1838 / 312 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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weil Beiden bei ihrer Ernennung zu ses eine solche Beförderung versprochen worden war.

Obgleich die Morning Chronicle eine JIñvasion Ruß- lands in ÎIndien für unmöglich hält und der Meinung is, daß die Russen selbst im Ernst an ein solches Unternehmen nicht denken könnten, so will sie dech den Vermuthungen der Oppo- sitionsblätter, daß Rußland an den Gränzen Jndiens Unruhen zu nähren suchen möchte, nicht widersprehen. „Wir räumen ein‘, sagt sie, „daß eine wohlbedachte Politik uns gebietet, ein wachsames Auge auf jene Macht zu haben und nöthigenfalls Schritte zu thun, um ihre Absichten zu vereiteln. Jndeß ge- rade daraus entspringt unsere Sicherheit, daß Rußland nur durch andere Nationen gegen uns wirken kann, und daß wir bei dem trefflichen Zustande, in welchein sich unsere ungeheure Truppeninacht in Indien befindet, Anzrisfs - Versuche von Sei- ten dieser Nationen stets schnell züchtigen können, während es nicht in Rußlands Mocht steht, ihnen Hülfe zu leisten. ¡Liegt Persien erst zu Rußlands Füßen“/“/, sagt der Verfasser der Broschúre: Rußlands Fortschritte im Osten, „„„und ist

Afghanistan von ihm eingeshüchtert oder beschüßt, wer wird dann noch über die einst für unmöglich gehaltene Invasion Jn- diens durch Rußland spotten oder lachen?‘/‘/ Es ist leicht zu

sagen: Afghanistan von Rußland eingeschüchtert oder beschüßt.

Ader was würde die Indische Regierung unterdessen thun? Wir haben geschen, daß die Indische Regierung, obgleich Herat fast 2000 Englische Meilen von unjerer Indischen Gränze ent- fernt ist, doch Mittel gefunden hat, den Schach zu belehren, daß er von England ebensowohl etwas zu fürchten hat wie von Rußland. Der Beherrscher des Pendschab kennt seine Stellung zu gut, als daß er die Indische Regierung, die ihn zermalmen kann, herauésordern sollte, um Rußland zu dienen, welches ihm nicht beizustehen vermag; aber sowvhl dieser Fürst als die Afghaneu werden scharf bewacht werden.“/

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 30. Okt. Die Reise des Königs nah Nor- wegen soll nun wieder bis zum 5. November aufgeschoben seyn, wenn sie überhaupt stattfindet. Die Königin wird Se. Maje- \tât vermuthlich nicht begleiten. al

Unser Gesandter in Kopenhagen, Herr von Lagerheim, ijt auf U-laub hier eiagetrossen. i

Die heutige Staats-Tidning entlehnt dem Englischen „Courier“ einen umständlichen, gegen das „Kieler Korrespon- denz-Blatt‘/ gerichteten Artikel úber den Sund-Zoll. |

Auch das „dritte Stoholmsblad“/ ist durch das Hof- Kanzler-Amt eingezogen worden, worüber das Aftonblad, als eine unverdiente Verfolgung der Presse, bittere Klage führt.

Deutschland.

Weimar, 6. Nov. Des Großherzogs Königl. Hoheit ha- ben unter die Zahl der Großkreuze Höchstihres Haus - Ordens der Wachsamkcit oder vom weißen Faiken aufgenommen: 1) Se. Durchlaucht den regierenden Fürsten Günther Friedrich Karl zu Schwarzburg-Sonders8hausen; 2) Se. Durchlaucht den Prinzen Georg Karl Friedrich zu Sachsen-Altenburg, und 3) Se. Durchlaucht den Fürsten Ludwig zu Anhalt-Pleß.

Weimar, 7. Nov. Von der gestern erwähnten Schrift des General -Superintendenten Pr. Röhr ist seit we- nigen Tagen bereits die vierte Auflage gedruckêc und vergriffen worden.

Hamburg, 6. Nov. Gestern Abends begaben sich der Prinz und die Prinzessin Christian von Dätemark von Al- tona nach Hamburg ins Theater, wo die große Fremden-Loge zu ihrem Empfange in Bereitschaft gesezt war; bei ihrem Ein- rritte auf Hamburgisches Gebiet wurden die hohen Herrschaften mit militairischen SEhren empfangen.

O esterreich.

Wien, 1. Nov. (Nüärb. Korr.) Als ih der „Schlesi- chen Zeitung’ in Bezug auf ihre Nachricht vom Uebertritt ines ganzea Slawischen Dorfes in Mähren zur protesianti- {chen Religion widersprach, geschah es mit der Verwahrung, daÿ wohl ein ganz spezieller Fall zu dieser Uebertceibung Au- laß gegeben haben fönnte. So is es wirklich, Man kann sich auf folgende Angaben verlassen, die nach der genauesten Erkun- digung mitgetheilt werden. tatt eines ganzen Dorfes, wel- ches über 200 Häuser zählt und in der Mitte zwischen Brünn und Ollnúß gelegen ist, sind es bloß 10— 14 Individuen, die ihr Glaubens-Bekenntniß ändern wollen. Veranlassung hierzu gab, wie es heißt, eine diesen Leuten unverständliche Predigt des- früheren Pfarrers über den heiligen Leib Christi in beiden Gestalten, und dann die Nachlässigkeit in Lehre und Lebens- wandel des folgenden Geistlihen, welcher seiner Stelle bereits enthoben worden. Dieser Same ging, vielleicht bei Berührung mit den nacbarlichen Drotestantea, auf, und die Leute sind nun, nach dea bestehenden Geseßen, vorerst in Unterricht ge- nommen worden, Von einer Entsagung auf alles Kirchen- Eigenthum , wie jener Berichterftatter detaillirt hat, kann schon aus dem Grunde keine Rede seyn, weil dasselbe der Patronats- Herrschaft Schebetan angehört. 4

Die Schles. Zeitung schreibt (über Wien) von der Montenegrinischen Gränze vom 19. Okt.: „Die Montene- griner scheinen dur die Anordnungen Hassan Bey's, welcher aile Gräânz-Dâsse theils durch eigene Truppen, theils auch durch bíe ihm von Oesterreich angebotenen besetzen ließ, veranlaßt worden zu seyn, ihre neuen Eroberungépläáne vor der Hand auézusesen. Vorzüglich der unerwartete Anblick Oesterreichi- \cher Uniformen auf Türkischem Gebiete cheint sie so schnell cines Besseren belehrt zu haben. Sie haben sich von der Gränze zurückgezogen und die beträchtlich angewachscnen Zu- sammenrottungen sich wieder aufgelöst. Jnzwischen ist zwar auf einer andern Seite ein berôchtigter Ocsterreichischer Deserteur miet60Mann aus Montenegro in das Oesterreichische Albanien einge- brochen, jedoch nach einem lehaften Gefechte von den allenthal- ben aufgejtellten Piquets wieder zurückgeworfen worden. Jn Herzegowina und Bosnien dauern die Aufwiegelungs-Versuche unter den Raja's, wie es scheint, nicht ohne Érfolg sort. Die Emissaire, welche damit sich befassen, sind meistens Mönche. Wenn die Türkischen Autoritäten fortfahren, diesen Umtrieben so wenig Aufmerksamkeit zu widmen, als bis jet, ist für die Ruhe genannter Provinzen Alles zu besorgen. Ein Vetter des Vladika ist am 10. Oktober von zweien Individuen, die einer von dem Vladika aús Montenegro verwiesenen Familie ange» hbren, ermordet worden. Ein Gerücht behauptet, dies sey das erste Opfer eines Komplottes, das sich zu gänzlicher Ausrottung

vorgetragenen Wunsch desselben, seinen beiden ehemaligen Kaplä- nen Locéwood und Frere eine Präbende zu verleihen, jeßt er- füllt, und dem Ersteren eine Präbende zu Canterbury, dem Lebteren eine an der Kathedral - Kirche gu Westminster ertheilt,

aplánen des Unterhau-

Kaiser ernannte, und von Sr. Heiligkeit dem Papste bestätigte

Nokting, feierlichen Besiß von der Prager Erzdidzese und Me-

‘Anstalt hat ihren Winter-Curs ohne Schüler begonnen. Ver- muthlich wird sich die Regierung veranlaßt finden, die- Anstalt aufzuldsen und einen Theil der Mittel zur Unterstüßung von Theologen, welche auf Universitäten stuoiren wollen, zu verwen- den. Der ehemalige Bayerische Feuerwerker Georg Sieber, welcher unter dem Namen eines Grafen von Tattenbach hier lebte und wegen Wechselfälschung zu dreijähriger Schelleniverk- Strafe verurtheiit wurde, hat sich mit einem Beile den linken Vorderarm abgehauen, um der Schande der dffentlichen Arbeit als Sträfling zu entgehen. Herr E. Frei, Ober - Gerichts- Präsident in Basel-Landschaft, wurde leßten Sonntag (28sten) auf dem Wege zwishen Reinah und Dornach von zwei Bur- schen meuchelmörderish angefallen, mit funfzehn Hieben úber den Kopf niedergestreckt und lebensgefährlih verwundet. Der Umstaud, daß Herr Frei von Aesch kam, wo sein politischer Gegner, Herr Gu6willer, als Wahl-Kandidat auftrat, scheint anzudeuten, daß Parteihaÿ im Spiele war; au ift dem Miß- handelten nichts geraubt worden als sein Hut. Zu Alinau, Kanton Thurgau, wurde ein Knabe von eilf Jahren von dem Schulmeister wegen eines verfehlten Rehnungs-Exempels so miß- handelt, daß er zwei Tage barauf starb. Der Knabe wurde am 21sten bestattet; der Schulmeister sieht im Gefängniß seinem Urtheil entgegen.

fel mehr unterworfen zu seyn, daß die fremden Truppen den Kirchenstaat nächsiens verlassen werden, wenn nicht ganz u:1- erwartet Umstände eintreten, welche die bei der Oesterreichi- schen und Französischen Regierung bereits gethanen Schricten rückgängig machen könnten. Man wird sich erinnern, daß die Päpstliche Regierung zur Zeit der eigenmächtigen Beseßung von Ancona durch Französische Truppen proteftirte und ihr Verweilen dort später nur unter der Bedingung zugestand, daß wenn ihre Gegenwart eines Tags nicht mehr nöthig sryn würde, sie auf Verlangen des Papstes sih entfernen müßten. Die Oesterreichischen Truppen hingegen wurden als Bundes-Ge- nossen gerufen, und es ward nie in Frage gestellt, daß sie auf Begehren sich nicht entfernen würden; im Gegentheil hat die Oesterreichische Regierung mehreremale merken lassen, man werde die Truppen auf Verlangen gern zurückberufen. Aber seit der Kaiser von Oesterreich in Mailand die unumschränkte Amnestié aussprach, erkannte er auch zugleich, daß nicht allein in seinen Jtaliänischen Provinzen alle Aufregung verschwunden sey, sondern daß Ruhe, Ordnung und Gehorsam auch in den Nachbar- ländern zurückgekehrt, mithin die Gegenwart des fremden Mili- tairs im Kirchenstaat überflüssig sey. Ançona betrifft, so ¿zweifelt man hier, bei dem guten Einverständ- niß mit dem Französijchen Hof, keinen Augenbli, daß dieser dem gerechten Verlangen (das Wort Unterhandlung kann hier nah der Uebereinkunft nicht angewandt werden) der Päpstlichen Regierung ohne Anstand nachkommen werde. Man sieht L der Antwort von Paris mit Zuversicht entgegen. Daß beide,

als Franzosen, zur Beruhigung der von außen aufgeregten Ge-

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deshalb, daß die Familie Radonich, in welcher édemals die welt- liche Gubernators-Wüärde von Montenegro erblich war, die aber bekanutlich aus Montenegro verwiesen worden is, dabei die Hand im Spiele habe. Man ist auf nähere Daten außeror- dentlich gespannt.‘

Wien, 3. Nov. Das diplomatische Corps, welches dem Hofe nach Italien gefolgt war, ist nun größtentheils voll- ständig; vorigen Dienstag traf der Nuntius Monsignore Alticri von Venedig hier ein; nur der Russishe Botschafter, Herr von Taridiscbess verweilt noch bei dem Großfürsten Thronfolger an den Ufern des Comosee'’s. Die Nachrichten über das Be- finden des Großfürsten lauten fortwährend befriedigend; der mildere Himmel Jealiens úbt bereits jeinen Wor AEgen Ein- fluß, und man hofft, daß bald jede Spur von Besorgniß ver- shwinden werde. Der Legations-Secretair bei der hiesigen Russischen Botschaft, Herr von Gervais, ist als Courier von Como und Venedig hier eingetrofsen Und nach einem kurzen Aufcnthalte abermals nach Como zurückgekehrt. Bei der Fran- zösischen Botschaft besindet sich gegenwärtig der einzige Sohn des Herzogs Decazes, Groß-Referehdarius der Pairs-Kammer, als Attaché. Seine Muttep, die Herzogin, is bekanntlich die Tochter des hiesigen Botschafters, Grafen von St. Aulaire.

Seit einigen Tagen sieht man fortwährend eine Menge Neugieriger vor dem Burg- Thore versammelt, um den dort angestellten Versuchen von Asphalt -Pflasterung beizuwohnen. Sollten diese Arbeiten einen so günstigen Erfolg wie in Paris haben, wo man im vorigen Herbste den großen Plaß Lud- wig’s AY. auf diese Weise pflasterte, so dürfte diese Methode auch in dem ohnehin seines trefflichen Pflasters wegen geprie- senen Wien eine weitere Anwendung finden.

Die zuerst in der „„Hannoverschen zeitung“/ enthaltene und aus derselben in mehrere andere Blätter übergegangene Nachricht, Herr von Pilat sey gesonnen, die Redaction des „Oesterreichischen Beobachters‘ niederzulegen, und eine andere Zeitschrift werde an die Stelle dieses Blattes treten, ist durch- aus ungegründet, wenigstens weiß man hier nichts davon; viel- mehr versichern wohl unterrichtete Personen, daß Niemand an cine solche Aenderung gedacht habe.

In den leßten Tagen haben auf den Gütern des Fürsten Louis Licchtenstein, bei Eisgrub, große Jagden stattgefunden ; auf einer derselben -traf den Fürsten der Unfall, mit dem Pferde zu stürzen, wobei er sich mehrere bedeutende, aber nicht gefähr- liche Verwundungen, besonders im Gesichte, zuzog.

Zwei Mordthaten haben die Aufmerksamkeit des Publi- kums in den leßten Tagen der vorigen Woche auf sich gezogen. Die eine ward von einem Soldaten des Regiments Hessen- Homburg an einem Gemeinen vom Fuhrwesen, auf der Schmelz, cinem entlegenen Exerzirplaßze vor den Barrieren der Stadt, verúbt. Fast gleichzeitig fand ein junger Mann aus dem Oesterreichischen Ober-Ztalien, welcher zur Erlernung der Deut- schen Sprache hierher gekommen war, in einem Raufhandel mit mehreren anderen jungen Leuten, deren einer ihm sein Taschen- messer in den Leib rannte, ein klägliches Ende. Der Thäter ist bereits zur Hast gebracht worden.

Prag, À. Nov. Heute nahm der von Sr. Majestät dem

Prager Fürst-Erzbischof und Primas des Königreichs Böhmen, Alois Joseph aus dem Hause der Freiherren von Schrenk auf

tropolitan-Kirche zu St. Veit. Schweiz. Solothurn, 31, Okt. (A. Z) Die hiesige theologische

Jtalten. Rom, 27. Okt. (A. Z.) Es. scheint nunmehr keinem Zwei-

Vas nun die Franzosen in

owohl Deutsche

der Familie des Vladika verschworen habe, und man muthmaßt

müther in den Provinzen sehr viel beitragen, wird Niemand

láugnen, daß aber, wie gesagt, nunmehr der Augenblick geg, men ist, wo ihre Gegenwart überflüssig geworden, wird jed, der die Lage der Sachen kennt, zugestehen müssen. s cona, Bologna und einige andere Ortschaften ist die Anwes, ruppen in pekuniärer Hinsicht einträglih gewes, da sie den bedeutenden fremden Kriegösold dort verzehrten, uy, manche Personen, die ihren Vortheil davon hatten, werd, ihre Entfernung ungern sehen. - i Der Königl:=Wärttembergische Geschäftsträger und bege! mächtigte Minister in Wien , Frhr. v. Blomberg, ist Hier ej, getroffen. Gestern kam der Graf Shrewsbury mit Familie uy zahlreichem Gefolge ai. reihen Principe Doria heirathen. nâchsten Fasching mit vielem Glanz hier vollzogen werden,

SPalnttt :

Madréíd, 28. Okt. Die Königin Hat ein Dekret erlas;y] wodurch alle Karlisten aus der Hauptsiadt weggewiesen wetdy Es heißt darin: „Die Frauen und unmüändigen Kinder dere gen Personen, die im Dienste des Don Carlos stehen, müs; in der Zéit von acht Tagen Madrid und die Umgegend bis q, acht Leguas Entfernung verlassen. Aufenthalt nehmen wollen, haben sie sich bei den Behörden melden, unter deren Aufsicht sle fortwährend stehen. Mle Kor: E spondenz mit Personen im Dienst des Don Carlos ist bei Tode E Wer dem Feinde als Spion dient, oder ih F auf irgend eine Weise Vorschub leistet, wird vor ein Krie gericht gestellt.“ 4 Der Morning Chronicle wird von ihrem Korresp denten in Madrid unterm 22. Oktober Folgendes geschrieben „Ungeachtet des allgemein ausgesprochenen Wunsches, daß d Reserve-Armee auf die eine oder andere Weise zum Besten d Landes verwendet werden möchte, steht sie doch iminer ne müßig in der Nähe der Hauptstadt. | Ankunfc dieser Trupoen in Madrid befürchtete, ist cingetroffen; ihre Bestimmung ist zu einer Parteifrage gemacht Und dy Nußtken, den sie stiften könnten, durch Jutriguen vernichtet wo

Dies ist bei ailen Truppen der Fall, die nah der Haup ® Herrn Hungs, der das Verfahren in Paris kennen gelernt hat,

ein kleiner Versuch mit Pflastorn vermittelst Asphalts gemacht. Bei dem glücklichen Erfolge, den diese zweckmäßige Erfindung in Frankreich gehabt hat, is zu erwarten, daß sie auch bei uns Eingang finden werde.

Breslau, 7. Nov. (Schles. Ztg.) Legat. Der verstorbene Geheime Justiz-Rath und Landschafts - Direktor, Fischer von Reinersdorf, hat dem Taubstummen- und dem

linden- Institut hierselbst, jeder Anstalt 4000 Rthlr. mit der Bestimmung vermacht, daß beide Legate erst nach dem Tode seines Universal -Erben aus dessen Nachlasse bezahlt, inzwischen aher von ihm weder verzinset noch sicher gestellt werden dürfen. : Universal-Erbe will jedoch \{chon jet den Willen des beide Legate zu Weihnachten d. J. ein-

heit dieser

Erblalsers erfällen und

Elberfeld, 6. Nov. Am Bingerloche is wieder einSchiff, mit 1709 Centnern Salz, gescheitert; die Ladung war mit 4000 Fl. versiche Köln, 0.

Die Tochter Srafen wird d,

Die Vermählung soll ¡F

F Nov. (Org. f. H. u. G.) Zur Düsseldor- S fer A Cie E Bn E geliefert Biele derselben umfaßten aber eine Menge einzelner | mm E L E Gegenstände, und die Gesammtzahl dieser leßtern belief sich auf überhaupt auf dem Lande. . 7098 5028 12126

Schlesien, so wie es überhaupt viele Landhandwerker hat, ent-

30,090, im Werth von 20 bis 241,000 Rthl{r. hielt instesondre noch allein an Kleinshmieden auf dem Lande

Zahl der Einsender betrug 95, von welchen 87 im Regierungs- zirk Düsseldorf wohnen. Von den 3469 Nummern wur- | pen 1669 (also beinahe die Hälfte) zum Werth von 4800 Rthlr. Da nach obiger Angabe der Werth jeder Nummer im Ganzen durchschnittlich gegen 7 Rthlr., von den verkauf- tea dagegen durchschnittlich nur 2 Rthir. 26 Sgr. beträgt, so ergiebt sich, daß meist die kleinern und wohlfeilern Nummern E verfaufe wurden, wobei zu bemerken, daß manche der werth-

Ï volleren Gegenstände, dem Willen der Einsender gemäß, nicht F verfaust werden durften. So weit es sich ermitteln ließ, sind von der Gesammtzahl der Besuchenden !!/,, Fremde, d. h. nicht Düsseldorfer gewesen. Die Zahl der ausgegebenen Ein- trittéfarten betrug im Ganzen 11,062; davon sind 1590 als er, Mitglieder verschiedener Gewerb- ezirks u. st. w. vertheilt und 9562 Die Zahl der abgeseßten Ka-

In den Orten, wo sie ihr

strafe verboten.

Freikarten unter Einsend Vereine des Regierungs- zu 21/, Sgr. verkauft worden. taloge betrug 956. Aachen, #4. Nov.

E E Was ich gleich bei df

L (Aach. Ztg.) Asphalt - Pfla- E serung. Gestern wurde hier vor dem Elisendénatit durch

stadt kommen ; die Offiziere und Befehlshaber derselben werde sogleich von dén unzähligen politischen Juntas und Kluds, q: denen die Hauptstadt so reih ift, des Landes den Unterhandlungen zwischen ( waren zur beiderseitigen Zufriedenheit beendigt worden; er und seine Offiziere sollten befördert un die Reserve - Armee ' verstärkt werden, als die Nachricht, Alaix das Portefeuille annehmen wolle, alle diese Auordnun( wieder zerschlug. Der jeßige Kriegs-Minister, Don Franci Hubert, wollte nichts mit den beabsichtigten Beförderungen thun haben, denn da er selbst nur Brigadier ist und 3 ralé-Schärpe zu erhalten wänscht, so glaubte er, es würde ih \chlecht bei Alaix empfehlen, wenn er die Beförderung des Gew rals Narvaez und sciner Offiziere unterstüße, und daß dam wohl in dêm Dekret, welches scinen Austritt aus dem Mini sterium und den Eintritt des Generals Alaix anzeige, von def Generals - Schärpe 4 Narvaez, der gleich dem Achilles zürnt, weiß Niemand, was Sein Zorn is indeß mehr gegen Espartero, von dem die Ernennung Alaix's ausging, als gegen? die Regierung und die Moderado’s gerichtet, mit denen er ge meiuschaftlih bei einem von dem Herzog von Frias gegebenen ministeriellen Diner zugegen gewesen scyn soll. j er sey in den Jovellanos- Klub aufgenominen worden, der cin * wahrer Krebsschaden für das Land ist und die wenigen zur des Búrgerkrieges noch übrigen Hülfämittel aus In den rein politischen Ziréeln der Hauptstadt beschäftigt man sih mit Projekten u anderer Art, z. B. mit dem angeblichen Wunsche der Königin, einen Regentschaftsrath zur Seite zu haben. Die Lieferungs Kontrakte sind noch immer nicht abgeschlossen. Ci des Herrn Safont ist nicht angenommen worden.“

in Beschlag genoumy und die Partei - Înteressgy aufgeopfert. |

rung und Narvaez

Interessen

Neueste Nachrichten über cinige besonders erhebliche Gegenstände der Gewerbsamkeit im preußischen

r

Erster Artikel, (Fortsezung.)

Fünf Personen auf eine Familie gere net, beträgt derje-

heil der Bevölkerung des preußischen Staats, welcher

sch mit Metallarbeiten beschäftigt, selbs mit Ausschluß der

Berg- und Hüttenarbeiter, beinahe !/,, der ganzen Nation. Es bilden nämlich

«N dic 56,815 Meister wahrscheinlih eben so viel Fa-

/ milien, welche hiernah Personen enthalten ..

ierzu treten die Gehülfen, welche der Regel nach

r unverechelicht anzunehmen sind mit

dieses ergiebt Personen

Ï welches von den zu Ende des J haupt gezählten. .. :

“beinaho '/¿, ist, Mehr als die Hälfte der Metallarbeiter be- eht aus Grobschmieden, deren Hauptbeschäftigung der Beschlag er Pferde, des sämmtlichen Fuhrwerks und der Ackerwerk- zcuge ist. Deshalb können selbst die Dörfer dieser Handwerker nicht entbehren, und sie mußten in beträchtkiher Anzahl auf dem Lande selbst da geduldet werden, wo die Steuerverfassung und der Zunftzwang alles Handwerk möglichst in die Städte Nach der lezten Zählung befanden sich von den Grobichmieden

er zu thun beabsichtigt.

Es heiße auch F

Beendigung d eise verwendet.

Ein Anerbieten

. Oft. Es haben gestern hier ernfiliche Un-

Das Volk, erbittert úber die Grausan keit Cabrera’s, der bekanntlich nah dem Treffen bei More!la die gefangenen Christinos erschießen ließ, rottete fih zusammen und verlangte, daß die in den hiesigen Gefängnissen befindill chen Karlisten ebenfalls erschossen werden sollten. Der Gene ral- Capitain Mendez Vigo, welcher sich den Aufrührern ent gegenwarf, beging die Unvorsichtigkeit, den Degen zu ziehen und Mehrere aus dem Volke damit zu \scchlagen. Kaum war dies geschehen, als er, von mehreren Kugeln durchbohrt, todt Das Volk verlangte hierauf mit großem Geschrei den Tod der gefangenen Karlisten, und um es zu bef ruhigen, wurden gestern 13 und heute 14 Karlisien erschossen.f Heure ist es den Bemühungen des Generals Lopez gelungen, die Ruhe wieder herzustellen, doch sind die Thore noch geschlos} sen, und die National-Garde ist unter den Waffen. | fürchtet hier, daß es in Saragossa zu ähnlichen Auftritten kom: Y men werde, J

Valencia,

deister Gehülfen überhaupt ruhen stattgefunden. :

auf dem Lande . in den Städten dagegen nur Es lebten demnach noch nicht ein Sehstheil der Meister, und noch) nicht drei Achttheile der Gehülfen in den Städten. Náchst den Grobschmieden sind die Kleinschmicde der bei wei- em zahlreichste Theil der Metallarbeiter : sie bitden allein mehr (s ein Drittheil derselben. Neben den Schlossern, woraus c Hauptmasse der Kleinschmiede besteht, sind auch diejenigen hierher gerechnet, welhe sich mit der Verfertigung von man- erlei Werkzeugen aus Eisen und Stahl, unter mannigfal- igen Benennungen beschäftigen, wie beispielsweise Messer-, Zir- el: und Zeugschmiede, Sporer und Feilenhauer : au die Na- zelschmicde, obwohl ihre Arbeit eine viel einfachere ist, sind hier Hauptbeschäftigung find n Thüren und Fenstern, sen, Stahi und Messing, Übernehmen besonders auf

zu Boden stürzte.

gezogen worden. ußer den Schlössern die Beschläge a nd überhaupt fast alle Arbeiten in Ei elche bei Bauten vorkommen: doch Mem Lande auch die Grobschmiede häufig den minder künstlichen MWheil dieser Arbeiten. Mehr als die Hälfte aller Kleinschmiede,

t in den westlichen Provinzen, und zwar fast lben allein im Regierungsbezirke Düsseldorf, em angränzenden Theile des Regierungsbezirks Arnsberg die Velsertigung der mannigfaltigsten Werkzeuge aus Eisen und tahl fabrikmäßig in großer Ausdehnung betrieben wird. Nach der leßten Zählung hatte von Kle

Des Schlossers

Spanische Gränze. Gerücht verbreitet, daß die Französisch gorri angezeigt habe, er müsse entweder auf der Stelle in Spanien einrücken, oder seine L l von der Regierung zu bestimmenden Punkten im Jnnern Frank- reichs absühren.

Es hat sch an der Gränze das} ¡g dem Muia- ein Viertheil worin und in dannschaft nach verschiedenen

inschmieden. Meister Gehülfen überhaupt Düsseldorf 5158

Köln, Kob-

r Negierungsbezi o aland. | degierungsbezirk Potsdam, 9. Nov. Eíne Prämie von 100 Thaler ist von der Königl. Regierung hierselb für die Anzeige ausges! worden, welche zur Ermittelung der Theilnehmer an den kürzlich vorgekommenen zwei Raub-Anfällen führen würde. ï geschah am 17ten v. M., Abends gegen 9 Uhr. Der von Ber lin mit leeren Bier - Gefäßen nah Potödam zurückfaßHrende | Brauerknéht Reyer wurde auf der Chaussee zwischen Frie drich-Wilhelms-Brüc® und Klein-Glieni.Fe von drei in der Dun kelheit unfkenntlihen Personen angefallen, zur Herausgabe si nes Geldes aufgefordert und von einem der Angreifer durch einen Schuß in die Brust lebensgefährlic) verwundet, aber nik weiter beraubt, indem das Fuhrwerê mit ihm nah Potsdaw, ohne weiter verfolgt zu werden, zurücëtam. fall fano am 3ten d. M., Morgens gegen 4 Uhr, gegen ds1 mit einem eben solchen Bierwagen von Berlin nah Werder zurückfahrenden Brauerknecht Bellin auf der Chaussee zwischen Potédam und Neu- Geltow in der Picschheide statt, wo der selbe von einem Unbekannten durch einen Schuß mit Schrot-

5

die Regierungsbezirke lenz, Trier und Achen ierungsbezirte M _Und „Minden. . .. s ¿

)iernachy die beiden westlichen Provinzen : erner die Pr

-

ovinz Sachsen Schlesien. . Brandenburg Pommern Preußen . ..

R

V We Wh: Menz

Do e. An- Wi U TIAR :

Der andere «1 emnah in allen acht Provin- ¿en des Staats zusammenge- nommen, wie schon vorhin an- egeben worden. .

Im Allgemeinen vermindert sich die Zahl der Kleinschmiede

1285

Fabrikländern eingeführt wird.

dem Lande namentlich

im Regierungsbezirke Düsseldorf. 2625 1859 4484 im Regierungébezirke Arnsberg . 1728 1544 3272 in den Regierungsbezirken Köln,

Koblenz, Trier und Achen. . . 1522 848 2370 in allen andern Theilen des

Staats zusammen: . 1223 TTE 2000

Meisset c «1» 511 Gehülfen . . . . 295

C L E zusammen. . . . §06

men nur 1194 Kleinschmiede auf dem Lande wohnten.

es sind ihrer nämlich im ganzen Staate nur Meister . .. 6616 Gehülfen . . . 6755

zusammengenommen 13371

brikation von Metallwaaren, welche dort betrieben wird. Es hatte nämlich Düsseldorf Meister. . . 812 Gehülfen .. 595

i B Ci 1407 Arnsberg Meister . . 425 G N zusammen... a A beide Regierungsbezirke zusammengenom- Men a Ci 3041

von diesen Handwerkern nur Meistéet. 690 Gehülfen... . 348

zusammen. . 1038

steuerflasse mehr als ein Viertheil derselben nämlich i Meister. .……. . . 1402 Gehülfen. . . . 2326

d L zusammen . . . 3728

der zweiten Gewerbsteuerklasse befanden sich davon Meister .. « « 901 Gehülfen... . 1025

zusammen ... 1926

werbe durchgängig zu sichern.

so bestehn die Familien der

und es ergiebt sich hieraus eine Zahl von ....... 328,722

oder von beinahe ’/,z der ganzen Bevölkerung des preußischen Staats, welche ganz abgesehen von den Zimmerleuten außerdem noch durch diejenigen Handwerke ernährt wird, deren Hauptmaterial das Holz ist. Den bei weitem größten Theil derselben bilden die Tischler, welche sich einerseits durch die Verfertigung von Thüren und Fensterrahmen, ganz allgemein, in zierlihern Gebäuden auch durch Legung von Fußböden und durch mancherlei Vertäfelungen an - die Bauhandwerker an- schließen , und andrerseits den bei weitem größten Theil des Hausgeräths von dem rohen Schemmel bis zum künst- lichsten Schreibtische verfertigen. Weil das Bedürfniß von Tischler-Arbeit hiernach ein sehr allgemeines ist: so haben sich auch auf dem Lande stets so ‘viel Tischler angesiedelt: als es der jedesmalige Zustand der Geseßgebung zuließ. Nach der lesten Zählung befanden sich im preußischen Staate Tischler

und zwar | Meister Gehülfen überhaupt in den zehn Städten erster Ge-

werbsleuerllale. 2824 32053 §029 in den dreißig ansehnlichsten Städ- ten der zweiten Gewerbsteuer-

E ge 2017 2555 4572 in allen andern Städten .… .. . 10372 8503 18875 AUN De Lande ne 15643 5231 20874

BEADRET ov” mm O U) zusammen 20856 21494 52350

C S C G C

Aus dieser Uebersicht wird es klar, daß der bei weitem größre Theil der Tischler nicht durch das gewähltere Bedürf- niß der gebildeten Stände, sondern durch den Bedarf der großen Masse der Bevölkerung beschäftigt wird: denn wie leicht auch diese sich mit wenigem und einfahem Hausgeräthe be- hilft; so fordert doch ihre große Anzahl einen solchen Aufwand von Arbeitskräften zu ihrer Befriedigung, daß eben deswegen

Ladung îm Unterleibe verwundet, aber auch nicht beraubt wurde- \ ‘gen Osten hin fortschreitend, weil mit der Verminderung der

eine sehr viel größere Anzahl von Tischlern in den kleinen

Bequemlichkeit und Annehmlichkeit des Lebens auch der Bedarf ihrer Arbeiten sich mindert, indem theils überhaupt weniger davon gebraucht, theils mehr, wenn - auch schlechter von den Grobschmieden verfertigt, theils auch Vieles aus den westlichen

‘Nur da, wo das Gewerbe der Kleinschmiede fabrikmäßig betrieben wird, wohnt eine beträchtliche Anzahl derselben auf

Meister Gehülfen überhaupt.

so daß also iîn den Provinzen Sachsen, Brandenburg, Pom- mern, Preußen und Posen, nebst den Regierungsbezirken Mün- ster und Minden in der Provinz Westfalen zusammengenom-

Noch nicht ganz ein Siebentheil der hier aufgefährten Metallardeiter gehört nicht zu den Grob- und Kleinschmieden:

Davon lebte fast ein Viertheil in den Negierungsbezir- ken Düsseldorf und Arnsberg, in Folge der ausgedehnten Fa-

Auf dem Lande lebten úberhaupt im preußischen Staate

also beinahe nur ein Dreizehntheil der ganzen Anzahl der- selben. Dagegen enthielten die zehn Städte erster Gewerb-

Jn den weiter oben benannten dreißig ansehnlichsten Städten

also etwa ein Siebentheil der ganzen Anzahl. Ein toeite- res Eingehen in die Verhältnisse dieser Gewerbe, kann nicht fúglih auf Tabellen begründet werden, welche nah einerlei Formular “für den ganzen Staat aufgenommen sind: denn es bleibt gar nicht zweifelhaft, daß bei der großen Mannigfaltig- keit des Gewerbbetriebes in den einzelnen Landestheilen kein allgemeines Forxular deutlich genug gefaßt werden kann, um ein richtiges Unterscheiden der einzelnen hierher gehdrigen Ge-

Die drei in Holz arbeitende Gewerke der Tischler, Bött- cher und Rade- und Stellmacher nähren ohngefähr eben so viel Menschen im preußischen Staate, als die vorstehend betrachte- ten Metallarbeiter. Nimmt man nämlich auch hier wieder an, daß die Meister in der Regel Hausväter sind, welchen der Un- terhalt einer Familie von fünf Personen durchschnittlich obliegt:

99,263 Meister, aus Personen... ....... . . . 296,315 hierzu treten noch als einzelne Personen Gehülfen mit 32,407

Städten und auf dem Lande Unterhalt findet, als bei ober- flähliher Ansicht wohl erwartet werden dürfte. Allerdings ar- beiten die Tischler in deu kleinen Städten und Dörfern, auch Vieles für die gebildeten Stände: aber der großstädtische Tisch- ler verfertigt au viel sehr einfache Arbeit zum Ausbau der Häuser und zu Särgen für alle Volksklassen, zu Kisten für die mersendung von Waaren, und zu vielerlei häuélichem Ge- auche.

Der Böttcher arbeitet für ein sehr viel beshränkteres Be- dürfaiß, und es darf daher so wenig befremden, daß die Zahl der Böttcher nur ohngefähr ein Drittheil der Anzahl der Tisch- ler ist, daß vielmehr der bedeutende Verbrauch von Bôöttcher- arbeit, welchen auch diese Zahl von Bdttchern noch immer vor- ausseßt, unerwartet scheinen fönnte. Hier ist überhaupt kein besonderes Bedürfniß der gebildeten Stände zu befriedigen: es ist vielmehr der Gebrauch von Geräthschasten für die Wirth- saft und den Verkehr , welcher in allen Volksklassen beinahe gleichmäßig stattfindet. Daher zeihnen sich auch die großen Städte weniger durch eine größere Anzahl von Böttchern aus, als dieses bei den Tischlern geschieht.

Nach der leßten Zóhlung hatten an Böttchern

; deister Gehülfen Üßberßaupt die zehn Städte der ersten Gewerb- M

S i ata 771 988 1759. die dreißig ansehnlihsten Städte

der zweiten Gewerbsteuerklasse T47 728 1475 alle andern Städte... ..... 4907 2605 7512 auf dem Lande wohnten .… …..….. 6812 1274 S68G _TIPEMT P D A D A T E Saa D Po UIPIUA Ez im

zusammen 15237 9995 i&832

Es wohnte also nur zwischen !/; 4 und !/;, aller Böttcher in den Städten erster Gewerbsteuerklasse, während zwischen !/; und ‘7 aller Tischler sh in denselLen niedergelassen hatte. Dagegen ist das Verhältniß der Landhandwerker zu der Gesammtzahl des ganzen Gewerks bei den Tischlern 'und Bötthern nur we- nig verschieden: von überhaupt 23 Tischlern oder 21 Böttchern mit-Einschluß der Gehülfen lebten neun auf dem Lande.

Endlich erfordert die ländliche Wirthschaft überhaupt sehr viel mehr Fuhrwerk, und daher auch sehr viel mehr Rade- und Stellmacherarbeit als die städtische: daher wohnt noch nicht ganz ein Drittheil aller Rade- und Stellmacher in den Städten ; und die Städte erster Gewerbsteuerklasse enthalten sogar nur !/,7 derselben. Nach der lebten Zählung befanden sich nämlich

Rade- und Stellmacher , Meister Gehülfen überhaupt in den zehn Städten erster Ge-

werbsteuerklasse... .... .., 247 501 T8 in den dreißig ansehnlichsten Städ- ten zweiter Gewerbsteuerklasse. 256 348 6914 in allen andern Stádten .…..…. 2978 1805 A783 auf dem Laude. l A 11689 2664 14353 n A U D F LA I E: A5 R N zusammen . . . 15170 5318 20488

Auch bei diesen Handwerkern stelle sich ret klar heraus, wie viel Hände anscheinend sehr einfache Bedürfnisse bescäfti- gen, wenn es besonders die große Masse des Volkes ist, welche davon Gebrauch macht. Es wird, wenn auch nicht Rades macher-, so doch Stellmacher- Arbeit sehr häufig von Landleuten zum eignen Gebrauche verfertigt: demohngeachtet ist noch die Arbeit von mehr als zwanzigtausend besonders dazu angelern- ten Männern nothwendig, um den Bedarf an Rädern und Wagengestellen zu befriedigen; während ohngeachtet der so weir fortgetriebnen Verfeinerung im Gebrauche von Meubeln alle fo mannigfaltigen Tischler-Arbeiten von wenig über 32,009 Arbei- tern bestritten werden können.

Der Bedarf an Tischler- und Böttcher-Arbeit wächst nit nur mit der Zahl, sondern auch mit der Wohlhabenheit der Bevölkerung. Weniger scheint es der Fall zu sein bei der Rademacher-Arbeit: denn wenn auch der Verkehr, und folglich auch das Fuhrwesen mit der Wohlhabenheit zunimmt; so macht diese doch auch die Wege besser, und die dichtere Bevölkerung erspart weitere Fuhren. Wird die Gesammtzahl der Tischler, Bôttcher und Rademacher an Meistern und Gehülfen mit der Anzahl aller Einwohner verglichen: so ergiebt \ich, daß auf E Einwohner durchschnittlih solcher Handwerker amen,

in den beiden östlichen Provinzen Preußen und Posen . 459 in den vier mittlern Provinzen Brandenburg, Pommern,

SWléslen Und Sale. A c 678 in den beiden westlichen Provinzen Wesifalen und Rhein- Pon A L E A T Q 766

das ist âbersichtlicher in kleinen Zahlen: dieselbe Anzahl Men- schen, die in den dstlichen Provinzen ihren Bedarf an solcher Handwerker - Arbeit mit 16 Arbeitern bestreitet, braucht in den mittlern deren 24, und in den westlichen sogar 27.

CFortsebung folgt.)

Wissenschafce, Kunst und Literatur,

Ausstellung auf der Königlihen Akademie der Künste.

_ Unter der großen Lahl der Genrebilder können wir nur nech das Namhafteste hier erwähnen. Ein Vild von Jordan fsicilt Loofkseti dar, welche auf den Ruf der Notbglocke in ciligster Hast einem Schiff zu Hülfe eilen. Obwohl uns die Composition befannt war, deun der Karton wurde schon auf der vorigen Ausstellung gesehen, so über- rascht dennoch die meisterhafte Ausführung, in welcher der Künstler sich abermals um ein Bedeutendes höher binaufgeschwungen hat. Aus ibren Häusern stürzen die Lootsen heraus und der Gefahr entgegeu z sie nehmen von den Jhrigen Abschied, deuen diese Gefahr nicht unz befannt isl. Besonders rührend sind zwei Scenen in den Thüren der Häufer: eine Mutter scheidet mit Wehmuth von ihrem Kuaben, welchen der Vater mit fortzieht; dort wieder erscheint eine jungs Mutter mit dem Säugling auf dem Arm, voll Angst und böser Abz nung ihrem fortcilenden Manne nachschauendz; ein junger Bursch wird von seinem fräftigen Schäzchen geleitet; besonders fühn aber if cine Figur, welche gleichsam mitten im Lauf sich niederbückt, um den Schuh desser anzuzichen, als die Eile des Aufbruchs erlaubt hatte. Ueberall ist Bewegung und der vielseitigste, fraftvollste Ausdru; im Hinter- grunde sicht man das flürmishe Meer uud einen shwarzen Gewits- terhimmel, auf dem cia grauer Rauchsircif anzuzeigen scheint, daß ein Fahrzeug in Brand gerathen sey. Nichts wünschten wir diescux lebensvollen Bilde, als ein wenig mehr Geschmack in der Anordnung. Der Künstler nahm ein ansteigendes Terrain mit einem holprichten Pflaster an, welches allerdings zwar zur Charafkteriftif beitragen konnte, allein sich hier mehr geltend machte, als die malerische Nube erlaubt, die anch der bewegtesten Handlung wohl immer nech bleiben muß. In einem anderen kleinen Bilde, welches cinen seemännischen Burschen mit scinem Schäßchen und den uns bereits wohlbekannten Wa}er- flicfeln vorstellt, hat der Künstler sich selbst kfopirt. Ein schr werih-

volles Charafterbild ist von Heine in Düsseldorf, die Kirche eines Sefauguenhauses vorsiellend, Wer einen solchen Gegenstand wäblte,