1905 / 258 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

w beitsnachweis will der Verband

d Mia E Der Referent Dr. Franz Ludwig-

E „befürwortet de völlige Ausschaltung der privaten Stellen- vermittlung dur ein Reichsverbot. t

Stellung Die Verband zu dieser radikalen Forderung einnehmen wird.

Wenn auch die Verhandlungen und die Veröffentlichungen des

ch in erster Linie nur mit der Arbeitsvermittlung befassen,

fo führen die Untersuhungen do ganz unaufhaltsam zur Behandlung

des ganzen Ms 2e Sürserae :

t egen

Ses ob be A ergeA Mirtsaftslebens, auf dem Wege ‘der Ver-

erung wird vorgegangen werden können, dürfte die öffentliche

einung in Deutschland in der nächsten Zukunft lebhaft beschäftigen.

erneut nachdrücklich bekämpfen. Es wird abzuwarten fein, welche

ür die Arbeitslosen hin. eitslosigkeit, diese traurige Er-

Zur Arbeiterbewegang. | { Versammlung der Stukkateure Berlins A Sea cAE beschloß, der „Voss. Ztg * zufolge, am Montag, zur Durchführung der „Fensterfrage" (ver|chließbare Fenster bei Neubauten 2c )- in etne allgemeine e egung einzutreten; auf allen orderungen n entspreen, soll die Arbe Bauten, die den Anf H che j 26 Srpienber V fommenden Arbeitgeber seitens der Organisa bin M anileiben-gerlbtet, in dem au nommen und, darauf hingewies ab laut Tarifvertrag die und die Arbeiter gewillt si D schaffen. Im bare s : in neuer Lohnkam ür da R abgehaltenen Massenversammlung

f die Fensterfrage Bezug ge- en worden ist, daß vom 1. November Bestimmungen darüber Geltung haben er Frage Anerkennung zu ver- gewerbe steht nah demselben nächste Jahr bevor.

äderciarbeiter ,

neuen Kampf und Berufsgenossen

Verbandsvorsitzende daß der im Berliner Bäckergewerbe abgeschlossene Tarif Die Berliner Bäckerinnungen hätten den Tarif nicht zu erneuern; {Gon jeßt Bruchteil der Meister ein- ch nach dem Ablauf feiner Dec Verband der

vom Verband der Bäcker Allmann-Hamburg darauf hin,

kommenden Jayre abläu die Parole ausgegeben,

werde er- nur noch von halten und diese würten wahrsckeinli ültigfeit auch ohne T Bâker aber wolle im Gebote stehenden Mittel f einheitlihen Tarif einzuführen. allem Nahdruck gegen die

einem kleinen

arif arbeiten wollen. chsten Jahre die Arbeiter mit allen ihm zu n zwingen, in allen Berliner Betrieben einen Der neue Kampf werde sih mit beiten Berliner Innungen richten. „Den Winter hindurch follen von der Berliner Ortsgruppe des Bäter- verbandes weitere vorbereitende Versammlungen abgehalten werden. F Rae S find, w elegraphtiert wird, die Arbeiter j Le Dn getreten. Eine Menge Ausständiger versammelte {i{ch Montagabend vor der Färberei Zerbay und feuerte gegen diese mehrere Schüsse ab, die von Leuten des Fabrikanten erwidert wurden. Ein Gendarmen stellten die Ordnung

meldet, der Ausstand der Gn dur ein Uebereinkommen

le der „Rh.-Wesif. Ztg.“ der Baumwollfärbereien in

Ausftändiger wurte verwundet.

Sn Malmö ist, wle ,W. T. B.* Arbeiter auf den Gaswerken (Vgl. Nr. 255 d:

Kunst und- Wissenschaft.

Im Neubau des Kunstgewerbemu die Freiherrlih von Lipperheidesche ftaltliljen Räumen aufgeste (t gänglih. Diese einzigartige Sammlung, eshaffen und dem Staate geschenkt hat,

laßmangel nur in Mietsräumen unterbr dem Neubau das ganze Erdgeschoß des Bibliothe die 12000 Bände und 30 000 Einzelblätter ihren in s{önen Schränken weiträumig aufgestellt. Lese- und Arbeitsraum, mittags sowie Dienstags x geöffnet ist, ist Gelegenheit ‘reihen Blattsammlungen der gedruckte Katalo Zweige der Ko

die Konfektionéarbeit rei diese großartige

beendet worden,

seums8 is nunmehr au Kostümbibliothek in l Benußung zu- die Freiberr von Lipperheide hatte das Museum bisher aus en. Jett füllt sie in fflügels. Dort find 1 Wert entsprechend Im Anschluß an den der wochentäglichß von 10 bis 1 Uhr Vor- Freitags, Abends von 6 bis 8 Uhr, r wechselnde Ausstellungen aus den Mit dem Einzug in die neuen

der Bibliothek fertiggestellt tümfkfunde, die Geschichte der ches Material nach- e Schenkung im Sinne kreisen und Interessenten eifrig benußt

[lt und von heute ab der

worden, der sür alle Trachten, die Mode un Es ist zu erwarten, da ihres Stifters von allen Fa

Land- und Forstwirtschaft.

Vergleiche zwischen den Ve Deutsh-Südwestafrika und Algier.

Jahren im Dienst des Kaiserlilea Gouvernements von r Dinter hat im Juli und August trage eine Studienreise nah Algier ausgeführt. e erstatteten Beriht entnimmt das neegetationeverhältnisse Algiers und Süd- en:

then Affreville na Teniet el Haad in Fahrt verlassen wir zwischen Les Puits Die Straße steigt Aleppokiefern be- uadrirukos, hter stets Thuja ge- ügeln immer häufiger zu werden, den Zustand forstbildend auftreten, werden die Prachteremplare von

getationsverhältnissen in

Südwestafrika d. J. im amtlich Seinem über diese Rei Kolontalblatt“ folgende, westafrikas vergleichende S

Auf der von dem Städ cinem Omnibus zurückge Pont du Kaid die f am Ued-Massiv zwischen

nannt, beginnt auf den trockenen ebenso die Oliven, die hier im wil Je höher wir kommen, desto häufi Pistacea Terebinthus mit 2 bis dichter Krone, desglcihen Mandelb el bededenden G-rstenfeldern; es sin

stehende Botanike

ruchtbare Cheliffebene. Lentiécusgebüsh und mit

äume mitten in den die d Wildlinge, die von den ch veredelt werden. Zwischen dem vierten und 8 häufigsten und \{chönsten, viele mit über fußdidem Stamm. Callitris ist sah vom Waldfeuer getötete meterhohen Ausschlag

ften Halt ist Callitris am are bes m hoh

r Algerien wertyolle

und sonnendur{hglühtesten Standorten Südwestafrika stums eine nicht zu unter- edeckdung unserer kablen Hügel, be der Holzmangel {on seit Jahren un- Leider waren die Früchte noch ganz unreif, st Samen sammeln lassen konnte; sie sind ermittlung des Inspecteur des Baux et

Sehr geschäßt sind die Wurzelstöcke ; außerdem ist sie die Lieferantin des hrt mit dreimaligem eg bis Tentet el Haad

Entfernung westlich gen Gebirg8zug, dessen Grat

Callitris troß ibr, E Erwerbung ¡

ühlb R

" Sandarakharzes. ferdewechsel hatten wir de i 1000 m Steigung überwunden

Der berühmte

a ses\tündiger

g A jede von Teniet el Haad einen hufeisenfs zwischen 140 bis 1700 m Höh ann man einige an

orgen nach meiner Inkunft mit einem jungen Araber auf de g d

ging f interessanter Kompositen- und Umbelliferenveg Pyanomon AÁcuna, Eryngium, Bchinops Der Eindruck der Landschaft war genau der der einer Stunde guten Marsches hatte ih den Par Schirmform so genannte, auf einem Felse Geder, erreiht. Die Cedern wurden immer häufiger, höher hinauf mit Quercus Qu. Subkber, in höheren Lagen wurde der Bestand immer

ch die Trockenheit vtelfah tief zerrissen.

lina sp, sp.

mit Quercus Ilex,

Waldboden war Die Cedern waren eben

im Begriff zu blühen, vorjährige weibliche Zapfen sah ih nur an einer Stelle, doch unerreihbar ho. Nach etwa dreistündigem Marsche durch den 1500 ha aroßen Cedernwald kamen wir beim Forsthaus „Le rond LER des Cidres“ an, einem unbeshretbli

ôn unter einer mächtigen Cederngruppe gelegenen Geböft in 14650 m Höhe. Der Förster gab mir bereitwilligst alle möglihe Auskunft über das Klima des Cedernwaldes sowie über die Ceder selbst. Jch war nicht erstaunt zu hören, daß im Wald im Winter oft über 1 m Schnee liegt und ihn stellenweise völlig ungangbar mat, sowie daß die Kälte oft 10 ° C. beträgt, da mir die Leute in Teniet {on erzählt hatten, daß dort bei 1120 m Höhe fogar meterhoher Schnee länger als eine Woche liegen bleibt. Da die Ceder sehr leiht keimt, so legt man keine Cedersaatkämpe an, sondern lockert nur auf Blößen ein wenig den Boden und steckt die Samen an Ort und Stelle. Auf dem ganzen Wege hatte ih zu tausenden an den verschiedensten Stellen, besonders auch auf den bart- getretenen Wegen Cedern gefunden, die im vergangenen Frühjahr ge- keimt hatten. Auf meine Bitte erhielt i einen Sack gorilbriger Cedern- zapfen, welhe 400 g reinen Samen ergaben. Ich halte die Ceder, speziell die Atlasceder, für eine der wenigen Koniferen, die mit z!emliher Aussicht auf Erfolg auf den Glimmerschteser- hügeln in und um Windhuk angebaut werden können. Salz verträgt die Ceder entschieden nit; bei der Anzucht in den bei uns üblichen Konservenbüchsen sammelt G in der Erde troß der guten, durch Löcher und Kieselshiht hergestellten Drainage nat kurzer Zeit zu viel Salz an, welches den Tod vieler Pflanzen herbeiführt. Ein Versuch mit dem Ausstecken von Cedernsamen an den Glimmerschieferhügeln Windhuks bietet ziemlihe Garantie auf - Erfolg, wenn diese Arbeit nah dem ersten starken Regen vorgenommen wird, da auf diesen P die durch die Verwitterung des Glimmers und Feldspats freiwerdenden Alkalien dur jeden Regen hinabgespült werden, sih aber nie ansammeln können. Den besten Beweis für das Nichtvorhandensein von \hädlichen Alkalien bietet das regelmäßige Vorkommen dreier Farnarten an diefen Orten. Alkalien aber sind der größte Feind aller Farne.

E der Cisenbahnfahrt nah Blida dur das Gebirge zwischen der Cheliffebene und der Metidschaebene waren mir am interessantesten die massenhaft im Callitri?walde wildwachsenden Olivenbäume, von denen erst kürzlih taufende veredelt worden waren; denn dle ge- pfropften Astsiümpfe waren noch mit den shühßenden weißen Letnwandlappen umwickelt. Der Neichtum des ganzen Landes an - großen, alten, nit gepflanzten, - sondern wildwaghfenden Oliven ist außerordentliß und beläuft sich auf viele Mil- lionen. Professor Trabut sagte mir, daß die an wilden Oliven gemachten Veredelungen {hon nah dem ¿weiten Jahre einen ungefähr fubilmetergroßen Besen bildeten und sih die Arbeit des Veredelns hon im zweiten oder dritten Jahre bezahlt gemaht habe. Auch in Südwestafrika besißen wir wildwachsende Oliven, eine der europäis{chen außerordentlich nahe verwandte Art, welche sier mit Vorteil mit guten Sorten europäischer Oliven veredelt werden kann. Ih fand diese wilde Olive, die ja nur ligusterbeerengroße Früchte gibt, in Menge in den Schluchten der Südseite der Auasberge, auf Farm Hoffnung (Siedlungsgesellschaft) am Omatako, bei Otjinene, Otawi,

Grootfontein usw.

In der Oase Biskra widmete ih mich dem Studium der dortigen Dattelpalmenkultur Ein breiter Ba, welcher der sehr starken Quelle 2 km oberhalb der Stadt am Oued Biskra entspringt, dient der regelmäßigen Bewässerung. “Im Süden der Stadt erstreckt sih lärgs der beiden Ufer des Oued Biskra die etwa 150 000 Palmen zählende Dase, die außerdem noch an 5000 Oliven, sehr viele Feigen-, Pfirsih- und Aprikosenbäume entbält. Der Boden ift überall sehr \teifer Lehm, derselbe, aus welchem die Häuser * der Araber von Alt-Biskra sowie die Mauern um die einzelnen Dattelgärten gebaut sind. Jede Dattelpalme ist von einer Grube umgeben, die 4 bis 1 chm Wasser hält, aus welcher ein Graben das hineingelcitete Wasser zur näbsten Palme führt, sobald die Grube voll ist. Diese Bewässerung wird jede Woche einmal vorgenommen. Jeder Daltellandbesißer hat nah der Größe seines Grundstücks das Wasserrecht für eine entspreWende Anzahl Stunden pro Wohe; Streitigkeiten wegen des Wassers, die oft zu Prozessen führen, kommen natürlich vor. Ih sah eine Anzahl feuangeledter Dattelgärten, die Steklinge fingen eben zum Pro Teil an zu treiben. Ste werden als _acht- bis zehnblätterige Schosse, dle an der Bafis des Stammes bet alten Dattelpalmen oft in großer Anzahl austreiben, abgehackt und die Wunde ab esägt oder glatt- geschnitten. Meist haben die E Le E von dieser Stärke schon einige eigene Wurzeln, A, die dur das Verpflanzen entstehende Wahs- tumspause nur kurz ist. Damit die glühende Sonne die {lecht oder

ger nit bewurzelten Stecklinge nit so rasch verzehrt, werden die.

lätter in die piassavaähnlihen Fasern, die am Grunde der Blätter dem alten Stamm anliegen, von unten bis oben eingewidelt, die Stecklinge dann in den tief umgearbeiteten Lehmboden gepflanzt und nah tem Pflanzen sofort sehr stark bewässert, welhe Arbeit bis zum Treiben der Stecklinge zweimal in der ohe vorgenommen wird. Daß die Pflanzen sih zu bewurzeln begonnen haben und Blätter zu treiben anfangen, sieht man an den Frohn, ih hebenden Lehmklumpen, die oben auf die ¿ufammengebundenen Blätter aufgeklebt werden. Ist das geschehen, so wird nah einigen Wochen die Bastumhüllung abgenommen, und die flanze bedarf fortan keiner weiteren Pflege, als daß sie wöhentlih einmal bewässert wird und die alten abgestorbenen Blätter abges schnitten werden. Die Pflanzweite der Stelinge beträgt in den alten Dattelpflanzungen der Araber etwa 5 m. Sie variiert indessen oft beträhtlich, da die Araber nt nah der Schnur pflanzen. Oft stehen die Palmen noch viel enger; so habe ih viele Palmen ‘in Biskca und Sidi Okba gesehen, bei denen man den Wurzelaus\{lag zu starken tragenden Pflanzen hatte auêwachsen lassen. Gruppen

Ln e E ti Fer uns : a A Gen ú die alle glei re ragen nd etwa ehr ewöhnliches. Leroy, der Direktor der Biskra- und Ouel Nir - Gefellschtfe

dessen werlvolle Bekanntschaft ih machte, war indessen der Ansicht, daß man nicht dichter als 6 x 6 m pflanzen solle. Die Besonnung der Fruchttrauben soll, besonders in den höheren Lagen, mögli in- tensiv sein, damit die Datteln \{neller reifen ; dazu trägt au sehr das Abschneiden toter, sonneauffangender Blätter bei. So viel ist sicher, die durhs{nittliche Jahreswärme is in dem Algerien südli vom Atlas bedeutend größer als in dem größten Teile unserer höher gelegenen südwestafrikanishen Kolonie, troßdem wir dem Aequator um 10 Grad näher liegen, um so nôötiger die größere Pflanzweite bei uns, Direktor Leroy. sagte mir, daß es in Tuggurt, Durlana Mrayer, viel südlicher gelegenen Oasen, noch bedeutend wärmer sei als in Biékra; und doi habe ih vom 4. bis 11. August eine viel größere Hie ausgestanden, als ih fie irgendwo in Südwest- afrika erlebt habe, mit Ausnahme des Swakoptals. Diese enorme Higze ist unerläßli für die beste aller alzerishen Datteln, die Deglets nur, die einzige Dattelsorte, welche der größte Dattelhändler in Biékra, Herr Colombo, aufkauft für den Export. Die zeitigsten Dattelsor en Algeriens, NReschté und Amaraya, kommen für die

Kultur in Südwestafrika hauptsählih in Betraht, während die spätretfenden Sorten (Deglet-nur, rars und Tendela) sich nur für die allerwärmsten Punkte elgnen. In Algerien gibt es

außer den obengenannten Sorten, welhe „Weiche Datteln" heißen, noch eine’ Anzahl sogenannter „Trockendatteln*, die indessen nur tem Konsum im Lande selbst dienen, in reifem Zustande trocken, meblig und wenig \üß find und außerdem sehr \pät reifen. Üebrigens sollen Weichdattelsorten in ungenügend warmem Klima Troden- datteln liefern. Außec diesen im ganzen Lande bekannten Dattelsorten, die durch Stecklinge vermehrt werden, gibt es noch eine Unmenge aus Samen entstandener Varietäten und Kreuzungen, die tneinander übergehen und die zu benennen unmögli ist. Jede Oase besißt außer den allgemein verbreiteten und bekannten Sorten noch etne Anzahl dieser Varietäten und Bastarde. Mit Ab- siht wird die Dattelpalme nie _aus Samen gezüchtet, indessen läßt man von selbst aufgegangene Sämlinge stets stehen, da die Früchte

dieser Wildlinge, wenn au wegen der ngleiGmäßigkeit ihrer Qualität

vor meiner Abreise von Biskra nach Constantine sa

zum Export ungeeignet, doch für den Konsum im Lande selbst genügen. Leroy riet mir, in Anbetrat der für Stecklinge s{wierigen Tranéport- verhältnifse, dem Schutzgebiet die Anzuht aus Samen zu empfehlen. Ich fand bei ihm eine Bestellung des Gouvernements von Südwefst- afrika, die ih {on auf dem Kaiserlichen Generalfonsulat in Algier Cieva hatte und über die ih mit ihm eingehend spra.

r sagte mir, daß die Beförderung von Stecklingen jetzt unmöglih sei, da die Bestellung gerade in der Zeit ihrér Vegetation eingelaufen war; sie könnten erst in der Winterruhe am Ende des Jahres befördert werden. Das Sicherste würde unter allen Umständen sein, die Stecklinge erst in Algerien ein Jahr lang in etwa 1 Kubikfuß großen Kisten zu kultivieren und sie mit einem guten“ foliden Ballen zu transportieren. Diesé Art des Trantports würde allerdings sehr kostspielig werden, aber man würde nit 1 v. H. Verlust haben. Professor R hat vor einigen Jahren eine Anzahl Dattelpalmen auf diese Weise von Biskra nah Arizona mit gutem Erfolg transportiert, bei einer späteren Gelegenheit aber, die eben von den Mutterpflanzen abgelösten Stecklinge in die braune, die alten Palmenstämme umgebende Faser einwickeln lassen und so, in Kisten verpackt, mit fast ebenso gutem Erfolg nah Arizona ebraht, wobei er nur 3 v. H. Verlust gehabt hat. Die

eise nah Deutsch-Südwestafrika ist nicht viel länger, intessen wegen des mehrmaligen Umladens (Algier oder Philippeville, Marseille, Hamburg) umständliher. Uebrigens ist die schon früher vom Gouvernement „in Windhuk gemachte Stecklings- bestellung aus Algerien in leidlich gutem Zustande in Ukuib im Swakoptal angekommen. Ih bat “Herrn Leroy, die bestellten Dattel- kerne (100 kg), sobald fie erhältlich sein würden, sofort abzusenden, damit sie beim Beginn des Sommers, wenigstens aber bis Ende De- zember, in Südwestafrika ankämen und noch im selben Sommer eine hae Auêsaat in Töpfe bezw. Konservenbüchsen gemacht werden önne.

Der Umstand, daß die Dattelreife in Deutsh-Südwestafrika erade in den Sommer (Negenperiode) fällt, hat wenig R aa ür den Erfolg zu bedeuten, \o sehr man auch in Algerien während des Reifens der Früchte lang anhaltende Regen und trübe Witterun fürdtet; denn die Regenfülle ia Südwesafrika sin» schr schnel vorübergehend und drei Tage bedeckten Himmels, ohne daß die Sonnz zum Vorschein käme, eine große Seltenheit, insbesondere aber in dem Distrikt, den ich von jeher als den ausfihtêreichsten für Dattelkultur angesehen habe, nämli das Swakopbett von Otjikango (Barmen) abwärts bis etwa nah Salem. Indessen au in Omaruru edeiht bie Dattelpalmevorzüglich; ih sah dortim Missionsgarten mehrere remplare, deren eines gut vier Zentner Datteln trug (eine aus Samen gezozene Weichdattelpalme), während ih in Biskra das Fruhtgewiht der best- tragenden Palme auf nicht höher als zwei Zentner zu {Äßen wage. Hierbei if zu erwähnen, daß die Zahl ver oft zwölf weiblichén Blütenstände dur Abschneiden auf ses oder sieben in Algier reduziert wird, da sich bei Entwickelung aller Fruchttrauben der Baum zu sehr erschöpfen und im näthften Jahre eine sehr unbefriedigende Ernte

eben würde. In betreff der Befruchtung der Dattelpalme sagte mix eroy, daß bei künstlicher Befruchtung für 100 weiblihe Palmen eine männlihe ausreihend sei. Das ist eben der Uebelstand dex Datitelkultur aus Samen: Man erbält eine überflüssige Menge männliher Pflanzen, die unproduktiv find und unnötig Play wegnehmen. Das zukünftige Geschlecht läßt ében leider nicht am Samen eckeinen, obwohl manche Araber diese Fähigkeit zu besi en meinen, Wir wissen noch nicht einmal, ob das Geschleht überhaupt {hon in dem Samen vorgebildet ist, oder ob aus ihm je nach Behandlung und Bodenart eine männliche oder weiblihe Pflanze hervorgehen wird. Ich habe nirgends erfahren können, weder aus dem Munde von Arabern noch aus der Literatur, ob bei etner Aussaat die Zahl der männlichen die der weiblichen Bäume liberwiegt oder umgekehrt, oder ob sie ungefähr dieselbe für jedes Geschlecht ist. Wilde Dattelwälder, an welhen man das natürliche prozentishe Verhältnis erkennen Fönnte, gibt es niht; und die Annahme, daß Phoenix g lvestris Roxb. - in Indien wahrscheinlich der Vater der Ku turdattel- S sei, ist nicht zu beweisen. Jedenfalls dürfen wir ließen, daß, alls man dem Walten der Natur das Streben náh Zweckmäßigke t zuerkennen will, die Zahl der männlihen Exemplare höchstens ebenso groß, wabrsheinlih aber kleiner als die der weiblihen sein wird. ir müssen uns also mit dem Gedanken vertraut machen, im ersten Stadium extensiver Dattelkultur einer Unzahl von Pflanzen Pflege und Sorgfalt widmen zu müssen, die sih nah etwa acht- bis zehn- jähriger Kultur als wertlose Männchen herausstellen werden und bis auf etwa zwei oder drei aufs Hundert weibliher Pflanzen werden herausgerifsen werden müssen, um ihre Pläße mit Stel» lingen weibliher Palmen beseyen zu können. Die fünstlihe Be, fruhtung, „welche bekanntli dadur bewirkt wird, daß einer der fuß- langen männlihen Blütenzweige (75 bis 209 an einer Infloreszenz) innerhalb eines eben aufplaßenden weiblichen Blütenstandes angebunden wird, ist sehr bequem für den s{warzen Arbeiter, solange die weiblichen Palmen zwar s{on reilid) blühen, aber eben erst Stamm zu bilden beginnen, Schwierig wird die Sache aber, sobald die weibliden Blütenstände vom Boden aus nicht mehr erreihbar sind. Die unteren Fiederblättchen der Dattelwedel sind zu ie steifen gefährlichen pießigen Dornen umgewandelt, zwischen welchen sich, wie mir Leroy agté, der arabische Pflanzungsarbeiter mit nackten Füßen ohne Gefahr ne Fuge E Schwarzen ü rbe è Ble |chwer verwunden, wenn man e nit Unfall dadur s{chüßen würde, daß man die zu D as CiederblättGhen einfah mit Heckenschere oder Hippe beseitigt. Da die attelpalme jährli nur ein Dußend neuer Blätter treibt, ergüäbe das etnen Zeitaufwand von jährli einer halben Stunde pro Baum. Daß die arabischen Dattelgärtenbesizer das niht tun, hat seinen Grund „weniger in der Bequemlichkeit als in der Ueberzeugung, daß Diebe in finstecer Nacht ohne Gefahr für Gesiht, Hände untd Füße sich unmöglich in den dornenstroßenden Palmenkronen bewegen könven ; denn daß viel gestohlen wird, beweisen die häufigen lintenschüffe, auf die mich Leroy aufmerksam machte, als wir Na ts vor einem arabischen Cafá saßen. Ich schilderte Leroy die Boden- und Wasserverhältnisse der für Dattelkultur in Frage kommenden Alluvial- flächen des Stwakoptals, und er stimmie meinem Urteil über die günstigen Aussichten der dortigen Dattelkulturanlagen bei. er- warte, daß die Wärmeverhältnisse des Swakoptales auch für die e reifenden Dattelsorten völlig ausreihend sein werden. ei Stecklingspflanzung erreichen die Palmenwurzeln schon nah dem zweiten oder dritten Jahre das dort nur 2 dis 6 m tiefe Grund- wasser und brauen keine künstliße Bewässerung mae E 00 Markte die ersten reifen Datteln der ReshtizSorte, doch waren sie s r erf 10 Stü für L Sou. Die api von Dattel- napys scheint in Biskra eingestellt worden zu sein. :

In den Anlagen von Biskra licß ich noh 5 kg Mas Tei gewordener Samen von Fraxinus kabylica A rf lichen ZUPNo lau der in Algerien überall aciwaifer in Süd- Erxittenzbedingungen auch bei nit zu tieseat Blaleca idi etne westafrika finden wird. Eine große Bs jedèr fich wieder in sih in zwei Aeste teilende Dattelpalme, Lien: Ae fiebt in ei % dret Aeste teilt, will ich nicht unerwähnt lafsen; fle n Einem déx

Garnison gehörigen Dattelgarten.

Verkehrsanstalten.

Für Briefsendungen nach Kurland (mit Aus lu Polangen und Libau), nach Livlany, , Estland und L das ouvernement Kowno bietet sich auch eine Beförderungagelegenbeit über Laugézargen— Tauroggen und von da ab guf dem Landwege Der Abgang der Landpost von Tauroggen erfolgt tägli um Mitter» naht im A an den Zug aus Berlin 24 Stunden vorher um 11,22 Abends. Beförderungsdauer Berlin—Riga 60 Stunden, Tau- roggen—Riga 36 Stunden. Nath Riga, Uvland und Estland werden

außer dieser Verbindun verbindungen von Kiel. R A S ris gerasrteilten Dampfschiff-