1905 / 36 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Feb 1905 18:00:01 GMT) scan diff

dieser Gelegenheit mit der Drohung operiert, er würde die Angelegen- heit im Parlament zur Sprache bringen. (Große Heiterkeit links.) Er hat dabei weiterhin Andeutungen gemacht, daß er über unliebsame Vorkommnisse in dem Glasmalereiinstitut -unterrichtet sei und über

diese Mitteilung machen werde. Meine Herren, wenn gegenüber derartigen Anzapfungen mein vortragender Rat nicht gerade freundlih, sondern eisig gewesen ist, so finde ih das vollständig erklätlich und billige es nah jeder Richtung hin. (Sehr richtig!) Meine Herren, wir sind in den Ministerien nit verpflihtet, auf jede Anregung, die uns von Herren aus den Abgeordnetenkreisen privatim gegeben wird, sofort einzugehen. (Sehr rihtig!)) Ich habe im all- gemeinen Order gegeben, daß wir die Wünsche nah Tunlihhkeit be- rüdsichtigen; aber wir können es nicht unter allen Umständen tun. Und wenn eine Anregung in der Form erfolgt, wie es von seiten des Herrn Abg. Hammer geschehen ist, so muß ih sagen, billige ih durchaus das Verhalten meines vortragenden Rats, und ih werde auf diese Anregung nicht eingehen. (Bravo!)

Abg. Hammer: Jch bestreite entschieden, gesagt zu haben, daß ih empört sei. Jch babe gesagt, wenn man das Institut nicht modern ausgestalten wolle, hätte man es hon vor aht oder zehn Jahren auf- lösen sollen; ohne einen tüchtigen Künstler fönne ès „natürlih nichts werden. Der frühere Dezernent is tagelang nicht “in das Institut Einen die Aufsicht war ganz mangelhaft. Ein ehrlicher Beamter eshwerte sih darüber und mußte deshalb gehen. Auch in den leßten Jahren ist das Jnstitut fast ohne alle Aufsicht gewesen. Sie haben keinen tüchtigen Künstler angestellt, weil Sie das Geld dafür „nicht hergeben wollten. Jch bestreite, daß ich für irgend jemand persönlich eingetreten bin. Der betreffende Mann ist ein Glasermeister, ein sehr tühtiger Mann, der seit Jahren für das Genossenschaftswesen umsonst earbeitet und es in Berlin hochgebraht hat. Sein Sohn ist als

oftor der Chemie in der Porzellanmanufaktur angestellt. Der Vater kann sich nicht mehr selbständig machen und bät deshalb um eine Skelle dort, wo sein Sohn angestellt ist. Der Kommissar hielt aber die Staatsautorität so hoh, daß er mich gar nit verstehen konnte; er gestattete sich sogar zu sagen: Schuhmacher und Schneider könne er niht gebrauchen.

Geheimer Oberregierungsrat Dön h off : Herr Abg. ‘Hammer war bei ages hat in dexselben auffallenden ei wie hier erklärt, daß er mit der Behandlung des Glasmalereiinstituts nit einverstanden sein könne und darüber empört sei. Jch stelle fest, daß Herr Hammer als Endziel seines Besuches es bezeichnete, eine Stellung für den sonst sehr guten und vortrefflihen Glasermeister als Sekretär des Landes- gewerbeamts zu erlangen. Nah meiner Meinung war aber die Qualifikation des Herrn als Glasermeister z. B. für das Schuh- macher- und Swchneidergewerbe zweifelhaft; Herr Hammer hat es aber *o dargestellt, als hâtte ih gesagt: Schuhmacher und S@hneider können wir niht gebrauhen. Es war mir noch nicht vorgekommen, daß jemand derartig persönlich und mit dunklen Drohungen vorgeht, wie Hèrr Hammer es au heute wieder getan hat. Ih habe mi so verhalten, um erkennen zu lassen, daß eine solhe Art und e Bi einen Königlih preußishen Beamten keinen Eindruck machen kann.

, Abg. Graf von Ballestrem (Zentr.) führt aus, wie durch die zinsfreien Zollkredite das Land mit billigem Mehl überschwemmt sei. Infolge der geringen Spannung zwischen Getreide- und Mehlpreisen sei es oft vorteilhafter, das Getreide zu verkaufen, anstatt es ver-

arbeiten zu lassen. Man müßte, wie bei der Spiritusindustrie, eine

Kontingentierung der Mühlen einführen nah Maßgabe des Verbrauchs. Dabei müßte nur das bisher vermahlene inländische Getreide zu

Grunde N t werden. Auch die mittleren Mühlen bätten \chon die neuesten tashinen und könnten mit den großen konkurrieren. Den kleinen Mühlen müßten Steuernahlässe zuteil werden.

Minister für Handel und Gewerbe Möller:

Ich will nur cinige wenige Worte ‘auf die Nede des Herrn Vor- redners erwidern. Er hat sich mit seinen Wünschen auf Gebieten bewegt, die nur dur die Reichsgeseßgebung und eventuell durch Ver- ordnungen des Bundesrats geordnet werden können; ih bin däher überhaupt nur indirekt in der Lage, hier einzugreifen. Aber er hat einen Punkt in der Großmühlenfrage berührt, der meines Erachtens wert ist, daß er hier auch noch weiter erörtert wird.

Die Ursache der Kalamität im Mühlengewerbe liegt meiner Auffassung nach darin, daß das Maschinenwesen der Müllerei ih vollständig geändert hat, daß mit derselben Kraft unter Anwendung der heutigen Maschinerie schr viel mehr gemahlen werden kann als früher, daß dadur eine ganz erheblihe Ueberproduktion an Mühlen- fabrikaten und ein Uebershuß an Produktionskraft eingetreten ift, daß deshalb gegenwärtig eine Konkurrenz unter den Mühlen entstanden ist, die für das ganze Mühlengewerbe verderblich „und \{chädlich ist. Daher erkläre ih mir auh die Wünsche des Herrn Vorredners, auf dem Wege der Kontingentierung, ähnli wie beim Spiritus, eine Einschränkung der Produktion zu erreichen. An si ist dieser Gedanke meines Erachtens durhaus beahtenswert und wirt- s{haftlich durhaus korrekt; ih möchte nur einige Zweifel hegen, ob es tunlih sein würde da es si dabei, wie gesagt, nur um Mafß- nahmen für das Reih handeln würde, kann ih selbstverständlich nur meine persönliche Auffassung aussprehen —, auf einem fo heiklen Gebiet wie dem der Mehlproduktion, einem Gebiet, von dem die große Menge der Konsumenten in so hohem Maße abhängt, ein solches Sysiem wie die Kontingentierung anzuwenden. Wenn sie au beim Spiritus zulässig erschien, so ift es mir do zweifelhaft, ob fe

bet einem unentbehrlichen Lebensmittel, vor allem beim Me 1, zulä sein würde. (Sehr richtig! links.) E ya

Abg. Gold\chmidt (fr. Volksp.): Die Delegiertenkon Bergarbeiter hat heute, na einem Wölffschen Tele Ves E Eer aufnahme der Arbeit bes{lossen. Das ist erfreulich, mögen si aber nun die Arbeiter, die fich auf die Worte des Handelsministers und des Reichskanzlers verlassen, niht darin getäuscht schen, möge bald die Novelle zum Berggeset kommen, damit in Zukunft Friede im Berg- bau herrschen kann. (Vizepräsident Dr. Porfch ermahnt den Redner auf den Handelsetat zu kommen.) Ih E

wollte noch gauf frü e [ilfe des Abg. Hammer auf die Arbeiteraus\{hüsse e

ann es auch spâter tun. Herr Hammer wird uns ja nit for Dem Handwerk können wir am besten durch eine ceVee O Ausbildung nüßzen. Der Fortbildun S sollte möglichst am Tage stattfinden, wenn auch der Meister einige Unhe uemlichkeiten

davon hat. Graf Posadowsky hat ret, - wenn er Mi demagogen und Sozialdemokraten zusammenwarf. politik wird vielfa demagogis betrieben. err von Kardorff über den Bund der - Landwirte sagte. Graf ofadowsky hat mit Recht gesagt, daß mit den Mitteln der Mittel, tandsfreunde dem Handwerk nicht zu helfen ist. Gegen die Konkurrenz der Warenhäuser können wir den kleinen Gewerbetreibenden nur mit Hilfe einèr Gewerbesteueränderung helfen. Mit. einer Kontingen- tierung der Mühlen kann man die moderne Gntwickelung niht auf- halten. Wer das den kleinen Landwirten erzählen will, ist allerdings ein Demagoge, den man den Sozialdemokraten gleidftellen kann.

ittelstands- Die Mittelstands-

Wenn Sie, Herr Hammer, S Se so follten Sie olz

id etwas shäâmen. Jede Partei könnte \tolz auf etnen folhen M E Sie Pilten au seine Verdienste anerkennen. lde E Hammer den Kommissar nicht verstanden hat, so sollte er si gewissen- haft prüfen, ob daran wirklich nur der Kommissar {huld war.

Von ihr gilt au, was |

Minister für Handel und Gewerbe Möller:

Meine Herren! Nur mit ganz wenigen Worten will ih auch meinerseits, wie der Herr Vorredner in seinen Eingangsworten, meiner Freude Ausdruck geben, daß der unheilyolle Streik im Kohlenrevier, wie es scheint, beendet sein wird. (Bravo! links.) Jch wünsche allerdings, daß die ganze Belegschaft den sieben Männern folgen wird- die sih zu ihren Führern aufgeworfen haben. Ih freue mi aber ganz besonders, daß durch die Nückehr zur Arbeit der gesezmäßige Zustand wieder hergestellt werden wird, der leider durch den Vertrags- bru abhanden gekommen war. (Sehr richtig! rechts.) Wenn der Herr Vorredner einen leisen Zweifel daran hegen zu dürfen geglaubt hat, was meinerseits namens der Staatsregierung erklärt ist, so darf ih nur zum Ausdruck bringen, daß keinerlei Anlaß vorliegt, das zu bezweifeln, was ih hier am Montag vor aht Tagen ausgesprochen habe. (Bravo!)

Abg. Hammer: Ich habe {on früher anerkannt, daß das Ge- fre auf Schulze-Delißsh beruht, bin ihm aber politisch immer entgegengetreten, weil er mir zu radikal war. Solche tänner wollen wir nicht bei uns haben. Wenn Herr Goldshmidt mir am Schluß einen Rat gab, so sage ich ihm, daß man unerbetene Ratschläge nicht gibt. Das Geseß gegen den unlauteren Wettbewerb funktioniert sehr gut, weil es von den Gerichten allerdings anders ausgeführt wird als bei uns. Den Beitritt zu Konsumvereinen kann man den Beamten nicht verbieten. In Gegenden wie in Oberschlesien und anderen find Konsumvereine nötig; aber in größeren Städten, wie Berlin,

annover, Görlitz, haben die Vereine so gewirtscastet, daß sie viele Bescéftöleute vernichten, selbst da, wo hocgestellte Beamte an threr U standen. Diese Vereine sind ebenso \{chädlich wie die sozial- demotratischen.

i oldschmidt: Der Kommissar hat auch den Nat des

errn Hammer für die Anstellung eines Sekretärs nit erbeten. err Hammer hat die radikale Nichtung früher nit so beurteilt wie eute. Herr Hammer war früher Malermeister, und als er für den Reichstag kandidierte, sagte einer von ihm, als Malermeister \{illere er natürlich in allen Farben. Herr Hammer hat sich von der Maler- innung in Berlin eine Bescheinigung ausstellen lassen, daß er „während seiner elfjährigen Mitalied\chaft in der Innung si stets als ein streng nationaler und freikonservativer Herr gezeigt hat, und niemals zu bemerken gewesen sei, daß er Sozialdemokrat sei oder solchen Ideen huldige*. (Der Redner verliest die ganze Bescheinigung im Wortlaut.) Wenn man sich seine Gesinnung erst bescheinigen lassen muß, so ist das bezeichnend. :

Abg. Hammer: Der Malermeister Kruse, der der Partei des Herrn Goldschmidt angehört, hatte es fertig gebracht, gegen Herrn S in Potédam zu kandidieren, und hatte diejen und mich in einer

ersammlung als Sozialdemokraten bezeichnet. Wir hielten dies für einen Scherz, dann aber sagte Herr Kruse, ih hätte diese Behauptung unwidersprohen über mich ergehen lassen. Jch bin seit meiner Jugend so schwarz-weiß gewesen, wie Sie, Herr Goldschmidt, nicht denken können. Schlimm genug, wenn so gekämpft wird, daß man si seine patriotishe Gesinnung erst bescheinigen lassen muß. Ich dachte, das käme höchstens in Amerika vor, und bei uns ginge es fairer zu.

Abg. Goldshmidt: Herr Hammer muß \ich seine \{chwarz- weiße Gesinnung also erst bescheinigen lassen! Pee Kruse ist ein so hervorragender und ' tüchtiger Mann, daß die Malerinnung ihm die NMedaktion des Verbands8organs anvertraut hat. Wenn er gegen einen

Neaktionären kandidiert, so sollten alle frei denkenden Handwerker ihm das hoch anrechnen.

Darauf wird der Titel „Gehalt -des Ministers“ bewilligt.

Schluß 4/4 Uhr. Nächste Sizung Freitag 11 Uhr. (Handelsetat ; Bergetat.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „VeröffentliGungen des Kaiserlihen Gesundheitsamts", Nr. 6 vom 8. Februar 1905.)

: Pest.

Rußland. Im Kreise Gurjew des Uralgebiets sind seit dem 16. Januar und in der Ansiedelung Koch -Ts\chagil der Bukejewschen Horde seit dem 8. Januar keine neuen Pest- erkrankungen vorgekommen; infolgedessen ist es für zulässig erachtet worden, die gegen eine Ausbreitung der Pest von diesen Ansteckungs- herden angeordneten Maßnahmen aufzuheben und nur eine verstärkte ärztliche Kontrolle für diese beizubehalten.

Aegypten. Vom 21. bis 28. Januar sind 3 neue Erkrankungen und 1 Todesfall an der Pest festgestellt, und zwar alle in Suez.

Aden. In der am 21. Januar abatlkuteien Woche find an der Pest 110 Personen neu erkrankt und 83 gestorben.

British-Dstindien. Während der am 14. Januar abge- laufenen Woche sind in der Präsidentshaft Bombay 4162 neue Erkrankungen (und 3137 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 213 (192) in der Stadt Bombay, 63 (59) im Stadt- und Hafengebiet von Ka rachi.

Straits Settlements. In Singapore \ind'am 30. De- zember und am 2. Januar 2 neue Pestfälle festgestellt worden.

Siam. Vom 22. Dezember bis 3. Januar sind in Bangkok 2 Pestfälle vorgekommen ; beide endeten mit dem Tode.

Japan. Während des Monats November v. J. find auf Formosa 81 Erkrankungen (und 76 Todesfälle) an der Pest fest- gestellt, davon 6 (5) im Verwaltungsbezik Shinchiku, alle übrigen

irk Taipeh. N Wilis@- Ostafrika. In Port Florence sind vom 5. bis 12. Januar 9 Erkrankungen und 8 Todesfälle an der Pest festgestellt ; bisher sind außer einem Inder nur Eingeborene der Seuche erlegen. Ausgebrochen ist die Pést in der Cingeborenenstadt (Kisumu- ge- nannt), die eine halbe Stunde von der Station Port Florence, dem Endpunkte der Ugandabahn am Viktoriasee und dem Ausgangs- punkte der Dampfer nah Deutsh-Ostafrika aelegen ist. Cingeborene, die Kisumu verlassen wollten, wurden einer Quarantäne unterworfen, Guropäer durften üngehinder S Der Warenverkehr war Be-

ä iht unterworsen. S oafcia: In Durban und M S sind in der am 31. Dezember abgelaufenen Woche neue Pestfälle nit

gemeldet. Pest und Cholera.

„Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom L oviE e 31 P Sibrt an der Pest und 74 an der Cholera. :

Cholera.

Rußland. Vom 16. bis 23. Januar sind innerhalb der Reichs- grenzen é tas und 4 Todesfälle an der Cholera festgestellt, darunter 1 Fall, der mit dem Tode endigte, auf der Eisenbahnstation

lexandropol des Gouy, Eriwan, und 9 Fälle, darunter 3 mit tôdlichem Ausgange, in der Stadt Zar izyn.

Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige im Bezirk Veracruz zu Coagza- coalcos De ttevac Mid Morarrui vom 295. bis 31. Dezember 1 Erkraukung (und 1 Todesfall), in Panama vom 20. Dezember bis aniar 7 (1), ín Caracas am 17. Dezember 1 (0),

in Pernambuco vom 1. bis 15. November 1 Todesfall. In Havana bie der am Abend des 4. Januar von a Guaira und Colon

U angekommene österreihishe Dampfer „Dora* am 6. Januar 3 Gelbfieberkranke, von denen 2 alsbald ver-

starben. AMEe wurden in Galveston (Texas) am 31. Dez¿emker auf dem Dampfer „Horatio*, welher Tags zuvor von Para über Barbados eingetroffen war, unter der Schiffsmannschast 2 Erkrankungen an Gelbfieber festgestellt. Y

oLen. |

Deutsches Reih. In der Wohe vom 29. Januar bis 4. Fe- bruar ist ein L er E auf dem Truppenübungs« playe Münsingen (Oberamt Münsingen, Württemberg) an Poden

erkrankt. Fleck fieber.

Deutsches Reich. Für die W vom 29. Januar bis 4. Be bruar is in S ion ea e vom Oppeln) eine Fleck- fiebererkrankung zur Anzeige gelangt. ber

Rußland. In der Stadt Wladimir wurden im Dejem eue Erkrankungsfälle an Fleckfieber beobachtet; im Januar

at diese Krankheit einen epidemishen Charakter angenommen. Vom 18. Dezember bis E 24. S dad dort 115 Fleck- fieberfälle festgestellt worden, von denen sich Ende Januar noch_47 in Beobachtung befanden. Die Stadt Wladimir t für vom Fleck- fieber verseucht erklärt worden.

Milzbrand.

Rußland. Im Gouvernement Wiagt m 18. bis 24. Januar 11 Personen an der Ele Das Ee

E N Ee Krankheiten. \ oden: Paris 4, St. Peters ; 3 Todesfälle; Christiania 2, New Vork Paris 2 A8 4 Kaltutta 3 Warschau (Krankenhäuser) 4 Erkrankungen; Varizellen: Nürn- berg 21, Budapest 22, New York 202" St p Liebe 28 Wien 105 Erkrankungen; Fleckfieber: St, Petersburg 9, Warschau (Krankenhäuser) 8 Erkrankungen; Nu E f llfiebe t: St. Petersburg 14 Crkrankungen; Geni starre: New York 26 Todesfälle; O (Krankenhäuser) 2, Nürnberg 5 Erkrankungen ; Rotlauf: Budapest 21, Wien 51" Erkrankun en: epidemt|che Ohrspeicheldrüsenentzündung: Wien B t Lanfirtaen: Influenza : Altona 4, Barmen 2, Braunschweig 5, Hambur Mo Hannover, Leipzig je 4, Lübeck 5, Magdeburg, Potsdam f S, Amsterdam 4, Brüssel 5, Budapest 11, Kopenhagen 2, Bun 94 Moskau 10, New York 26, Paris 36, St, etersburg 19, Prag 3, Rom, Wien je 2 Todesfälle; Nürnberg 1728, Hamburg B Kopenhagen 1362, Stockholm 62, Wien 128 Erkrankun en; Keuch- hust en: Reg.-Bez. Schleswig 33, Kopenhagen ‘29, e York 44 Wien 19 Erkrankungen; Lungenentzündung: Reg.-Bez. Schleswig 77 Nürnberg 40 Erkrankungen; Krebs: Altona 3, Berlin 85 Todes, fälle; Ankylostomia|is: Reg.-Bez. Arnsberg 13" Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 0,91 9/0): in Gleiwiß Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 25, im RNeg.- Bez. Arnsberg 108, in Budapest 79, Christiania, Fopenhagen je 24, London (Krankenhäuser) 251, New York 281, Paris 45, St. Peters- burg 65, Stöckholm 41, Wien 35; desgl. an Diphtherie und Krupp (1886/95: 4,27 9/0): in Meiderih Grkrankungen kamen zur Anzeige in Berlin 37, in den Reg.-Bezirken Düsseldorf 131, Stettin 105, in Hamburg 35, Budapest 63, Christiania 59, London (Kranken- häuser) 127, New York 307, Paris 66, St. Petersburg 84, Stock- holm 37, Wien 135; ferner wurden Erkrankungen gemeldet an Masern und NRöteln in Berlin 22, in den Reg.-Bezirken Marien- werder 149, Stettin 116, in Hamburg 62, Budapest 114, Kopen- hagen 91, New York 189, Paris 75, St. Petersburg 60, Prag 33,

Wien 202; desgl. an Typhus in New York 56, Paris 47, St. Petersburg 118. «

Im Monat Dezember 1904 (für die deutshen Orte) sind nachstehende Todesfälle iee den in den wöchentlihen Berichten mit- aeteilten Fällen von Cholera, Pest und Gelbfieber gemeldet worden : Pocken: Barcelona!) 25, Madrid!) 29, Malaga) 6, Marseille 5, Kairo, Manila je 4, St. Louis 1) 12, Mexiko?) 8, Buenos Aires 23, Rio de Janeiro 608; Fleckfieber: Alexandrien 2, Kairo 54, Mexiko?) 14; Rückfallfieber : Alcxandrien 1, Kairo 2; Genick- starre: Landkreis Beuthen, Athen je 2, Baltimore 3, Buffalo!) 6; Influenza: Berlin 80, Nixdorf 15, Breslau 13, Barmen 11, Braunschweig 10, Halle, Bremen je 9, Leipzig 8, Elbing, Hamburg je 5, Bromberg, Potsdam je 4, Dortmund, Erfurt je 3, Lichtenberg, Reinickendorf, Weißensee, Frankfurt a. M., Soest, Stettin, Nürnberg je 2, 9 deutsche Orte je 1, Athen 2, Barcelona 1), Bordeaux je 3, Lille 14, Madrid!) 27, Marseille 12, Nancy 4, Toulon 2, Detroit ?), New Orleans je d, Mexiko ?) 8, Rio de Janeiro 53; Lepra: Ñanila b; Beriberi: Manila 14, Rio de Janeiro 5. j

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankheiten im Vergleih mit der Gesamtsterblihkeit eine besonders große, nämlich höher als ein Zehntel: an Masern 1886/95 erlagen denselben 1,15 von je 100 in sämtlichen deutschen Beri@teorten estorbenen): in Horst, Ibehoe, Osterfeld, Rüttenscheid,

Sterkrade, Eßlingen, Reutlingen; an Scharlach (1886/95: 0,91 9%

i : in Buer, Eisleben, Kattowiß, Schwein- ffen Deut ge R 1886/95: 4,27 9% in allen deutshen Orten): in Herford, Lüdenscheid, Bayreuth,

en: an Unterleibstyphus (1386/95: 0,75 % N etten Orten): in Ansbach. Mehr als ein ünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krank- Pte erlegen: der LungensPw u t (1886/95: -12,389/5 in allen deutschen Orten): in Kleve, Dudweiler, Forst, Höchst a. M., Lüdenscheid, Marburg, Minden, Odenkirchen, Oppeln, Natitor, Viersen, Erlangen, Landau, Pirmasens, S{weinfurt, Speyer, elmenhorst, Brünn, Le Havre, Linz, Pilsen; akuten Erkrankungen der. Atmungsorgane (1886/95: 11,98%/6 in allen deutschen Orten): in 78 deutshen Orten, darunter mehr als ein Drittel in Altenessen Biebrich, Bielefeld, Hamm, Obenkirchen, Ohligs, Peine, Ruhrort, Amberg, Lechhaufen; akuten Darmkrankheiten (1886/9: 11,72%/9 in allen deutschen Orten): in Burg, Dudweiler, Kolberg, Landöhut, B ne Apolda, Malaga), Utrecht, Zürich Tee drien, Kairo, ; ' S 315 deutschen Orten mit Blo im Berittömonat tine Verltn obe Sterbe lichkeit (über 35,0 auf je 1000 Einwohner und g hohe Sterb- Im Vormonat betrug das Sterblichkeits „und aufs Jahr berechnet). Säuglingssterblihkeit war in 7 Gnu 31,8 so, Die d. h. höher als ein Drittel aller Leb Orten eine beträchtliche, (Gesamisterl tit 27,9), Annaberg 369 (1227 O 7 add Kolberg 378 (17,7), Reutlingen 400 (20,1), Apolda Die Gesamtsterblichkeit war wökxops i j während des Berichtsmonats fn 60 E E i 000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) (1897/1901: 16,7), Rendöburg 108 eft, n 1 angendreer 10,8 10,5 (1896/1900: 16,6) Dbeti 10,8, Meiningen 10,7, Aschaffenburg 21,1), Obligs 8,8 (1891/1900, 121 104, Ghlingen 9,8 (1886/95: 13/5), Steglitz 77 (1886 A 16,9), Wilhelmshaven 8,6 (1890/99: Die Säuglings f Sn 18,2), Landau 6,1 (1899/1901: 12,7). ein Zehntel der Lebendgeb lihfeit betrug in 40 Orten weniger) als blieb sie außerdem ie agevorenen. Unter einem Stebentel dersélben Im ganzen scheint unter einem Fünftel in 117 Orten. dem Vormonat verfl N der Gesundheitszustand gegenüber als 35,0 000 hatte 1 Q ert Iu haben. ine höhere Sterblichkeit als 15,0 °%/%6 hatten 60 schaft gegen 0 im November, eine geringere je 1000 Lebendgeborene gegen 130, Mehr Säuglinge als 333,3 auf

200,0 in 241 gegen 269 starben in 7 Orten gegen 2, weniger als L

im Vormonat.

Der Aush Z 8 Klauenseuche f e and das Erlöschen der Maukl- U

Kaiserli, emeldet voM « Sülahthofe u Manni eim am kgen gomt

1) Oktober. ?) Juni. 2) November,

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