1905 / 61 p. 17 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

mai cia

cit, E:

, nit geschehen ist, ist es falsch gemaht wor

Vierte Veilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staaksanzeiger.

2 G61.

(Schluß aus der Dritten Beilage.)

Insbesondere i nach den Saßungen das Bestreben des Vereins gerihtet auf: 1) Pflege vaterländisher Gesinnung, 2) Unter- ftüzung der Arbeitslosen, Kranken, Erwerbsunfähigen und deren An- gehöriger, 3) Unterstüßung inSterbefällen, 4) Unterstüßung der Witwen Und Waisen, 5) Hebung des Standesbewuß!seins, 6) Förderung des gefelligen Verkehrs der Mitglieder untereinander.

Ich habe {hon wiederholt von dieser Stelle aus gesagt: mit diesen Bestrebungen bin ih durhaus einverstanden und bin deshalb au dem Trierer Verband stets in wohlwollender Weise entgegen- gekommen. Der Verband hat eine allgemeine Krankenunterstüßzungs- kasse gearündet, ferner eine Sterbekasse, eine Pensionskasse und endlih eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Es war auch die Einrichtung einer Brandversicherung in Aussicht ge- nommen, die meines Wissens neuerdings aufgegeben ist. Es s{chweben zur Zeit noch Verhandlungen mit dem Aufsichtsamt für Privatversiherung wegen der finanziellen Garantien, die den Versicherten gegeben werden follen. Der Trierer Verband ist von mir nit L eite a wie mir mitgeteilt worden ist, hat er auch in der leßten Zeit noch zu ; | 4 E Mitaltever ch zugenommen; er umfaßt jebt, glaube

Aber, meine Herren, was hier gesagt w i Abg. Knie, ist doh nicht alles ganz ere G Le Gekommt als solcher keine Freifahrischeine, ebensowenig wie der Trierer Verband, sondern die Eisenbahnvereine in den Eisenbahndirektionen be Tommen, wenn sie jährli einen Auëflug machen, Freifahrt, u Ls ite Mitglieder des Trierer Verbandes solchen Eisenbahnve) 2 is gehören, bekommen sie auh Freifahrt. Aber ih muß L O aue widersprehen, wenn er einen Gegensaß zwis L

¿wischen Beamten, Hand- werkern und Arbeitern shaffen will, indem er. besonders Ausflü empfiehlt, an denen keine Beamten teilnehmen foll Ó L Wunderbarerweise beantragt derselbe Herr Abgeordn L: as Arbeiter und Handwerker Beamte werden möchten Auf 2 i E Seite wollen Sie mit den Beamten nihts zu tun baben a1 Dos G anderen Seite beantragt der Herr Abgeordnete in demselben Alte A c möchten die Handwerker zu Beamten machen. Wie reimt sihd A R dS S (Abg. Knie: Dann sind die Schwierigkeiten beseitigl e un Ja, meine Herren, ih kenne in diefer Hinsicht nur a s A kTo1ps, das zusammengehört, ob Handwerker, Arbeiter od S wer seine Pflicht und Schuldigkeit tut, ist mix glei A S Beamter,

Ich habe noh eins zu erwähnen gegenüber dem Triere Verband, nämli daß dieser nah meinem Dafürhalten etwas sehr Us E A ' Statuten hinaus arbeitet. Wenn nämlih der Vorstebé N u bandes, ein ganz vortreffliher Mann, gegen den ich sonst nlibts babe, ein Saltler a. D. aus der Werkstätte in Trier, hierher kommt E Vorstellungen mat über die Cisenbahnwerkstätte j, Osterod i. Ostpr über die Güterabfertigungëstellen in Pankow, Stettin, A er E die Werkstätte in Oppum, so frage ih Sie: dfaubea es Bad e Mann wirkli die Befähigung dazu besißt und die Möglichkeit hat; fh derart zu ortentieren, daß er die Klagen und Bosmwerbeii objektiv beurteilen und begründet vorbringen kann? (Sehr. richtig! rets.) Soll ich mir die staatlichen Arbeiterausschüsse von ihm desorganisieren lassen? Jn den Werkstätten sind überall Arbeiteraus\hüsse; das sind die berufenen Organe, die Klagen der Ar- beiter zur Sprache bringen können. (Sehr richtig!) Wenn nun Ar- beiter den Arbeiteraus\chuß eliminieren und zu Herrn Molz nach Trier gehen, so verstehe ih nit, weshalb man noh Arbeiteraus\chüsse hat ? (Sehr richtig!) Deshalb habe ih angeordnet, daß derartige Klagen von dem Trierer Verbande nicht mehr entgegenommen werden. (Bravo!) Unsere Organisation ift so sozial gestaltet, wie es von allen Seiten gewünscht wird. ¡&ti d ;

Es ist au nit rid 9, wenn der Herr Abg. Goldschmidt daß die Arbeiteraus\{üsse niht gefragt würden. Ueberall, wo n in den Lohnverhältnissen vorgekommen sind, sind Arbeiterauss{chüsse befragt und zur Meit- en - worden; die betreffenden Beamten, die wirkung t die Lohnlisten aufzustellen haben, sind G L nd aus dem Arbeiterstande hervorgegangen alte Arbe d angewtesen, wieder mit den Arbeitern und mit den und sind üsse Verbindung zu halten; wenn sie das nit tun, Arbeiteraus| spektionsvorstand natürli eingreifen. Grundsäglich, muß der A kann auch der Herr Abg. Goldschmidt gegen den also, glaube ß L ih in dieser Hinsicht einnehme, nichts einwenden. Standpunkt, de ällen darauf komme ih später zurück wird sich In e Praxis anders ansehen, und dann muß von Fall zu manche zeschritten werden.

Fall untersucht A L riniiet hat dann generell das Stülohn-

Der Herr T0 ih hat gesagt, durch den Stüklohn würde der \ystem beanstandet “Gurt des Abg. Goldschmidt.) Durch das Arbeiter geschädigt. Herren, der Tagelohn der Handwerker ist Stücklohnsystem. Meine es 1903 3,57 M gewesen, na dem im Durchschnitt des Jahr ört, hört!) Es is also der Arbeits Stücklohnsystem 4,17 4 (H t im Tagelohn 1088,85 & gewesen, verdienst, auf 305 Tage berenet, stem 1271,86 M beträgt. (Hört während er nah dem E ober 183 K JährTi@ mebr als hört!) Eo sind also 0,60 M4 0 i rund 18% entspricht. Also im Tagelohn, was einem Mehrlohn paß das Stücklohnsystem für meine Herren, es ist do nit richtig, den Arbeiter {ädlich ist.

Meine Herren, dann hat der Herr T al at Grie eine falshe Berehnung der Stücklöhne vor ¿excbiten Wiéderbolen arbeiten hätten. Meine Herren, diese Repara den tagtäglih Puffer si aber tagtäglih (sehr richtig!); denn es werde und dergleichen; abgefahren, es kommen tagtäglih Achsbrüche vor d Zin! Eibe da wiederholen si die Arbeiten täglich, 28 Bertfübr ri 2a Vos va

f n nehmen mit den Arbeiterausshüssen und de Lde dée Sch: fels

gestellt, der für solhe Reparaturen zu zahlen ist. Das hat si

sagt, Schwierigkeite meines Wissens die

Berlin, Sonnabend, den 11. März

in der Praxis voll - bewährt, wenn auch natürlich einzelne Klagen dem Herrn Abgeordneten hier und da einmal zugehen mögen. Die Stücklöhne, die für solhe Reparaturen zu zahlen sind, sind in den Werkstätten ausgehängt, die kann jeder lesen, und es kann ih also jeder darüber beschweren, wenn er niht in rihtiger Weise seine Löhnung erhalten haben sollte.

Meine Herren, daß die Staatseisenbahnarbeiter doch niht {lecht behandelt werden, das geht aus den Zahlen über ihr Alter hervor. Bekanntlich können in der Privatindustrie viele Arbeiter nur so lange lohnende Beschäftigung finden, wie ihre volle Arbeitskraft wenigstens annähernd noch vorhanden ift. (Widerspruch links.) Ob, sehr viel- fah! Oder sie {iebt fie dann an die Pensionskassen ab. (Sehr rihtig!) Meine Herren, über 70 Jahre alt waren im Jahre 1904 bei der Staatseisenbahnverwaltung 734 Arbeiter (hört, hört !), mehr als 65 bis“ 69 Jahre waren 2239 (hört, hört !), mehr als 60 bis 64 ‘Jahre waren 4513, mehr als ‘55 bis 59 Jahre 7359 Arbeiter. Ih will Sie nicht weiter mit Zahlen belästigen; Sie wollen aber aus diesen Zahlen ersehen, daß die Staats- eisenbahnverwaltung ihre Veteranen der Arbeit behält und sie nicht auf die Straße {ickt. Außerdem wird das voll ausgeführt, was der Herr Abg. Goldshmidt als Grundsaß- angegeben. hat, daß nämli die Löhne mit dem Alter steigen, selbstverständlih nur bis zu einer gewissen Grenze; ih kann bis zu dem Alter von 70 Jahren nicht fortwährend einem Arbeiter den Lohn steigern; wohin sollte das führen (sehr rihtig! rechts), nicht aus fiskalishen Rüdsichten, sondern gegenüber den Nachhbarbetrieben. Unsere Löhne sind abgestimmt auf die ortsüblihen Löhne, die in gleihartigen Industrien gezahlt werden. Ich habe mi gelegentlich bei den Arbeiterauss{üssen _erfkundigt, wenn wir auf die Lohnfrage kamen, ob sie, wenn sie heute weggingen, bei irgend einer Industrie am Plate einen höheren Lohn finden würden, abgesehen von Vorarbeitern und besonderen Kapazitäten, die in jeder Fabrik besser gelohnt werden. Da habe ich überall gehört: Nein, unsere Löhne entsprehen den ortsüblihen Löhnen. Nun haben aber die Staatsarbeiter speziell große Vorzüge; sie werden nit entlassen, und selbst während des Streiks, wo ih. Tausende von Arbeitern hätte entbehren können, ist kein Arbeiter entlassen worden. (Bravo! rets.) Jeder Arbeiter in den Werkstätten weiß, daß er heute, morgen, über- morgen seinen angemessenen Verdienst hat und für seine Familie forgen kann, während in der Privatindustrie vielfah die Arbeiter selbstverständlih von den Konjunkturen abhängig sind, da die Fabriken niht immer in der Lage sind, sich den gleichen Arbeiterstamm zu halten.

Sodann hat au der Staatseisenbahnarbeiter eine ganze Anzahl bon Vorteilen dur die Wohlfahrtseinrihtungen einschließli der Zuschußkrankenkasse —, Herr Abg. Goldschmidt, die vom Staate dotiert sind. (Zuruf.) Ja, Pensionskassen haben wir natürlich auch für die Arbeiter! Das sind also alles Vorteile, die unsere Arbeiter genießen, die au von ihnen voll anerkannt werden.

Ich komme nun zu den Spezialklagen. Ih will dem Herrn

Abg Goldschmidt zugestehen, daß in der einen oder der anderen Werkstätte einmal eine Ungeschicklichkeit geschehen kann. Wenn Sie aber sehen, wie wenige Klagen von unsern mehreren hunderttausend Arbeitern vorgetragen werden, dann werden Sie sagen können, daß im großen und ganzen der Werkstattbetrieb angemessen gehandhabt wird.

Was den Fall Osnabrück betrifft, so sind dort neue Lohntabellen aufgestellt worden nach den von mir herausgegebenen Grundsägen. Diese. Grundsäße sind niht überall in allen Stücken richtig befolgt worden, weil die betreffenden Beamten sie teilweise irrtümlih auf- gefaßt haben, anderseits haben au die Arbeiter die ausgehängten Tabellen falsch ausgelegt. Es gab also dort Mißverständnisse, die aber sofort beglihen worden sind, sobald die Klagen bekannt wurden. Dann ist die Sache ‘in wenigen Tagen erledigt gewesen. Der etwas gealterte Inspektionsvorstand hat inzwischen seinen Abschied genommen; er war ein vortreffliGer Mann, aber diese Sache konnte er nit mehr recht durchführen, die Arbeiter hatten niht mehr das rihtige Vertrauen zu ihm; da haben sie sih an die Direktion und an mi gewandt, und da ist in kurzer Zeit die Sache erledigt worden. Dazu war es nicht nôtig, die Zeitungen aufzubieten und zu sagen: Dié Arbeiter in Osnabrück drohen mit einem Streik. Sie haben auch gar niht ge- streikt; es war auch niht nôtig, die Sache hier nachträglih zur Sprache zu bringen (hört, hört! rechts); denn die Angelegenheit ist {on seit Monaten erledigt.

Meine Herren, in der Werkstatt zu Oppum sind auch Friktionen entstanden. Die Arbeiter haben Versammlungen abgehalten, statt daß fie erst den von ihnen selbst gewünschten Weg dur den Arbeiter- aus\chuß betreten bab:n; ih habe mich darüber vorhin {on aus- gesprohen. Als der Präsident der Direktion die Sache gehört hatte, hat er Beamte hingeschickt, die die Sache ganz objektiv untersucht haben. Ih muß gestehen, daß der betreffende Werkführer, über den die Leute geklagt haben, Ausdrücke gebrauht hat, die in der R egel im Salon nicht gebrauht werden, die in der Negel au nicht in Werkstätten gebrauht werden sollten (Heiterkeit); daß aber derartige Ausschreitungen bei heftigen Menschen gelegentlih einmal vorkom men, das weiß jeder, der mal in einer Fabrik gearbeitet und Arbeiter unter sich gehabt hat. Ih glaube au, daß die Arbeiter sich nicht stets in Salonausdrüdcken über ihre Vorgeseßten unterhalten. (Sehr richtig! rets.) Also in Oppum ist die Sache auch erledigt, und die Strafen, die verhängt worden find, kann ih nur billigen. Wenn die Autorität nicht aufcecht erhalten werden kann, dann ist das der Anfang einer großen Unordnung und s{hwerer Schädigungen des Ganzen. (Sehr rihtig! rechts.) Ueber den Fall von Osterode ist mir näheres nit bekannt. Die Arbeiter haben sich an mich niht gewandt. Jh habe hier allerdings einen Bericht der Direktion vor mir liegen, der aber natürlich zu anderen Ergebnissen . kommt als der Herr Abg. Gold- \{chmidt. Ja, meine Herren, ih kann die Berichte der Direktion

doch nur so erbitten, daß sie objektiv gehalten sind. Ich werde den

1905.

Klagen selbstverständlih dauernd mit voller Objektivität gegenüber- treten, damit den Arbeitern zweifellos Net geschieht.

Der Herr Abg. Goldshmidt hat dann bemängelt, daß die Lohn- zulagen im Etat für 1905 fo gering wären, und hat sih über die Handelsverträge und ihre Wirkungen ausgelassen. Jch verzichte darauf, auf leßteres näher einzugehen. Ich will nur anführen, daß 2 Millionen Mark für Löhne in dem Etat für 1905 mehr angeseßt worden sind (Zuruf des Abg. Goldschmidt), und daß, wie Sie auf Seite 202 des Betricbsberihts finden, von 1895 bis 1903 30} Millionen Lohn- zulagen gegeben worden sind. Das ist ein Zeichen, daß wir fortshreiten. (Erneuter Zuruf des Abg. Goldschmidt.) Nein, Herr Abg. Goldschmidt, diese 2 Millionen sind nicht durch Personalvermehrung verursacht worden, sondern sie sind ledigli als Lohnzulagen der bereits vorhandenen Arbeiter zu be- traten. (Hört! hört! rets.)

Meine Herren, ih komme nun noch zu einigen generellen Be- merkungen über dasjenige, was verschiedene Vorredner gesagt haben. Ich kann cs ja vollständig verstehen, daß der Abgeordnete genötigt ist, Wünsche von einzelnen Beamten kategorish hier vorzutragen, und ih werde gern, wie ih das bei jeder Gelegenheit gesagt habe, diese Vor- träge in Erwägung ziehen. Aber, meine Herren, ich möchte doch eins generell bemerken. Es ist ja ganz klar, daß jede einzelne Beamten- kategorie für fi selbst zunähst etwas wünscht denn jedem ist das Hemd näher als der Nock und daß er dabei gänzlih übersieht, daß er neben sich noch einen Nachbarbeamten, einen Kollegen, einen Kameraden hat, der auch etwas für sh wünscht. Nun ift das ganze System unseres Beamtentums ja doch historish aufgebaut nah bestimmten Grundsäßen und nah Erwägungen, die doch dem einzelnen Beamten, der für sih gern etwas mehr haben möchte, fremd sind. Jch wollte Sie bitten, daß auch Sie doch dergestalt das Ganze im Auge haben möchten, als Sie das Vertrauen zu dem Minister und zu der Ver- waltung haben wollen, daß er das Ganze im Auge hat und hierbei auch nach Möglichkeit die Wünsche der einzelnen Kategorien zu befriedigen sucht. Aber ih bin nit in der Lage, für die einzelne Kategorie hier feste Zusagen zu machen, weil ih damit das Ganze aus den Augen verlieren würde. Jch darf sogar so weit gehen, meine Herren, daß ich Ihnen erkläre, daß mit der größeren Hervorkehrung der Einzelwünshe Sie mich in der Gesamtfürsorge für das gesamte Personal eigentlich nur stören. (Sehr richtig!) Denn daß ih mit dem, was ih in diesem Jahre hier gebracht, den 7 Millionen Mark Mehraufwand für 1905, mit den über 10000 Stellen, die ih mehr gebraht habe, niht die Fürsorge für die Beamten und Arbeiter als abgeshlossen beiradte, das i wohl selbstverständlich. (Bravo!) Je mehr aber die Cinzelwünsche hier vorgebraht werden, desto schwieriger ist es für mi, den Gesamtplan der Fürsorge durhzuführen. (Lebhaftes Bravo.)

Abg. Dr. von Savigny (Zentr.): Manche Verbesserungen für die Beamten sind do wohl nur erreiht worden durch die Unterstützung, welche die Wünsche der Beamten in diesem Deule stets gefunden haben. Aber die Beamten, die einmal einen rfolg erzielt haben,

1 dürfen nit alle aure wieder mit ihren über das zulä fige Ma

hinausgehenden ünshen kommen. Wir müssen selbsr ma berechtigten Wün|he zurüdckstellen bis zu Ses neuen r gemeinen Negelung und Aufbesserung der Gehälter einer Zeit, wo die Finanzlage es uns ermöglicht. Wenn die Beamten Zahr für Jahr wiederkommen, obwohl fie wissen, daß ihre Wünsche dem Hause bekannt und zur Zeit unerfüllbar nd, so ist das cin Verfahren, das ih nit als rihtig ansehen kann. Auch in den Kreisen der Beamten selbst wird {hon die Empfindung rege, daß sie sich mit einem solhen Verfahren selbst schaden. Es besteht eine Rivalität unter den Beamtenkategorien im Peti- tionieren, fie machen sich darin Konkurrenz und follten bedenken, daß sie andere Kategorien s{ädigen könnten. Denn die verschiedenen Kategorien hängen in ihren Bezügen von einander ab. Dem egen- über muß der Minister das Ganze im Auge behalten. Das stetige Petitionieren der Beamten erregt Mißstimmung in anderen Berufskreisen, deshalb sollien fie. etwas maßboller vorgehen. ch weiß, das na A nicht angenehm in den Ohren der Beamten, aber ich habe den Mut, das auszuspehen. Wenn man allerdin {hon das Kapital klagen hört, wie wir es ce der Berggeseznovelle erleben werden, kann man es den Beamten nicht berargen, wenn auch sie klagen. Aber sie sollten- Ver- trauen zu dem Minister und dem Hause haben. Anderseits sollte der Minister uns dankbar sein, wenn wir Klagen und Wünsche der Be- amten aus S eigenes Kenntnis zur Sprache bringen. Das gilt auch von unserem Anttage, der übereinstimmt mit einem Antrage unserer Parteifreunde im Reichstage für die Eisenbahner im Reichslande. Der Minister hat ih im Reichstage sehr freundlich zur Frage des Gottesdienstbesuhs geäußert. Nah dem Wunsche des Ministers haben wir unsern Antrag hier gegenüber demjenigen im Reichstage abgeändert. Im Reichstage L es, daß die Beamten und Arbeiter an dem ¿weiten Sonntag Zeit zum Besuch des Gottesdienstes erhalten mögen, hier haben wir auf Wunsch des Ministers beantragt: „mindestens an zwei Sonntagen im Monat“. Die jeßige Ordnung an den dienstlich als Kirchtage bezeichneten Sonntagen Ao nicht, denn wenn die Beamten an diesen Tagen zur Mittags-

-

wieder

tunde in den Dienst treten müssen und vorher Mifta essen wollen haben sie doch keine Zeit zum Besuh des Goltesdierites Zu dem zweiten, ebenfalls im Reichstage gestellten Antrag wegen des Urlaubs der Handwerker und Arbeiter E der Minister im Reichstage [leider keine so freundliche Stellung genommen. Wenn aber unsere Eisenbahnverwaltun mit 99/9 rentiert, so muß die Verwaltung auch diesen Urlaub ihren Arbeitern gewähren können. Viele private Großbetriebe find bereits mit gutem Beispiel voran- gegangen. Wir hören so oft den Ausdruck eMusteranstalten“ in bezug auf die Staatsbetriebe. Jn einer Musteranstalt muß au den Arbeitern einmal ein Urlaub“ ohne Einbuße von Lohn gewährt werden. Jch empfehle deshalb unsern Antrag; gegen eine Ueber- weisung an die Budgelkommission hätten wir nihts einzuwenden. Der Antrag Oeser-Goldshmidt über die höhere Bewertung des Nacht- dienstes ist uns sehr fympathish. Uns liegen Klagen vor, daß die generellen a alingen über den Nathtdienst nicht überall befolgt werden. In der Novelle zum Berggeseß ift die Zu- und t A der Arbeiter zum Betriebe in die Nächte mit eingerechnet.

itte, analog auch die „Seilfahrt“ der Cisenbahnarbeiter, d. h. deren Hin- und Rückgang zwischen der Wohnung und der Arbeitsstätte, mit einzurechnen. Namentlih in den großen Städten haben die Ar weite Wege laus Um die Kraft für dea Nahtdienst zu haben, müssen die Arbeiter am Tage ruhen; das können sie Le ;

Getriebe der Großstadt, sie wohnen deshalb vielfach in

Vororten, also weitab von ihrer Arbeitöstätte. (Eine gane