1877 / 52 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Mar 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichs-Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

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M 02 Berlin, Donuerstag,

Deutsches Neich.

Jn Wustrow bei Rosto wird die Seeschifferprü- fung für große Fahrt am 12. März d. J. beginnen.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Ker und Präses der Rheinischen Provinzial- Synode, Dr. .theol. Friedrich Nieden in Coblenz, zum General-Superintendenten der Rheinprovinz zu ernennen ; sowie

dem. Kreisphysikus Dr. Ziegler in Anclam den Charakter als Sanitäts-Rath; und

dem Schlächtermeister und Fleishwaaren-Fabrikanten Sas Hefter zu Berlin das Prädikät eines Königlichen Hoflieferanten zu verleihen.

Finanz-Ministerium.

- Die Ziehung der 4. Klasse 155. Königlich Preußischer Klassen-Lotterie wird am 9. März d. J., Morgens 9 Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen.

Die Erneuerungsloose, sowie die Freiloose zu dieser Klasse sind nah den 88. 5, 6 und 13 des Lotterieplanes, unter Vorlegung der bezüglichen Loose aus der 3. Klasse, bis zum 5. März d. F., Abends 6 Uhr, bei. Ver- zust des Anrechts einzulösen.

Berlin, den 1. März 1877.

Königlihe General-Lotterie-Direktion.

1. Mai. Meldungen von Studirenden, welche \fih für den Privat- oren vorbereiten wollen, oder von Ausländern, find unter Bei- ügung der- Zeugnisse über Sea. forstliche Vorbildung, Füh- rung, ferner unter Vorlegung eines Attestes über die zum Aufent- halt auf der Forst-Akademie erforderlichen Subsistenzmittel: an den Unterzeichneten zu richten. Neustadt-E./W., den 14. Febkuar 1877, Der Direktor déër Forst-Akademie. Dandckelmänn.

__ Dex heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ liegt die von dem Kaiserlichen statistishen Amt zusammen- [lte „Uebersicht der Ein- und Ausfuhr der wich- tigeren. Waarenartikel im Deutschen Zollgebiete nach Grenzstrecken im Monat Januar 1877“ bei.

Nichlamfliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 1. März. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag 11- Uhr die Monatsrapporte der Leib-Negimenter entgegen und hörten demnächst die Vorträge des Kriegs-Ministers, Generals der Infanterie von Kameke, und des General-Adjutanten und Chefs des Militärkabinets, General-Majors von Albedyll.

Jhre Majestät die Kaiserin-Königin be- suchte gestern das Augusta-Hospital. Heute findet eine kleine

) den 1. März, Abends. 1877

Beetendorf gegen diese Fassung, die dann auch dur Namens- aufruf mit 49 gegen 22 Stimmen A wurde. Der 8. 3, é nah kurzer Debatte die übrigen Paragraphen des Ge- eßes wurden in der Fassung des Abgeordnetenhauses ange- nommen und dann um 4 Uhr 20 Minuten die Sißung vertagt.

In der en (13.) Sibung des Herrenhauses, welche der Präsident Herzog von Ratibor um 127 Uhr er- öffnete und welcher mehrere Regierungs-Kommissarien bei- wohnten, wurde zunächst in der einmaligen Schlußberathung über die von der Königlichen Staatsregierung vorgelegte Denkschrift über die Ausführung des Geseßes vom 22.- Juli 1876, betreffend die Bewilligung von Staatsmitteln zur Be- seitigung der durch die Hochwasser im Frühjahr 1876 herbeigeführten Verheerungen und gemeingesährlichen Zustände, der Antrag des Referenten Herrn von Gordon: die Denkschrift in E an mit dem Hause der Abgeordneten durch Kenntnißnahme für erledigt zu erklären, ohne Debatte ange- nommen. Demnächst folgte der mündliche Bericht der Peli- tionskommission über die Petitionen von Grundbesißern und Korporationen des Regierungsbezirks Oppeln wegen zu hoher Heranziehung zu Beiträgen für die Lehrergehälter. Die Diskussion dauerte bei Schluß des Blattes noch fort.

Das Haus der Abgeordneten ging im Verlauf sener gestrigen Sißung zur dritten Berathung des Geseß- entwurfs, betreffend die Uebernahme der Zins- garantie des Staates für eine Prioritäts-Anleihe der Berlin-Dresdener Eisenbahngesellschaft bis auf Höhe von 22,940,000 46. über. Der Regierungs-Kommissar Geheime Ober-Regierungs-Rath Brefeld, oie er Handels-

10) (N M Ma n ar A enbeit Lte und | musikalische Soirée im Königlichen Palais statt. Minister Dr. Achenbah nahmen noG tignial eann, 4A / A: ; f e ; ; S Un ielt ; ie für die Z3esichtspunkte hervorzuhe- a) Der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät | Se. Kaiserlihe Und Königliche Hoheit der | de sind, unterstüßt durd ven Abg, Graf on Limburg-Stirun Wi iversitä óni t in { Kronprinz empfing gestern Mittag um 12 Uhr den Ober- | F 2 ? g. 2 Me R den, A. zu Königsberg Dr. Maurenbrecher ist in |_ zonienmeister Green, ted und nahm um 12x Uhr | die von den Abgg. eiberan von Heereman , Dr. Löwe und 5 z gleicher Eigenschaft an die Universität zu Bonn verseyt worden. | Ln Vortra g des Geheimen Obér-Regierungs-- und vortragen- S E D. u M (6) 10M S En 0) , Nach _ den bestehenden Vorschriften ist die Königliche Re- den Raths in dem Ministerium der geistlichen 2c. Angelegen- Meine arren! Bet dem Wertß& welchen ih den Aeußerungen () gierung (Landdrostei , das Königliche Polizei-Präsidium) ver- | heiten, Dr. Schöne entgegen. G a: : „__| des Herrn Vorredners stets beizulegen pflege, bin ih genöthigt, seine M flihtet, die ihr (ihm) von den Gerichten mitgetheilten Ab-| , Um 1# Uhr empfingen Zhre Kaiserlichen und Kö- | Ausführungen mit einigen Worten zu widerlegen. Er findet das 19 riften der Verhandlungen und GutaHhten über Leichen-Unter- | niglihen Hoheiten die Kronprinz;lihen Herrshaf | Hauptbedenken gegen die Vorlage darin, daß er glaubt, ein Beschluß | a uhungen vierteljährlih, in einem Heste geordnet und mit | ten das Präsidium des Reichstags. 1} des Bundesraths könnte dem größeren Projekt der Reichseisenbahn i einer tabellarischen Uebersicht versehen, dem Königlichen Medi- L L politis „schädlich präjudiziren. Wäre dieser Gedanke richtig, 4 zinal-Kollegium mitzutheilen. Die Ordnung in dem Heste : j0 wäre er ja für die Anhänger dieses Projektes nit ohne 1 und der Nachweisung ist bisher in der Regel nah dem Tage | Der Bundesrath hielt gestern unter Vorsiß des große A E E O C od E aas S des Eingangs der Verhandlung oder des Gutachtens erfolgt. | Präsidenten des Reichskanzler-Amts, Staats-Ministers Hof- Dts beilcgt, als sie in Wirklichkeit haben kann. Einmal hat V6 Dies ershwert bei der Revision die Uebersichtlichkeit. Auf mann, die 9. Plenarsißung,. : die Königliche Staatsregierung bei Einbringung der Vorlage wesent- n den mir kundgegebenen Wunsch der Königlichen wissenschaft- Nach zseststellung des Protokolls der vorigen Sißung und | li nur den Standpunkt betont, daß sie im Einklang stehe mit dem- a lihen Deputation für das Medizinalwesen veranlasse ih die | Mittheilung über die Ernennung eines Bevollmächtigten zum | jenigen Gedanken, welcher das Haus bei verschiedenen Gelegenheiten O Königliche Regierung (Landdrostei, das Königliche Polizei- | Bundesrath und eine Substitution wurden Vorlagen , be- rüc sichtlich der preußischen Eisenbahnpolitik gebilligt habe. Dagegen Präsidium) demgemäß, in Zukunft die gedachten Verhandlungen | treffend: a. den Entwurf einer Verordnung über die | ist das eigentliche Projekt der Reichseisenbahnen nur insofern mit in den Vordergrund gestellt worden, als auch die Ueber-

und Gutachten nah den Kreisen beziehungsweise nah dem Namen der Physiker, welche die Leichen-Untersüchung vorge- nommen oder das Gutachten erstattet haben, alphabetisch zu ordnen und danach auch die tabellarische Uebersicht aufzustellen. Die Nummerfolge in der Letteren muß der Ordnung in dem Heste entsprechen. :

Es ift hiernach bereits mit den Obduktions-Verhandlungen aus dem 1. Quartal d. J: zu verfahren.

Berlin, den 15. Februar 1877. Der Minister der geistlichen, Unterrihhts- und Medizinal-

; Et Sr A alk.

An sämmtliche Königliche Regierungen und Land-

drosteien, sowie das Königliche Polizei-

Präsidium.

Forst-Akademie Neustadt-E./W. Sommer-Semester 1877, Unterrichtsgegenstände :

Ober-Forstmeister Danckelmann: Allgemeine Wirth- \chaftslehre. Waldwerthberechnung und forstliche Statik. Me- thoden der Forstabs{äßung. Forstliches Repetitorium. Forst- liche Exkursionen, dabei Probeabshäßung eines größeren Waldkörpers.

Schonzeit für den Fang von Robben; ckþ. die Berehnung des Kapitalwerths der dem Reichs-Juvalidenfonds obliegenden Leistungen ; c. den Entwurf eines Gesehes wegen Aufnahme einer Anleihe zur Durchführung der Kaséernirung des Reichs- eeres; d. den Entwurf einer Verordnung über die Amts- autionen' der Uebergangs-Steuererheber u. \. w. in Elsaß-

Lothringen ; e e. ein Antrag Oldenburgs, betreffend eine Meinungsverschiedenheit mit Bremen über Auslegung des Geseßes wegen Beseitigung der Doppelbesteuerung, den be- treffenden Ausschüssen überwiesen. -

Hierauf folgte die Abstimmung über den Antrag des VI. Ausschusses, betreffend den Geseßentwurs über den Siß dés Reichsgerichts. Mit 30 gegen 28- Stimmen wurde be- \chlossen, Leipzig als Siß des Reichsgerichts zu bezeichnen.

Demnächst wurden auf Bericht des 1. und V11, Aus- \chusses die Etats der Verwaltung des Reichsheeres mit einigen Aenderungen genehmigt. i

: E En Kommissarien für die Berathung von Vorlagen im Reichstag gewählt,

ck Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Verkehr trat heute zu einer Sißung zusammen.

Zu den parlamentarischen Soiréen bei dem R da he Ad und “der Fürstin von Bismarck sind Einladungen für die Sonnabende vom 3. bis 17, März er-

nahme dieser Bahn das spätere Vorgehen erleichtern, und umgekehrt die Ablehnung der Vorlage einen {chäolihen Einfluß auf die Ver- wirklihung jenes Gedankens haben würde, da diejenigen, die mit Eifer- diesem ges widerstreben, gerade den vorliegenden Vertrag verwerfen wollen... Ich weise wiederholt darauf hin, daß die König- lih sächsische Regierung in jenem Artikel, der es ermöglicht, den Betrieb später auf das Reich zu überträgen, einen der Hauptsteine des Anstoßes findet. Ich meine daher, wenn der Hr. Abg. Löwe den Gedanken, den er stets festgehalten hat, auch im vorliegenden Falle fördern will, so muß er sich auf den Boden der Vorlage stellen, R

Ich richte aber auch an ihn die Frage, ob es denn für die Zwischenzeit für Preußen ein richtiger Standpunkt ist, selbst da, wo es Recht zu haben glaubt, dieses Recht vorläufig zu opfern, aufzu- geben und nicht geltend zu machen, aus dem Grunde, weil später noch andere Maßnahmen in Aussicht genommen sind? Sollen wir für die Zeit des Interimistikums die Geltend- machung unserer Rechte aufgeben? Ich habe früher nachgewiesen und der Herr Abg. Löwe, hat das selbst anerkannt zah unser An- spruch ein gerechter ist. Gut, wenn er cin gerechter ist, jo verfolgen wir ihn mit denjenigen Mitteln, auf demjenigen Wege, welchen uns das Gesetz vorschreibt. Unmöglich kann aber der Herr Abgeordnete und Andere, die über diesen Gegenstand gesprochen haben, in der Verfolgung dieses Weges eine Benactheiligung der freundschaft- lichen lea eit welche zwischen Preußen und dem Nachbar- staate bestehen, erkennen. Jeder andere Weg würde den Charakter der Unfreundlichkeit haben. Dieser Weg, wo der größere Staat sich bereitwillig dem Votum der geordneten Instanz unterwerfen will,

Forstmeister Bando:' Forstverwaltungskunde. Forst- bietet nihts, was uns zum Vorwurf gemacht werden könnte. Mein \{chut. i 9 D BANBEN, Bure Kommissar hat nachgewiesen, wie ih konftatire, daß neben der Oberförster Runnebaum:. Waldwegebau. Feldmessen

und Nivelliren. Planzeichnen: Oberförster-Kandidat Riebel: Standortslehre waldbau- Tich wichtiger Holzarten. rofessor Dr. Remelé: Allgemeine und theoretische Chemie.

gn weiteren Verlaufe der gestrigen Sißung des Herrenhauses wurde die Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Theilung der Bro Ga Y rauen, fort- eseßt. Außer den bereits gestern genannten Rednern er-

eee und Rechtmäßigkeit unseres Anspruches auch die Zweckmäßigkeit stehe, und ich muß in dieser Bezichung noch einmal besonders hervorheben, daß diejenigen Herren, welche lauben, daß_ dur unser Projekt eine besondere Schädigung der Anhalter Bahn gegenüber dem Projekte der Königlich sächsi]chen Re-

| Mineralogie. Bestimmen von Mineralien ünd Gesteinen. ärte sich noh der. Landhofmeister im Königreich Preußen, ierung herbeigeführt werde, entschieden irren. enn die Königlich | Examinatorium in Chemie und Mineralogie. Geo lis@- Graf zu A unter eingehender Begründung. für serung her ma in die Lage kommen sollte, dasjenige Theilstück, bodenkundlihe Exkursionen. | die Vorlage, während Frhr. von Mirbah um Ab- | welches in Pet auptsache auf ihrem Territorium {ih befindet, zu

__ Chemiker Schüge: ‘Bodenkunde. Geognostisch-bodenkünd- E D rofessor: Dr. ‘Hartig: Allgemeine Bokanik jell rofessor Dr. Hartig: gemeine Botanik und spezielle Forstbotanik. Botanishe Exkursionen. spes Professor Dr. Altum: Allgemeine Zovlogie, Wirhbel- thiere. Präpariren. (Ausftopfen). Zoologishe Exkursionen. Professor Dr. Müttrich: Physik mit Mechanik. Eramina- torium in Chemie und Meteorologie. Mathematishes Repetitorium. Kreisgerichts-Rath Raeßell: Civilreht I. Theil. Die Vorlesungen beginnen für den II, und 111, Kursus Mon-

: tag, den 9. April, für den neu eintretenden T. Kursus Dienstag, den

R H des Gesetzes bat. Dann wurde die Diskussion eschlossen und - die §8. 1 und 2 nah den Beschlüssen des bgeordnetenhauses genehmigt. Bei §. 3 hatten die Herren von T L A Mage u. Gen. beantragt, den Ab- sag 3 wie folgt zu fassen: „Es bleiben die gegenwärtigen Mitglieder des S onitiia-Laiiagus nur bis zum 1. April 1878 in Wirksamkeit.“ En La der Antragsteller diesen An- trag befürwortcte, erklärten sich der Regierungskommissar, Ge- heime Regierungs-Rath von Brauchit sch, sowie die Herren von Gordon, von Winter und Graf von der Schulenburg-

erwerben, so muß sie, falls dieser Plan überhaupt ausführbar sein soll, einen sehr bedeutenden Kaufpreis zahlen ; denn zahlt sle einen geringen Kaufpreis, so ist der beabsichtigte Weg überhaupt nicht zum Ziele führend, die Bahn wird fis nicht halten können ; es unte durch diesen Kaufpreis der größere Theil derjenigen Schul- den gedeckt werden, die ABgenbEZTih auf dem Berlin-Dresdener Eisenbahnunternehmen ruhen. Durch die Zahlung eines so erheb- lichen Kaufpreises wird das Interesse der sächsishen Regierung an der Prosperität der Berlin-Dresdener Linie sehr wesentlich gesteigert. Sobald diese Regierung sih im ai A ppe Theilstückes befindet, hat sie das entschiedene Interesse, mit aller Energie den sämmtlichen Verkehr

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