- tion für unterjocht wähnte. Nur eine gemäßigie Zahl verlor den Muth nichr, verhielt sich leidend und hosste, wenn die Noth am größten, ist die Hülfe am nächsten. Dieses alte Sprüchwort bewöhrte sh auch hier. ‘Preußens Schuß geist hatte sih gleichsam nur geruht, Gemeinsinn und Vereinigung aller Stände trat an die Stelle der uns unnatürlichen Furcht, Vertrauen zur Vorsehung und Zutrauen zu unserer eigenen Krafc, erhob und krónte unseren Muth. Hier, wo wir auf den Gräbern unserer ershlagenen Brüder Gott unseren Dank gebracht haben, begann ein Festfeiertag und der stolze Tyrann wurde belehrt, daß man ber Preußen Muth wohl ershüitern, aber nicht vernichten kann.“

Der Major Blesson nahm hiervon Veranlassung, dem Andenken des gefeierten Kriegssürsten einen Toast auézubringen. Der dem Andenken Scharnhorst's und Gneisenau's gewidmete Toast wurde durch ein mit größtem va di aufgenomme- nes Gedicht des Dr. A. Brecht in Franksurt a. M. einge: leitet und von dem Hofrathe Dr. Förster ausgebracht. Von anderen, jener großen Zeit angehörenden Erinnerungen erregten insbesondere ein, von Theodor Körner eigenhändig geschrie- benes Reiterlied und zwei Briefe der heldenmüthigen Si duvote Prochaska, welche als Lüßzowscher Jäger bei der Erstürmung einer feindlichen Batterie am 16. September 1813 im Gefecht an der Görde fiel, besondere Aufmerksamkeit und Theilnahme. Gesänge von Theodor Körner, Stägemann und Förster erheiterten das Mahl, welches spät nach Mitternacht endete. Für hülfsbedürftige Krieger wurde eine Sammlung veraustaltet und der Betrag dem Unterstüßkungs-Fonds überwiesen.

Fraustadt, 18. Okt. Jubelfeier. Der 18. Oktober wurde heute zum Gedächtniß der vor 25 Jahren geschlagenen Schlacht bei Leipzig einfach also gefeiert: Vormit- tags um 9 Uhr Gottesdienst, erinnernd an das damalige Lo: sungswort: „Mit Gott, für König und Vaterland!“ Gemein- \chaftliches Mittagsmahl vereinigte alle Stände in dem Aus- rufe: „Dem König Heil, und Heil dem Vaterlande!“ Abends wurden die hier lebenden Krieger des Ner gene Befreiungs- Krieges, welche bei Leipzig mitgestritten, bewirthet und denjel- ben dabei von Offizieren, Beamten und Einwohnern aufge- wartet.

Oppeln, 12. Okt. Rinderpest. Die Königl. Re- ierung macht bekannt, daß in- Jmielin, im Plesser Kreise, die inderpest ausgebrochen sey, welche Seuche auch in den bes

nachbarten Kaiserlich Oesterreichischen Ortschaften der Kreise Troppau und Wadowice herrsche, und ordnet die geseßlichen Vorkehrungen an, um der Weiterverbreitung vorzubeugen.

Pleß, 12. Okt. (Schles. Ztg.) Thierschau. Der auf 246 Actien, zu 15 Sgr., gestiftete Verein zur Verbesserung der Viehzucht mittels Ausstellung und Prämien-Ertheilung für die {dnsten Thierstücke im Besiße von Bauern hat am Kten d. sein erstes Lebenszeichen von sich gegeben. Es fand eine Thier-Ausstellung statt, welche mehrere Gutsbesitzer durch Aus- stellung ihrer vorzüglichsten Thiere gehoben haben. Die Prä- mien wurden jedoch nur an die bäuerlichen Besißer vertheilt.

Köln, 17. Oft. (Köln. Ztg.) Aus Linz, im Reg. Bez, Koblenz, wird unter dem 1öten d. M. geschrieben: „Heute hat die Weinlese in hiesiger Gegend ihren Anfang genommen. Die verschiedentlih abgehaltenen Trauben - Versteigerungen gaben auf dem Sto, also ohne Lese-, Einfuhr-, Kelterkosten und Steuer, den Ertrag von einundzwanzig Thalern für die Ohm, ein Preis, bei dem der hiesige Winzer stets seine Rehnung fin- det und sich völlig befriedigt fühlt. Da das diesjährige Gewächs sowohl seiner Vorzüglichkeit, als besonders der vorherigen ge- ringen Jahrgänge wegen, vorzugsweise zur Belebung und Pflege älterer Weine wird verwandt werden müssen, so steht zu er- warten, daß die hon recht ansehnlichen ersten Preise noch um ein nahmhaftes in die Höhe gehen. Es war wirklich hohe Zeit, daß die, besonders das vorige Jahr so gänzlich verlorne Mühe und Kosten des Wein- Pflanzers wieder einigermaßen Ersab fanden; denn der Nothzustand dieser hier so zahlreichen Menschenklasse weiß nur der gehdrig zu würdigen, der unter ihnen selbst lebt und namentlich mit ihnen in geschäftlichem Vers kehre steht. Minder begüterte Winzer sieht man daher häufig ihre Trauben an dem Stocke verkaufen, wodurch sie sowohl, woran es ihnen so sehr mangelt, oß. ? neue Auslage glet baa- res Geld, als auch hei den bis jest recht erfreulichen Aussichten auf ein künftiges gutes Weinjahr, bei noch wilder Witterung freie Zeit gewinnen, ihre Weinberge für eine nächste Weinärndte in den Stand zu seten.

Düsseldorf, 15. Okt." (Düsseld. Ztg.) Erdffnung der Eisenbahn. Der heutige festliche Tag, die Feier des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, des hohen

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