1838 / 314 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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L: Rb Be” E R R E D D E: S E R E E

gative nur zu Verzeihung und Begnadigung zu bedienen, fo {loß ! jene Proclamation eine vollsiändige Amnestie in sich, die nur durch die in der Verordnung aufgeführten Ausnahmen bedingt wurde. Nun ist die Verordnung aufgehobeu, die Proclamation aber bestätigt. Da also Jhrer Majestät gerathen worden, den Ausnahmen ihre Ge- nehmigung zu verweigern, so besieht die Amnesiie in unbedingter Ge- Folglich hindert nichts die Rüffehr der Personen, die ihre Schuld gufs nuuumwundenste eingeräumt hatten, oder die wegen der Gesahr, welcher dic Ruhe der Provinz durch ihre Gegen- Provtnz

stalt.

wart ausgeseßt gewesen wäre, von wir aus der ausgeschloffen waren; und es läßt ih jezt feine Verfügung treffen ohne die Annahme von Maßregeln, die eben so schr meinem Gerechtigfeitssinn wie meinem Klugheitsgefühl widersireden würden. Die unwiderrufliche Zusage der Gnade Jhrer Majestät kann ich nit zurücfnehmen. Jch kann auch nicht durch Wiederherstellung der Ver- ordnung unter dem Denkmantel eínes anderen Verbannuungsortes, oder anderer Strafen auf unerlaubte Rückkehr, die Aufhebung der- selben zu umgehen suczen. Eben so wenig fann ich durch unnöthige Suspendirung der Habeas- Corpus - Akte die persönliche Freiheit Fe- dermauns vou dem Bclieben der Regiernng abhängia machen und cine gayze Provinz als ia unmittelbarer Rebellions- Gefahr befind- lich erflären, bloß um über einige Judividuen den Einfluß eincr hait- ¡osen Furcht ergchen zu laffen.“

„Unter diesen traurigen Umständen und Konsliften ist es weit besser, sogleih unumwunden meine Absicht kundzuthun, nämlich, daß

ich von dem vergeblichen Versuch absteben wili, mit so unzulänglichen | uod beschränften Mitteln meine Politik und mein Verwaltungs- |

System fortzusetzen. Soll der Frieden Nieder - Kanada's abermals bedroht werden, so muß die Negierung der Provinz auf herzlicheren und fräftigeren Beistand von Seiten des Mutterlaudes- rechnen fön- uen, als er mir ist gewährt worden. Kein Nyvgen, der nicht von jeder anderen Verwaltung in Nieder-Kanada auch zu erwarten wäre, fann aus meiner ferneren Ausübung anßerordentlicher gesetzlicher Ge- walten entspringen, weun die moralische Kraft und Bedeutung der- selben dahin ist.“ ;

„Sie werden leicht glauben, daß es mich na allen ueinen Ar-

zu schen, der besagten Provinz große Wohlthaten zu verleihen, das dortige Verwaltungs - System zu verbessern und die mannigfachen Mißbräuche auszurotten, weiche durch die Nachläsjigkeit und Demo- ralijation- früherer Zeiten erzeugt und durch bürgerliche Zwisligkeiten leider so sehr genährt worden sind. Jch kann es nur bedauern, daß ich der noch stolzeren Hoffung eutsagen muß, außergewöhnliche ge- se8zebende Befugnisse zur Beleihung dieser Provinz mit den die eiu- zige sichere Grundlage lofaler Verbesserung und repräsentativer Ver- fassung bildenden freien Munizipal -Justitutionen zu verwenden, ein aligemeiues Unterrichts-Svstem. zu begrüuden, die mangelhaften Ge- seße üder das Grund- Eigenthum und den Handel zu revidiren und eine lautere und fompeteute Rechtspflege eciuzuführen. Vor Allem chmerzt es mich, daß ich die Verwirklichung großer und solider * PBiäne zur Ansiedelung und inneren Verbesserung aufgeben muß, welche die entfernten Theile dieser ausgedehnten Kolonicen mit cin- ander verbinden und die noch unberührten Schätze der Wildniß für die Bedürfnisse des Britischen Gewerbfleißes und für die Energie des Britischen Unternehmungsgeistes zu Tage fördern würden.“

„Biel habe ih um alles dieses mich bemüht und mich dabei der thätigsien, cifrigsen und erfolareichsten Mitwirkung von Seiten der taicnivollen uud aufgeflärten Personcn erfreut, die meine Gefährten bei diescm großen Unternehmen sind. Jndeß unsere Vemlihungen werden und können nicht verloren seyn. Die Aufschlüsse, welche wir erlangt haben , wenn sie auch noch nicht zu unmittelbarer Gesetge- bung genüge, werden doch dazu dienen, rictigere Ansichten über die Hülfsquellen, Bedürfnisse und Juteresscn dieser Kolonieen zu er- zeugen, als die, welche bisher im Mutterlande darüber herrschte. Diesen Siof zu künftiger Geschgebung zu vervoliständigen und orauchbar zu machen, ist ein wichtiger Theil der Pflichten, welche ici; ais Ober-Bevolimächtigte? noch) zu erfüllen habe, und denen ich meine late Aufmerksamkeit widmen werde.“

„J werde auch seiner Zeit nicht verfehlen, für die Besikungen Jdbrer Majesiüt auf diesem Kontinent die Eiunsezung einer NRegierungs- form vorzuschlagen, die der Bevölkerung von Nieder- Kanada alle Bortheile eines Repräsentativ-Svsiems zurückgeben dürfte, obne von

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lichen Societät der Wissenschaften folgen.

ste sch 1826 mit dem verstorbenen Lord Ribbleédale, von wel- chem sie cinen Sohn und drei Töchter hatte. Jm Ía

des Jnnern-und gebar demselben zwei Töchter.

Der Niederländische Gesandte, Herr Dedel, hat seine Woh- nung in Bryanstonsquare aufgegeben und ein Logis in Mivarts Hotel gemiethet.

Herr O’Connell will am 21sten dieses in Dublin eintref- fen; auf der Reise dorthin wird man ihm unterwegs mehrere Diners geben, am Sten in Thurles, am 10ten in Cork, am 12ten in Youghal, am 13ten in Waterford, am 15ten in Lime- rif, am I9ten in Galway. Um alle Jrländer unter einer Fahne zu vereinigen, Hat O’Connell kürzlich, erklärt, daß er auch Gegner der Unions- Anflôsung in den von ihm gestifteten

| Spike Herr William Wheelwright steht, der seit mehreren | Jahren mit den vorläufigen Anordnungen beschäftigt gewesen |: UE,

| gaben für Zinsen vom Kapital, Versicherung der Dampfboote j Rei auf 47,326 Pfd., die Einnahme auf 93,390 Pfd. Diesen | Resultaten war von den angesehensten Britischen Kaufleuten firengungen tief betrüben muß, mich so plözlich der Macht beraubt | pee s f

| man auf dem gewöhnlichen Wege um das Kap Horn im

Vorläufer-Verein aufnehmen wolle. __Es hat sih_ hier eine „neue Gesellschaft zur Errichtung einer Dampsschifffahrt im großen Ocean“/ gebildet, an deren

Er hat eine êleine Schrift herausgegeben, worin er die Kosten des Unternehmens, so wie den zu erwartenden Gewinn, ausführlich berechner. Danach stellen sich die jährlichen Aus-

in Lima und Valparaiso vollkommen beigestimmt worden. Die Gesellschaft wird sich mit der von der Regierung beabsichtigten Dampfschifffahrts - Linie nach Westindien in Verbindung seßen, so daß die Passagiere, welche mit den Regierungs-Dampfbooten nah Westindien fahren, dann über die Landenge von Panama reisen, was sich in 18 bis 24 Stunden ihun läßt. Jn Pa- nama schiffen sie sich dann auf den Dampfboten der Gesellschaft ein und können so in 30 Tagen Callao erreichen, während

Durchschnitt vier Monate dazu braucht. Bei der zunehmen- den Wichtigkeit der Handels - Verbindungen mit der Westküste Süd - Amerika's ist es gewiß vom größten Interesse, Nachrich- ten von dort drei bis vier Monate früber zu erhalten, als jeßt. Auch ist die politische Wichtigkeit des Unternehmens so einleuch- tend, ‘daß das Ministerium sich bereit erklärt hat, der Gesell- schaft einen Freibrief zu ertheilen und ihr überhaupt allen mdg- lichen Schuß und Vorschub zu gewähren. „Kein Theil in der Welt“‘‘, heißt es in dem Prospektus, „ist besser für die Dampfschiff- fahrt gecignet, als die Amerikanischen Küsten der Südsee. Die Ent- fernung von Valparaiso bis Lima beträgt etwa.2500 Englische Meis- len. Die Küstenländer haben eine Bevölkerung von etwa 4 Millionen Seelen; die Landverbindung ist überall s{wierig, oft unmöglich und die Fahrt mit Segelschiffen langweilig und in jeder Jah- reszeit ungewiß. Dennoch machen jährlich an 9000 Personen dieje Reise. Die Küste ist rein und offen, die zahlreichen Hd- fen sind stets zugänglich, und da die herrschenden Südwinde nur {wach sind und häufig von Windstillen unterbrochen wer- den, so findet man dort fast immer eine ruhige See, ein fär die Dampfschifffahrt höchst wichtiger Umstand.“ Auch fár -die Australischen Kolonieen ist dieses Unternehmen von der größten Bedeutung, indem dadurch die Fahrt von Sidney nah Éng- land um 60 bis 70 Tage abgekúrzt wird. Ferner wird Ja-

den lUebelu begleitet zu sevn, weiche bisher aus deu unnatürlihen Kämpfen der Parteten entsprungen sind, ciner Regierungsforux, die jeden in deu Regierungen der andercu Koloniecn vorbandenen Mangel glücklich ergänzen und im ganzen Britisczen Awerifa einen Qusia?;d zufriedencr Unterthänigfkeit erzeugen dürfte, begründet, oie die Lolonial:Unterthänigfkeit es stets seyu muß, auf das Gefühl der Verbind: ichkeit gegen den Muktterstaat.“

„Fch hoffe von Herzen, daß ich ungeachtet des Aufhörens mcei- ner aumilihen Vervindung mit Jhnen doch auch ferner nochz Ihnen werde nügen fönnen, MRach Niederleguug der verschiedenen hobeza und wichiigen Volimachten, mit denen die Königliche Gunst mich be- fleidete, zu Jhrer Majestät Füßen, werde ih immer noch im Stande feya, als Pair des Parlaments Jhnen an dem Orte, von welwem die Jore Woh!fahrt betreffenden Entscheidungen eigentli ausgehen, wittzme und anhaltende Dienste zu leisten. Es wird, das wage ih | zu hoffen, zum Vortheil dieser Provinzen gereichen müssen, wenn ich cine aus persönlichem Augenschein und eigener Erfahrung entnour- mene Kenutntß der Jateressen, für welche einige Personen daheim in Unwissenheit oder Gleichgültigkeit Gesetze zu gebeu nur zu geneigt find, in das Reichs-Parlament uritbringen und dazu beitragen kann, d:n Grund zu einem allgemeinen Regierungs-Spsteme zu legen, wel- ches Îhre dauernde Verbindung mit Großbritanien befestigen und Sie zugleich oor deu Uebeln bewahren dürfte, denen Sie jegt bci je- dea Wechsel in der schwankenden Politik entfernter, auf eiuander folgender Verwaltungen ausgesezt find.“

Nachdem obige Proclamation, die der Capitain Conroy nebt Depeschen des Grafen Durham überbrachte, hier ange- langt war, fand sogleih in Schloß Windsor bei der Königin gine Geheimeraths-Versammlung statt, welcher die bedeutendsten Kavinets-Minister und auch der Befehlshaber der Armee, Lord Hill, beiwohnten. Man glaubt, daß Jhre Majestät wegen der wihtigen Sraatsgeschäfte, zu denen die Kanadischen Angelegen- heiten in ber nächsten Zeit Anlaß geben dürften, ihre Abreise | nah Brighton, die auf die Mitte dieses Monats festgeseßt war, noc) verschieben werde. Was die weiteren Nachrichten betrifft, die aus Kanada eingegangen sind, so i noch immer von Adressen die Rede, welche dort an den Grafen Durharn gerichtet werden, um ihm das Bedauern der Einwohner über seinen Entschluß kund zu gchen. Eine in Quebek zu diesem Zwee vorbereitete Adresse zählte be- ceits 5000 Unterschriften. Die Angaben der Kanadischen Blätter über den Weg, welchen Lord Durham bei seiner Rückkehr nehmen werde, lauten verschieden. Einige sagen , er wolle am 20. Ok- tober in Montreal cintreffen und sich von da nach Neto- York Segehen, um sich dort an Bord des Britischen Linienschiffes „Malabar‘/ oder der Fregatte „Jnconstant““ na England ein- zuschiffen; Andere, er werde erst am 27. Oktober Quebek verlaß- jen und úber Washington zurücfreisen. Jn Kanada war zwar jest noch Alles ruhig, doch soll die Regierung vollkommen über- zeugt s2yn, daß die Rebellen neue Revolutions - Plâne im Schilde führen; im Kirchspiele St. Pierre waren sogar die Weibec und Kinder der Franzbsischen Einwohner in Sicherheit gebracht worden, so nahe bevorstehend glaubte man dort den Auébruc einer neuen Empörung. Die aus den Gefängnissen entlassenen Aufcúhrer rühmten sich laut, daß sie jezt vor Strafe mon Hochverraths sicher seyn, da sie nach den leßten Ereig- nissen die Regierung der Provinz und die Armee für sich hät- | ren und ihre einzigen Brian die Büreaufraten wären, wie sie die Britischen und Jrländischen Bewohner ven Kanada |

nennen.

FEUT | Pet,

maika dadurch zu einem Entrepot für die nördlichen Häfen des großen Oceans. Die Süd - Amerikanischen Staaten haben, überzeugt von der großen Wichtigkeit dieses Unternehmens, Herrn Wheelwright ein Privilegium auf zehn Jahre ertheilt. Mit Hinsicht auf die Klagen der „Times“ über den Verfall der Britischen Seemacht, hat der bekannte Sieger vom Kap Sr. Vinzent, Capitain Napier, cin Schreiben an jenes Blatt gerichtet, in welchem er erklärt, daß die Schuld davon weniger das jebige Ministerium als frühere Verwaltungen treffe, daß im Gegentheil Lord Minto die See-Truppen, die von Sir Ro- bert Peel auf 1909 Mann reduzirt worden, wieder auf 5900 erhöht habe, eine Zahl, die Capitain Napier freilich noch nicht fúur hinreichend höôlt, „denn“’, sagt er, „die Verhältnisse haben

| sich seitdem geändert; in Indien droht uns ein Krieg; in

Kanada ist es auch nicht ganz richtig ; Frankreih blo- Buenos - Ayres und Mexiko, und Rußland isst be- sich auf die Türkei zu stúrzen; zwar Haben wir

in der jeßigen Jahreszeit von der Russischen Flotte in der Oft-

| see nichts zu fürchten, aber wenn die Regierung zum nächsten | Frühjahr in England nicht wenigstens 10 Linienschiffe segelfertig | hâst, so scheint es mir, daß sie das Vertrauen des Landes nicht

lânger verdienen würde.“ Ein ministerielles Blatt meint indeß,

| die wahre Stärke der Britischen Seemacht beruhe jest auf der Kauffahrtei-Marine, die fúr den Nothfall eine hinreichende Menge | kleinerer Schiffe liefern und die Kriegs - Flotte auch mit den | nöthigen Mannschaften versehen könne, wie z. B. die General- | | Dampfschifffahrts - Compagnie allein im Stande sey, ein Ge- schwader von 60 der herrlichsten Dampfschiffe zur Verfügung des | , Staats zu stellen. | | Der Handels - Traktat zwischen England und der Pforte | erscheint der Morning-Post mehr zum Nutzen der leßteren | | Macht und des Handels überhaupt, als Englands insbesondere | | berechnet, und sie will ißm nur dann ein politishes Gewicht | | beilegen, wenn, was sie

jedoch nicht glaubt, der auf die Schließung der Dardanellen fär andere als Russislße und Tür- fische Kriegsschiffe bezügliche geheime Artikel des Traktats von

| Unkiar-Skelesfi dadurch aufgehoben wäre.

Der Morning Post zufolge, hätte die Regierung von. dem Britischen Botschaster in Konstantinopel, Lord Ponsonby, Depeschen vom 13ten v. M. erhalten, welche meldeten, daß die Russen eine große Seemacht im Schwarzen Meere versammelt

| hâtten, die man täglich bei Konstantinovel erwartete; der ge-

| nannte Botschafter habe darauf dem Britischen Admiral zu

| Vurla die Jnstruction zugehen lassen, seine Flotte fär alle Fälle

in Bereitschaft zu halten,

| daß, wenn die R

| fich im Angesicht der Hauptstadt vor. Anker legen sollte, der | Britische Admiral den Befehl erhalten würde, die Dardanellen | zu yvassiren. | rührt für ganz ungegründet, weil die auf anderem Wege hier

a und man erwarte in Konstantinopel, ussische Flotte in den Bosporus einlaufen und

Ministerielle Blätter halten indeß dies Ge-

eingetroffenen Nachrichten aus Konstantinopel bis zu obigem Datum nichts davon erwähnen.

Die Zusuhr von Getraide war in der leßten Woche sehr gering, und guter Englischer Weizen wurde 1 bis 2 Sh., f:em- der 1 Sh. theurer bezohlt als vor 8 Tagen.

Nach neueren Gerächten würde nicht Sir John Herschel, sondern Herr Murchison, jesiger Präsident der geologischen Gesellschafc, dem Herzoge von Sussex als Präsident der König-

Lord John Russell soll über den Verlust seiner Gemahlin ganz untröstlich seyn; die Verstorbene war eine Tochter des Herrn Thomas Lister; im Jahre 1807 geboren, verheirathete

hre 1835 vermählte sie sich zum zweitenmale mit dem jesigen Minister

Niederlande.

Aus dem Haag, 5. Nov. Unsere Blätter enthalten no immer widersprechende und unzuverlässige Nachrichten über dje Londoner Pren, Namentlich über die abweichende Ansigt des Französischen Bevollmächtigten hinsichtlich der Schulden; theilung sind Gerüchte verbreitet, die durch Nichts verbürgt werden.

Vorgestern ist in Amsterdam der Direktor der Niederläy, dischen Bank, Herr Jan van Eeghen, im 49sten Jahre seinez Alters mit Tode abgegangen.

Das Journal de la Haye theilt nah dem „Message de Gand‘/ Auszüge mit aus einer so eben in Paris erschiene, nen Schrift, die den Titel führt: „Das leßte Protokoll, ode einige Kapitel aus der Belgischen Geschichte von 1830 bis 1839- Es geht daraus hervor, welchen Antheil der Klerus und inte, sondere der bekannte Bischof van Bommel, der dagegen ne neuerlich zu protestiren versuchte, an den Umtrieben der Rey, lutionaire, so wie an demjenigen Votum des Kongresses hatte durch welches das Haus Nassau von der Herrschaft ber Be gien ausgeschlossen wurde. Die Schrift rührt augenscheinli von Jemand her, der den Belgischen Notabilitäten in die Kar ten geguckt, und, mehr als namentli der klerokratishen Par tei lieb seyn wird, is damit eine Vervollständigung der „Ge; schichte der Belgischen Revolution von Nothomb““ geliefert.

Dasselbe Blatt giebt,

Vertrages, Nord-Amerika und Griechenland von Seiten des ersteren dur Andrew Stevenson, den Nord- Amerikanischen Gesandten am Englischen Hofe, von Seiten des anderen durch den Griechi schen Gesandten an diesem Hofe, Spiridion Trikoupis, am 10, 22.) Dezember 1837 in London abgeschlossen wurde. Derselbe ist auf die Grundlagen einer völlig freien Schifsfahrt und voll kommener Gegenseitigkeit gegründet.

Belgien.

Brüssel, 5. Nov. Die Kammern treten nächsten Dien stag den I3ten zusammen.

Jn Mecheln sind sieben neue Doms: Kapitularen ernannt worden, worunter der Abbé de Ram.

Graf Montalembert hatte an die Mitglieder des patrioti schen Central-Comité von Luxemburg ein Schreiben gesandt, worin von der bürgerlichen und religiösen Freiheit Belgiens ge: redet wird, welche dort vollkommener als in irgend einem än: deren Lande sey, ferner von eincr patriotischen und disziplinir- ten Armee, von der dem gemeinschaftlichen Feinde- gegenüber herrschenden VDartei - Eintracht; Belgien habe von Europa nichts zu befürchten und zeige durch einen ruhigen, unbesiegba- ren Widerstand, daß man gewisse sociale Geseße nicht mit Fü- ßen treten dürfe.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 2. Nov. Nachdem der General - Major Axel Möllerhielm die Erklärung abgegeben, daß es ihm un

sidenten des Reichs - Kriegs - Kollegiums zu versehen, so haben Se. Majestät das lestgedachte Ame bis auf Weiteres dem General-Major und Ober-Post- Direktor G. A. Peyron über- tragen.

Reise nah Norwegen von drei Staatsräthen, nämlich vom Grafen Härd und von den Freihßerren von Schulzenheim und Gyllenhaal begleitet seyn.

Der Französische Justiz-Minister, Herr Barthe, hat der akademischen Bibliothek in Upsala ein Pracht-Exetnplar der auf Befehl des Königs herausgegebenen Collection Orientale übersandt.

Dänemark

Kiel, 5. Nov. (Hannov. Ztg.) Die gegen die „Ham- burger Neue Zeitung“ neulich getroffenen Mapregeln sind wie- der aufgehoben. Nicht nur hat diese Zeitung die Postvergün- stigung wieder erhalten, sondern es ist auch das Verbot an die

zu bedienen, hôchsten Ortes zurúckgenommen. Mittel es der Redaction gelungen ist, bei unserer Regierung völlige Verzeihung zu erlangen, davon verlautet nichts; jeden- falls äßt sich erwarten, daß die „Neuc Zeitung“ in der Zu- kunft sich in Ansehung der gegen unsere Regierung zu beob- achtenden Sprache vorsichtiger benehmen wird. dient es Anerkennung, daß die Regierung ein einmal zugestan- denes Privilegium, wie die Wohlthat eines verminderten Por- tos es allerdings ist, zumal nur wenige Zeitungen diese Wohl- that genießen, wegen einer lange bezeigten, ihr widerwärtigen Tendenz, nicht auf immer entzogen hat. Außer den Englischen

that des verminderten Portos in den hiesigen Landen; selbst in: ländische Blätter bedürfen deshalb stets eines besonderen Pri-

vilegiums. Den Englischen Zeitungen ist vor einigen Jahren,

„auf Verwenden des jeßigen Dänischen Gesandten am Groß- | britanischen Hofe, die Versendung mit der Briefpost gegen

ein ermäßigtes Porto in dem Dänischen Staate gestattet worden.

Der Dänische Gesandte am Russischen Hose, General- Lieutenant Graf von Blome, begiebt sich jeßt auf seinen Posten nah St. Petersburg zurück, nachdem derselbe, seiner Gesund- heit hafber, längere Zeit auf seiuecn Holsteinschen Gütern ver- weist hatte. Der Baron Karl von Plessen, Secretair des Fir nanz- Ministers, hat auf lángere Zeit eine Reise ins Ausland zu wissenschaftlich-praktischen Zwecken angetreten; man verspricht sh von der Energie, der Einsicht und den Kenntnissen dieses jungen Maunes sehr viel Gutes für die künftige Finanz - Ver- waltung unseres Staates. i;

Mit dem Anfange des jeßigen Semesters erscheint die Frequenz unserer Universität vermindert.

Die Schleswig-Holsteinsche Ritterschaft hat ein neues Re- gulatio für die Wahlen der Distrikts-Deputirten in den adeli- gen Guts-Distrikten und über deren Stellung entworfen, wel- ches am 6. Oktober vom Könige bestätigt ist. Nach demselben werden fünftig die Distrikts - Deputirten von allen adeligen Gutsbesitzern jedes Distrikts, also auch von den nicht - ritter- schaftlichen, erwählt, und jeder im Distrikt. angesessene Gutsbe- sizer ist wählbar, auégenommen 1) wer das 25ste Jahr noch nicht erreicht hat; 2) diejenigen Ausländer, welche noch nicht pit abe Jahre auf ihrem Gute gewohnt haben; 3) diejeni: gen Wahlberechtigten, welche in demselben Wahl- Distrikte Ju- stitiariate bekleiden. Einige Entschuldigungs - Gründe sind zu- gelassen. Die Atmtsdauer beträgt 5 Jahre. Die beiden Dä-

nis ie Distrikts-Deputirten ist festgeseßt: in den vier

schen Schwansener und zweiten

wie es behauptet, zuerst unter den Europäischen Zeitungen den Text des Handels: | welcher zwischen den Vereinigten Staaten von Ÿ

M urchlauchtigen Schwester, der Erzherzogin Hermine, wieder nach Ofen zurükehren.

möglich sey, mit dem ihm übertragenen Ober-Statthalter-Amte | auch noch die früher von ihm bekleideten Functionen eines Prä- |

Men. Aus Ober - Jtalien schreibt man, daß Liszt die Absicht Mhabe, sich in Triejsï nach dem Orient einzuschissen, um einen Theil des Winters in Konstantinopel zuzubringen.

Der König wird, wie hiesige Blätter berichten, auf der

das sehr geschmackvoll und in großartigem Styl errichtete neue

Obrigkeiten, sich dieser Zeitung zu amtlichen Bekanntmachungen f Durch welche *

ESiedehäuser für das Jahr 1838 etwa 60,0009 Centner Salz Uebrigens ver- F

Zeitungen genießen die Tagesblätter keines Staates die Wohl- g

istrifte sind zu einem verbunden. An Honorar Wohlder Distri sind z Dolsteins in jedem 490 Rthlr. Cour. ; im Dänisch-Wohl[- ngler Distrikt, in jedem 309 ; im ersten Angler-Distrikt 250 Rthlr. In außerordent- lichen Fällen erhalten sie 5 Rthlr. Diäten. Die Prälaten er- alten für Bestreitung der ihnen gleich den Distrikts-Deputirten obliegenden Geschäfte in den klôsterlichen Distrikten 50 Rthlr. Alle diese Kosten werden auf die für die gemeinschaftliche Kasse (der ritterschaftlihen und nicht-ritterschaftliczen Gutsbesißer) ge- wöhnliche Weise nah Pflug-Zahl ausgeschrieben.

Distrikten,

Deutschland.

Gremen, 7. Nov. (Br. Z.) Herr Pastor Stephan aus Dresden ist bereits in unseren Mauern eingetroffen , und mit ihm ungefähr 200 seiner gleichgesinnten Landsleute alt :luthe- rischen Glaubens, um sich mit dem neuen Bremer Schisse Olbers‘/, Capitain Exter, nah New - Orleans einzuschiffen, und fern vom Vaterlande, am Missouri sich eine neue Hei- math zu suchen. Mehr als 400 Personen, welche aus Sachsen über Hamburg hier eintrafen, sind ihnen bereits in diesen Tagen vorangegangen, und haben sich mit den Bre- mischen Schiffen „Copernicus‘/, „Johann Georg“ und „Re- vublik“/ ebenfalls nah New-Orleans eingeschifft. Noch Andere

werden folgen.

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Oesterreich.

Wien, 6. Nov. Gestern Vormittag wurde hier das alljährlich an diesem Tage stattfindende Seelenamt für die verstorbenen Mitglieder des St. Stephan - Ordens, in Anwe- senheit vieler Ritter, Commandeure und Großkreuze dieses Or- dens, in der Burg - Kapelle gehalten. Tags vorher war dec Erzherzog Stephan, Sohn des Erzherzogs Palatin, aus Ofen hier eingetroffen. Dem Vernehmen nach, wird der Prinz nur furze Zeit hier verweilen, und sodann in Begleitung seiner

Die Aufmerksamkeit der musikalishen Welt wurde in die- sen Tagen durch ein neues Unternehmen auf sich gezogen. Es ist dies ein eben unter dem Namen „Lyra“/ ins Leben getrete- nes musikalisches Wochenblatt, welches für den äußerst geringen Preis von 18 Fl. W. W. jeden Sonnabend ein Lied mit Pia- noforte - Begleitung liefert. Die besten Compositeurs Wiens, Namen wie Thalberg, Kreutzer, Seifried u. \. w., haben sich diesem Werke beigesellt, und versprechen ihm einen guten Er- folg. Am verflossenen Sonntage kam hier in der Winter- Reitschule das große Werk Haydn's: die vier Jahreszeiten unter Mitwirkung von tausend Känstlern und Dillettanten zur Ausführung. Dieses Musikfest übertraf alle frúheren Pro- ducticnen dieser Art, und wurde von dem musikliebenden und kunstverständigen Publikum dieser Hauptstadt mit großem Yeifall aufgenommen. Einer für kommenden Donnerstag an- gesagten Wiederholung wird auch der Hof beiwohnen. Der Ertrag ist dem in seinen finanziellen Verhältnissen etwas deran- girten Musik-Vereine bestimmt. In diesem Monate stehen auch noch andere musikalische Genüsse hervor; fo wird Thalberg am ISten sein erstes Konzert geben, ein zweites dürfte später fol-

Schweiz. Zürich, 2. Nov. (L. A. Z.) Vorgestern wurde in Zürich

ost-Gebäude eingeweiht. Eine Verlegung aus dem bisherigen höchst ungünstigen Lokale that bei dem starken Zusammenflusse pon Fremden um so mehr Noth; wurde doch die Frequenz derselben in den 13 Gasthdfen der Stadt für die Monate Juli bis Ende September auf nicht weniger als 36,961 Derjonen berechnet. Gewiß bietec sich mit Anderem auch hierin eine gúinstige Aussicht für die Basel- Züricher Eisenbahn dar. Ein anderer Gegenstand, der hier Beachtung verdient, ist das rasche Vereiden der neuen Saline Schweizerischhall bei Augst (Au- usta Rauracornm) in Basel - Landschaft, welche die Eisenbahn demnächst nahe berühren wird. Die lezten Nummern des „Schweizerboten““ geben über dieses für die Schweiz besonders wichtige Unternehmen einige interessante Notizen. Crst seit an- derthalb Jahren ist die Saline im Gang und schon liefern vier

von vorzüglicher Güte. Man zweifelt übrigens nicht, die Dro- duction selbs auf 150—200,000 Centner steigern zu fönnen, wenn erst in gleichem Maß auf Absaßs zu rechnen ist. Dis jest sind es nur die Kantone Basel- Landichafc und Bern, die hren Bedarf von da beziehen; künftig wird dies ohne Zweifel auch von Seiten der übrigen Kantone geschehen, sobald erf die mit auswärtigen Staaten abgeschlossenen Lieferungs - Verträge rloschen sind.

Spanien.

k Der Korrespon. dent der Morning Chronicle in Ma- drid schreibt diesem Blatte unterm 27. Oktober: „Jch habe Grund, zu glauben, daß die Regierung, auf die Nachricht von der Niederlage des Pardiñas, es nicht bei der Ausweisung der Karlisten aus Madrid hat bewenden lassen, sondern noch einen Schritt weiter gegangen is und ein Namens-Verzeichniß aller in Madrid befindlichen Karlisten hat anfertigen lassen, um se, wenn der liberale Theil der Bevölkerung dies verlangen sollte, zu verhaften und als Geiseln zu behandeln, wie es in Saragossa geschehen ist. Seit mehrereî Tagen macht die Artillerie und die Kavallerie des Abends Rekognoszirungen in die Umgegend von Madrid. Dem Vernehmen nach, is der berühmte Karlistische Anführer Palillos in die Mancha zurück- eher, Der General Nogueras, welcher jeßt die Truppen der

dnigin in jener Provinz kommandirt, forderte ihn schriftlich auf, nichts gégen die in seinen Händen befindlichen Christi- nischen Gefangenen zu unternehmen. Statt aller Antwort ließ Palillos sofort die Gefangenen erschießen. Und dabei stehen §000 trefflihe Soldaten der Resetve- Armee múßig in der Nähe von Madrid. Zwanzig National - Gardi|ken, welche die Post von Valencia eskortirten, wurden bei der Venta de-Toboso in der Mancha von Karlisten überfallen und erga- ben sich unter dem Versprechen, daß man ihnen das Leben schenken wolle. Kaum waren sie jedoch entwaffnet, als sie sämmtlich niedergehauen wurden. Die drei Passagiere wurden von den Karlisten in die Berge geschleppt. Die Regierung hat, auf die Nachricht von den Exzessen in Valencia, beschlossen, die Y Reserve- Armee bis zur Eröffnung der Cortes in Madrid zu

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î

Sultan“ hat den vorgestrigen Tag in seinem Winter - Palaste Beschiktasch zugebracht; er begab sich mit allem Pomp dorthin, begleitet von den hohen Staats-. und Palast-Beamten.

vor seiner Abreise dem interimistisch mit dem Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten beauftragten Nuri Efendi das Großkreuz und dem Fürsten von Samos das Commandeur-

seiner Durchreise durch Belgien das große Band desselben Or-

| Indien gefunden worden, auch is der verabschiedete Gesandte

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T: L:k 2:4 Konstantinopel, 17. Oft. (Journ. de Smyrne.) Der

Der Britische Gesandte Herr O'Sullivan de Graß hat

freuz des Leopold-Ordens übergeben. Reschid Pascha soll auf

dens empfangen. Die Geschenke, welche König Leopold dem Sul- tan übersandt hat, bestehen in einem Kronleuchter und zweien Kandelabern von großer Schönheit, so wie in einigen anderen Erzeugnissen des Belgischen Gewerbfleifes.

Dem Gerücht, daß Lord Ponsonby nächstens Konstanti- nopel verlassen und daß Herr Henry Bulwer an sciner Stelle provisorisch der Britischen Gesandtschaft hierselbst vorstehen werde, schenkt man hier um so weniger Glauben, als man weiß, daß der Leßtere zum Britischen Legations-Secretair in St. Peters- burg ernannt ijt.

Die Englische Fregatte „„Tyne‘/, die einen kleinen Ausflug nah außerhalb der Dardanellen gemacht hatte, ist am Mittwoch hierher zurückgekehrt und hat sich nah Terapia begeben, um dort zur Verfügung des Britischen Botschafters zu stehen.

IÍn den lebten Tagen find drei Freaatten und eine Kor- vette von hier mit Truppen nach Samsun abgegangen, wohin früßer {hon einige ähnliche Truppen - Sendungen abgefertigt wurden.

Selim Pascha, der als Statthalter von Sinope dur Hussein Pascha erseßt wurde, ist von Trapezunt hier ange- kommen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 20. Okt, Der Prôösident hat Herrn Eugene Dutilh als Griechischen Konsul für New-York und Herrn Tho- mas Toby als Konsul der Republik Texas für New - Orleans anerkannt.

Die Regierung der Vereinigten Staaten soll die Absicht haben mit England, einen neuen auf volllommene Gegenseitig- keit begründeten Handels - Traktat abzuschließen, durch welchen ein permanenter Zoll von 15 bis 20 pCt. auf die Einfuhr Bri- tischer Manufaktur- Waaren in Amerikanischen Häfen und auf die Einfuhr von Amerikanischem Getraide in Britischen Häfen gelegt werden follte.

Der New-York- Advertiser meldet, daß Thomas Blan- hard eine Vorrichtung erfunden habe, um das Explodiren der Dampfkessel zu verhüten. Sie ist so eingerichtet, daß die Thür, durch welche das Brenn - Material hineingeworfen wird, sich ließt, sobald das Wasser im Kessel s bis auf eine bestimmte Menge vermindert hat, und niht eher wieder geëöfsnet werden kann, als bis das Wasser wieder erseßt worden if.

Ostindien.

Englische ministerielle Blätter bringen aus Ostindi- chen Zeitungen folgende Gerüchte über die Ostindischen Ange- legenheiten, ohne jedoch sich für die Richtigkeit derselben zu verbürgen: „Lord Auckland, der General-Gouverneur, und Sir Henry Fane, der Ober-Befehlshaber der Truppen in ÎIn- dien, befinden sich in Simlah, wo fe die reine Luft jener rei- zenden Gegenden genießen und Pläne zur Vertheidigung der Nordwest-Gränze entwerfen. Es ist zu ernstlichen Mißversiänd- nissen zwischen diesen beiden erlauchten Personen gekommen, und der Lebtere hatte beschlossen, seine Entlassung zu nehmen ; bei dem traurigen Zustande der Judischen Angelegenheiten gab er jedoch diesen Entschluß auf, da er einsah, daß er sich in cinen so kritischen Augenbli? nicht zuräziehen könne, ohne die Interessen des Landes zu gefährden. Lord Auckland hat sich von Lon- don Insiructionen erbeten. Der Gouverneur von Madras, Lord Elphinskone, ist in seine Präsidentschaft zurückgekehrt. Der dortige Befehlshaber der Truppen, Sir P. Maitland, hat sein Kommando niedergelegt. Lord Glenelg und Sir John Hobhouse streben Beide nach dem Posten eines General-Gouverneurs von Jn- dien und wollen Lord Aucland verdrängen. Sir John Hob- house will seine Stelie als Präsident der Ostindischen Kontrolle niederlegen. Die Diamanten, welche der verstorbene König von Audih dem König Wilhelm und der Königin Adelaide übersandte, und die man so lange Zeit vermißte, sind nicht in

des Königs von Audih mit den für die Gesandtschaft erhalte- nen 10,000 Pfd. nicht zurüfgekeßrt. Die Geschenke, welche der Kdnig von England dem Könige von Audih zu übersenden be- fahl, hat dieser nicht empfangen, und es heißt, die Ostindische Compagnie wolle sie behalten. Es ist jeßt ein neuer Kdnig in Ava und ein temvorairer Friede. Der gegenwärtige König hat seinem Neffen die Kehle abgeschnitten und sich mit Zustim- mung des General-Gouverneurs auf den Thron geseßzt. Dies Alles wurde von der Englischen Regierung gebilligt, weil sie glaubte, daß die Dinge in Birma ruhig ihren Gang gehen würden. Die Birmanen bewassnen sich jedoch lángs der ganzen Gränze, ohne sich um ihren Souverain zu kümmern, der zu gehöriger Zeit mit einem Dußend seiner Edlen ebenfalls ermordet werden wird. Der Radschah von Nepal is jet, da Bengalen von Truppen entblößt ist, zum Kriege entschlossen, und zwar, ehe der aus Madras beorderte Theil der Armee anlommen kann. Die Hungersnoth in Jndien hat theilweise aufgehört, aber ganze Landftriche sind- entvölkert worden. Die Einétúnfte Jndiens sind von 16 Millionen Pfd. auf 10 Millionen Pfd. herabgesunken. Man erwartet noch eine größère Abnahme und fürchtet, daß die Hungersnoth wiederkehren möchte, wenn das Wasser sich verlaufen hat. Einige Radschahs weigern si, den Tribut zu zahlen, und die Regierung hat bereits anderweitig so viel zu thun, daß sie dieselben nicht zur Zahlung zwingen kann. Herr Shaw, ein Civil-Beamter der Ostindischen Compagnie, ist zum zwei- tenmal von Herrn Ogilvy, dem Friedensrichter in Burdwan, festgenommen worden. Herr Ogilvy wurde aber später selbst we- gen einer Bürgschaft von 25,000 Pfd. verhaftet. Dreizehn Civil-Klagen sind gegen Herrn Ögilvy anhängig, so wie gegen einen anderen Beamten eine Kriminal-Klage wegen Verleßung seiner Pflicht. Eíne von der Britischen Regierung nah DBhutan bestimmte Gesandtschaft ist nach Kalkutta zurückgekehrt, weil die Birmanen ihr auflauerten. Die Gefängnisse von Kalkutta sind bis“ zum Uebermaaß voll. Der General-Gouverneur und der Lôwe von Lahore, Rundschit Sing, wollten im November an den Ufern des Sut- ledsch zusammentreffen, um eine Offensiv- und Defensiv - Allianz

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es ihm beliebt. Es sind noch mehrere Fregatten verlangt worden, um sle nach dem Persischen Meerbusen und nah Birma zu senden. Die :

unter der Bevölkerung von Kalkutta großen Unwillen erregt; 6000 dieser Unglücklichen sind nah Mauritius gesandt worden.““

Frage wegen Auswanderung der Kulihs hat

Uin D Aachen, 6. Nov. Jubiläum. Gestern scierte der

Ober - Buchhalter bei der Hauptkasse der hiesigen Regierung, Hofrath Nolten , sein 50jähriges Dienst - Jubiläum.

Schon am Morgen hatte ihm eine Deputation der Regierung zu die- sem- Ehrentage die Glüwünsche seiner vorgejezten Dehörde Îberbraht, und der Herr Präsident ihm den von der Huld des Königs verliehenen Rothen Adler - Orden vierter Klasse überreicht. Gegen Mittag versammelten sich fast alle Mitglie- der der Regierung, so wie andere Freunde des würdigen Ju- bilars, zu einem Festmahle.

Münster, 3. Nov. Landarmen-Haus zu Dens- ninghausen. Die Einnahme desselben im Jahre 1857 betrug 22,757 Rthlr., worunter 3723 Rthlr. an Arbeits - Ver- dienst und verkauften Fabrikaten sich befanden. Die Ausaabe belief sich auf 19,759 Rhir., so daß ein Bestand von 2993 Rthlr. blieb. Am Ende des Jahres 1836 waren daselbst: 70 Männer, 21 Weiber und 49 Zöglinge der Erziehungs - An- stalt, zusammen 149. Es kamen hierzu: Landstreicher 17, Orts- Arme, Terunkenbolde und Taugenichtje 125, Kinder für die Er- ziehungs-Anstalt 16. Durchschnittlih waren 144 Personen in der Anstalt. 4 sind gestorben und 141 anderweitig in Abgang gckommen, so daß am 31. Dezember 1837 noch vorhanden wa- ren 133 Individuen: §81 Männer, 22 Frauen, 59 Kinder.

A

Neueste Nachrichten úber einige besonders erhebliche Gegenstände der P EE im preußischen taat.

Ersier Artikel. (Schluß)

Das Gewerbe der Buchbinder steht in so naher Beziehung mit dem Verbrauch von Büchern, folglih auch mit Unterricht und Bildung, daß es deshalb eine besondere Betrachtung ver- dient; wenn auch nit ganz verkannt werden darf, daß der Verbrauch von Pappkásten im Handel mit Pußwaaren an eini- gen Orten die Buchbinderarbeit erheblich vermehrt. Nach der lesten Zählung hatten Buchbinder

Meister Gehülfen überhaupt

344 551

Breélau 115 17S Magdeburg 63 98 Elberfeld mit Barmen D 96 Königsberg i. Pr 3: 54 87 Halle a. d. S 29 81 Mänster 30 57 Stettin sl 90 Danzig incl. der Vorstädte 27 45 Köln mit Deuz ¡9 49 O t 048 «day Wee ett is 18 38 Potsdam A Os 10 J i4 Achen | 21 33 Frankfurt a. d. O 21 34 Posen 15 32 Görliß. 17 30 Düsseldorf ¿ 14 29 Koblenz mit Ehrenbreitstein 2 8 28

also diese zwanzig Städte zusam- mengenommeiz T0 in den neunzehn hier nicht na- _ mentlich aufgeführten ansehn- lichen Städten zweiter Gewerb- steuerklasse befanden sh . in allen andern Städten auf dem Lande

23

917 1619

297 2098 196

"T 4120

159 1289 719 159 37

E I T 1E Oen zusammen 2291 1829

Berlin allein enthielt also über ein Achttheil aller mit Buchbinderarbeit im preußishen Staate beschäfcigten Men- schen. Die Städte erster Gewerbsteuerklasse und die dreißig ansehnlichsten Städte zweiter Getverbsteuerklasse enthielten zu- sammengenominen 1916 Buchbindermeister und Gehülfen, aiso noch nicht ganz die Hälfte oder nahe sechs Dreizehntheil aller Buchbinder : hieraus ergiebt sich ein erfreuliches Anzeichen der Verbreitung des Bücherbedarfs auch auf die minder an- sehnlichen Städte. Die wenigen Buchbinder auf dem Lande wohnen theils in ansehnlichen Ortschaften, welche nur eben nicht im Stande der Städte repräsentirt werden; theils in städteleeren Gegenden, wo etwan ein Kirhdorf den Mittet- punkt des Verkehrs bildet, und der Verkauf von gebundnen Bibeln, Gesang- und Gebetbüchern , Katechismen und Kalen- dern, welchen die Buchbinder als Nebengewerbe betreiben, eine Familie noch nothdürftig nährt. Den Provinzen nach, waren die Buchbinder folgendermaaßen vertheilt. Es hatten

die Provinzen Buchbindermeister und also auf hunderttau- Gehülfen zusammenge- send Einwohner nommen durchschnittlich 3553 16 151 13 898 52 B21 22 735 S 619 40 408 al Rheinprovinz . .. TÁ3 30 _TILXNEA MTYALIATEIATLLIR D ®, der ganze Staat . 4120 E R G A E I P C E A T E I O Ka I E er q E M 2 T D

Auch hier is es bei weitem nicht das Bedärfniß der ge- bildeten Städte allein, was über den Verbrauch von Buchbin- derarbeit entscheidet. Wie wenig auch die Zöglinge der Ele- mentarschulen im SLOU Bücher brauchen, so veranlaßt doc ihre große Anzahl ein sehr bedeutendes Geschäft mit Schulbüchern. Auch wächst die Neigung zum Lesen mit dem Jnteresse an öf- fentlihen Anstalten und Welthändeln: hierin dürfte wohl der Grund liegen, weshalb die beiden westlichen Provinzen, Schle- sien in der Anzahl der Buchbinder verhältnißmäßig übertreffen. Die große Anzahl derselben in der Provinz Brandenburg be- rußt offenbar auf dem großen Bedarfe Berlins. s

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Posen Brandenburg . . - Pommern Schlesien

Sachsen Westfalen

zu “verabreden. Rundschit Sing wird dabei Bedingun-

j behalten. Hier is jeßt Alles ruhig.“

gen stellen, wie es ihm beliebt, und dieselben brechen, wann

Der Gebrauch der Uhren wird in dem Maaße allgemei: