1838 / 298 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

__ liedegd umfassen,

Der Graf von Hochberg, Patron der Kirche, trat an die Spige )es Unrecnehmens der Wiederherstellung. Er gab unentgeltlich das gesammte Hoiz, er gab noch über 160 Rehlr. baar dazu und betrieb in reger Thätigkeit den Neubau. Dazu kamen die B. iträáge aus dem Kirchen-Vermdgen und vielfach andere, auch ohne Rúksicht auf den Unterschied der Religion, dargebrachte, so das der Bau begonnen werden konnte. Zwar war im An- fange die erforderlihe Summe noch nicht vollständig zusammen, aber dennoch unternahm das Patronat und Kirchen - Kollegium in Frühjahr d. J. den Wiederaufbau des Thurmes getrosten Mutches. Und siehe, Gote hat das fromme Unt.rnehmen gejeg- net. Der Thurm steht, in gothish-\{chdner Form, vollender da. Die Umgegend von Freiburg hat ihren dörflihen Schmuck zu- rúcckgewonnen. Selbst der feuervergoldete Knopf prangt jchon darauf. Sein Aufseben geschah mit angemessener Feierlichkeit. Zierlich gekleidete Mädchen von Polenz und Zirlau trugen, aus der Pfarre zu Freiburg bis zur Kirche von Polsnib, die mt Blumen und Bändern umkränzte Fahne und das Kreuz. Die gesammte Schuljugend in festlihen Kleidern \{ch!oß sich, von ihren Lehrern und von Musik begleitet, dem heiteren Zuge an. So auch die Geistlichen beider Konfessionen, Namens des Herrn ‘Patrons der Justizrath Kretschmer, die Kirchen : Vorste- her, Scholzen, Gerichtsmänner nnd viele Andere. So wogte der schöne Zug, bei heiterstem Himmel, hinaus zur wohl auf: gepußzten Baujtäite. Knopf, Kreuz und Fahne wurden dort unter Absingung eincs Liedes aufgezogen und oben befestigt. Kein Unfall störte die allgemeine Freude.““

Görlih, 18. Oft. Ausstellung von Kunst- und Gewerbe: Erzeugnissen. Am !U!ren d. wude diese ge- \schlossea, welche der diesige Gewerbe Verein in dem Hause der G. sellschaft der Wissenschasten veranstaitet hatte. Es waren ge: gen 310 Gegenstäade ausgeselic, und diese sämmriich von biesi- cen Gewerbetreibenden “oder doch Mitgliedern des Vereins. Reich war dic Aueftellung an sc{chónen Tischlerwaaren; Tuch hâtte man wiederum mehr zu seden gewänscht, zumal das vor: handeae zum Theil bewies, daß die Fabrication der hiesigen Stadt hinter den Forderungen der Zeit nicht zurökzeblieben ijt. Nur von vier Fabrikanten waren Tücher auegestellr, was um fo mehr zu verwundern war, als der Gewerbe: Verein die Tuchmacher durch Prämien zu einer grôdßeren Konkurrenz aufgemuntert harre.

Wißenschaft, Kun und Lireratur.

Ausstellung auf T S Akademie der Fun ste.

Eine Nacsendung aus Düsse.do:f bat uns noch drei historische Biid.r von Brdeuiunz 2edracht. Durch Neicbibum vou Figuren, zu: gal ih ader auch dur 22" Kunstwerth, zeichnet sich darmiter cin Biid von Stetinbrlicck qus: ein; heitize Nach. Die nicdere Hüite der Hirien, wo Coriszus geboren wurde, if 1ewts und bufs ofen: r:hio nabenu die anbetenden Könige, lin!s die Hirice. Das Gagze bat sonach cine symmetiische Anlage, wic sie diejicmm Gegeustande be: senders anzemcsseu 1}: inmitten Varia, vor dem Kinde fuiecnd; von L-bt-reu! gebt das Lit aus. Darüder eine Gruppe von diei schwe: tenden Enge!n, von unten angeleuchtet; der cine sdirmt sich m1t der Hand gezen das sirahlende Lit. Unten tritt rehis der Mohrín- iéaig hiran, um Weibrauch darzubringen, wäbrend auf der andre S-cine cin einfacher Hut zu deu Füßen des He!landes cin Schaf n delegt. Auf jener Seite sicht man außerbald der te eiwas eniferucr den Zug der üdcigen Könige in dec sternbeUen Nacht au- femmin, die Füycer des Zuges zeigen so eben aufwärts nach dem Stern, welcher sie geleit:t, und der bier über der Hütte eht. wWe- niger grorduet naden linfs die Hirien ; unier ibnen bebt sich be: onders ein Mad vin bcervor, weiches zugleich scheu und n vgierig mi ibrew vom Licht angeslrablten Kepfchin um den Thtirpfojien herunmswaut. Jn dem Biide i} eden so vici Leben upd Bewegung a6 mw ederum Nuhe und Siille, und das m:hr zufällige HerbeistrÖö: mea der Hirten veretnigt sich mt dem Zuge der huldigenden Könige zu ciiem roblibuciden Eleichzewicht: die Arcviteftur gibt das fist: ticbende Maß dir Symméetite, die Gruppen siad binreihcnd unter- dcin und beledt, dic schæwedenden C ngel unter dem Dach der Hüite arveu abir der Haupigruppe e: f ppramidal' sch das Uederg: wicht. Schon durch das Licht, weiches von dir Mitte ausgeht, i} das reiche Bud bineeiwend zufammengebalienz mit diesem Licht ergieit fich üder alie Figurca cine fromme Grazie, die bejonders ia den Eagelo fulminirt, und dics, so wie die über das Ganze ausgebreneie Juni,.fk.it giebt din Bilde cine dobere Wide, die auf jedeu unbefangenen Bischoucr ? iben fiillen und érdebrudcn Eiudruck nicht verf.hien fann. Das Bild näbert sich in sriner Sinnesart den alideuistin Kunstwe fen an, namentlich aber auch darin, daß es vicle fieincre Figuren zusam: mensteut und vor allen Dingen cinem demöüthig frommen Ausdruck n.2chitredt. Zufolge dieser Richiung sucht es mehr das Naive als das Grofartige, mebr das Zaite als das Starke, und in E, men gebt vr7 Ausdru über die Schönbeit. Daß ciue sol@ze Rich: tung nicht das Wesen und deu ganzen Umfayg der Kunst er- \hepfi, if wohl ciuleuchtend, allein fie ifi au fic ciue bowacht- bare und dem Deutschen Sinu nahe liegende; es it scbr erfreu: lich, daß fe ciacu bfouderen Repiä‘entauten in Stcindrück ge: fund:n, während gerade ein auderer Känßier der Schuic, der ch chou f úder zu Darstclung-u dieser Spoäre als bocybegabt zeigte, fin d'ezmai zu cinem ermteren und g-oßartiaeren Suil eitoden ha! Es 11 D-ger, veu dem wir iu felossalem Maßüabe eine Madonna zut dem Chrcisifinde s¿ben, cines der vorzügiihsten Werke gegenwär: tiger Ausjtcllung. Ju erbabener Schbubecnt steht die Wadouua auj Woikfen, anf ibren Arm bält fie deu Heitaud, und dieser spaunt mit craer Geberde, ia der si Kiundliches mit höherer Bedcutsamfkeit cigen- ¡hümilihz mischt, seine ürme verlangeod aus, als wollie er die Welt Besonders edel und greßariig ijt dur Wuif dcs Gewanuidesz sou laffe: sich) ven dicsem empfinduugsvolien Kunswerk, das wahrbafr erdaucnd wirft, nicht viele Worie machen. Es if für eine Kir@Se beiuiwt und eines solchzen Ortes volfommen würcig. Vielleicht lite dics Werk bei seinen inneren Voizligen zugleich noch einen freuud iere un80 agipremendereu Ausdru gewinuen féanen, wie eniT foler derz getligen Gegeustande gewiß nicht widerstrebt, wcini dir Contour ag maun Stcllen weuiger hait und die Farbe weniger trüb und schwer ne; tas Roih im Gzipaade der Madonna gebt sogar ctwas ins Braune. Rapbail, der die Tradition des roiben und blauen Eewandes für de Waria nit vzil:scn wellte, bat, um d.m barten Kou1rast zu entgeben, veisci:dene Rüancen des Ro'bs ver- fuchit, aber zuleyt doc die beste Léfung durch in duftiges Licht ge- fundeo. Wir wollte, daß der Künslier scin.r Madonug zu so vielen anderen idealen Etigenscwafien auch nech etwas von einem # lch y id:alca Licht gegeben búite, deni wr id nit des Glaubent/ daß min, um beilige Gcgenstäude zu molen, lib dem Stii aus den Un- fängen der Kun anshlicßen mü}-, wo eie Mailecei uo vi! im Bisig aller ibrr Miit-l war, C60 f bi allerdinas sf, Taf wie from: me! Sinn und fick&lbiche Darstellung ubr bei den Weiñern ror Raphael a!s nach ibm antresfen, aver daru shlicßt Ter beilige Su! now nitt ale die Bortbeile aus, wle din voirapharischen Metstern

Necht achtbar isi nech eine Madenna von Holbein, wclche wir schon früber, bei Gelegenbeit der Ausstellung des Kunst - Vercins in diesen Blättern besprechen haben. Das Bild bat cinen dbelen, fiaren Tou; nur muß man, gegenüber ciner Auffassung, wie die Degersche ist, diesem Bilde wieder mehr Großheit und cinen srenzereu Stil nünschen.

Jitenbacch in Düsseldorf, von dem wir {chon gelungene, christ: liche Bilder geschen haben, giedt uns diesmal Johannes uuter seinen Jüngern. „In der Haupt Figur spricht sich das Lebren und in den deiden Jubörern, einem Greis und einem Jüngling, eine vertieste Andacht, obne frêmmeladen Beisaß, recht wobl ans. Eine he:lige Bardara de selben Künstlers zeugt von edlem Schönheitssinn.

Von Fhlée, gegenwär.ig in Rem, haben wir ein noch in Düs- seldorf gemazltes Werk erhaliecn, den verlorenen Schn darstellerd, in dem Mowe:.t, wo er vor d.m Vater sich auf die Kniece wiift und spicht: , Vater, ich bobe gesündig-t an dem Himmei und vor Dir; ih bin fort niht mihc werth, daß ih Dein Sobn heike.“ Der Siu diesec Worte und cia wahrhaft reuiges Herz spricht sicch tr: flicy in dem Anig des Sohnes aus: der Vater, der bemüht ist, ibu vem Boden zu sich ¿u erheben, zeigt Liebe und Mitlcid. Die Mutter cr- scheint mit gefaltiten Händen in der Thür, und cin Jüngling siebt in ciner anmutdig geleonten Stellung mit Verœurderung deu! Vor- gange zuz cs scheint ein Diener zu scvn, deun d.r ältcse Sohn, wel: ¡j chex sich nacch dem Eceangelium gleich darauf so unbiüderlicz bezei, t, ist weh! vielmebr iu der Ferne durch cine ande:e Figur dargeßelli, die aus der Schafberde edea dberzueiit, wie es dean tu der Schrift beißt : „Ader der älteste Sohn war auf dem Feide“‘ Das Bild macht eincu ba:monfshen und rührenden Eindruck. Scwade nur, daß fciu gar zu anspcucvaioses Kclkorit es urter fo manchem Anspcuchävollen zunlc- treten läkt É

Ein schr schnes Bild besiut dic Auéstellyng von Wiibelin Schadow, dem Direktor der Kfadenmie 1n Düsseldo:f, die Toch: ter der Hercdias mit dem Kopf des Johannes auf der Scbüssci. Die Haupi-Figur f ron cd'ec Schönbeit, tesouders ader zeichuci fich das Bild durco gediegene Walere: oon großer Klarbeit und citiem S unciz ! der Töne ais, so daß wir es hicrin unter den uns befannten Wer: fen des Meitters fast cbenan stellen möchten, und daß wir uns da- vou zugleich eiten guten Einflß auf die Schule ver‘precven, in twti- cher sim eine gewi} Schwere und Undurhichtialei7 der Farbe, namentlich b.i den jüugeiecu Hiitorien: Malern, zu zeigen anfängi. Weniger bif:iediät unó das Bud uach Seiten des Ausdrucks hin, doch i dies twoodl con der Wahl des Sioffes abbäugig welche vus, wir müssen es bes fennen, feine günflize schein. Der Anusdrick in dem Kopf des Mädchens, die thr mecderg schz!azenes Auge auf dem Haupte des Täu- fers rub.n idût, giebt sich nicht unmittelbar verstäadiih und wahr, wie denn freilich die ganze Situation de-jerfaen enigegen?enmnen deu Wahrscheinlichkeit entdehit, weiche, bon nachw dem irefenden Aus- sp: des Artsiotcl2s, der Kunst foaar Über die degiaubite Wahr- beit und Wirfl!chkeit geben muß.

Unter den Darfsiellunaen ac) tem Neuen Tesiament ift /Hließ- ih uo zu nennen vou Cordo: „Das Mahl zu- Emaus““, von ciner reit ausprechenden Farbe; daun ven Remy: „De drei brilizen Frauen zum Grade des Erilöfers teeicnd“, ein Gemälde, welcyes in dem Streben nach schmerzlichen Ausduck in der cinen Figur, und besonders noch in dm fieien Winf der Gewänder Verdiensi“ichis bat, sos aber die Höôde des Suls und der Empfiudong nicht er: reicht, welche wir für Gegensiäude dicser Art forderu dü. fen. End- lich von Siürmer: „Chrisus segnet die Kiudlcin“. Die von Karl Duncter in Roux augekündigie Darsteüung: „Chrifius mit dem Jünger“, ist nech nicht emgetirofen, Gr.

Verlin. Zum Vesten mehrerer der scit cinizer Zcit hier beslehen- den Kleiufinder-Bewahr-Anfialten und theciiwe!se sür cinen Fouds zur Erdaliuna des lituraisheu Chers in der St Marien: Kirche hate der Kon:gl. Mußif-Dir.fior Herr A. 2W. Bach gejiern, am 24. Oftoher, Abends zwischen d und 7 Uhr in der eccuaunten Kirche bei Beleuch: tuna eiue Auf Übrung geistüicher Musik veransialiet, die sich eines außerordenml'ch) zablreichen Besucbes erfreute. Der uoblibälige Zweck, das scltere Schauspiel ciner im Glanze fünsilihen Lichtes stirahicn- dea Kirche, bier noch dazu einer Kic he von c-habener Eo1di cher UArchitcftur, dann das allzemein als trefflich ancrfannte Orgelspiii des Konzertgecbers und die Mitwirkung ausgezeichneter Sänger und Sängeiiunnew, dies Alles zusammen war eine anziehende Einladung für das Pudlifurm. Mach cinem feieriih:1! Voispiel guf der Orgel irug Dle. Lebmann cinen von Herrn Bach komponirten Solo: Grsaug nuit großcr Reinheit und shêénem Klang der Stimwe vor. Diese so wie fammt!iche übrige au fg.sührte Gesangs - Compositionen wuden von dein Veranstal'er des Konjerts auf der Orgel begleiter. Daun folg- ien mhrere Chôre und Solosâge aus cinem Psalm von Andreas Recmberg, gesungen ron den Damen Hussacf und Tücrschmidt, deu Herren Matuitius 1nd Zschiesche und etnem Chor von Diteitanten. Der Gianpunkt des ganzen Konztris war die Cavatine aus Fel!x Mendel!ssodn's Paulus: „Siv getreu bis ta den Tod“, die auc in dem Orateriuwm selbst als die schöne Frit dir riligiésea Veze st:- rung daßedt, aus welcher dics gediegene Kunsiwerk eniidrungen 11). Heir Mantius fonute dier den gançen Wohilaut sciner Stnume und die Zanheit seines Vorirages gelieud machen, Eine andere, avce tbenfalls bedeutende Wirfung machte eine ron Herru WMusik- Direfier Bach meisterhaft vorgetrazene Ccmposition jüc die Ors gcl von scinem grozen Romensverwandien Sebastian Bach. Sehr ansprecheud war auch cine Motetie voa Berner für Chor und Solo- stimmen. Außerdem wurden noch das befaunte Terzett aus der Schöpfung: „Zu Dir, o Herr“, feruec ciae Urie ia Häudelschen Styl, ein variirier Choral für Orgel (von Herrn Belcke auf dec Po- saune begleitet) und ciu Sanctus, fompouict von PHerru A. W. Each, auégeführt. So biudete dies Konzeit cine wÜüidige und scheue Eiuici- tung zu unserer m!.sifauschen Winter Saison, die uns wieder manchen berriiwen Küunsigenuÿ verspricht. Mawentlich wird man geaäiß mit Vergnügen vernchwen, daß die anmutbige Konzeit:Sängerin Miß Ciara Novelto, die von vor'gem Winter ber bei den diesigeu Musilsfceunden im beñ:n Andenkin fiebt, uns einn zweiten Vesucy auf ihrer Reife uach St. Petersburg zugedacht hat. Aub fellen Ausfichteu rorban- den sevn, Deutschlands größte drauatiswe Säog-rin, Mad. Schröder- Devrient, im Laufe dieses Winuers wicder iziec ¿zu dêrea. 10.

E E O R O O D O E R E “T Ee E T R E E N RE E T-B R

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Auswärtige Börezen.

Amsterdamn, 20, Oktolsr, Niederl. wirkl. Schuld 535/,. Dig do, Dg. 24. 5% Span 152/,, Passive —-. Ausg. Sch. -— Preuss. Prait-Sch, —. Poln, —, Üesterr. Met. —.

Kanz - Bill, Zinsl. —,

Antwerpen. 19 Ükfober.

Zins —. Neue Anl, 35/,¿, Br. 4. G,

amburg, 23. Oktober.

Bank-Actien 1450. 14357. Engl. Kuss. 108, 5%, Port. -—. do,

u-b:fanut warcn; die Gefe v9 Lci m1 Faibe find alleid-n6s6 ron den späteren eft ur Oterflich ichk. t giuniky auicht worten, aven fie lasscn sich au 15 den Dienji einec besseren Vesi.nuieg und einer ; ehieu chwriilichen Begcijleru7g ellen, wie dies eben Ravdaci geißan ? bat in scinen solieren Weiten Die Kunst haite Befangenh.il un0 jede Art ron Nepristinatiou von c fera, denn jedes äuß:ri!ich Aus

geuommen-: muß fie in ihrem iuoersten Ledeu g.fäyrTcu. |

39% —_— g Neue Aul, _ 0 Frankfur! a. V, 22 OLtober. s) exLlert. 5. Mer. i69 16° (‘ 7/1 4 k 4 144), uy. 91 e! G H g Br. L, 22 Br. Bank - Acuer 1738. 1736. Partial - Oli.

Le anu 1 Fi. 275 l,

156i, Br, Loose 20 500 Ft 127!/,. 127. Br. Poli, Lene \

Preuss. Pratuc-èch, 672, G. do a Anl. 4'/ Go (g. 00S, D, Span. Anl. G'/,. 2/0 D S2, 522 2, FEisenbabn-Actien. S! Lermai 655. 645, Verxailles rect tea

! Bordeaux-Teate —. Sambre-Mousae 437! /., 432! /.. Leip. Br. Köln- Aachen —. Crt Ceburek 25299: l25 0ip-aigD

London, 19. Oktober. Cons. 39/9 93?/5. Belg. 104. Neue Anl. 17/,. Ausg. Sch. 7!/2 22% Holl. 53/4 do. 3%, Zl. Engl. Russ. 112. 22'/,. Peru 18. Chili —.

5" 100!/, 59, þ ras. 78!/.. C L

Paris. 20. Oktaber. 59/6 Rente fin cour. 109. 55. 3V%/,, fin cour. 81. 15, g), fin cour. 101. 25. Portug. —.

Wien, 20. Oktober. 40 E

507. Met. 107! /;. Neue Án!. 642.

Bank-Actien 14592/,,

Bér lie ér B46 rfte.

Den 25. Oktober !838.

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Paxzivs olumb, U j

5%, Span. Rente 18/2. Passive

Amtlicher Fonds- und Œeld-Cour8-Zeti

Allgemeine

1——— E E E ME E E E L E E E B E E

3% 0 S718 229% —, P,

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

e. Majestät der Kdnig haben dem Königl. Hannoverschen „Ne Maid von Schele den St. Johanniter: Orden, so i dem evangelishen Schullehrer Gründler zu Tannhauseu, gierungs- Bezirk Breslau, das Allgemeine Ehrenzeichen zu

1 L T I Bride U e. Majestät der König haben dem Geheimen Ober : Re- t chutn-Bel, ¡ai S 102) 2 (Fou, Pfandir, 24 Lu rungs-Rath Beckedorf die Anlegung des ihm von des Kd- | Pr. Engl, Ob, 0. 4| 1021/4 | 1023 4 ÎKar- a. Nee. do, 25 1017, | s von Hannover Majestát verliehenen Ritterkreuzes des PrámSeb d.Keeh.|—! 0R'/e | 6T3/, [Bebeetzete do 4) 143, | esphen-Ordens zu gestatten geruht. Küurm Able 1C.] 4 | 0g! la l Inücks:. C. uud z.| E 70 / : : Nw. fut. Sh, de. 4/ 1027, | Seh. d. K. u. N.-| 3 L Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Türkische Mi- E va (4 ums r Pedro! Lik ter der auswärtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, von övigat. do. —_ | zold a! mareo |— ‘U ; l inger Zee. 43} E Cat e i pnstantinopet. L T: E f: ape Boer are S0, Der Wirkliche Geheime Ober: Medizinal-Rath und Präsi- Westpr.Pfaudbr.iBt| -— ! 1005/5 taud. Goldmüia- 2/0 t des Kuratoriums für die Krankenhaus- und Thierarznei- Gros, Pos. do. 4! 1033, L s°’0 D 5 Til. iw 13! 1 (Angelegenheiten, Dr. Rust, aué Stlesien. Oer, Pfandbr, [3:4] | 1605/, Bis: ortan dds 2 t Mrechsei- Cours. Thlr, ua Vie rief, Gril, f e z¿ MIOBTETURD o 600006020 000/09 200 Fi. Kura L as B g î T it n G S c N a ch E i ch) & Ç it, id du 00d ck:10023.00. e f U d i4 e » artin eee eo on h erz - ai s 4 DU is e N ls Gie U 200 Mä. 2 Mr. 1569/, | Iw Aus i and, Leba! vei e nad Gde ps Îù ) La. 3 Ui. 6 2 c 6 i ch Pt o s A G O 300 fc, 2 me. Q lus M S E Ae ; Wieutti 0X s ie bs 130) E 2 M. T M Paris, 21. Okt. Die Päpstlichen Bullen, durch welche A ugaturg a E E E 150 Fi. 2? U. 1017 luer River zum Bischof von Dijon und Herr Dupuch zum ete S T, 104 Ful, 2.Mr. 993 | =Wishof von Aigier eingeseßt wird, haben in der gewöhnlichen 4iprig «eo. Ss 4000000 (00 Ti, x Tage L rin die Königliche Bestätigung erhalten. Feâukfurt a. M. Wee ooo 6 o oe 150 Fi, 2 At. 10 - T it ilt D liche Ordonnzan durch Peterslurs ooooo. 100 Rlil. 3 Work. 3907/5 M Die (gestern mi gethei e) ntg { g 3}, r

(he die Berathung des General-Conseils der Niederen Loire nullirt werden, erregt, wie sih erwarten ließ, im höchsten

Meteorologische Beobachtunz.

ade den Unwillen der „Oppositions: Journale‘/, und sie ver- den einen neuen ernjten Konflikt zwischen der Regierung

Tagetmittel: §37.69 Par. ck49 Roe f 11° N, T4 Ct d

2% de |_ M-ryens } NaSmittags Arens | Zar rinmoige Mid dem Wahlkdrper, der auf gewisse Weise durch die General- | 29, Der ic alie, 1 Mle oan, Wiseils repräsentirt werde. Sie werfen der Ordonnanz T Gas U s G al aud z \tsáchlih vor, daß sie einen, wenn auch an sich ge- M Ee E R E a E F pa Quetavarw ¡l Walihen, doch, deim Wesentlichen nach, ganz unnüßen édanzinkt [4:10 W| L67804 P rf Wshluß enthalte, indem durch Annullirung der Berathungen Dun triguntg | 83 -Ct, | 59 t | 80 vi, Ÿ tusdúntune (v)! Mißvergnügen T ader das gute Vernehmen zwi- Wetter... | heiter, deiter. | heiter, Ÿ Niederílag 0. n dem General-Conseil und dem Präfekten {werlih wieder Wend. erer O O O. IBärmemweric{ 4 zestellt werden würde. Ein „„ministerielles Blatt“, dem die- Wolkenzug . | 1a Ô | _—_ 08 M Bedenken als nicht ganz ungegründet erscheinen mag, er-

4, daß das Ministerium nun wahrscheinlich, nachdem es sich n das Ungehdrige der Berathungen ausgesprochen habe,

Königlihe Schauspiele.

Scene gesezt von Hoguce. Musik von Kasmir Gide. Jm Schauspielhause: Keine Franzduuche Vorstellun Sonnabend, 27 Ott. , i nach A. W. Schlegel's Üebersezung für die Bühne bea von Friedrich Baron de la Motte Fouqué. onntag, 28. Okt. Jm Opernhause: in 2 Abch Musik von Mozare.

Fm Schauspielhause: Pour le dé¿bhut de Mr. Saint- premier-rôle du théâtre du Gyimnnase. de la reprise de: Estelle, ou: acte, par Scrihe. Suivi de: Le menteur véridique, vauderi

dans la secon le, celui du Mlenteur )

A4 Abth., von Bauernfeld. Montag, 29. Ote.

Und: Ein Divertissement.

von C. Blum.

Pt At AA As u me v M E

Königsstädtisches Theater.

vom Freißercn von Lichtenstezn. Musik von Adam. (Herr

Coquerel ) Sonnabend, 27. Okt.

male: Der Schauspieler von Scertin. dem Französischen des Moreau und Severin, frei bea voa L. Spies.

Sonntag, 25. Oft. Nelke und Handschuh, oder: Schifjale der Familie Monerenpfutich, Neue ‘Parodie schon oft parodirten Stossce, in 3 Akten, vou Z- N Musik von A. Müller. .

An Verirctuag des Redacteurô: Wenzel-

———-

Líe: 280. Br. do, linkes Ufer 390, 387!'/,. Suralsburg - Bise! §50, G.

Freitag, 26. Oft. Jm Opernhause. Auf Begehren: f hinkende Teufel, pantomimisches Ballet in 3 Abth. und 106 mälden, von Coralli, súc die Königl. Bühne beai beitet undi

Decorationen sind vom Kinigb Theater: Jnspektor Gropius.“ I

m Schaujpielhause: Heinrich di Vierte (erster Theil), Schauspiel in 5 Abi E Shaîespeat

(Neu einstudin) Don Juan, 0

La Þremiere représental Le pere et la fille; drame «l

I acte, par Seribe. (Dans la premiere piéce, Mr. Saint-Aubin r plira le rôle de Soligny, créé par lui au théâtre du Gymna,

În Potsdam: Bärgerlich und romantisch, Lußspiel

f Im Schauspielhause: Das laute V heimniß, romantisches Lujtipiel in 5 Abth., frei nah C. 0

Freitag, 26. Okr. Zum treuen Schäfer. Komische Opt 3 Akten, nach dem Franzdsischen des Scribe und Saint Gef

Zum erstenmale: Der Escad! Chirurg, oder: Die Diplomaten. Lustspiei in 2 Akten, frei 18 dem Franzdsischea, von Friedrich Genée. Hierauf. zum erd Lustspiel in 1 Aft, "

Prâfekten des Departements der Niederen Loire, Herrn rib Duval, abberufen werde.

e davon sey, den Herzog von Montebello durch den Gra- von Mornay, jeßigen Gesandten in Schweden, zu erseßen. nn später eine Veränderung stattfinden sollte, so würde es Baron Mortier seyn, der der Anciennetät nach an die Stelle é Herzogs von Montebello treten dürfte.

Der Moniteur parisien widerspricht der aus Toulon ommenen Nachricht, daß Herr Schwebel, Französischer Ge- Konsul in Tunis, von seinem Posten abberufen worden j, Er habe, auf seine dringenden Bitten, einen Urlaub er- len, um seine sehr zerrüttete Gesundheit in Frankreich wie- t herzustellen.

Vor dem hiesigen Cassationshofe wurde heute die Duell- gelegenheit der Herren Lorois und voy Sivry verhandelt. an erinnert sich, daß die Anklage- Kammer des Königlichen erihtêhofes von Rennes erklärt hatte, daß keia Grund zu er gerichtlichen Verfolgung gegen jene beiden Herren vor nden sey, indem aus der Instruction nicht hervorgehe, daß sh eines Verbrechens oder eines Vergehens, welches das trafgesebbuch voraussehe, schuldig gemacht hätten. Gegen ses Urtheil hatte nun der General - Prokurator von Rennes \sation eingelegt, und der Cassationshof hat, wie bereits fcü-

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i die Sache dem Königlichen Gerichtshof von Rouen zuge- en.

Das Comité der Gesellschaft der Literaten hat eine aus \ Herren Louis Desnoyer, Felix Pyat, Merruau und Eugen riffault bestehende Kommisjion beauftragt, die Reclamationen, t der gegenwärtige Zustand des literarischen Eigenthums er- iht, zur Kenntniß der Regierung zu bringen. Diese Kom- ision ward vor einigen Tagen von dem Minister des Jn- in empfangen und überreichte demselben eine Reihe von Be- ttfungen über die verschiedenen Fragen, welche die Literatur hdchsten Grade interessiren. Jene Bemerkungen beziehen sich uptsächlih auf den Nachdruck' im Jn- und Auslande, auf t Mittel, diesem Uebel abzuhelfen, und auf verschiedene Jn- tionen, deren Gründung f? nüßlich wäre, um die Bedin- ngen der geistigen Arbeit zu verbessern, um die Zukunft der- igen, welche diese Laufbahn ergreifen, weniger precair zu Wen und jungen Talenten ihre ersten Schritte zu erleichtern Die in Paris sich aufhaltenden Bewohner Französischer vonieen haben jest auch durch den Baron Karl Dupin dem lg eine Adresse überreichen lassen. Aus der bitteren Sprache

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iden rivalisirenden Interessen in . diesem Augenblicke gegen-

olonieen ihr Vermögen und ihre Fa- ven haben, empfinden das Bedürfniß, sich an Ew. Majestät Oden, Und die Königliche Gerechtigkeit anzurufen, da nist Uhlerische Jnteressen, die vor denen der Französischen Ko- een kein Privilegium einer besonderen Nationalität voraus- în, so kühn gewesen sind, die leider nur zu gegründeten

Berlin,

Die Revue de Paris erklárt heute, daß keinesweges die |

t in mehreren ähnlichen Fällen, jenes Urtheil wirklich kassirt |

selben ersieht man, wie schroff und unversdhnlich sich die |

(stehen. ¿Die Französischen Bürger'“, so heißt es in dieser | Gedruckft bei U. W- Hay" ese, „die in den

Sonnabend den 27fen

Klagen der Kolonial-Legislaturen, des Conseils der Abgeordneten und der Seestädte, als lügenhaft darzustellen. Die Gouverneure | ihrer Kolonieen, Sire, die direkten Repräsentanten Ew. Ma- | jestät in jenen Gegenden, stimmen in ihren vffizieilen Berichten | dahin überein, daß ohne eine augenblickliche und wirksame Hülfe | die Kolonicen zu Grunde gehen müssen. Um die Theilnahme, welche unsere Klagen erwecken könnten, zu shwächen, be: {huldigt man uns, dem Mutterlande weder unsere Bei- steuer an Geld, noch unsere Beisteuer an Blut zu O len; und doch kônnen sich Ew. Majestät aus den Jhnen jähr- | lich vorgelegten Kolonial-Budgets überzeugen, welche Opfer das | Votum der Kolonial - Conseils jeder Kolonie auferlegt, um die- | | jenigen Lasten zu bestreiten, welche in dem Mutterlande aus " dem Staatsschabz berichtigt werden. Wenn man unsere bis jebt | so begünstigten Konkurrenten hört, so solite man glauben, daß | unsere Leiden nur in der Einbildung iägen. Die Kolonial- | Conseils, die Handels - Kammern der Häfen und der Fabrik- stádre und die Gouverneure der Kolonieen täushen Ew. Ma- | jestät. Ja, noch mehr, Ew. Majestät täuscht sich selbst. Jene JZhnen jährlich vorgelegten Kolonial-Budgets existiren gar nicht; die Kolonisten sind ja von jeder Abgabe befreir, wie die Zuker- Fabrtkanten Ew. Majestät zu sagen gewagt haven. Jhnen ist es befannt, Sire, day 100,000 Bürger in Jhren Kolonieen ein jährliches Budget von 7 Millionen bestreiten; in welchem Ver- hâltniß steht das zu den Losten der Steuerpfichtigen in Frank- reich? Was die ungeheure Abgabe betrisst, die die Kolonial- Zueer bei ihren jeßt so gesunkenen Preisen bezahlen, so ist es

der Konsumenten zur Last fallen, sondern daß das Kapital-Ver- môgen des Kolonisten darin aufgeht. Man beschuldigt uns, von der Beisteuer des Blutes befreit zu seyn; dies ist eine An- shuldigung ungerechter Nebenbuhler. Stehen unsere Milizen nicht immer auf dem Kriegsfuße und für die Befehle Cw. Ma- jestät bereit? J#| das Gebiet der Kolonieen jema!s feindlich betreten, und sind die tffentliche Ordnung oder die Autorität Ew. Majestät jemals verkannt worden , ohne daf jene Milizen die Avantgarde der Garnison und der Soldaten Frankreichs ge- | bildet hätten? Kann auf irgend eine andere Weise die BDei- | steuer des Französischen Blutes verwendet werden? u. s. w.“

Man schreibt aus Toulon vom 1bten d., daß der dortige | See-Präfekt durch eine telegraphische Depesche beauftragt wor- | den sey, den Contre-Admiral Gallois augenblicklich zurüczube- rufen, und man glaubt, daß derselbe durch den Contre-Admiral

Oftober

Lalande erseßt werden wird.

Großbritanien und Jrland.

| London, 20. Okt. Lord Melbourne kam gestern Mittag | von Schloß Windsor nach der Stadt und fuhr sogleih zu dem | Kolonial-Minister, Lord Glenelg, mit dem er eine lange Unter- | redung hatte, worauf ec wieder nah Windsor zuräkehrte. | Ohne Zweifel waren die Kanadischen Angelegenheiten der Ge- genstand seiner Konferenz mit dem Minister der Kolonieen. Das Ministerium scheint in der That durch die beabsichtigte Resignation des Grafen Durham in nicht geringe Verlegenheit gesebt zu seyn, um so mehr, als man zugleich die Nachricht von neuen Bewegungen der revolutionairen Partei in Kanada er- halten hat und in einer solchen Zeit die Entfernung des General - Gouverneurs aus der Kolonie von den bedenk- lichsten Folgen seyn könnte. Lord Durham hatte daselbst eine Stellung gewonnen, die am besten dazu geeignet war, die Ruhe aufreht zu erhalten. Wenn er auch nit gerade Popularität genoß,

fratie, mehr als von irgend einem anderen Gouverneur zu er- langen und ließen daher von ihren rebellischen Plánen ab; die

| Provinz und rechneten zugleich darauf, daß er bei aller liberas-

so fanden doch beide Parteien | in ihm eine gewisse Bürgschaft für ihre Interessen ; die Fran- | zösischen Kanadier hofften von ihm, vermöge seines Rufs als | eines dec liberalsten Staatsmänner unter der Englischen Aristo- |

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Britischen Kolonisten erblickten insofern in dem Grafen Dur- | | ham eine Gewähr für die Bewahrung des Friedens in der |

sen Gesinnung doch sets. einen aristokratischen Stolz gezeigt habe |

* und sih daher sein Ansehen als Gouverneur nicht zu sehr werde " s{chmälern und nicht zu große Zugeständnisse von der Gegenpar-

| nachdem er sie kaum beschwichtigt hat? Wird nicht der alte | Groll der Parteien von neuem und um so erbitterter ausbre-

tei werde abdringen lassen. Was aber, fragt man nun, wird ge- | \hehen, wenn Lord Durham die Kolonie so schnell wieder verläßt, |

' chen? Und wo wird dann der Mann zu finden seyn, der es |

unternehmen möchte, Lord Durham's Nachfolger zu werden,

' man müßte denn einen militairischen Diktator mit einer Armee an seine Stelle senden und einen völligen Krieg beginnen wol-

len? Jn den dffentlichen Blättern schiedt einstweilen eine Par- " tei der anderen die Schuld an dieser Verlegenheit zu. | Ministeriellen sagen zu den Tories: „Da seht die Folgen eu- | res factidsen Verfahrens, eurer Allianz mit Lord Brougham, | um den Grafen Durham zu stúrzen; nun habt ihr doch in Ka- | nada den offenen Büärgertrieg vor der Thür; heift jest dem Lande heraus aus dieser Klemme.“ Die Tories aber anttvor- teten: „Das Herauthelfen ist cure Sache, ihr seyd ja die Re- gierenden, nicht wir. Warum habt ihr euren General- Gouverneur so feig im Stich gelassen, als er von uns angegriffen wurde?

versucht, die gegen seine Verordnungen angenommenen Beschlüsse des Oberhauses wieder umzustoßen, da ihr doch dort der Mas jorität in allen Fällen gewiß zu seyn glaubt? Erklärten doch mehrere eurer Minister und Rechtsgelehrten anfangs das Ver: | fahren des Grafen Durham für ganz geseßlich, außer etwa ine sofern, als er die ohne gerichtliche Prozedur begnadigten und unter Androhung der Todesstrafe aus der Kolonie für immer verwiescnen Insurgenten nach den Bermudas verbannt habe, obgleich diese Jnseln nicht zu seiner Jurisdiction gehörten? Und doch ließen sie sich nachher die von Lord Brougham vorgeschlage-

Die

1

Preußische Staats-Zeitung,

1838.

nen Maßregeln gefallen. Konnten sie nicht auftreten und erklären, daß siemit Lord Durham stehen oder fallen wollten? Oder war ihnen etwa selbst nicht so viel an der Aufrechterhaltung ihres Gouverneurs anne War ihnen Lord Durham's selbstständiges Auftreten in Kanada vielleicht lästig und kam ihnen die Gelegenheit er- wünscht, ihn auf diese Weise mit guter Manier los zu werden, ohne daß sie selbst ihn zu entlassen brauchten?“ ie Erwie- derung hierauf sind die ministeriellen Blätter ihren Gegnern bis jebt noch schuldig geblieben; aber es muß in der That ver- wundern, wenn man, noch am Tage vor der Ankunft der Nach- riht von Lord Durham's Entschluß, in einer dieser Zeitungen die ironishsten Bemerkungen über den Plan einer Föderation sämmtlicher Britisch - Nord-Amerikanischen Provinzen und über die projeftirte neue Verfassung derselben liest, obgleich dieser Plan doch von Niemand anders, als von Lord Durham selbst ausgegangen seyn kann, da er die Abgeordneten der einzelnen Provinzen eben zur Berathung darüber nach Quebek zusams- menberufen hatte, als ihm die Nachricht über die hinsichtlich seiner vom Parlamente mit Genehmigung des Kabinets gefaßs ten Beschlüsse aus dem Mutterlande zuging und ihn zu der Ers klärung veranlaßte, daß es unter diesen Umständen mit seiner Mission zu Ende sey. Ein Utopisches Projekt zur Belustigung der Welt, das von keinem aufgeklärten Staatémann auch nur einen Augenbli unterstüßt werden könne, war jener Plan von einem ministeriellen Blatte genannt worden. Auch wurde und wird noch jebkt in eben demselben Blatte aufs heftigste gegen die UAnmaßungen der Französischen

nur zu augenscheinlich, daß dieselbe nicht mehr dem Wohlstande | Partei in Kanada polemisirt und ihre gänzliche gewalt-

same Unterdrückung als nothwendig dargestellt, wenn Engs- land nicht auf jene Kolonie lieber vôllig verzichten wolle. Dies scheint ebenfalls darauf hinzudeuten, daß das Ministerium das Verfahren Lord Durham's gegen jene Partei zu glimpflich findet und Úberhaupt mit seiner ganzen Verwaltungsweise nichè einverstanden i, wenn es auch nicht geradezu die Angriffe ge- gen ihn richten will, ihn persönlich vielmehr gegen die Tories vertheidigen und ais ein Opfer ihrer Kabalen schildern läßt? Man möchte zwar vielleicht gern, daß er auf seinem Posten verbliebe, aber doch, daß er sih etwas mehr der Kontrolle und dem Willen des Kabinets unterwúürfe. Daß man sich aber sehr irrte, wenn man glaubte, Lord Durham werde nach den von den Tories und Lord Brougham im Parlamente gegen ihn durchgesekten Maßregeln geschmeidiger werden , hat der Erfolg gelehrt , und die Oppositions - Blätter , na- mentlich der „Standard‘/, der für ein Organ des Herzogs vore Wellingten gilt und auffallender Weise während jener Parla- ments : Debatten stets für Lord Durham Partei nahm, sagten es voraus, daß der Graf gewiß nah solchen Vorgängen seine Entlassung nehmen wärde, obgleich die ministeriellen Zeitungen meinten , sein Patriotiêmus werde ihn wohl zu dem Edelmuth

| bewegen, troß dem auf seinem Posten zu bleiben, so wie sie

auch jeßt noch die Hoffnung äußern, daß er aus Rücksicht auf das Srtaatswohl seinen Entschluß ändern werde. ‘Aus den unter Lord Durham's Augen in Kanada erscheinenden Blättern, wel- che, seitdem die bekannten Parlaments-Beschlüsse dort verdfent- licht worden, aufs heftigste gegen die Minister zu Felde ziehen und ihnen die traurigste Schwäche vorwerfen, dürfte indeß wohl zu entnehmen seyn, daß Graf Durham zur Versdhnung niht eben sehr bereit ist. Bei dieser Verwickelung der Ver- hältnisse wird eine baldige Einberufung des Parlaments für wahrscheinlich gehalten, besonders auch deshalb, weil mit der Rejignation des Grafen Durham die vom Parlamente für die Verwaltung Kanada's ertheilten Vollmachten erloshen seyn würden und man andere Maßregeln beschließen müßte. Ob sich das jeßige Ministerium dann noch länger halten wird, fängt an sehr zweifelhaft zu werden; die Opyositions-Blätter halten den Sturz desselben {hon für ausgemacht; es fragt sih nur, aus welchen Elementen ein neues Kabinet gebildet werden soll, und darüber

* scheint die Opposition selbst nicht einig zu seyn.

Die dffentlichen Blätter enthalten zahlreiche Berichte ber die Verwüstungen, welche der leßte Sturm unter dem noch auf den Feldern stehenden Getraide und unter anderen Feldfrüchten, so wie über die Beschädigungen, die er an Schiffen und Gebäuden angerichtet hat. Besonders aus dem Norden von England und Schottland gehen viele Nachrichten von Unglücksfällen ein, die mitunter auch Menschen das Leben gekostet haben. Bei Montrose is eine prächtige Kettenbrücke gänzlich zerstdrt worden. Ein fürchterliher Wirbelwind drückte von unten gegen die Brücke, hob sie in die Höhe und brach sie mitten durch, so daß die eine Hälfte ins Wasser fiel und die andere an den Pfeilern hängen blieb.

Niederlande.

Amsterdam, 20. Okt. Ein Transportschiff, welches zu der Expedition nah der Küste von Guinea unter Befehl des Generals Verveer gehdrt hat, ist wohlbehalten mit der Nach-

" rit zurückgekommen, daß die Expedition als glücklich beendige

| Ein Schreiben vom 6. Augujt fügt weiter hinzu, der

zu betrachten sey. Einige Häupter des Aufruhrs, darunter ein inländischer Kdnig, wurden gefangen, Viele ergriffen Us Par upts

| ling der Hantas, Bonsoe genannt, sey nach kriegsrechtlichem

Warum seyd ihr nicht für ihn |

| in die Schranken getreten und habt wenigstens im Unterhause | : i ; | Treue der übrigen Negerstämme an der Küste hatte sich bei

1 j i

|

Spruch auf derselben Stelle erschossen worden, wo er im vori- gen Jahre den Holländischen Beamten Cremer und den Lieu-

tenant Maaßen verrätherisher Weise ermordet hatte. Die feste

dieser Gelegenheit A bewährt. Die Holländischen Trup- pen hatten durch Strapazen und Klima viel gelitten, ein Theil war nah Java zurückgesegelt. Der neue Gouverneur unserer Besibungen an jener Küste, Oberst-Lieutenant Bosch, befand sich vollkommen wohl. Der General-Major Verveer, nachdem er am 20. August, {hon am Klimafieber erkrankt, zur Rükkehr von der Küste von Guinea auf der Kriegs: Korvette „Amphi- trite‘/ sih eingeschifft hatte, ist am 22. August unterweges am Bord gestorben.

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