Die Quotidienne erwiedert auf die (gestern mitgetheilte) Berichtigung des „Moniteur parisien‘/ Folgendes : „Das míi- nisterielle Blatt macht ohne Zweifel keinen Anspruch darauf, uns überzeugen zu wollen, daß die weideutige und prahlerische Rec- tification in Bezug auf die eise der Prinzessin von Beira ernstlich gemeint sey. Herr Molé verschanzt sich hinter der dop- pelsinnigen Phrase, daß die Regierung die Durchreise der Prin- zessin in keiner Weise begünstigt habe, und daß sie die ange- deutete Fürsprache zurückgewiesen haben würde, wenn überhaupt Jemand gewagt hätte, dieselbe einzulegen. Es ist mögli, daß sie die Reise der Prinzessin von Beira nicht begünstigt, aber ge- wiß ist es, daß sie die Reise dieser Prinzessin und ihres Königlichen Neffen geduldet hat. Dieselben reisten natürlich unter falschen Na- men, und ein solches Inkognito bietek dem Ministerium immer eine vortreffliche Ausflucht dar. Wir wissen nicht, ob man es ge- wagt hat, eine Fürsprache bei der Französischen Regierung einzulegen, aber ganz überzeugt sind wir davon, daß die Pâsse, deren ih die Prinzessin von Beira und der Prinz von Asturien während ihrer Reise bedient haben, durch den F N en Botschafter in Wien visirt worden sind. Die Pässe befinden sich bei den Bayonner Behörden; Herr Molé hat also das Mittel in der Hand, sich von der Wahrheit unserer Behaup- tung zu überzeugen. Uebrigens beschränkt sich diese Sache auf ein Dilemma, bei dem wir dem Grafen Molé mit Vergnügen die Wahl lassen : entweder das Ministerium war von der Reise der Prinzessin unterrichtet und hat dieselbe absichtlich passiren lassen, oder es hat nichts gewußt, und in diesem Falle verdient es sowohl für sich als fär seine Polizei ein Patent der Unfähig- keit, dem die Rectification den offiziellen tempel aufdrücr.
Das legitimistische Blatt l’Europe enthält folgende, ziem- lich unwahrscheinlihe Nachricht : „Das Französische Kabinet hat das Englische Ministerium ersucht, dem Prinzen Louis Bo- naparte die Verpflichtung aufzuerlegen, in etner bestimmten Stadt in Großbritanien seinen Wohnsiß aufzuschlagen, und darauf die Antwort erhalten , daß die Geseke des Landes eine solche Beschränkung des Asyl - Rechtes nicht gestatteten.“
Großbritanien und Irland.
London, 27. Okt. Aus Ostindien sind neue Nachrichten bter eingegangen, die zum Theil die frúheren über bedeutende úüstungen daselbst bestätigen, zum Theil noch nähere Details hinzufügen. Herr Calvert, Agent der Ostindischen Compagnie in Malta, - hat diese Nachrichten uns in zehn Tagen von dort úberbraht. Sie waren über Suez in Malta eingetrofsen und reichen aus Bombay bis zum 12. September. Man hat noch nie so schnell Nachrichten von dort erhalten. Der Fnhalt der mitgekommenen offiziellen Depcschen an den Präsidenten der Ostindischen Kontrolle, Sir -John Hobhouse, ist noch) nicht bekannt geworden. Nur so viel wird vori ministeriellen Blättern fär gewiß gehalten , daß die in Indien zusam- mengezogenen Truppen gegen Kabul gerichtet werden sollen. Das Gerücht, daß die Perser eine Niederlage vor Herat er- litten hätten, scheint nur die Wiederholung einer {hon bekann- ten Thatsache zu seyn. Rußland soll mit allen Mächten und Fürsten im Norden von Indien Unterhandlungen angeknüpft und selbst bis nah dem Birmanen-Staat Emissare gesandt ha- ben. Von dem Radschah von Sattarah hieß es, daß er be- reits ganz unter Russischem Einfluß stehe. Was die Rüstungen in den Ostindischen Práäsideutenschafcen betrisst, \o sollen aus Bengalen angeblich 25,000 Mann und von Bombay 5000 Mann gegen Kabul marschiren, die Truppen von Madras aber zu- rüfbleiben, um die feindlichen Bewegungen der Nepalesen zu bewachen. „Die Indische Regierung““ sagt die United Ser- vice Gazette, „hatte allerdings Miene gemacht, Thätigkeit und Energie zu entwickeln, und die ndrdlichen Provinzen, wo möglich, einzushüchtern, aber es zeigte sich úberall das größte Mißbeha- gen, und die Eingeborenen gaben ganz ofen ihre Freude über die Aussicht auf die Ankunft der Russen und über die !Mög- lichkeit, daß sie neue Herren er asten fönnten, zu erkennen.“ Es ging in Judien sogar das erúcht, daß die Russen {{hon gegen Kabul anrükten. Die von Seiten der Ostindischen Com- pagnie gegen Kabul beorderte Truppenmacht sollte sich am 31. Oft. zu Kurnal konzentriren und von da uber Bhutnar, Ba- hawulpore und Mithenkate . gegen Kandahar, Kabul und Herat vorrücken. Zwischen dem General-Gouverneur von Ostindien und dem Béherrscher von Lahore, Rundschit Singh, war ein neuer Trak tat abgeschlossen worden. In derBombay Gazette wird hierüber Folgendes gemeldet: „Der politische Agent, Capitain Wade, is am 23. August von Lahore nah Ludhiana zurückgekehrt. Er hat mit Rundschit Singh in Betreff der Operationen des be: vorstehenden Feldzuges eine befriedigende Uebereinkunft abge- \{losen; nur 5000 Mann von unseren Truppen werden sich, in Vereinigung mit den Streitkräften Schach Sudschah's, nach Kandahar und Kabul in Bewegung seßen, um Lebteren wieder auf den Thron des Afghanen-Reichs zu setzen, von welchem er dur Dost Mohammed Chan vertrieben worden. Was das Vorrücken der Russen gegen Khiwa anbelangt , o glaubte man in Delhi fest daran, obgleich man feine offizielle Nachricht davon hatte, und man wollte es sich daraus erklären , warum die Usbeken nicht zum Entsaß von Herat herbeieilten. Schach Sudschah's Streitmacht soll aus 5 Bataillonen regulairer In- fanterie , jedes 800 Mann stark, und aus 2 Regimentern irre- gulairer Kavallerie nebst Geschüß bestehen. In Ludhiana find bereits 600 Mann enrollirt worden; eben so werden in_ den verschiedenen anderen Stationen Ober - Indiens: einzelne Corps ausgehoben.“ Der Bombay-Courier enthält nicht minder kriegerische Nachrichten und beklagt es nur, daß das Bombaysche Armee-Corps zur Reserve dienen und die vorrückenden Truppen hauptsächlich aus Bengalen genommen werden sollen. Der Madras Herald vom 22. August berichtet , daß der General - Gouverneur angeblich aus England definitive Instructionen erhalten habe, über den Setledsch zu gehen und die Linie des Indus zu beseßen, und daß. der Re- gierung zu Bombay der Befehl zugegangen sey, Schikargue, eine Stadt am rechten Ufer des Indus, 280 Englische Meilen nordôstlih von der Mündung desselben, zu ofkupiren. Auch ing in Madras das Gerücht, es solle eine Expedition von ombay nah Aegypten abgehen, in welcher Absicht, wußte man nicht. Das Gerücht, als sey es mit den Birmanen bereits zum Kriege gekommen, wird von ministeriellen Blättern fär ungegründet erklärt. Uebrigens sind in Folge aller dieser kcie- gerischen Nachrichten an der heutigen Börse die Fonds etwas heruntergegangen.
Auf demselben Wege, über Malta, hat man auch Berichte aus Konstantinopel bis zum Tten d. M. erhalten. Zwischen Lord Ponsonby und“ dem Admiral Sir Robert Stopford hatte, als dieser Leßtere mit den Fremugten Geschwadern, dem Briti- schen und Türkischen, vor den Dardanellen kreuzte, vom 29. September bis zum 4. Oktober ein lebhafter Briefwechsel statt- gefunden. Man glaubt, daß derselbe auf den neuen Handels-
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Traktat oder vielmehr auf seine Folgen, falls er von dem Bri- tischen Ministerium ratifizirt werden sollte, Bezug hatte. Der Russische Botschafter in Konstantinopel soll starke Remonstrationen_ gegen den Traktat gemacht haben, weil der Getraide-Handel der Russischen Häfen im Schwar- zen Meere dadurch leiden würde. Der Britische Admiral soll daher von Lord Ponsonby aufgefordert worden seyn, nôthigen- falls mit seinem Geschwader vor Konstantinopel zu erscheinen ; einstweilen aber war Sir Robert Stopford am 6. Oktober mit den beiden vereinigten Flotten nach dem Meerbusen von Smyrna abgegangen, um daselbst die Ereignisse abzuwarten.
Briefe aus Lissabon melden die dort erfolgte he An- funfi der serwitemeten Ra 08 England. ie Seereise war Ihrer Majestät sehr gut bekommen.
Mt Merielle Blätter versichern jest, daß der lezte Besuch des Grafen Spencer bei der Königin in Windsor nicht den mindesten politischen Zweck gehabt habe. Der Graf, sagen sie, sep wegen Unpäßlichkeit seiner Tochter nach London gekommen, und da Jhre ales davon gehört, habe sie ihn nach Schloß Windsor eingeladen.
Am Donkibeitag ist der General-Major Sir Charles Pratt, der den Feldzug auf der Pyrenäischen Halbinsel mitgemacht und sich bei Salamanca und Vittoria ausgezeichnet hatte, im 70fften Jaßre seines Alters mit Tode ahgegangen, f :
In der Begleitung Louis Napoleon Bonaparte’'s befinden sich der Vicomte Persigny, als sein Secretair, und der Dr. Bon- neau, als sein Leibarzt.
Nach Berichten aus Rio Janeiro vom 1. September, saubte man, daß die von dem Finanz- Minister angekündigte Anleihe 5000 Contos nicht übersteigen wúrde. In Rio Grande war am 20. August die von Bahia abgegangene Expedition noch nicht erschienen. Bento Manuel, der Insurgenten - Chef, belagerte mit 700 Mann noch immer die An pitace diejer Provinz; indeß fanden doch Zufuhren ihren Weg in dieselbe.
Niederlande.
Aus dem Haag, 39. Okt. Die Staats-Co urant meldet in ihrem amtlichen Theile, daß der Graf van der Duyn von Maasdam von seiner Mission nach Stuttgart hier wieder angekommen sey und die erfreuliche Nachricht mitgebracht habe, daß Se. Majestät der König von Würitemberg und Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Sophie Friederike Mathilde ihre Zustim- mung zu der Verlobung Ihrer Königl. Hoheit mit dem Erb- prinzen von Oranien ertheilt hätten.
Schweden und Norwegen. Christiania, 22. Oft. (Kopenhag. Bl.) Die Wahlen um neunten ordentlichen Storthinge sind jeßt fast úberall, mit usnahme der Stadt Christiania - sowohl in den Städten als auf dem Lande zu Stande gebracht. Die Resultate zeigen sich ganz anders als bei den Wahlen zum achten Storthinge, denn von diesen fielen 38 auf Bauern, während deren nur 24 für das neunte gewählt worden. Dieser Umstand wird, nach aller Wahrscheinlichkeit, dem Ganzen in dem bevorstehenden Storthinge eine ganz andere Richtung um |o mehr geben, da der bekannte Advokat Hjetm, welcher die Bauern im vorigen Storthinge ge- leitet, sich verbeten hat, gewählt zu werden und mithin diesmal nicht eintreten wird.
Dänemark.
Kopenhagen, 26. Okt. Der Herzog von Holstein- Glücksburg nebst Gemahlin sind von ihrer Reise nach Deutsch- land hier wieder eingetrossen. /
Nächstens wird am Fronton der Frauen-Kirehe die von Thorwaldsen gearbeitete herrliche Darstellung Johannes des Täufers enthüllt werden.
Deutschland.
Speyer, 20. Okt. (Sp. Z-) So weit unsere Nachrich- ten reichen, dürfte das Ergebniß der diesjährigen Weiulese hin- sichtlich der Qualität ein verhältnißmößig ziemlich gutes, hin- sichtlich der Quantität dagegen ein sehr geringes zu nennen jeyn.
Leipzig, 1. Nov. (Leipz. A. Z.) Gestern, am Refor- mationsfeste, wurde von der Universität der feierliche Rektorats- Wechsel in der akademischen Aula begangen. Nachdem der ab- gehende Rektor, der Appellationsrath Vr. Steinacker, in einer klassischen lateinischen Rede, welche die allgemeine Aufmerksam- keit in Anspruch nahm, die vorzüglichsten Ereignisse und Be- gebenheiten bei der hiesigen Universität im abgewichenen Jahre berührt und den neuerwählten, von der Staats - Regierung be- státigten Rektor, Dr. Weber, vereidet hatte, hielt der Lebtere, nachdem er die Insignien angelegt, die Jnaugurations - ede, die sich durch gtistvolle Originalität auszeichnete. Zur Verherr- lihung des Festes hatten die Studirenden am Abend einen Fackelzug veranstaltet, der freilich dur den anhaltenden Regen sehr verkor. Dessenungeachtet belief sich die Zahl der Fackeln auf mehrere Hunderte, und, wie es chien, hatte sich wohl die große Mehrzahl aller Studirenden dem Zuge angeschlossen, der in zwei Haupt-Abtheilungen, mit Musik-Corps an der Spitze, zersiel. Unter Abtheilungen bildeten die große Universitäts: Fahne und die vier Dekanats- Fahnen, die von zahlreichen Char- girten umgeben waren. cie 0 \ j
Karlsruhe, 27. Okt. Die hiesige amtliche Zeitung be- rihtct in Bezug auf die Versammlung der Deutschen Land- wirthe, deren Sißungen zuleßt hier stattgefunden: „Se. Ma- jestät der König von Preußen J hier eingegangenen Nach- richten zufolge, durch Kabinets-Ordre die hohe Genehmigung er- theilt, daß die Versammlung: der Deutschen Landwirthe fúr das Jahr 1839 in Potsdam stattfinden dúrfe. Weiterer Nach- riht zufolge, hat der Herr Minister des Innern die Versiche- rung ertheilt, daß diese Versammlung von Seiten des Staats kräftig unterstüßt werden solle.“
Oesterreich.
Wien, 29. Okt. Se. Majestät der Kaiser haben an den Obersten Kanzler folgendes Allerhöchste Kabinetssechreiben erlassen : „Lieber Graf Mittrowsky! Sie haben dem Bürgermeister und der Bürgerschaft Meiner Residenzstadt über die bei Meiner Rückkehr aus Meinem Lombardisch-: Venetianischen Königreiche neuerdings an den 200 gelegten und so oft gegebenen Beweise deren Treue und Anhänglichkeit an Mich und Mein Regen- tenhaus Meine besondere und volle Anerkennung und Zufrie- denheit zu bezeugen. Wien, am 27. Oktober 1838.
(gez.) Ferdinand.“
— Jn der Allgemeinen Zeitung liest man: „Aus Kra- fau erfáhrt man, daß die von den Schußmächten getrossenen Vorkehrungen, um den Freistaat gegen neue Uebergriffe einer nach Unruhen sich sehnenden ‘Partei zu hügen, ihren Zweck vollkommen erfullt haben. Es ist zu bedauern, daß es in der Macht einiger Mißvergnügten oder Ueberspaunten liegen kann,
Störungen zu veranlassen, welche Maßregeln nach si ziehen, wie sie gegenwärtig in Krakau eintreten sollen. Die Truppen, welche von Podgorze nah Krakau beordert worden, werden wahrscheinli von anderen Truppen aus entfernteren Gegen: den einen Zuwachs erhalten.“
Spanien.
Spanische Gränze. Man schreibt aus Logroüo von â 22. Ottober: „Ein Ordonnanz- Offizier hat jo eben die Nach: | richt überbracht, daß Cabrera durch den General van Halen f
gezwungen worden ist, die Belagerung. von Caspe aufzuheben, Die Karlisten haben 600 Mann verloren. Der General van Halen macht dem Grafen von Luchana den Vorschlag, noch jekt, wenn es die Jahreszeit erlaube, Cantavieja anzugreifen.“
Griechenland.
Die Leipz. Ztg. schreibt aus Triest, vom 24. Oktober; ¡„Machrichten aus Griechenland vom neuesten Datum bringen wieder nicht viel Tröstliches. Die RYerlegenheiten am Hofe ware; durch die bloßen Zusicherungen neuer Zahlungen natürlich nic gehoben worden; so konnten auch keine wirksamen Maßregeln gegen die Räuberbanden genommen werden , ja man glaubte, triftige Gründe zu der Wefürchtung zu haben, die eine ode
National- Armee si im Stande sehen, eine politische Farbe an unehmen. Dies wäre ein großes Unglück für das Land L érabe fangen die einsichtsvolleren Griechen selbst an, ein
zusehen , daß einige Regimenter Europäischer Truppen, seyen
es Deutsche, seyen es Franzosen, eine große Wohlthat für das Land seyn würden. Das is nun nicht mehr gut zu machen. Das Unglü besteht darin, dap gerade Griechen ihre eigenen Landsleute am wenigsten gekannt haben, als selbst dit besten wie die bloßen Schreier ein National - Heer begehrten, Soldat seyn, und plündern, stehlen, auéschweifen dürfen , war und ist dem gemeinen Griechen, selbst dem Anfährer völliz gleichbedeutend. — Einem Gerüchte nach sollte eingetretene Mißverständnisse halber die Pforte die Erseßzung des Griechischen Gefsandten durch eine andere, ihr anständigere Person begeht, haben. Sonst waren die Verhältnisse zur Pforte ungestdrt An den Gränzen wirkten im Gegentheile, wie es scheint , die Türkischen Behörden während der leßteren Zeit kräftiger als die Griechischen.
Aegypten.
Alexandrien, 6 Oft. Die Flotte ist seit einigen Tagen wieder hierher zurückgekehrt. Obgleich sie diesmal keinen Feind sah, hat sie doch eine ziemlich mörderische Campagne gemacht, denn in Folge von Krankheiten, die unter ihr cinrissen, zähl sie gegen 400 Todte, beinahe 200 Blinde und über tausent wurden sogleih nach ihrer Rückkehr in die Spitäler geschid!, die so úberfúllt sind, daß man ein Linienschiff abtafeln und it ein Hospital verwandeln mußte. Der grdßte Theil dieser Kran fen leidet an der Ophthalmie, die wahrhaft epidemisch wüthete,
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-York, 9. Okt. Der hiesige Herald bemerkt übe
die Abdankung Lord Durham's: „Wir wollen uns nicht fär Propheten auégeben, indeß können wir so viel vorhersagen, daj
Lord Durham bald hierher kommen, sich einige Stunden hie
umsehen, nach Washington gehen, von dot zurückkehren, einigt Tage hier verweilen und dann in einem Amerikanischen Schiss nach Hause zurückkehren wird.
tischen Schiffe nach England zurückfehren.
er weder verlangen, noch wünschen. Einr besserer Mant, als John Lambton, hat nie das Licht der Welt erblii Er ist cin eter Republikaner, ein rechtlicher Mann, das edelst Werk Gottes. Er is ein Feind der Unterdrückung, der T) rannei und der Oligarchie. Er wird, so lange er lebt, Gere tigkeit üben, und sollte der Himmel darüber einstúrzen. D Whig - Minister in England haben ihn zum interimistischa Opferlamm ihrer Ungeschicklichkeit gemacht. Dies wird jedod nur von kurzer Dauer seyn. Sie werden untergehen, und e wird sich, cinen) Phönix gleich, aus ihrer Asche erheben. Det herzlosen Lord Brougham wird die verdiente Verachtung treff
fen. Lord Durham hat alle Amerikaner, die sich in Kanadi befanden, freundlich behandelt; mêgen nun die New-Yorker ihm
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bei seiner Ankunft beweisen, daß. sie sich von Niemandem a F Großmuth und edlen Gesinnungen übertreffen lassen.“ ¿e
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— — Köln, 30. Oft. Seitdem die Ruhe unserer Stat! am 27sten d. M. gestört worden, ist nichts hier vorgefallen}
was irgend eine Besorgniß wegen Erneuerung ähnlicher Auß tritte begründen könnte.
Die Rheinschifffahrts - Central - Kommission ha fár diejenigen Rheinschisffahrtssachen, in welchen sie als Appel Instanz zu fungiren berufen ist, um dem Puólikum die Uebe! zeugung zu gewähren, daß die Appellsachen von Seiten di Central - Kommission nicht willkärlih, sondern nach bestimmt Grundsäßen behandelt worden, sih in der Sikzung vo! 13. Juli d. J. definitiv über das nachstehende Geschäfts- Regu lativ O Y j ;
„S. 1. Die bis zur Eröffnung der Sitzungen eingegangen! Spruchsachen werden, nah Jahalt des Art. 88 der Uebereinfun vom 3i. März 1831, dem Oder - Juspeftor vorliegen. §. 2. Uebt dieselben führt derselbe, der Zeitfolge uach, eine Prozeß - Liste, wels den Stand der einzelnen Sachen am Schlusse einer jeden Sigul und den erfolgten Spruch, seinem materiellen Juhalte nach, darleg! &. 3. Die betreffenden Akten führen die Nummer dieses Proze Registers. §. 4. Gleich uach jedesmal erfolgter Koustituirung d Central-Kommission legt der Ober-Juspektor die eingegangeuen Appel Sachen dem Präsideuten vor, der davon in der nächsten Sitzung A! cige macht. §. 5. Der Präsident ernennt für jede Sache cinen R! F iditèn und Korreferenten. §. 6. Die übrigen Bevollmächtigl( fönuen fich die Akten auf kurze Zeit zur Einsicht und Fuforutatio zustellen lassen. §- 7. Die Referenten und Korreferenten referirt schriftlich. §. 8. Jun der vom Referenten zu verfasseuden Relatio muß geprüft, resp. angegeben seyn: a) ob die Central: Koumiisi fompetent in der Sache ist; h) ob in Betreff der Appell - Anmeldul| die im Art. 88 der Uebereinkunft vom 31. März 1831 vorgeschricb! nen O gehörig beobachtet worden sind; e) ob die Justructio der Sache spruchreif geschlosscn is, oder ob zur Ergänzung der J' struction noch Vorbescheide, und worüber, zu erlassen sind. Es fodann der That - Bestand festzustellen und mit einem Gutachten j? Entscheidung der Sache zu schließeu. §. 9. Demnächst gelangt d Relation mit den Aften an den Korrefereutcu, der solhe au? de
Grund der Aften prüft und sciuen Beitritt ausdrücét, eder falls ‘i
etwas zu erinnern findet, oder anderer Meiuuug ist, dies anme!
In cinem Jahre oder zweieß wird er Premier - Minister seyn. Er wird nicht in einem Bri tun einige LWortf ber diesen Gegenstand an alle guten Amerikaner. Man begegnE Lord Durham mit aller ihm gebührenden Achtung, mehr fan
sich nicht auf dem Schauplatz der
des funfzehnten Jahrhunderts unter den viêlen Gestalten, die dort au
M unserem Auge vorüberziehen. Sein Name wird neben dem des groß- * artigen und redlichen Eberhard im Bart von Wüittemberg und des
9 sgr. 5 pf. taxirte adelige Gut Drosdowen nebfi Pertinenzien soll am 16. Yannuar 1839, Vormittags 11 Uhr, vor dem Ober-Landesgerichts- Assessor Book an ordent-| am 1. licher Gerichtsstelle in nothwendiger Subhastation ver- kauft werden. ‘ Taxe und Hypothekenschein fiud in-un- serer Ene einzusehen.
Civil -Seuat des Königl. Ober - Landes-
Klein Kaczkowo Nr. 5 so am 9. Februar 1839, Vormittags 10 Uhr,
gen können in der Registratur eingesehen werden. Ulle unbekaunten Real-Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung der Präklufion spätestens in diesem
kanten Real - Futeressenten :
Er stellt dic Relation mit deu Akten dem Referenteu zum Vortrage &. 10 Von der Antheilnahme an dem Vortrage und der Fäl-
rück. \ ] lóna des Urthcils föunen sich einzelne Bevollmächtigte mit Augabe ;
der Gründe refusiren, in wel chem Fafle sie abtreten. §. 11. Wird aus folhem Anlasse, oder aus anderen statthafien Verbhinderungs- gründen, die Zahl der anwesendea Glieder der Centrzl - Kommission unter fünf hiauntergebracht, so wird die Bchandlung der Sache so lange ausgesetzt, bis diese g beisammen ist. §. 12. Ein Glied der Ceutral-Kommission fann bei solchen Spruch - Sachen einem anderen Gliede derselben sein Stimmrecht nicht Übertragen. §. 13. Finden die Re- und Korreferenten, daß Formalia der Appecllatiou uicht ge- hörig beachtet worden, oder daß die Central: Kommission nicht fou- petent sey, so ist die Sache sofort allein in diesen Beziehungen zam Vortrage zu bringen, damit die Ceatral-Kommissiou wegeu etwaiger
urückweijung der Appellation, allein aus diesen Gründen, cinen Be-
luß fassen fann. §, 14. Halten die Referenten und Korreferenten dic Sache nicht für spruczreif, so muß dieselbe in der Ctntral-KFom- mission zum Vortrag gebracht werden, damit hier über die zu er- gänzenden Punkte das Erforderliche beschlossen werde. Eine Ausfer- tigung des Protokolls, in welchem die noch zu erledigenden Puufie bestimmt sud, geht durch den Ober - Jnspeftor au das betreffende Rheia-Zoll-Gericht. §. 15. Beim Bortrage werdeu die Schrifien der Re- und Korreferenten, fo wie die bezüglichen Afkteusiüccke verlesen, die Diskussion wird demnächst eröffuet. §. 16. Ergiebt c tz Beriaufe
Î dersciben, daß cine Veroollständigung der Justruction nöthig scy, so
2 L E wird diese durch Pcotokoliar-Beschluß ausgesprochein, und das ‘Protokoll die andere derselben werde demnächst durch Ueberläufer aus der E S a ee
wird mit den Akten durch den Ober-Juspektor dem betreffenden Rhein- Zoll-Gericht zugefertiget. §. 17. Jjt das Erforderniß der Bervouüfián- digung nicht vorhanden, so beschließt, nachdem die Diéfussion eschlossen, die Ceuntral-Kommissiou über die zur Eutscheidung zu stellenden Fragen, s. 18. Die Entscheidung erfolgt durch die Mehrzabl der Siimmen, bei deren Gleichheit diejenige des Präsidenten die Majorität bildet. Die Glieder der Minderzahl können ihre abweichende Meinung, mit oder obne Gründe, zu deu Akten niedeilegen. §. 19. Die Re- und Korreferenten sind dabei keineswegs an die bei der Re- und Correla- tion geäußerten Gutachten gebunden, sondern fie stimmen nach der Ueberzeugung, welche ihuen im Laufe der Behandluüg der Sache bei der Ceatral-Kommission geworden ist. §. 20. Bis zum Tage derje- nigen Sizung, n welcher die Sache zum Vortrage gelanget, fönnen der Appellant, und wenn beide Partheien appellirt haben, beide ge- meinschaftlich die Berufung von der Central-Kommission zurücfzichen. Die dicsfälligen Erklärungen sind bei dem betreffenden Rhein-Zoll-
Ï gerichte abzugeben und von diesem durch den Ober-Jnspektor an die
Central-Kommission zu bringen. Eine einmal zurückgezogene Sache faun bei derselben nicht wieder vorgebracht werden. §. 21. Der Präsident bestimmt, welches Glied der Central-Kommission die Re- daction der Urtheile zu übermhmen hat. §. 22. Jn einer der näd- sen Sigungen, und jedesmal im Laufe der jedesmaligen Zusammen- unft der Central-Kommission, werden die Urtheils-Entwürfe verlesen, uud nach deren Annahme von sämmtlichen Bevollmächtigten volzo- gen. §. 23. Die Ausfertigungen vollziehen der Präsident und das je Geschäfte des Seccretariats verrichtende Mitglied. §. 24. Die Ausfertigungen werden durch den Ober-Fuspektor mit den Aften und den sonst etwa vorhandenen Beweisstücken dem betreffenden Nhein- Yollgerichte zur Publication zugefertigt. §. 25. Sind die zur Er- gänzuug remittirten Aften (§. 14. 16.) nicht zur nächsten Sitzung zu- rücégelangt, so macht der Ober-Juspeftor in dieser davon Anzeige und die Central - Kommission wird durch Protokollar - Beschluß und dessen Mittheilung durch den Ober- Juspeftor, ein Monitorium an das betreffende Gericht erlassen. §. 26. Gelangen zu der darauf folgenden Sizung die Aften an die Central-Kommission zum Spruche nicht zurü, so-ist der Bevollmächtigte des betreffenden Staates von der Central - Kommission einzuladen, die Verzögerung zur Kenntniß seines Gouvernements zu bringen, damit das Gericht durch) das ibm vorgesezte Jusliz-Minifterium zur schleunigen Einscudung der Akten, oder zur Angabe der Gründe, aus denen solche nicht crfolgen fanu, aufgefordert werde. §. 27. Die Modifizirung und Ergänzung dieses Mde EMenss ist, weun fich ein Bedürfaiß dazu C atedi, vor- ehalten.“
E S E E E E E L E L L L D E L EO B D L TERRRR
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Herzog Albrecht der Beherzte, Stammvater des Kô- niglichen Hauses Sachsen. Eine Darstellung aus der Sächsischen Regenten -, Staats- und Kulturgeschichte des XV. Jahrhunderts, großentheils aus archivalischen Quel- len von F. A. V. Langenn. Leipzig 1838. 8.
Daß durch Monographiecen über die Geschichte bedeutender Män-
ner die allgemeine Geschichte erst gehörig begründet werde, ijt befannt genug, und insofern ist auch dieses neuere Werk, welches zugleich durch scinen Juhalt auch für die jezt zum Preußischen Staate gehö- rigen Gebiete vielfach von Wichtigkeit is, cin danfenswerthes Unter- nehmen für die gesammte historische Literatur Nord-Deutschlands. Jn dem Leben großer Mäuner {in politischer und intelleftueller VBezie- hung sptiegelt sich immer fast ihre ganze Zeit ab. wie der Verf. selbst in der Einleitung bemerkt, „„der Herzog Albrecht von Sachsen uicht als ein Beweger seiner Zeit und Leiter der Haupt-
„Zwar erscheint“;
Begebenheiten, er wirkte in dem gegebenen Kreise, doch verliert er
aua: E:
1261 flugen Albrecht Achilles von Brandcudburg nicht als gleichgültig in
den Deutschen Geschichten genannt. Als Freund der beiden Kaiscr ;
Friedri 11. und Maximilian, war Herzog Äldrecht am Schiusse des Mittelaliers überall in Deutschland, vou den Gräuzeu Ungarns bis zu dea Gestaden- Frieslauds, thätig und trug vornehuilich bei zur He- ung des Ansehens des Hauses Wettin, ive!ches erst durch seinen Großvater, Friedri den Streitbaren von Meißen, in der ersien Hälfte des funfzchnten Jahrhunderts die Sächfiscze Ländermasse zu- sammengebracht hatte, wie wir sie in der Zeit der Reformation mit ciuem gewissen politischen Uebergewicht hervortreten schen. Albrecht war der jüngere Bruder des Kurfücslen Erust von Sachsen, vou weihen Beiden die noch jet bestehenden bciden Hauptlinien des Hau- ses Weitin abstammea, uud eriunert dadur aljo an die folgenreiche Theilung der weit ausgedehnten Sächsischen Länder, aus welcher je- nem Fürstlichen Hause für seine spätere Größe so viel Nachtheil er- wachsen ist. Auch im Munde des Volkes hat sich scin Andenken er- halten dur den sogenaunten Prinzenraub des Kunz von Kaufung, welche Sache hier noch einmal ausóführlich behandelt wird; und a!s Großvater des Herzogs Moritz, der gegen Kaiser Karl die Freiheit dr evangelischen Kirche rettete und feinem Stamme die Herrschaft im Sächsischen Hanptlaude zuwandte, nimmt er um so mehr das all- gemeine Interesse in Aufpruch.
_ Wie der Titel lehrt und der Text des Buches beurkundet, ist diese Arbeit aus den Duellen geschöpft, obschon auch die Be- nugung der neueren Hülfêmittel feincesweges versczmäht ijt. D-:11 Fleiß und die Sorgfalt des Verf. in der Verarbeitung seines Stcffes wird mau überall leicht erfennen. Eine einfache und fiare Darstellung zeichnet das Werk vortbetihaft aus; ohne Beimischung fremdartiger Bemerkungen und besouderer Ansichten des Verf. findet sich überall nur cine Entioifelung der Sache, und so viel es möglich ivar, hat derselbe, was bci folcher Monographic gewiß zu billigen ift, die Sprache und die Ausdrücke der Duelleu mit in den Tert aufge- nommen, so daß diese Schrift dadurch cinen gewissen urkundlichen Charafter erbält. Daß der Verf. das Leden feines Helden mit einer gewissen Vorliebe geschrieben hat, licgt ia der Natur der Sache, utid fanu nicht befremden, da eben uur das besondere Jateresse an solchem Gegeuftande den auédauerden Fleiß in der Behaudlung desselben zu erregen im Stande ist. Doch ift bier auch die gewöhnliche Klippe des Biographen glücklich vermieden worden, indem der Verf. die Flecken und Schwächen in dem Charakter scines Helden keineswegs verschwiegen hat. Auch verdient noch hervorgehoben zu werden, daß bei der Dars legung der historischen Verhältnisse, an weichen Herzog Albrecht An- theil nahm, immer auf die frühere Zeit Rücksicht genommeu worden ist, so daß man in den Stand gesetzt wird, die späteren Begebenhei- ten, die hier ausführlich entwickelt werden, gehörig zu Übersehen und zu würdige. :
Man muß die lezten Zeiten des funfzehnten Jahrhunderts, de- nen Herzog Albrecht angehörte, cinc Zeit der Gährung der politischen und religiösen Verhältnisse in Deutschland nennen. Alles war iun einem Zustande der Bewegung, um mít der Auflösung der mittel- altrigen Verhältnisse in weltlicher und firhliher Beziehung die neue Gefsialtung der Dinge hervorgehen zu lassen, wie sie das Zeitalter der Reformatiou auch alsbald berbeiführte. Das Deutsche Neich löste sich unter dem schwachen Kaiser Friedrich in sich auf und gab den fleinen politischen Vereinen in demselben, wo nur fräftige Fürsten hervortraten, Raum zu einer selbstständigen Gestaltung und zur Aus- bildung ciner wahrhaften Staatsmacht. Die Deutsche Kirche war durch die Hussitischen Händel, an welchen Sachsen durch seine Be- rührung mit Böhmen um so mehr Antheil nehmen mußte, vielfach zerrüttet und erwartete ihre neue Begründung durch die Reforma- tion. Als Mitregent scines Bruders, des Kvrfürsien Ernst, und nach der großen Theilung der Sächsischen Ländec als selbststäudigzer Deutscher Fürst nahm Herzog Albrecht an alleu aupt - Verhältnissea sciner Zeit Antheil, wie uns dies in den sechs erjten Kapiteln, welche die ersie Hälfte des Buches umfassen, geschtidert wird. Als Schæwie- gersohn des Königs Georg Podiebrad von Böhmen wurde Albrecht zunächst in die Hussitischen Händel verwickelt, sirebte nach dem Tode desselben uach der Böhmisen Krone und kaut dadurch zuerst mit dem Könige Matthias Corvinus von Ungarn in Berührung, gegen wel- cen er bald darauf als Reichs- Feldherr für Kaiser Friedrich, wenn auch nicht mit Glü, doch vou dem Geguer selbst geachtet, zu fämpfen batte. Daun begleiten wir den Herzog auf einer Wallfadrt nah dem gelobten Lande, lernen fcine Theilnahme kennen an den Unterhandlungen und Kämpfen des Kaisers mit Herzog Karl dem Kühnen von Butgund an Rhein und seine Kämpfe für scinen
reund Maximilian mit den aufrührerishen Niederländern. Die Schilderung der Thaten Albrechts in Friesland beschließt die Ge- schichte seiner poliiischen Wirksamkeit.
Das fiebente Kapitel, welches zugleich den zweiten Haupttheil des Buches bildet, giebt cine sorgfältige und ausführliche Schtiderung vou den inneren Verhältnissen der Sächfischen Länder jener Zeit, und da die Hauptpunkte dicser Darsielung nicht nux für die Norddeut- {chen Länder im Allgemeinen ihre Geltung haben, sondern uns auch den Kuitur-Zustand und die Gesta!tung des bürgerlichen Lebens vie- ler nun zum Preußischen Staate gehörigen Territoricu darlegen, so verdieut es um so mehr, díc Aufmerksamkeit darauf hinzulenken. Hier möge es genügen, uur auf die wichtigsten der von dem Verf. behan- delten Verhältnisse hinzuweiseu, Die Ausbildung der Landes-Hohcit,
cgebenheiten der zweiten Hälfte |
wie fie sich am Schluß des Mitteialters allmälig vollendete, oder die Siellung des Regenten mit den dahin gehörigen staatórechtliczen Ver- bältuissen, is hier zunächst anschaulich eutwicelt worden, woran \ich
* die Darstellung der Gerechtigfkeitspflege und Polizci neb| dem Zu-
stande des fittlihen Lebens anschlict, Das Finanzwesen, das Städtes wesen na seiner inneren Organisation und der Handels - Verkehr in
enen Gebicten siud auf gleie Weise behandeit. Auch die fir!li erhältnifse, das damalige Treiden in der S3 ensee ad R ¿ findet man gehörig berüdckfichtigt. des Kriegswesens des Sächsisczen Landes, ferner des Bergbaues, wel: ger e E dia B esonderen Aufschwung erbieit, und eine Schiüiderung von d
uns E am färllichen Hefe a mebrt den Wert1h dieser rift, welze h uicht minder dur äußere Ausstattung dem Publikum E 9 E EE
Daran reiht fich eine Darfieüunrg Zeit durch die Auffindung neuer Erzgruben einen
Eia Aghang von Uckunden ver-
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Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Sti. Z., S. 1256 Sp. 1, Z. 40, statt: „Frankreih“/, lies: Rußland. é
A D A S Den 3. November 1838.
Amtlicher Fonds- und Geid-Cours-Zettel.
Pr. Cour F ; ¡t H . r. Lour. Frief. | Geld. N| Brief. | Geld.
Si.-Schnid-Sou.
Pr. Engl. Obl. 30. PrämBoà.d.Seeh.|— Karm.Obl.n.1.C. Nm. lat. Sek. do. Berl. Stadt - Obl.
163 ¿64 102 '/2 omm. Pfaudbr. iS#| 101° /g -— 103!/, | 1023/4 iKur-a.Neum. do.j35| 101S/, | 10/,
103!/; | 1025/; [Rüeksi. C. und Z. 1023/7, | 102!/, } Sch. á. K. o. N. 102?/s | — R
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Frankfurt a. M. WZ. . 150 F1. 2 Mt. Peberaburg «oooooooo oes 100 Rbl.
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230 Fl. 9 | 2 Mt. 300 Mk. Kars 300 Mi. 2 Mt,
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Auswärtige Börsen,
Amsterdam, 29. Oktober.
Niederl. wirkl. Sebuld 5315/,,. 59%, do. 10111/,,. Kans- Bill, 5%/, Span. 15/,. Passive 4, Ausg. Sch. —. Preuss. Präm.-Sch. 122. Poln. 1191/,. Oesterr. Met. 1C33/,.
Tinsì. —.
Antwerpen, 28. Oktober.
Zinsl. —. Neue Anl. 153/,. Br. 153, G.
Wien, 29. Oktober.
59/0 Met. 10718/,2. 49% —. 3% 82/42 21/29/5 —. 19 Bank-Actien 1463, a a L S 12 19 /0
Neue Ánl. 6539/,,.
E aaa A e : onntag, 4. Nov. Jm Opernhause: on Juan in 2 Abth. * Must von Wee Ò Ale. MEEr
Im Schauspielhause: Die Geschwister, Schauspiel in 5 Abth., von E. Leutner.
Montag, 5. Nov. Im Schauspielhause: Die Doppelleiter, komische Oper in 1 Akt, nah Planard, von C. Blum. Musk von Ambroise Thomas. Hierauf: Der reisende Student, musi- kalishes Quodlibet in 2 Abth.
Fn Potsdam: Zum erstenmale: Onkel und Nichte, Lust- spiel N E ges Th. E '
ienstag, 6. Nov. Im Schauspielhause: Clavigo s syiel in 5 Abth., von Goethe. NLAN a tis
Königsstädtisches Theater. Sonntag, 4. Nov. Zum treuen Schäfer. Komische Oper in 3 Aktien, nach dem Französischen des Scribe und Saint-Georges, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Adam. Montag, 5. Nov. Nelke und Handschuh, oder: Die A der Fame L L Neue Parodie eines on oft parodirten Stoffes, in ten, von J. ¿ E “ A. A Ble dite Gi 4 E Frey Dienstag, 6. Vèov. ie Reise auf gemeinschaftlihe Kosten. Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Der lente L Handwerker, oder : Der spiel in 2 Akten, von Franz Schmidt.
chmied von Antwerpen. Schau-
Fn Vertretung des Redacteurs: Wengzel. - Ei dn Ii
Gedruckt bei U. W. Hapn.
Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.
Nothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Cöslin. __Subhafstations-Patent.
Das im Neu-Stettinschen Kreise belegeue Gut Born- tin, abgeschäßt auf 30,120 Tbir. 1 sgr. 4 pf. , soll zu- folge der nebst Hypotheken-Schein und Bedingungen in unserer Registratur einzusehenden Taxe Februar 1839, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werdeu.
Céslin, den 7. Juni 1838. Königl. Ober-Landesgericht vou Pommern. Civil-Senat.
Bekanntmachungen.
Ober-Landesgericht zu Justerburg. Das im Oleztzkoschen Kreise belegene auf 23,71% Thlr.
Insterburg, den 1. Mai 1838. gerichts.
Mot Les Verkauf. Ober - Landesgericht zu Bromberg.
ermine zu melden. Die. dem Aufenthalte nach unube-| getrennt
wowieyskischen Eheleute, ) die Barbara v. Gorccka,
v. Gorecka, werden hierzu bffeutlicy vorgeladen. |den hierzu Bromberg, deu 21, Mai 1838 A E N
Nothwendiger Verkauf.
Di R lera 2 Ratibor.
N j ) ie freien Allodial-Rittergüter Wieschowa, Kunary, | unbefa 5 L Das im Wagrowicer Kreise gelegene, landschaftlich Nieraderhammer im Kreise, Tost E das Alodial: d dTarats Lraaien, Md auf 6787 Thlr. 22 sgr. § pf. abgeschägte adelige Gut Rittergut Stollarzowiy im Kreise Beuthen, im Ver- licher Gerichtsstelle im Termine ll N eun 107,542 s: Ds 9 pf., abgesondert; l aber, und zwar die Güter Wé-schowa, Kunary und i ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Die Nieraderhammer auf 63,848 Thie, ‘28 lr U pf, und axe, der Hypothefen-Schein und die Kaufbedingun-|das Gut Stollarzowiß auf 27,438 Tblr. 15 sgr. 7 pf. gesprochen werden wird. landschaftlich abgeschäßt, zufolge der nebs Hvpotheken- Schein und Bedingungen iu der Regisiratur einzu- schenden Taren, sollen entweder im Verbande oder
¡ l am 16. Januar 1839, Vormittags 9 Ubr, | 1) die Bogislaus und Michalina v. Gorecka- v. No- | vor dem Deputirten, Herrn Öber-Laudesgerichts-Assessor Wichura, an ordentlicher Gerichtsffelle subhastirt werden. z) di ) Von den dem Aufenthalte nah aus dem Hypo- ie Kunigunde, geborne v. Noznowska, verehel. |thekenbuche nicht ersichtlichen Real-Juteressenten wer-
è 1) die Erben des Vorbefizers Mathias Freiherrn
v. Wilczek ;
mine zu melden.
Fastrow, den 10. Oftober 1838.
_—
ist Termin auf
v. Wilczek und dessen Ehegattin Dorothea, geb, Kufffa, und unter denselben insbesondere die Ge- schwister Franz, Dorothea, Anton und Joseph
2) die Eugen v. Hennebergshe Koufkurs- Kuratel; 3) die Ecbeu des Karl Joseph Grafen Henkel; öffentlich vorgeladen und außerdem alle unbefannten Real - Prätendeuten aufgeboten, fi bei Vermeidung der Präklusion spätesteas in dem vorbestimmten Ter-
Ediktal-Citation. „Nachdem die befannten Erben des am 15. Dezember i831 zu Borkendorff verstorbenen Gutspächter Eduard Freytag der Erbschaft entsagt haben, so werden dessen 4 des dem Nachlaß bestellten Kurators vorgeladen, sich bierselbst an ordent-
(den 15. August 1839, Vormittags 11 Ubr, zu melden, widrigenfalls dieselben präkludirt und der etwanige Nachlaß als herrenloses Gut dem Fiskus zu-
Königl. Land- und Stadigericht.
Ediftal-Citation., Die Ehefrau des Matrosen Balz, Friederike, geb. Golz, hat gegen ihren Ehemann, wege Verlassung, auf Trennung der Ehe angetra Beantwortung der Klage uud YJustruction
den 8. Januar 1839, Vormittags 10 Uhr,
auf dem NRathbaufe hierselbsi augesezt, zu welcheux der seinem jetzigen Aufenthalt nach unbekannte Ver- fiagte, Matrose Johann August Balz, hierdurch vors geladen wird. Bei scinem Ausbleiben wird, dem An- trage der Klägerin gemäß, die zwischen beiden Theilen bestehende Ebe getreunt und Verklagter für den alicin schuidigen Theil erklärt werden.
Neuwarp, den 16. Juni 1838.
Königl. Lauds- und Stadtgericht.
Nothwendiger Verfauf.
Von dem Königlichen Land- und Stadtgerichte zu Uecermünde sollen die beiden an der Chauffee zwischer Pasewalf und Anflam, eine Meile von ersterer Stadt delegenen Etablissements
1) Albertsbof, früher Saurenkrug genannt, aus einen
berrschaftliczen Wohnhause, einer Scheune, eineux Stallgebäude, Bacfbause, zwei Familien-Häusern, zwei Ställen, einer Boë-Windmüble, einem Kruge nebst 3 Ställen, 1 Morg. 110 (] Ruth. Garteüs land, 71 Magd. Morg. 19 Ruth. Acker und 26 Magd. Morg. 111 [] Ruth. Wieseu besicheud, taxirt auf 5998 Thlr. 21 sgr. 8 pf., Wilhelmösthal, besichend aus cinem Wohnhause, einer Scheune, einem Stalle, zwei Familicnbäusern nebst einem Stalle, einer Schmiede mit Wobnung, 44 Magd. Morg. Acker incl. 4 Magd. Mor Sandschellen, 51 Magd. Morg- Wiesen und Magd. Morg. Koppelu, tarirt auf 2197 Thir. 5 sgr
am 8. Mai 1839, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Die Taxe und Hypothekenscheine sind in der Registratur einzusehen. i