1877 / 54 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Mar 1877 18:00:01 GMT) scan diff

M)

Cl E L

i U P

E D E B R E L e i L ite

Die Berliner Cementbau- Aktien- Gesellschaft wird eine Dividende für 1876 nicht vertheilen, der erzielte Reinge- winn wird einem Beschluß des Aufsichtsraths zufolge zu Abschrei- bungen verwendet. werden.

Frankfurt, 27. Februar. Seit gestern tagt hier der De- legirtentag der deutshen Baugewerksmeister. Die an- wesenden Delegirten vertreten etwa 2000 Stimmen. Der Verband zählt, über ganz Deutschland verbreitet, gegen 3900 Mitglieder.

2. März. (W. T. B.) Die. deutsche Handel8gesell- \chaft vertheilt der „Deutschen Reichspost“ zufolge 6F%/ Dividende. Außerdem ergiebt si ein Reingewinn von 425,000 46 aus dem Rückkauf der Aktien.

Kopenhagen, 2. März. (W. T. B.) Die Nationalbank

Berlin, 3. März 1877.

Japans Staatsverwaltung. I

Die oberste Staatsleitung wird im Namen des Mikado von dem Sei-in oder Dajokuwan ausgeübt. Der Sei-in ist ein Kollegium. An seiner Spitze steht der Daijin mit dem Sa Daijin und U Daijin; die Räthe, Sangi, find Staatsbeamten erster Klasse.

Neben dem Sei-in steht ein anderes, von ihm unabhän- giges, gleichfalls in direkter Verbindung mit der monarchischen Spite befindliches Kollegium, der Genro-in.

Der Genro-in ist keine Behörde und hat keinen direkten Antheil an der Staatsverwaltung. Seine Hauptbestimmung ist Berathung und Begutachtung der Geseßentwürfe, welche ihm von der Krone zugehen.

Außerdem kann er Verleßungen des bestehendes Rechtes Seitens der Verwaltungsbehörden zur Kenntniß des Mikado bringen, hat aber niht das Recht der Jnitiative in der Geseb- gebung.

Der Genro-in hält regelmäßige Sitzungen, welchen die Mitglieder des Sei-in immer und die Chefs der Ministerien in den auf ihr Departement Bezug habenden Berathungen bei- wohnen dürfen ; dieselben müssen mit ihrer Ansicht jederzeit gehört werden, haben aber kein Stimmrecht.

Die Mitglieder des Genro-in heißen Gikuwan und sind ebenfalls Staatsbeamte erster Klasse; nur Personen von einem gewissen Alter, welche bereits ein auf Kaiserlihem Patente beruhendes Staatsamt besißen und welche sich außerdem be- sondere Verdienste um das Land erworben haben, dürfen dazu ernannt werden; ihre Zahl ift unbestimmt. Das Kollegium wählt seinen Vize-Präsidenten selbst, den Präsidenten bestimmt der Mikado; der gegenwärtige ist éin Prinz von Geblüt.

In der den Genro-in begründenden Kaiserlichen Konsti- tution vom April 1875 wird auf das von dem Mikado bei seiner Restauration feierlich abgeleistetes Versprechen, seinem Volke einen Antheil an der Regierung zu geben, Bezug ge- nommen. Es wohnt daher dem Genro-in gewissermaßen der Charakter eines Hüters dex Volksrehte bei, worauf auch der Umstand hindeutet, daß alle an die Regierung gerichteten Denkschriften und Petitionen von ihm entgegengenommen werden. Leßtere sind aber in Japan von großer politischer Wichtigkeit. Sie bilden eine Form der Darstellung, zu welcher Hohe und Niedere häufig greifen, um nicht blos Privatange- legenheiten, sondern. auch Wünsche, welche das gesammte Volkswohl betreffen, oder Klagen über Mißbräuche allgemeiner Natur darin vorzutragen. Die Thätigkeit des Genro-in, der am 5. Juli v. F. durch den Mikado in Person eröffnet wurde, foll sich bis jet hauptsählich auf den Ausbau seiner eigenen Statuten beschränkt haben. Die ihm neuerdings übertragene Prüfung der ausländischen Rechts\systemezum Zwecke der Abfassung eines allgemeinen Landrechts dürste das erste größere Werk sein, worin er über seine Befähigung zu geseß- geberishen Arbeiten Zeugniß ablegen wird.

Zwischen dem Sei-in und den Ministerien stand früher, als eine Art Exekutivabtheilung des ersteren, das aus 7 Räthen gebildete Benkuwan. Diese Mittelinstanz ist jeßt weggefallen und die einzelnen Ministerien folgen unmittelbar auf den Sei-in, an welchen de Chefs, die übrigens theilweise selbst Sangi sind, direkt berichten und von ihm direkte Befehle empfangen.

_ Außerhalb und über den anderen Verwaltungsdepartements stand anfangs das Singikan, zur Pflege des Schintoodienstes bestimmt. Es ist bezeichnend für die abnehmende politische Bedeutung dieses Kultus , daß hon im Jahre 1872 dieses Amt beseitigt resp. mit dem Kiyobusho oder Neligionsdeparte- ment verschmolzen wurde. Nah mannigfachen sonstigen Aenderungen werden jetzt als Departements mit abgetrenntem Etat der Reihenfolge ihres Ranges unterschieden : “Aus- wärtige Angelegenheiten, Jnneres, Finanzen , Krieg, Marine, öffentliher Unterricht, Religion, öffentliche Arbeiten, Justiz, Kaiserlicher Haushalt, Kolonialwesen. Die Reihenfolge nah der Höhe des für dieselben neuestens ausgeworfenen Etat ist folgende: Krieg (yen [1 yen = ca. 4 4] 6,950,000), öffent- liche Arbeiten (4,750,000), Marine (2,700,000), «Fnneres A Kolonialwesen (1,799,716), Unterricht (1,700,000), S eo 1,604,000), Justiz (1,250,000), Kaiserliher Haus- alt (950,000), Auswärtige Angelegenheiten (170,000), Neligion (70,000), wobei jedoh zu bemerken, daß die Kosten der Pro- vinzialregierung, Polizei, öffentliche Arbeiten in den Provinzen, Tempelbauten und der diplomatischen Vertretung im Auslande in dem Etat des entsprechenden Ressorts nicht mit ein- begriffen sind.

Für jedes Departement bestehen Jnstruktionen, welche die Angelegenheiten des oe in zwei Klassen scheiden, nämlich in solche, in denen der Chef auf eigene Verantwor- tung nah feinem Ermessen zu handeln befugt ist, und andere, m denen Spezialbefehle des Sei-in einzuholen sind, ehe cine Entscheidung erfolgen darf. Zu den lebteren gehören die meisten Angelegenheiten von Bedeutung, die nit im Prinzip bereits dur Geseß regulirt sind, ferner Etatsüberschreitungen und Personalien der höchsten Ministerialbeamten; zu den ersteren die übrigen Verwaltungssachen einshließlich der Per- sonalien der zu dem Ressort gehörigen Ministerial- und Lokal- beamten von der dritten Beamtenklafsse abwärts bis zur fünf- zehnten und leßten.

Nachdem die Abwickelung der Geschäfte der deutschen Abtheilung der vorjährigen Brüsseler Ausstellung für Gesundheitspflege undRettungswesen nunmehr threm Ende zugeführt ist, hat der Ausschuß die Mitglieder des deutschen Comités zu einer Schlußkonferenz cingeladen, welche am Sonntag, den 18. März d. J., Mittags 1 Uhr, im Gebäude des Herrenhauses (Leipzigerstraße Nr. 3) stattfinden wird. «

seßt von Mengen ab den Diskont auf 4—44, den Lombardzinsfuß |

auf 4% bera :

Südamerikanishe Blätter berihten von der Ent- deckung großartiger Petroleumquellen in der argentinischen pr Yujuy. Die Oelgegend soll fi gegen 26 Leguas östlih von

ujuy erstrecken und fo reich sein, al3 die reichste Gegend in Penn- iylvanien. Die Ausbeutung foll bereits begonnen haben.

Verkehrs-Anstalten.

Bern, 26. Februar. - (Allg. Ztg.) Wie man aus dem Bericht über den Fortschritt der Bohrarbeiten im großen Gotthard-Tun- nel während vergangener Woche eriepl, hat die Dynamit- Erplosion vom leßten Donnerstag auch noch eine Arbeitsunter- brechung von drei ganzen Tagen zur Folge gehabt, weil kein Dyna-

Auf der Tagesordnung stchen: 1) Mündlicher Bericht des Ausschusses über seine Geschäftsthätigkeit. 2) Ermächti- gung des Ausschusses, den ersparten Theil der dem deutschen Comité aus Neichsfonds gewährten Beihülfe an die Reichs- Hauptkasse zurückzusühren. 3) Beschlußnahme über die Er- theilung der Decharge an den Ausshuß. i

Der Kassenabschluß, sowie die Kassenbücher und Beläge werden während der, der Schlußkonserenz vorangehenden 14 Tage täglih in den Mittagsstunden von 12 bis 3 Uhr in der Kasse des deutschen Comités (Wilhelmsplaß 1) zur Einsicht der Comité-Mitglieder ausliegen. : i

Dem Rechenschaftsbericht, der einen allgemeinen Ueberblick über die Thätigkeit des Ausschusses gewährt, ent- nehmen wir Nachstehendes :

Das unter dem Protektorat Sr. Kaiserlihen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen stehende Comité hatte si bekanntli die Aufgabe gestellt, auf eine würdige Betheiligung Deutschlands an der Ausstellung, sowie an dem mit derselben verbundenen Kongresse hinzuwirken.

Der mit der Ausführung diefer Aufgabe betraute Ausf{uß, hat bei seinen Bemühungen allseitig das bereitwilligste Entgegenkommen erfahren. Das gesteckte Ziel darf als in erfreulihem Maße erreicht bezeichnet werden. Die ÜUmfänglichkeit, Reichhaltigkeit, strenge Pro- grammmäßigkeit und innere Bedeutsamkeit der durch 255 Aussteller (worunter 6 Kollektivaussteller) vertretenen deutschen Abtheilung der Ausftellung haben von berufener Seite ungetheilte Anerkennung ge- funden. Dem entjprechend sind auch die Entscheidungen der inter- nationalen Jury ausgefallen. Nächst cinem besonderen Ehrenpreise, welcher Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin für eine, nah Höchstderen Angaben konstruirte, von dem Kriegs-Ministerium (hors concours) ausgestellte Barake zu- erkannt worden ist, sind auf deutsche Aussteller die f. Z. mitgetheilten zahlreichen Preise entfallen.

Es verdient hervorgehoben zu werden, daß Deutschland, welchem nächst Belgien die größte Gesammtzahl von Preisen zugefallen ist, an Preisen erster Klasse (Ehrendiplom resp. goldene Ehrenmcdaille) deren 20 von 50 überhaupt vergebenen erhalten hat.

Die Namen der deutschen Mitglieder der internationalen Jury, die der Bericht aufführt, sind schon früher in diesem Blatte mitge- theilt worden. i

Die dekorative Ausftattung der deutschen Abtheilung war von dem Königlichen Bauinspektor Pflaume in Cöln zum Selbstkosten- preise übernommen worden, und hat in ihrer würdigen und ge[chmack- vollen Gestaltung allseitigen Beifall gefunden.

Bei der f. ierlihen Gröffnung der Ausstellung war der Ausschuß durch den stellvertretenden Vorsitenden, Minister - Residenten Dr. Krüger und 5 andere Herren vertreten.

Zu dem Kongresse dessen Eröffnung der Vorsitzende des deutschen Comité, Wirkliche Geheime Rath von Philipsborn und der stellvertretende Vorsitzende Geheime Medizinal-Rath Professor Dr, Virchow beiwohnten waren aus Deutschland 101 Theilnehmer in Brüssel angemeldet, abgeschen von solchen, welche sich dort ohne vorgängige Meldung bei dem Ausschusse eingefunden hatten. Unter diesen Theilnehmern befanden sih zahlreiche Delegirte deutscher Be- hörden. Von Seiten des deutschen Comité waren 8 Herren delegirt.

Um die wortgetreue Aufzeihnung der Reden der deutschen Kon- greßtheilnehmer zu ermöglichen, hat der Aus\s{uß in Gemeinschaft mit den Redaktionen einiger großen deutschen Zeitungen drei Steno- graphen zu dem Kongresse entsendet, deren Berichte den Kongreß- dructsahen werden einverleibt werden. z

Da das Bestreben des Ausschusses dahin gerichtet sein mußte, die den einzelnen Ausstellern erwachsenden pekuniären Opfer auf das möglichst geringste Maß zu be- {hränken, fo nahm derselbe Veranlassung, zur Bestreitung gewisser genereller Kosten eine Beihülfe aus Reichsfonds zu erbitten, welche auf den Antrag des Reichskanzlers in Höhe von 75,000 4. bewilligt worden ist.

Hiervon sind zur Verwendung gelangt für: 1) Drucksachen und Bureau-Utensilien 1908,52 46, 2) Porto und Telegraphen-Gebühren 1500,67 6, 3) Dekoration der Deutschen Abtheilung der Ausstellung 15,116,45 é, 4) Installation 3092,12 4, 5) Bewachung und Reini- gung 2540,36 M, 6) Versicherung der Ausfstellung8gegenstände 722,40 M, 7) Zeitweilige Vertretung der Aussteller resp. des Comité in Brüssel 4612,44 4, 8) Jury- und Kongreß-Del-girte 9788,29 4, 9) Abwike- [lung 2321,07 4, 10) Remunerationen an Bureaubeamte und Unter- beamte 5686,00 6, 11) Diverses und Unvorhergesehenes 6633,21 M, Summa 53,921,566 M, so daß ih eine an die Reichshauptkasse abzu- führende Ersparniß von 21,078,44 A ergiebt.

_VBei der Verwendung „der aus Reich8mitteln gewährten Fonds mußten die bei der Bewilligung leitend gewesenen Gesichtspunkte maßgebend sein, und es waren deshalb nur folche Aufwendungen aus der gewährten Beihülfe zu bestreiten, welche unter den Begriff der sogenannten Generalkosten fallen.

__ Wenn B den ursprünglichen Erwartungen entgegen ein nicht unerheblicher Betrag unverwendet geblieben ist, so ist dies der uneigennüßigen und dienstfertigen Mitwirkung, welche die Thätigkeit des Ausschusses von allen Seiken gefunden hat, sowie dem Bestreben der Mitwirkenden zuzuschreiben, bei der Verfügung über die Fonds des Comité zwar in liberaler Weise, aber doch im Bewußtsein voller Verantwortlichkeit zu verfahren. Der Bericht {ließt mit dem Dank des Ausschusses an Alle, deren Unterstüßung ihm durch Rath und That zu Theil geworden.

__ Die totale Mondfinsterniß am 27. Februar ist in Ber- [lin des bedeckten Himmels wegen niht zur Beobachtung gelangt ; in Wien hat man das interessante Schauspiel fast in seinem voll- ständigen Verlauf verfolgen können. Die „N. Fr. Pr.“ berichtet darüber : Nachdem der Vor- und Nachmittag Hagel und Schnee ge- bracht hatten, zerriß plößlih gegen 54 Uhr der dite Wolkenschleier. Zahlreihe Gruppen von Meuschen sammelten si, lebhaft disfkutirend, an allen freien Pläßen, um das immerhin seltene Phänomen einer totalen Mondfinsterniß zu beobachten. Zwar hinderten am Horizonte gelagerte Wolkenmassen, die erste Berührung des Kernschattens, die na der Nechnung um 6 Uhr 35 Minuten mittlerer Wiener Zeit statt- fand, direkt wahrn-hmen zu können, doch {hon um 6 Uhr 40 Minuten bot der Himmel den Anblick einer völlig klaren Winternacht. Um 7 Uhr 33 Minuten hatte sih der Kécnfchbatten über die ganze Mond- ard hinübergeshoben ; dieselbe war an der Lichtgrenze grünlich ge- ärbt, während die weiter ab von der Lichtgrenze befindlichen Partien der Dee in dunklem Kupferroth leuchtend erschienen. Dieses rothe Licht des Mondes während einer totalen Mond- finsterniß ist eine fast konstante Erscheinung uñd wird aus dem Um- stande erklärt, daß die am Rande der Erde vorbeigehenden Strahlen der Sopvne in Unserer Atmosphäre eine Brechung gegen den Schattenkegel hin erfahren und in Folge des Waßiergehaltes derselben cine röthliche Tinte erhalten. Daß diese Erklärung der Hauptsache nah richtig sein muß, sah man bei der heutigen Finster-

-*

mit für die Sprèncu en mehr vorhanden war, wozu Leider wegen eines Risses in der Wasserleitung des Tefsin ein weiterer Tag Unter- brechung auf der Südseite kam. Hierbei sei bemerkt, daß Ende ver- gangenen Monats der Nichtstollen auf beiden Seiten des Tunnels auf 7621 Meter vorgerückt war, um diese Zeit also noch 7299 Meter zu durchbrechen übrig blieben. Nimmt man nuneinendur{\{chnitt- lichen Fortschritt von 166 Meter per Monat an, welche Zahl {on öfters überschritten worden ist, so würde das ganze Werk, wenn un ganz besondere Hindernisse eintreten, Mitte Mai 1880, also etwa vier Monate vor dem vertragsmäßigen Termin, vollendet sein.

Liverpool, 3. März, (W. T. B.) Der fällige Dampfer eCotopari“ ift aus Brasilien eingetroffen.

New-York, 2. März. (W. T. B.) Der Hamburgér Posft- dampfer „Hammonia“® ist gestern hier eingetroffen.

niß recht deutlich, denn der Rand der Mondscheibe erschien zur Zeit der Mitte der Totalität (8 Uhr 21 Minuten) lichter, während sich die Mitte der Mondscheibe, die im innersten Theile des Kernschattens war, viel dunkler zeigte; hätte der Mond eine eigene gleihmäßige Lichtentwickelung, so müßte aus bekannten optischen Gründen die Scheibe gleihmäßig hell erscheinen. Auffallend hell \{ienen selbst in den dunkelsten Partien einige Mondkrater hervor- zuleuhten; besonders wäre in dieser Beziehung der Mond- krater Hevelius zu nennen. Dieser Umstand erklärt sihch aber zur Genüge aus der größeren Reflexionsfähigkeit der betreffenden Mondgegenden und hat seinerzeit zur Annahme der nun- mehr mythisch gewordenen thätigen Vulkane auf dem Mond Veran- lassung gegeben. Gegen 9 Uhr zeigte sich {hon ganz deutli, daß die Totalität zu Ende ging, und in der That konnte man hon um 9 Uhr 9 Minuten wahrnehmen, daß die Sonne für die östlichen Theile der Mondscheibe zu scheinen anfing; somit war die totale Finsterniß um diese Zeit als beendet Sdetseben, Um 10 Uhr 6 Mi- nutea verließ der Kernschatten die Monudscheibe, und eine rußige Fär- bung an einer Stelle des Mondrandes, die beiläufig 70 Grade west- lih vom Nordpunkte des Mondes lag, zeigte nur noch. das Vorhan- tensein der dunkleren Theile des Halbschattens an.

Die nächste Versammlung der Militärischen GesellsYaft findet am Montag, den 5. d. M,, Abends 7 Uhr, im Architekten- Hause, Wilhelmstraße 92/93, statt. Den Vortrag: Entwictelungs- geschichte der Militär-Telegraphie 2c. hält Hr. Hauptmanu Buchholz, Compagnie-Chef im Eisenbahn-Regiment.

Theater.

Im Königlichen Schauspielhause begiunt Clara Ziegler am 8. März ihr nur auf wenige Abende berehnetes Gastspiel.

Die französische E Geb ege fert chaft brachte am Donnerstag zum ersten Male während der diesjährigen Saison „Le Gendre de Monsieur Poirier“ von Emile Augier und Jules Sandeau zur Aufführung. Das Stü ist hier von der Dar- stellung durch die Gefellschaft des Hrn. Luguet her bekannt und be- liebt, Dafselbe erschien zuerst i. J. 1854 im Gymnase-Theater und wurde, in Folge der fehr beifällizen Aufnahme, i. F, 1864 auch dem MNepertoir des Theater Français einverleib?, Von den Verfassern, welhe Beide seit 1858 Mitglied der Akademie find, ift Augier der jüngere orn 1820), vorwiegend Dramatiker und in Deutschland mehr bekannt, wie San- deau (geb. 1811), welcher sih Anfangs ganz dem Romane gewidmet hatte und erst i. J. 1851 mit der aus seinem gleichnamigen Romane bearbeiteten Mlle. de la Seigliere im Theater Français mit ent- schiedenem Erfolge als Bühnenschriftsteller auftrat. Mit Augier zu- sammen hat Sandeau außer „le Gendre de ir. Poitier“ u. A. noch „la Pierre de touche‘““ und „la Ceintnre dorée“ schrieben, von denen jenes zuerst i. J. 1854 im Theater Français, dieses im folgenden Jahre im Gymnase-Theater aufgeführt wurde. „Le Gendre de Mr. Poirier“, zuerst von den Verfassern , la Levanche de George Dandin:“ genannt, besißt zunächst den in der neueren französischen dramatischen Literatur immer seltener werdenden negativen Vorzug, daß das Stü nicht in empfindlicher Weise coutra bonos mores verstößt. Seine positiven Vorzüge bestehen in dem geschickten scenishen Bau, dem eleganten, mit Humor gewürzten Dialog und in der mit manchen fein nüancirten Zügen ausgeführten Charakterzeichnung. Befon- ders carakteristisch individualisirt * sind die beiden Haupt- figuren: der heruntergekommene Marquis de Presles, der das reiche Fräulein Poirier geheirathet hat, um seine deran- girten Vermögensverhältnisse zu verbessern und ihm gegenüber sein Schwie ervater, Mrz. Poirier , welcher, nachdem ex dur sein Han- delsgeshäft reich E durch eine Verbindung mit dem Sprofsen eines altadligen eshlechtes seine Eitelkeit befriedigt und in fehr komisher Weise der Pairie nahjagt. Gespielt wurde das Stück loben8werth; fowohl das’ exakte Zusammenspiel wie die Leistungen er einzelnen Mitwirkenden und besonders der Träger der Haupt- rollen Md. Subra (Antoinette), Mr. Léon Noël (Poirier) und Mr. betet (Gaston) wurden mit wiederholten Beifall8bezeugungen

elohnt.

Mit der heute stattfindenden ersten Aufführung von „Die Rosa-Dominos* wird das Lustspielpersonal des Wallner- Theaters nach erfolgreier Beendigung des Gastspieles am hiesigen Stadttheater „wieder seinen Einzug in das Wallner-Theater halten. Die Novität ist in den Hauptrollen mit den Damen Carlsen, Berg, Bredow, Schindler, Formes-Schüler und den Herren Lebrun, Kurz, BVBlencke, Kadelburg, Meißner und Neuber beseßt, während in der einaktigen Posse „Tausend Mark Belohnung“, die den Schlu bilden wird, die Damen Böhm und Gamber, sowie die Herren Engel, Welken und Kridke beschäftigt sind.

Im Residenz-Theater ging vorgestern neu einstudirt und in neuer Beseßung Victorien Sardou's vieraktiges Pariser Sitten- bild „Fern ande“ in Scene, das bei seinem erstmaligen Erscheinen auf derselben Bühne vor einigen Jahren eine lange Reihe von Auf- führungen unter andauernder Theilnahme des Publikums erlebte. Die Beseßung war auch diesmal im Allgemeinen glüclich gewählt, und die Darstellung verdiente den Beifall, mit dem das Publikum keineswegs kargte. Fr. Claar-Delia verstand mit gleicher Meister- schaft die Momente höchster Leidenschaftlichkeit zu zeichnen, wie im leihten Konversationstone in Wort und Wes- sen gefällig zu sein. Neben ihr verdient an erster Stelle Hr. Ke pler als Advokat Pomerol ehrende Anerkennung z ohne Effekthascherei stellte er mit den einfachsten Mitteln den ehren- werthen Charakter dar, den die Rolle vorschreibt; ferner möchte der tüchtigen Leistung des Frl. Ramm zu gedenken fein, die die naive junge - Gattin Pomerols freundlich und wirkungsvoll zu gestalten wußte, wie endlih auch die von den ersten Aufführungen des Stücks her bekannte Debütantin Frl. Necker in der Titelrolle einige Erfolge errang, die aber nit unerheblich durch eine Indisposition der Stimme beeinträhtigt wurden. Die „Fernande“ wird bis Don- nerstag auf dem Repertoir bleiben. Am Freitag, den 9., spielt, wie bereits gemeldet, Fr. Charlotte olter die „Phädra“. Außer den \chon genannten Stücten wird auch „Adrienne Lecouvreur“, „Eine vornehme Ehe“ und „Sappho“ mit der Künstlerin zur Auf- führung En: f

Die beiden leßten Aufführungen von „Am Rande des Ab- grunds“ im Belle-Alliance-Theater hatten einen derartigen Erfolg, daß die Direktion das Volkstück noch nicht vom Repertoire le Att ndern dasselbe mit dem Rofenschen Lustspiele abwechselnd zur Aufführung bringen wird.

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Orut; W. Elsner. - Vier Beilagen

(eias{liezliH Bêrf2er-Veilaze),

Berlin:

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich

M 54.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, deu 3. März

Preußischen Staats-Anzeiger.

1877.

Zusammenstellung abhanden gekommener, zur Amortisa‘ion angemeldeter und gerichtlich zan mortifizirender Werthpapiere: (Erscheint auf Grund amtlicher Mittheilungen jedes Vierteljahr, s. Circular-Verfügung vom 12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial- blatt für die gesammte innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)

No. XXTFX.

(No. M VIILI. s. Reichs- u. Staats-Anzeiger von 1876 No. 266, Erste Beilage.)

Staatssohnldschelne: Lit, A. No. 52,477 über 1000 ThIr. und Lit, D. No. 13,557 über 300 Thlr.

Kurmärkische Sohuldverschreibungen: Lit. E. No. 219 über 200 Thlr. und Lit. G. No. 2327 über 50 Tulr.

Sohuldversohreibnng der Anleibe von 1852: Lit, C. No. 16,799 über 200 Thlr.

Sohuldverschreibung der Anleike von 1853: Lit. C. No! 935 über 200 ThIr.

Schuldversohreibungen der consolldirten 42°/ igen Anleihe

‘von 1870: Lit. E. No. 64,413 und 88,623 à 100 Thlr.

Sohuldverschreibungen der 4°’/igen coonsolidirten Anleibe Von 1876: Lit. E, No. 5943 bis 5952 = 10 Stück à 300 M. Vormals Kurhessisohe Prämlienscheine: Ser. 21 No. 509 zu 20 Thlr. (balbes Loos), Ser. 64 No, 1578 zu 40 Thlr. Ser. 383 No. 9560 fu 40 ThIr. Ser. 507 No. 12,675 zu 40 Thlr. Ser. 651 No. 16.268 zu 20 Thlr. (halbes Loos), Ser. 659 No. 16,467 zua 20 Thir. (baltbes Loos). Ser, 741 No. 18,516 zu 20 ThIr. (balbes Loos): Ser. 979 No. 24,468 zu 20 Thlr. (halbes Loos), Ser. 1018 No. 25,445 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 1114 No. 27,837 zu 20 Thlr, (halbes Loos). Ser. 1413 No. 35,322 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser, 1454 No, 36,343 zu 40 Thlr. Ser, 1637 No. 40,925 zu 20 Talr, (halbes Leos). Ser. 1661 No. 41,522 zu 40 Thlr. Ser. 1799 No. 44,954 zu 20 Thlr. (halbz2s Loos). Ser. 1839 No. 45,966 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser, 2088 No. 52,186 zu 20 Thlr. (hal- bes Loos), Ser. 2105 No. 52,607 zu 40 Thlr. Ser. 2315 No. 57,867 zu 20 Thlr. - (halbes Loos). Ser. 2877 No. 71,924 zu 40 Thlr. Ser. 3106 No. 77,637 zu 40 Tolr. Ser, 3220 No. 80,491 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 3278 No. 81,940 zu 40 Tblr. Ser. 4063 No. 01,572 zu 40 Thlr. Ser. 4450 No. 111,239 zu 20 Thlr, (balbes Loos). Ser. 4656 No. 116,388 zu 40 Thlr. Ser. 4727 No. 118,162 zu 20 ThIr. (halbes Loos), Ser. 4747 No. 118,673 zu 40 Thlr. Ser. 4879 No, 121,972 zu 40 Thlr. Ser. 5591 No. 139,761 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 6038 No. 150,932 zu 20 Thlr. (balbes Loos). Ser. 6077 No. 151.912 zu 40 Thlr. Ser. 6132 No. 153,284 zu 40 Thlr. Ser, 6172 No. 154,286 zu 40 Thlr. Ser. 6314 No. 157,831 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 6517 No. 162,919 zu 40 Thlr. Ser. 6668 No. 166,698 zu 40 Thlr. Ser. 6668 No. 166,699 zu 40 Thlr. uvd Ser. 6699 No. 167,466 zu 20 Thlr. (halbes Loos), (Bei den sämmtlich hier aufgeführten halben Loosen ist die Abthei- lung nicht angegeben worden.) Sohunldversohreibung der vormals Kurhessisohon Anleihe von 1863: Lit. D, No. 13,318 über 100 ThlIr. Prioritäts - Obligation Ser. II der Niedersohlesisch - Mär- Kisohen Eisenbahn: No. 22,266 über 50 Thlr. - Sohuldversohreibnngen derNassauisohen Landesbank; Lit.Aa. No. 145. 1823, -1906. Lit. A c. No. 1682. Lit. A d. No. 904. Rentenbrlefo der Provinz Sohleslen: Lit. D, No. 3450. 12,033. 13,550 à 75 M : Rentenbrief der Provinz Sachsen: Lit, A, No. 1095 über 3000 é (1000 Thlr.) Sobuldversohreibung der FElohsfeldsohon Tilgangskasse: Lit, B. à 40/4 No, 1372 über 1500 Æ (500 Thlr.) Rheinisob-Westfälisohe. Rentenbriefe: Lit. C. No. 5464, 5465, 5466, 5467 à 300 M, Lit. D, No. 4275, 4277, 4278 à 75 M, ämmtlich nebst Coupons und Ser, IV. No. 1 bis 16. Sohuldverschreibung der Paderborner Tilgungskasse : Lit. D. No. 4102 à 600 nebst Coupons Ser, X. No. 3 und 4. Kur- nund Neumärkiseber 4% Neneor Pfandbrief No. 66,841

über 200 Thlr. Ostpreussische Pfandbriefe: Bezeichnung der Pfandbriete etc.

Gi Departe- Be- ment R oder No. | ‘rag. | Bemerkungen, ; Prozent- Littr. NIEL Thlr.

Littr. E. 4 pCt. 1931| 100 |vermisst seit April A 4 pCt, 5245| 100 |/1875 ohne Coupons ls 4 pCt. 2661| 50 und Talons.

N

4 pCt. 2498| 1C0 Nseit Jobanni 1875 4 pCt, 2593| 100 srermias ohne Cou- 4 pCt. 5244| 100 |} pons und Talons. vi D, 41 pCt. 1341 abhanden gekommen und | 200 |} mit Coupons pro 3752 Weihnachten 1874. 3+ pCt, 44| 200 } verdorben.

34 pCt. 49| 500 | verbrannt.

Dombrowken Neudeck

Personalveränderungen. Köuiglih Preuf ische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 20. Febr. v. Kaßteler, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 30, in das Gren. Regt. Nr. 1 verseßt.

A R Ltg t JImaktivenHeere. 24. Febr. Winsloe, Rittm. a. D., zuleßt Escadr. Chef im 1. Leib-Hus. Regt. Nr. 1, in die Kategorie der mit Pens. zur Disp. gestellten Offiziere verseßt. Frhr. v. Rosenberg, Major a. D,, zuleßt Rittm. u. Cscadr. Chef im 1. Ulan. Regt. Nr. 4, in die Kategorie der mit Pens. zur Disp, gestellten Offiziere, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des gedachten Regts., verseßt. 27. Febr. v. Hatten, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 1, mit Pens. der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts8-Corps. 24. Febr. Dr. Bormann, Stabs- und Bats. Arzt vom 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 51, zum Ober-Stabsarzt 2, Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. Nr. 44 befördert. Dr. Sch{ch ü ler, Stabs- und Bats. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 48, zum 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 51 verseßt. Dr. Butry, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 69, Dr. Bremme, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. e. alem mit der Uniform des Sanitäts-Corps, der Abschied

ewilligt.

Nichtamtliches.

Berlin, 3. März. Jn der gestrigen Sißung des errenhauses erwiderte der Finanz-Minister Camp- ausen dem Herrn Hasselbach in der Berathung über den taatshaushalts-Etat : ;

Der geehrte Herr Vorredner führte in seiner Rede an, daß ih

ihn bei einer früheren Gelegenheit der Schwarzseherei beschuldigt habe. Ich möchte einen solchen Ausdruck niht anwenden und weiß nicht, ob. ih ihn angewendet habe; aber ich würde doch auch heute

Pfandbriefe der sohlesischen Landsohaft. L Altlandsohaftliche 3} proz. Pfandbriefe: Krichèn Go L LU, No: 77 à 500 Thlr DARS O E :. m e OO 0A 100 O u E Ma M. VERIOSRO, Mb UnG Neu, O. 27a O

do, O R E a E Os R De v D O E W5 200.., See E e NG 200 Foo A A R O8 A 100 t, Grand e U 49à 50 -, WArbia, Poluiseh L ON „44à 20, E t: s a A B 134 100 D e e 0 Obr Ds. WaA 10M O L NGOL 90A 500 Me s L E N. 134A 20, M r O A 20 Gr e L NOr „1080 à 50 Ost S L Os 50: Koch c O8, 178 D 1000, E s O 6a 300; De e a O. 10 à 300 ,„ D a, Da M Lampersdorf, Kr. Steinau .IW „, 15à 40, Batenowa tes E 08, 9 à 500

TI Altlandsochbaftliohe 4 proz. Pfandbriefe: Bischkowitz, Kr. Nimptsch BB, No. 65 à 500 Thlr

III, Nene sohlesIsoho Aproz. Pfandbrlefe:

Serie I. No. 605 . à 1000 Thlr. „L S de 200%. s E O 4 à 200 ,„

» V, »„ © B06 n. 1079 je à 50 IV. Zinscoupons zu altlandsohaftlichen 3!proz. Pfandbriefen:

| fiber je | über j

No. 7,875 lit. r. . . 174 Thlr. |No. 55,101 lit. r—u. | 34 Thir. » 7/884 r... 17E Thlr. | , 70,905 p—u. | Thlr. 2 886 ,„ Fs E Ale / 1007/92. p—u. [1% Thlr. » 29,296 »„ &. u. [104 Thlr. | „, 104,667 p—u. | 264 Sgr. O E do. » 105,857 0—Uu. do.

» 39476 r—u. | 83 Thlr. |, 117,066 p—u. | 21 Sgr. » 33,480 r—u, do. » 120,447 p—u. | 154 Sgr. » 42,839 »„ f... | 7 Thlr. | , 126,592 p—u,. | 135 und 42,837 P do. 131/12 Sgr. » 42840 „, r—u. do. » 129,934 p—u. | 10} Sgr. » 92227 p—u. | 34 Thlr. | „, 129,965 p—u, do.

» 99,089 r—u. do. 129,966 P—u. do. 993,090 r—u. do. » 129,967 ÞP—u. do.

« 99,092 r—u. do.

V. Zinscoupons zu alilandsohafiliohon 4proz. Pfandbriefen:

No. 47,649 lit. qg—t. über je 18 Sgr. » 47,650 q—t. »„ 18 Sgr. 48,292 q—t. ,„ » 18 Sgr. is 102,093 ‘, P— » s 12 Sor.

VI. Pfandbriefe.

Dis Sohlesischen 41 proz. Pfandbrieseo Lit, A, Ser, III, No. 207, 208 und 210 à 100 Thlr, mit Talons.

Die 4proz. Pfandbriefe Lit. C. Ser. II. No. 19 à 500 Thir, und Ser. I, No. 108 über 3000 M. nebst Talon.

Die 4Fproz. Pfandbriefe Lit, C. Ser. V. No. 53 à 500 Thlr. und Ser. VI. No. 748. 774. 775. 776. über je 100 Thlr. nebst Talons.

s Posener Pfandbrlefo: Ser. I. oder VI, à 1000 Thlr. : No. 193.

Ser, I. à 1000 Thlr. : No. 731. 5822.

Ser, IIL, à 200 Thlr.: No. 1375. 7779. 13,400. 14,779 und 19,793.

Ser. IIT. à 100 Thlr: No. 1561. 3042. 7118. 11,223. 12,705. 12,770. 12,771 und 14,439,

Ser. V. à 500 ThIr.: No. 310. 768. 1130.

Ser. VI. à 1000 ThIr.: No. 6019.

Ser. VIII. à 200 Thlr.: No. 7211 und 8393.

Ser, IX. à 100 Thlr. : No. 3689.

Bergisoh-Märkischo Stammaktien à 100 Thir.: No. 583,724 bis 26. 355,405. 355,408. 469,928 und 471,807 bis 20.

wiederholen müssen, daß er vorzugsweise dazu E ist, ungünstige Seiten der Finanzlage ins Auge zu fa}sen. ei der ganzen Dar- legung, die er gemacht hat, wonach die Prophezeiung, daß wir bergab gehen würden, in Erfüllung gegangen sei, hat er, wie mir scheint, die früheren Zustände sih zu rosig gedacht und die späteren zu {limm. Daß die enormen Einnahmen der Jahre 1872 und 1873 fi nit wiederholen würden, wer hat das eifriger ausgesprochen als wie ich selbst? Wer hat zu jener Zeit eifriger dafür gesorgt, als wie ih, daß die Ueberschüsse, die zu jener Zeit erzielt wurden, nicht immer sofortige Verwendung fanden, daß fic theilweise dazu verwendet wur- den, um Sthulden zu tilgen. Wenn der geehrte Herr Vorredner die Geschichte unserer Finanzverwaltung vollständig vor Augen gehabt hätte, so würde er si Verg egene gen müssen, daß wir unsere Schuldentilgung, wozu uns - die Kontributionsübershüsse in den Stand seßten, neben den für produktive Anlagen zur Disposition estellten Kapitalien, daß wir da noch aus den Uebershüssen der tatsjahre 1871/73 noch über 28 Millionen Thaler extra getilgt haben. Um Ihnen ein kleines Bild von dem zu geben, wie wir srüher standen, und wie wir jeßt stehen, genügen vielleiht {on we- nige Zahlen. Vielleicht ist es nicht unnüßlih, wenn i daran erinnere, daß die Einnahmen des Jahres 1870, die bekanntlich im Jahre 1869 L aS wurden, bevor wir eine Ahnung von dem Kriege hatten, veranschlagt waren auf 504,754,116 Æ, und daß die Ein- nahmen für das Sahr vom 1. April 1877 bis zum 1. April 1878 haben veranschlagt werden können aut 651,638,414 6 Das find also beinahe 147 Millionen Mark mehr, als wir im Jahre 1870 glaubten in Rechnung ziehen zu_können, und nun sind doch wäh- rend der Zeit dem preußishen Staate mäncherlei Einnahmen ent- gangen, auf die er früher noch renen konnte, es ist ihm die roße“ Einnahme aus der Driußilien Bank entgangen. Er hat sih ents{lofsen, auf bedeutende Einnahmen an Steuern zu verzihten, es würde unrichtig sein, wenn man blos an die Ermäßigung der Klassensteuer dächte, wir haben die Chaussecegelder aufgehoben und - die Stktempelabgaben und Gewerbesteuer mehrfach ermäßigt. Die Ermäßigung an den Abgaben beträgt weit mehr, als

die Zinsen der Koutributionsübershüsse, die jemals in unsere Kasse

geflofen sind. Jch würde ferner darauf hinweisen können, wenn ih die Auszaben ‘mit einander vergleile, daf wir unzweifelhaft die Aufgaben des Staates bedeutend ermeilert haben, daß wir für

Bergisoh-Märkische Prioritäts-Obligatlon IIL Serie Lit. C. à 100 Thlr, : No. 10,492.

Düsseldorf-Elberfelder Prioritäts-Obllgation I. Serlo à 100 ThIr.: No. 3881.

Bergisoh-Märkisoho Noräbahn-Prioriiäts-Obligation à 500 Thir: No. 725. L

Berlin - Görlitzer Eisenbahn: Stamm - Prioritäts-Aktien No. 14,415. 16,398. 16,953. 25,672 und 26,130. Stamm-Aktien No. 3512. 39513. 7307, 7308. 14,665, 17,699. 36,468. 44,791. 44.793 und 50,197. 5% Prioritäts - Obligationen à 100 Thlr, No. 7423. 8862. 8364. 11,382, 11,383. 11,384. 11,405. 11,406. 11,407 und 11,408.

* Berlin-Potsdam-Magdobarger Bisonbahn: Dividendenscheine Ser. Fn No. 9 pro 1875 zu den Aktien No. 76,284. 115,711 und 115,712.

Dividendenschein Ser. IIT. No. 10 nebst Talon zu der Stamm- Aktie No. 166,789.

Die Zinscoupons No. 9 bis 12 nebst Talon zu der Prioritäts- Obligation Lit. D, neue Emission No. 5954 à 500 Thlr

Berlin-Stettiner Elsenbahbn: Prioritäts-Obligation, IV. E mission, No. 1378 über 100 ThIr.

Cöln-Mindener Eisenbahn: Aktien (alte) No. 36,154. 54,906. 70,372 à 200 Thlr.

4iproz. Prioritäts - Obligation I, Emission No, 13,637 à 100 Thlr.

proz. Prioritäts - Oblizationen II, Emission No. 5837

à 200 Thlr. 10,322, 10414. 13,664. 16,105. 16,996

No. 10,302. à 100 Thlr.

4proz. Prioritäts - Obligation IIT. Emission Lit, A. No. 9300 à 100 Thlr.

4tproz. Prioritäts-Obligation IIT. Emission Lit. B. No. 30,394 à 100 Thlr.

4proz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. A. No. 11,848 à 500 Thlr.

No. 73. 5576. 7658. 12,776. 25,675. 25,676. 25,677. 25,678. 25,679. 26,802. 29,628. 29,629. 31,522. 32,306. 40,852. 42,583 à 100 ThIr.

Aproz. Prioritäts-Obligationen IV, Emission Lit, B. No. 56,701. 37,154 à 100 Thlr,

4tproz. Prioritäts-Obligationen VI, Emission Lit. B, No. 116,628 à 500 Thlr.

No. 131,386. 131,387. 131,388 à 100 Thlr.

Märklsoh - Posoner Elsenbahn: Stamm-Prioritäts-Aktis No, 35,808 über 200 ThIr. \ E

Magdeburg - Leipziger Eisenbahn: Stamm-Aktis No. 1603. Dividendenscheine zur Magdeburg- Leipziger Stammaktie Lit. B, No. 63,885 pro 1875/76 nebst Talon.

Dividendenscheine pro 1873/76 nebst Talons zu Magdeburg- Leipziger Stammaktien Lit. B, No. 95.058. 95,069 und 95,061 und Talons zu den Stammaktien No. 23,663 und 27,182.

Talon zur 4proz. Prioritäts-Obligation No. 733 vom Jahre 1856.

Obersohlesisohe Eisonbahn: 959% Prioritäts - Obligationen, Emission von 1869 No, 19,429 und 19,430 à 100 Thlr, 4 9/9 Prio- ritäts-Obligationen, Emission von 1873 No. 1780 über 1000 ThIr., No. 5494 über 500 Thlr., No. 26,967. 26,968. 26,969, 26,970 über je 100 Thlr. 5% Wilhelmsbahn-Prioritäts- Obligationen No, 21,384. 21,979 und 21,980 à 100 Thlr. Zins-Coupóns und Talon zur 4% Prioritäts-Obligation der Wilhelmsbahn II. Emission No. 17,63L über 100 Thlr.

Rheinisohe Eisenbahn: No. 110,979, 110,981. 110,982 und 119,230 der unterm 19, Jali 1871 Allerhöchst privilegirten Sproz. Prioritäts - Obligationen IL. : Emiszion à 200 Thlc. = 600 M; No. 132,753. 132,754. 132,755 und 132,756 der unterm 4. November 1872 Allerböchst privilegirten proz. Prioritäts-Obligationen IIL Emission à 200 Tblr, = 600 M

Rhein - Nabe - Elsoubaho: Prioritäts-Obligation I, Emission No. 25,733 tiber 100 Thlr. Talon zur Prioritäts-Obligation I. Em. No. 12,515 über 100 Thlr. Talon zur Prioritäts - Obligation ILI Emission No. 6186 über 100- Thlr, Talon und Coupons zu No. 14,128 I. Emissíon à 100 Thir.

Stargard-Posener Elsonbahn: Obligationen Lit. A, Ser. I. No. 1183 à 100 Thlr. und Lit, B, Ser. II, No. 5065 à 50 Thlr.

Thüringisoho Elsonbahn: Stammaktien No. 44 786. 53,862 und 53,863. Lit. B., Abtheilung A., No. 2034 à 100 Tblr, (Gotha- Leinefelde). 2

Prio:itäts-Obligationen IV, Emission Lit, C. No, 38883, 19,371 bis 19,874 à 10) Thlr.

manche früher vernachlässigte Seiten der Staatsverwaltung außerordentlich viel größere Summen bewilligt haben. Die dauernden Ausgaben, die im Jahre 1877/78 auf 631,080,267 M. haben veranschlagt werden können, beliefen sich im Jahre 1870 auf 486,758,000 M, also jeßt 144 Millionen Mark mehr. Wenn dann der geehrten Herr Vorredner wieder darauf zurückkommt, daß das Ertra- ordinarium zum Theil Ausgaben enthalte, die immer wiederkommen würden, . so will ih doch in Beziehung darauf anführen, daß das Extraordinarium in dem jeßigen Etat, der von allen Seiten als viel zu knapp befunden wird, um 3 Millionen Mark höher ausgebracht ist, als dies 1870 geshehen war, und dazu kommt, daß im Jahre 1870 z. B. der Chaussece-Umbaufonds in dem Extraordinarium stak, der jeßt anderweit und daueërnd gedeckt ist, und das ließe sich noch von mehreren Sachen anführen, wenn ih Ihre Geduld ermüden wollte. Wenn dann darauf hingewiesen worden ist, daß es darauf ankomme, Ersparnisse bei den Ausgaben zu machen, so brauche ih wohl nicht erst zu versichern, das Niemandem das willkommener sein möchte als dem Finanz-Minister. Aber, meine Herren, was die Ersparnisse angeht, so habe ich, ich möhte sagen an jedem Tage meiner Verwaltung, bald mit den Ressorthefs, bald mit der Lande®=- vertretung zu kämpfen, die immer von mir begehren, daß ich bald für diesen, bald für. jenen Zweck mehr Geld hergebe. :

Die Wünsche in dieser Beziehung {ind eben sehr verschieden, aber Herr Haselbach, der si darüber beklagt, daß zu viel geschehe, hat doch nicht unterlassen, gleichzeitig zu fagen, man müsse eigentlich den Kommunen nicht so viel aufbürden, als ihnen E fei, man müsse sie erleichtern, doch natürlich wieder auf Kosten der Staatskasse. i

Herr Hasselbach. hat diesen Wunsh. Jch begegne nun auf allen Seiten anderen Wünschen, meine Herren, die ebenfalls der Befriedi gung harren. : :

Was dann die zu erwartenden Ausgaben betrifft, so ist auch das Verhältniß in Beziehung auf die Eisenbahnen etwas zu ungün- stig aufgefaßt worden. Ich erkenne vollständig die Verpflichtung an und übe sie mit meinem Kollegen, dem Herrn Handels-Minister, daß wir mit aller Energie darauf einwirken müsse, die Cisenbahn- verwaltung sparsamer zu machen, und daß die Hoffnung, der Verkehr werde sich doch endlich “einmal wieder heben, uns stärken muß, um für die Zukunft auf bessere Verhältnisse zu denken und sie in