1877 / 17 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

rumänische Regierung eine neue Untersuhungskommission an Ort und Stelle entsendet. Das Ergebniß der Untersuchung wird veröffentlicht werden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 20. Ja- nuar. (W. T. B.) Wegen des Ablebens der Prinzessin Carl von Preußen is, wie der „Regierungs-Anzeiger“ meldet, eine vierzehntägige Hoftrauer, vom 18. d. an ge- rechnet, angeordnet worden. Der Großfürst Wladimir ist gestern nah Berlin abgereisi, um der Beis. ßungsfeier der Prinzessin Carl beizuwohnen.

Schweden und Norwegen. Stocckholm, 16. Ja- ruar. (H. N.) Ueber das Befinden der Königin laufen von Heidelberg fortgeseßt befriedigende Nachrichten ein. Beide Kammern traten heute zu ihren ersten Sißungen usammen und wurden die Verhandlungen von den resp. Alterspräsidenten, in der Ersten Kammer vom Kapitän Man- ners Kranß, im anderen Hause vom Grafen Eric Sparre ge- leitet. Der König ernannte den Universitäts-Kanzler Grafen Henning Hamilton zum Vorsißenden der Ersten Kammer, General-Major J. H. Rossander zu dessen Stell- vertreter, während Graf Po sfe und Großhändler Olof Wyk zur Bekleidung der resp. Pläße in der Zweiten Kammer ausersehen wurden.

Amerika. Washington, 17. Januar. (A. A. C.) Der Präsident des Senats und Vize-Präsident der Republik, Ferry, ist zum Senator wiedergewählt worden. Das

Repräsentantenhaus wies heute den Sergeant-at-Arms an, die Mitgliezer des Wahlcomités von Louisiana in Hast zu nehmen und sie vor die Schranken des Hauses zu bringen. Diese Maßregel steht in Verbindung mit der Weige- rung der Mitglieder, dem vom Repräfentantenhause zur Untersuhung der mit den jüngsten Wahlen in den Südstaaten verknüpften Umstände niedergeseßten Comité gewisse Schriftstücke vorzulegen. Das Finanz-Comité des Senats hat leßterem einen Bericht über den Geseßentwurf, welcher die Prägung von Silberdollars, die als ge- sclihes Zahlungsmittel gelten sollen, verfügt, erstattet, aber mit dem Vorschlage, daß die Erwägung desselben bis zum 15. Februar verschoben werde, an welchem Tage Mr. Sherman eine Substitutmaßregel einzubringen beabsichtige.

19. Januar. (W. T. B.) Der Antrag des aus Mitgliedern des Senats und der Repräsentantenkammer be- stehenden Comités, die Entscheidung über die Präsiden- tenwahl einem aus je 5 Mitgliedern des Senats, der Repräsentantenkammer und des höchsten Bundesgeichtshofs bestehenden Tribunale zu übertragen, hat, von den Ver- fehtern extremer Schritte abgeschen , eine sehr beifällige Aufnahme gefunden und wird als ein Beweis dafür ange- sehen, daß der Kongreß durch eine rasche Entscheidung der Frage die herrshenden Besorgnisse zu beseitigen wünscht.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau. London, Sonnabend, 20. Januar. Die „Times“ em-

pfiehlt Rußland, sich mit dem moralischen Ergebnisse der Kon- ferenz zu begnügen, statt in einen Krieg einzutreten. Have Rußland auch keine Garantien erlangt, so sei es doch im Be- siße solcher durch seine eigene Stärke. Es würde das fklügste und würdevollste Verfahren sein, wenn Rufiand, anerkennend, daß die Situation se Herbste, ja seit der Moskauer Rede sich geändert habe, mit den anderen Mächten abwarten würde, wie die Pforté ihren Versprehungen nahkommen werde.

London, Sonnabend, 20. Januar. Die amtliche „Gazette“ kündigt an, daß. der Hof anläßlich des Ablebens der Prinzessin Carl von Preußen vom 21. bis 28. Januar Trauer -anlegt.

Konstantinopel, 19. Januar. Der Großvezier hat die Beschlüsse des Großen Rathes dem Sultan vorgelegt und dessen Befehl wegen Mittheilung an die Vertreter der fremden Mächte erbeten. Die Ing soll morgen erfolgen.

Moskau, Sonnabend, 20. Januar. Die „Moskauer Zeitung“ bespricht die leßten Ereignisse in Konstantinopel und kommt hierbei zu dem Schlusse, daß Eurapa, welches si durc) seine Nachgiebigkeit geschadet habe, jeßt nah erfolgter Ableh- nung der Vorschläge der Mädte die Annahme der ursprüng- lichen, nit der allmählich modifizirten Forderungen von der Pforte erzwingen müsse.

New-York, 20. Januar. Dcr Stamm der Sioux- Indianer, welcher neuerdings Feind}eligfeiten gegen die Unions- truppen unternommen hatte, ist auf kanadisches Gebiet über- getreten.

Berlin, 20. Zanuar 1877. ie Konkurrenzentwürfe zu den Denkmälern Alexander und Wilhelm von Humboldts. IL S. Nr. 16 d. Bl.

Als der bedeutendste Vertreter jener malerish-naturalisti- schen Richtung der modernen Plastik, der die interessante, troß ihrer Hinneigung zu einer ungesunden Afffektirtheit doch in hohem Grade anziehende Arbeit von Otto angehört, ragt auch auf dieser Ausstellung Reinhold Begas hervor, dessen zwei Skizzen, sich weit von der gebräuchlihen Denfmalsform ent- fernend, ebenso die Genialität ihres Urhebers von neuem in glänzender Weise darthun, wie sie andererseits jedes Geseß plastisher Komposition rücktsichtslos mit Füßen treten. An die Stelle der auf einem streng architektonisch gegliederten und dekorativ ausgestatteten Unterbau sich erhebenden Statuen seßte Begas - die auf einfah profilirten, mit Guir- landen umwundenen vierseitigen Vostamenten ruhenden Kolofsalbüsten der beiden Darzustellenden und gesellte jedem diescr Denkmäler zwei Fdealgestalten hinzu, von denen die cine diht zur Seite des Postaments steht, die andere aber auf den zu ihm hinaufführendcn breiten Stufen ißt. An dem Denkmal Alexander von Humboldts sind es zwei weibliche Figuren, eine jugendlihe in leiht geshürztem, von den Schultern herabgesunkenen Gewande, die, von rets her herangetreten, sich auf den Zehen emporhebt, um den Lorbeerkranz auf die Stirn des Gefeierten zu drücken, und ein edles Weib von reiferer Fülle der Formen, das, mit über- geschlagenen Beinen dasißend, das in ihrem Schooße ruhende

Buch mit der Linken umfaßt und, in forschendes Sinnen ver- |

sunfken, das vorgebeugte Haupt auf den gegen den Schenkel gestemmten rechten Arm aufstüßt. Am Denkmal Wilhelm von Humbvoldts entspricht der ersten dieser Gestalten diejenige eines nackten Jünglings, der, mit gekreuzten Bcinen dastehend, den linken Arm auf das Gesims des Postamentes lehnend, mit der Nechten eine mächtige, seitwärts gegen den Boden gestüßte Fackel umfassend, den Blick zu der bckränzten Büste aufwärts rihtet, während auf der anderen Scite wieder eine in ein faltenreihes Gewand gehüllte lieblich ernste Frauen- gestalt auf den Stufen sih niedergelassen hat und, die linke Hand gegen die Wange gelehnt, mit der Rechten eine große Tafel aufrecht hält, deren seltsame Schriftzeichen sie zu ent- räthseln suht. Mit dem kühnen Wurf der Erfindung, der in diesen mächtigen, durch eine seltene Kraft und Größe der in ihnen geoffenbarten kfünstlerishen Anshauung ausgezeichneten Gestalten u:iwiderstehlih imponirt, verbindet sich zumal in der ebenso natürlich wie wahrhaft vornehm bewegten Figur des stehenden Jünglings und in der. meisterlih geschlossenen, in ihrer ganzenAuffassungwie in der Drapirung der Gewänder glei gran- diofsen sißenden Figur der zuerst erwähnten Skizze ein so boher, bisher von Begas kaum je erreihter Adel der Formen, daß gerade diese Vorzüge den mit ihnen gepaarten völligen Mangel eines monumentalen Aufbaues der beiden Entwürfe, deren Anordnung ganz und gar den Stempcl der Zerfahren- heit und Styllosigkeit des Rococo an sicht trägt, nur um so schwerer empfinden lassen. Weit cntfernt davon, sich dem eigentlichen Denknial in irgend einer Weise als organische Bestandtheile kompositionell einzufügen , {cinen beide Ge- stalten vielmehr hier wie dort ganz zufällig Plaß genommen zu haben, und wie sie, ohne daß es auch nur im geringsten auf- fallen würde, ihre Stellung jeden Augenblick nach Belieben verän- dern fönnten, fo ließen sih auch beide oder je cine der beiden Figuren ganz einfach hinwegnehmen, ohne daß damit eine irgendwie fühlbare Lüce entstände. Eine solche, den inneren Gescben der plasiishen Kunst direkt widerstrebende, ausschließ- li der Laune des Zufalls folgende Willkür der Komposition aber müßte, wenn sie überhaupt annehmbar wäre, gerade für ein Denkmal Wilhelm von Humboldts, des von eht antikem Geiste erfüllten feinsinnigen Kunstkenners, am wenigsten ge- ziemend erscheinen. Doch auch hiervon abgefchen, werden beide Entwürfe troß der überwältigenden Schönheit wenigstens zweier ihrer Figuren schon deshalb keine Berücksichtigung finden fönnen, weil das Programm ausdrüdcklih die Statuen der Dazustellenden forderte, und demgemäß wird die engere Wahl nur noch zwishen Encke, Schaper, Wolff und Hundricser shwanken, von denen durchweg sehr beachtens- werthe Arbeiten eingesandt wurden, wenngleich kaum eine der- selben in durchaus unveränderter Gestalt zur definitiven Aus- führung empfohlen werden dürfte.

Während drei dieser Künstler im Vereine mit fast sämmt- lihen übrigen Konkurrenten sich in ihren Entwürfen an die bekannte äußere Erscheinung der bereits gealterten Männer gehalten haben, steht Schaper insofern fast allein da, als er beide Brüder in einer früheren Lebensperiode darzustellen unternahm, ein Versuch, der aus künstlerishen Rüdcfichten zwar leicht begreiflih, hier aber kaum ganz unbedenklich ist, da namentlich in Bezug auf Alexander von Humboldt der volle Umfang seiner geistigen Bedeutung und seiner ungeshwäht bis in das späteste Alter hinauf- reichenden wissenschaftlichen Thätigkeit fich fast unlösbar mit dem in der allgemeinen Vorstellung lebenden Bilde des greisen

- Werth

| sich der Kronprinz noch die Entschließung vor. | der Gesellshaft beizutreten, wird in kürzester Frist veröffentlicht

-

Gelehrten zu verbinden scheint. Die tüchtig gearbeitete, kernig frishe Figur des auf einem Felsen sißzenden, Buch und

Griffel in den Händen haltenden und erhobenen Hauptes klar |

und durchdringend in die ihn umgebende Natur hinaus-

schaucr einigermaßen fremdartig und vermag zum mindesten rit das ganze Wesen des Mannes überzeugend wieder- zuspiegeln. Die niht minder verdienstlihe Figur Wilhelm von Humboldts aber, der, in gemessener Nuhe dasißend, in der ausgestreckten Rechten eine Urkunde darbtetet und somit vorwiegend in seiner Eigenschast als Staatêèmann und als Mitbegründer der Berliner Universität erscheint, erreicht troß threr würdigen Haltung doch nicht ganz den vollen Ausdruck jènes inneren geistigen Adels, dessen verklärenden Wiederschein wir in dieser Gestalt in erster Linie zu suchen berechtigt find, Die im Grundriß nahezu quadratishen, einfach gegliederien und an den oberen Kanten abgestumpften Postamente beider Statuen, die an den Vorderflächen je ein allegorisches Relief hier einen Genius des Lichts inmitten von Poesie und bildender Kunst, dort einen ähnlichen, von den vier Weltthei- lenZumgebenen Genius, an den drei übrigen Seiten aber leiht sfizzirte Reliefs mit Scenen aus dem Leben der beiden Gefeierten und mit zahlreichen Portraitfiguren enthalten, wür- den vielleiht durch eine stärkere Einziehung ihres mittleren ZIOIES das Ganze noch an günstiger Wirkung gewinnen assen.

In den Entwürfen von Encke, die in den Statuen selber lebhaft an eine frühere Goetheskizze des Künstlers er- innern und gleich dieser ein léntli® ausgesprochenes Talent bestimmter und scharfer, bisweilen allerdings etwas forcirter Charakteristik bezeugen, treten beide Figuren, mit übershlagenen Beinen beguem in ihre Sessel hingestreckt, dem Beschauer in einer Haltung entgegen, deren ÜUngenirtheit für eine Porträt- statuette keineswegs unangemessen wäre, sich indeß für eine monumentale Ausführung nicht eben sonderlih empfiehlt. Der der beiden geistreihen Arbeiten wird aber da- durch noch mehr vermindert, daß die Figur Wilhelm von Humboldts zugleich einen leisen Zug geschraubter

Reservirtheit erhalten hat, der für sie in keinem Fall als ,

charakteristish gelten darf. Eine desto ungetheiltere Anerken- nung erheishen von den an den Seitenflähen der oblongen Socel angebrachten Flachrelicfs vorzüglich die beiden an der Skizze zum Denkmal Alexander von Humboldts befindlichen Darstellungen der Erforshung des Himmels und der Erde und die ihnen verwandte Symbolisirung der Altetthumswis- senschaft, mit der die andere Skizze geschmückt ist. Sie sind durch edle Klarheit und Einfachheit der Komposition und dur einen außerordentlih feinen Linienfluß ebenso ausgezeichnet, wie durch die anmuthende Zartheit der Empfindung, die sich in ihnen offenbart.

In Gemäßheit der Beschlüsse, die bei der vom 12. bis 14. Sep- tember v. J. in Brüffel unter dem Vorsiß Sr. Majestät des Königs der Belgier stattgehabten Internationalen Konferenz für die Berathung der Mittel zur Erforshung und Er- schließung der unbekannten Gebiete von Central- afrifka gefaßt wurden, hat si, wie bereits mitgetheilt worden, am 18. Dezember hierselbst eine neue „Deutsche afrikanishe Gefell- \chaft* fonstituirt und zu ihrem Vorsitzenden den chemaligen Kaiserlich deutshen Botschafter Prinz Heinrih VIT. Reuß und zu ihrem Ge- neral-Sekretär den Reichstagsabgeordneten D-. G. v. Bunsen er- wählt. Schon in ibrer konstituirenden Sitkung wac die Gesellschaft zur Annabme des Statutenentwurfs geschritten, den sie alsdann zur Revision und endgültigen Feststellung einer aus den Herren Prof. Dr. Bruhns (Leipzig), r. G. v. Bunsen, Staatssekretär Herzog, Dr, Nachtigal und Frhrn. D-. v. Ricöthofen bestehenden NRedaktions- fommission überwiesen hatte. In der am Dienstag - im Bibliotheklokal der hiesigen geographischen Gesellschaft abg:halte- nen, zahlreich besuchten Ausschußsizung der Gejellschaft ge- langten, wie die „Nat.-Ztg.“ mittheilt, zunächst die von der genann- ten Redaktionskommission revidirten Satzungen zur Annahme. (Es folgte alsdann die Vervollständigung des nunmehr aus neun Mit- gliedern bestehenden Vorstandes, sowie die Kooptirung neuer Mit- glieder. Von Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kron - prinzen war ein Schreiben eingegangen, worin Höchstderselbe „Sei- nem warmen Interesse für die Zwecke der Ge|ellschaft“ Ausdruck giebt. Se. Kaiserliche Hokeit wiederholt, „daß es Ihm stets zu be- sonderer Freude gereichen werde, seine Theilnahme an deren Bestre- bungen zu bethätigen.“ Ueber die Form solcher Bethätigung behält Ein allgemeiner Aufruf,

werden.

__ Elberfeld, 20. Januar. (W. T. B) Gestern Abend haben ih, wie die „Elberfelder Ztg.“ meldet, die Erzesse in mehreren n A. j 5 A E h Straßen wiederholt, jo daß die Polizei abermals mit den Waffen einschreiten mußte. Es sind 12 weitere Verhaftungen vor- genommen worden.

Gladba, 1s. Januar. (Gl. Ztg.) Ein Bahnunglück hat ih heute Nachmittag hier ereignet. Der gegen 3 Uhr hiêrjelbst von Düsseldorf aus eintreffende Perfonenzug lief, durch ein Versehen des Weichenstellers, statt in das erste, in das fünfte Geleise, in Folge dessen ihm eire Rangirmaschine in die Flanke fuhr. Ein Postwagen und zwei Personenwagen wurden erheblib, ein Personenwagen ge- ringer, der Tender der Rangirmaschine ebenfalls erheblich beschädigt. Dadurch, daß die Rangirmaschine den Personenzug streifte, wurde der

leßtere an der betreffenden Stelle der Länge nach vollständig auf- gerissen und kamen auch an dieser Seite die bedeutendsten Ver- leßungen vor. Der Inhalt des Postwagens lag zerstreut umher, wurde aber selbstredend in Sicherheit gebracht, u. A. wurden auch

\cauenden Forschers berührt denn auch in der That den Be- | 1200 & baares Geld, die dur das Platen des Beutels zerstreut

umherlagen, vollständig wieder zusammengeschafft. Menschenleben sind glücklicherweise bis jest niht zu beklagen, wohl aber wurden 15 Personen mebr oder weniger stark verleßt.

__ Danzig, 17. Januar. (D. Z.) Von der Nogat wird heute ein ferneres Fallen des Wa/sserstandes gemeldet, ebenso ift in dem inundirten Gebiete das Wasser ferner um mehrere Zoll ge- fallen, was man wesentlich der Beseitigung der Eisftopfungen im Elbingfluß zuschreibt. Auf der oberen Weichfel hat si jeßt wieder so masscnhaftes Grundeis gebildet, daß man z. B. bei Thorn wieder das Schauspiel eines vollständigen Eisganges hat. Auf der unteren Weichsel werden die Eissprengungen noch durch ein Detachement Pioniere von 20 Mann und circa 100 Arbeiter fortgesetzt.

Der „G.“ entnehmen wir folgende Nachrichten über S hiffs- unfälle:

Bei Ringmore in Devonshire sind Schiffstrümmer angetrieben, die keinen Zweifel darüber lassen, daß da3 von den Guano-Inseln fommende, nach Queenstown oder Falmouth bestimmte Schiff „George Green“ aus New-York (nebst einer Besaßung von etwa 30 Mann) verloren gegangen ift. Der Dampfer „St. Clair“ gelangte am Montag glücklich nach dem schottisceu Inselhen Fair Iele. Er brachte von dort sieben Leute des Stralsundischen Sciffes „Carl Constantin“, das am 26. November Shields verlassen hatte, um, mit Kohlen beladen, nach Kiel zu fahren und am 6. Dezember an jener Insel Schiffbruch erlitt. Der Bootsmann ward damals bei dem s{chrecklihen Sturme über Bord gespült, der Kapitän bei dem Scheitern von den Felsen in die Wogen geworfen, beide ertranken, die übrigen Leute wurden gerettet. Die deutsche Bark „Adler“ aus Elsfleth (Kapitän Toegel) ift bei Kearney Point, nahe Portaferry in Irland ges chei- tert. Der Kapitän und die aus 14 Mann bestehende Besaßung sind in Belfast angekommen und im „Sailors Home“ untergebracht worden. Das Schiff, mit Zucker für das Londoner Haus Gillespie beladen, fam aus China und wollte über Quenstown nah Greenock. Das Schiff (erst 1875 gebaut) und die Ladung sind völlig verloren.

Theater.

Im Friedrich-Wilhelmsstädtishen Theater kommt die Posse „Berliner Pickwickier“ in der jeßigen Gestalt im- mer mehr in Aufnahme, und findet täglih ungetheilten Beifall. Für die morgen, Sonntag, stattfindende Aufführung werden zu den darin so aukterordentlih beifällig aufgenommenen lebenden Bildern nach Originalgemälden der Kunstausstellung, noch zwei neue Tableaur vorbereitet.

Nach ununterbrochener Reihe von mehr als 50 fehr beifällig aufgenommenen und in großer Anzahl vor ausverkauften Häusern stattgefundenen Vorstellungen findet im Krollschen Theater morgen, Sonntag, die leßte Sonntags-Vorstellung der Zauberpose: „Geiz und Verschwendung“ statt. Im Laufe der nächsten Woche geht zum Benefiz für Frl. Mejo eine neue Posse: Hans Quilit von A. Langer und H. Wilken in Szene, zu welcher Hr. Direktor Bial seit seinem Abgange vom Wallner-Theater zum ersten Male wieder die Musik komponirt. Die diesjährige Wei h- nachts-Ausstellung wird auf vielseitigen Wunsch des Publikums noch bis zum 25. Februar beibehalten und am 26. Februar die italienische Opernsaison unter Leitung des Imprejario Gar- dini beginnen.

Für Montag, den 22. d. Mts. hat Hr. Direktor Claar im Residenztheater eine Benefizvorstellung für den Kranken- pflegeverein des Stralauer Stadtviertels angeseßt und wurde für dieselbe dic an diesem Abend stattfindende 13. Vorstellung von Spiel- hagens Schauspiel: „Der lustige Rath“ gewählt. Billets zu dieser NBorstellung sind an der Kaste des Residenztheaters, sowie beim Comité zu haben. Carl Sonntag trifft bereits Dienstag den 23. hier ein und wird zunäbft in einer seiner beliebtesten Rollen, dem „Doktor Wes8pe“, auftreten. Garl Sonntag ist der jüngste Bruder von Henriette Sonntag und am Königlichen Hoftheater in Hannover angestellt. Die Spezialität dieses Künstlers sind feinkomische Charakterrollen; in denselben ent- widtelt er so ursprünglichen Humor, sokce Wahrheit uad Natürlich4 feit im Ton, daß er an den meisten Bühnen Deutschlands ein will« fommener Gast genannt wird. Neuerdings hat sich Carl Sonntag auch als Schriftsteller bekannt gemacht.

Die Zugkraft des e des Woltersdorff- Theaters „Flamina“ bewährt sih in einem fo hohen Grade, daß vorläufig Seitens der Direktion von Vorführung weiterer bereits in Angriff genommener Novitäten wieder Abstand genommen ist. Seit einigen ZE baben auch die ursprünglichen Vertreter der Haupt- rollen, Frl. Damhofer und Direktor Thomas, ihre Partien wieder übernommen und werden dieselben die nächste Zeit ununterbrochen durchführen.

Im Belle-Alliance-Theater wird morgen, Sonntag, Nacmittag zum leßten Male „Fröhliche Weihnachten“ bei halben Kassenpreisen in Scene gehen. Das am Freitag im Velle-Alliance-Theater zum Benefiz des Regi!eurs Hrn. Ottos mercr zum erften Male aufgeführte Volksftück „Am Rande des Abgrunds“ hat einen solchen Erfolg erzielt, daß dasselbe voraus- nctlih die nächste Zeit das Repertoir dieser Bühne allein beherrschen wird. Der Benefiziant, bei seinem ersten Auftreten mit Beifall enpfangen, wurde mit den übrigen Hauptdarstelern nach jedem Akts{luß mehrere Male hervorgerufen.

Redacteur: F. Prehm. Berlin: erlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Glsner.

Vier Beilagen (eiusch{ließlich Bêrfen-Beilage).

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preu

M 17

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 20. Januar

pischen Staats-Anzeiger.

1877.

Personalveränderungen.

Königlich Breufische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. m aktiven Heere. Berlin, 11. Jan. Himml, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 44, in das Inf. Regt. Nr. 30, Hummel, De: Lt vom Inf. Regt. Nr. 30, in das Inf. Regt. Nr. 44, verseßt. Ri pke, Major, aggr. dem Gren. Regt. Nr. 11, in das Gren. Regt. Nr. 3 einrangirt. Wegen er, Hauptm. u. Comp. Chef im Gren. Regt. Nr. 3, unter Beförd. zum überzähl. Major, dem Regt. aggregirt. Pauly, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 3, zum Hauptm. und Comp. Chef, Stein, Sec. Lt. von demf. Regt., zum Pr. Lt., befördert. Vogel, Rittm. vom 1. Leib-Hus. Regt. Nr. 1, zum Escadr. Chef ernannt. v. Wacholtß, S-c. Lt. von dems. Regt., zum Pr Lt. Frhr. v. Wangenheim, Sec. Lt. vom 1. Leib-Hus. Regt. Nr. 1, unter Stellung à la suite des Regts. und Belafsung in seinem Ver- bältniß als Adjut. beim Stabe der II[. Armee-Insp., zum Pr. Lt., befördert. Mackensen, Sec. Lt. vom 2. Leib-Huls. Regt. Nr. 2, unter Belassung in feinem Kommdo. als Adjut. der 1. Kav. Brig., in das 1. Leißk-Hus. Regt. Nr. -1 verseßt. v.-S chlichting, Majecr, aggr. dem Inf. Regt. Nr. #2, in das Regt. einrangirt. Frhr. v. Strombeck, Major und Esc. Chef im Ul. Regt. Ne. 11, zum etatêm. Stabsoffiz. ernannt. v. Oerßen, Pr. Lt. von demf. Regt., zum Rittm. und Esc. Chef, Ottens, Sec. Lt. von dem|. Regt., zum Pr. Lt., v. Hagen, Pr. Lt. von demf|. Regt. und kom- mandirt als Adjut. bei der 11. Division, zum überzähl. Rittmeister befördert. Graf v. Haugwiß, Sec. Lt. vom 2. Garde-Dragoner- Regt., als ältester Sec. Lt. in das Ulanen-Regiment Nr. 1 verseßzt. Bichler, Sec. Lieut. à la suite des Infanterie- Regts. Nr. 78, in das Regiment wiedereinrangirt. Kremniß, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 79, zum Hauptm. und Comp. Chef, Funcker v. Oberconraid, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. v. Velsen, Rittm. und Escadr. Chef im Drag. Regt. Nr. 16, à la suite des Regts. gestellt. v. Ramin, Pr. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 14, zum Rittm. und Escadr. Chef, v. Kameke, Sec. Lt. von dems. Regt., ‘zum Pr. Lt. befördert. Schwarz, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 94, zum Pr. Lt. befördert. Fleck, Sec. Lt. vom Kadetten-Corps u. Adjutant beim Kommando des Kadetten-Corps, zum Pr. L. befördert. Meinert, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 6, von seinem Kommando als Insp. Offiz. und Lehrer an der Kriegsschule zu Cassel entbunden. v. Goúdziewski, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 45, als Erzieher zum Kadettenhause in Plön kommandirt. Roeder, Sec. Lt. und Oberfäger vom reitenden Feldjäger-Corps, zum Pr. Lt, Blan ck- meister, John, Schoepfer 1., Sec. Lts. und Feldjäger vom rei- tenden Feldjäger-Corps, zu überzähl. Pr. Lts., befördert. KrauseI,, Sec. Lt. vom Füs. Negt. Nr. 73, in das Inf. Regt. Nr. 114 ver- seßt. v. Dresfky, Major, aggr. dem Inf. Regt. Nr. 57 und kom- mandirt zur Dienstleist. bei des Kronprinzen Kaiserliche und König- liche Hobeit, und v. Alvensleben, Major vom Huf. Regt. Nr. 11 und fommdrt. als Adjut. bei der 25. Division, ein Patent ihrer Charge verliehen. Dallmer, Major v. Inf. Regt. Nr. 46, zum Bez. Commdr. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 59 ernannt. Patrunky, Major, aggr. dem Inf. Regt. Nr. 46, in das Regt. einrangirt. Steinbrunn, Hauptm. und Comp. Chef von dems. Regt., unter Verleihung des Char. als Major, dem Regt. aggregirt. Zinnow, Pr. Lt. von dems. Regt., zum überzähl. Hauptm. be- Fördert. Kleckl, Hauptm. und Comp. Chef im Füs. Regt. Nr. 35, in das Inf. Regt. Nr. 46, v. Holleben, Hauptm. und Comp. Chef im Kadetten-Corps, in das Füsilier-Regiment Ne 39 versetzt. Rogge, Hauptmann und Compa nie-Chef im JIn- fanterie-Regiment Nr. 21, unter Verleihung des Charakters als Major, dem Regt. aggregirt. v. Jahn, Hauptm. à la suits des Füs. Regts. Nr. 73 und Direktions-Mitglied der Milt. Scießschule, unter Ent- bind. von diesem Verhältn.,, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 21 verseßt. v. Mauderode, Hauptm. vom Füs. Regt. Nr. 35 und fommdrt. als Assist. bei der Milit. Scbießschule, unter Stellung à la zuite dieses Regts., zum Direktions-Mitgliede der Milit. Schieß- \{ule ernannt. Krüger-Velthusen, Sec. Lt. vom FÜs. Negt. Nr. 35, zum Pr. Lt. befördert. Schneider, Hauptm. u. Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 49, unter Verleihung des Char. als Major dem Regt. aggregirt. Goecke, Hauptm. u. Comp. Chef im Nt: Regt. Nr. 28, in das Inf. Regt. Nr. 49 verseßt. -Nogalla von Bieberstein, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 77 und Lehrer an der Kriegss{ule zu Potédam, unter Entvindung von diesem Verhältniß, als Compagnie - Chef in das Infanterie- Regt. Nr. 28 verseßt. v. Hagen, Pr. Lt. vom 3. Garde-Sren. Regt. unter Stellung à la suite dieses Regts., als Lehrer zur Kriegé- \chule in Potsdam versett. Naglo, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf Regt. Nr. 19, unter Beförd. zum überzähl. Major, dem Regt. aggregirt. Frhr. v. Schlotheim, Hauptm. von dems. Regt., zum Comp. Chef ernannt. v. Wartenberg, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 88, zum überzähl. Hauptm. befördert. Kannengießer, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 87, unter Beförd. zum Hauptm., dem Reat. aggregirt. v. Byern, Pr. Lt. von dems. Regt. und fommdrt. als Adjut. bei der 43. Inf. Brig., zum überzähl. Hauptm. befördert. v. Mart it, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 81, unter Vefôörd. zum Pr. Lt., in das Inf. Regt. Nr. 87 verseßt. Bürkner, Pr. Lt. à la suite des 1. Garde-Feld-Art. Regts., unter Entbindung von seinem Verhältniß als Adj. der Art. Schießshule in das Feld-Art. Regt. Nr. 8 vers. Moers, Sec. Lt. à la suite des 2, Garde-Feld- Art. Regts, unter Entbindung von seinem Verhältniß bei der ehr- Batterie der Art. Schießschule, zum Adj. der Art. Scießschule er- nannt. Schult, Pr. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 8, unt. Beför- derung zum Hauptmann und Batteriehef in das Feld-Art. Re t Mr. 30, Looff, Hauptmann vom Feld-Art. Regt. Nr. 10, unt. Belaff. in

seinem Verhältniß als Adj. bei der Gen. Insp. der Artillerie, in das -

Feld-Art. Regt. Nr. 5, K Bodenstein, Pr. Lt. vom Feld- Art. Regt. Nr. 15, unter Belassung in seinem Kommdo. als Adj. der 7. Feld-Art. Brig. in das Feld-Art. Regt. Nr. 26, verseßt. Rabe, Sec. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 15, zum Pr. Lt., Schuster, Pr. Lt. vom Fuß-Art. Bat. Nr. 14, zum Hauptm. und Comp. Chef, befördert. oebel, Cramer, Sec. Lts. vom Fuß- Art. Regt. Nr. 15, in das Fuß-Art. Bat. Nr. 14 verseßt. Stadie, Pr. Lt. von der Landw. Fuß-Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 41, früher Sec. Lt. im Fuß-Art. Regt. Nr. 1, im akt. Heere, und zwar als Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, im Fuß-Art. Bat. Nr. 14 wiederangestellt. Kraut, Hauptm. von der 1. Ingen. Insp., zum Festungs-Bau-Direktor der Feste Boyen ernannt. v. MWinterfeld, Sec. Lt. von ders. Insp., von seinem Dienstverhältniß bei dem Garde- Pion. Bat. entbunden. Heyde, Hauptm. von der 4. Ingen. Insp., zum Major im Stabe des Ingen. Corps befördert. 12. Jan. v. Schwarßzkoppen, Gen. der Inf. à la suite der Armee und fommdrt. nah Württemberg 2c., zum Chef des Inf. Regts. Nr. 57 ernannt. 13. Jau. v. Buggenhagen, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 19, in das Inf. Regt. Nr. 45 verseßt.

Fn der Gensd’armerie. 16. Jan. Frhr. v. Brenken, Hauptm. von der 1. zur 4. Gensd. Brig., "Westphal, Sec. Lt. von der 5. zur 1. Gensd. Brig., v. Schkopp, Pr. Lt. von der 6. zur 5. Gensd. Brig. verseßt. de Bary, Rittm. a. D., zuleßt Pr. Lt. à la suite des Garde-Train-Bats., mit dem Char. als Hauptm. in der 6. Gensd. Brig. angestellt.

Im Beurlaubtenstande. 11. Jan. Hasper, Sec. Lt. von der Res. des Gren. Regts. Nr. 9, Âm Prem. Lt., Varges, Secc. Lt. von der Res. des Gren. Regts. Nr. 9, zum Prem. Lk,

P E E R L POAS: m v. Saliwedel, Sec. L. v. d. Res. des Hus. Regts. Nr. 3, z. Pr. Lt., Puhblmann, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 20, zum

Pr. Lt., v. Arnim, Sec. Lk. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 2, | [ / S : l | | Witterung nabm nur auf ein paar Tage einen winterliwen Charaf-

zum Pr. Lt., v. Arnim, Pr. Lt. von der Ref. des Huf. Regts Nr. 3, zum Rittm., Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 12, zum Pr. Lt.,

befördert. Kvßner, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw.

Regts. Nr. 35, zum 2. Garde-Landw. Regt. verseßt. Sterner, Sec. |

Lt. von der Res. des Feld-Art. Regts. Nr. 11, zum Pr. Lt. befördert. Abschiedsbewilligungen. 11. Jan. Civildienst und der Regts. Unif. der Abschied bewilligt.

migung seines Abschiedsgesuhes, mit Pens. und der Regts. Uniform

zur Disp. gestellt. Wentzel I1., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 48, Q : _QueS Ny Brentano, Major vom Inf. Regt. Nr.

So8a

Lieutenant mit Pension und der Uniform des Ulapen-Regiménts |

Nr. 3, der Abschied bewilligt. v. Wittke, Hauptm. a. D., Pr. Lt. im Leib-Gren. Regt. Nr. 8, und kommandirt zur Dienst- leistung kei dem Bezirks-Kommando des Res. Landw. Regts. Nr. 35, ein Patent sciner Charge verliehen. Hochleitner, Pr. Lt. vom

früber

D N

Inf. Regt. Nr. 74, mit Pension und der Armee-Uniform der Ab- | {ied bewilligt. Bonhard, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 117, mit |

Pension nebst Ausficht auf Anstellung im Civildienst und der Armee- Uniform der Abschied bewilligt. Maurer, Hauptm. sion und der bisherigen Uniform der Abschied v. Bojan, Oberst-Lt. z. D. und Bez. Commdr. des 1. Regts. Nr. 59, von dieser Stellung entbunden. Dallmer, Major vom Inf. Regt. Nr. 46, mit Pens. zur Dispof. gestellt.

nehmig. seines Abschied8ges. mit Pens. und seiner bish. Unif. zur

Disp. gestellt. Krüger, Hauptm. und Batterie-Chef vom Feld- | Art. Regt. Nr. 18 als Major mit Pens. nebst Aussiht auf Anftell. |

D

im Civildienst und der Unif. des Feld-Art. Regts. Nr. 3, Freis®s- | leben, Sec. Lt. v. Feld-Art. Regt. Nr. 23, mit Pens. der Absch. bew. | Eck, Oberst-Lt. u. Commdr. des Fuß-Art. Regts. Nr. 4, in Genehm. | seines Abschiedsges., als Oberst mit Pens. und seiner biéh. Unif. zur | Schmidt, Feuerw. Hauptm. von der 4. Fuß- |

Disposition gestellt. H : N on 51 Art. Brig., mit Pens. und seiner bish. Unif. der Abschied bewilligt.

Peters, Oberst vom Stabe des Ingen. Corps und Abtheil. Chef | im Ingen. Comité, mit Pens. und seiner bisber. Unif. der Abschied | bewilligt. Den 183. Jan. v. Berinye, Sec. Lt. vom 2. Garde- | Sec. Lt. | a. D,., zuleßt von der Res. des Gren. Regts. Nr. 11, die Erlaubniß |

Ulan. Regt., mit Pens. der Abschied bewilligt. Becher,

zum Tragen der Unif. der Res. Offize. des gedachten Regts. ertheilt.

Langheineken, Sec. Lt. a. D., zuleßt von der Inf. des Res. |

Landw. Bats. Nr. 73, der Char. als Pr. Lt. nebst Ausficht auf An- stellung im Civildienst verliehen. Im Beurlaubtenstande.

1 San, LEodey,

Sec. Lt.

von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 1, v. Sper- | ber, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Batz. Landw. Regts. Nr. | 3, als Rittm. mit der Landw. Armee-Unif., Nordmann, Rittm. | von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 5, als Major |

mit seiner bisher. Unif, Reimer, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des

Res. Landw. Bats. Nr. 33, als Rittm. mit der Landw. Armee-Unif., | Feverabend, Pr. Lt. von det Lanbvw. Kav. des 1. Bats. Landw. | Regts. Nr. 41, als Rittm. mit der Landw. Armee-Unif., Knorr, | Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 43, | v. Chelstowski, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. |

Regts. Nr. 44, als Pr. Lt. mit seiner bisherigen Uniform,

Keller, Sec. Lt. von der Landw. Kav. def. Bats., als Pr. Lt,, | 1 2 | westlid in Hanau nur 0,89 Grade. Mit dem Eindringen des Polar- Landw. Regts. Nr. 44, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee-Unif., der |

Graf v. Schwerin, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats.

Abschied bewilligt. Michael, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats Landw. Regts. Nr. 20, v. Lewinski, Pr, Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 20, als Rittm. mit seiner

bisherigen Uniform, Metenthin, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des |

1. Bats. Landw. Regts. Nr. 24, Strübing, Sec. Lt. von der

Landw. Inf. des Ref. Landw. Regts. Nr. 35, Schoepk e, Sec. Lt. |

von der Landw. Inf. desselben Regts., mit der Landw. Armee-Uniform, Prätorius, Sec. Lt von dec Landw. Inf. des 1. Bats. Landw.

Regts. Nr. 60, Seiler, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. | i i | der Schnee in Regen über nnd vom 29. Dezember an waren

Landw. Regts. Nr. 64, Hol, Hauptm. von der Landw. Inf. des

9 Bats. desselben Regts., mit seiner bisherigen Uniform, der Abschied | Zimmermann, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des | Res Landw. Bats. Nr. 73, als Prem. Lieut. der Abschied bewilligt. | Schreiber, Prem. Lk. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. |

bewilligt.

Regts. Nr. 87, als Hauptmann mit sciner bisberigen Uniform der Abschied bewilligt. Grabs v. Haug8dorf, Sec. Lieut. von der Res. des Ulan. Regts. Nr. 9, als Pr. Lt. mit Pens. und der Landw. Armee-Uniform der Abschied bewilligt. Schbimpff, Sec. Lt. von der Landw. Fuß-Art. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 23, als Pr. Lt. der Abscied bewilligt. Heuser, Sec. Lt. vom Landw. Train des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 65, als Prem. Lieut. der Abschied bewilligt. Jn der Kaiserlichen Marine.

13, Jan. Kupfer, Korvetten-Kapitän, zum Commandeur der

See-Artillerie-Abthei. ung ernannt.

Nr. 3 des „Amtsblatts der Deutschen Reich8-Posft- und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Ver- fügungen vom 10. Januar 1877. Einführung der Einheitstare, so- wie der summarischen Kartirung für Pakete bis 5 Kilogramm im deutsh-s{chweizerishen Fahrpostverkehr. Anwendung des Eisenbahn- Postgesetzes vom 20. Dezember 1875 auf die Muünster-Cnscheder Eisenbahn.

Witterungsverhältnisse im nördlihen und mittleren Deutscbland während des Dezember 1876 und im An- \chluß hieran die Gesammtrefsultate des ganzen Jahres 1876 in Bezug auf Temperatur und Niederschläge.

Es zeichnete si im vergangenen Jahre die Witterung des De- zember dur recht auffallende Gegensäße aus, niht nur was den im Laufe des Monats aufeinanderfolgenden Wecfel anlangt, sondern au in Betreff der großen Verschiedenheit der Witterungsverhältnisse na der geographischen Lage der einzelnen Stationen. Zwar hatte im Allgemeinen die erste Hälfte des Monats ein ziemlich mildes Herbstwetter , welches zu Anfang des leßten Drit- theils des Dezember in streng winterlihe Witterung ums{lug, um in den leßten Monatstagen wieder rasch zu dem früheren milden

Herbstwetter überzugehen. Allein der Grad dieser auf einander fol- |

genden Witterung8änderungen war fehr verschieden in den östlichen, in den mittleren und in den westlihen Provinzen. Während im Osten der Polarstrom fast ununterbrochen vorherrshte und, wie die weiter unten folgende Tabelle zeigt, die Monatstemperatur weit unter ihrem durchschnittlichen Mittel blieb und fast den ganzen Dezember hindur strenges Winterwetter vorwaltete, während sodann in den weiter nah Westen gelegenen Gegenden in der ersten Hälfte des De- zember die äquatoriale, in der zweiten die polare Strömung vor- herrschte, das höchst milde Wetter in jener durch die in diefer folgen-

Dreher, Mühlberg, Sec. Lts. von der | Res. dess. Regts, “zu Pr. Lts, Dehnickde, Sec. Lt. von der |

Schroeder, Major | vom Gren. Regt. Nr. 3 mit Pens. nebst Ausficht auf Anftellung im | Milton, | Major und Escadr. Chef im 1. Leib-Hus. Regt. Nr. 1, in Geneh- | | Swuee auf; im übrigen Nord- und Mitteldeuts{land wurden bi

S ( s î r. 52, mit Pens. nebft Aus- | sicht auf Anstellung im Civildienst und feiner bisherigen Unif., Graf | v. Hardenberg, Major vom Ulanen-Regiment Nr. 11, als Oberst- |

l n: 3: Disp, zue | leut Batterie - Chef im Artillerie - Corps, mit seiner Pen- | bewilligt. | DVC 1,

A o Q f Bats. Landw. |

Cs A Zwirne- | F R 1 mann, Oberst und Commdr. des Feld-Art. Negts. Nr. 9, in Ge- |

den Kälte ziemli aufgewogen wurde, so daß die mittlere Monats-

wärme von ihrem mehrjährigen Durchschnittêwerthe nicht viel abwich, wehte im Westen fast nur der Aequatorialstrom, die

ter an und die mittlere Temperatur war nit unbeträchtli höber, als sie sonst im Dezember zu sein pflegt. Vom 1. zum 2. Dezember stieg überall westlich der Weichsel die Temperatur um 4 bis 5 Grad, dagegen blieb an den cst- und westpreußiscen Stationen die Wärme niedrig. Troß des fallenden Barometers trat hier sogleih von An- fang des Monats-an Oft- und Nordostwind auf, und {on vom 2. und 3. Dezember an fiel an den meisten der dortigen Stationen Thermometer täglich unter den Gefrierpunkt, während weiter weftli sehr mildes Wetter berrs{%te. Die Niederschläge traten daher 1

Osten sogleich von -Anfang des Dezember an nur îin Form von

zum Eintritt des bedeutenden Witterungsumsclages im leßten Mo- tatsdrittheil nur Regen, ein paar Mal auch Hagel unter elektrischen Erscheinungen beobachtet. Es machten hiervon namentli au die böber gelegenen Stationen, wie Kirwe Wang und Clausthal, keine Ausnahme. Um den nach der verschiedenen geographischen Lage ziemlich abweichenden Gang der Wärmeverhältnisse erkennen zu lasen, diene folgende Uebersicht der Wärmegrade der sech{s Dezember- ventaden an einigen Stationen; zur Vergleichung ift in Klammern beigefügt die Differenz, um welche die mittlere Temperatur jeder Pentade von dem Durchschnittéwerthe abweicbt, wie derselbe sih aus einer längeren Reibe von Jahren ergeben hat, so daß di Zahlen ohne ein Vorzeichen einen Wärmeübershuß, die Zahle:

dem Minuszeichen einen Wärmemangel für die Pentaden Z zember 1876 anzei

gen Wärme

in den Pentaden d 8. 7.—11. 12.—16. Slaußen . E: —& 09 ), [ 0,55] [—1,55] [—1,01] [— 7, Königsberg. —2,22 —2,16 —4,44 9,40 [—0,4] [—1,36] [—3,6] [— 7,8: Bromberg 0,5 0,77 —0,09 6,2 [ 1,4] [ 1,08] [ 0,68] [— 5,08 5,85 457 ,76 50 [ 64] [ 3/0 [ 21] [ Berin 1 5,75 3,57 4,53] [ 6,28 32 1,46 4,644] [ i 6,29 : 321] [ Cöln 6,70 88 3,85] [ 172] [ Aachen . „31 Tis 438 52 [ 6,75] [ 8,50] [—0,64] [ 1,46] [ In Ostpreußen hatten alle Pentaden eine negative Temveratur, westlih der Weichsel ist dieses erst der Fall von der dritten Pentade an, an der Oder von der vierten Pentade an. Westlich der Elbe hatte nur die fünfte, am Rheine aber keine Pendate eine negative Tempe- ratur. Die größte Käl e fiel in die Zeit vom 22. bis 26. Dezember. Der kälteste Tag war in Claußen der 23. Dezember mit der ganz ungewöhnlichen Tagestemperatur von 22,3 Grad, in Königsberg der 24. Dezember mit 18,9 Grad, derselbe Tag in Bromberg mit 16,87 Grad und in Berlin mit 12,67 Grad. Am Rheine war die Temperatur des 24. Dezember 2 bis 3 Grade über dem Gefrier- punkte, und die größte Kälte fiel im Westen auf den 26. Dezember. Auch die südlicher gelegenen Stationen hatten den kältesten Tac spät.r. Ueberhaupt erstreckte sich die strenge Kälte nur auf einen nicht allzubreiten Länderstrich des nördlichen Deutschland; in Ratibor, welches fonst meist dur eine strenge Kälte sich auszeichnet, hatte die Fälteste Pentade nur eine Temperatur von 6,7 Grad und weiter

D - 02,78

Breslau .

1,51] [—10,

Hannover 9A

Münster

[ [ [ [

O Do N I

\tromes und dem Vordingen der Temperaturverminderung von Often nach Westen stellten sib auch nah und nach fast überall Schneefälle ein, in Bromberg vom 14,, in Berlin und Breslau vom 20., in Westfalen vom 25. Dezember an, während an den Rheinischen Stationen cs zur zum Fallen einzelner Flocken oder selbst nicht ein- mal dazu kam. Zur Zeit der größten Kälte stand das Barometer sehr ho, fing aber am 26. „und 27. Dezember rasch zu fallen an; der Aegquatorialstrom drang zum Theil mit großer Heftigkeit in das abgefühlte Luftmeer von Westen beginnend bis nah dem äußersten Nordosten und in ein paar Tagen ging, wo es bisher gescneit hatte, die mittleren Tagestemperaturen 10 bis 15 Grade höher als ein paar Tage zuvor. Mittlerer Barometerftand im Dezember 1: den Extremen in Pariser Linten. Mitklerer: Maximum: Minimum: S D r ad Tag: Stand: Wind: Königsberg 335,43 2 3420 Danzig 335,44 2M 3421 Bromberg 333,75 27 341,23 Breslau 329,62 M 33709 Görliß 326,28 M: 30444 g Torgau 331,26 26 339,67 O. Berlin 333,19 A 28 SO. Putbus 333,14 2e NW. Hamburg 334,57 % 34355 SO. Hannover 831,17 D SO. Emden 340 6 3495 NO. Münster 330,45 4 S0 NW. Cöln 331,90 S 0005 E. Aachen 326,65 26 333, I: 318,63 G LLCL 327,90 26 334,5 NO. 390,43 Mittlere Temperatur im Dezember nebst den absoluten Extremen, in Graden nah Réaumur. Veitilere Absolutes Absolutes Temperatur. Marimum. Minimum. Tag. Stand. Tag. Staad. Königsberg —5,38 (—1,41) 31 4,0 24 —20,7 Claußen . —7,21 (—2,91) 3 4,2 24 —25,1 Danzig . —4,05 (—0,23) 10 2,5 d4 204 Hela 210 ( 04) n 3s S —ldo Bromberg . —3,0 os 6,6 24 —20, Breslau. . 0,15 (—0,80) 5 9,0 2 Kirche Wang —0,41 (—2,16) 7,4 26 Görli 0,53 E 8,0 27

L ai : Stand: Wind: DQ -- Oh 328,75 SO.

99 a

330,16

2 ;

328,23

t

ckck j ckck O P P R N 2

O

Go

S

p & A -- C

Gi

O

a Il] S n Co Þ e

A

L

5 US I C I VI - 7

D R D O O O O O D S E 8 L _— GIO 72

Cn d C

D pi n D O S

S & L ARH

O)

o p I G2 (N G 2 . e L

t

t

5) S

Go pmk

C akotepie; —0,4 (—1,4 8,0 27 Torgau 1,60 2 Detltn «0,90 0,53 Puttbus. . —0,81 amburg 0,71 annover 2,54 Clausthal 1,03 Gmb, O Münster. . 4,09 Cöln i Aachen. N-Tier

DC 24 24 25 26 2e 29 26 O S 26 T

o I VI U U I L D M D