1877 / 27 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Feb 1877 18:00:01 GMT) scan diff

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Gtamtiiges. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 1. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag mili- tärishe Meldungen entgegen, hörten die Vorträge des Kriegs- Ministers, Generals der Jnfanterie von Kameke und des Chefs des Militär-Kabinets, General-Majors von Albedyll, und empfingen den aus London hierher beurlaubten Botschafts- Rath Frhrn. von den Brinden - L

Um 2 Uhr nahmen Se. Majestät die Besuche Jhrer Königlichen Hoheiten des Prinzen Carl und der Prinzessinnen Marie und Elijabeth, welche morgen eine Reise nah Jtalien anzutreten gedenken, sowie des Landgrafen von Hessen ent gegen, welcher Sich vor der heute Abend bevorstehenden Abreise nach Wiesbaden verabschiedete.

JFhre Majestät die Kaiserin-Königin besuchte die Kaiserin-Augusta-Stiftung in Charlottenburg. Den Kam- merherrndien| bei Jhrer Majestät übernahmen heute die Königlichen Kammerherren Graf Königsmarck und Graf Lüt-

ihau I. E In der gestrigen Notiz über die dem shweizerischen Ge- JFandten ertheilte Audienz muß Antritts- statt Abschieds- Audienz gelesen werden.: E 4

Au E E E A L L ———_—R Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern Vormittag um 11z Uhr den Wirkli- en Geheimen Ober-Regierungs-Rath und Direktor im Ministe- rium des Königlichen Hauses von Shweiniß. Abends 8 Uhr be-

ab Sich Se. Kaiserliche Hoheit in das Ministerium des

) SE. Königlichen Hau?es.

h trat heute zu ciner Sißung | | : enz der lege! : : j | bestimmt seien, den Wucher einzushränken. Auf die Dauer j für die | Werde der Staat diese Geschäste niht fortführen können, | ür die |

zusammen. Dem BundesTrc find bereits die Etats E ret ck 5 R -, e Soa Dos - teichs-Justizverwaltung und für den Rechnungshof des Deut- ihs auf das Etatsjahr 1877—78 vorgelegt worden

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wurde in der 5 für allgemeine namentlicher

et les - c - timmung 1 ewi!!igt. Es folgte

der Etat der Staatsarchive. (S. unte ! Eeiten.) der außerordentlichen Ausgaben (zur Erwerbung des Bauplaßes für ein in Bonn neu zu

s A Staatsarch:ve von fiein bestimmies Staatsarchiv-Gebäude r Baukosten 80,000 #) hatten der

p L » a Œœm ie übrigen Abgeordneten aus dem Re- r

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den Antraa gesell dies PVofi - 2 cs d e f : den Antrag gestellt, „diesen Poften | om Monat Februar an die erbetzne Entlassung aus dem

Japan ist der offizielle Name für die japa- | jeit mehreren Jahren nit mehr Zedo, jon- | id Die frühere |

| gegnete der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegen- Mr L, | heiten Dr. Friedenthal, gestrigen Sigzung ||

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Landtagsangelegen- |

| heiten. S e | Schorlemer-Alst das Wort. |

annten Mittielbaues (östlichen |

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Nah dem Abg. Dr. Virhow fügte dex Minister noch U: . . . g werde wobl davon dispensirt ‘werden können, ießt in eine weitere Au8einanderseßzung auf dasjenige einzugehen, was der Hr. Abg. Virchow in Bezug auf die Parteistellungen angeführt hat. A eine Bemerkung muß ib machen. E Ich weiß nit, ob derjenige Artikel, den er aus der Provinzial- Korrespondenz citirte und aus der Magdeburger Zeitung entnommen, ¡ugleih au derselbè Artikel ist, in dem der Hr. Abg. Richter per- fönlih genannt worden ist, ich glaube es beinahe. : i Ich bemerke ausdrüdlic, daß der Artikel gegen meinen Willen insofern, als ich nichts davon gewußt habe, publizirt worden ift, und daß ich ihn ausdrüdlih hinterher spezieller reprobirt habe.

Jn der heutigen (11.) Sigzung des Abgeord- netenhauses, welher am Ministerti}che der Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, Staats- und Finanz-Minister Camp- hausen und der Minister für die landwirthscaftlihen Ange- legenheiten Dr. Friedenthal mit mehreren Kommissarien beiwohn- ten, theilte der Präsident die Namen derjenigen Mitglieder mit, welhe in Folge eines Beschlusses des Hauses vom 30. „anuar d. J. zur Vorberathung einer Position im Etat der Forjtver- waltung in die verstärkte Budgetkommisjion gewählt worden sind. Dies sind die Abgg. Schellwib, Rauthe, | Langius - Beninga, Zelle, Graf Matuschka, von Meyer- | Arnswalde und von Loeper. Hierauf seßte das Haus | die Etatsberathung mit der Diskussion des | Etats der Seehandlung (S. unter Landtagsangelegenhei- ten) fort. Es ergriffen das Wort die Abgg. Uhlendorf, Frhr. von Heereman und Richter (Hagen). Der Finanz-Minister | Camphausen führte aus, daß die Seehandlung {on seit einer Reihe von Jahren bestrebt gewesen sei, fich ihrer auswärtigen industriellen Etablissements zu entäußern, daß sie aber bisher dur | Rücksichten auf andere Verwaltungszweige daran gehindert ge- | wesen sei. Der Minister betonte auch den Werth, welchen viele |

Kreise Berlins auf die Forteristenz der Leihämter legen, welche

jedoch sei es jeßt und in der nächsten Zukunft nicht angezeigt, die | Leihämter aufzuheben. Es sprachen fodann noW der Abg. Cremer und der Regierungs-Kommissar Geheimer Ober-Finanz-Rath |

E E p | NAHE - So or Soohani de darauf genehmigt. Nach einer Anzeige des Kaiserlichen Minister- | Pahl. Der Etat der Seehandlung wurde darauf genehmig

Ohne Debatte passirten die Etats der Münzverwaltung

und der Staatsdrucerei. Bei dem Etat der Gestüt S: | verwaltung ergriffen das Wort die Abgg. Frenßel, Graf | von Königsmarck und von Rauchhaupt. Dem leßteren ent- daß ein Antrag, die Nückgängigmachung | des früheren Beschluses des Hauses, betr. die Verlegung des | Landesgestüts der Provinz Sachsen nah Neustadt a. D. bei dem | Minister zu betreiben, von der Generalversammlung der Vertreter | der sächsischen Landwirthe abgelehnt worden sei. Der Minister | bat, es bei den früheren Beschlüssen zu belassen. Außerdem sprachen noch die Abgg. Dr. Löwe und Frhr. von Schorlemer- Alst. Der État wurde unverändert genehmigt. Es folgte der ; Etat des Ministeriums für die landwirthschaftlichen Angelegen- | Beim SŸ{hlusse des Blattes hatte der Abg. Frhr. von | j

Sachsen. Dresden, W. Januar. Der König hat dem Geheimen Rathe Just im Ministerium des Jnnern | Staatsdienste bewilligt. Derselbe bleibt aber bis auf Weiteres | in der bisherigen Funktion als Vorsizender der Kommission rür das Deterihärwesen und als Mitglied der Kommission für |

Staatésprüfüngen der Tecmiker.

Württemberg. Stuttgart, 30. Januar.

A. f. W.“ mittheilt, findet die Beiseßung des Her-

Eugen von Württemberg morgen, ds, in der Gruft unter der Königlichen Schloß- |

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Baden. Karlsruhe, 30. Januar. Dér Erbgroߧß- ist gestern Mittag von Berlin hier eingetroffen und |

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Grâfin Rhena, von einem Sohne glüdcklich entbunden. (H. N.) Die Staatsein-

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m Fahre 1876 insgesammt 10,352,484 M |

868 é im Jahre 1875.

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L 9 - Zu der Ver- ahn, Linie

aa für Bremen um fast eine halbe Million beinahe nur die direkten Steuern beigetragen. der Cinkommenfteuer ift von 1,311,090 Æ auf das i Grundfteuer von 811/381 Á# auf uchtungasfteuer von 350,544 M auf

den indireften Abgaben verzeihnet

5 von 65,900 S, als

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cen Genesung des Handels. Die 00 é, der Kathsweinfeller 10—11,000 M 375 g Die Konsumtionsabgabe 1 236,000 M

O N n ie L haft heute abhielt, erlebiate fie ses SGenatéanträâge und zwar sämmtlih zu- e e Tidtiasten betrafen die Feststellung des Etats

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Rermaltung der flädtischen Gemeindeanstalten pro 1877, |

DIE ZECTIDALT é / I L N A nit 622373 M. 33 F in Einnahme und Ausgabe sich Aufhebung der Gerichtägebühren für bedingte Zah- d endlih Abänderu:

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ende Auslegung seiner |

beiden hiefigen Unterinstanzen, fts hinsitlich der Rechts- d Verpfändungen von

vor dem Ausbruch

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die erhalb vier Woche zeihzehen find,

Auslegung der Verkehr in Grundwerthen in irde erséweri werden.

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Lotoringen,. Strapbvurg, 29.

Tagen so schreibt man der „Carlsr: Ztg."

an der süböstlicen Front unserer Stadt die

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nen. És if dies gleidzzeitig der Anfang zu den neuen

niversitätsbauten, welhe mit Ausnahme der med1-

inishen Institute an die bezeichnete Stelle der Stadt zu liegen

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Der hiesige Ge- rsie Sizung unter dem Vorfiß des

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| anwesend. Am 7. fi | Windsor, wie sonst) die

T3 E L A l Be D zortsmout m Abend nah Heidelberg zurüdckgekehrt. Gestern, den | Wie die „P 29. Januar, Nachts, wurde die Gemahlin des Prinzen Karl, |

) M haben außer der Wenstorf- | Wenstorf-Bremen-Bremer- |

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ganz gleih geblieben. | ihrer erfien dies |

g des §. 26 der hiesigen | die Gefahr nahe gelegt hatte, |

rlegungsarbeiten an den Befestigungswerken be- |

hofft, noch in diesem Jahre einen Theil der | i Laboratoriums |

neuen Bürgermeistereiverwalters von Freyberg gehalten. Jn dieser Sißung wurde die abshlägige Antwort, welche der

ber-Präsident dem Gemeinderath ckuf seinen eingereichten Protest ertheilte, vorgelesen. Zugleih wurde ein Schreiben des Es Bezirks-Präsidenten mitgetheilt, in welchem derselbe die Hoffnung ausspricht, daß die Gemeinderäthe ihre Mitwirkung zur E der Geschäfte niht ver- sagen werden. Fer von Freyberg erklärte sodann, daß er sein Möglichstes zu thun bereit sei, um zu diesem Resultate zu gelangen. Jm weiteren Verlauf der Sitzung erklärte sich der Gemeinderath auf Antrag Machetay's mit 16 gegen 5 Stimmen bereit, im Jnteresse der Stadt der städtishen Verwaltung seine Mitwirkung zu leihen. 3 Mit- glieder zeigten ihren Austritt aus dem Gemeinderath an. Besanzon, der nah wie vor Gemeinderathsmitglied bleibt, war in der Sißung nicht erschienen, sondern hatte sich durch Krank- heit entshuldigen laffen.

Oesterreich - Ungarn. Wien, 30. Januar. Wie

| das „Fremdenblatt“ erfährt, beabsihtigen die in Wien

weilenden ungarishen Minister sih mit maßgebenden Persönlichkeiten der Nationalbank betreffs der s{webenden Frage privatim ins Einvernehmen zu seßen. Das genannte Blatt sieht darin ein unzweideutiges Zeichen einer bereits er-

1. Februar. (W. T. B.) Die Pourparlers zwi- schen den österreihischen und ungarischen Ministern werden heute fortgeseßt.

Fnnsbrudck, 30. Fanuar.

| folgten Annäherung.

Wie der „Presse“ gemeldet

| wird, hat der Ausschuß des „Katholisch-politijhen Volksvereins

für Nordtirol“ in einer Zuschrift an Decan Mayr die De- des Dekanats-Klerus und der Dekane des deutschen Antheils der Trientiner Diözese wegen des Ein- iritts des Ersteren in den Landesschulrath entschieden miß- billigt. Die Zuschrift giebt der Ueberzeugung Ausdruck, daß nur Erzbischof Eder, niht aber der untergebene Klerus be- rehtigt sei, dem Dekan Mayr ein Mandat zur Ausübung einer fatholishen Pflicht zu ertheilen oder diese Ausübung zu mißbilligen. : i:

Pest, 30. Januar. Wie das „Neue Pester Journal“ meldet, werden sich die Kaiserin und die Erzherzogin

! Valerie sanmt ihrem Hofstaat, wenn bis dahin keine stören-

den Schneeverwehungen eintreten, am nähsten Donnerstag, den 1. Februar, von Ofen zurück nach Wien begeben. Der forporative Empfang der aus Konstantinopel heim- fehrenden Studenten-Deputation durch die hiesige Studentenschaft ist von der Polizeibehörde verboten worden.

Schweiz. Bern, 29. Januar. (N. Zürch. Ztg.) Der Bundesrath hat die Verhandlungen mit den betreffenden Kantonen über die Begrenzung der eidgenössishen Ober-

| aufsiht im Forsigebiete beendigt. Die betreffende Wald-

fläche enthält 427,971 Hektaren.

E Niederlande. Amsterdam, 28. Januar. Der gestrigch

„Staats-Courant“ meldet, daß der Prinz von Oranien auf sein Ansuchen von der Stelle eines General-Jnspecteurs der Kavallerie enthoben worden ift.

Großbritannien und Jrlaud. London, 30. Ja- nuar. Die heutigen Morgenblätter sind zu der Erklärung er-

| mächtigt, daß die Königin im Laufe dieser Saison keinen offiziellen Hof halten wird.

Am Freitag, den 2. März, wird

| im Buckingham-Palace ein Draving Room gehalten werden

zum Empfange des diplomatischen Corps. Ein zweiter findet am Mittwoch, den 14. März, und zwei andere nah Ostern statt. Der Prinz von Wales wird im Namen der Königin am 15. Februar und am 26. im St. James Palace Levées abhalten. Bei dem gestrigen Ministerrathe waren sämmt- liche Minister mit Ausnahme des Marquis von Salisbury ; findet im Buckingham-Palace (nit in Berathung der Thronrede statt. Times“ hört, hat die Admiralität Bau mehrerer

beschlossen, während dieses Jahres den hre | Es werden sich dar-

Schiffe in Portsmouth zu beginnen.

| unter ein großes Panzerschiff nah dem Muster der „ZJnflexible“,

aber größer, und einige Stahlcorvetten befinden. Eine Depesche der „Times“ aus Kalkutta vom 28. d. meldet: Die Afridies bereiten noch immer Verlegenheiten. Neulih überfielen sie das britishe Kantonnement in Nowshera, und richteten einigen Schaden an. Die Regierung ift augenjchein- lih ents{lofsen, außer der Verschärfung der Blocade an der Grenze von Leshawur, keine anderen Schritte zu thun. Es heißt, daß die wirklihe Streitkraft der feindseligen Afridies nur 1100 Mann zählt. Sir R. Temple setzt seine Reise dur die von Hungersnoth heimgesuhten Gegenden fort. „Jn der Präfidentshaft Bombay, so sagt er, sind drei Dinge be- sonders hervortretend: erstens die völlige Mißernte, dann die außergewöhnliche Thätigkeit des Privathandels, und eine im Vergleiche zu der Noth sehr große Billigkeit der Preise. Die dem Staate dort erwachsenden Kosten shäßt Sir Kichard auf 11/, Millionen Pfd. Sterl. Jn Madras is die Noth veiter und tiefer gehend. S E E (K. Gn B Adena, dicht bei Tarsus in Cilicien, foll eine Kirhe zum Andenken an den Apóstel Paulus er- rihtet werden. Es giebt in dieser Gegend viele Christen (Pro- testanten), aber noch feine Kirhe. Der Prediger Ohan Ky- riafan aus Marash in Cilicien is augenblicklich hier und bemüht, zu genanntem Zwecke Beiträge zu sammeln.

Frankrei. Paris, 30. Januar. Der Unterrichts- Minijter Waddington veröffentiat im heutigen „Journal offiziel“ ein Dekret zur Verbesserung der Stellung der

| maîtres répétiteurs (Hülfslehrer und Studienaufseher)

im Gymnasialuntercricht. Außer dem gestern vorgelegten | Geseßentwurfe über Bewilligung des unentgelllichen- Ele- | mentarunterrichts wird Herr Waddington, der „Köln. Ztg. | zufolge, einen neuen mit diesem in Beziehung stehenden | vorlegen, der sich auf die Gründung einer Schulkasse be- | zieht, um den Gemeinden mit geringen Unkosten alle für den | Dienst des Elementaruntercihts nothwendigen Hülfsmittel zu | verschaffen und den Bau neuer C: zu ermöglichen. | Die „Corr. Havas“ bemerkt dazu: „Diese Frage des Unter- | richts ist jezt überhaupt der Ge enstand der Fürsorge nicht ¡ nur der Regierung, sondern auc) ciner großen Anzahl Depu- | tirter. Schon in vergangener 3ohe ernannte die Kammer einen Ausschuß, der den Antrag Marion betreffs des unent- geltlicen, obligatorishen Laienunterrihts zu prüfen t. | Andererseits wird die bevorstehende Einbringung eines Ent-

wurfs von Barodet betreffs desselben Gegenstandes angezeigt.

Der Minister des Funnern hat die Präfekten telegra-

phisch aufgefordert, ihm diejenigen Maires namhaft zu machen, welche den bonapartistishen Kundgebungen am 9. Januar beiwohnten, um gegen die Beamten, die fe Dabei betheiligten, einzuschreiten. Heute starb hier der Bragation-Muchranski, russisher Senator.

Der „Moniteur“ äußert: „Seit einigen Tagen herrs{t in den radikalen Kreisen eine lebhaste Unruhe. Man kündigt dort in geheimnißvoller Weise an, daß das Kabinet zur Rechten hinneigt, und hält es für siher, daß es sich hauptsählich auf den Senat stüßen werde, um, wenn es nothwendig sein sollte, mit der Mehrheit des 1. Januar zu regieren.- An diesen Gerüchten ist viel Uebertriebenes. Die Wahrheit ist, daß Jules Simon mehr denn je von der Nothwendigkeit überzeugt ist, in der Deputirtenkammer eine konservative Mlegiecientdmeleit

u bilden, an welcher die Radikalen keinen Antheil haben ilen daß er die Unterstüßung des Senats erlangen will, um den Uebereilungen der Zweiten Kammer für den Fall Widerstand zu leisten, daß es Gambetta gelingen sollte, die Leitung der Linken zu erhalten. Wenn der Minister-Prä- sident fo handelt, glaubt er, daß er sih streng an den Wort- laut seines Programms hält, und daß die Radikalen, nachdem sie ohne Herausforderung und rechtmäßigen Grund einen feindseligen Aft gegen das Ministerium, das linke Centrum und die gemäßigte Linke begangen haben, sich freiwillig außer- halb einer Regtierungsmehrheit halten.“

(K. Ztg.) Am 2W., Abends, fand die erste Generalver: Jammlung der katholischen Universität statt. Den Vorsitz führte der Kardinal-Erzbischof von Paris. Außerdem wohnten derselben an die Erzbischöfe von Rheims und von Sebaste und 12 Bischöfe, ferner der Koadjutor des Bischofs Dupanloup von Vrleans. Auch eine starke Anzahl klerikaler Deputirten und Senatoren waren bei der Feierlichkeit zugegen. Der Justiz-Minister war dur Chevrion, General-JInspektor des öffentlihen Unterrichts, vertreten. Es wurden zahlreiche Reden gear, Bei der Preisvertheilung hielt der Kardinal-Erz-

ishof von Rouen, Monfgr. Bonnechose, eine längere Rede, worin er darzuthuen suchte, daß die katholishen Universitäten zum Besten der Religion und zum Heile des Vaterlandes ge-

ründet worden und daß sie den Zweck hätten, „die Wissen- fehaften unter die Herrschaft der Kirche zurückzuversetzen.“ Zum Schluß der Sizung hielt der Kardinal-Erzbischof von Paris eine Ansprache. Ungefähr 600 Personen wohnten der Feierlichkeit an.

Versailles, 29. Januar. (K. Ztg.) Die Deputirten- kammer bewilligte heute den Kredit von 100,000 Fres. für die von Hungersnoth bedrohten Bewohner des französischen Ostindien. Der Unterrichts-Minister legte seinen Geseßentwurf zur Erweiterung des unentgeltlichen Unterrichts in den Elementar- {hulen vor. Die Kammer nahm hierauf das Geset über den Auslieferungsvertrag zwischen Frankreih und Monaco an. Bethmont, welcher seinen Austritt aus dem Budgetaus\sczuß brieflih angezeigt hatte, wurde mit 24 Stimmen wiedergewählt. Die Deputirtenkammer ging zur Berathung des Gesetzentwurfs über den Spitaldienst in der Armee über und vertagte ih dann bis zum Donnerstag.

Italien. Rom, 29. Januar. Jn der Deputirten- kammer hat der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten die Aften, die sih auf den Paßdienst beziehen, vorgelegt. Die Kammer berieth den Geseßentwurf, betreffend die neue Aushebung der Territorial-Armee. Ein Dekret ver- bietet die Einfuhr von Pferden und der Pferderasse an- gehörigen Thieren aus Aegypten. Der Vatikan hat gestern nach Madrid die offizielle Ernennung des Msar. Cattani als Nuntius an Stelle Simeoni's gelangen lassen.

Der „Köln. Ztg.“ {reibt man: Die Feier des ahten Jahrhundert - Tages der Demüthigung Heinrichs 1V. zu Canossa am 27. Januar hat fich auf einen Artikel in der „Unita Cattolica“ beshränkt. Der Pap soll selbst von jeder weiteren Kundgebung abgerathen haben.

ck95: GONNaL, (T D) Wle dex „Diritto( meldet, ist dem Kardinal Ledochowski gestern dur einen GerichtSdiener des Zuchtpolizeigerichts eine Vorladung nebst Anklage behändigt worden, durch welche derselbe für den 7. und 8. k. M. vor das Posener Gericht geladen wird, um sich wegen der ihm zur Last gelegten Zuwiderhandlungen gegen die preußischen Kirchengeseße zu verantworten.

Palermo, 2. Januar. (K. Ztg.) Es werden hier augenblidlich wichtige Truppen -Dislokationen vor- genommen. Beträchtlihe Streitkräfte neu angekommener Versaglieri werden nah den strategisch-wihtigen Punkten gesandt, um gegen die Räuberbanden zu operiren. Ein Bataillon wird das Nest der Räuber aufheben, welche die Provinzen Palermo, Girgenti, Trapano und Caltanisette unsicher machen. Andere Bataillone sollen das Aktionsfeld des Briganten Leone durchstreifen.

Griechenland. (W. T. B.) Der „Politischen Korrespondenz“ wird aus Athen telegraphisch gemeldet, daß Sir H. Elliot und Géneral JFguatieff von dem Könige in Audienz empfangen wurden und längere Be- sprehungen mit den Ministern Comunduros und Kontostavlos hatten.

Türkei. Konstantinopel, 1. Februar. (W.-T. B.) Dem Vernehmen nach beabsichtigt Yussuf Pascha von seinem Posten als Finanz-Minister zurücckzutreten. Savas Pascha (Grieche) ist als Gouverneur des Vilajets der nseln des Archipels in Aussicht genommen.

__ Wien, 31. Fanuar. (W. T. B.) Die von Konstan- tinopel aus verbreitete Nachricht, daß Oesterreich der Pforte den Nath ertheilt habe, Serbien und Montenegro aufzufordern, Delegirte für die Friedensverhandlungen abzu- senden, wird von unterrihteter Seite als unbegründet be- zeichnet. An dieses Dementi wird die weitere Mittheilung getnüpft, daß die Pforte ihrerseits zwar in Wien eine direkte Unsrage bezüglih einer eventuellen L lu ng durch Desterreih gethan hat, daß aber die öfter- reichische Negierung dieses Ansuchen in höflicher und ent- schiedener Weise abgelehnt hat.

Wien, 31. Januar. (W. T. B.) Wie die „Presse“ erfährt, waren die AA e LD e Yas ngen zwischen der

forte und Serbien auf Schwierigkeiten gestoßen.

ie Pforte stelle Zusaßzforderungen in Men des Status quo ante, welche sie aber nicht präzise formulirt habe. Serbien wolle niht auf Grund eines ihm nit völlig bekannten Pro- gramms auf weitere Unterhandlungen eingehen und habe es daher bisher unterlassen, seinen diplon:atischen Agenten Zukits für die Verhandlungen formell zu beglaubigen.

Stocken - gerathen seien, wird als Grund der eingetretenen Schwierigkeiten angegeben, die Pforte habe an die von ihr auf- gestellte, auf den Bestimmungen des Pariser Vertrages und dem status quo ante beruhende allgemeine Friedensbasis nohdie Forde- rung von Garantien geknüpft, welhe Serbien für Einhaltung des ¿Friedens stellen solle. Diese Garantien seien niht näher de- nirt worden, es seine aber, daß die Pforte auf die bekann- ten, bereits im September v. F. aufgestellten und von der Konferenz beseitigten 7 Punkte zurückfommen wolle. Für den Fürsten Milan und sein Kabinet sei es jedoch unmöglich, Be- vollmächtigte zu den Verhandlungen in aller Form aufzu- stellen, so lange die Pforte \sih über diese Garantiefrage nit klar und bestimmt ausgesprochen habe. : Pera, 29. Januar. Dem „Daily Telegraph“ wird ge- meldet: Die türkische Regierung ist bemüht , sh den Beistand Mr. Stephen Cave's für die Wiederordnung ihrer Finan- zen zu sichern. Die Ansicht der englischen Regierung hier- über ist noch nicht bekannt gemadht, aber es heißt, daß fein britischer Finanzmann ernannt werden wird, bis der Frieden endgültig hergestellt worden ist. Ein neues Paschalik ist in Bulgarien errichtet worden, bestehend aus Theilen der Vi- lajete von Sofia und Monastir. Der Zweck der türkischen Regierung ist Stärkung der Administrativgewalt in jener Provinz.

_ Die „Ag. gen. rus}se“ ist in der Lage zu erklären : Die Telegramme, welche meldeten, daß die Konferenz si in Athen wieder vereinigen werde, sowie diejenigen, nach welchen S er- bien und Montenegro die Friedensvorschläge der Pforte zurücfwiesen, sind glei falsch. Die beiden Fürstenthümer be- reiten si allerdings für den etwaigen Fall einer Wiederauf- nahme der Feindseligkeiten vor, aber sie schenken den Friedens- vorshlägen Gehör und zwar auf den Rath aller Großmächte. General Fgnatieff nimmt seinen Weg nah St. PVeters- burg von Athen über Triest und Wien.

London, 30. Januar. An der Spitze ihres Blattes veröffentlicht die „Morning-Post“ Folgendes: „Wir haben Grund zu glauben, daß Friedensverhandlungen zu Wien eifrig zwischen dem ottomanishen Gesandten und dem serbischen Geschäftsträger mit aller Aussicht auf ein befriedi- gendes Uebereinkommen betrieben werden. Die Pforte hat auch Montenegro Eröffnungen zwecks eines schleunigen Friedens- \hlufses gemaht. Sowohl Fürst Milan wie Fürst Nikolaus haben kürzli in St. Petersburg um Nath gefragt und die russi- sche Regierung hat in beiden Fällen erwidert, sie habe ur- sprünglih den Beginn des Krieges widerrathen und würde nun mit Freuden die Fürsten unter befriedigenden Bedin-

ungen Frieden schließen sehen. Wenn kein unvorhergeschener Zwischenfall die gegenwärtig alle Mächte gemeinsam bescelende Stimmung stört, fo dürfen wir hoffen, daß im Laufe des kommenden Monats Versicherungen gegeben sein werden, welche die jeßt unterhaltene starke Hoffnung in Erfüllung gehen lassen wird, daß die Aussichten auf einen europäischen Krieg beseitigt sind.“

Man {reibt der „Pol. Korr.“ aus Rust\Quk, 25. Januar:

„Das hier erscheinende Amtsblatfk „Tuna*“ bereitete un® beute eine bedeutsame Ueberrashung. Ohne daß man von wirklichen Wahlen gehört hätte, wird dem Donau-Vilajet verkündet, daß folgende Personen gewählt wurden: Nuri Bey in Plewno, Alisch Pascha in Silistria, .Dimitraki Bey in Tultscha, Petraki Effendi Slatow in Rustshuk, Stefanaki Effendi im Kreise von Tultscha und Schakir Effendi in Varna. Wie wenig in diesen Volksvertretern die Volk8meinung und der allgemeine Wille zum Ausdrucke gelangten, mag folgende Charakteristik derselben darthun: Nuri Bey ist Beamter und seine Verwaltung in Plewno wurde vielfach und nur zu berechtigt angegriffen. Alisch Pascha ift einer der fanatischesten Türken und fein Anhang gehört zu Denjenigen, welche seiner Zeit Schefket Pascha zu seinen bekannten Blutthaten stets beglüdwünschten. Dimitraki Bey aus Tultscha ist ein Griehe, der {hon aus Anti- pathien für die Bulgaren mit den Türken gemeinsame Sache macht. Petraki Cffendi ist Mitglicd des Vilajetsrathes und that sich als treuer Anhänger und Agent der selbs von Midhat Pascha verurtheil- ten Administration hervor. Stefanaki Effendi ist ein Bruder Dimi- trakfi’'s und Präsident des Handelsgerichtes von Tultscha. Ihm ist ncch am wenigsten Ungünstiges nachzusagen. Endlich is Schakir Cffendi, ein Feind der Bulgaren und eifriger Verehrer der Ts\cher- kefsen, unter den Deputirten genannt. Das sind die-Männer, welche berufen find, im ersten türkishen Parlamente das aus tausend Wunden blutende Bulgarien zu vertreten.“

Aus Belgrad, 29. Januar, wird der „Times“ tele- graphirt: Der Ausschuß der Siebenzehn aus der leßten Skupschtina verlangt unmittelbare Einberufung der ge- seggebenden Versammlung, um die Entscheidung über Krieg oder Frieden zu treffen. Der Fürst is der Einberu- fung der Versammlung geneigt, soll aber einen Sonderfrieden mit der Türkei nicht begünstigen. .… Das Ministerium wider- seßt sich der Einberufung der Skupschtina.

Belgrad, 30. Januar. Ueber den Modus der Frie- dens-Vorbesprechungen in Wien verlautet heute, wie den Wiener Blättern telegraphisch von hier gemeldet wird, Q i N: E 4 1 4 C ¿Folgendes: „Dieselben werden dort in protokollarisher Form aufgezeichnet, von dem dann eine Kopie der hiesigen Regie- rung und die andere wieder der Pforte zugeschickt werden wird. Beide Regierungen werden dann diese Protokolle zur Kenntnißnahme der Pariser Traktatmächte bringen. Erst nach- dem eine volle Verständigung über alle Punkte erzielt sein wird, wird zum Abschlusse geschritten werden. Der Ort, wo leßterer Akt stattfinden wird, ist bis jeßt noch nicht bestimmt, es dürfte aber dies Konstantinopel P und würde sih dann. zu diesem Zwecke eigens eine Gesandtschaft von hier nach leßterer Stadt begeben.“

ODesterreichisch - ungarishe Lieferanten, welche der serbishen Regierung während des Krieges verschiedene Waaren im Werthe von 800,000 Dukaten ge- liefert hatten, verlangten vor einigen Tagen Bezahlung ihrer Schuld, sollen aber, wie dem W. „Fremdenbl.“ gemeldet wird, von der Regierung darauf zur Antwort erhalten haben, Serbien sei jeßt nicht in der Lage, eine solhe Summe auslegen zu können. Die Lieferanten wollen sich nun an das hiesige österreichish-ungarishe General-Konsulat behufs Ver- mittlung in dieser Angelegenheit wenden.

Wie die „Pol. Korr.“ mittheilt, hatten sich einige Schwierigkeiten wegen der Verproviantirung der Festung Niksic ergeben. Leßtere ist abermals dringlich ge- worden und wollte der Fürst von Montenegro dieselbe nicht zulassen. Nachdem der türkische Festungs-Kommandant {Fbra- him Pascha die Verproviantirung jedoch gewaltsam vorzu- nehmen drohte, willigte der Fürst von Montenegro \{ließlich in dieselbe ein.

Numäniem, Der „Politischen Korrespondenz“

„7 1. Februar. (W. T. B.) Jn der bereits gemeldeten Mittheilung der „Presse“, daß die Friedensverhandlun-

wird aus Bukarest berichtet, daß der Rücktxitt der

en zwischen der Pforte und Serbien momentan ins |

Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des Fnnera demnächst bevorstebe und daß eine Auf- lösung des Kabinets wahrscheinlih sei. Cogalniceanu und Epureanu dürften sodann vorerst cin Uebergangs- Ministerium bilden, bevor eine konservative Regierung ih konstituirte. :

Bukarest, 1. Februar. (W. T. B.) Graf Chau- dordy und Corti sind hier eingetroffen. Der Minister der Auswärtigen Ängelegenheiten JFonescu hat jein Entlassungsgesuch zurückgezogen.— Jm Senate beantragte der Minister Sturdza den Verkauf der Staats- güter zur Bezahlung der Staatsschulden und die Reduzirung des Armeebudgets um. 60 Prozent.

e _NusSland und Polen. St. Petersburg, 39. Januar. Das Bulletin üver den Gesundheitszustand Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch des Aelteren vom 28. d. M. lautet: „Se. Hoheit fühlte fih gestern joweit munter, daß ex eine Spazierfahrt durch die Stadt machen fonnte. Da die Genesung nun begonnen, werden keine Bulletins über den Zustand »Sr. Kaiserlichen Hohe.t mehr ausgegeben werden.“ j

Dánemark. Kopenhagen, 1. Februar. (W. T. B.) Das Kriegs-Ministerium hat Dispositionen getroffen, um die militärishe Absperrung der dänischen Grenze zu ver- stärken, sobald sich derselben die Rinderpest noh weiter nähern sollte.

Amerika.Dem „Bureau Reuter“ wird aus Washington unterm 29. d. per Kabel gemeldet: Es heißt, das die in Washington stationirten Bundestruppen nunmehr nah andern Stationen verlegt werden würden.

Asien. (A. A. C.) Ein Telegramm aus Shanghai meldet, daß die eingeborene chinesische Handelsdampfer- ge]ellschaft die Flotte der „Shanghai Steam Navigation Company“, einer großen amerikanischen Fluß- und Küsten- dampfergesellshaft, für zwei Millionen Taels oder nahezu 600,000 £ fäuflih erworben hat. |

Aus dem Wolffscen Telegraphen-Bureau,

Köln, 1. Februar, Mittags. Das in dem Vrozesse dex Rheinischen Effettenbank von der korrektionellen Appellkammer des Landgerichts heute Vormittag verkündete Urtheil \vricht alle Angeklagten mit Ausnahme Carl Gustav Horns frei. Horn allein ist schuldig befunden und zu 2 Jahren 10 Monat Gefängniß verurtheilt.

Washington, 1. Februar. Die Majorität der von der Repräsentantenkammer ernannten Kommission zur Unter- suhung der Wahlen in Florida hat ihren Bericht nunmehr ebenfalls vorgelegt. Derselbe spricht sich vollkommen entgegen- ge)eßt aus, wie der von der Majorität der Senatskommission vorgelegte, in welchem, wie bereits gemeldet, die von dem Lokalcomité in Florida zur Verifikation der Wahlen vorge- nommenen Akte für geseß- und verfassungsmäßig erklärt wurden. :

Neichstags - Angelegenheiten, Bei den engeren Wahlen zum Reichstage sind ferner gewählt worden :

2 Faul surrer Wahlkretset Jacobs, Geh, Ad- miralitäts-Nath a. D. zu Berlin mit 9203 gegen 7895 Stimmen, welche Amtsrath Dieß in Himmelstädt erhielt;

im XXLI. fähsischen Wahlkreise (Plauen 2c.) wurden bei der engeren Wahl 15,050 gültige Stimmen abgegeben, und ift von denselben Geh. Finanz-Rath Meu el in Dresden mit 9257 St. gewählt worden, während Redacteur Neisser 5793 St. erhalten hat.

Landtags- Angelegenl:7it

Der Etat des Seehandlungs-Instituts für das Jahr vom 1. April 1877/78 veranschlagt die Einnahme auf 3,000,000 Æ. (gegen den Etat von 1876 450,000 6); es wird neben einem anschlagsmäßigen IJahresgewinn von 1,500,000 M. eine Kapitalablieferung in gleihem Betrage in Ansaß gebracht. Die Ausgaben belaufen sich etatsmäßig auf 218,027 M (— 16,405 4). Der dem Etat beigegebene Verwaltungs8bcricht der König- lichen General-Direktion für das Jahr 1875 spricht sich dahin aus, daß die Nachwehen der fieberhaften Spekulation, welche sih nah Beendigung des französischen Krieges aller Verkehrsgebiete bemächtigt hatte, sch im Jahre 1875, dem dritten der Krisis, noch empfindlicher fühlbar gemacht hätten als vorher. Die ungün- stigen Verhältnisse sind auch für das Seehandlungs-Institut nicht ohne Folgen geblieben. Im Effektenverkehr hat sih durch Cours- rückgang insbefondere bei Eisenbahnaktien und Prioritäten ein Verlust von 1,235,547 4. herausgestellt; derselbe ist durch Gewinn- Realisirungen bei anderu Effekten auf 481,618 4 herabgemindert. Der Zinsenüberschuß aus 1875 ist gegen deu des Jahres 1874 um 482,784 6 zurüdctgegangen. Den im Jahre 1875 erzielten Gewinn- übershuß von 1,498,242 M. sieht der Bericht im Hinblick auf die überaus ungünstigen Zeitverhältnisse noch als zufriedenstellend an. Weiterhin beschäftigt fich der Bericht mit den von der Seehandlung ab- hängenden Instituten, dem Leihamt in Berlin, den Bromberger Mühklen und der Flachsgarn-Maschinenspinnerei zu Landshut i. Schl., ferner mit den Seitens der Seehandlung für fremde Rechnung bewirkten Geschäften. Der Hauptabschluß des Königlichen Sechandlungs- Instituts pro ult, Dezember 1575 balancirt in Aktiven und Passiven mit 148,505,253,5 M Unter den ersteren stehen in Rechnung: Grund-, Gewerbe- und Mobilienbesiy mit 5,190,195,51 F, Kassen= bestände mit 1,327,318,75 M, Effekten mit 16,665,609,30 4, Wechsel mit 4,348,303,50 «6 und in- und ausländische Debitoren mit 120,973,835,89 4; unter den leßteren beziffern sih: Schuld auf See= handlungs-Obligationen mit 1,177,637,65 4, in- und ausländische Kreditoren mit 109,443,405,12 und Kapital - Konto mit 37,884,911,18 M /

Nach dem Etat der Münzverwgltung für das Jahr vom 1. April 1877/78 werden die Einnahmen ans{lagsmäßig he- tragen 1,087,640 4 (— 1,216,360 A gegen den Etat von 1876). Es wird angenommen, daß zur Ausmünzung kommen werden: 175,000,000 6 Goldmünzen, 215,000,000 4. Silbermünzen, deren Ertrag auf 1,065,193,54 4 veranschlagt wird; außerdem wird der Ertrag aus der Ausprägung von Medaillen mit 3286,46 #6 und sonstige vermischte Einnahmen mit 19,160 # in. Ansatz gebracht. Die Ausgaben stehen insgesammt mit 589,980 s (— 320,190 6) in Rehnung, so daß si ein Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben ergiebt von 497,660 #. (— 896,170 4).

Der Etat der Gestüt-Verwaltung für das Jahr vom 1. April 1877/78 weist als Summe der Einnahme nach: 1,884,270 Æ. gegen 1,695,240 A, für 1876 also + 189,030 M Von dieser Da ai entfallen auf die Hauptgestüte: 45,120 #, gui die Landgestüte: 143,910 4 Die Summe der Ausgaben stellt sih auf: 4,0015540 #4 (darunter wegfallend: 17,693 A),

gegen 3,852,500 „« im Jahre 1876, mithin + 163,040 f