1877 / 24 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

gesehen von weniger erheblihen Modifikationen ift das früher vor- aeschlagene Tentamen gänzlich beseitigt, die Bestimmungen des S. 9 sind auf die Stellen der Abtheilungsdirigenten ausgedehnt, und das Regulativ über die Prüfung der Landrathsamts-Kandidaten vom 13. Mai 1838 ift gänzlich in Wegfall gebraht worden. Demgemäß lauten die &S. 1 bis 8, §8. 9 Nr. 1 und 2 und SS. 11 bis 18 des Sntwurfs wörtlih so, wie diejenigen Bestimmungen, über welche zwischen den beiden Häusern des Landtags in der vorigen Session ein Einverständniß erzielt, und gegen welche cin weiterer Ginspruch Seitens der Staatsregicrung nidt erboben worden war. Jn dem 8. 10 des Entwurfs sind die Vorschriften über den Befähigungs- nachweis bei der Berufung zu den Stellen eines Landraths, Kreis- und Amtshauptmanns und Ober-Amtmanns in den hohenzollernschen Landen zusammengestellt worden. Es sind hierbei im Wesentlichen die Besttmmungen

einem Kreistage präsentirten bezw. vorges{lagenen Landrath8- amt8-Kandidaten, foweit über dieselben ein Einverständniß erzielt worden war, festgehalten worden, jedoch unter Ausdehnung auf die auch ohne Mitwirkung der Kreistage ernannten Landräthe, Kreis- und Amtéhauptmänner und Ober-Amtmänner in den hobenzollernschen Landen, und unter Beifügung eines Zusates, nah welchem diejenigen Kandidaten, welche die Befähigung zum höheren Verwaltungs- oder Justizdienste nit erlangt haben, seit mindestens einem Jahre dem Kreise durch Grundbesiß oder Wohnsiß angehören müssen. Dagegen werden im Abs. 3 alle anderweitigen Beschränkungen in Bezug auf den Kreis der zu präsentirenden Personen aufgehoben. :

Im Abgeordnetenhause ist die neue Fraktionsliste erschienen. Nach derselben zählt die national-liberale Fraktion 174 Mitglieder, das Centrum 84 nebst 4 Hospitanten, die Fortschritt3- partei 66, die Freikonservativen 34, die Neukonservativen 24 nebst 2 Hospitanten, die Polen 14 und die Altkonservativen 9 Mitglieder. Zu keiner Fraktion gehören 19 Abgeordnete.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

London, 27. Januar. (K. Ztg.) Vom Kardinal Manning wird eine Abhandlung nach Originalquellen über die wahre Ge - schichte des vatikanischen Konzils angekündigt.

Mr. C. T. Nemton, vom Bri tishenMuseum, kegleitet von Mr. Percy Gardner, dem Kustos des Münzen-Departements, wird Anfanas nächsten Monats nach Athen reisen. Wie die „Academy“ erfährt, sollen beide die jüngst von Dr. Schliemann in Mykenae ausgegrabenen Gegenstände einer Prüfung unterziehen, um darüber der engliscken Regierung einen Bericht ctalida:

„Die Differential-Tarife der Eisenbahnen, ihre Entwicklung, Bedeutung und Berechtigung, nach amtlihen Quellen dargestellt von Friß Krönig, Regierungs-Affeffor und Mitglied der Königlichen Eifenbahn-Direkticn der Hannoverschen Staatsbahn. (Verlag von Franz Vahlen, Berlin 1377.)“ Der Verfasser dieser im Auftrage des Handels-Minister3 verfaßten Arbeit grenzt zunähst den Begriff „Diferential-Tarif" möglichst fest ab. Er weist nach, wie {on in der Vieldeutig- keit des Wortes der Keim für manche gegen die Differential-Tarife liegt, und wie sich dieser Begriff historisch entwickdelt und verengt hat, zugleiÞh mit dem Kampfe gegen Differentia!-Tarife. Bei der weiteren Darstellung der Agitation von Privaten und gewerblichen Korporationen gegen Differential-Tarife, findet au die Stellung der preuf: ischen Regierung zu dieser hcchwichtigen Frage eingehende Beachtung. Es ent- spri bt dem Gange der Untersuhung, daß auch die wichtigen Er- \ceinungen in der Literatur einer Besprehung unterzogen werden ; bierhin gehören die 1861 erschienenen Broschüre „Der Kampf gegen die Eisenbahnen mit besonderer Rücksicht auf die Differential- Tarife von Dr. jar. D. Otto Michaelis „Das Monopol der Eisenbahnen“ und „Die Diffe-

*{gitationen

rential-Tarife der Eisenbahnen“, von denen namentlich die leßtere die !

weitere Entwickelung der Tariffrage beeinflußte. Die im zweiten

Theil des Werkes im Refumé gezogenen Schlußfolgerungen des Ver- |

fafsers suchen über alle Erscheinungen, die von Gegnern und Freun- dea der Differential-Tarife als segensreiche oder verderblide Wir- kungen der leßteren hingestellt werden, an der Hand von thatsäch- libem Material Klarheit zu verbreiten.

Gewerbe und Sandel.

In der General - Versammlung der Weißbier-Afktien - Brauerei, vormals H. A. Bolle, wurde einstimmig Decharge ertheilt. Aus dem Bericht ist zu entnehmen, daß 23,5024 Tonnen Bier gebraut wurden; der Gesammtumsaß betrug 344,626 M1, die Unkosten beliefen sih auf 269,560 Æ, sodaß sich ein Bruttogewinn von 75,065 H ergiebt. An Abschreibungen sind 10,964 Æ in Rech- nung gestellt. Nach der Vilanz hat sich die beim Schluß des vor-

Berlin, 29. ZFanuar 1877.

Im Wissenschaftlichen Verein hielt am Sonnabend Abend

Hr. Dr. G. Nachtigal einen Vertrag über die Schwierig- Teciten und Hindernisse der Afrikaerfors{chung. Es sei wunderbar, sagte Redner, daß Afrika si so lange unserer Kenntniß entzogen habe, während dcr Forschertrieb der verschiedenen Kultur- völker zahlreihe Expcditionen nah dem Nordpol entsandt habe. Das Wenige, was wir von den Römern und Karthagern über Afrika wissen, könne rubig bei Seite gelassen werden ; auch die Araber hätten, trotdem fie noch südlich der großen Wüste Fuß gefaßt und ihr ganzes Naturell sie zum Wohnen in jenen Gegenden befähige, nit viel zur Kenntniß des Kontinents beigetragen; der innerste Kern Afrikas blieb au ibnen verschlosen. Noch weniger förderten die Portugiesen die Crforshung des Erdtheils, hatten sie doch weder die Sorg- lofigkeit, ncch die Expansionskraft der Araber. Beide Völker wurden fich diefer Kulturaufgabe niht bewußt, und ers in unserem Jahrhundert trieb religiöses Mitgefühl oder reger Wifsensdurst zahl- reiche Forscher nach Afrika. Wenn die Forschungsreisenden troßdem noch meist auf den Pfaden der Araber wandeln, so sei zu bedenken, da noch 70,000 deutse Quadratmeilen vershlofen vor uns liegen ; ein Beweis, wie ernst und groß die Schwierigkeiten sind, die fi dort dem Forscher entgegenstellen. Der afrikanis%e Kontinent ift wenig gegliedert und maßenhaft; {on in seiner äußeren Erschei- nung deutet er auf die Schwierigkeiten, die er den Reisenden ent- geaenstellt. Dem von Norden Eindringenden ist es vor Allem die Wüste Sahara mit ihren Gefahren und Schrecknifsen, die Redner aus eigner Erfahrung in lebendiger und anziehender Weise schilderte. Wenn in anderen Erdtheilen die Flüsse ein Eindringen in das Land ge‘tatten und ihre Ufer somit zu den ersten Pvnkten europäischer Civi- lifation heranwasen, fo trifft dies, mit alleiniger Ausnahme des Nil, in Afrika nicht zu. Die Ausgänge der großen Ströme sind durch undurchdringliche Sümpfe, durh Sandbänke versteckt und durch Deltas zerrissen; zahlreihe und mächtige Katarakte ers{weren al8- dann das Vordringen und hindern die Entwicklung der Dampffluß- \{chifahrt. Verhängnißvoll für den Reisenden ift ferner das Klima. Wenn man auch annehmen darf, daß es im Innern des Kontinentes gesunder ist, so macht es doch die Küstenstrihe zu Brutstätten der \{limmsten und gefährlichsten Krankheiten. Die {limmfste Zeit für den Europäer und Araber is die Zeit des Regens und der Fieber; der eingeborene Neger st gegen dieselbe we- niger _ empfindlih. Selbst ohne Krankheit is das Rei- jen in diesen Monaten entsetlich, theils wegen der furdtbaren Gewitter, als au besonders wegen der unaufhörlihen Belästigungen dur Termiten, Skorpione, Müen und bösartige Flie- en. Ihnen gegenüber kommen selbst die großen Raubthiere, wie öówe, Leopard, Hyäne, Nashorn, Nilpferd und Alligator, weniger in Betracht. Nähert man \ich dem Innern des Kontinents, so bietet die Frage der Transportmittel immer größere Schwierigkeiten. Ist in der Sahara das Kameel das „Schiff der Wüste“, werden in den

Stdanländern Pferde, Efel und Ochsen noch gebrauct, fo kommt der !

über die Qualifikationsbedingungen für die von |

Honigmann“ und die beiden Schriften von | | Montowo der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn (Privatbahn),

leßten Ges{äfsjahres noch vorhandene Unterbilanz um 18,185 vermindert. ;

Die Aktionäre der Bunzlauer Geschicr-, Oefen-, Thonröhren-Fabriken, vormals Lepper und Küttner, haben die Liquidation beschlossen. Die Immobilien der Gesellschaft sollen meistbietend dur die Liquidatoren unter Zustimmung des Aufsichts-

rathes verkauft werden. Hamburg, 27. Januar. (W. T. B.) Die Dividende der

Hamburger Vereinsbank für das Jahr 1876 ift auf 10/9 fest-

| gesetzt worden.

Die Jahresbilanz der Vereinsbank in Hamburg per ult. Dezember 1876 weist einen Bruttogewinn von 1,319,716 4 auf; und zwar auf auêwärtige Valuten, Altonaer Filiale, Aufbewahrung von Werthpapieren, Hamburg-Berliner Bankaktien und Konfortial- Betheiligungen, nach Abzug von Verlusten und diversen Abschrei- bungen pr. Saldo 190,682 Æ ; an Zinsen nach Abzug vorgetragener 110,039 4, 988,960 M; an Provifion 140,073 A Davon gehen ab an Unkosten, als Salaire, Courtagen 2c. 162,038 #; an vorgetragenen Unkosten 12,000 4; Abschreibung auf das Bankgebäude 7000 4; Abschreibung auf Mobiliar 2000 Æ; Abschreibung auf das Bank- gebäude in Altona 3833 4; Abschreibung auf Mobilar in Altona 811 Æ Der restirende Netto-Gewinn im Belaufe von 1,132,033 M4 findet folgende Verwendung: auf Dividendenscheine 100,000 Stück à 9 A. = 900,000 A Dem Reserve-Konto werden überwiesen 77,143 Á.; Tantiemen 154,286 6 und dem Gewinyr- und Verlust-Konto von 1877 werden 605 Æ als nit vertheilbarer Gewinn überwiesen.

Wien, 27. Januar. (W. T. B.) Wie die „Presse“ er- fährt, haben 140 Besitzer von Prioritäten der Dur-Bodenbacher Eisenbahn, zum größten Theil aus Sachsen, eine Petition an den Reicéêrath gerichtet, in welcher darum gebeten wird, daß dieser die Fufion mit der Außig-Tepliter Eisenbahn nicht genehmigen möge. In Finanzkreisen - verlautet, daß die Subskription auf die neue Emission der Goldrente nur in Paris, Brüffel und Amsterdam ftattfinden wird. e

Eine mit dem 29. d. M. in Kraft tretende britische Ver- ordnung bestimmt Folgendes: Rindvieh, welches aus irgend einem Hafen oder fonstigen Orte Belgiens oder Deutschlands kommt, darf in Großbritannien nicht gelandet werden. Das Gleiche gilt von Rindvieh, Schafen und Ziegen, welche mit Rindvieh des gedachten Ursprungs zu gleicher Zeit sih an Bord desselben Schiffes befinden oder befunden haben. Ebenso ist für folgende Artikel, wenn sie aus Belgien oder Deutschland kommen, die Einfubr in Großbritannien verboten: Fett, Heu, sofern es nicht zur Verpakung von Wäaren dient, frische Häute, Klauen, Hörner, Dünger, sofern es nicht künst- liher Dünger ist, und frisches Fleisch.

London, 28. Januar. (W. T. B.) In Folge der weiteren Ausdehnung der Rinderpest in Deutschland ist dur Verordnung des Ministerraths nunmchr auch die Einfuhr von Schmalz, Heu, Paten Hörnern, Hufen, Dünger und frischem Fleishe aus Deutsch- and und Belgien verboten worden. E

Das britische Handelsamt hat vom Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten die durch den britishen Konsul in Smyrna übermittelte Uebersezung eines Rundschreibens des General-Gouverneurs dieser Provinz erhalten, demzufolge die Aus - fuhr von Vieh und Getreide proviforisch verboten ist.

Die Londoner Bankfirmen Baring & Co., J. A. Schröder & Co. und Stern Brotbers haben, wie die „B. Börs.-Z.“ meldet, ein 5°/6iges portugiesishes Staatsanlehen im Betrage von 4 Millionen Pfund Sterling übernommen.

Berkehrs:Anftalten.

In einem Artikel „Die neuen Eisenbahnen Deutsch- lands im Jahre 1876“ giebt die „Leipz. Z. folgende Uebersicht über neu eröffnete Eisenbahnstrecken: 1) Am 1. August Marien- burg-Deutsch-Eylau, 68,8 Kil.,, am 1. Oktober Veutsh-Eylau-

25 Kil. 2) Die Berlin-Stettiner Gesellshaft eröffnete am 15. Mai die Zweiglinie Ducherow-Swinemünde, 37,8 Kil. ; am 1. Juli die Theilstreckc Wriezen-Letschin, 17,6 Kil., der Wrießen-Frankfurter Zweigbahn; nah ihrer Vollendung (Letshin-Seelow, 11,8 Kil., am 1. Januar 1877) dem Betriebe übergeben. 3) Die Breslau- Me Reg esellshaft hat von der projektirten Linie Breslau- Stettin am 15. November die Theilstrete Küstrin-Königsberg in der Neumark, 45 Kil.,, dem Verkehre übergeben. Noch bleibt übrig die Schlußstree bis Stettin, 54,4 Kil, die im Mai oder Juni 1877 vollendet werden wird. 4) Die Dberswblesishe Bahn vollendete ihre 122,6 Kil. lange Linie Frankenstein-Cosel dur die Theilstreckten Gie-mannsdorf-Neife, 8 Kil, eröffnet am 12. Juni, von Deutsh-Wette nach Leobschüß, 44,8 Kil., eröffnetam 1. Oktober, und vonRafselwi ß nah Cosel (Caudrzin), 33,5 Kil 9) Die Cottbus-Großenhainer Bahn eröffneteam 31. Dezem- ber ihre Fortseßzungslinie von Cottbus nach Frankfurt a. O.; 72,8

Reisende doch bald in die Länder 109 nördli und südlih vom Aequator, wo nur der Kopf des Negers als Transportmittel dient, wo der Mensch zum Lastthiere herabsinkt. Es bedarf keiner Begründung, wie s{hwie- rig es ist, hunderte von \{chwarzen Lastträgern in jenen unwirthlichen Gegenden mit Nahrung zu versorgen, eine beherrshende Gewalt! über sie zu behaupten und fie durch mißtrauische und aufrührerische Neger- stämme hindur{chzuführen. Die Flußübergänge spielen ferner eine roße Rolle für den Reisenden. Kann man den Fluß durhwaten, fo ift der Uebergang leiht; überan:3 s{chwierig ist er aber, wenn das Wasser eine größere Tiefe Pbesikt. Kameel E das feuchte Elemeit, Und nur” das Rud \{wimmt, wenn der _Slrom U 8a ist, Bei großen Flüßfen bedient man sich der Bootc, während die kleineren nur auf einer Art von Fähren überschritten werden können. Ueberaus große Schwierigkeiten stellt ferner der innerafrikanishe M.-n\ch selbst dem Reisenden entgegen. Der Neger ist außerordentlich eifersüchtig auf den Guropäer, besonders wenn der religiöse Fanatië#mus ins Spiel kommt; der Reisende ist in dieser Beziehung stets vom Tode bedroht. Die Zersplitterung der Negerstämme, die Abwesenheit größerer poli- tisher Gemeinwesen, die unüberwindlihe Furt der Schwarzen vor den Kannibalen, endlih die Sflaverei und die grauenvollen Sklaven-

jagden bereiten der Erfors{ung Innerafrikas die [dwerifen

Hindernisse.

Man \chreibt aus München, 25. Januar: Dankkdem Ent- gegenkommen der Königlich bayerischen Verkehranstalten wird der wegen Vornahme von Bauten im hiesigen Centralbahnhof unter- brochene Versu, Kloakeninhalt mittelst Eisenbahn auf weitere Entfernungen zu verfrachten, demnächst von zwei an der Müncben-Landsberg und an der München-Holzkirhener Eisenbahn begüterten Großgrundbesißern wieder aufgenommen werden, welche ihr Wirthschaftesystem auf städtische Abfallstoffe basiren wollen. An den Verladepläten werden Einrichtungen getroffen, welche das Umfüllen der Wägen mit dem geringsten Zeit- und Arbeitsaufwand ermöglichen. Dem Unternehmen kommt der Umstand zu statten, daß die Aus- shüttung von Kloakeninhalt in nächster Nähe der Städte in sanitä- rem Interesse immer mehr ershwert wird.

und Esel hafsen

Theater.

Das neue Charakterbild „Haus Quilißtz“ füllte am gestri- en Sonntage das Krollsche Theater bis auf den leßten Plaß. [m nun dem größeren Theil des Publikums auch Gelegenheit zu bieten, die Weihnachtsausstellung, welhe noG bis zum Be- ginn der italienishen Dpernsaison bestehen bleibt, zu besuchen, werden vom nächsten Mittwoh ab, die Mittwoch- und Sonnabend- Voritellungen zu halben Kassenpreisen stattfinden. ;

—. Îm Pete aler begann am Donnerstag voriger Woche der Königliche Hofschauspieler Hr. Carl Sonntag aus Han- nover ein längeres Gaftspiel. Pr: Sonntag hat bisher zwei Rollen gespielt, den „Farbenreiber Girolamo“" in: „Des Malers Meister-

Kil. 6) Am 1. Juli ging vie Linie Halle-Cassel nebst Zweigbahn Nordhausen-Nixei (an der hannovershen Grenze in der Richtung auf Herzberg-Northeim, 247 Kil., aus dem Besitz der Magdeburg-Leip- ziger Bahn in den des preußischen Staats über. Die Linie G öt- tingen-Bebra, 32 Kil., ist seit 15. Mai eröffnet 7) Die Ber- gil -Märkische Bahn vervollständigte ihr Neß durch die Linien

ettwig-Mühlheim an der Ruhr, 14,2 Kil., eröffnet am 15. März, Lennep-Hückeswagen (auf Wipperfürth), 117 Kil., und Born-Wermelskirhen, 4 Kil.,, beide eröffnet am 15. Maiz endli Scherrede-Holzminden, 49,4 Kil., eröffnet am 21. Oktober. 8) Die Oldenburgische Staatsbahn übernahm am 1. Se tember den Betrieb auf der, 7 Kil. langen, Zweigstrete Ochelt- Westerftede und eröffnete am 15. November die Strecke Quakenbrück- Oênabrück, 49,7 Kil., ferner am 26. November die zwischen Leer und Papenburg abzweigende Linie Ihrhove-Nieuwe-Schans, 18,6 Kil. 9) Die Hessishe Ludwigsbahn vollendete von 1hrer Linie Sranffurt-Limburg a. d. Lahn die Strecke Niederselters-Camberg, 4,7 Kil., am 15. Mai eröffnet. Mehr den Zwecken des Lokalverkehrs dient die am 18. Scptember eröffnete, 3,7 Kil. lange, Strecke von Niederrad nah Sawsenhausen, zwei Ortschaften in unmittelbarer Nähe Frankfurts. 10) Die Linien der Oberhessischen Privat- bahn-Fulda-Gießen, 106 Kil., und M ießen, 69,7 Kil., gingen durch Kauf in Staatsbesitz über und führen seit dem 4. August die Bezeichnung „Oberhessishe Staatseisenbahn“. 11) Die pfälzische Bahn eröffnete am 25. Juli eine Linie von Germers- heim nah Lauterburg, 40Kil., 12) gleichzeitig mit deren Fortseßung von Lauterburg nach Straßburg, 56 Kil., welche zu dem Gebiete der Elsässish-LothringensbenReichseisenbahnen gehört. Jn Lothringen wurde am 17. Oktober die Zweigbahn, welche von Cour- celles an der Linie Met-Saarbrücken na Bolchen führt, um 8 Kil. bis Teterchen verlängert. 13) Die Badische Staatsbahn über- nahm am 24. Januar den Betrieb auf der Wiesenthalbahn (Schopf- heim-Zell 7,2 Kil.,, Privatbahn) und am 1. Juni auf der Renchthalbahn (Appenweier-Oppenau, 20 Kil., Dea a 14) In Württemberg wurde am 5. Januar die is e Ulm-Langenau, 16,1 Kil., eröffnet und damit die Linie Ulm-Aalen vollendet. Ferner wurde eröffnet am 26. Oktober die Zweigbahn Waiblingen-Bonknang, 18,5 Kil. 15) Die bayerischen Staats- bahnen erhielten folgenden Zuwachs an neuen Linien : am 15. April Dombühl-Feucbtwangen, 11,1 Kil, Zweigbahn der Linie Ansbach- Crailéheim; am 1. Mai Rosenheim-Mühldorf, 61,6 Kil., Fortset:ung der 1875 eröffneten Linie Plattling-Mühldorf, welhe der böh- mischen Linie Pilsen - Eisenstein entgegenkommt; am 1. Iunt Biesenhofen - Oberdorf, 6,5 Kil., Zweigbahn zu Budwloe- tempten; am 2. Juli Nördlingen-Dinkelsbühl, 30,3 Kil.; am 6. August Neustadt am Aisch-Windsheim, 15,3 Kil., Zweigbahn der Linie Würzburg-Nürnberg; am 15. August Neu-Offingen-Höch- städt, 24,6 Kil. ; endlih am 12. November Aschaffenburg-Miltenberg, 36,5 Kil. Ferner wurde am 1. August die neu verlegte Strecke Fürth- Vach-Eltersdorf, 8,7 Kil., der Linie Bamberg-Nürnberg in Betrieb genommen. Dies ergiebt für die bayerischen Staatsbahnen eine Zu- nahme von 195 Kil. 16) In Thüringen gelangten zur Vollen- dung drei selbständige Privatbahnen: am 29: Juni. Weimar-Gera, 68,1 Kil. ; am 29. August Werdau-Weida (fäbsish-thüringisheDst-West- bahn, 34 Kil.); endlih die 9 Kil. lange Friedrihrodaer Privatbahn, welche bei Fröttstedt vor der Thüringer Stammbahn abzweigt. S 17) Im Königreih Sachsen wurden eröffnet: am 19, Mai die Theilstrecke Penig-Lunzeuau-Rotbliß, 19 Kil., wodurch die Mulden- thalbahn eine durbgehende Linie von Glauchau bis Großbothen, 56,7 Kil., erhielt; am 15. August Mulda-Bienenmühle, 11,8 Kil. ; am 15. September Seifhennersdorf-Warnédorf, 5,4 Kil, Außerdem gingen durch Ankauf in Staatsbesitz über, am 1. Juli sämmt- lie Linien der Leipzig-Dresdner Eisenbahn - Compagnie, 287,5 Kil, und die sächsis{-thüringishe Bahn (Wol; sgefährt-Weischliß, 57,5 Kil.); am 15. Juli die Chemnitz-Aue-Adorfer Bahn, 123,7 Kil., und die Zwickau-Falkensteiner Bahn, 34,6 Kil.; am 10. August Hainichen-Roßwein, 20 Kil., und endlih am 16. Dezember die Chem- niß8-Kommotauer Bahn (Flöha-Reitenhain mit Pockau-Olbernhau, 67,1 Kil.), zusammen 587,4 Kil. Es erhielt also das deutsche Eisenbahn - Amt durch neueröffnete Strecken 1876 einen Zuwachs von 10220 Kil.,, wovon 4107 Kil. auf Staats- bahnen, 1998s auf Privatbahnen in Staatsverwaltung und 411,5 Kil. auf Privatbahnen mit eignem Betrieb kommen. Außerdem gingen aber 1010 Kil. Privatbahnen in Staatsbesitz über.

Liverpool, 27. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer „Van Dyk“ ist aus Rio de Janeiro hier eingetroffen. New-York, 27. Januar. (W. T. B.)

Postdampfer „Wieland“ und der Dampfcr , olland“ von der National-Dampfscchiffs-Compaanie (C. Messingsche a Leo hier eingetroffen, ersterer gestern Abend 11 Uhr. Í

: elbourne, 26; Januar. (W. L. B) Der Dampfer „Bangalore“ ist mit einer Baarfracht von 442,000 Pfd. Sterl. nah Europa abgegangen.

stüdck“ und den „Doktor Wespe“ in dem bekannten gleihnamigen Lustspiele von Roderich Benedix. Das erstere Stück, ein älteres Lust- spiel von Johanna von Weißenthurn, zeigt keine besonders interessanten Zügez es erscheint etwas altväterisch und vergilbt, und ist von dem Gast wohl nur gewählt worden, um seine virtuose Zeichnung au derartiger Kabinetsftüle vorzuführen. Der „Doctor Wespe“ des rn. Sonntag ift eine bedeutende Leistung; seine Auffassung der tolle ist eine originelle, die sorgfältige Ausführung des Bildes mit seinen bis ins kleinste Detail sehr wirksam angelegten carakteri- hen Nuancen bekundet überall den hervorragenden Künstler, der seine Aufgabe mit meisterhafter Sicherheit beherrs{cht. Bestens unterstüßt wurde der Gast von den tüchtigen heimishen Kräften des Residenztheaters. Frl. Ramm spielte die emanzipationssüchtige „Elisabeth von Zündorf." Daß ihr der zweite Theil der Rolle, in welcher die Liebe sie von der Emanzipations- Marotte heilt und zur naturgemäßen Weiblichkeit zurückführt, besser gelang, als der erste, ist fein Vorwurf und in ihrer Individualität begründet. Die vershrobene Tragödienpoetin „Theudelinde von Zündorf“ wurde von Fr. Ernst mit erfolgreihem Humor ausgestattet. Frl. Plath als „Thekla von Zündorf“ wußte sich mit ihrer an sich unbedeutenden Parthie mit Geschick abzufinden. Die größeren männlichen Rollen neben der Titelrolle wurden von den Hrn. Prosky (Bankier von Zündorf), Haack (Maler L Wallner (Wellstein) und Schramm (Aufwärter Adam) -lobenswerth durchge- führt, so daß das Ensemble den günstigsten Eindruck machte. Das Benedixsche Lustspiel zählt nun {hon fo manches Jahr und ist auch in Berlin oft aufgeführt worden; es war also nicht der Reiz der Neuheit, was ihm wieder eine beifällige Aufnahme bereitete, sondern seine eigenen Vorzüge und die vortrefflicße Darstellung, welcher im Allgemeinen und besonders Hrn. Sonntag das Publikum wiederholt lebhaste Anerkennung zollte. i Fr. Direktor Emma Thomas hat auf längere Zeit das Thalia-Theater am Stadtpyark gepachtet und werden die Vor- stellungen in demselben am Sonnabend, den 3. Februar ihren An- fang nehmen. Hr. Direktor Emil Thomas wird als Gast an genannter Bühne auftreten.

Im Saale der Sing-Akademie veranstaltet morgen Abend 8 Uhr der Pianist Hr. Paul von Sch{lözer sein zweites Kon- zert, in welhem u. A. die Sonate op. 57 von Beethoven, die Polonaise in Asdur von Chopin und eine Gavotte mit Variationen von Rameau zum Vortrage kommen. Die Sängerin, Frl. Jda Kalman, wird in dem Konzert mitwirken.

Der Hamburger

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

(883)

zum Deutschen Reichs-Anz

M 24.

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 29. Januar

eiger uud Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1877

Inserate für den Deutschen Reihs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

des Dentschen Reihs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. N. Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersnch

2, Subhastationen, Aufgebote, u, dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung wu. 8, w. von öffentlichen Papieren.

-Sachen, orladungen

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Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten näher bezeibn-ten FKirschnergesellen Ernst Theodor Lakowsky ist die gerichtliche Haft wegen Verbrechens wider die Sittlichkeit aus § 171 des Strafgesetbuchs be- {lossen worden. Seine Verhaftung hat nicht aus- geführt werden können, weil er in {einer bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen wor- den ist. Es wird ersucht, den 2c. Lakowsky im Be- tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sih vorfindenden Gegenständen und Geldern S Tranêports an die Königliche Stadtvoigtei-Direk- tion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 20. Januar 1877. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation 1. für Schwur- gerihtsfachen. Signalement : Der 2c. Lakowsky ist 29 Jahr alt, am 5. Mai 1847 in Neuteich geboren, fatholischer Religion, 163 Centimeter groß, hat blonde Haare, vlaue Augen, blonde Augenbrauen, braunen Vollbart, behaartes Kinn, Heme Rude Nase, gewöhnlihen Mund, ovale Gesichtsbildung, blaîse Gesichtéfarbe, vollständige Zähne, ist mittler Gestalt, spricht die deutshe Sprache und hat als besondere Kennzeichen auf dem Rücken der reten

and eine bohnengroße Narbe, desgleichen über linker binterbade. Auf der Stirn links an der Augen-

raue eine kleine Narbe.

Stecfbriefs - Erledigung. Der hinter den Kaufmann Friedrich Hermann Amelang wegen Betruges in den Akten A. 89 76 C. 11. unter dem

9. d. Mts. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurück- enommen. Berlin, den 26. Januar 1877, König- iches Stadtgericht. I uns für Untersuchungs- sahen. Kommission I1. für Voruntersuchungen.

Steckbriefs - Erledigung. Der hinter den gy di. ri Hermann Ferdinand Fried- rich Pampe wegen Diebstahls in den Akten P. 34 (7 C. IL unter dem 4. Januar cr. erlassene Stecbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 26. Januar 1877. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuhungssachea. Kommission 11. für Voruntersuchungen.

Steckbrief. Gegen den chemaligen Unteroffi- Ler des 1, Garde-Ulanen - Regiments, Tischler

riedrih Wilhelm Wendt, am 12. September 1849 zu Pasewalk oder Uermünde geboren, ijt die gerichtliche Haft wegen Diebstahls aus §. 242 des Strafgeseßbuchs beschlossen worden. Es wird ersucht, auf den 2c. Wendt zu achten, ihn im Betretungs- falle festzunehmen und mit alleu bei ihm si vor- findenden Gegenständen und Geldern mittelst Trans- ports an unsere Gefängniß-Inspektion abzuliefern.

Potsdam, den 23. Januar 1877.

Königliches Kreisgeriht. Abtheilung I.

Stebriefs-Erledigung. Der hinter den Wil- helm Gotlicb Bötther aus Quackenburg am 10. Oktober v. J. erlassene Steckbrief ist in Höhe von 104 Æ 98 4 erledigt. Stolp, den 10. Januar 1877. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

Die nachstehend aufgeführten Personen haben sich der Vollstreckung der

gegen sie rechtskräftig

erkannten Strafen durch ihre Entfernung entzogen. Jhr Aufen: haltsort hat nicht ermittelt werden können,

Alle Königlichen Behörden, Polizeiverwaltungen und Beamte werden ersucht, auf diese Personen zu achten.

sie im Betretungsfalle anzuhalten und der näbsten inländischen Gerichtsbehörde zuzuführen, welche ih um

VollstreckÉung der Strafe und Benachrichtigung event. um Ablieferung hierher ergebenst ersuche. Limburg a. d. Lahn, den 17. Januar 1877. Der Königlihe Staatsanwalt.

| ¡Namen, Stand und Wohns-|

Akten- id und zeichen. ort der Bestraften,

Strafbare Handlung, | : wegen der die Strafe erkannt U

| Erkenntniß. Strafe.

ist.

—| Lfd. Nr.

172./67. |Heck, Wilhelm, Bergmann von Birlenbach. |

, “Afang, Peter, Müller von

Pfaffenwiesbach.

Strack, Christian, Maurer von Wasenbach.

D

294./67.

683./68. Hambach. stan

9, | 999,/68. Parks, John, Juwelier von | London.

.| 1276./68. Leiendecker, Friedrih Wilh.,

Barbier von Elberfeld.

Subhastatiouen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl,

03 Subhastations-Patent.

Das dem Maurermeister Julius Petersilie zu Berlin gehörige, in Rixdorf belegene, im Grund- buch von Deutsh-Rirdorf Band 1V. Bl. Nr. 151 verzeichnete Grundstü nebst Zubehör soll den 21. Februar 1877, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 23. Februar 1877, v¿ahmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstü ist 8 Ar 50 Q.-

. groß und weder zur Grundsteuer noch zur

Gebändeltzuer veranlagt. , , Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserem Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle a welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das -Grundbuch bevürfenbe, aber nit eingetragene Realrehte geltend zu machen haben, werden auf- gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion Ipatestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin , den 24. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

034 Subhastations-Patent.

Das dem Fuhrherrn Eduard Roeper gehörige, auf der Lichtenberger Feldmark an der Berlin- Frankfurter Chaussee belegene, im Grundbuch von

ihtenberg Band 12 * Bl. Nr. 441 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 23. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer “ir. 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und gnnagst das Urtheil über die Ertheilung des Zu-

ag Februar 1877, Mittags 12 Uhr,

den 27, ebendort verkündet werden.

Das” zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- |

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Slähenmaß von 9,83 Ar mit einem Reinertrag von 9,12 4. veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen,

Körperverletzung. Diebstahl.

Körperverletzung.

Biehl, Ludwig, Wirth von Mpeemeleiing E s gegen die Staats-

Diebstahl. Schwerer Diebstahl im Rückfall.

9 Monate Korrek- tionshausstrafe. 4 Monate Korrek- tionshaus.

9 Monate Gefängniß.

2 Jahre und 3 Mo- nate Gefängniß.

25./11, 1868. (2 Jahre Gefängniß 23./4. 1868. 10 Jahre Zuchthaus. |

27./4. L867. 13./8. 1867

rep. 21./9. 1867. 23./1. 1868.

1./7. 1868.

ewalt.

andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgeforbert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 25. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht, Der Subhastations-Richter.

[124] Subhastations-Patent.

Das dem Drecslermeister Auguft Valentin ge- hörige, in Reinickendorf belegene, im Grundbuch von Reinickendorf Band X. Blatt Nr. 330 ver- zeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 27. Februar 1877, Vormittags 107 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subha- station öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags f

den 2. März 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Slächenmaß von 10,55 Ar mit einem Reinertrag von 0,03 4 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes , ingleihen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden uge er dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 25. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

(130) Subhastatious- Patent.

Das dem Kaufmann Georg Wilhelm Franz Weick zu Berlin gehörige, in Reinickendorf (Amende- straße 14) belegene, im Grundbuch von Reinicken- dorf Band VI. Blatt Nr. 188 verzeichnete Grund- stü nebst Zubehör foll

den 2, März 1877, Vormittags 117 Uhr,

Desfentlichexr Anzeiger.

ck 1

5, Indnustrielle Etablissements, Fabriken und

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen, In der Börsen-

serate nehmen an: das Central - Annoncen- ureau der deutschen Zeitungen zu Berlin

e Ln Spn oSe Nr. 45, die Annoncen-Éxpeditionen des

nvalidendank“‘, Nudo!f Mosse, Saasenstein Vogler, G. L. Daubve & Co., E. Scchlotte,

Vüttuer & Winter, sowie alle übrigeu größeren

Annoncen-BVureaus.

8. Theater-Ánzeigen. 9. Familien-Nachrichten, beilage. an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlih an den Meistbietenden versteigert und R das Urtheil über die Ertheilung des Zu- ag den 6. März 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. -

Das zu verfteigernde Grundstück ist bei einem Gesammt-Flähenmaß von 11,75. Ar zur Gebäude- steuer mit einem jährlichen Nutungswexth von 1362 4 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abscrift des Grundbu{hblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nit ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an- zumelden.

Berlin, den 28. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

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[1] Subhastations-Patent. (Versteigerung im Wege der nothwendigen Subhastation.)

Das dem Landwirth Albert Gotte resp. dessen Rechtsnachfolgern gehörige, zu Gersdorf belegene, im Grundbuch sub Nr. 1 verzeichnete Grundstück foll im Wege der nothwendigen Subhastation, zum Zwecke der Ne

am 23. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichts\telle, Zimmer Nr. 14, vor A unterzeichneten Subhastations-Richter versteigert werden.

Das Gesammtmaß der der Grundsteuer unter- liegenden Flächen ist 89 Hektar 28 Ar.

Der Reinertrag und Nußungswerth, nach welchem das Grundftück zur Grund- und Gebäudesteuer ver- anlagt worden ift, beträgt:

Grundsteuer-Reinertrag 180,62 Thaler, Gebäudesteuer-Nußungswerth 222 Mark.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weitige, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Ein- tragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, müssen dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs-Termine anmelden.

Der Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes können in unserem Bureau Nr. III. in den gewöhnlichen Dienststunden eingesehen werden.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages wird am 24. Februar 1877, Vormittags 12 Uhr, in dem Terminszimmer Nr. 14, von dem unter- zeichneten Subhastations-Richter verkündet.

Bütow, den 6. Januar 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Subhastations-Patent.

Nothwendiger Verkauf.

Das dem verstorbenen Gutsbesißer August Fer- dinand Schmidt zu Bukow gehörig gewesene, jeßt dessen Erben gehörige, Band I. Blatt Nr. 4, des Grundbuchs der Rittergüter des Kreises Lübben ver- zeichnete Crb- und Allodiak- |

Rittergut Groß-Leine mit einem der Grundsteuer unterliegenden Flächen- inhalte von 614 Hektar 41 Ar 30 Quadr.-Meter, nah einem Reinertrag von 527,01 Thlr. zur Grund- steuer und nah einem Nußung8werthe von 309 M. zur Gebäudesteuer veranlagt, soll

am 30. Juni 1877, Vormittags 115 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wége der nothwendigen Subhastation versteigert werden.

Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen, ingleihen besondere Kaufbedingungen können in ames Bureau 1lI. a. eingesehen werden.

lle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Ein- tragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetragene dingliche Rechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Ausschließung spätestens im Versteigerungstermine anzumelden.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages soll

„am 6. Zuli d. J., Mittags 12 Uhr, an hiefiger Gerichtéstelle verkündet werden.

Lubben, den 20. Januar 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter. Jacobi.

[9816] Bekanntmachung.

Daß auf die von Emilie Auguste, verehel. Weh- mer, geb. Landsberger, aus Göschiß wider ihren an unbekanntem Orte abwesenden Ehemann, den Schneidergesellen Heinrih Hermann Gottlieb Weh- mer, GEAReE hier eingereichte Desertionsklage von un

Sonnabend, der 2, Juni 1877,

[786]

Vormittags 11 Uhr,

als Güte- und Rechtstermin, dann bei des Beklag- ten Ausbleiben

Sonnabend, der 9. Juni 1877,

i k ee D 11 Uhr, a!s anderweiter Termin zur Beibringung seiner Ghehaften und Einreden, endlich E

Sonnabend, der 16. Juni 1877,

zur Ertheilung eines Definitiv-Erkenntnisses anbe-

raumt und der Beklagte unter den geseßlichen Ver-

warnungen dazu öffentlih vorgeladen worden ift,

folches wird unter Hinweis auf die desfallsige, an

hiesiger Kreisgerichts\telle aushängende Edictal-

ladung auch hierdurch bekannt attiadbt:

Schleiz, den 23. November 1876. Fürstl. Reuß Plauisch. Kreisgericht.

Hertwig. (H. 34557 b.)

Ediktalladung _ wegen —, _Mortifikation einer Urkunde.

Die Wittwe des Oekonomen G. H. Hertwig, Wilhelmine, geb. Hesse, gebürtig aus Duderstadt, verstorben in Salzgitter, hat na einem vor dem unterzeichneten Gerichte errichteten Kaufvertrage vom 12. Juli 1871 ein in hiesiger Stadt sub Nr. 263 belegenes Wohnhaus an den Kaufmann Moses Löwenthal hierselbst verkauft und sich von dem Käufer für den Kaufpreis von 3400 Thaler an jenem Wohnhause Hypothek bestellen lassen.

Bei der Theilung des Nachlasses der verstorbenen Wittwe Hertwig ist obige inzwischen auf 2000 Tha- ler reduzirte Forderung der Chefrau des Guts- besißers Albert Franke, Ludovika Emma, geb. Hert- wig, in Neu-Laabig, zugefallen.

Die der ursprünglichen Gläubigerin ertheilte, mit der Eintragsbescheinigung vom 12. Juli 1871 ver- sehene Ausfertigung des Kaufvertrages vom 12. Jult 1871 ift, wie genügend bescheinigt worden, verloren gegangen.

Auf Antrag der Ehefrau Franke wird der- un- bekannte Inhaber der erwähnten Urkunde hiermit aufgefordert, sih am

Sonnabend, den 10. März d. J,, i Morgens 11 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte zu melden, widrigen- falls die vermißte Urkunde hinsichtlich des etwaigen sih nicht meldenden Inhabers derselben für ungül- tig und wirkungslos erklärt (mortifizirt) werden soll.

Duderstadt, den 20. Januar 1877.

Königliches Amtsgericht. IT. Metger.

(77) Oeffentlihe Vorladung,

In der e I TeRnTiate der Berliner Stadtcisenbahn ift in Folge Antrages der Direktion vom 22. Dezember 1876 das Entschâdigungs-Verfah- ren rüdcksihtlich einer Fläche von 1,54 Ar. des in der Georgenstraße Nr. 8/11 gelegenen, im Grundbuche des Ae Stadtgerichts niht verzeichneten Grundstücks der hiesigen Stadtgemeinde eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des Königlichen Po- lizei-Präsidiums ernannt worden.

In Folge dessen habe ih zur Verhandlung der Sade, fowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe und zur Erklärung darüber Termin auf den 13. Februar 1877, Nachmittags 3 Uhr, im Baubureau der Stadtbahn, Georgen- straße 16 ae anberaumt, zu welchem die- jenigen Betheiligten, welche nit bereits persönliche - Vorladung erhalten haben, in Gemäßheit des S. 25 des Geseßes über die Enteignung von Grundeigen- thum vom ‘11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vor- fe werden, daß ohne Zuthun des etwa Aus-

leibenden die M uns festgestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der Lekteren verfügt werden wird.

Berlin, den 24. Januar 1877.

Körner-Straße Nr. 7. „Der Kommissarius des Königlichen Polizei-Präsidiums. Regierungs - Nath Stephan.

[793]

[9463] FProecilamea.

Erbprätendenten des am 22. Februar 1875 zu Klein-Wisseck im Kreise Wirsiß verstorbenen Carl Wilhelm Wiese haben als Nachkommen des angeblih aus Motylewo stammenden, am 6, Ok- tober 1807 zu Schmolsin im Stolper Kreise ver- storbenen Böttchermeisters Johann Wiese und dessen daselbst am 20. Februar 1785 verstorbenen Ehefrau Eva, geborenen Felgner, die Ausstellung einer Erb- bescheinigung nah jedem der oben genen Ehe- leute bei uns beantragt. Als Erbe derselben ist bisher einzig deren Sohn Johann Jacob Wiese be- kannt, welcher als Maurermeister zu Engsee bef Baldenburg am 6. Dezember 1831 verstarb.

Alle bei dieser Sache Betheiligten fordern wir hiermit auf, etwa sonst noch vorhandene oder vor- handen gewesene Crben eines oder des anderen der gedachten Me bis zum 15. Mai 1877 bei uns anzumelden. Nach Ablauf dieses Termins wird die Ausstellung der Erbbescheinigung erfolgen.

Stolp, den 2. November 1876.

Königliches Kreisgericht. 11, Abtheilung.

[798] Bekauntmachung. Bei dem unterzeichneten Gerichte ist die Todcs- erklärung folgender Personen: 3. des Handlungs-