1877 / 1 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

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n der nah den Bestimmungen des Allerhöchsten Privilegiums vom 21. Juni 1869 heute ftattgefun- denen Verloosung Burgscher Stadtobligationen 13, Emission sind nachfolgende Nummern à 100 Thlr. gezogen worden:

T7. 88.,.89. 136 230.

Die Inhaber werden aufgefordert, gegen Quit- tung und Einlieferung der Vbligationen in cours- fähigem Zustande nebft den Coupons Serie II. Nr. 6 bis 10 und Talons den Nennwerth der Obli- gationen von unserer Kämmereikasse vom 1. Juli 1877 ab in Empfang zu nehmen. i

Vorz. 1. Juli 1877 ab hört die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen auf und es wird der Werth der etwa nicht mit eigete een Coupons bei der Auszahlung vom Kapita

Burg, den 8. Dezember 1876.

[19644]

Die Ausgabe der neuen, den fünfjährigen Zeitraum vom 1.

zember

Serie Ix. zu den ‘von uns emittirten 43 %/% Zinsen

10577]

qualifizirt.

Ii

Central-Pfanudbriese.

Aus besonderer Veraulassung der seit dem 1. Januar 1876 in Kraft getretenen neuen Vormundschaftsorduu ung ergcht folgende Bekauntmachung:

Die nah näherer Vorschrift des am 21. Mai 1873 Allerhöchst bestätigten Statuts (Ges.-Sammlung S. 309) von den zur Central-Landschaft

für die Preußischen Staaten verbundenen landschaftlichen Kredit-Jnstituten emittirten

Landschaftliche

landschaftlihen Ceutral-Psandbriese,

welche in Appoints

zu 150, 300, 500, GOO, 1000, 1500, 3000, 5000.

und [0,000 Mark D. N. W.

ausgefertigt werden,

4 pEt. Zinsen tragen

und mit Coupons auf 10 Jahre, fällig am 2. Januar und 1. Juli und zahlbar i

bei der Central-:Landschafts-Kasse zu Berlin und

deu landschaftlichen Haupt-Kassen zu Königsberg i. Pr., Marienwerder, Stettin, Görlitz, Lübben und Halle a. S.,

sowie

bei dem Hause M. A. v. Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. und

der Oldenburgischen Spar- und Leihbank zu Oldenburg nebst deren Filialen zu Brake, Wilhelmshaven und Osna- brück (Osnabrücker Bank) versehen sind, und deren Sicherheit außer der allgemeinen a. in HSypothefen, deren Eintragung auf den speziell verpfändeten Gütern, innerhalb der statutari des Taxwerths cines ländlichen Grundstücks überschreitenden Grenzen der nah den bekannten strengen, durch fast ein Jahrhundert erprobten

landschaftlichen Taxprinzipien bemessenen Taxen erfolgt ist.

Diese Hypotheken sind ausscließlich den Inhabern landschaftliher Central-Pfandbriefe zu threr Sicherheit und resp. für diesen Zweck der Central-Landschaft angewiesen, und können von anderen Gläubigern der Provinzial-Landschaft auf keine Weise in Anspruch genommen werden.

(§8. 18 des Statuts der Central-Landschaft);

b. in den zum Theil beträchtlichen Fouds der Peovinzial-Landschaften, auf deren Antrag die landschaftlihen Central-Pfandbriefe

ausgefertigt sind;

c. in dem gesammten Vermögen der Central-Laundschaft ; d, in der Solidaorhaft sämmtlicher mit Central-Pfandbriefen beliehenen Güter ;

e. in der fortlaufenden Amortisation aller landschaftlihen Central-Pfandbriefe von mindestens einem halben Prozent jährlih und durch die

Verhaftung dieser Amortisationsbeiträge als weiterem Garantie-Fonds,

Bekanutmachung.

während

275. 431. 555, 624. 780.

in Abzug gebracht.

Der Magistrat. Nethe.

Bekanntmachung,

(H. 54635)

anuar 1877 bis Ende De- umfassenden Zins - Coupons

1881

„Dec Kapitalist".

Finanz- und Handelsblatt für Jedermann, (Stuttgart, Verlag von Eduard Hallberger),

besteht, also sich als eine absolute darstellt, welche endlih auch im Sinne der früher gültigen Preußishen Deposital-Ordnung

depofitalfähig

waren, sind besonders auf Grund des §. 39 der neuen Vormundschaftsordnung vom 5. Juli 1875 (Geseßz-Sammlung pro 1875 S. 441) zur Belegung

von Mündelgeldern

Uns ist der Eencral-Debit dieser Pfandbriefe übertragen und empfehlen wir dieselben nach Vorstehendem besonders anch den

Herren Vormünderun

als eine vorzügliche verzinsliche Kapitalanlage. Berlin, den 31. Dezember 1876.

Kur- und Neumärkische

Golz.

tragenden Obligationen der Provinzial - Hülfskasse für die Provinz Schlesien wird

vom 19. ganuar k. J. ab täglich, mit Aus\{luß der Geschäftsstunden Hauptkasse von Schlesien (im Ständehause) hier- selbst stattfinden.

Zu diesem Behufe find die Talons, deren die Au2gabe der neuen Coupons erfolgt, mit einem, die einzelnen Talons nach Serien in der Nummerfolge nahweisenden, vom Präsentanten mit Angabe des Standes und Wohnortes den Verzeichnisse, zu welchem Formulare von * der Z Landes-Hauptkafse unentgeltlich verabfolgt werden, einzureichen. Bie

Gegen die mit der Poft eingehenden Talons wer- den die neuen Coupons den Einsendern auf deren Gefahr und Kosten ohne Anschreiben unter Umschlag mit Deklaration des vollen Werthes der Coupons zugestellt werden, wenn nicht bei der Einsendung ausdrücklih beantragt wird, einen anderen, bestimmt do. anzugebenden Werth zu deklaxiren.

Breslau, den 20. Dezember 1876. Ä

Direktion der Provinzial-Hülfs3kasse für

(W. Wilhelmsplay Nr. 6.)

Nitterschaftliche Darlehnskasse.

Th. Müller.

Die Kreiswundarztstelle des Kreises Coeslin ist erledigt. Qualifizirte Medizinalpersonen werden aufgefordert, sich innerhalb 6 Wochen unter Ein- rêihung ihrer Atteste und einer Darstellung ihres Lebenslaufs bei uns zu melden.

Coeslin, den 21. Dezember 1876.

Königliche Regierung, Abtheilung des Funernu.

S Neu und anerkannt praktisch. “Wz Probirstein für Gold und Silber, in der Westen- tashe zu tragen, 3 4; flüssige Anreibe-Versil- berunugen, à Flacon 3, für Privatleute, Wagen- fabrikanten, Hotelbesizer u. a. m. zum Ausbessern und Versilbern plattirter G: enstände 2c. ; Contact- Vergoldung zum Vergolden von Ringen, Ketten 2c., à Flacon 4 4; Porzellan-Kitt, im heißen Wasser unlösbar, à Flacon 1 # 80 4; Möbel-Politur à Flasche 1 #. 50 S; preisgekrönter Fettpuder für Damen à Porzellanbüchse 6 ; preisgekrönte e chminke à Porzellanbüchse bis 6 M; Pottschminke à Schaqtel 1 bis E 4

der Sonn- und Festtage, durch die Landes-

auf Grund

u vollziehen-

[10184]

sendung des Betrages. Solvente Wiederverkäufer Rabatt.

Heinr. Lemdecke, (a 916/XII.) Bahrenfeld bei Hamburg.

lesien. v. Uthmann.

ih festgestellten, feinenfalls zwei Drittheile

Versandt gegen Nachnahme oder vorherige Gin- : Marte Königlich württemberg a

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- il R Â Ed S E

Das Amt des Stadt-Bauraths hier-

selbst ist durch Berufung des zeitigen Inhabers in den Provinzialdienft erledigt und sofort, oder nach Vereinbarung später, wieder zu beseßen. Der Stadt- Baurath ist Mitglied des Magistrats. Sein Ge- halt beträgt 5400 #, Privatpraxis ist ihm nit estattet. Bewerber, welche Königliche Baumeister find, werden ersucht, sich bis zum 21. Januar 1877 unter Beifügung eines kurzen Lebensabrisses und ihrèr Zeugnisse bei dem Unterzeichneten zu melden,

Halle a./S., den 30. Dezember 1876. {19]

Der Stadverordneten-Vorsteher, Justiz-Rath Goeckiug.

Reue Patentpan er-Geld\chränfe,

deren Feuerfestigkeit mehrfah amtlich erprobt, An Do zie absolute Sicherheit gegeu ge- waltsame Oeffnungs3versuhe sowohl, als gegen Bohr- und Fraisversuehe neu ersundener, aufs xaffinirtefte konstruirter Werkzeuge. Zeugnifse, Prospekte versendet gratis die pati, rá- sche Hof-Kasseu-

rik, 9486]

Carl Adé, Stuttgart,

beginnt soeben seinen vierten Jahrgang und wird künftighin, auf vielfach geäusserten Wunsch der Abonnenten == zweimal wöchentlich = erscheinen. Dadurch sowohl, als durch die neue Einrichtung eines Kurstableaus, das von den hauptsächlichsten Werthpapieren —— sämmétliche Tageskurse® == nach offiziellen Quellen verzeichnen wird, soll das Blatt seinen Abonnsnten das Halten eines der täglich erscheinenden Börsen- blätter ersparen. Ausser éiner anerkannt guten, alphabetischen Zusammenstellang Yon Nachrichten und Notizen über dis neuesten Var;

betr. die einzelnen Staaten, Korporationen und Gesellschaften, bringt der «Kapitalist» bekanntlich auch regelmässige Wochenberichte, spezielle Leitartikel, Eisenbahn-Einnahmen, Auszahlungen etc., sowie endlich == vollständige und zuverlässige Verloosungs-Tabellen. =

Diess Alles bei zweimaligem Erscheinen in der Woche zu dem billigen Preise von 8 M. vierteljährlich. Man abonnirs auf den Jahrgang 1877 dos «Kapitalist»ck bei der nüchsien Buehlandlung oder dem näehsten Pestamt,

N fl.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Auzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 2. Januar

1877

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher au die 1m §. 6 des Gesezes über den Markenschuh, vom 30. November 1874, sowie die in dem Geseg, betreffend das Ürheberreckt an Musfiern und Modellen vom 11. Januar 1876, vorgeben Bekanntmachungen veröffentliht werden, erscheint au in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central-Handels-Register für das Dentshe Reith. ur. 1;

Das Central - Handels - Register für das Deutsche Reih kann dur alle Poft - Anstalten des Jn-

und Auslandes, sowie durh Carl Heymanns

Patente. reußen. Königlihes Minifterium für G Me Gewerbe und öffentliche . Arbeiten.

Dem Kaufmann Theodor Fendius in Berlin ist unter dem 23. Dezember 1876 ein Patent

auf ein durch Zeichnung und Beschreibung erläu-

tertes Repetirgewehr, soweit dasselbe für neu und eigenthümlich erachtet worden ift, auf drei Jahre, .von jenem Tag: an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Dem Mashhinenfabrikanten Herrn C. L. Fehr- mann zu Potsdam is unter dem 24. Dezember 1876 ein Patent h

auf f gas Zeichnung und Beschreibung nah»

gewiesene Getreide-Reinigung8maschine ohne Je-

mand in der Anwendung bekannter Theile zu beschränken, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und Für den Umfang des preußishen Staats ertheilt worden.

Den Herren Johann Baptist Helwig und August Kaiser zu Frankfurt a. M. ist unter dem 23. Dezember 1876 ein Patent

auf einen kombinirten Manometer-Sicherheits-

ventil-Apparat in der durch Zeichnung und Be-

schreibung nachgewiesenen Zusammenseßung auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt 4worden.

Dem Herrn Albert Hopff zu Hamburg ist unter dem 27. Dezember 1876 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nah- gewiesene Vorrichtung an Feinspinnmaschinen zur Erzeugung eines bleibenden Drahtes beim Strecken, ohne Jemand in der Anwendung bekannter Theile zu beschränken, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und Für pes Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Dem Königlich bayerischen General-Direktions- Rath Friedrich Petri zu München ift unter ‘dem 27. Dezember 1876 ein Patent

auf einen durch Zeichnung und Beschreibung nach-

gewiesenen Geschwindigkeitsmesser für Eisenbahn-

züge, soweit er als neu und eigenthümlich aner- kannt ift, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Slaats ertheilt Worde1.

Dem Dr. Henry Evens Cauty in Liverpool ist unter dem 23. Dezember 1876 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung er- läuterte Verbandvorrihtung zu Cataplasmen in ihrer Zusammenseßung, ohne Jemanden in der Anwendung bekannter Theile zu beschränken, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußishen Staats ertheilt worden.

Königreich Sachsen. Auf 5 Jahre, 24. Augvst 1876, Karl Pieper, Dresden, für George Crompton in Worcester, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Verbesserungen an mechanischen Webs- stühlen für gemusterte Stoffe; 13. September 1876, Gustav Hermann Thiele, Oschatz, Verbesse- rungen an Nähmaschinen; 29. November 1876, Wirth ua. Comp., Frankfurt a. M., für Edw. B. Meatyard in Geneva-Lake, celastishe Eisen- bahnwagenräderz 2. Dezember 1876, Gildemeister u. Comp., Bielefeld, Verbesserungen an Bügeleisen mit Spiritasheizapparat.

(S. Anzeigen am Schluß.)

Die Aufhebung des Dienstverhältnisscs zwischen S vnd Hoandlungsgehülfen kann nah

rt. 62 des Handel8geseßbuchs aus wichtigen Grün- den von jedem Theile verlangt werden. Dagegen besteht, wie das Reihs-Oberhandelsgerit, 1: Sen., in einem Erkenntniß vom 7. November d. J. in Beziehung auf die obige Bestimmung be- merkt, keine gefebliche Verpflichtung. des Prinzipals, resp. des Gehülfen, bei seinem Rücktri:t vom Ver-

. trage die Gründe - hierfür speziell anzugeben, _ viel-

mehr genügt es, daß er dieselben demnächst im Pro- zesse geltend macht und deren Vorhandensein zur Zeit der erfolgten Entlassung resp. Ausscheidens nachweist.

Der Jahresbericht der Handelskammer zu Bielefeld für 1875 enthält einen historischen, UVeberblick über die dortige Leinen-Industrie dem wir folgende Mittheilungen entnehmen:

Die Leinen-Industrie ist niht allein der wih- tigste und bedeutendste, sondern auch der älteste Betriebszweig des Bezirks. Schon im 13. Jahr- hundert wurde der Flahsbau daselbst einge- führt und in nicht unbedeutendem Umfange be- trieben, wie nach alten vorhandenen Urkunden aus den um diese Zeit gestifteten Flah8zehnten hervorgeht. Aus dem Flahsbau entstand naturgemäß die Garnspinnereti und diese bildet demnach die erste Grundlage für den späteren Wohlstand und den blühenden Handel der Bevölkerung des Ravensberger Landes. Die Leinenweberei, ursprünglih nur be- trieben, um den Bedarf der nächsten Umgebung zu deen, überschritt diesen {on bald, so daß weitere

+ Garn.

Verlag, Berlin, §W., Königgräßer Straße 109, und alle Buchhandlungen, für Berlin auch dur die Expedition: SW., Wilhelmftraße 32, bezogen werden.

Absatzgebiete für die fertigen Leinen aufgesucßt wer- den mußten. Jn Herfvrd und Bielefeld bildeten fih zu dem Ende schon in den Jahren 1399 und 1339 Weberinnungen und Kaufmannsgilden, welchen ausgedehnte Privilegien ertheilt wurden. Um die Miîte des 16. Jahrhunderts wurden die ersten Bleichen angelegt und die hiesigen Leinen „nah entlegenen Ländern“ ausgeführt. Von den verschie- denen Landesfürsten vielfah geschüßt und gefördert, nahm die Leinenindustrie der Grafschaft einen weite- ren erheblichen Aufschwung, als im 16. und-17. Iahrhbundert in Folge der Religionsbedrückungen in den Nicderlanden eine Anzahl fleißiger Weber von dort nach hier übersiedelte und die Fabrikation der Scleier- oder sogenannten klaren Leinwand ein- führten. Es fand diefe um so raser Boden, als sie die für die Herstellung derselben nöthigen feinen Garne hier vorfand, so daß die Webergilde hier in Bielefeld um diese Zeit {hon 130 Meister und 73 bis §0 Gesellen aufzuweisen hatte. Hatte die noch junge Industrie durch fkriegeris{e Wirren, namentlich während des dreißigjährigen Krieges, auch {were Einbußen und Störungen erlitten, so erholte sie sich doch rasch wieder, als nach dem Westfälischen Frieden im Jahre 1647 die Graf- schaft Ravensberg dem Kurfürsten Friedrih Wilhelm zufiel, und dieser, in richtiger Einsicht der Wichtig- keit und Entwickelungsfähigkeit der hiesigen Jn- dustrie, sowohl durch persönliche Anregungen und Aufmunterungen, als auch durch zahlreiche Unter- stützungen und Verordnungen Alles aufbot, dieselbe ferner zu heben. In erster Linie verdankt daher Bielefeld diesem weisen Fürsten seine Blüthe. Un- ermüdlih war derselbe thätig, diese zu fördern. Unterm 16. Februar 1652 stiftete er in Bielefeld eine Legge für die ganze Grafschaft, erweiterte und verbesserte die Vleichanlagen, erließ im Interesse des Leinenhandels zahlreihe Verordnungen und Edikte und noch 8 Tage vor scinem Tode das Com- merzien-Edikt vom 20. April 1688 für „sein ge- liebtes Spinn- und Linnenland“, in dem die eîn- zelnen Bruchtheile seiner über die Handels- und Fa- brikfverfassung für die Leinenindustrie erlassenen Verordnungen zusammengefaßt waren. Seine Nach- folger, Friedri 1. und Friedrich I1., widmeten der Leinenindustrie der Grafschaft, und namentlich Bielefelds, unausgeseßt eine gleiche Fürsorge, so daß dieselbe {hon im Jahre 1760 als „ciner der vorzüglichsten und hervorragendsten Betriebszweige des preußischen Staates“ bezeihnet wurde. Neben der Leinenweberei entwictelte sih die Garnspinnerei in fo ausgedehntem Maße, daß die erzeugten Garne nicht sämmtlich verwebt werden konnten und es bildeten dieselben, da sie wegen ihrer Feinheit und Güte sehr gesucht waren, bald einen bedeutenden Ausfuhrartikel. Um diese Zeit kounte das kleine kaum 80,000 Seelen jählende Ländchen als eine Werkstatt betrachtet werden, Alles auf dem Lande spann oder webte, Kinder, die kaum 6 Jahre zählten, wetteiferten neben Greisen in der Arbeit und selbst Bauern spannen mit den grob: Händen, die im Sommer den Pflug regierten, im- Winter das feinste Î Im Jahre 1788 wurde die Garnausfuhr auf 212,398 Thaler veranscblagt. Aus diescr Zeit wird „ein großer Theil des Wohl- standes dieser Provinz als auf dem fleißigen Ge- brauch des Spinnrades beruhend“ bezeichnet und doch betrug der jährliche Gewinn eines solchen für 300 Arbeitstage kaum 30 bis 40 Thaler, ein Beweis für die Genügsamfkeit der damaligen Bevölkerung. Dem Garnexport entsprach die Bedeutung des Leinenhandels, England, Holland, Rußland, die

Schweiz, Jtalien, West - Indien, Süd- und Nordamerika bezogen und schäuten die hie- gen Leinen und mit der wachsenden Nach- rage wuchs auh die Industrie. Aus dem

Jahre 1798 wird berichtet, daß die Zahl der Web- stühle seit 1788 von 26141 auf 3325 gewachsen und die Gesammt-Produktion sämmtlicher Leinenmanu- fakturen der Grafschaft Ravensberg in derselben Zeit von 615,640 Thlr. auf 878,857 Thlr. gestiegen sei. * Es war dies die Periode der höchsten Blüthe unserer Industrie; der Nachfrage konnte kaum ge- nügt werden, und Alles, was fabrizirt wurde, fand im In- und Auslande leiten Absaz. So wurden nach ciner Notiz aus dem Jahre 1788 an gebleichten Leinen versandt in der Zeit: vom 1. April 1787 bis Ende März 1788 für 563,182 Thlr. und von unge- bleihten und Löwentleinen für 138,309 Thkr.

Mit Anfang dieses Jahrhunderts trat ein Wende- punkt ein. Die Prohibitivzölle und Verbote der Leineneinfuhr, welhe England im Mutterlande und scinen Kolonien festsette, die hohen Ausfuhrprämien, die cs für seine Leinen bewilligte, die Erfindung und Einführung der Spinnmaschinen, namentlich aber die Kriege und die Kontinentalsperre gaben den nächsten Anlaß zum Rücgange nicht allein . der Ravensberger , fondern der gesammten deutschen Leinenindustrie. Die Zeit vor den fünfziger Jahren war die: Zeit des tiefsten Verfalles, erst mit der rückthaltlosen Aufgabe der Handarbeit und Verwen- dung der Maschinenkraft, gegen die fich leider dic deutsche Industrie zu lange gesträubt hatte, begann die Periode des Wiederauflebens der Leinenindustrie, und heute nimmt dieselbe bereits wieder eine Achtung gebietende Stellung ein. Heute {lägt ein einziges Etablissement, die mechanische Weberei in Bielefeld, in Leinen fast ebenso viel um als vor 100 Jahren die gesammte Leinenindustrie der ganzen Grafschaft Ravenéberg, und während in- den Jahren 1858 und 1859 nur 45- bis 48,000 Stück Leinen nd Damaste über die hiesigen Bleichen gingen, beträgt die Stück- zahl derselben jeßt über 130,000.

Das Central - Handels - Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das Abonnement beträgt 1 4 50 -Z für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 ch&.

F af er tio nspreis für den Raum einer Drutzeile 30 S.

HanDels - Register.

Die Handelsregistereinträge aus dem Königreich Sas%Hjen, dem Königreih Württemberg und dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags, bezro. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik Leipzig resp. Stuttgart und Darmstadt ver- Fentlicht, die beiden ersteren wöcentlih, die lch- teren monatlich.

Altona. Bekanntmachuug.

Unter Nr. 63 unseres Gesellschaftsregisters ist bei der daselbst mit der Firma: Hubert & Schnoor, Jacob Oppenheim Nachfolg. zu Altona ein- getragenen Gesellschaft zufolge Verfügung vom heu- tigen Tage vermerkt worden, daß die Firma in „Blumensonn & Schnoor“ umgeändert ift.

Altona, den 29. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung T. Bentheim. Becfanntmadchung.

Im hiesigen Handelsregister ist auf Fol. 148 zu der Firma Bos in Gildehaus heute in Colonue 9 eingetragen:

„Die Firma ist erloschen.“

Bentheim, den 29, Dezember 1876.

Königlich Preußisches Amtsgericht. M. Hatte.

Bentheim. Befanntmachung.

Im hiesigen Handelsregister ist auf Fol, 64 zu der Firma: M. Meyer in Bentheim heute in Colonne 9 eingetragen: x

„Die Firma ist erloschen.“

Bentheim, den 29. Dezember 1876.

Königlich Preußisches Amtsgericht. M. Hacke. Bentheim. Befanntmachung.

Im hiesigen Handelsregister ist auf Fol. 50 zu der Firma G. Vos in Bentheim heute in Colonne 9 eingetragen :

„Die Firma ift erloschen.“ Bentheim, den 29. Dezember 1876. Königlich Preußisches Amtsgericht. M. Ha cke. Bentheim. Bekanntmachung.

Im hiefigen Handelsregister ist auf Fol, 31 zu der Firma: J. Fischer in Schüttorf

heute in Colónre 9 eingetragen : „Die Firma ist erloschen.“

Bentheim, den 29. Dezember 1876.

Königlih Preußisches Amtsgericht. M. Hatte.

ezr, Haudelsregtiter des Königlichen Stadvtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 30. Dezember 1876 find am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt : In unser Firmenregister, wofelbst unter Nr. 9071 die hiesige Handlung in Firma:

M. Lehmaun Blumenfabrik

vermerkt steht, ist eingetragen: Das Handelsgeschäft is durch Vertrag auf den Kaufmann Robert Schindler zu Berlin übergegangen, welcher dasselbe unter unver- änderter Firma fortsetzt. Vergleiwe Nr. 9812 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister Nr. 9812 die Firma:

M. Lehmann Blumenfabrik und als deren Inhaber dec Kaufmann Robert Schindler hier eingetragen worden.

Vie dem Robert Schindler für diese Firma er- theilte Prokura ift erloschen und ist deren Löschung in unserem Prokurenregister Nr. 3205 erfolgt.

unter

Der Kaufmann Hugo Otto Ernst Johann Reichel zu Berlin hat für fein hierselbst unter der Firma: Hugo Reichel (Firmenregister Nr. 874) bestehendes Handel8ge\schäft dem Kaufmann Franz DTiedtke zu Berlin Pro- kura ertheilt und ift dieselbe in unser Prokuren-

register unter Nr. 3468 eingetragen worden.

Gelöscht ift: Firmenregister Nr. 9474 die Firma: E. Foerster & C, Berlin, den 30. Dezember 1876. Königliches Stadtgericht. T. Abtheilung für Civilsachen

Bochum. Hangeclsregister

des Könglichen Kreisgerichts zu Bochum.

Die unter Nr. 347 des Firmenregisters einge- tragene Firma G. Eidckel (Firmeninhaber: der Kauf- mann Gottfried Eickel zu Witten) ift gelös{t am 28. Dezember 1876.

Die der Ehefrau Ludwig Heise, Anna, geborene Brechtefeld, zu Witien für die Firma G. Eifel zu Witten ertheilte, unter Nr. 106 des Prokurenregisters eingetragene, Prokura ist am 28. Dezember 1876 gelö{ht.

Brandenburg. Betanntmachung. i Fn unser Firmenregister sind heute folgende Ein- tragungen bewirkt worden : , f Nr. 629, Mühlenbesißer Chr. Voigt zu Wühl- Mühle bei Belzig, in Firma Chr. Voigt; Ork der Niederlassung: Wühl-Mühle bei Belzig z Nr. 630. Kaufmann Chriftian Wilhelm God- bersen zu Brandenburg, in Firma W. Godbersen ; Ort der Niederlassung: Brandenburg a. H. Brandenburg, den 18. Dezember 1876. Königliches Kreisgericht. Abtheilung T.

Breslau., SBcfanntmadhung.

In unser Gesellschaftsregister 1 Heute bei Nr. 1192 die durch den Austritt des Kaufmanns Hanni- bal Rohnsto aus der cffenen Handelsgesellschaft A. Algoever & Co. hierjelbst erfolgte Auflösung dieser Gesellschaft und in unser Firmenregister Nr. 4489 die Firma A. Algoever & Co. und als deren Inhaber der Kaufmann August Algoever hier ein- getragen worden.

Breslau, den 23. Dezember 1876.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung I. Breslau. Befanntmachung. In unser Firmenregister ist Nr. 4486 die Firma: R. Streckcunbach und als deren Inhaber der Kaufmann Robert Streckenbach hier, heute eingetragen worden.

Breslau, den 23. Dezember 1876.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung T.

Bresiau. Befanntmadchung. In unser Firmenregister ist Nr. 4488 die Firma: Heinrich Olfcher und als deren Inhaber der Kaufmann Heinrich Olscher hier, beute eingetragen worden.

Breslau, den 23. Dezember 1876.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung I. Breslan. Bekanntmathung.

In unser Firmenregister ist bei Nr. 1261 das Erlöschen der Firma C. F. Werdckner hier, heute eingetragen worden.

Breslau, den 23. Dezember 1876.

Breslau. Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist Nr. 4487 die Firma: . Guttmann und als deren Inhaber der Kaufmann Jsidor Guttmann hier, heute eingetragen worden. Breslau, den 23. Dezember 1876. Königliches Stadtgericht. Abtheilung I.

Breslaw. SBefanntmacung. In unser Gesellschaftsregister ift Nr. 1379 die von 1) dem Kaufmann Richard Al1mann, 2) dem Kaufmann Otto Hertrampf, Beide zu Breslan, am 1. November 1876 hier unter der Firma: Hertrampf & Altmann errichtete ofene Handelsgesellschaft heute eingetragen worden.

Breslau, den 28. Dezember 1876.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung I. Breslau. Befanntmaung.

Sn unser Prokurenregister ist Nr. 990 die verebe- lihte Kaufmann Laura Bock geb. Schottländer hier, als Prokuristin des Kaufmanns Herrmann Boe hier für dessen hier bestehende, in unserem Firmenregister Nr. 3011 eingetragene Firma :

Herrmann Bot heute eingetragen worden.

Breslau, den 28. Dezember 1876.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung I. Breslau. Befannimadung.

Fn unser Prokurenregister ist Nr. 991 Bruno Kolker zu Breslau als Prokurist der hier bestehen- den, in unserem Gesellschaftsregister Nr. 1064 ein- getragenen Handelsgesellshaft J. Manasse & Kolker heute eingetragen worden.

Breslau, den 28. Dezember 1876.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung I. Eroich. HandelSsregister der Königl. Kreisgerihts-Deputation zu Broich.

In unser Firmenregister ist unter Nr. 382 die Firma B. Leven zu Mülheim a. d. Nuhr und als deren Inhaber der Handelsmann Balthasar Leven

zu Mülheim a. d. Ruhr am 23. Dezember 1876 eingetragen.

Broich. Handelsregister

der Königl. Kreisgerichts-Deputation zu Broich. In unser Firmenregister ist unter Nr. 383 die

Firma Gebruder Hömberg zu Mülheim a. d. Ruhr

und als deren Inhaber der Kaufmann Anton Höôm-

berg zu Mülheima. d. Ruhr am 23. Dezember 1876

eingetragen.

Broich. Am heutigen Tage sind in unferm Handelsregister folgende Eintragungen gema: : Cer t t Î / + Im Firenreglsler 1 die Siema: D ie F g i b, Im Prokurenregister | Gran ede Lutz Un Nr. 20! E REA „Der Sitz der Firma ist von Mülheim a. Nuhr nach Alstaden verlegt“. N Broich, den 27. Dezember 1876. | Königliche Kreisgerichts-Deputation.

Broich. Handel3regisier

der Königl. Kreisgerihts-Deputation zu Broich. In unjer Firmenregister is unter Nr. 384 die

Firma Carl Güldenberg zu Mülheim a. d. Ruhr

und als deren Inhaber der Kaufinann Carl

Güldenberg zu Mülheim a. d. Ruhr am 27. De-

zember 1876 eingetragen.

Coblenz. Jn das Handels- (Gesellschafts-) Re- gister des. hiesigen Königlichen Handelsgerichts , ift heute unter Nr. 694 eingetragen worden die ofene Handel8gesellscaft unter der Firma „H. J. Schesser“