1877 / 10 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

1877 um 3 Millionen niedriger als im Vorjahre vorgesehen werden. Der Mehrbetrag der ordentlichen Ausgaben ist auf 3x Millionen veranschlagt. L

Ueber die kaukasische Armee shreivt man der „Pol. Korr.“ unterm 28. Dezember aus Tiflis:

„Vor Kurzem hat die türkishe Regierung die Ausfuhr von Cerealien aus Türkish-Armenien verboten. Die russische, bei Alerandropol zusammengezogene Armee wird in erster Reihe durch diese Maßregel berührt und das Armee-Kommando ift gezwungen, in aller Eile Getreide in Süd-Rußland einzukaufen und auf dem See- weg nach dem Kaukasus bringen zu lassen. Es sind viele Sciffe gechartert worden, um noch vor Eintritt des strengen Win- ters Proviant in genügender Menge über Poti in das Lager von Alexandropol tranéportiren zu fönnen. Der Großfürst-Statthalter hat die Bildung von Freiwilligen-Legionen gestattet, da Ge- neral Melikoff die eventuelle Ersprießlichkeit derartiger irregulärer Corps anerkannt hat. Schon war der Gouverneur des Terer Gou- vernements, General-Adjutant Swistunoff, in der Lage, dem Statt- halter die erfolgte Formirung von einem folchen Freiwilligen-Regi- mente anzuzeigen. Dasselbe besteht aus Oss:tinern und Inguschi, ¿wei Gebirgsstämmen, welche fich stets dur Lovalität und Tapfer- feit vortheilhaft bemerkbar gemacht haben. Der Gouverneur hat eine Revue über das Regiment im Wladikawkaser Kreise abgehalten und ist mit der Bewaffnung und Haltung der Mannschaft sehr zu- {rieden gewesen. In einigen Tagen dürfte das Regiment zur Armee stoßen. Im Ganzen sollen acht solche Freiwilligen-Regimenter zu 1200 Mann formirt werden. Unter den mohamedanischen Bergstämmen unserer Provinz wird jeyt stark geschürt. Die Me- gierung hat Kenntniß davon erlangt, daß vier aus dem Axslande gekommene Personen, welche sich einer großen Popularität unter den Mohamedanern der Provinz erfreuen, ein ganzes Neß von revolutio- nären Comités organisirt haben. Diese vier Häupter der Agitation sind: Kasi-Mahom, ein Sohn des verstorbenen Scamyl; der hier wohl- bekannte karbadinishe Fürst Mussa-Karduchoff ; ein Tschetshenzen-Häupt- ling Sadullah; endlich Oberst Murtus-Ali, welcher unter Schamvl dessen Reiterschaaren befehligt hat. Die Polizei bemühte fich bis jetzt vergeblich, ihnen auf die Spur zu kommen, wiewohl ihre An- wesenheit im Lande als konstatirt zu betraten ist. Die Avantgarde der Armee des Generals Melikoff soll dieser Tage an die Grenze vorgeschoben werden. Die immer stärkere Anhäufung türkischer Truppen bci Bajazid soll eine diesseitige Vorrückung nothwendig machen. Wie Kundschafter berichten, sollen im befestigten Lager der Türken bei Bajazid 18,000 Reguläre und 7800 JIrreguläre kon- zentrirt sein. Der Grenzverkehr hat beiderseits so gut wie aufgehört.“

Schweden und Norwegen. Christiania, 8. Januar. Der hiesige Korrespondent des dänischen „Dagbladet“ schreibt über die innere Politik Norwegens:

„In unserer politishen Welt herrscht gegenwärtig eine voll- fommcne Stille. Die verschiedenen Zeitungen, welche einen neuen Standpunkt gewählt haben, bestreben si fortwährend mit mehr oder weniger Glück, sich auf die neue politisde Situation, welcbe ein- treten wird, wenn das Storthing nah 5 Wochen zusammentritt, vor- zubereiten. Ueber die Physiognomie desselben weiß man noch Nichts, aber Jeder hofft, daß sie fo aussehen wird, wie er sich dieselbe wünscht und namentlich glauben Viele, daß da8 neue Jahr den lange ersehnten Augenblick herbeiführen wird, da die Regierung ihre Deck mission einreicht und von einem neuen Ministerium abgelöst wird, welces die beneidenswerthe Aufgabe zu [öfen hat, die neue Aera, nach Zulassung der Staatsräthe zu den Verhandlungen des Stor- things, einzuweihen. Aber so weitgehende Hoffnungen könnten leicht sehr bedeutend reduzirt azverden. Man fkann indeß mit ziemlicher Gewißheit annehmen, daß die jeßige Regierung wäh- rend der bevorstehenden Storthings8session darauf vorbereitet sein muß, eine sehr aufschenerregende Niederlage zu erleiden, wenn deren Vor- {lag zu Veränderungen des Grundgeseßes verworfen werden, aller Wahrscheinlibkeit nah ohne auc nur eine einzige Stimme für sich zu gewinnen, während es ebenso gewiß ift, daß der private Vorschlag über die Theilnahme der Staatsräthe an den Verhandlungen des Storthings mit einer bedeutenden Majorität angenommen werden wird. Dann stellt sich also die Frage, ob die Regierung ihren früheren Standpunkt festhalten und dem König davon abrathen wird, den Storthingsbes{lüfsen feine Sanklion zu geben und ob der König diesen Rath befolgen wird. Die Meinungen über die Absichten des Königs sind sehr verschieden. Es ist schon früher von mehreren Seiten behauptet worden, daß die Sache durch die Annahme des eingebracbten Vorschlages von Seiten des Storthings {on abgemacht sei, da dem Könige nicht zustände, sein Veto zu benußen. Diese Versucbe, auf die allge- meine Meinung einzuwirken, sind jedo erfolglos geblieben. Selbst

abgesehen davon, daß die Bestimmungen des Grundgeseßes über das

Verlin, 12, Januar 1877.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurde der Etat für die Verwaltung der Kanalisations8werke pro 1877, nach einiger Diskussion mit geringen Abänderungen genehmigt. Der Etat balanzirt in Einnahme und Ausgabe mit 2,868,261 #4 Die Vorlage des Magistrats, betreffend die Einziehung der zur Deckung der in der Zeit vom 1. Oktober 1875 bis ult. September 1876 ent- standenen, der Feuersozietätskasse zur Last fallenden Brand- {chätßzungsgelder mit 10 - von jedem Hundert der gesammten Feuerversiberungssumme wurde ebenfalls genehmigt. In der Diskussion über den Ans{bluß des neuen Garnison-Lazareths bei Temrelhof an die Berliner Kanalisation, beantragte Stadt- verordneter Nicolai dem Vertrage einen Zusaß zu geben, wona die von der Garnifonverwaltung an die Stadt zu leistende Entschädi- gung sib entsprechend erhöhen foll, wenn der Umfang des Lazareths nb erweitern oder die Kosten der Kanalisation fich erhöhen jollten. Von fünf Mitgliedern wurde der Antrag eingebraht: „Die Vorlage

zu genehmigen, gleichzeitig aber den Magistrat drin- gend zu ersuchen, der Versammlung baldigst eine Vorlage, betreffend die Errichtung eines Kuratoriums für die Verwaltung der Kanali- sationêwerfe zugeben zu laffen.“ Dieser Antrag wurde in Verbin- ung mit dem Antrage Nicolai angenommen. Von dem Protokoll über die Bauabnahbme des Lei bniz-Gymnasiums am Mariannen- Plaß nahm die Versammlung Kenntniß.

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Am Sonnabend, 13. Januar, Abends 7 Ubr, findet im Restau- de l’Europe, Charlottenstraße 37, eine Verjammlung der Ju- ischen Gesellichaft zu Berlin statt. Aufder Tagesordnung 30 des s Prinzips der Mündlichkeit des Verfahrens in dem

utschen Civilprozeßordnung.

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London, 10. Januar. (E. C.) Der dur Uebers{hwemmung angerihtete Schaden ist so arof, daß éffentlihe Unterstüßung noth- wendig geworden ist, Der Lord Mabor hat von der Regierung ein Schreiben erhalten, daß auf Empfehlung Beaconéfields zu Linderung der Noth 250 Pfd. Sterl. aus dem Königlichen Fond ange- wiesen seien. In der City hat sih cin Hülfsausfchuß gebildet und bis gestern Mittag {hon 1000 Pfd. Sterl. gesammelt.

Lord

T Heater. ,

denz - Theater wurde am Mittwoch zum ersten ¿stige Rath“, Schauspiel in vier ‘Aufzügen von agen, aufgeführt. Um vorweg über den äußeren

Rechtzanwalts, Justiz-Raths Primker, über die |

su8pensive Veto nit anwendbar sein können, wo es cine Verän- derung im Grundgesetze selbst betrifft, muß nämlich der wesentliche Umstand berüdsihtigt werden, daß die Anwendung des suspensiven Vetos überhaupt zulässig ist, clbst wenn dem Könige ein solches nur bei dieser Art von Beschlüssen zustände.“

Amerika. Washington, 11. Januar. (W. T. B.) Der Finanz-Minister kündigt an, daß er demnächst 10 Millionen Dollars 5/er Bonds zurückzahlen werde. Die Kom- mission des Repräjentantenhauses für die Präs i- dentenwahl hat erklärt, daß dem Senate nit das Recht zustehe, über die Gültigkeit der Präsidentenwahl zu entscheiden. Die Prüfung der Wahlen könne nur nach einem Modus er- folgen, der auch von dem Repräsentantenhause genehmigt fei, da dem Repräsentantenhause in dieser Frage das gleiche Recht zustehe, wie dem Senate.

November- und Dezember-Heft des „Cen- tralblattes für die gesammte Unterrichtsverwaltung im Königreich Preußen“, hereulegeSen im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, hat folgenden Snhalt: Nachtrag zu dem Verzeichnisse der definitiv angestellten Freis-Schulinspektoren. Bestätigung der Rektorwahl an der Uni- versität zu Kiel. Zahl der Promotionen im Sahbre 1875/76. Statuten der Melanchthon-Stiftung in Westfalen. Verabfolgung von Kunstwerken aus d:r National-Gallerie Behufs anderweiter Ausstellung. Verwendungen aus dem Fonds zu Ankäufen für die National - Gallerie 2c. Konkurrenz für die Ausshmückung des Kaisersaales zu Goslar. Preisbewerbung bei der v. Rohrschen Stiftung. Ordnung für das Kopiren in der Königlichen National- Gallerie. Verabfolgung neuer Verlagsartikel an öffentliche Bibliotheken. Bestimmungen über die Benußung der Landes- Bibliothek zu Wiesbaden. Verzeichniß höherer Lehranstalten. Höhe des Gehalts des ersten Oberlchrers und des lebten ordentlichen Lehrers. Zulage eines Lehrers aus der Stadtkasse. Bestimmungen einer Sculordnung üter die Abgrenzung zwischen den väterlichen Rechten und denen der Schulzuht. Behandlung der Ueberhebungen bei dem Bedürfnißzuschusse höherer Unterricht8-Anstalten. Zurük- zahlung des über das Bedürfniß erhobenen Theiles eines Staats- zus{usses. Civillehrerstellen an den Katdetten-Lehranstalten. Nerzeichniß der Lehrer- und Lehrerinnen-Seminare. Fortbildung8- fursus in der Naturkunde für Elem. Lehrer. Befäbigung8zeuznisse aus der Turnlehrerinnen-Prüfung. Statistische Nachrichten über Turnkurse für Elementarlehrer i. J. 1876. Lebenkalter für die Zulaffung zur Lehrerinnenprüfung. Termin für Zahlung und Er- hebung von Lehrer-Befoldungszulagen aus Staatsfonds. Svstem der Gehaltsregulirung für Volksschullehrer. Aus\{luß der Nach- zahlung einer Dienstalterszulage an einen vom Amte suspendirten, demnächst wieder eingetretenen Lehrer. Gewerbebetrieb Seitens der Lehrer und der Angehövigen 2c. derselben. Abkommen mit teutschen Bundesstaaten über gegenseitige Durchführung der Schul- vflibt. Katholischer Religionsunterriht. Bedingungen für Or- ganisation einer Volksschule zum Zwecke der Einführung fremdsprach- lichen Unterrichts. Schreibsystem in Volksschulen. Handarbeits- unterridt, Verhütung einer Unterbrewung in Beziehung anf die Stellung der Lehrerin. Leistungen eines Rittergutsbesißers als Gutsberr des einen und al3 Hausvater des anderen Sculverbandes. Aus\{luß des Rechtsweges in Beziehung auf die- Beitragspflicht der Gutsherren in Schlesien zur Besoldung der Industrielehrerin. Regelung des Fabrikshulwesens. Personalchronik.

N22 av

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistishen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standes8ämtern in der Woche vom 31. Dezember bis inkl. 6. Januar cr. zur Anmeldung gekommen : 153 Cheschließzungen, 845 Lebendgeborene, 28 Todtgeborene, 483 Sterbefälle.

Müncen, 9. Januar. Der „Allg. Ztg.“ wird geschrieben“ Man war vielfach der Ansicht, daß sich nach Ginführung der Civileh® die Zahl der Eheschliceßungen vermehren würde; das war nun aber jedenfalls in München im Jahre 1876, dem ersten unter der Herrschaft des Reichs-Civilehegesetes, niht der Fall. Es wurden in diesem Jahre vor dem hiesigen Standesbeamten nur 2067 Ehen ge- \{lossen, während im Jahre zuvor die Zahl der Cheschließungen etwas mehr als 2300 betragen hatte. Von den 2067 Civiltrauungen

Erfolg zu berichten, den die jüngste dramatische Arbeit des beliebten Romans{riftstellers bei ihrem ersten Erscheinen auf der Bühne er- zielte, muß konstatirt werden, daß das Stü bei dem zahlrei ver- sammelten Auditorium eine sehr \sympathische, mit zahlreichen Bei- fallsbeweisen verbundene Aufnahme fand. Der Verfasser wurde am Sclufse zwei Mal hervorgerufen. Einen großen Antheil an diefem Erfolge hatte die treflihe Darstellung, die denn auch von Seiten des Publikums volle Anerkennung fand. Der erste Aft i|st der gelungenste, mit dem die drei folgenden in Bezug auf scenis{en Bau und dramatische Wirksamkeit nicht auf gleicher Stufe stehen. Der Schluß erscheint etwas matt, der Knoten der Handlung ist in den drei erften Akten bereits so gelockert, daß er von selbst auseinander zu fallen droht und eine Lösung überflüssig ersceintz er ist novellistish und nit dramatisch. Der „lustige Rath“ ift ein Rittergutsbesitzer Adalbert v. Trechow, der es sich zur Aufgabe gestellt hat, aller Welt mit Rath und That beizustehen, um sie glücklich zu machen, besonders aber dem liebens8würdigen, geistreichen Frl. Brunhild v. Weißenberg, die er liebt, von der er aber nicht wieder geliebt wird. Der lustige Rath führt seine Rolle konsequent durch. Die Sachen nehmen ihren Lauf, wie er ihn vorgezeihnet; er aber_ als rechter [ustiger Rath aeht mit gutem Humor und gutem Gewissen [eer aus. Um diefen Mittelpunkt gruppiren sich die übrigen Personen des Stückes mit mehr oder weniger eigener Willensfreiheit. Da ist der Gutsbesißer v. Weißenberg, eine etwas traurige Automatenfigur, den seine Tochter in der Besorgung seiner _Ge- äfte mit der ihm mangelnden Energie und Umsicht unterstüßen muß, und dem ein überjehenes Poitjkriptum eines Briefes den Streich spielt, daß er glaubt, eine alte Jugendfreundin habe ihm einen Heirath8antrag gemacht. Diese resolutz Baronin von Grobiß ist eine charafkteri}tische Gestalt, die dem {wächlichen Weißenberg gegen- über wirfkungsvoll hervortritt. Sie ist auf das Gut ihres Freundes

| gekommen, um ihren Neffen, einen jungen Husarenoffizier, mit Brun- | hilde v. Weißenberg zu vermählen.

Die beiden jungen Leute haben aber andere Absichten. Der Baron Felix v. Borg hat bereits früher eine Wahl in der Person der Tochter des reichen Fabrikherrn Knorre getroffen und Brunhild entscheidet si für den Ingenieur Ernst Bronn. Der Baronin wie dem Fabrikherrn, die anfangs beide von ibrem Standpunke aus der Verbindung ihrer Familien ftarr entgegen find, bleibt {ließli in Folge der geschickten BVer- mittelung des lustigen Raths nichts übrig, als nachzugeben. Daß der Dialog mit Geist und Humor geschrieben, war ron einem Schriftstcller von der Bedeutung Spielhagens zu erwarten. Ales in Allem genommen dürfte aber auch diese seine jüngste dramatische Arbeit, ebenso wie die beiden früheren dieser Gattung den Beweis lie- fern, daß Spielhagen feinen \rifstellerischen Beruf auf dem Gebiete des Romans und nicht auf den des Dramas zu suchen hat. Die Be- seßung der Rollen mit den tüchtigen Kräften des Resitenztheaters war eine im Ganzen lobenswerthe, Die Titelrolle des lustigen

Raths wurde in Spiel und Haltung von Hrn. Keppler zur wirk- | fsamsten Geltung gebracht. Aus dem saft- und fraftlosen Weißen-

| berg hätte au ein bedeutenderer Schauspieler, wie Hr. Prosfy,

werden ungefähr 4% ohne kirchlihe Einfegnungen geblieben sein; do liegen ganz zuverlässige Angaben in dieser Beziehung noch nit vor.

Gewerbe und Sande.

Die Bilanz der Stärkezuckerfabrik-Aktien - Gesell- \chaft in Frankfurt a. O., vormals C. A. Köhlmann u. Co., weist einen Reingewinn von 166,914 Æ nah, wovon 135,000 4 = 74 % als Dividende zur Vertheilung gelangen; von dem Rest er- halten der Reservefonds, welcer sich nunmehr auf 44,675 H stellt, 5 9/0, der Aufsichtsrath ‘5%/, der Vorstand und die Beamten 6 “/a, 5208 M werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Fabrik ift frei von Hypotheken- und anderen Schulden, dagegen ergiebt das Konto-Kurrento-Konto inkl. Bankguthaben Außenstände in Höhe von 367,757 M; außerdem ist ein Wechsel-Portefeuille von 261,902 #, cine baare Kasse von 3202 Æ und ein Waarenbestand von 106,463 4 vorhanden. Die Abschreibungen betragen zusammen 47,707

Verkehrs-Anstalten.

Nach den ausgeführten Arbeiten zur projektirten Bahnlinie von Redwitßz über Arzberg nah Eger zweigt diese Linie der Fichtelgebirgbahn unmittelbar vor dem Nordende der Station Redwitz in östlicher Richtung ab und fällt mit dem Gefälle von 1: 150 am Gehänge des Röélauthales, dieses zweimal in einer Höhe von 24,5 M. überschreitend, bis zur bayerisc-österreihisben Grenze bei Schiending, geht hierauf in ziemli gerader Richtung der Eger entlang und mündet alsdann in den Bahnhof Eger ein. Auf der in Bayern liegenden 16,82 Kilom. langen Strecke sind, wie die T A. Z.“ meldet, die Zwischenstationen Sachsen, Arzberg und Sciending projektirt. In der Nähe der Bahn wurden durch die nöthigen Schürfarbeiten, besonders bei Arzberg, mafsig auftretende Lager von körnigem Kalke, welcher einen bedeutenden Ausfuhrartikel nab dem fkalkarmen Böhmen bilden wird, vorgefunden und ebenfo reiche Ablagerungen von Eisenerzen aufgedeä@. Außerdem befinden ih in der Umgegend bedeutende Lager von Töpfer- und Porzellan- erde, wie Braunkohlen, und kommen bei Wöléau, Lorenzreuth und Körbersdorf die zu monumentalen Arbeiten benüßten {warzen fein- förnigen Syenitgranite vor. Die Erdarbeiten für die oben genannte Bahnlinie werden im fommenden Frühjahr in Angriff genommen

werden.

Aus den Niederlanden, 8. Januar. (Leipz. Ztg.) Die Handelskammer von Amsterdam hat jeßt durch Adressen an die Zweite Kammer der Generalstaaten und an das Ministerium des Innern eine Agitation eröffnet, um für die Hauptstadt des Landes eine neue au für Deutschland hochwihtige Wasser=« straße zu erlangen. Nun nachdem der Nordseekanal eröffnet sei, heißt es in der an die Generalstaaten gerichteten Adresse, werde es mehr und mehr deutlih, daß Amsterdam in Wirklichkeit berufen sei, wieder eine allererste Stelle unter den großen Handelsfstädten Europas einzun-hmen, wenn, und dies fei eine conditio sine qua non. die zweite Hälfte des Werkes bald zu Stande komme: die so dringend nothwendige Verbesserung der Wasser-Kommunikation mit dem Rheine; die bisherige Wasterstraße dorthin ‘mit ihren engen Stellen, vielen Krümmungen und Untiefen müsse erseßt werden durch einen ganz neuen, für die größten Rheinschiffe fahrbaren Kanal von Amsterdam nach der Waal; komme dieser Kanal zu Stande und komme er bald zu Stande, dann könne Niederland auch die ganze hervorragende Bedeutung, die es in früheren Jahrhunderten für den europäischen Handel gehabt, wiedergewinnuen. Die Regierung selbst hat die In8werkseßzung eines solcben Unter- nehmens bereits in Erwägung gezogen. Es liegen zwei Pläne vor, einer für Herstellung eines Kanals von Amsterdam na Gorkum an der Unter-Waal mit einem Kostenaufwande von reihlich sech8 Mil- lionen Gulden, und ein anderer für Herstellung eines Kanals, der s von Amsterdam durch die Geldersche Nicderung na der Ober-Waal erstrecken und einen Kostenaufwand von elf Mil- lionen Gulden erfordern würde. Die Regierung giebt dicsem zwei- ten Kanalprojekte, welches mit den Plänen für Trockenlegung de8 südlichen Theiles der Zuidersee in Verbindung gebracht werden joll, den Vorzug. Aub die Handelskammer von Amersfoort tritt nun für mögli{st baldige Anlegung eines „guten Wasserweges aus Deutshland na Amsterdam“ in die Schranken. Sie hat cine Adresse an den Minister des Innern zu richten beschlossen, „zu Gun- ften der Herstellung eines Kanals durch die Geldershe Niederung na der Ober-Waal als der kürzesten Kanalverbindung des Nord- seefanals und Amsterdams, an Amersfoort vorüber, nach dem Rheine.“

New-York, 11. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Hermann“ ist hier eingetroffen.

nidts maten fönnen. Den Husarenoffizier, Baron von Borg, dessen Zeichnung der Dichter leider etwas verzerrt hat, stattete Hr. Beckmann mit interessanten humoristischen Zügen aus, die ihren Er- folg niht verfehlten. Den selbstbewußten s-lfmade-man Christian Knorre, gab Hr. Schendel denn doch etwas zu knorrig und unpolirt. Recht ansprewend war Hr. Haak in der Partie des ernsten Ingenieur- Hauptmanns Ernst Bronn, doch wäre ihm ein wenig mehr Verve zu empfehlen. Die drei Frauenrollen des Stückes waren fämmtlich in guten Händen. Die Gestalt der Brunhild von Weißenberg, der starken, ccharaftervollen Tocbter des schwachen Vaters, wurde von Fr. Claar-Delia mit feinem künstlerishen Verständniß verkörpert. Fr. Ernst wußte der festen, kernigen Natur der Baronin v. Grobiß mit fünstlerishem Maaß einen rrägnanten Ausdruck zu geben. Eine anmuthige Mädchenersheinung war Frl. Ramm als Clärchen Knorre, der zarten Tochter des massiven Fabrikherrn. Die vérdiente Direktion hatte, wie immer, für eine reiche, geschmadckvolle Inscenirung geforgt.

Am Dienstag fand in der Singakademie eine Aufführung des Bachvereins statt, welche ein zahlreiches géwähltes Publikum daselbst versammelt hatte. Der thätige Leiter des wegen seiner eifrigen Pfleae altklassisber Chormusik bestens bekannten und geach- teten Vereins, Hr. Musikdirektor W. Bargiel brachte zunächst eine eigene Komposition des XIII. Psalms für Chor und Orchester (0. 25) zur (ersten) Aufführung; eine gediegene Arbeit, in welcher die größere Freiheit der modernen polyphonen Profan-Musik mit der älteren streng theoretishen Form der kirchlihen Musik zu einem weihevollen er- bebenden Ganzen glücklich vereinigt sind. Fr. Anna Gerhardt fang mit s\ympathishen klangvollen Stimmmitteln und sauberer Aus- führung eine Arie aus der Neujahrskantate von J. S. Bac. Die Mitwirkung von Fr. Clara Schumann aber gestaltete den Abend zu einem besonders festlihen. Ihr Vortrag des Klavierkonzerts in G- dur von Beethoven, der, im Gegensaß zu modernem Virtuosenwesen, die Keuschheit und Bescheidenheit echten Künstlerthums an der Stirn trug, fand nicht enden- wollenden Beifall. Den Schluß des Abends bildete . die erhaben großartige Kantate „Ein! feste Burg“ von Bach für Chor, Soli, Orchester und Orgel. Der Chor, dem {on für die vor- treffliche Ausführung des Psalms Anerkennung ‘gebührte, that hier in forrefter verständnißvoller Wiedergabe des mächtigen Tonwerks das Mögliche und wurde von den Solisten, den Damen Fr. Gerhardt und Frl. Schmidtlein, sowie den Herren Julius Sturm und Felir Schmidt bestens unterstüßt. Die Orchesterpartien sämmtlicher Num- mern wurden von der verstärkten Symphonie-Kapelle ausgeführt.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Erste Beilage zum Deutscheu Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 12. Januar

1877.

V 10.

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Znuserate für deu Deutsen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Enzeiger, das Central-Haudelsregister und das Hostblati nimmt an: die Königliche Expedition

deg Bentshenu Reichs-Anzeigers und Königlich L Brenßiischenu Staats-Anzeigers: j Sexlin, 8. °. Wilhelut-Straße Nr. 32. Z

1, ‘&teckbriefe und Untersnehungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.

B, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Terloosung, Ámortisation, Zinszahlung v. 2. W. von 5fentlichen Papieren.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen,

Stebriefs-Erledigung. Der binter . den frü- heren Studenten Hermann -Ziemanun wegen Betruges in den Akten 2. 29 jeßt 66 rep. de 1866 unter dem 18. Januar- 1866 -erlafsene und- unter dem 10. Oktobér 1866 erneuerte Steckhrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 5. Januar 1877. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission I1. für Vorunter- suchungen.

Steckbrief. Gegen den Statisten der hiesigen Martorell’sckchen Swauspielergesellfchaft Herrmanu Nebelly, genannt Schaefer, am 23. Dezember 1853 bier geboren, ist die gerihtlihe Hast wegen wie- derholten {weren Diebstahls aus §. 242 seq. des Strafgesebuchs beshlossen worden. Es wird er- sucht, auf den 2c. Nebelly zu achten, ihn im Be- tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm fh vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß-Inspektion abzu- liefern. Potsdam, den 6. Januar 1877. König- liches Kreisgericht, Abtheilung I. ß

Steckbrief. Gegen den Kellner Carl Eduard Laemmel alias Federwisch ist die I Haft wegen {weren Diebstahls in den Akten Litt. 3, Nr. 4 de 1877 Komm. II. bes{lofsen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersut, den 2c. Laemmel im Betretungs- falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigteti - Direktion hierselbst ab- zuliefern. Berlin, den 9. Januar 1877. König- liches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs8- sahen. Kommission Ix. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 22 Iahre, geb. den 21. Oktober 1854; Geburtsort: Stotterheim bei Wei- mar; Größe: 154 Centimeter; Haare: braun; Augen: blaugrauz Augenbrauen: braun; Kitin: \{mal; Nase: kurz, dik; Mund: gewöhnlich; Ge- fihtsbildung: oval; Gesichtsfarbe: gesund; Zähne: vollständigz Gestalt: äftigz Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: an der Stirn rechts zwei harte Narben.

Steäbrief. Gegen den Kaufmann Friecdrith Hermann Amelang ist die gerichtliche Haft wegen Betruges in den Aften Litt. A. Nr. 89 dds 1876 C. 11. bes{lofsen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Amelang im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbft abzuliefern. Berlin, den 9. Januar 1877. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter- suhungs8sachen. ommission 11. für Vorunter- suhungen. Beschrcibung. Alter: 25 Jahr, geb. 26./3. 51, Geburtsort: Berlin, Größe: 173 Centi- meter, Haare: dunkelblond, Augen: blaugrau, Augen- brauen: braun, Kinn: oval, Nase: dick, Mund: die Lippen, Gesichtsbildung: voll, oval, Gesichts- farbe: gesund, Zähne: vollständig, Gestalt: mittel, Sprache: deutsh, Besondere Kennzeichen: Mitte des Nackens zwei linsengroße und in der Kreuzbein- gegend rechts ein gro]chengroßer brauner Leberfleck.

Oeffentliche Vorladung. Die nachbenannten Kantonisten und zwar: 1) Peter Jendrofsek aus Albrechtsdorf, 2) Joseph Lesh aus Albrectsdorf, 3) Martin Hadasch aus Bischdorf, 4) Johann Mar- tin Pelka aus Bischdorf, 5) Cajetan Wierzban aus Boßanowitz, 6) Johann Pierzyna aus Botanowit, 7) Peter Ignaß Gwósc aus. Botanowitz, 8) Georg

Kick aus Botzanowitz, 9). Vincent Gorszenski alias }

Respondek aus Botanowit, 10) Vincent Kupczik aus Boßanowiß, 11) Franz Czerwinski aus Groß- Borek, 12) Peter Respondek aus Klein-Borek, 13) Thomas Olczyk aus Borkowit, 14) Robert Peter Leja aus Borkowit, 15) Eduard Heinrih Burgun- der aus Schiorke, 16) Carl Pielorz aus Kudoba, 17) Sohann Peter Kowalsky aus Kudoba A Gott- [ieb Juras alias Jura aus Jamm, 19) Christian Hontsha aus Jaschnie, 20) Gottlieb Friedrich Vziubek aus Jastrzigowitz, 21) Paul Marinick aus vosefsberg-Tenczinau, 22) Peter Raphael Kozinoga aus Frei-Kadlub, 23) Joseph Knopp aus Koselwiß, 24) Iohann Kubik aus Koselwiß, 25) Johann Scesny aus Kotschanowiß, eo) Johann Narwrath aus Kotschanowit, 28) Bartholomeus Kubisch aus Krzhzancowitz, 29) Thomas Bartalla aus Krzy- ¿ancowiß, 30) Wilhelm Pelka aus Dorf Landsberg, 91) Josef Paha aus Stadt Landsberg O./S., 32)

aul Sraet aus Stadt Landsberg O./S., 33 golef Sgonina aus. Stadt Landsberg O./S., 34 Paul Beer aus Stadt Landsberg O./S., 35) Paul Kurek ausStadt LandsbergO./S., 36) Theodor Schiko- roweki aus Stadt Landsberg O./S., 37) Arnold Sittenfeld aus Stadt Landsberg O./S., 38) Anton E aus Teshna, 39) Robert Kolodziey aus Leschna, 0) Joseph Wiencek aus Lomnit, 41) Joseph Mosler s D\chießko, 42) Johann Obstoj. aus a 3) August Mrozek aus Ober-Paulsdorf, 44) Si- Ron Bednarek aus Radau, 45) Valentin Kozok aus gadau, 46) Carl Kowalsfi aus Radau, 47). Franz g.owka aus Radau, 48) - Albert Maczieczo® aus Aadlau, 49) Carl Kleinert aus Radlau, 50) Anton Febann Goresfkfi aus Rosenberg, 51) August Ignatz Dterzmalla aus Rosenberg, 52) Franz Knopit aus YSausenberg, 53) Arthur Riesenfeld aus Sausenberg,

Sesfentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Greszhandel 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische 8. Theater-Ánzeigen. In der Börssa- beil

4 A

mulla aus Schönwald, 57) Nicolaus SkerupÞþa aus Schoffshüt, 58) Thomas Wiencek aus Schoff\hüß, 59) Franz -Kubiciel- aus Tellsruß, £0) - Jacob Respondek aus. Tellsruh, 61) Fran; Sottka aus Thursy, 62) Iosef Macha aus Thursy, 63) Adam Frano\chel aus Thursy, 64) Louis Silber aus ruschüt-Zawisna, 65) Peter Paul Barwißki aus Trebits{in, 66) Johann Friedrih Seja aus Uschüß, 67) Iosef Pelfa aus Uschüt, 68) Franz Respondek aus Wendrin, 69) Christian Lypinsfkfi aus Wen- drin, 70) Mathias Wieczorek aus Wendrin, 71 August Dziubek aus Wienskowitz, 72) Carl Lef aus Wienskowiß, 73) Josef Zombik aus Wollent- \{in, 74) Franz Kuzay aus Wyssoka, 75) Robert esbowiz aus Wyfssoka, 76) Anton Moj aus Zem- bowiß, 77) Franz Hermannsky aus Zembowiß, sind unterm 12. Oktober cr. von der Staats- anwaltschaft angeklagt: als Wehrpflichtige in der Absicht sich dem Eintritte in den Dienst des ftehen- den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er- laubniß das Bundesgebiet verlajsen hierdurch aber sich des Vergehens §. 140 des Strafgesetzbuchs \{uldig gemacht zu haben, und auc durch den Be- \bluz der Strafabtheiluang hierselbst vom 19, Oftober 1876 in den Anklagestand verseßt. Zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung ist ein Termin auf deu 12. Februar 1877, Na s mittags 127 Uhr, im öffentlihen Sißungsfaale hierselbst anberaumt worden, und da der gegen- wärtige Aufenthaltsort der Angeklagten im Inlande nicht bekannt ist, so werden dieselben zu diesern Ter- mine hiermit öffentlich vorgeladen mit der Auffor- derung, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, widrigen- falls mit der Untersuchung und Entscheidung in con- tumaciam gegen sie verfahren werden wird. Rosenberg O/S., den 31. Oktober 1876. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submíi}sionen 2c.

(9708) Subhastations-Patent.

Das dem Kaufmann Gustav Adolf Michaelis zu Berlin gehörige, in Brandenburg am Alt- städtischen Markt unter Nr. 24 belegene, im Grundbuch von der Altstadt Brandenburg Band 6 Blatt 279 verzeichnete Hausgrundstück nebst Zu- behör soll

den 24. März 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichts\telle, Zimmer Nr. 39, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlib an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 29. März 1877, Vormittags 117 Uhr, ebendaselbst verkündet werden. _

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer bei einem derselben unterliegenden Gefammt- mas von 27 Ar 84 Qu.-Meter mit einem

einertag von 3,18 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem jährlihen Nußungswerth von 789 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sind in unserm Bureau VI1II. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite zur Wirksamkeit gegen Oritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu mhen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präfklu- fion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Brandenburg, den 19. November 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[10414] Subhastatious-Patent. Das zu der Konkursmasse der Handelsgesellschaft G. Ravené & Co. zu Herzfelde gehörige, in Herz- felde belegene, im Grundbuhe von Herzfelde Band IV. Nr. 17, Seite 190 verzeichnete Ziegelei- Grundstück nebst Zubehör soll den 27. Februar 1877, Mittags 12 Uhr, an Ort und Stelle zu Herzfelde im Wege der noth- wendigen Subhastation öffentlich an den Meist- bietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 28. Februar 1877, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle verkündet werden. Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer, bei einem dersclben unterliegenden Gesammt- me von 48 Hektar 52 Ar 60 Quadrat- eter, mit einem Reinertrag von 540 A 57 S und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutungswerth von 8848 4 veranlagt. uszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Ab- je des Grundbuchblattes, ingleihen etwaige bshäßungen, andere das Grundftück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau 1V. einzusehen. Alle ani e im welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Cintragung in das Grundbuch bédürfende; aber nit eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- ferti dieselben zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Alt-Landsberg, den 16. Dezember 1876,

) Franz Piontek aus Sausenberg, 55) Johann Makroß aus Ssnwald, 56) Carl Vincent Fa-

Königliche Kreisgerichts-Deputation. er Subhastations-Richter.

296]

Das

9. Familien-Nachrichten. (S 5 2 Subhastations-Patent. der verehelihten Bauunternehmer Karbe, Louise Wilkbelmine, geb. Liese, zu Berlin - gehörige, in Reinickendorf, Justusftraße 29 belegene, im Grundbu von Reinickendorf Band 25 Bl. Nr. 762 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör foll den 27. Februar 1877, Vormittags 117 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstr. 25, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 2. März 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. _

Das zu versteigernde Grundftück is zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Mana von 8,45 Ar, mit einem Reinertrag von

27 4 und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nußungswerth von 3060 4 für das Steuerjahr 1878/79 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums8- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 25. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

(3001 Subhastations-Patent.

Das dem Professor Dr. Ernst Laas zu Straß- burg im Elsaß gehörige, in Lankwigzz, belegene, im Grundbu von Lankwit Band IV. Bl. Nr. 112 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör foll den 24, Februar 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und den - E! das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda den 27. Februar 1877, Nachmittags 1 Uhr, verkündet werden.

Das zu- versteigernde Grundstü ift zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 18 Ar 14 O.-M. mit einem Rein- ertrage von 1 4 86 S veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, in- gleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grund- itüd betreffende Nachweisungen und besondere Kauf- annen find in unserem Bureau V.A. 3 ein- zusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 2. Januar 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Ricßter.

C =ck , ;

[220] Subhastations-Païtent.

Das dem Kaufmann David Louis Davidsohn zu

Berlin gehörige, in Stegliß belegene, im Grund- buch von o Band X1. Nr. 358 verzeichnete Grundfstück nebst Zubehör soll den 10. Februar 1877, Vormittags 113 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Re- fubhastation öffentlich an den Meistbietenden verstei- gert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda den 13. Februar i877, Nachmittags 1 Uhr, verkündet werden. : Das zu versteigernde Grundstück is 4 Ar 16 Qu.-Meter groß. Die Bietungskaution ist auf 218 #4. festgestellt. Auszug aus der Steuerrolle, und Ab- e. des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Ab- \hätßungen, andere das Grundstück betreffende. Nach- weisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle E welche Cigenthums- oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- ricite dieselben zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 3. Januar 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Auf Antrag der Ehefrau Büttuer, Bettÿ, geb. Bruns, zu Leer und resp. des Kapitäns H. W. Campen zu Neermoor werden

1) der Schiffskapitän Hermanu Adolf Büttner aus Leer, geb. am 21. September 1839 zu Neustadt-Gödens, welcher am 11. Dktober 1871 als Führer des Schiffs „Johanne Wilhelmine“ eine Reise von Newcastle nah Bombay ange- treten hat, und von welchem, wie von dem Schiffe und der gesammtea Bemannung seitdem keine Kunde wieder geworden, [286] der Schiffsfkapitän Gerd Wichmann

2) Campeu von Neermoor, gean 18, August er

1828, welcher am 1. November 1863 als Führer des Schiffes „Clemens“ von Windau auf Leer

Inserate nehmen an: das Central - Annoncen Eurcaz der dentsheu Zeitungen zut Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Éxpeditionen des „Fuvalidendauk““, Rudolf Mofse, Haasenftein Vogler, G. L. Daube & Co., E. otte, Bittner & Winter, sowie alle übrigen Auuou-eu-Vureaus.

gesegelt, und von dem, nachdem das Schiff als Wrack und von der Mannschaft verlassen, an der norwegischen Küste angetrieben , seitdem nihts wiedec gebört ist, Weert Wihmann Campeun von Neermoor, geb. am-13. Mai 1834, welcher im November 1851 mit dent Galliotschiffe „Diana“ Kapitän F. Fifser als Koch ‘in See gegangen und von welchem, nachdem das Schiff auf der Reise von Sunderland auf Leer an der holländischen Küste Ameland gestrandet, keine Nachricht mehr eingelaufen ift und die von denselben etwa zurückgelassenen unbe- fannten Erben hierdurch geladen, sich spätestens in dem auf Freitag, den 9. November d. J-, Mittags 12 Uhr, E bier anstehenden Termine \riftlich oder persönli zu melden, widrigenfalls die Verschollenen für todt erflärt und deren Nachlafsenschaften den alsdann bekannten Erben überwiesen werden sollen. Leer, den 6. Januar 1877. Königlich Preußisches Amtsgericht. I.

[305] Ediftalladung.

Auf Antrag des Schafmeisters Heinrich Jahns zu Beienrode, von dem der Verlust eines auf den Namen des minderjährigen Kindes des weiland Schäfers Lorenz Günther zu Reiffenhausen, seines Pupillen, abseiten der hiesigen Sparkasse über eine Einlage von 36 Thlr. am 2. Februar 1861 ¡sub Nr. 290 ausgestellten Quittungsbuches wahrscheinlih gemacht worden, werden die etwaigen úInhaber des vorbescriebenen Quittungsbuches aufgefordert, sich fo gewiß in dem auf

Mittwoch, den 28. Februar 1877, Morgeus 10 Uhr, : anberaumten Termine zu melden, als widrigenfalls hinsichtlih des sich nicht meldenden Inhabers die fraglibe Urkunde für ungültig und wirkungslos er- klärt werden soll. s

Der Aus\cchlußbesccheid soll nur mittelst Anschlages an die Gerichtstafel bekannt gemacht werden.

Reinhauseu, den 8. Januar 1877.

Königliches Amtsgericht. T1. W. v. Goeben.

S [311] Beschluß.

Wird der am 22. November 1875 von Isaac Lehmann Kahn zu Eschwege ausgestellte, auf B. M, Plaut zu Göttingen an die eigene Ordre des Aus- stellers gezogene, vom Bezogenen acceptirte, vom Aussteller, von J. F. Riesmann in Nordhausen und von Meckel & Co. in Elberfeld indossirte, bei der Kö- niglichen Bankkommandite dahier domizilirte, am 22. Februar 1876 fällige Wechsel. über 801 4 auf Antrag der leßten Eigenthümerin, der Ber- gis{-Märkischen Bank zu Elberfeld für kraftlos

erklärt. Cassel, am 22. Dezember 1876. Königliches Kreisgericht.

Schulz.

In unserem Depositorio befindet sih ein Testa- ment mit folgender Aufschrift: „Testament des hie- sigen jüdischen Kaufmanns Moses Lebin. Soldin, den 26. Dezember 1820. Königl. Preuß. Stadtgericht... Schulz. Goehde.“ Die betreffenden Interessenten werden aufgefordert, die Publikation dieses Testa- ments binuen scchs Monaten nachzusuhen. Ge- schieht dies ni4bt, so wird die Eröffnung und Ein- ncht des Testaments von Amtswegen erfolgen. Soldin, den 6. Januar 1877. Königliches Krei8gericht.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #. tw. von öffentlichen Papieren.

[3433] Depositeuverkehr.

Bis auf Weiteres werden für Depositeneinlagen vergütet:

bei achttägiger Kündigungsfrist 2°/

bei einmonatlicher Kündigungsfrist Zinsen 1A pro Iahr icanco aller

Spesen.

bei dreimouatlicher Kündigungsfrist

bei sech83monatlicher Kündigungs: rift 4 °/ bei zwölfmonatlicher Kündigungs

At V

riît /0 Norddeutsche Grund-Credit-Bank.

Behrenstraße Nr. 7a.

La Bekanntmachung.

Corporation der Kaufmannschaft von Berlin. Die neuen Zinscoupons (IV. Serie) zu den Schuld- verschreibungen der Corporation der Berliner Kauf» mannschaft Serie II., den Zeitraum vom 1. Januar 1877 bis 1. Januar 1881 umfassend, können gegen Einlieferung der betreffenden Talons in unserer Re- istratur im Börsengebäude (Eingang Eke der Neuen riedristr., 1 Treppe)

von Dienstag, den 2. Januar 1877 ab,

: Vormittags von 10 bis 12 Uhr, in Supsong genommen werden.

Den Talons is ein Nummernverzeichniß mit Un- tali und Wohnungsangabe des Empfängers bei- zufügen.

Berlin, -den 30. Dezember 1876. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,