1877 / 43 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Feb 1877 18:00:01 GMT) scan diff

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timmung, gerade den Sinn des Zusammensprechens kfsar zu Fellen, | um noch deutlicher zu zeigen, daß man nit angehe gegen“ die Be- stimmungen des Staats- und des Reichsgeseßes. Wen» das von den fkirdlihen Faktoren gewollt wurde, so konnte ich tein Staats- znteresse finden, hier dur Aenderung gewohnter und darum lieb ewordener Worte, eine ganze Menge Gemüther zu verlegen. Das Und die Gründe, weshalb ich mich anslicßend an die v der Rheinprovinz bewogen gefunden habe, diesem nah den ern testen und Fchwersten Rerhandlungen endlih zu Stande gekommenen Geseß meine Zustimmung zu gewähren und Se. Majestät zu bitten, daß Er ebenfalls Seine Zustimmung gâke.

Nach dem Kultus-Minister ergriffen noch das Wort die Abgg. Dr. Virchow, Dr. Brüel, Dr. Wehrenpfenmg, Götting und Windthorst (Meppen). Sämmtliche zur Berathung stehen- den Positionen wurden genehmigt, worauf sich das Haus um 4t Uhr vertagte.

Jn der heut. gen (24.) Sißung des Hauscs der Abgeordneten, welcher der Handels-Minister Dr. Achen- bach und der Cultus-Minister Dr. Falk mit mehreren Kom- missarien „beiwohnten, theilte der Präsident das erfolgte Ableben des Abg. Pr. von Gerlach mit. Das Haus ehrte das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Von dem Abg. von Komierowskfi ist eine Jnterpellation, be- treffend die Jnhaftirung des Redakteurs Kantecki eingegangen. Erster Gegenstand der Tagesordnung war die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Verwendung von Beständen für außerordentliche Bedürfnisse der Bauverwaltung im Etatsjahre 1877/78 und die Aufnahme einer Anleihe zur Decfung der Ausgaven für Bauausführungen auf den Staats- eisenbahnen. Es ergriffen das Wort die Abgg. Frhr. von Schorlemer-Alst, Schmidt (Stettin), von Wilamowitz-Möllen- dorf, von Benda, Magdzinski und Brons. Der Han- dels - Minister Pr. Achenbach bezeichnete die Vorlage als eine Ergänzung des Extraordinariums__ des Etats. Es liege ihm fern, die Wünsche, welche in Betreff von Kanal- bauten und Flußregulirungen aus dem Hause laut geworden Feien, ganz außer Acht zu lassen, aber nach Lage der Ver- handlungen ließe sich auf diesen Gebieten in diesem Fahre nicht viel leisten, während die in der Vorlage angegevenen Zwecke besser erreicht werden können. Die Vorlage wurde der Budgetkommission überwiesen. Ohne Debatte wurde hierauf in dritter Lesung} genehmigt} der Gesetzentwurf} betr. die Revision beziehentlih Abänderung der Regle- ments der öffentlihen Feuersozietäten. Es folgte die dritte Verathung des Gesetzentwurfs , betreffend eine Erweite- xung der Verwendungszwecke der den Provinzial- Und -Kommunalverbänden überwiesenen Dotationsfonds. Der Handels - Minister wiederholte seine frühere Erflä- rung, daß dieses Geseg den Staat weder belasten now entlasten, sondern nur den Provinzen für ihre Dotationen eine Befugniß gewähren solle. Außerdem sprachen die Abgg. Dr. Wehr, Dr. Löwe, Windthorst (Bielefeld), Windthorst (Meppen), Rikert und von Ludwig. Darauf wurde der Geseß- entwurf mit 173 gegen 155 Stimmen abgelehnt und fol- gender Antrag des Abg.! Windthorst (Bielefeld) angenommen : Die Staatsregierung aufzufordern, den abgelehnten Geseß- entwurf den einzelnen Provinzial-Landtagen zur Begutachtung vor- zulegen und über das Resultat dem Landtage in seiner nächsten Session Mittheilung zu machen. Sodann wurde die Etatsberathyung mit der Diskussion desEtats des Ministeriums dergeistlichen 2c. Angelegenheiten fortgeseßt. Bei der Position „Konsistorium in Wiesbaden“ er- widerte der Kultus-Minister Dr. Falk auf eine Anfrage des Abg. Wißmann, daß die firhliche Sanktion der evangelischen Kirchen- ordnung des Regierungsbezirks Wiesbaden nahe bevor- stehe und hoffentlih auch vom Landtage in der nächsten Herbstsession die Sanktion erhalten werde. Beim Schlusse des Blattes hatte der Abg. von Hammerstein das Wort.

Auf Grund eines Gutachtens der technischen Depu- tation für das Veterinärwesen und im Einverständnisse mit den Ministern der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten und für die landwirthschaftlichen Angelegen- heiten hat der Minister des Innern kraft der ihm nach §. 14 der Verordnung über die Polizeiverwaltung vom 20. Sep- tember 1867 zustehenden Befugniß die beshränkenden Be- stimmungen eines von einer Landdrostei erlassenen Reglements durch Erlaß vom 21. Januar d. J. dahin abgeändert, daß künftig außer dem Departements- Thierarzt und den Kreis- Thievärzten diejenigen approbirten Thierärzte, welche 1) die Prüfung als Thierarzt nah Vorschrift des Prüfungs- reglements vom 25. September 1869 bestanden haben, oder 2) schon vor dieser Zeit in Berlin die Approbation erlangt Wh oder in Hannover auf Grund der abgelegten Prüfung ür befähigt erklärt worden sind, „in gerichtlihen und polizei- lichen Fällen Gutachten abzugeben und bei Maßregeln gegen Rerbreitting von Viehseuchen mitzuwirken“, ohne vorgängige besondere Prüfung als Fleishbeschauer zugelassen werden.

Der General-Lieutenant von Bergmann, Jnspec- teur der 3. Feld-Artillerie-Jnspektion, ist nah beendigtem Ur- laub in seine Garnison Hannover zurücfgekehrt.

Der Kaiserliche Konsul in Rihmond, F. W. Hane- windckel, ist gestorben. S. Mi S: „Kronprinz“ ist am 16. d. Mts. in

Wilhelmshaven außer Dienst gestellt. Der König hat

Bayern. München, 15. Februar. das Statut und den Lehrplan für die neugegründete Kre i s- Lehreriunen-Bildungsanstalt von Niederbayern genehmigt. Durch Königliche Entschließung wird eine neue Orgauisation des JFngenieurdien stes genehmigt und durch dieselbe namentlich die Aufhebung der Pionier-Fnspektion und damit die unmittelbare Unterstellung der beiden Pionier- Bataillone und der Eisenbahn-Compagnien unter die Jn- \pektion des Jngenieur- Corps und der Festungen verfügt. Se. Majestät hat dem General-Kapitän der Leibgarde der Hartschiere, General Frhrn. von Pran@h, zu dessen silb:rner Hochzeit einen Allerhöc#teigenhändigen Glüdckwunsch gesendet.

Württemberg. \Stuttgart, 17. Februar. Jn der Heutigen Sißung der Kammer der Abgeordneten wurde das Gesetz, betreffend die Apanage des Prinzen Wilhelm von Württemberg, einstimmig angenommen.

Baden. Karlsruhe, 15. Februar. (Schw. M.) Un- ter Vorsig des Präsidenten der Ersten Kammer hielten heute die Abgeordneten, zahlrei versammelt, hier Berathung wegen der Jubiläumsfeier des Negierungsantritts des Großherzogs. Die Versammlung hatte einen wesentlich

icn cin Stistungskapital, das der Liebe des Volkes die Entstehung dankt, zur Verfügung zu stellen. Die Lehr-Frauen des Klosters St. Ur ula zu Freiburg haben ähnli jenen in Rastatt der Ober-Schulbehörde auf die bezügliche Anfrage erklärt, daß fie eine stiftungsgemäße Wirk- samkeit nah dem Regulativ von 1811 unter den staatlicher- seits maßgebenden Bedingungen an der neu zu errichtenden gemischten Schule nicht für möglich hielten und deshalb einer Verseßung in den Ruhestand gewärtig seien. Wie das „Srï. J.“ erfährt, hat die Ober-Schulbehörde beim Ministerium die Auslösung des Jnstituts und die neue Regulirung der Schule durch den Freiburger Stadtrath beantragt.

Hessen. Darmstadt, 16. Februar. Das heute aus- gegebenc Großherzogliche Regierungsblatt enthält die Bekannt- machung des Ministeriums der Justiz, die_ Bildung von Sachverständigenvere inen in Gemäßheit der Neichs- geseße vom 9., 10. und 11. Januar 1876 über das Urheber-

recht an Werken der bildenden Künste, den Schuß der Photographien und das Urheberreht an Mustern und Modellen betreffend. Jn dem ersten Theile derselben wird bekannt ge- macht, daß gemeinschaftliche Sachverständigenvereine Ur Württemberg, Baden und Hessen mit dem Site in Stuttgart

gebi.det worden sind.

Sachsen-Coburg-Gotha. G'otha, 17. Februar. Der gemeinschaftliche Landtag der Herzogt ümer Coburg und Gotha nahm heute den Geseßentwurf über den Eigen- thumserwerb und die dingliche Belastung der Grundstüdcke, Bergwerke und selbständigen Gerechtigkeiten, ingleichen die dazu gehörige Grundbuchsordnung mit dem Kostentari} für Grundbuchsfachen und dem Geseßentwurf über die Erhebung einer Werthabgabe von beim Grundbuchamte anzubringenden Anträgen an. Hierauf wurde von dem Staats-Minister die

Vertagung des Landtags ausgesprochen.

Anhalt. Dessau, 16. Februar. Der Landtag nahm gestern in dritter Berathung den Gesehentwurf, betreffend den unterirdishen Abbau von Mineralien und Fossilien, welche dem Verfügungsrecht des Grundeigenthümers unterliegen, und den Geseßentwurf, betreffend die Ueberweisung des vierten Theils vom Reinertrage des Salzwerks Leopoldshall an die Staats- \{uldenverwaltungskasse an. Es folgte die zweite Berathung der Synodalordnung. Zu Art. 1 hatte die Kommission die Ablehnung empfohlen, weil in Nr. 4, abweichend von dem preußishen Muster, nicht die gleiche Anzahl Laien von den an Seelenzahl stärkeren Gemeinden in die Kreissynode gewählt werden sollen, sondern nur der vierte Theil von der \i{h nah Nr. 3 ergebenden Zahl. Der Landtag lehnte den Art. 1 der Vorlage gegen 4 Stimmen ab, worauf der Landesherrliche Kommissar Staats-Minister von Krosigk erklärte, daß unter diesen Umständen die Staatsregierung keinen Werth auf die Weiterberathung der Gesetvorlage lege.

Lippe. Detmold, 17. Februar. Jn der heutigen Landtags sizung wurde die Gesammtabstimmung über Das Jagdpolizeigeseß vorgenommen. Bei der namentlichen Ab- stimmung wurde das Gesetz mit 10 gegen 8 Stimmen ange- nommen. Jn Bezug auf eine dem Landtage zugestellte Vor- lage wegen Revision des Domanialabkommens beschloß der Landtag, die geschäftliche Behandlung derselben in der Weise vorzunehmen, daß der Landtag als Ausschuß die Vor- lage, welhe durch Mittheilung des Gutachtens der Vertrauens- fommission vervollständigt werden soll, beräth. Nach der Re- gierungsvorlage wird ein auf das Fideikommißgut des Fürst- lichen Hauses radicirter Landes - Domanialfonds in der Höhe von 1,500,000 / in der Weise gegründet, daß selbiger als ein dem Lande für den Fall, daß das Fürstenthum seine bisherige Selbständigkeit als besonderer Staat verlieren sollte, auszu- zahlender Landesfonds auf das Fürstliche Domanium, welches zur pfandweisen Sicherheit desselben dient, eingetragen wird. Bis zur Auseinanderseßung wird die Hälfte des Fonds mit 30,000 6 jährlih zu Gunsten der Landkasse verzinst, wogegen die aus der Fürstlichen Rentei bisher gezahlte Rente von 15,000 6 in Wegfall kommt.

Hesterreich-Ungarn. Wien, 17. Februar. Der Kaiser hat gestern den ungarischen Ministerpräsidenten von Tisza in längerer Audienz empfangen. Nachdem die Regierung gegenüber den Obmännern des Verfassungsklubs erklärt hat, sie könne vor Dienstag feine Mittheilungen über die Aus- gleichsverhandlungen machen, wurde die gemeinsame Konferenz der Verfassungspartei auf nächste Woche verschoben. Die Börsenkammer beschloß eine Petition an die

der Gefangenenbehandlung in den verschiedenen Gefängnis ein Ende zu machen, und die Verwaltung derselben deshg von den Gemeindebehörden auf d-e Centralleitung zu übe tragen. Nach längerer Diskussion wurde die zweite Les mit 279 gegen 69 Stimmen angenomnen. 17. Februar. (Köln. Ztg.) Die chinesischen G sandten besuchen heute Portsmouth und besichtigen do die von der chinesishen Regierung bestellten, im Bau begriß nen Kanonenboote. Dem Parlament sind die Türkei betreffenden Staatsverträge von 1841, 1856 y 1871 vorgelegt worden. Heute findet ein Kabinet rath statt. Fraukreih. Paris, 16. Februar. Der Conseil Präsident und der Unter-Staatssekretär des Justi Ministeriums gaben gestern dem mit der Kodifizirung d Zreßgesebe beauftragten Aus\chusse Erklärungen. Hr. Sin nimmt, der „Köln. Ztg.“ zufolge, die Abschaffung des Gese von 1875 an, ist also für die Jury, aber er findet es ni zeitgemäß, die Baus des Geseßes von 1868 durch Spezialgeseß zu bewirken, sondern empfiehlt, dieses Gese du ein allgemeines Preßgeseß zu erseßen. Diese Ansicht Conseils-Präsidenten behielt im Ausschusse schließlich die Ob hand, obgleih mehrere Mitglieder die Ansicht vertheidigte die Ordnung der Preßgesebgebung abe Eile, d Senat werde sich aber eihter zur Gutheißung ein Spezialgeseßzes an Stelle des von 1868 entsclicßg als zur Annahme eines liberalen allgemeinen Preßgeseß Der A us\chuß der Deputirtenkammer, der sih mit Frage der Unentgeltlihkeit des Unterrichts bes tigt, beshloß nah längerer Verathung, diese Unentgeltlil müsse allgemein sein, und die Kosten derselben habe der Et zu decken. Darauf vertagle er sich auf morgen, um die fin ziellen Mittel und Wege zu besprehen und mit dem Mini Rücksprache zu nehmen. Der Ausschuß war der Ansicht, Unentgeltlichkeit, die Sgulpflicht und der fonfessionslose terriht müßten in einem Gesammtbericht vorgelegt werden, will aber seine Arbeiten fo beschleunigen, daß er dieselben Budgetkommission für 1878 noch zur reten Zeit vorle fann. Der „Moniteur Universcel“ bringt heute Nälo über das von dem Unterrichts-Minister Waddi ton ausgearbeitete Geseß, betreffs des höhe Staats unterrihts, das in den nächsten Ta der Kammer vorgelegt wird. Die wichtigste Ref betrifft die Bildung großer Universitätscentren. Der Mini des Unterrichts beantragt nicht die Aufhebung der vereinze Fakultäten in Städten, die nit bestimmt find, Siß ei Universität zu werden ; die meisten Fakultäten werden mählich erlöshen. Ein Centralrath der Universität von Fra reich, der aus\{ließlich aus Mitgliedern des Staatsunterri besteht, soll dem Minister zur Prüfung aller auf den Un ¿icht bezüglichen Fragen zur Seite gestellt werden. Der je obere Unterrichtsrath wird fortbestehen, soll aber seinen §Ÿ rafter eines Spezialrathes der Universität verlieren und mehr mit Fragen gemischter Natur befassen, die den öffentli Unterricht oder den sreien Unterricht oder auch die Zucht 1 die öffentlihe Moral betreffen. Der parlamei rishe Ausschuß, der mit Ordnung der N nungen für die Armee von 1870 bis 1871 oustragt ist, beschästigt sich jezt mit der E eftivstärke Arn 6e. Au3 scinen Nachforschungen ergiebt jih, nah „Köln. Ztg.“, daß in jener Zeit die Zahl der nicht unter Fahne anwesenden Leute, deren Sold jedoch ausgezahlt wi 40,000 Mann betrug. Der Ausshuß wird sich morgen Kriege-Minister Ae A um mit ihm zu berathen und die Atktenstücke ur Rehnungslegung vorlegen zu lassen. 17, Februar. Heute Mittag fand im Juvalidendo Begräbnißfeier für den General Changarnier Der Marschall Mac Mahon war in Person erschienen. _ Versailles, 16. Februar. (Köln. Ztg.) Der S ging heute nah längerer Debatte zur Berathung der A des Gesetzes über die Präsid enten der Gewerbege!! (Conseil des Prud’hommes) über. Unter dem ersten thum wählten die Schiedsgerichte ihre Präsidenten felbst; | Geseß von 1853 wurde ihnen die Wahl genommen U? Regierung bevollmächtigt, die Präsidenten, und zwak außer dem Kreise der Mitglieder, zu ernennen. Art. jeßigen Entwurfs stellt die Wahl der Präsidenten her. Senat verwarf aber diesen Art. 1 mit 150 gegen 129 men. Da die Deputirtenkammer diesen Artikel angen? hat, so wurde Rer weisung an den Aus\{huß beantragt bewilligt. Die Deputirtenkammer erwählte heu! Ausschüsse zur Prüfung der Gesetzentwürfe für F! reformen, welche an den Ausschuß für das Budgäl 1877 zurückverwiesen worden waren und nahm in zweit

Regierung, dieselbe möge sich durch den gestrigen Beschluß des Abgeordnetenhauses in ihren auf dieSanirung des Eisen- bahnwesens gerichteten Bestrebungen nicht beirren lassen. Der Erzherzog Albrecht, der einen sechswödchentlichen Urlaub genommen hat, um Oberitalien und Südfrankreich zu bereisen, hat sich von Arco über Mailand nah Genua und

Nizza begeben.

Niederlande. Amsterdam, 14. Februar. (Köln. Ztg.) Ron Seiten der Antirevolutionären in der Kammer ist ein Memorandum eingereicht, in dem ausdrücklich gegen die Grundlagen des Geseßentwurfes über den Elementar- unterriht protestirt wird.

GrofFbritannien und Jrland. London, 16. Fe- bruar. (É. C.) Die Königin empfing vorgestern den Bot- schafter Sir Henry Elliot in Audienz. Derselbe ward zur Tafel gezogen und verließ gestern das Schloß. Der Prinz von Wales hielt gestern im Auftrage und in Vertre- tung der Königin eine Levee im St. James’ Palace. Das Panzershiff „Pen elope“ wird in Chatham einer Ausbesserung unterworfen. In der Sizung des Unter- hauses vom 16. Februar erklärte in Erwiderung Sir R. Anstruthers der Unter-Staatssekretär des Auswärtigen, Mr. Bourte, daß der Sultan von Zanzibar nicht nur seinen Vertragsverpflichtungen durchweg nachgekommen sei, sondern auch die Sklaverei im ganzen Umfange einer Besitzungen unterdrückt habe. Unter diesen Um- tänden würde es niht passend sein, ihn zur Erweiterung sei- ner Bemühungen in derselben Richtung aufzufordern. Der Marine-Minister, Mr. Ward, theilte mit, ein Aus\{uß zur Untersuchung des Ausbruches von Scharbo ck auf der leßten Nordpol-Expedition sei niedergeseßt worden. Ein großer Theil der Sißung war durch die Debatte über die zweite

rathung den Geseßentwurf über den Spitaldienst 11 Armee an.

Spanien. Madrid, 16. Februar. Die Abre1!

Königs nah Cartagena ist nunmehr auf Mona! geseßt. Vitoria, 17. Februar. Die Junten von A sind zu einer außerordentlichen Versammlung au} den bruar berufen worden, um Vorschläge für eine Einig! der Regierung in Betreff der Anwendung des Gt! über die Fueros zu berathen.

Italien. Neapel, 16. Februar. Midhat ? ist hier angekommen, und in cinem Privathause abge!

Türkei. Konstantinopel, 17. Februar. (W. Ueber die Verhandlungen zwischen Monteneg der Pforte is weiter zu melden: Der Fürst von negro hat dem Großvezier in ciner Depesche vom P Tage angezeigt, daß er mit dem zunächst von dort abs Schiffe zwei Delegirte nach Konstantinopel entsenden Die serbischen Delegirten für die Friedensun?! lungen werden morgen hier erwartet. : Belgrad, 16. Februar. Ueber die Friede! handlungen meldet die „Pol. Korr.“ von hier: mehr zu den definitiven Friedensverhandlungen nah tinopel abgegangenen diesseitigen Bevollmächtigten, dié toren Philipp Christic und Dimitrije Matic, werden, un der ziemlich glatt verlaufenen Práliminarverhandlun® noch immer eine hinlänglih s{hwierige Aufgabe zu ben haben. Während die Pforte die Forderung nach Gle diverser Konfessionen in Serbien in Folge der betanZ wendungen der serbischen Regierung noch hier definitiv 0 ist hingegen ihre andere Forderung nach Bestellung eine nenten türkischen Agenten in Belgrad als einstwel& Frage einer endgültigen Vereinbarung in Konstantin

Lesung der Gefän gnißbill in Anspruch genommen. Die Vor-

vorbereitenden Charakter. Jedenfalls gedenkt man dem Für-

lage bezwect, der gegenwärtigen Verschiedenheit der Systeme

behalten worden. Die serbishe Regierung ist zwar !

folut gegen die Annahm Beschränkungen, will aber

davon Abstand zu nehmen. Abgesehen von dieser Frage, sind

die serbischen Bevollmächtig

frage in Konstantinopel endgültig zur Austragung zu bringen. Die von Serbien beanspruhtc Regulirung erstreckt sich auf die Grenzen an der Drina, dem Timok und dem Jbar.

: Cöln, 19. Februar wird aus Vera vom 17

habe erklärt, er wolle gegen Serbien und Montenegro den äußersten Grad von Entgegenkommen in Anwendung bringen und die von Serbien beanstandeten zwei Punïte be- deutend mildern. Der türkische Agent in Belgrad solle durch-

aus kein Aufsichtsbeamter tishen und die Handels Thätigkeit des

der Juden und Armenier | Worden , welche der Pforte während der Konferenz zu- gingen, die Ausführung derselben solle jedoh der serbischen Regierung überlassen bleiben. Dagegen bestehe die Pforte

ausdrüdcklich auf dem die betreffenden Paragraphen.

sendung gestern von Montenegro in Aussicht gestellt wurde, würden erst in acht Tagen hier eintreffen fönnen. Da nun

die montenegrinishe Frage aus strategischen Rücksichten ver-

wickelter erscheine, als die lih, den mit Montenegro verlängern.

gezeigt hätten.

Sl Petersburg, 17. Februar. (W. T. B.) Ueber die Nachricht der „Presse“ 1n Wien, daß es an dex russisch-tür- kischen Grenze 1m Kaukasus zu einem Zusammenstoß zwischen russischen und türkishen Vorposten gekommen sei, liegt hier an amtlicher Stelle keinerlei Meldung vor, au ist hier sonst über einen solchen Vorfall durchaus nichts be-

kannt. —— 18, Februar. (W

Petersbourg“ ist ermächtigt, zu erklären, daß die Mit- theilung der „DImes“ aus Konstantinopel unbegrün- det sei, nah welcher die russishe Südarmee an den

General Jgnatieff eine

Demonstration sei in der russischen Armee nicht gebräuchlich. Der General Jgnatieff habe nur an feinem Geburtstage ein beglückwünschendes Telegramm vom Oberbefehlshaber der Südarmee Großfürst Nikolaus erhalten.

¿70% D „Ag. gén. russ\e“ erklärt unterm 16. d. M., daß sih neuerdings Nichts in der Haltung Rußlands geändert habe. Die vorgestrige Baisse in London bezüglich der russischen

Fonds, hervorgerufen wah

gramm aus Konstantinopel über eine angeblihe Adresse der Südarmee an General Jgnatieff sei unbegründet gewesen. Es

existirt gar keine Adresse;

solche nicht verfaßt, wie das denn auch niht zu den Gewohn- heiten der russishen Armee gehöre. Am verflossenen 6. De- zember, als am Namenstage des Generals Jgnatieff, habe

Der Oberkommandirende graphirt, um ihn zu

jagen, daß der Zustand der Armec ausgezeichnet sei, und daß diese ihre Pflicht thun würde. Das sei Alles und die Wahr-

heit. Was den gestrigen f

die Artikel anderer ultrakriegerischer Blätter betreffe, so be- zeihnen weder die einen noch die anderen, meint die „Agence“, die Verhaltungslinie des Kaiserlich russischen Kabinets, welche

übrigens schr deutlich sei.

europäis{che Einvernehmen auf dem englischen Programm her- zustellen, und indem die Pforte dieses verworfen habe, er-

übrige, das Einvernehmen Programms zu befestigen.

über diesen Punkt angefragt; es erwarte deren Antworten,

um danach seine Haltung

Sinne jenes Einvernebmens oder |} allein gemäß. Jede andere Auslegung der Politik des Kat- serlichen Kabinets sei irrthümlich.

Zara, 17. Februar. Truppen in der östlichen

wie der „Pol. Korr.“ von hier berichtet wird, in den größeren

Ortschaften und Festungen

der Grenze gegen Montenegro den Jrregulären. Dagegen be- ginnen die Türken längs der österreichischen Grenze Blok-

häuser zu bauen und zwar Metcovich. Aus Cettin gemeldet, daß dort gestern

angeblich sehr vortheilhafte Bedingungen anbietende Einladung der Pforte zur Eröffnung der Friedensverhandlungen in Kon- stantinopel abgehalten wurde.

Im englischen Unterhause erklärte infolge einer An- frage Sîir George Campbells der Marine-Minister, Mr.

Wart Hunt, daß Kapità von der englishen Marine,

benen Mr. Corry, \. Z. Marine-Minister, auf Antrieb Lord Derbys, damaligem Minister des Auswärtigen, in der Liste

der Aktiven gestrihen word

Krone in die Dienste einer

Minister fügte hinzu, daß im November 1874 Kapitän Hobart wieder in die Liste der Aktiven aufgenommen und am selben Tage in den Ruhestand verseßt sei und daß sich sein Ruhe- gehalt auf 1 Pfd. St. per T i

Rumänien. Bukarest, 17. Februar.

Staatsräthe Christic und

tärs im Ministerium des Aeußern Pacic und des Sekretärs der vormaligen serbischen Agentie in Konstantinopel Boscovic sind mit Pertew Effendi auf der Fahrt nah Kon stan- tinopel hier durchgereist.

Nußlaund und Polen. St. Petersburg, 16. Fe- bruar. Der Contre - Aomiral Pusino theilte dem „Kronst. Westn.“ zufolge durh ein Telegramm aus San Francisco vom 31. Fanuar (11. Februar) mit, daß das Schraubenboot „Gornostaj“ am 24. Januar dort angelangt sci und das

Transportschiff „ZZaponez /

erhalten habe, nah San Francisco zu gehen. Auf dem Ge-

schwader sei alles in guten

ä serbischen Vertreters in Konstantinopel ergänzen. Der Paragraph über die Religionsfreiheit

1ger! Dagegen hoffe man, den Friedens\{hluß mit Serbien in 24 Stunden zur Ausführung zu bringen. Paris, 18. Februar. (W. T. B.) es seien beunruhigende Meldungen über den Gesundheits- zustand des Sultans Abdul Hamid hier eingetroffen. Dem genannten Blatte zufolge heißt es in Konstantinopel, daß si bei dem Sultan die Anfänge einer Gehirnlähmung

e dieser Bedingung unter gewissen doch die Pforte zu bewegen versuchen,

ten beauftragt, die Grenzregulirungs-

. (Œ. T. B.) Der „Köln. Ztg.“ . d. Mits. gemeldet, der Großvezier

sein, sondern ausshließlich die poli- beziehungen vermitteln, jowie die

ei durh Bittschriften veranlaßt

Salutirung der türfishen Flagge Die Bevollmächtigten, deren Ent-

serbische, so scheine es unumgäng-

abgeschlossenen Waffenstillstand zu

Der „Tèmps“/ hört,

; T. B.) Das „Jour nal de St.

Adresse gerichtet hätte; eine solche

rscheinlich durch das „Times“-Tele-

die Chefs und Offiziere haben eine

der Südarmee demselben tele- beglückwünshen und ihm zu

riedlihen Artikel des „Golos“ und

N

Rußland habe es erreicht, das

durch die Sanktionirung dieses Nußland habe bei den Mächten

endgültig zu bestimmen, es sei im einen eigenen Jntere}jen

Sämmtliche regulären tür kischen

Herzegowina konzentriren fich, und überlassen die Ueberwachung- in der Richtung gegen Ragusa und

je vom gestrigen Tage wird hierher ein großer Nath über eine erneuerte,

n A. C. Hobart (Hobart Pascha) im März 1868 durch den verstor-

en sei, weil er ohne Erlaubniß der fremden Macht getreten sei. Der

Tag belaufe.

A P D fecbischen Matic in Begleitung des Sekre-

.

das bei Honolulu liegt, den Befehl

Dänemark. Kopenhagen, 17. Februar. (W. T. B.)

Finanzausschusses des Folkethings hat beschlossen, im Folkething die Vertheilung von Hy Million ee e die Kommunen zu beantragen, um dieselben in den Stand zu segen, Maßregeln zur Minderung der dur die Arbeitslosigkeit herbeigeführten Mißstände zu ergreifen.

__ Amerika. Washington, 18. Februar. (W. T. B.) Jn der gestern stattgehabten Versammlung der demokratischen Senatoren und Abgeordneten wurden die Anträge, ih von den Beschlüssen der Fünfzehner-Kommission loszusagen und dieselben für ungültig zu erklären, abgelehnt. Dagegen wurde. mit 69 gegen 40 Stimmen der Antrag angenommen, die Zählung der Stimmen fortzuseßen und die Be- \{chlüsse der Kommission in Gemäßheit der Vorschriften des Wahlgeseßes anzunehmen und auszuführen. Gleich- zeitig wurde ein Protest erlassen gegen die Gesetzesver- legungen, welche die Majorität der Fünszehner-Kommission bei Beurtheilung der Wahlen in Florida nnd Louisiana begangen habe.

Aus dem Wolffshen Telegraphen-Bureau.

_ Bukarest, Sonntag, 18. Februar. Zwischen dem Finanz- Minister und hiesigen Bankiers ist eine Verhandlung im Gange und eine Uebereinkunft bevorstehend für die Zahlung des fällig werdenden Coupons der rumänischen Eisenbahn- obligationen.

_ Bukarest, Sonntag, 18. Februar. Es sind hier Seitens eines Kommissionärs mit unserer Regierung Verhandlungen versucht worden, welche cinen Verkauf der rumänischen Eijsen- bahnen an den Staat bezwecken sollen. Seitens der Gefsell- \c{aftsorgane der rumänischen Eisenbahn liegen jedoch Mit- theilungen vor, wonach Niemandem Seitens derselben irgend welches Mandat zu derartigen Verhandlungen ertheilt ist.

Washington, Sonntag, 18. Februar. Jn Folge eines Erlasses des Finanz-Ministeriums ist die Einfuhr von Rind- vieh und Rinderhäuten aus Deutschland bis auf Weiteres verboten worden.

Nx. 11 des „Amtsblatts der Deutshen Reichs-Post- und Telegraphcnverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Ver- fügungen vom 12. Februar 1877: íJnhaltsangaben zu den Paet- sendungen nach Dänemark. Vom 2. Februar 1877 : Sorgfältige Be- dienung des Meorse-Apparats. Vom 8. Februar 1877. Regelung des Verfahrens bei den Meldungen über die Unbestellbarkeit von Tele- grammen.

Nr. 4 des Armee-Verordnungs-Blattes hat folgenden Inhalt: Organisation des Kadetten-Corps. Rekrutirung der Armee für 1877/78. Verleihung der Landwehr-Dienstauszeichnung 1. Kl. —— Bekleidung8kompetenzen der zur Probedienstleistung bei den Civil- behörden ohne Gehalt kommandirten Unteroffiziere. Civilversor- gun gsansprüche der zu überzähli-en Unteroffizieren beförderten aufzcr- etatsmäßigen Hautboisten. Liquidirung der Tagegelder 2c. für die während der Ferien -von der Kriegs-Akademie Behufs Dienstleistung bei anderen Waffengattungen kommandirten Offiziere. Nachweisung der während des 4. Vierteljahres 1876 bei den Reichs-Telegraphen- Aemtern vorgekommenen Veränderungen. I. Nachtrag zu den Bor- schriften über Einrichtung und Ausstattung der Kasernen. Lehr- Infanterie-Bataillon. Zusammensetzung und Zusammentritt desselben im Jahre 1877. Zusammenstellung der für die Kommandirungen 2c. zum Lehr-Infanterie-Bataillon maßgebe:. den Bestimmungen. E 3 des „Marine-Verordnungs-Blatt! hat folg+nden Inhalt: Proviantausrüstungs-Etats für S. M. Schiffe und Fahr- zeuge, Einführung eines einheitlichen Papierformats für Afkten- papier. Reisekosten der zu Festung8gefängniß resp. Festungsha] Verurtheilten. Aufhebung der Verfügung vom 10. Februar 187d, betreffend: Honorar der Lehrer an Bord der Seckadetten-Schulschiffe. Beschaffung von Weichbrod und frisbem Fleisch in Swinemünde. Führung des Loggbuches bezüglich der Rubriken „Windrichtung 2c.“ und „Wetter“. Kontroleregister über Seefahrzulagen. Auswahl des Personals zur Bedienung des Destillirapparats und der Ma- chinen der Dampf-Beiboote. Acrztliche Untersuchung der Schiffs- besaßzungen auf richtige Unterscheidung von Farben. Abänderungen des Geldverpflegungs- und Schiffsverpflegungsreglements. Vor- riften, nah welchen das Schütenabzeichen für gutes Schießen mit dem Geschüß zu verleihen ist. Zusaß zum únhaltsverzcichniß der Schiffsbücherkisten. Das En leeren der Schiffédampfkessel nach Außerbetriebsetßzung derselben. Berichtigung der Zeichnung des Wasfserdruckapparates zum Entfernen der Zündhütchen aus bescho}senen Patronenhülsen M./71. Personalveränderungen. Benachrichti- gungen.

s N L des „Ministerial-Blatts für die gesammte innere Verwaltung in den Königlich Preußischen Staa- ten “, herausgegeben im Bureau des Ministeriums des Innern, hat folgenden Inhalt: Cirkular, das Regulativ zur Ordnung des Geschäfts- ganges bei den Bezirksverwaltungsgerichten betreffend, vom 23. Dezember 1B Erlaß, die Betheiligung von Mitgliedern des Regierungskolle- giums bei Bearbeitung solcher Angelegenheiten, deren Entscheidung jebt den Regierungs-Präfidenten obliegt, betreffend, vom 13, Dezember 1576. Cirkular, die Anwendbarkeit des Tarifs für Berechnung der Kosten 2c. in den von den Kreisaus\chüssen zu entscheidenden streitigen Verwaltungsfachen, auch in den von den Stadtausschüssen zu ent- scheidenden dergl. Streitsachen betreffend, vom 6. Dezember 1876. Verfügung, die Bilckung eines Stadtkreises Charlottenburg betref- fend, vom 20. Dezember 1876. Nawhtrag zu der In- struktion für die Beamten der Staatsarchive in den Provinzen vom 31. Aigust 1860, von 12. A L S Cirkular, die Instruktion für Königliche Schußpocken-Impfungs- anstalten betreffend, vom 28. Dezember 1876. Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte, vom 14. Oktober 1876. Erkenntniß des Königlichen Ober-Tribu- nals vom 17. Oktober 1876, die Straffälligkeit einer, einer Regie- rungs-Polizeiverordnung entgegen veranstalteten Hauskollckte durch Einsammlung von Zeichnungen auf zu leistende Beiträge betreffend. Cirkular, die Mittheilungen über Münzverbrehen an die König- [iche Hauptverwaltung der Staatsschulden, resp. an das Königliche Polizei-Präsidium in Berlin betreffend, vom 5. November 1876. Bescheid, die Zulässigkeit der Seitens einer Gemeinde beschlossenen Erhebung ciner Abgabe von öffentlichen Lustbarkeiten zu Armen- zwecken betreffend, vom 30. November 1876. Cirkular, die Befreiung der Nebenverträge über Verpflichtung zur Bestellung einer Kaution vom Stempel für Verträge betreffend, vom 10. Januar 187. Anweisung, be- treffend das Strafverfahren bei Gewerbestcuer - Untersuchun- gen nach den Vorschriften des Geseßes vom 36 - UIt 1876 (Ges.-Samml. S. 247), vom 30. August 1876. Anweisung zur Ausführung des Geseßes vom 3. Juli 1876, betreffend die Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen und einige Abänderungen des Gesetzes wegen Entrichtung der Ge- werbesteuer vom 30. Mai 1820, vom 3. September 1876.

Zustande.

Die aus Mitgliedern der Linken bestehende Majorität des |

[ vom 10. November 1876. Cirkular, dic Verrechnung der Kosten | für Terminélokale, Kopialien 2c. in Auteinanderseßzungssacen be- | treffend, vom 15. Dezember 1876. Cirkular, Urlaukébewilligungen | für Kommiffarien der Auseinandersetungébehörden und für die diesen | zugewiesenen Vermessungsbeamten 2c. betreffend, vom 17. Januar 1877.

Statistische Nachrichten. 7 DAaag; 10 Februar. (Allg. Ztg.) Wie aus einer soebe1 schienenen amtlihen Zusammenstellung hervorgeht, die Bevölkerung der Niederlande am 1. Januar d. I. 3,809,527 Einw., wovon 1,884,417 Männer. Bei der am 1. Dezem- ber 1869 vorgenommenen Nelkszählung hatte die Bevölkerung eine Stärke von 3,579,529 Einw., darunter 1,764,118 Männer ; dieselk hat somit um 229,998, darunter 120,299 Männer, zugenommezt. Nun wird zwar hervorgehoben, daß nur den Ergebnissen der zchn- jährigen Seitens des Staates vorgenommenen Volkszählung unbe- dingte Zuverlässigkeit beizumessen sei, während die nunmehr vorliegen- den Zahlen von den gemeindlihen Behörden herrühren. Die Zu- nahme der Bevölkerung war nichtsdestoweniger eine sehr wesentliche, wie ein Verglei zwischen den Geburten und den Todesfällen zeigt. Im Jahre 1370 war die Zahl der ersteren 136,124, 1875 dagegen erreichten sie, nah emer allmählihen Steigerung, 144,181. Dagegen verringerten \ih die Todesfälle. 1870 betrug die Anzahl derselben 100,071, 1871 114,234, 1874 92,676 und 1875 104,479. Zu gleicher Zeit erschien auch die amtliche Unterrichts- statistik für 1875. Dieselbe führt 2688 öffentliche Primärschulcn (darunter 489 für den erweiterten Primärunterriht) oder 22 mebr als im Vorjahre auf ; außerdem gab es 1875 135 unterstütte Privat- schulen (davon -116 für den erweiterten Primärunterriht) oder 1. wes niger als 1874, und 994 nit unterstüßte Privatschulen (wovon 569 für den erweiterten Unterricht) oder 12 mehr als 1874. Im Ganzen zählt das Land somit 3817 Schulen, oder 33 mchr als 1874, wovon 1174 für den erweiterten Unterricht oder 45 mehr als im Vorjahre. Das Unterrichtspersonal zählte 9267 männliche und 2708 weibliche Mitglieder. N Die _amtlice Bilanz des französischen Handels im Januar 187 C Wett, DEL „Gr, Corr.“ zufolge, folgende Ziffern auf: Cinfuhren : Nahrungsgegenstände 75,101,000 Fr., Rohstoffe für In- dustrie 165,665,000 Fr., verarbeitete Artikel 37,843,000 Fr., sonstige Waaren 12,243,000 Fr.; zusammen 990,852,000 Fr. Ausfuhren : Verarbeitete Artikel 99,828,000 Fr., Nobstoffe für Industrie “und Nahrungsgegenstände 93,339,000 Fr., sonstige Waaren 9,097,000 Fr. ; zusammen 202,264,000 Fr. Die Einfuhren hatten {hon im Januar 1876 die Ausfuhren um 82 Millionen überstiegen ; diesmal hat die Differenz zu Gunsten der ersteren 884 Millionen erreicht.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Geschichte des 2. Badishen Grenadier - Regi-

ments Kaiser Wilhelm Nr. 110. Mit Benußung amtlicher Quellen bearbeitet von Bedcker, Premier-Lieutenant im 2. Badischen Grenadier-Regiment Nr. 110, Adjutant der 60. íInfanterie-Brigade. Berlin 1877 bei E. S. Mittler und Sohn. Diese Geschichte des 10! Regiments fann mit Recht zugleich als eine Geschichîe der ba- dischen Armee bezeichnet werden. Der Verfasser hat si das ge- sammte Material in zwei annähernd gleih starke Theile zerlegt, deren erster _die Zeit bis zum Jahre 1870, der zweite den Feldzug 1870/71 selbst behandelt. Der Verfasser schildert die Thätigkeit des Regiments in Kriegs- und Friedenszeiten in strenger Objektivität bei übersihtlicher Gruppirung des Stoffes. M Sas Die soeben erschienene 14. Lieferung des Werkes: Das Schweizerland, eine Sommerfahrt durch Gebirg und Thal, von Woldemar Kalden (Stuttgart, J. Engelhorn), sebt die Schilderung des Berner Landes fort und führt uns în die Stad Bern ein, welcher Carl Häberxlin, Arthur Calame, Gustav Bauern- feind und Fr. Specht 6 Ansichten zu den Text-Illustrationen ent- nommen haben. Ludwig Dill hat zum Titelblatt „Stadt Bern“ na lokalen Motiven die ges{mackvolle Nandzeichnung eutworfen. Carl Häberlin lieferte außerdem zu den Tert-Illustrationen Genrc- bilder aus Solothurn, Ernst Heyne und Arthur Calame Laudschaft2- bilder ebendagher. Als Tondruckbilder in der bekannten sauberen Ausstattung sind der Lieferung beigefügt: Verkauf von Hclzschniße- reien im Berner Oberlande, von Matth. Schmidt: Gemsenjagd, von Q is und Steinbrüche auf dem St. Gotthard, von Albert Hertel.

Land- und Forstwirthschaft.

G Nach dem Vierteljahrsbericht des landwirthschaft- lien Vereins Huy hat ein französischer Notar, Hr. Chatot, ein eben fo cin- facbes als wirksames Mittel zur Vertilgung des Trauben- pilzes (Oidium) entdcckt. Seit mehreren Jahren waren seine Weinstöle vom Pilz befallen. Im vergangenen Frühßhs- jahr kam nun der Notar auf den Gedanken, um jede Nebe eine Handvoll Kochsalz zu ftreuen. Die Triele entwickelten fich in Folze der Salzdüngung äußerst krästiq, die Traulen crichienen in groker Menge und blieben vom Pilz befreit. S

Gewerbe und Saudeft. Der Aufsichtsrath der Hannoverschen Bank hat die Di vidende für das Geschäftsjahr 1876 auf 5*/1%o oder 44 M. 50 5 pro Aktie festgeseßt.

S Nach dem Geschäftsbericht der Leivziger Kammgarn- pinn erei auf das Jahr 1376 betrug der Verbrauch an Wolle im Ganzen 3,100,000 M gegen 3,000,000 M im vorigen Jahre. Die Zahl der Spindeln wurde auf 19,100 Selfaktor- und 4009 Walter- resp. Zwirnspindeln vermehrt. Der Bruttogewinn stellt sich auf 452,010 Æ, der Nettogewinn auf 319,174 Vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung stellt sich die Gesammirente per 1876 auf 73"/s P. a. = 92 M6 50 S Dr Ie.

Dem Bericht der Lübecker Priv Abb ant Yro: 180 zufolge war das verflossene Jahr das erste, seitdem die Bank auf ihr Notenemissionsrecht verzichtet hat; das Ergebniß dieses Jahres steht in Folge desse hinter demjenigen der Vor- jahre zurü; doch kann eine Gesammtdividende von 68% zur Ver- stheilung fommen. Der Gesammtumsaßz der Bank bezifferte sih auf ca. 207 Millionen Mark gegen 211 Millionen Marttn 1879. Vev Reingewinn von 85,493 M. vertheilt sich mit 20,000 F als Divi- dende, somit 4/9 ordentliche und 25 % Extradividende, 4123 M. als Tantième an Aufsichtsrath, Vorstand und Beamte, während der Rest von 1360 M auf Spezialreserve übertragen wird, da das Reserve- konto seine limitirte Höhe von 200,000 / son erreicht hat. Wien, 17. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Aussig-Tepliter Eisenbahn hat, wie die „Presse“ erfährt, der Regierung angezeigt, daß er in Folge des gestrigen Bescolusses des Abgeordnetenhauses den mit der Dur-Bodenbacher Cisenbaha abgeschlossenen Vertrag als gelöst betrachte und mit dem Ende des Monats Februar den übernommenen Betrieb sämmtlicher Linien einstellen werde.

Prag, 17. Februar. (W. T. B.) Die Statthalterei hat aus Veranlassung des neuerlih erfolgten Ausbruchs der Ni nderpest im Königreih Sachsen die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh, Thierabfällen und Futterstoffen über die sähsisch - böhmische Grenze verboten.

Antwerpen, 17. Februar. (W. T. B.) Das hiesige Handels» gericht hat in der Prozeßsache eines Inhabers von peruanischen Obligationen gegen das Haus Dreyfus auf Zahlung fälliger peruanisher Coupons dahin erkannt, daß das Haus Dreyfus für die peruanische Anleihe von 1870 hafte und dasselbe zur Einlöfung der seit dem Jahre 1876 fälligen Coupons dieser Anleihe vaurtheilt.

Verkehrs-Anstalten.

Verfügung, die Bestreitung der Kosten für Gestellung eines unsiche- ren Heerespflihtigen vor das nächste Bezirks-Kommando betreffend, '

Bern, 17. Februar. (N. Zür. Ztg.) Die Gottha1d- straße ist wister fahrbar, ebenso seit zwei Tagen auh der S implc n,