1838 / 326 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Seim ici M C Lai i D Zain ri A

und dem Heizer einer

man ihnen von einem Vergleiche spriht. Die Geschichte jenes Landes ist im Voraus aufgezeichnet, sie is voller Blut, voller grausamer Repressalien, voller jämmerlicher Intriguen, aber man wird in derselben nihts von einem entscheidenden Er- eignisse lesen, weil ein solches unmöglich ist. Man lasse die Karlisten sagen, daß sie Madrid nehmen werden; sie \elbst|t wissen besser als irgend Jemand, daß dies nicht der Fall feyn wird. Vor einer Täuschung muß man sich und die dfsentliche Meinung sorgfältig hüten, nämlich zu glauben daß dieser wilde Kampf, wenn die Parteien sich selbst überlas- sen bleiben, zu Ende gehen könne. Ein Mann, der mit großer persdnlicher Fähigkeit die Erfahrung der Geschäfte verband, der Graf von Rayneval, sagte in Madrid wenige Tage vor seinem Tode: „„,„Das ist ein Krieg, der wie der Krieg mit den Mau- ren aht Jahrhunderte lang dauern kann.‘/‘

Hieronymus Napoleon Bonaparte, Sohn des vormaligen Königs von Westphalen aus seiner Ehe mit Miß Putterson, befindet sich gegenwärtig in Paris. Er hat die Erlaubniß, sich kurze Zeit in der Hauptstadt aufhalten zu dürfen, nur unter der Bedingung erhalten, daß er den Namen seiner Mutter führe.

Das bekannte Englische Parlaments - Mitglied, Herr Ro- bert Cutlar Fergusson, is gestern Nachmittag in Paris mit Tode abgegangen.

Madame Volnys (Leontine Fay) verläßt mit ihrem Gatten das Théâtre français und kehrte wieder nah dem Gymnase, dem Schauplatze ihres frühzeitigen Ruhmes, zurúk.

Dem Constitutionnel zufolge, sind zwei Schiffe, ein Sardinisches und ein Spanisches, unter Toskanischer Flagge und von den Banquiers der Prinzessin von Beira befrachtet, im Anfange dieses Monats von Livorno nah Spanien unter Segel gegangen. Ein Theil ihrer, für Rechnung der Prinzes- fin etten Ladungen war in Livorno gespeichert, ein anderer Theil langte wenige Tage vor der Abfahrt von Genua an.“ Es befanden sih über 60 Passagiere, Jtaliäner, Franzosen und Spanier am Bord; mehrere derselben erhielten vor der Ein- schiffung Patente und Geld. Die Verbindungen zwischen Civita vecchia, Livorno, Porto Venere und den Küsten Spaniens schei- nen in diesem Augenblicke sehr lebhaft, und weder Englische noch Französische Kreuzer legen buen Hindernisse in den Weg.

Der Courrier français sagt: „Alle Nachrichten, die wir rue aus Afrika erhalten, sprechen die Hoffnung aus, daß die Macht Abdel - Kader's einer ernsilichen Aufidsung entgegen sehe. Eine große Menge von Stämmen verweigern jede Art von Abgabe oder Tribut; andere lehnen sich offen auf und be- ginnen die Feindseligkeiten gegen die Truppen des Emir. Mag nun Abdel-Kader wiederkehren, oder mag er verschwunden seyn, feine Macht isst außerordentlich ershüttert, wenn er keine Un- terstüßungen mehr aus Marokko erhält, und dies scheint, nach den offiziellen Berichten, mehr als zweifelhaft.“

Großbritanien und Jrland.

London, 16. Nov. O'’Connell hat am Sonnabend bei einem Diner in Cork wieder eine lange Rede gehalten, die je- doch, was ihren politischen Jnhalt betrifft, nichts Neues dar- bietet. Er begann mit einer Schilderung der fünf verstorbenen Souveraine Englands aus dem Hause Braunschweig, wobei er sich der shwärzesten Farben bediente, um dagegen die jetzige Souverainin in desto glänzenderem Lichte erscheinen zu lassen. Von dem leßbtverstorbenen Könige, Wilhelm dezn Vierten, sagte er: „Dieser willigte zwar in die Reform-Bill, aber in eine \o \chlehte, als nur irgend möglich war, und wenn ich mich nicht irre, so hatte er gegen die Verlesung einer Thron - Rede, die gegen Irland, besonders aber gegen alle Agitatoren nit härter lauten konnte, niht das Mindeste einzuwenden.“ Dann zu der gegenwärtigen Regentin sich wendend, fuhr er fort : „Der Beginn ih- rer Regierung verheißt eine ganz andere Aera. Erzogen von der besten der Mátter, verwandt mit einer der vernänftigsten Familien, mit der Familie Sachsen-Koburg, Nichte eines protestantischen Beherr- chers fatholisher Unterthanen, und Tochter eines der besten Väter, verspricht sie durchaus die beste Wahrnehmung des Wohles ihrer Unterthanen und die berühmteste Regierung in der Geschichte dieser Reiche. Wenn sle nur auf dem Pfade der Gerechtigkeit verbleibt, so mögen - sich immerhin ihre aus- wärtigen und inneren Feinde zum Angriff ihres Thrones ver- \{wdren, sie wird Jrland stets zur Hülfe bereit finden.“ Von Cork aus hat O’Connell ein Schreiben in die dentlichen Blät- ter einrúden lassen, worin er die Behauptung des „Standard““, daß er der Erste gewesen, der nach der neuen Zehnten- Akte eine Entschädigung fär FOSSn dige Zehnten in Anspruch genommen Gabe, súr eine unverschämte Lüge erklärt, weil er niemals Zehn- ten-Tigenthümer geren sey. :

Die Thron- Rede des Königs der Belgier hat an der hie- sigen Börse, wie der Globe berichtet, die Erwartungen Man- cher getäusche, welche auf die Mittheilung von etwas Positivem ber den Staud der obschwebenden Unterhandlungen gerechnet hatten, während Andere sih über den kriegélustigen Ton unzu- frieden bezeigten, den sie in der Rede finden wollen. Die

- Holländischen Fends sind deshalb hier um */; pCt. gewichen, die

Belgischen dagegen unverändert geblieben. Das vorerwähnte mínisterielle Blait ist úbrigens der Meinung, daß die Kriegs- lust sich aus den Worten des Königs Leopold nicht abnel- men lasse, man kônne vielmehr darin nichts finden, als die Absicht, den B8tatus quo fortdauern zu lassen. Der „Globe“/ sügt hinzu, daß vor zwei Tagen neue Mittheilungen der Konferenz an den König der Niederlande abgesandt worden seyen, und daß vor dem Empfange seiner Antwort nichts wei- ter geshehen könne. Was den König Leopold betreffe, so werde fie dieser vermuthlich zu feinen neuen Konzessionen verstehen, bevor er nicht die Einwilligung der Belgischen Kammern er- iangt habe, und so werde sich eine definitive Erledigung wohl! noch einige Zeit verzögern, da beide Parteien, Holland sowohl wie Belgien, hartnäckig auf ihrem Sinn beständen.

Wie man versichert, wird eine sehr beträchtliche Vemehrung der gegenwärtigen Britischen Militairmacht beabsichtigt.

Endlich is die Kommission zur Untersuchung der Ansprüche der Britischen Legien ernannt worden. Die Spanische Negie- rung wird, wie schon erwähnt, durch einen Herrn Ximenes, die Legion durch den Obersten Wetherell vertreten, und diese wer- den die Sache mit General Alava und einem Bevollmäch- tigten der Britischen Regierung verhandeln.

Auf der Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester hat sich am Montag ein Unglücksfall ereignet, der dem Maschinisten okomotive das Leben kostete. Der Zug, bei welchem dies vorging, bestand aus 43 Wagen und wurde von 4 Lokomotiven, zwei vorn und zwei hinten, getrieben. Plôs- lich erfolgte an der ersten eine Explosion, deren Knall einem Kanoneuschuß glich und weit und breit gehört wurde. Die Lo- komotive riß von dem übrigen Zuge los und {oß blibschnell noch ge- gen 1200 Fuß auf der Bahn entlang. Der Maschinist und der Heizer waren über 109 Fuß weit, der Eine rechts der Andere links

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hin, aufs Feld geschleudert worden, wo man sie pons. vertrat und mit zerbrochenen Gliedern entseelt liegen fand. as Ver- dikt der Todtenschau-Jury, welches úber beide Leichen gehalten wurde, lautete: Tod durch Ungläcksfall und, da nah den Eng- lischen Geseßen dem Gegenstande, durch den Jemand ums Le- ben kömmt, stets eine Strafe zuerkannt werden muß, 20 Schil- ling Buße von der Lokomotive zu zahlen.

In einem Provinzial-Blatte wird folgender Auszug aus einem Privat-Schreiben des Grafen Durham, datirt aus Que- be? vom 13. Oktober, mitgetheilt: „Mit der Fioll-Megéerung ist es hier jeßt ganz aus. Jch kehre nah Hause zurück, um die Zwecke meiner Mission im Oberhause weiter zu verfolgen, denn von dort aus wird jest Kanada eigentlih regiert. Jn jenem Hause ist jest der schwierige Posten, da gilt es zu handeln, und dorthin muß ih eilen. Glauben Sie mir, theurer Freund, ih gebe nicht ein Jota von den Zwecken meiner Mission auf; im Gegentheil, ih beharre dabei noch so fest als jemals, und ih glaube, daß meine Feinde mir wider ihr Wollen und Wissen bessere Mittel zur Ausführung derselben in die Hände gegeben haben. Ich hoffe, um die Mitte oder gegen Ende Dezembers in England zu seyn.‘

Der Prinz von Aude is am Montag von ar nach dem Kontinent abgereist, wo er sich einen Monat aufhalten will.

In Antwerpen soll, dem hiesigen Courier zufolge, das | Gerücht gehen, daß die Garnison dieser Stadt sogleich auf 7 | bis 89 Mann gebracht und der Stab der zweiten Militair- | Division dorthin verlegt werden solle. | Der Courier meint, es sey schwer vorauszusehen, in wel- chen Zustand Spanien noch vor Ende dieses Jahres gerathen dúrfte. Den Sieg des Don Carlos hâlt jedoh dieses ministeri- elle Blatt für noch unwahrscheinlicher, als die Aufrechterhaltung des jest in Madrid herrshenden Regierungs - Systems; es scheinen dem „Courier“ vielmehr Symptome auf einen baldigen furchtbaren Ausbruch der Volkswuth hinzudeuten. Und davon allein hofft er eine Wiedergeburt des Landes, besonders wenn E ein Mann irgendwo auftauchte, der mit den nôthigen

alenten begabt wäre, um den Leidenschaften des Volkes eine gute Richtung zn geben; sollte dagegen die Macht in den Hän- den einer bloßen Faction bleiben, so glaubt dieses Blatt, daß Spanien einer Schreckens - Herrschaft nicht entgehen könne, und es nimmt keinen Anstand, selbst einer solchen, als vorüber- ehender Feuerprobe für Spanien, den Vorzug vor einem Er- folge des Don Carlos zu geben.

Der Morning Herald theilt nah einem Privatbriefe aus Bombay die Nachricht mit, daß der frühere, jet in Eng- land befindliche Gouverneur von Bombay, Lord Clare, im Be- sibe der Uebersebung eines Briefes sey, welcher von einem Rus- sischen Offizier in Kabul an den Russischen Gesandten zu Te- heran geschrieben und auf dem Wege aufgefangen worden \cy, und der alle Details der von dem Russischen Kabinet in Bezug auf die Ostindischen Angelegenheiten entworfenen Pläne enthalte.

Yussuff Khan, der Subhadar von Lucknau, is von seinem Besuch in England zurück in Kalkutta eingetroffen. Er äußerte sich sehr zufrieden mit der gasifceundlichen Aufnahme, die er in England gefunden, und fällte das bemerkenswerthe Urtheil, die Engländer in Jndien und die Engländer in ihrer Heimath seyen an Charakter ganz verschiedene Leute. Er will sein Reise-Tagebuch herausgeben.

Aus Neufundland hat man Zeitungen bis zuu 17. Ok- tober erhalten. An dicsem Tage prorogirte der Gouverneur die Legislatur. „Jn der That“, sagt ein hiesiges Tory-Blatt, „war es besser für die Kolonie, die Sibungen jener Pdbel- Versammlung zu beschließen, als sie die Auftritte von Lärm und Verwirrung, welche ihre sogenannten Berathungen beglei- teten, noch länger fortseßen zu lassen.“

Niederíande.

Amsterdam, 16. Nov. Das Handelsblad stellt in einem Schreiben aus dem Haag die neuesten Creignisse bei der Londoner Konferenz insofern abweichend von dem Berichte des Londoner Courier dar, als ein einstimmiger Beschluß des be- kannten Jnhalts bereits gefaßt und den betreffenden Höfen soll mitgetheilt gewesen seyn, Frankreich aber hinterher, jeßt die Annahme desselben von Seiten Hollands und damit das Ende des ihm sehr erwünschten status quo besorgend Belgien zu der Ablehnung veranlaßt und nun seinerseits die Ratification verweigert und neue Abänderungen in der Schuldfrage bean- tragt hätte. Gestúkt auf diese Sachlage, sucht das „Handels- blad/“ dann zu zeigen, daß offenbar Frankreichs geheimes Stre- ben nicht Holland gelte, sondern Europa. Frankreich habe vom Anbeginn der Unterhandlungen an stets Mittel- zu finden gewu?t, eine Beendigung der Sache, sobald Holland zu dersclben Miene gemacht, vermittelst Belgien immer wie- der zu hintertreiben, während es selbst dabei den Schein der Unparteilichkeit und des eifrigen Verlangens nach einer Ent- schädigung vor sich her getragen. So 1831, als Holland die ¡„„Grundlagen der Trennung“/ angenommen, so 1833, als, nach dem Abschluß des Waffenstillstandes, die Unterhandlungen in London, Holländischer Seits von dem Baron Verstolk van Soelen geführt, gegründete Hoffnung eines Vergleichs über alle Streitpunkte gegeben; so jeßt wieder, da die Französische Regierung erfahren, daß König Wilhem auch die neuen Opfer sich gefallen- zu lassen bereit sey. Während Frankreich die Miene der Einwilligung in den neuesten Plan angenommen, sey König Leopold von ihm vorgeschoben worden und habe er- fláèren müssen, vorher die Gesinnung seines Volkes sondiren und vorbereiten zu müssen. „Der Erfolg hiervon“/, fährt das genannte Blatt fort, „kann gar nicht E seyn, wenn man sich nur erinnert, durch welche Mittel man seit einigen Monaten die Köpfe in Belgien erhißt , die Gemüther aufgercgt und jeden auf Recht und Villigkeit gegründe- ten Vergleich unmöglich gemacht L wenn einmal die direkte Cinmischung des Volkes als Grundsaß aufgestellt wird. Wäre es dem Pariser Kabinet ernsilih um eine redliche Ueber- einkunft zwischen Holland und Belgien zu thun gewesen, dann hâtte man in cinem Lande, wo die beredtesten Zungen stets demjenigen zu Dienst stehen, der über die Schaßkammer gebie- tet, hundert für einen Schreiber gefunden, die Belgien das Un- rechtliche seines Verlangens vorgestelit und ihm die Folgen vor Augen gelegt hätten, welche das unerhörte Vorgeben, König Leopold sey an den einmal feierlih angenommenen Traktat jetzt nicht mehr gebunden, für ein Land haben könne, das nur die- sem Traktat seine politische Existenz zu verdanken habe. Aber weder in Paris noch în Brössel hat man auch nur das Ge- ringste versucht, um die herrshenden Jrrthümer zu bekämpfen und die mißleitete Nation auf dasjenige vorzubereiten, dem sie sih, chne alle Grundsäße von Recht und Anstand mit Füßen zu treten, doch nicht entziehen kann. Eine Berufung auf die öffentlihe Meinung war daher wie natürlih vorherzu-

sehen ein sicheres Mittel, die neusten Vorschläge der

Konferenz zu verwerfen, und es ist deshalb auch. yj

zu verwundern, daß Frankreich seine Ratification der von Ât neral Sebastiani angenommenen Bestimmungen bis zu Belgiens entsprechender Erkläcung ausgeseßt hat. Frankreich bleibt dab, G scheinbar aus dem Spiele und erreicht nichtsdestoweniger vol kommen seinen Zweck. Der slalus quo, nach König eopold'z und seiner Freunde eigenen Geständniß so höchst vortheilhaf für Belgien, bleibt bestehen, aller Annäherung an Holland . nothwendigen und natürlichen Folge einer Entscheidung, ie vorgebeugt, Frankreichs Einfluß auf Belgien wird täglich größer, während endlich noch das für Hollands und Deutschlands S, cherheit so wichtige rechte Maas-Ufer fortdauernd im Besige Belgiens, das heißt Frankreichs, verbleibt. Jst aber diese N sicht der Sache, wie wir vertrauen, richtig, dann liegt das ge heime Motiv der Franzdsischen Politik vor Aller Augen offen da, und Jedermann wird mit uns sagen: Nicht Holland gilt es, sondern Europa! Was werden nun die übrigen Kaj, nette thun?‘ :

Dänemark.

Kopenhagen, 16. Nov. (Börs. H.) Die Stände-Ver, sammlung in Roeékilde hat eine Reihe von Anträgen,

ten Waaren hinreichend verschen sind) hinauëgehen, mit Stim menmehrheit nah längeren

dem Etatsrath Stenfeldt besteht. Ferner einen Antrag dez Agenten Bruun zur Aufhebung des Wucher -Geseßes mit 4 gegen 17 Stimmen an ein Comité, bestehend aus Professo Bang, Bank-Direktor Haagen und Amtmann Neeregaard. De Königliche Kommissar hatte sich mehr wider den Antrag erklärt,

Neulich fand Professor Bang es bei einem vorgekommenen Antrage paßlich (es betraf eine Aenderung der Art, wie di Armee mit Schuhen und andern Bedürfnissen versehen wird), das, jedem Mitgliede zustehende Recht zu benutzen, eine Ah stimmung durh Kugeln zu verlangen. Assessor Algreen-Ussing bemerkte hiergegen, „er wolle zwar nicht dieses Recht eines Abgeordneten bestreiten, müsse es aber als seine Ueberzeugung auésprechen, wie es wenig zu wünschen sey, daß ohne die größte Nothwendigkeit davon Gebrauch gemacht werde, da ihm etwas Feiges und Muthloses darin zu liegen scheine, daß die Mitglie der der Versammlung sich nicht in jeder Sache zu ihrer Mei nung bekennen dürften.“ Diese Aeußerung, als kränkend fär Professor Bang, veranlaßte in der folgenden Si6ung am Asten

Assessor Ussing vom Präsidenten einen, zwar sehr schonend aus gedrückten Verweis erhielt.

Kopenhagen, 17. Nov. (Alton. M.) Abermals verlor der König einen treuen Diener, das Vaterland einen edlen, allgemein geliebten Seid den frühern Geheimen Staats-Ml- nister Ove Rammel Sehestedt, dessen irdische Hülle dahin ge

¡„Kjobenhavnspoî“’ und in „Dagen“/ nach.

Der lebte Chinafahrer der Ostindischen Compagnie, deren Thee-Monopol bekanntlich 1812 erldsschen wird, ist in diesen Tagen nah Norwegen veräußert worden. Unter Friedrich dem Sechsten is dies lästige Privilegium zu Grabe getragen, und „Frederik den Siette‘/ so heißt das riesenartige

der einst so zahlreichen Schisfe dieser Compagnie.

Deutschland.

Nárnberg, 18. Nov, (Fränk. Merk.) Am 16ten und 17ten d. M. war der provisorisch dirigirende Auss{huUß der Ge sellschaft für die Herstellung der Nürnberger nördlichen Reichs: gränze:Eisenbahn hier versammelt, um über den weiteren Fort gang diescs Unternehmens die noch erforderlichen vorbereiten den Berathungen zu pflegen. Die Haupt : Vorfrage bei dem selben ist nunmehr definitiv entschieden, indem der frühere Al lerhôchste Ausspruch über die Richtung der Bahnlinie U Nürnberg und Erlangen nach Juhalt der Königlichen Reskripte

am Kanalhafen nächst Poppenreuth vorüber, unabänderlich fest d. J. waren entworfen worden, in wesentlichen Theilen erfolgt,

in zwei Jahren auf das bestimmteste vorgeschrieben ist.

Leipzig, 21. Nov. Dampfwagen - Fahrten von hier bis Riesa, die jedoch nicht alle Tage fortgeseßt werden sollen, begonnen. Der Wagenzug, aus neun Wagen bestehend, und von den Lokomotiven Windsbeaut“ und „Drache“/ geführt, legte, um 8/2, Uhr fräh ausfahrend, den Weg von 8 Meilen in noch ctwas mehr als 2 Stunden

eit, ohne allen Unfall zuräck. Das Wetter, das seit kurzen sich in Schnee, winterlichen Sturm und Kälte umgewandelt hatte, begünstigte die erste Fahrt keinesweges; dennoch halten sich den einzelnen Mitgliedern des Direktoriums der Eisenbahu Gesellschaft mehrere Actionairs und sonstige Freunde des Unter nehmens angeschlossen. Die Bewohner von Riesa und der Um- gegend empfingen die Ankommenden mit lautem Zuruf und die neuerbaute Restauration an der Elbe nahm die Reisenden gast lich auf. Hoffentlich werden im künftigen Jahre die Personen: Preife herabgeseßt werden, die man jekt bis Riesa zu hoch fin det. Jn der ersten Wagenklasse zahlt man 2 Rthir.; in der ziveiten 1!/, Rthlr. und in der dritten ?/, Rthlr. Auch die von der Direction gestellte Taxe fúr den Transport der Brenn paer (für weiches Holz 5'/; gGr., 8 gGr.; 9!/; gGr. und 02/, gGr. fúr den Klafter Leipziger Maaß, je nachdem es *“/4/ s/,,7/, und */z Elle hält, und fär hartes Holz 6 gGr., 9 gGr., 10!/, gGr. und 12 gGr.; nach gleihem Verhältniß der Länge), sind zu hoch gestellt, wenn man bedenkt, daß Güter zu 100 Pfd. auf die Meile 1 gGr., mit Nachttransport 1!/, aGr. zu ent‘ richten haben. Nach der neuesten Mittheilung sind voni 11. bis 17. November hier in 34 Fahrten 3535, zu Dresden in 28 Fahrten 2898, zusammen 6433 Personen befördert wor den. Die Eisenbahn - Actien sind seit dem leßten Courstage auf 89'/, pCt. zurückgegangen. Noch bis in die leßten Tage sind die Erd - Arbeiten wegen: der Gas- Beleuchtung, und dié öffentlichen Bauten, als die Armenschule , Militair - Kaserne,

unterbrochen worden.

v. M. cine sehr warme Diskussion, die damit endigte, daß der È

4 ahrzeug, größer als unser größtes Orloggsschisff war auch das lebte |

vom 3. März und 10. Mai d. J., durch Allerhdchstes Jmme: | diat- Reskript vom 1sten d. M. erneuert, also der Zug von hier |

gestellt, die Allerhöchste Sanction der Statuten der Gesellschaft, | wie solche in der General-Versammlung vom 2. und 9. Juli |

der Beginn - der Bauzeit auf das Frühjahr 1839 angeordnet F und die Vollendung der Strecke von Nürnberg bis Bamberg

Bürgerschule u. s. w. sortgeseßt, und auch jezt nur momentan |

; hierländischen Lebensweise der bemittelten Leute beträchtlich ist, i in den j E Branntweins vertritt. Der harte 37er wird daher wohl zu Ehren S fommen, und im Verkehr wohl noch eine andere j Ï als zu den Essigsiedereien. Besonders begünstigt waren die san- Ÿ digen, mit rothem Burgunder bepflanzten Weinberge in Ingel- ( die auf F Abschaffung der Krammärkte im Stifte Seeland (als nid m O mehr zeitgemäß, da alle Kausstädte ohnehin mit den bendthig a ebatten einem Comité zur Pri, fung úberwiesen, das aus den Agenten Voigt und Bruun un)

gar zur Wein- Production : hau entzogen. j pen der

| unwürdige Weinberge, z. B. in Niederungen und flachen Hd- bracht ward, wo einst der Geist in ihr die erste Anregung und F Bildung empfing. Jn Sorde ward er aufs feierlichste zu F Grabe bestattet, und wehmuthsvolle Tdne klingen ihm in der

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(, 18. Nov. Se. Hoheit der Kurprinz und Mit- | e s mit Hôchstihrer erlauchten Gemahlin am 17ten d. t Sranffurt angekommen und im „Hotel de Russie‘/ abge-

ties i 14. November: „„Die e Mainzer Ztg. schreibt unterm 14. Déove 112 S is s in Stg: 0 c prmeey À beendigt, nachdem viele Gemeinden, dur zwei wiederholte Herbstreisen ein eshüchtert, e in diesem Jahre srüher begonnen hatten, als r thlih war. L ist äußerst {chwer, ein Durchschnitts - Verhältniß über das uantitative Ergebniß der Weinproduction festzuseßen. Mehrere MWeinorte sammelten die wenigen Trauben in Körben, um sie, hne sie zu feltern, als Obst zu verbrauchen, andere gewannen etwa den hunderten Theil eines guten Herbstes, andere etwa den dreißigsten Theil. Keine Gemeinde herbstete den zureichen- den Bedarf sür die innere Consumtion, die bekanntlich bei der

Haushaltungen der Wein die Stelle des Biers und

ichtung nehmen,

und Heidesheim. Die Eigenthümer haben sich der Menge

i p iaberet Gute zu erfreuen. In s{hwererem Boden theilte diese Art Trauben mit den anderen gleiches mißliches Loos. Die lekzte Wintérkälte, die Frühlingsreifen und die zwei Herbst- feóste haben zusaminengewirkt, um diese Rubrik der ländlichen Production unserer Provinz für manche Orte ‘beinahe unbe- Da die ersten E 4 A E

eratur sogar einige Grade unter Null gedrüt Hatten, so hatte die Wirkung davon sich auch über die gewöhnliche Reif- linie aufwärts ausgedehnt. Auch höhere Lagen hatten gelitten. Die gute Folge dieses Mißgeschikes war indessen, daß nur die Spätlinge und unzeitigen dezimirt wurden, und so das Auéle- sen nicht nöthig wurde, um die besseren Trauben zu sondern. Die Qualität wird daher mehr befriedigen, als man früher er- wartete. Auch läßt sich dieses außer der Süße des Moses zu- gleich aus der langsamen und stillen Gährung voraus- sehen. Das Rebenholz ist indessen bei der milden Witte- rung ausgezeitigt und im Stande, einen härteren Winter- frost zu bestehen. So verläßt den Wein-Produzenten die Hosf- nung selten. - Man sieht die Winzer bereits mit so warmem Eifer die Weinberge bearbeiten, als triebe sie das Dankgefähl für gespendeten Segen. Auch denken sie, wie die Lotteriespieler, nah drei Fehlern komme die Reihe wieder an den Treffer. Eine andere gute Folge aus den drei Mißherbsten ist, daß man wie- der anfängt, das Gebiet der Wein - Kultur zu beschränken; be- reits war ein Mißverhältniß zwischen Aker-, Getraide- und Beinbau zum Nachtheile beider eingetreten, und man hatte so- anz ungünstige Distrikte dem Acker- Der hohe ‘Preis der Früchte und das Mißlin- einkrescenz verfehlen nicht, den Landwirth über sein seibendes Interesse zu belehren und zu mahnen, ihrer Stelle

hen auszurotten, und zum Früchtebau wieder zu verwenden.““

Braunschweig, 18. Nov. (Magd. Z.) Die hiesige Eisenbahn soll, dem Vernehmen nach, in diesem Monat bis Wolfenbüttel für das Publikum erdffnet werden. Die Preise sind für Hin - und Rüeffahrt auf der 1!/, Postmeile betragen- den Strecke zu 6, 4 und 3 gGr. fär die Person angeseßt. Die bis zum Dorfe Leiferde bisher unternommenen Probefahrten mit den Lokomotiven „Lôwe‘‘, „Braunschweig“/ und dem Ame- rifanishen Dampfwagen von Norris in Philadelphia, licferten die erfreulichsten Resultate für die Solidität der Maschinen, so wie der Bahn. Auf einigen Stellen, wo die Nachgiebigkeit des Terrains ein baldiges Sinken der Bahn befürchten ließ, hat man in diesen Tagen die hölzernen Riegel wieder aufge- nommen und solchem Uebelstande durch verstärkte Stein - Unter-

1341 Spanien.

fommen.

ben aus Madrid vom 7. November: „Die gestern und vor- | gestern Morgen stattgehabten zahlreichen Verhaftungen sind das | Wichtigste unterden verschiedenen Neuigkeiten, die hier zirkuliren. ; Die meisten der verhafteten Personen, deren Zahl bereits zu 120 ; angegeben wird, sind Karlisten und viele von hohem Range. ; Es befinden si darunter zwei Bischdfe, von denen einer der |

Beichtvater des ehemaligen Ministers Someruelos war, einige |

der hiesigen Karlisten, deren Verbindung mit dem vorigen und jeßigen Ministerium viel Licht auf die Politik dieser beiden Kabinette wirst. Sämmtliche Verhaftete wurden heute unter starker Bedeckung in Wagen nah dem Militair-Depot Leganes in der Nähe von Madrid transportirt. Sie sollen daselbst, wie es heißt, als Geiseln für das gute Benehmen ihrer Freunde in den Provin- zen festgehalten werden; wenn ihre Sicherheit jedoch bloß hier- von abhängt, so ist es nicht eben s{hwer, ihr Loos vorherzu- sagen. Jn Bezug auf die Ernennung eines neuen Kabinets ist noch nichts geschehen. Man sagt, einige Mitglieder der liberalen Partei, die von der Königin darüber befragt worden, hätten ihr dies Verfahren angerathen. Gut unterrichtete Personen haben mir jedoch folgende Zusammen- seßung des neuen Kabinets als die wahrscheinliche mitgethei!t : Valgornera, Conseils - Präsident; Valdez, gegenwärtig General- Capitain von Galicien, Kriegs - Minister; Calatrava, Minister der Justiz und -der Gnaden; Infante, Minister des Innern, und Ferraz, Brudek des Hnspecteurs der Kavallerie und ein achtbarer Geschäftsmann, Finanz-Minister. Dies wäre in der That ein Uebdergangs-Ministerium und würde den Bedürfnissen des Augenblicks genügen. Während das beste Bataillon der Re- | serve-Armee in der Nähe von Madrid steht, haben die Karlisten seit vierzehn Tagen ihr Haupt. Quartier zwei Leguas von Toledo aufgeschlagen und am dten die zwischen jener Stadt und Ma- drid fahrende Post verbrannt. Eiuige Deputirte, die sich nach | Madrid begeben wollten, soilen von den Karlisten aufgefangen | worden seyn. Die Berichte über die Verfolgung Merino's | durch den Brigadier Hoyos lauten günstig. Jn Valencia | hat die Ausúbung von Repressaticn begonnen, und es sind be- | reits 55 Karlisten als Opfer derselben erschossen worden. Ca- | brera erklárte, als er dies erfuhr, er werde an der ersten Stadt, | die ihm in die Hände falle, Rache nehmen. Er machte diese | Drohung nur zu bald wahr, denn bei der Einnahme des Ka- \tells Viilamalifa ließ er 50 Bewohner desselben erschießen. Als die Nachricht hiervon Valencia erreichte, und das Gerücht von dem Schicksale der 95 Sergeanten von Pardiñas Division sich bestätigte, verlangte das Volk mit der größten Wuth den Tod der in dem Kastell Cuarte eingesperrten Gefangenen. Die Behörden sahen sich genöthigt, nachzugeben, und es wurden daher am 3ten Morgens 55 Karlisten vor der Stadt erschos- sen. Der General Lopez, welcher jeßt in Valencia komman? dirt, zeigt dies den Einwohnern in einer Proclamation an, worin es unter Anderem heißt: „Die Nepressalien - Junta hat ihre Arbeiten gestern begonnen. Jch theile die Ansichten der

| mäßige eingerichtet worden.

Junta und des Volks, und obgleich gegen mein Gefühl und mit tiefem Schmerze, sehe ich mich doch in die traurige Nothwendigkeit verseßt, 55 von den hier befindlichen Gefangenen hinrichten zu lassen, als gerehte Vergeltung fär eine gleihe Anzahl eurer Gefährten und tapferen Vertheidiger des Kastells von Villama- lifa, die am 27sien vorigen Monats auf unmenschliche Weise von dem wilden Cabrera ermordet wurden, nachdem sie sich ergeben und unter den Schuß der Geseke gestellt hatten. Das bisher von uns befolgte System der Mäßigung und der un-

lagen vorgebeugt. Daß Einleitungen zur Anlage einer Bahn bis an die Magdeburgische Gränze stattgefunden haben, is eben so gewiß, als an der krppurger Bahn mit Nächstem eifrig fortgefahren werden wird. Auch soll es eben so bestimmt seyn, daß jene Bahn sih jenseits Wolfenbüttel mit der Harzburger vereinigen wird.

Melle, im Osnabrückschen, 16. Nov. (Hannov. Btg-) Es hat sich hier ein Mäßigkeits- Verein gebildet, welher am 12. November seine erste Sikbung hielt. Unter Anderem wurde beschlossen, daß die Mitglieder weder den Domestiken, noch den Tageldhnern Branntwein verabreichen, sondern ihnen dafür eine entsprechende Geld - Vergütung zukommen lassen sollten. Die Mitglieder sind ferner verbunden, Spirituesen, mit Aus- nahme des Weines, nur dann zu genießen, wenn es der Arzt ihnen verordnet.

O esterreíic.

Grât6, im Oktober. (Schwäb. Merk.) Am 26sten v. M. starb einer der Heroen des denkwürdigen Tyroler Kampfes im Jahre 1809, Major Teimmer, Freiherr von Wiltau, in der Nähe von hier, auf seinem Gute Herbersdorf, an der Brust- wafsersuht. Glüklicher als Andreas Hofer, mit dessen Patrio- tismus er geregelte militairische Kenntnisse vereinte, war es ihm vergönnt, den erkämpsten Frieden zu hauen und in glücklicher Zurückgezogenheit bis zum hohen Maunesalter zu genießen. Kaiser Franz hatte dem Helden nah geschlossenem Frieden, außer einer jährlichen Pension, 100,000 Fl, in Hof - Kammer- Obligationen zum Behufe des Ankaufs eines Gutes geschenkt, ißn in den Adelsstand, und später, als das verliehene There- sienkreuz ihm dazu die Anwartschast gab, in den Freiherrn- stand erhoben, mit dem Prädikate jenes Orts, welcher Zeuge sei- ner Tapferkeit und Hingebung war. Kaiser Ferdinand fügte zu diesen Gnaden auch noch jene der Verleihung des heimge- fallenen Gräflich Fuchsischen Lehens in Tyrol, mit dem beson- deren Beisaßze, dasi dasselbe auch auf die weibliche Descendenz sich vererben solle, was nun geschieht, da Baron Teimmer nur eine Tochter hinterläßt. Gleich den Helden der Vorzeit war er vom Schwerte zum Pfluge wiedergekehrt; er lebte auf Her- bersdorf eifrig der Oekonomie, und Steyermark hat rücksichtlich der Veredlung des Weinbaues, namentlich aber wegen der Ein- opfenbaues, ihm Vieles zu danken. :

Schweiz.

Waadt, 14. Nov. (Frankf. Journ.) Vorige Woche starb zu Lausanne. in seinem 74. Jahre Herr Louis Dupuget, von Yverdon. Er hatte den größten Theil -seines Lebens in Rußland zugebracht, beehrt mit dem Vertrauen des Kaisers Paul, der ihm die Erziehung seiner beiden jüngsten Söhne, der Großfärsten Nikolaus und Michael übertragen hatte. Die reihen Andenken, die er in seiner Zurückgezogenheit von der

heilvolle Plan des Abwartens haben aufgehört. Die Feinde des Thrones und der Freiheit sollen mit Zittern erfahren, daß die Regierung der Königin ihre Energie wiederge- wonnen und alle Humanität, mit der sie ihre Feinde, weil sie Spanier sind, zu behandeln wünschte, bei Seite geseht hat. Wenn man uns mit Blut unterwerfen will, so wollen wir auch den Thron Jsabella's und der constitutionnellen Freiheit mit Blut befestigen.“/ Jn demselben Geiste ist die Adresse, welche der Oberst Casasola an die National:Garde von Valencia erließ, als er das Kommando derselben übernahm, und worin folgende Stelle vorkommt: „Man muß bei dem jeßbigen Zustande des Landes entweder unrühmlich im Kampfe fallen oder die Vernichtung des Feindes, der seine Hand- lungen mit dem Blute unserer Brüder besiegelt, fordern. Dies Blut raucht in allen Theilen des Landes und \chreit laut um Rache; überall sehen wir Waisen in Thränen; dr Tod ist das Element unserer Feinde, und sie sind es, die uns zwingen, unmenschlich zu seyn, um ihre Unmenschlichkeit zu verhindern. Aber genug der Milde! Wir kennen unseren Feind lasset uns ihm Vernichtung {wdren, und der Friede wird wieder- kehren. „Man erwartet mit großer Besorgniß, welche Wir- kung diese Hinrichtungen und P rodlaratienti in den benach- barten Provinzen und namentlih in Saragossa hervorbringen werden. Die Nachrichten aus den anderen Provinzen sind von keinem Interesse.“

Saragossa, 7. Nov. Die in hiesiger Stadt zur Aus- âbung von Repressalien gegen die Karlisken ernannte Junta hat Iden Tagesbefehl erlassen:

„Da wir aus offiziellen und authentischen Dokumenten ersehen haben, daß der Karlistische Anführer Puyo drei Sol- daten des Provinzial: Regiments von Burgos und drei Natio- nal: Gardisten aus Caspe hat erschießen lassen, und daß die Karlisten in Navarra den tapferen Oberst Don Escribano und den Patrioten Almondaraz in der Venta von Valverde ermor- det haben, so hat die permanente Repressalien-Junta dieser Pro- vinz befohlen, daß acht gefangene Karlisten, von denen, die sich im Schlosse Aljoferia befinden, morgen Vormittag um 11 Uhr auf dem Begräbnißplatze erschossen werden sollen.

Der General-Capitain San Miguel.“

Die gefangenen Offiziere und Unteroffiziere haben der Junta eine Adresse übersandt, worin sie dieselbe auffordern, einen der Gefangenen zu Cabrera zu senden, um demselben eine Auswechselung der Gefangenen vorzuschlagen. Die Junta nahm dies Anerbieten an und bewilligte dem Karlistischen Capitain Don Jose de la Cruz zu dem erwähnten Zweck cine Frist von 20 Tagen. Dem Vernehmen nach, soll sich die Auswechselung auf sämmtliche Gefangene erstrecken.

Spanische Gränze. Man schreibt aus Berga vom 6. November, daß 150 Soldaten dex Garnison von Lerida mit

Hand dieser Prinzen erhielt, beweisen die besondere Achtung, die sle ihm fortwährend zollten.

fen d’España übergegangen sind.

Türkei. Konstantinopel, 24. Okt. (Morn. Chronicle.) Man

Madrid, 9. Nov. Der General Alaix ist hier ange! * trägt sich hier noch immer mit Gerüchten über Rüstungen Ruß-

d i M weiß Die Morning Chronicle enthält folgendes Schrei- selben N pa: Mesre,” do weis

Niemand, woher die- eisende, die mit dem Dampfboote hierher ekommen sind, versichern, daß außer einigen Scziffen, die von ebastopel nah Odessa gesegelt sind, Alles ruhig ist. Der beste

| Beweis, wie wenig jeno Geiüchte Glauben verdiencn, 1, daß der größte Theil der Englischen Flette im Begriff eht, nach Malta zu- rúckzukehren, und daß nur die drei Schiffe, Rodney““, „Pembroke“ | Und „„Talavera‘’ zurückbleiben, um mir dem Türkischen Geschwader zu kreuzen. Die jeßt hier herrschende Ruhe ist der Türkei sehr

40 Canonici nnd Pfarrer, mehrere Personen mit hohen Titeln, nsthizg. Jn Ermangelung dringender auswärtiger Angelegen- E E. der Schwiegervater des Grafen von Toreno und einige heiten beshäftigt sich die Regierung mit Fragen von allgemei- erwandte des Grafen von Ofalia, mit einem Worte, die Elite em Nuzen. Täglich erscheinen Fermans, un: die Lage der

Rajahs und des Landvolks im Junern zu verbessern, und das Werk der Reform schreitet raschz vorwváris. welche bereics vergangen ist, ohne daß irgend eine Veränderung im Personal des Ministeriums oder anderer hoher Behdrden stattgefunden hätte, ift der beste Beweis, daß die Dinge jebt gehen, wie sie sollen, und wenn das Beiram-Fest, weiches auf den Ra- masan folgt, chne wesentliche Veränderungrn verüberocht, fo fin man wohl annehmen, daß die Aussichten für dar neu: Zy*ri

sehr gänstig siellen. Eiwas anders sieht es jeuc in den Ha i Ali unterworfenen Ländern aus. ; Sept. melden, daß der Kampf zwischen den Diüsen, und n Yp- tern wieder auézubrechen drohe, inden E tere zu schr übr (#2 (bereits gemeldete) Hinrichiung etnes ihrer Ch:ss durd, Sche: f Bascha erbittert seyen. Handlungshaus sind mit Verüchten über die Armee d.s Sciache angef:lic.

Die lange Zeit,

Briefe aus Beirut v:

Bricfe Aauë T abiis Ui Citi i Ung Dieseibe soll h) ncckch vor Herat befinven und bic Garnison in einver traurigen Lage und auf dem Punkte scyn, fich zu ergeben. Offiziell if darüber nichts eingegangen.“

A Ca PITU

Alexandrien, 16. Okt. (Oesterr. Lloyd.) Die Regie- rung hat heute 160,003 Rihir. von ihren Banguiers entnom-

men, um die Besoldungen des Personais der Marine und der

Arsenale zu bezahlen. Die Verbindung zwischen Kahira und Suez wird baid und trefflich geordnet seyn. Die dazu bestimm- ten Reisewagen sind aus England in Kahira angelangt, wo sie vollends gquégestattet und für ihre Bestimmung auf. das zweck- Auf halbem Wege von Kahira nah Suez soll, mitten in der Wüste, ein großer Gasthof ganz euf Europäischen Fuß errichtet werden. Der Pascha hat alle Begünstigungen anbefohlen, um dieses schwierige Unternehmen ael mdglih zu machen und in jeder Art zu fördern. Die Kosten dazu deckt die Ostindische Dampsschifffahrts- Gesellschaft. Auch werden Stationen für die Relais angelegt. WMan wird auf dem ganzen Wege nur drei Mal Dromedare wechseln, die so {nell und schneller als Pferde lau- fen. Dieser Eilwagen in der Wüste soll Anfangs Dezember die erste Fahrt machen. Oberst Campöbell hat alle diese Einrichtun- gen mit großer Energie geleitet. Jhm hat man es zum Theil zu danken, wenn sih die s{dônen Tage des großen Verkehrs mit Jndien durch Aegypten wieder erneuern; er ist es auch, der die Dampfschifffahrt auf dem Nil einführt. Mehrere Trups- pen-Abtheilungen wurden nach Sennaar beordert und sind zum Theil schon auf dem Marsche. Oberst Campbell wird den Pascha dahin begleiten. Nächstens werden die großen Granit: Sar- kophage nah England verladen, welche Mehmed Ali dem Bri- tischen Museum geschenkt. Der Pascha soll erklärt haben, er wolle alles Land in Aegypten, das nicht zu seinem“ Privat - Eis enthume gehdre, frei geben und demselben so die unberechen- Gite Wohsthat des Grundbesises gönnen.

Inland.

Berlin, 23. Nov. Das 34ste Stk der Gese - Samm- lung enthält nachstehende Kabinets:Ocdres: /

I. betreffend die anderweite Modifizirung der Allerhöchsten Kabinets - Ordre vom 20. Mai 1833, durch die Aufhe- bung des Verbots des Besuches der Universitäten in den übrigen Deutschen Bundesstaaten durch Preußische Unterthanen. :

„Aus dem Berichte des Staats-Minisieriums vom 28sten v. M. habe Fch ersehen, daß der Beschluß, den die Deutsche Bundes - Ver- sammlung zur Feststellung und Aufrechthaltung gemeinsamer Maßre-

eln für die Universitäten und andere Lehr- und Erziehungs: Anstalten

n Deutschland am 14. November 1834 gefaßt hat, auf allen Deut- schen Univ:rsitäten durch die betreffendeu Bundes-Regierungen voll- fiändig in Ausführung gebracht und die Erreichung des gemeinsamen Jwcekes der öffeuilihen Ordnung und Ruhe durch beharrliche und sorgsame Verfolgung der mene Maßregeln zu erwarten ift. J9 will daber, na dem Anträge des Staats-Ministeriums, und in

erfolg Meines Erlasses vom 21. Movember 1886 Meine über deu Besuch fremder Universitäten erlassene Ordre vom 20. Mai 1833 an- | derweit modifiziren und nnumehr , jedoch mit dem Vorbehalt der Re- iprozität, festsegen, daß Meinen Unterthancu der Befuch der Univer- Liäten in deu übrizen Deutschen Bundes-Staaten wiederum gesiattet scyn soll, ohne denselben von der speziellen Erlaubniß einer Staats: Behörde abhäugig zu machen. Jch bestimme jedoch ja B IRT eder Preußische Unterthan, der nah voLeudeten Studien sich. im Va:er« lande um cin öffentliches Amt odcr um dea Zulaß zur medizinischen Praxis bewerben will, bei Verlust dieses Anipruchs, eine Zeit laug auf einer Landes - Universität zu studiren verpflichtet seyn soll. Die näheren Beslimmungen bebaîte Jch ciuer besonderen Vero:dnung vor, und erwa: te desbaiò die Vorschläge des Staa1s : Ministeriums, wels ches übrigens die gegeuwärtiige Ordre durch die Gesey-Sammlung be- fanut zu machen hat. Berlin, deu 13. Oktober 1838.

Friedrich Wilhelm.

An das Staats - Ministerium.“

Il. Die Zulassung von jüdischen Handwerkégesellen aus Deut- schen Bundesstaaten, um bei inländischen Meistern als Gesellen zu arbeiten, betreffend. Z

„Aus den in Jhrem Berichte vom Ääten v. M. augcfübrien Grün- den, will Jch, nach Jhrem Antrage, bestimmen: daß in Zukunft den jüdischen Handwerks: Gesellen aus den Deutschen Bunde ösiaaten ges ftattet scyn soll , bei in!ändischen Meistern als Gesellen zu arbeiten, sofern in ihrer Heimath den jüdischen Handwerks - Geseilen aus dem Preußischen Staate gleiche Befugnisse zugestanden werden. U-ber diese Reziprozit ä! hab:n fie die Bescheinigung ihrer beimaibiichen Be- hörde bcizubringen. Jn Bezichung auf lhre Legitimation ijt icdiglich nah den wegen der auswärtigen Haudwerks-Gesellen besiehenden a: gemeinen Vorschriften zu verfabren. Damit übrigeus mit diesèc Erz laubniß fein Mißbrauch getrieben uud di:sclbe nicht beimlicher Weise u einer Niederlassung in den diesseitigen Saaten, oder zu einem

ufentbait auf unbeßimumte Zeit benuyt werde, haben Sie, der Mi-

nister des Jaunern, voitusorgen, daß die Konzession auf bestimmte Zeit, ctwa auf 2 bis 3 Jahre, ausgestellt werde,

B:rlin, den 14. Ofkiober 1838. :

Friedrich Wilhelm.

Sa und Pa zu den Karlistischen Truppen unter dem Gra-

An die Staats - Minister v. Rochow und Freiherrn v. Werther.“

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