1877 / 21 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

welchein die Nationalbank eigenmächtig das Krediterforderniß des Landes beschränken fann, die Rede istz außerdem aber deshalb, weil die Konvertirungsoperation der 153Millionen- schuld, falls selbe während des Provisoriums vorgenommen werden müßte, durch die Anhänger der Bank leiht ausgebeutet Werden fönnte. Auf eine Bank auf Kündigung könne die Nationalbank ni&t eingehen, auch wäre die Geschästswelt an- dauernd in Unsicherheit. 5 S 24. Januar. (W. T. B.) Die österreichischen und die ungarischen Minisier haben heute eine gemein- same Konferenz abgehalten. Jn derselben wurde allseitig auf das Lebhafteste die Absicht, sich über die s{webenden Fragen zu einigen, bekundet. Für morgen is eine Konferenz bei dem Minister-Präsidenten Tisza anberaumt. Danach findet voraussihtlich ein Kronrath unter dem Vorsißte Des Kaisers statt. Großbritannien und Jrland. London, 24. Januar. (E. C.) Der Minister des Auswärtigen, Lord Derby, hatte gestern Audienz bei der Königin. Die Königin und der Hof werden heute von Windsor nah Gosport und dann mit der Königlichen Dampfyacht „Alberta“ nah Osborne reisen. Bei der gestrigen Parlamentswahl für die Graf- schaft Waterford an Stelle des verstorbenen Sir John Esmonde erhielt der in leßter Stunde als Bewerber aufge- tretene Homeruler Delahunty von den 2333 abge- gebenen Stimmen 1799, der liberale Bewerber, Leh- mann, ein. Deutscher der Herkunft nach, nur 534. Der Fälscher Charles Brent, dessen Auslieferung an die Vereinigten Staaten von si reden machte, ist mit dem Dampfer „Parthia“ unter Obhut des hiesigen Polizei- Inspektors Shore am 7. Januar in New-York angekom- men und Tags darauf in Begleitung eines amerikanischen Beamten nach Louisville abgeführt worden. 4 (A. A. C.) Lord Ongley, ein irisher Pair, ist am Sonntag in Bushey Lodge, Teddington, in seinem 74. Lebens- jahre gestorben. Da er niemals vermählt gewesen, geht der Titel an seinen Neffen über. Die chinesishe Gesandtschaft, die in London eingetroffen ist, hat in erster Reihe den 2weck, eine Prolongirung des Vertrages von Tientsin, der in 1858 nah dem Friedens\{lusse zwischen England und China unterzeichnet wurde, zu ratifiziren. Ferner überbringt sie eine Depesche, welche die demüthigsten Entschuldigungen der chinesischen Re- gierung wegen der Yunnan-Affaire enthält. Schließlich ist sie beauftragt, der Königin von England und Kaiserin von Jn- dien Versicherungen der Freundschaft und Achtung Seitens der verwittweten Kaiserin von China zu überbringen. N (K. Ztg.) Für dieses Fahr ist die Zusammen ku nft der Vereinigten Handelskammern von Englan d auf die Tage vom 20. bis 22. Februar im Westminster Valace Hotel hierselbst anberaumt. Außer dem russishen Zollwesen wird der zukünftige Handelsvertrag mit Frankreich eine Hauptrolle in den Verhandlungen spielen, obwohl der bestehende Handels- vertrag noch nit gekündigt ist, und die Kündigung zwölf Monate vor Abbruch erfolgen muß. Verschiedene größcre Handelskammern haben von der Einladung des Auswärtigen Amtes Gebrauch gemacht, und den Herren vom Auswärtigen Amt, und Gavard, dem ersten Botschaftssekretär hiesigen französishen Botschaft, ihre Wünsche Bedenken in dieser Angelegenheit vorgetragen. freundliches Entgegenkommen gefunden, auch seinerseits mögliche Berücksichtigung ihrer Vorstellungen zugesagt. Einer Deputation, an deren Spiße die Lords Devon und Nelson, General Sir R. Wilbraham, Parlaments- mitglied Stanhope u. A. standen, bestätigte der Minister des «znnern vorgestern die Angabe, der zufolge die Regierung die Begründung von vier neuen Bischofsdiözesen neben den bereits neugegründeten St. Albans und Truro beab- fihtigt. Hr. Cross erklärte, wenn die Anhänger der Staatskirche der Regierung beistehen wollten, unterliege die Durchbringung eines wirksamen Geseßes kaum einem Zweifel. Die Admiralität hat die Fertigstellung des Panzer- Thiffes „Temeraire“ (8 Geshüße, 8412 Tonnen, 7000 Pferdekraft) bis 30. Juni anbefohlen.

Frankreich. Paris, 23. Januar. (K. Ztg.) Der Konjeils-Präsident und der Siegelbewahrer forderten das Bureau der Kammer auf, sih zu vereinigen und zu prüfen, ob es nothwendig sei, das „Pays“ gerichtlich wegen eines Artikels zu verfolgen, der offenbare Beleidigungen gegen die Kammer und gegen die Regierung der Republik ent- hält. Das Bureau der Kammer sprach si einstimmig gegen jede Art Verfolgung aus, da es der Ansicht ist, man müsse es der öffentlihen Meinung überlassen, über die bona- partistishen Ausfälle, die von der Kammer nur mit Verachtung aufgenommen werden, das Urtheil zu sprechen. Das „Journal officiel“ veröffentliht heute den Ertrag der d.i- retten und der indirekten Einnahmen und Sléwern für das Jahr 1876 De Ertrag ergiebt, mit den Veranschlagungen des Budgets verglichen, einen Uebershuß von 153,276,000 Francs; mit den Erträgen des Jahres 1875 verglichen, ergeibt der Ueberschuß indessen nur 37,386,000 Frs. Der „Moniteur“ bemerkt zu dem heute veröffentlichten Etat des Ertrages der Einnahmen für 1876: „Unsere Finanzlage ist sehr beruhigend, und wir haben feinen Zweifel an ihrer Festigkeit. Aber sie ist so fes ‘an die Aufrechterhaltung des

der und

( äußeren Friedens und der inne- ren Ruhe gebunden, daß alle Parteien darin eine gemein- schaftlihe Aufforderung zur Vorficht erblicken sollten.“ Versailles, 23. Januar. (K Ztg.) Die Deputirten- ftammer nahm in heutiger Sißung nach furzer Berathung deu Gesegentwurf von Pascal Duprat über die Ernennung

€iner Untersnhungskommission über die in eFrankreich | Nach Ver- |

gemachten Anleihen fremder Staaten an. werfung des Antrags von Gaste, daß die Senatoren und Depetirten nicht zugleih General-, Arrondissements- nnd Ge- meinderäthe ¡cin können, vertagte sich die Kammer bis zum Freitag, weil am Donnerstag der Budgetaus\huß ernannt werden soll.

_Spanien. Madrid, 22. Januar. Eine offizielle Depesche meldet, baß die Operationen, welche die Konskription be- lreffen, in den baskischen Provinzen überall, wo die die Munizipalitäten vertretenden Delegirten der Regierung die Listen der jungen Leute, die im Jahre 1877 das Loos zu ziehen haben, aufstellten, mit Regelmäßigkeit vor sich ge- gangen sind.

Die „Ag. Hav.“ meldet dagegen aus Bilbao, 23. Ja- nuar: Die Rekrutirun gslisten sind phne einen anderen Zwischenfall als die Proteste der Munizipalitäten aufgestellt

Kennedy |

Bei beiden Herren haben die Bittsteller ein ! und Hr. Gavard hat |

+ zusiedeln, entspricht daher durchaus den Interessen der Hohen

| mächten, wie mit einem gänzlichen Abbruch der diplomatischen

worden ; unter der Bevölkerung aber herrs{t große Aufregung. Der General Quesada hat Truppen nah Navarra und Bis- kaya gesandt, welche die verlafsenen Stellungen wieder beseßen sollen.

Italien. Rom, 22. Januar. Der König wird noh einige Tage in Rom verweilen. Der Minister des Fnnern hat sich auf etwa 10 Tage zur Erholung na

alabrien begeben. Der Conseil3-Präfident wird Hrn. Nicotera während defsen Abwesenheit vertreten.

24. Januar. (W. T. B.) Die De utirtenkammer hat heute den gesammten Gesegentwurf, betreffend die Miß- bräuche bei der Geistlichkeit mit 150 gegen 100 Stimmen angenommen.

Türkei. Konstantinopel, 24. Januar. (W. T. B.) Der Sultan is} bisher durch Unwohlsein verhindert ge- wesen, die Botschafter in Abschiedsaudienz zu empfangen.

Paris, 24. Januar. (W. T. B.) Aus K onstanti- nopel wird der „Agence Havas“ gemeldet, die Pjorte be- absihtige von Frankreich einige Offiziere behufs Ein- rihtung der Gensd'armerie und von England cinige Finanzkapazitäten behufs Reorganisirung der Finanzen zu crbitten.

London, 25, Fanuar. (W. T. B.) Der Kanzler der Schaßkammer Northcote und der Staatssekretär des Ju- nern, Croß, wohnten gestern einer von etwa 5000 Personen besuhten konservativen Versammlung in Liver- pool bei. Der Schatzkanzler kam in seiner Rede auch auf die Orientfrage und bemerkte dabei, die Erhaltung des Friedens fei wesentlich für Englands Interessen. Die Regierung hege die lebhafteste Sympathie für die Christen im Orient, aber die Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Türkei sei ein Schritt, der die ernsteste Erwägung erheishe, die Regierung habe deshalb eine FJntervention nach Möglichkeit einzus{rän- fen und jeden Zwang zu vermeiden gesucht. Durch unwürdige Eifersucht gegen Rußland habe \ich die Regierung niemals beeinflussen lassen, und ebenso habe die Regierung niemals die Absicht gehabt, für die Türkei mit den Waffen einzutreten. Die Türkei habe unbedahtsam gehandelt, indem sie die Vorschläge der Konferenz abgelehnt habe. Staats-Sekretär Croß hob hervor, daß die Aussichten auf Erhaltung des Friedens im gegenwärtigen Augenblicke günstiger seien, als sie seit langer Zeit gewesen.

Pera, 23. Jatiuar: (

Die „Köln. Ztg.“ läßt sich von hier telegraphiren: Vorgestern fand auf der österreichishen Bot- schast die Unterzeichnung des Schlußprotokolls über die Kon- ferenzsißzungen statt, welhes indessen, auf die rein formelle Seite sh beschränkend, keinerlei neue Forderungen stellt. Da die Vertreter der Pforte wegen einer Ministerrathssißzung niht erschienen waren, so wurde ihnen das Schriftstück Zur Unterzeihnung zugesandt. Die Pforte bereitet die Ausgabe eines Blaubuches vor, welches sämmtlihe auf die Konferenz bezügliche Aktenstücke enthalten soll. Vorgestern hat sie ein ck r : é e e L a 5 Sendschreiben an ihre sämmtlichen Vertreter im Auslande ge- richtet. Die Vertreter der Pforte in London, Wicn und Rom bleiben nah wie vor auf ihren Posten, auch Sadik soll in Paris verbleiben. Der frühere Marine-Minister Ahmed Kaisserli ist zum ersten Senator ernannt worden. Fürst Ghika, der Vertreter Rumäniens, bleibt in Konstantinopel. Wie in gut unterrihteten Kreisen versichert wird, hat die Pforte ih eingeredet, daß sie moralish des Waffenstillstandes entbunden sei, da derselbe nur für die Konferenz ad hoc be- stimmt gewesen sei und mit dem Schluß der Konferenz selbst- verständlich erlöshe. Jn militärischen Kreisen spriht man dem- gemäß schon von einer baldigen Wiederaufnahme der Offensive gegen Serbien. Doch werden über Nacht wohl ruhigere Ge- danken kommen.

Aus St. Petersburg, 6./18. Januar, wird der „Wien. Abdpst.“ u. A. von ihrem Korrespondenten geschrieben : „Als Se. Majestät der Kais-r in Moskau ih über die politische Lage aussprach, war ein diplomatisches Einverständ- niß der sechs Großmächte noch nit erreiht. Heute sind die Verhältnisse andere. Die Großmächte sind einig in ihren For- derungen an die Hohe Pforte und der Sultan hat eine Ver- fassung verkündigt, von deren Einführung vielleicht ein ¿leiner Erfolg erwartet werden kann. Es fann daher von einer einseitigen Kriegserkflärung MRuß- lands nicht mehr die Rede sein. Sollte die Hohe Pforte, was leider zu befürhten ist, die wohl- gemeinten Vorschläge der Konferenz verwerfen und dadur die Botschafter nöthigen, Konstantinopel zu verlassen, so würde dennoch die russishe Armee nicht die türkische Grenze über- schreiten, ehe die Großmächte sich über weitere Schritte ent- schieden haben Die Ansiedlung der Tscherkessen, namentlih in der Nähe von christlihen Dörfern, war ein Fehler, welcher der Türkei theuer zu stehen kommt, denn diejen rohen, alle Arbeit scheuenden Räubern fällt ein großer Theil der in Bulgarien verübten Grausamkeiten zur Last. Die Forderung der Konferenz, die Tschertessen aus Europa zu entfernen und in mohammedanishen Gegenden Asiens an-

Pforte.“

Die „Fndependance belge“ schreibt über die orientalishe Angelegenheit : „Was wird aus dieser Situation hervorgehen? Der unmittelbare Krieg? Gewiß niht, denn Niemand will ihn, sondern ein mehr oder weniger gespannter Zustand der Dinge, der nothwendig zum Frieden führen muß, wenn die neuen Räthe des Sultans, den Gegnern des otto- manischen Reiches für die Zukunft jeden Vorwand zur Inter- vention oder zum Proteste benehmen. Dazu wird es ihnen genügen, die durch die Verfassung verheißenen und durch die Gegenvorschläge, über welche die türkischen Bevollmächtigten zu unterhandeln bereit wären, wieder in Erinnerung gebrachten Reformen zu verwirklichen.“

Der „Petersburger Herold“ sqhreibt: „Wie schon früher angedeutet worden, so erhalten auch wir heute die Bestätigung, daß die Abreise der Gesandten und Bevoll- mächtigten Europas aus Konstantinopel als ebensowenig gleichbedeutend mit einem völligen Aufgeben der Verhand- lungen in Sachen der orientalischen Frage unter den Groß-

Beziehungen zur Pforte zu betraten ist. Die Verhandlungen

i |

unter den Mächten, wie sie dur die neugeschaffene Situation erforderlih werden, werden zwischen den einzelnen Kabinetten fortgeführt werden. Russischerseits wird nah der Abreise des Generals Zgifatieff der Botschafts-Rath Nelidow in Stambul die Geschäfte führen.“

der hiesige türkische General-Konsul Sermet Effendi dem Grafen Andrassy auch mit, daß er im Laufe des Nachmittags ein Telegramm vóm türkischen Botschafter in Wien erhalten habe, in welchem derselbe ihn davon benabr:htigte, daß er heute Morgens hier anlangen werde, um mic dem Grafen Andrassy zu konferiren und werde er dabei vom ersten Botschastssekretär, ¿alkon Effendi, begleitet sein. Zugleih wurde der General- Konsul aufgefordert, im Hotel de l’Eurove Quartier für den Botschafter und seinen Begleiter zu bestellen. Heute Vormittags begab sich nun der Botschafter zusammen mit Falkon Effendi zu Graf Andrassy, mit dem fie dann eine längere Besprehung hatten. Der Hauptinhalt der Mitthei- lungen, die der Botschafter dem Minister machte, soll, wie verlautet, die von nun an, während der „Pause“, von der Pforte zu befolgende Politik betroffen haben, die hauptsächlich darin gipfeln würde, daß die türkishen Staatsmänner jede Provokation vermeiden und \ich dafür desto emsiger den inne- ren Reformen widmen würden. Auch habe fich die Pforte ents{lossen, die günstige Gelegenheit, die sich jeßt ihr dar- bietet, auch dazu zu benüßen, um mit Serbien Frieden abzusc ließen, und hoffe sie, daß dann au Montenegro, um nicht gänzlich isolirt dazustehen, sich beeilen werde, die ihm dargereichte Versöhnungshand anzunehmen.“ -

Paris, 23: Januar. Wie der „Köln. Z.“ von hier telegraphirt wird, stattete der Minister des Auswärtigen, Herzog Decazes, im heutigen Ministerrathe Bericht über den jeßigen Stand der orientalischen Frage, in welchem er sih, dem Vernehmen na, dahin aussprach, daß er nicht an den Ausbruch eines Krieges glaube. Auch die hiesige Börse ist sehr gut gestimmt und begrüßte den Abbruch der Konferenz mit einer Haufse von einem Franken.

Nach einem Bericht des englishen Konsuls von Rust- {uk hat es si bei der Untersuchung gegen Schefket Pascha herausgestellt, daß die Zahl der auf seinen Befehl getödteten Bulgaren 194 beträgt, darunter 166 Männer, 8 Frauen und 20 Kinder.

Aus Salonichi shreibt man der „Pol. Corr.“, daß die massenhaften Truppentransporte, welche diese Stadt im leßten Jahre passirten, nunmehr beinahe aufgehört haben, da jüngster Tage die leßten Abtheilungen per circa 500 Mann nach Konstanti- nopel eingeschifft worden sind. Es dauern jedoch die Neftruti- rungsarbeiten fort, und auch die Organisirung der National- garde, welche für das Vilajet von Salonichi auf sieben Tabors zu je 800 Mann gebracht werden soll, wird eifrigst betrieben. Große Massen von Zwieback und Heu werden durch die Ne- gierung aufgekauft. Die muselmanische Bevölkerung aller Schichten ist kriegerish gesinnt und hofft mit Zuversicht auf einen vollständigen Sieg über die Russen. Die Türken ergehen sich in argen Schmähungen gegen England, auf dessen Mlianz sie mit Sicherheit gerehnet hatten. Gegenwärtig herrsht in Salonichi vollkommene Ruhe; für den Fall, als jedo der Krieg zwischen der Türkei und Rußland ausbrechen sollte, würde sih die Sachlage verändert gestalten. Mit Aus- nahme von Konstantinopel“ ist, wie bereits die blutigen Beweise vorliegen, in keinem Theile der europäischen Türkei der mohamedanische Fanatismus reger als in Salonichi. Sollten nun die türkishen Waffen unterliegen, so steht nah der Meinung aller Landeskundigen ein offener Angriff der Türken auf die niht muselmanischen Bewohner dieser Stadt, insbesondere jedoch auf die Konsulate und Franken zu be- fürchten. Die Kriegssteuer wird in der ganzen Provinz mit furhtbarer Strenge eingetrieben. Das Ergebniß derselben in der Provinz Macedonien wird auf 34 Millionen Fres. verans{hlagt, welhe unverzüglih nach Konstantinopel abge- liefert werden müssen. Die fortgeseßten W:llkürakte der türkischen Beamtenwelt mahnen nicht entfernt daran, daß die Türkei konstitutionell geworden ist.

Der Augsb. „Allg. Z.“ wird von einem Korrespon- denten geschrieben :

Auf dem ferbischen Kriegsschauplaße werden umfassende Vor-

kehrungen für den Fall getroffen, daß die Feindseligkeiten fortgesett werden. Besondere Aufmerksamkeit widmet man dabei der Stadt Krusewaß. Oberft Lesjanin, Corvs-Kommandirender des Morawa- Corps, wurde gleich na feiner Anstellung na Krusewaß befohlen, um die Befestigungen zwischen Gaglowo und Krusewaß :u vervoll- ständigen. Schon vor sech3 Wochen war der Oberst Jlija Tscholak Antics, der frühere Kommandant der FJhar- Armee, nach Krusewaß abgeschickt, um unter Assistenz des Generalstabs - Chef Major Djordjevics die Befestigungen um Krusewaß mögli fest und sicher zu maden. Nach den Be- richten, wele von Ilija Tscholak Antics aus Krusewaß vorliegen, ist die Strecke, welche man befestigt, eine Meile lang; sie hat den Zweck, die Straße von Djunis und von Mali-Schiljegowaß nah Krusewaß den Türken unpassirbar zu machen. Zu diesem Zweck verden östlich und südöstliÞh von Krusewaß Redouten und Stern- \canzen aufgeworfen. Da man aber beim Graben der Redouten taum 2 Fuß tief auf Felsen gestoßen ist. so mußte man den Felsen sprengen, um die Redouten zu Stande zu bringen. Auf diese Weise sind die serbischen Befestigungen um Krusewaß herum in sehr guten Stand gesetßt. Die Fachkundigen betraten die neuen Positionen vor Krusewaß als sehr günstig, ihre Befestigungen aber ebenso stark, wie diejenigen von Djunis waren; denn um Krusewaz arbeiten fünf Bataillone (3000 Mann) f{on 2x4 Monate an den neuen Befestigungen. Bis der ältere Bruder Krusewaßz von der östlichen und südöstlichen Seite sichert, arbeitet der jüngere, Lazar Tscholak Antics, mit zwei Ba- taillonen der Krusewaßer Brigade an der Befestigung der Jankova Klifsura. Hier ist die Arbeit insofern leichter, als die ganze Gegend für die Vertheidigung viel vortheilhafter gelegen ist, als diejenige im Osten. Jankova Klifsura ist ein Engpaß und sonach leit in Ver- theidigungszustand zu seßen.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 23. Ja- nuar. (S1. Petersb. Herold.) Am 20. Januar ist _DEr Prinz von Oldenburg, Commandeur des Grodnoschen Husaren-Regiments, und der General-Adjutant Woronzow- Daschïow nach Warschau abgereist. Der Herzog von Edinburgh beabsichtigt, wie die „Ag. gen. russe“ meldet, sih in Begleitung seiner Hohen Gemahlin, der Großfürstin Marie Alexandrowna, in nähster Zeit von Malta nah Athen zu begeben.

Odessa, 18. Januar. (K, Ztg.) Die Verlegung des hiesigen adeligen Fräulein-Jnstituts nah St. Peters- burg und Moskau, die {hon mehrfah von verschiedenen Seiten als unmittelbar bevorstehend gemeldet wurde, ist jeßt nah einem Erlaß des Unterrichts-Ministers an die Direktorin des Jnstituts endgültig aufgegeben, da die Regierung dur die errichteten Batterien die Stadt für vollständig gedeck und gesichert hält. Desgleichen verbleiben hier aus demselben Grunde sämmtliche Kaiserliche und städtische Behörden und Institute, deren Verlegung früher ebenfalls in Aussicht ge- nommen war.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. Ja-

Aus Pest wird dem Wiener „Fremdenbl.“ vom 23. telegraphirt: „Während des Empfanges in der Hofburg theilte !

nuar. Zu Ehren des in Stockholm anwesenden Bruders des

Königs von Dänemark, Prinzen Johann von Glü&s-

burg, fand gestern im Königlichen Schlosse eine Galatafel | lifsation zugänglih

statt. Man denkt an die Anschaffung eines neuen Ge- wehrs anstatt des Remingtongewehrs, indem man zur Er- kenntniß griangi ist, daß leßteres, was die Schußschnelligkeit betrifft, unter den meisten anderen Gewehren steht. Es sind im vorigen Jahre schon einige Versuche mit neuen Gewehr- modellen gemaht worden, und hat sih dabei besonders ein vom s{wedischen Kapitän /

nismus in mehrfacher Beziehung als besonders vortheilhaft erwiejen. Nach dem Budgetvorschlage für 1878 werden die Einnahmen mit 77,400,000 Kr., die Aus- gaben mit 78,222,500 Kr. berechnet. Ausgabesumme noch 8,777,500 Kr. für Verzinsung und Amortisation der Staatsschuld hinzu. Zur Deckung des Unter- schiedes sind 8,000,000 Kr. vom vorigen Jahre vorräthig und

1,600,000 Kr. gedenkt man dem Uebershus}e der Reichsbank zu ent- }

nehmen. Einer derwichtigsten Punkte in dem den Reichstagsmit-

liedern behändigten Etat-Vorschlage ist unzweifelhaft das Fromemoria, mit welchem der Kriegs-Minister Staatsrath Weidenhjelm im Staatsrathsprotokoll m 30. Dezember 1876 seine Mehrforderungen für Militärzwecke motivirt. Derselbe führt darin aus, daß die Adoptirung der allgemeinen Wehrpflicht in dem Umfange, wie sie der Heeresordnungs- vorshlag von 1875 umfaßt, bei den weit auseinandergehenden Anfichten zwischen Regierung und Kammer eine. jorität für den Augenblick unmöglich mache. Da nun unter diesen Umständen eine \s{hleunige totale Umbil- dung Des Heerwesens jetzt unausführbar, glaubt das Kriegs - Ministerium dieses Ziel am besten durch grad- weise Entwicklung des Vertheidigungssystems erreichen zu fönnen und hat in Folge dessen der Generalstab Auftrag zur Ausarbeitung diesbezügliher Vorschläge erhalten. Der Uebergang zu der definitiven Heeresordnun g dürfte einen Zeitraum von 15 Jahren in Anspru nchmen. Da jedoch die Zeit für völlige Entwielung des ne! Bestimmtheit angegeben werden Ministerium befürworten zn müssen, daz der erste Entwicke- lungs\ritt hon an und für sich eine bedeutende Mehrung der Streitkräfte mit ih führe und zugleich eine ebenso leite,

wie geordnete Mobilisirung der Armee erleihtere. Dabei dürfe | niht übersehen werden, daß das, was das alte System Gutes | ehe man durch die |!

und Festes bietet, nicht gestrichen werde, Neuerung genügende Aequivalente erhalten habe. sei die Jndelta - Armee, die jezige Stüßze für das Heerwesen, vorläufig beizubehalten, ebenso wie die Nüstungs- und Notirungslasten, wenn auch mit einigen Erleichterungen, weiter bestehen werden.

Deshalb

die für 1877 zu selben 6,024,700 Kronen. Die Hauptpunkte beitrag 400,000 Kr., verlängerte Uebungen der Armee 437,800 Kr., Bewehrungsmannschaften 995,000 Kr., Baracken 16,200 Kr., Jntendantur 872,600 Kr., Artilleriematerial 1,000,000 Kr. Der Marine-Etat weist gegen das Vorjahr ein Plus von 752,200 Kr. auf. Die Einkünfte 1876 ergaben 5,800,000 Kr. mehr als berechnet, und der Gesammtübers{uß beziffert sih auf 8 Millionen Kronen.

: Christiania, 19. Januar. Der Seemannsverein in Christiania hat die egierung ersuht, einen Vorschlag wegen Anschaffung eines oder mehrerer Rettungsschiffe zur Benußung während des Winters an den norwegischen Küsten dem Storthing vorzulegen.

Amerika. Der „Times“ wird von schen Korrespondenten unterm 21. ds. telegraphirt :

_ Ber Plan zur Losung der Präsidentenwahl-Frage bildet das auss{ließlice Unterbhaltungêthema im ganzen Lande. Die ge)ammte Handelêswelt begünstigt denfelben und die Semäßigten bei- der Parteien im Kongreîte unterstüßen ihn. Die Exrtremisten an]tanden den Vorsblag. Die demokratiscen Gegner wollen den Plan jo geändert haben, daß er der Wahlkommission die Befugniß ertheilt, die Wahlberichte der zweifelhaften Staaten zu revidiren. Vie republikanischen Gegner wollen dies verboten wissen. Die ver- eintgten Auëscüsse in beiden Häusern sind ents@lofsen, die Annahme des Planes in seiner jeßigen Fassung durtzusetzen und alle Amendements zu bekämpfen. Allgemein herrs{t der Glauke vor, daß der Plan Tilden begünstigt, weshalb die Opposition stärker unter den Republikanern als unter den Demokraten ist. Die Mel- dung aus Washington von einem Opposition3meeting erzeugte eine wahre Fluth von Telegrammen an Kongreßmitglieder von Geschäfts- mannern allerwärts, worin auf die Annahme der Maßregel gedrun- gen wurde. ie Staatslegisl[aturen, Handelsbörsen, Geschäft8- organtsationen und öffentliche: Versammlungen erflären sich für den Plan und erzeugen eine starke Kundgebung der öffentlihen Stimmung, welchbe die Opposition einiger- maßen verwirrt. Auch die Opposition bat es nit an einigen Kund- ebungen fehlen lassen. Die republikanis{en Mitglieder in der Legis- atur von Indiana haben Senator Mortons Opposition einstimmig ge- billigt. Hauptsäblich durch Präsident Grants Anstrengungen konnte der vereinigte Ausschuß den Plan mit solcber Einstimmigkeit beriten. General Grant wird den ganzen ibm zu Gebote stehenden administra- tiven Einfluß aufbieten, um dessen Annahme zu sichern. Da ein Mebr- heitsvotum in jedem Hause ihn passiren wird, ist die Opposition {chwerlih stark genug, um zu reüssiren. Beide Häuser begannen die

Senator Edmunds (Republikaner) bielt eine den

Debatte gestern. 1 Plan begünstigende kräftige Rede. Die Abgg. Chittenden (Republi- und Tarbor beanstandeten die Bill

kaner) unterstükten und Willis

lm Repräsentantenhause. Die Demokraten bielten am Montag einen

Caucus, um si über ihre Politik zu verständiger. Anstrengungen um eine Abstimmung in jedem Haufe am

werden gemacht werden, Präsident Grant hat erklärt, er werde

desselben sind Rotirungs-

ihrem amerifani-

es

4 )

S Ie

Donnerstag herbeizuführen. die den Plan verkförpernde Bill ohne Verzug unterzeichnen.

Afrika. Kairo, 6. Januar.

aus Aegypten geschrieben : „Der französisde Kaufmann Pierre Arnoux, welcher nah drei- jährigem Aufenthalt in Soa dieses Land im Juli des vergangenen Jahres mit seinen Waaren verlaffen hatte, derselbe, welcher auf dem ege nah Sela der italienishen Erpedition unter Marquis Antinori begegnet war und den Kapitän Martini zurückgeleitete, weilt seit eluigen Wochen in Kairo. Herr Arnour war von Menelek, dem ontge von Schoa, mit einer Botschaft an den Khedive und an die europäischen Kabinete betraut worden, war aber Seitens des hiesi- gen Ministeriums des Aeußern keiner Antwort gewürdigt worden. Der Khedive wollte ihn nit empfangen. Daß der König von Scoa, für dessen aufgeklärte Denkungsart die besten Belege vorliegen, sich eines remden Kaufmanns bediente, um seine Botschaft zu übermitteln, darf Pei den bestehenden Verhältnissen zwischen Aegypten und Abesjinien nicht befremdeu. Jn dem Briefe, dessen Ueberbringer Herr Arnour ist, beantwortet Menelek zunächst eine frühere Botschaft des thedive, bedauert, die bei dieser Gelegenheit verheißenen Geschenke e erbalten zu haben (dieselben fielen in die Hände der Mörder von Munzinger Pascha), und betheuert, daß ihm nidts mehr am Herzen lieze, als mit Aegypten und der übrigen

Der „Köln. Ztg.“ wird

G. Envall erfundener Schloßmecha- |

Es fommen dann zur |

Ma- |

neuen Heerwesens nit mit | kann, glaubt das Kriegs- |

i Unter den Positionen des Haus- | E sür 1875 wird besonders der 4. Haupttitel, Militär- | udget, Kämpfe im Reichstag veranlassen. Dasselbe übersteigt | Zwecken eingeseßte Summe um |

Welt in freundlihem Einvernehmen zu stehen und sein Land

| dem auswärtigen Handel und den Segnungen der europäisben Civi- ] zu machen. Dann aber beshwert fi der König | Uber das die Selbständigkeit seines Lantes bedrobende Vorgehen der | Aegypter auf allen Seiten, über die Einverleibung der Küstenfstriche, | über die Entsendung eines Geshwaders an die Somali-Küste, über { die Truppenbewegungen am oberen Blauen Nil nah Fesoglu und | die Erpeditionen auf dem Sobut, welche in die Galla-Länder ein- | zudringen streben und so sein Reich von i den widerrechtlihen Angriff \{ließlich, lethin auf Sade naturgemäß auc „Wie soll man sib“, heißt es dann weiter, mit dem Interesse zufammenreimen,

de! den Aegypten feinen Nabbar gewagt habe, dessen gerechte h { die seinige sein müfe. alle dieje Thatsachen | der Khedive in seinem Schreiben an vernehmen und friedlichen Verkehre zu | und zum Schlusse wagt sch Menelek | derung beraus, der Khedive möge die L | weder dur Abtretung eines Hafens an Sog, oder durch Gewähr- leistung eines jollfreien Durhzuges für die Waaren dieses Landes dur den von ihm beseßten Küstenstrib beglaubiaen. Gvörderung wurde bekanntlich auch vom Köni e Fokß als Unterpfand für den zwischen Abessinien und Ÿ gyvter vi (

L. L . e R p - . C. 7 S vesestigenden Daß Aegypten freiwillig nie auf ot

z nehmen betbeuert“, geradezu mit der For-

A e FTyi od Frteden.

eleßten Hafenpläte Verzicht leisten werde, mag als eben so gewiß |

| Angestelt erscheinen, als die Unmögli&keit einer gewaltsamen Weg- | hme der Inselstadt von Massaua durch die Krieger des Königs Cr Pr Ss A N + “At A | Iohannes. Was aber Acgypten zur Beruhigung Akbessiniens zt | Ten vermag, ohne sich dadur zu |chaden, denn es würde vom Auf s{wung des Vandels nur selbst gewinnen, das wäre Ei auf den zweiten Punkt der Forderung des Kt | Durzug für die Waaren aus dem Innern, 11% Zoll erhoben werden, vor Allem aker Aufhebung des Waffen einfuhrverbots. Will Aegypten aufrichtig auf jede Eroberung so kann ihm au nit daran gelegen

Abessiniens Verziht leisten, lein, feinem Verlangen naß Waffen zu willfabren.

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Aus dem WolffsHen Zelegraphen-Bureau.

Arnsberg, Donnerstag, 25. Januar, Morgens. Gestern Abend ist bei der Station Oeventrop (der RNuhrthalbahn) ein kombinirter Güter- und Personenzug auf einen Güterzug gc- ltoyen ; 3 Personen haben dabei den Tod gefunden, 15 andere ind verwundet.

Washington, Repräsentantenfkammer welche prüfen soll, verfajsungsmäßig habe, als er bei interveniren ließ. des Comité - Antrages, schäftigt. Washington, Donnerstag, 2. Januar.

Die ernannt, die ihm

Donnerstag, 2. Januar. hat eine Kommission ob der Präsident Grant zustehenden Befugnisse den leßten Wahlen i Der Senat ist

betreffend die

im Süden Truppen mit der Berathung

2 l nnerstag 11 _Der Shat- etretär macht die demnächst erfolgende Einberufung von 10 veiteren Millionen s/2ger Bonds zur Amortisirung bekannt.

] 1

Neichstags - Angelegenheiten.

Bei der engeren Wahl zum Reich8tag? wurde gewählt: Im 9, Swbleêwig-Holsteiner Wahlkreise: Graf von Holstein auf Waterneverstorff, Kreis Ploen, mit 11,416 Stimmen. Sein Gegen- kandidat Cigarrenarbeiter Reimer in Altona erhielt 4823 n

5 - Landtags- Nngelegcnbriten.

der Justizverwaltung für das ahr vom 7/78 weist nah: an Einnahmen 45,377900 K ges 000 Æ für 1876, mithin + 2,562,900 M. Diese Sum- nen vertheilen sih auf folgende Posten: 1) an Gerictsfosten, ein- chließlih der von den Gerichten zu verrednenden Stemvel und aaren Auslagen: 41,064,090 6 gegen 39,000,009 A (+— 2,084,600 .). ) An Einnahmen, welche als Emolumente der Beamten zur Ver- wendung fommen : 1,956,201 Æ gege: L91201 M (4- 40 950 Q. 3) E An Strafen: 1,675,540 Æ gegen 1,2413290 M. O #Æ). 4) An Zurisdiktionsbeiträgen : 59590 M gegen (460 M (— 11,910 M). 5) Antheil an dem Akbeitsverdienst der geritlien Sesangenen: 483,330 #4 gegen 445,700 M (+37,630 M). 6) Miethen und jonstige verschiedene Einnabmen : 120,078 M 111,198 M (+ 8880 M). 7) Für die Justiz-Offizianten-Wittwen- fasse: 72,600 M gegen §4,000 Æ (—11,000 M). Die A u8gaben beziffern sih: 4, Dauernde Ausgaben: 67,258,300 Æ (darunter künftig wegfallend 27

(7,093 A) gegen 65,615,000 4, also +1,643,300

Æ Bon leßteren fallen 771,035 # unter die Rukrik: Kriminalkosten. B.: einmalige und außerordentliche Ausgaben: 1,967,000 Æ darunter: zum Neubau eines Gefängnisses für die von dem Stadtgericht und dem Kreis- geridt zu Berlin zu vollstre&enden Gefängnißstrafen (fernere Rate) 95(0,000 A Auch die übrigen Poften des einmaligen und außer- zum Zwecke des Neubaues bezw. der

ordentlichen Ausgabe-Etats sind

Vollendung oder Erweiterung von Gerichtêgebäuden und Gefäng- nijjen bestimmt. Für die Justizoffizianten-Wittwenk4fe sind die Einnahmen für das Jahr vom 1. April 1877/78 mit 285,000 4, die A usgaben mit 399,000 in Ansaß gebrat. Das Plus der Ausgaben von 70,000 Æ wird aus den in früheren Jahren verblie- benen Uebershüssen gedeckt. : :

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Statistische Nachrichten.

Veber die Thätigkeit der Bezirksräthe im Groß- herzogthum Baden während des Jahres 1875 entnehmen wir dem „Statistischen Jahrbuch für das Großherzogthum Baden, VIII. Fahr- gang (1#75)“ folgende Mittheilungen: An Cutscheidungen in Ver- waltungêredttsadhen wurden getroffen: 1) Heimaths- und Bürgerreckt : 11 gegen 18 im Jahre 1874; 2) Vürgernußungen : 101 gegen 117 ; 3) Beiträge zu Gemeindezwecken: 35 gegen 56; 4) Kriegs- und Ein- quartierungê-Leistungen: 3 und 3; 5) Beiträge zu Kirchen- und Scul- verbänden : 87 bez. 39; 6) Wege-, Gemarkungs- u. \. w. Streitigkeiten : 14 bez. 20; 7) Streitigkeiten wegen Jagd, Fischerei, Waser: 10 bez. 6; 8) Streitigkeiten bei Gemeinde-, Bezirks- und Kreiswahlen: 3 bez. 5; 9) Zuständigkeit des Verwaltungsgerihts: 2 bez. 5; 10) Streitigkeiten bei Abrechnung ¿wiscen Lehrer und Gemeinde: 6 bez. 3; 11) Streitigkeiten, betreffend öffentlibe Armenpflege: 110 bez. 118. Die Gesammtzahl der Entscheidungen in Verwaltungsre{tssachen betrug im Jahre 1875: 382 gegen 386 im Jahre 1874. Entscheidungen in Verwaltungssachen wurden gefällt betreffs: 1) Nothwendigkeit öffentlicher Bauten: 68 gegen 60 im Jahre 1874; 2) Nothwendigkeit lonst öffentlicher Leistungen : 35 gegen 66; 3) Staatsgenehmigung zu Semeindebes{lüssen 95 bez. 105; 4) Dienftführung der Gemeinde- beamten : 97 bez. 71; 5) Tbeilbarkeit der Liegenschaften: 33 bez. 40; 6) Wirthschafts- und ändere Gewerbsfkonzessionen: 1015 bez. 1175; 7) Zulässigkeit gewerblicher Anlagen : 297 bez. 268; 8) Beschwerden in Baupolizeisachen: 55 bez. 34; 9) Gültigkeit von Gemeinde-, Be- zirê-- und Kreiswahlen: 24 bez. 54; 10) Cntlafsung von Gemeinde- beamten: 37 bez. 24; 11) geri{tlide Verfolgung von Gemeindebeamten : I Des 307 19) Genehmigung zur Theilung ges{lossener Hofgüter 68 bez. 71; 13) Anlage der Ortsstraßen , Feststellung der Bau- fluhten: 74 bez. 43; 14) Festseßung der Strafe wegen unbegründeter Nichtannahme von Gemeindewahlen: 18 bez. 21. Die Gesammtzahl der Entscheidungen in V:rwaltungsfachen belief sid auf: 2001 gegen 2143 im Jahre 1874. Bezirkspolizeilihe Vorschriften wurden erlassen :

Suden h:r gefährden, über | Z reim: welches | un?erem beiderseitigen Eine j Lauterkeit seiner Absichten ent-

Eine gleiche |

überschritten |

BPräsidentenwahl, be- |

Stimmen. |

| 81 bez. 62. Gutadten und sonstige F3le

auf: 910 bez. 989. Prüfungen der Abhzr | rehnungen wurden vorgenommen im Iak | im Jahre 1874.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. E : Mittag verstarb hierselbst Professor an dientgen Universität Iohann Christian P oggen rff. Am“

nber 1796 in Hamburg geboren, z:eibn

| bon früh auf den Gebteten der Physik und (

| !onder? 1ind seine Untersubungen über den Galvaniämu ]waftlichem Werthe. Im Fahre 1834 wurde er

| die biefige Universität berufen, ebenso nxahm ibu

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Bodenbacch t nommen, den Bes{bluß die Steuerbegünstigung betreffen, bz et er von der Regterung vorgelegte Gesetzen en Ankauf der Braunau-Straßwalchener Eisenbabn du wurde angenommen. Der ur elt die Direktion der 6 Staatsbahn mit der Waagtha letzt

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te Eisenbahnlinie Troppau-Trents Aus Wien meldet das

Der Recbtsbeistand des Grafen Genois macht bekannt æebruar-Ziehung der Genois-Loose nibt stattfindet. Genois habe bei dem Wiener Landesgericht ein Gesuch Aufstellung eines Kurators für die Loosbesitßer, um über Abwicelung

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gestrigen Tag

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rung des Verloosungësplanes und weitere Ubr Anlebens derart zu unterhandeln, das die Looëbesit der Ziehungen keinen Nactheil erleide, D werden voll ausgezahlt. Wie die „P hungen 5 Jahre lang eingestellt, die längert werden. Der Vorsitzende der Advokatenkammer, Dr. & Jet zum Kurator der Loosbesitzer in Vorsíblag gebracht worden. Bn Folge hiervon erlitten die Genois-Looîe (40 Fl. aominell) einen starken Preisrücgang. É / __ _VPaag, 24. Januar. E r hält ein Königliches Dekret, dur welbes die T ONSELTE Lon A. f d Z

Paris, 24. Januar. Nach cinem vom be: | „Journal officiel“ veröffentlichten Delrole inb die Ses rungen des Statuts des Crédit foucier de France genel worden. Zum Schatmeister deselben ift Renouard, zum Gc neur Tarbes ernannt. Der seitherige Gouverneur : jetnem Posten zurückgetreten.

Aus New-York vom Bureau gemeldet, daß der befri amerifanisben Fundirungs zu einer weiteren Einberufung Betrage von 10,000,000 Dollars

OCirag Von dürfte. Verkehrs-Anstalten. dweizerischbe Bundesrath hat mittelst reibe . d, den betheiligten Kantonsregierungen 2c. das von bahn-Direktion für das fünfte Baujahr| hardtunnels, nämlich für den Zeitabsnitt vom 1. Oftober 90. September 1877, aufgestellte Programm nebft Kostenvor- 3 i. Laut demselben wird angenommen, daß nternehmer die im Nactragsvertrag vom 21./25. September 9 für die Periode vom 1. Oktober 1876 bis 30€ 877 vorgesehene Arbeit leiste, und daß er den bis 30. eingetretenen Rückstand im Laufe der vier Jahre, in den Tunnel zu vollenden hat, naGhole, Leistung _auf die fraglichen vier Jahre gleihmäßig verthei verde. Vrierna erzeigt der Voransblag auf 30. September folgendes Ergebniß: Richtstollen (Tonventioneller Einheitsvreis : 809 Fr.) (,424,800 Fr., Erweiterung desselben (Einheitépreis 7,236,000 Fr. ,* Soblensc{liz (450 Sr.) 2,895,750 Fr, (450 Gr.) 2,400,300 Fr., Gewölbe (600 Fr.) 3,271,200 Fr. lager (400 Fr.) 1,989,200 Fr. Abzugskanal (70 Fr.)+ 350,910 Fr., Richtungstunnel (1500 Fr.) 217,500 Fr., Totalsumme 25,785,680 Fr. Wenn von diesen Gesammtkosten bis und mit 30. September 1877 abgezogen werden die Subsidienbeiträge der ersten viec Baujahre mit 15,232,575 Hr, jo verbleiben als Voranschlagsîumme für das fünfte Vaujahr 10,553,085 Fr. und mit Oinzurebnung der fünften Annui- tät von 3,148,148 Fr. stellt si der Subsidienvoransclag für fünfte Baujahr auf 13,701, 233 Fr, : i Southampton, 24. Januar. as Postdampfsciff Norddeutschen Llovd „Hermann“, welbez am 13. Ianuc von New-York abgegangen war, ift heute woblbebalten hier ange men und hat nach Landung der für Southampton bestimmten Païg- giere, Post und Ladung die Reise nad Bremen fortgeseßt. Der „Dermann“ überbringt 110 Passagiere und volle Ladunx. - Mit dem Dampfer „Hermann“ kehren ein Offizier, zwanzig Seekadetter und zwei Matrosen Sr. Majestät Schiff „Hertha“ in die Heimath zurück. Sie haben si in Southampton, wohin sie von lustralien mit einem englischen Dambpfer gelangi waren, an Bord des „Hermann“ eingeschifft. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutsch{en Lloyd

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New-York, 22. Januar. Das Postdamvf#chiff Norddeutschen Llovd „Baltimore“, welbes am 27. zember von Bremen und am 30. Dezember von Southampten ab- gegangen war, ist geftern wohlbehalten in Baltimore angekommen.

24. Januar. Das Postdamps\chiff des Norddeut- shen Lloyd „Amerika“, welhes am 6. Januar von Bremen und am 9. Januar von Southampton abgegangen war, ist heute wohlbehalten hier angekommen.

(W. L. B.) Der Hamburger Postdampfer „Her- der“ ist gestern Morgen 7 Uhr hier eingetroffen. __ New-Orleans, 22. Januar. Das Postdampfschiff des Norddeutschen Lloyd eDannover“, welchbes am 2. De- zember von Bremen und am 30. Dezember ven Havre abgegangen

ar, ist gestern wohlbehalten hier angekommen.