1939 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Jan 1939 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 5 vom 6. Januar 1939. S. 2

WVerlust eínes Sprengstofferlaubnisscheîns.

Dem Obersteiger Wilhelm Deparade von der Braun- kfohlengrube Nr. 138 Fürst Bismarck bei Meuselwiß der Braunkohlenwerke Leonhard, Aktiengesellschaft in Zipsen- dorf, ist vom Thür. Bergamt in Altenburg am 29. 6. 192' der Sprengstofferlaubnisshein Nr. 63 nach Muster C aus- gestellt worden.

Der Schein ist verlorengegangen und wird deshalb für ungültig erklärt. Falls er vorgezeigt wird, ist er eiuzuztehen und dem Thür. Bergamt in Altenburg zu übersenden.

Weimar, den 31. Dezember 1938. Der Reichsstatthalter in Thüringen.

Der Staatssekretär und Leiter des Thüringischen Ministeriums des Fnnern. G. De Std

3. Nachtrag zur Geblißhrenordnung

der Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftlihe Erzeugnisse, Geschäftsabteilung als Ueber- wachungsstelle. 13, Anordnung.

Vom 5. Januar 1939.

Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934 (Reichsgeseßbl. T1 S. 816) in der Fassung der Verordnung vom 28. Funi 1937 (Reichsgesebbl. T S. 761) in Verbindung mit der Verordnung über die Errichtung von Ueberwachungsstellen vom 4. September 1934 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 209 vom 7. Sep- tember 1934) und der Verordnung über die Einführung von Vorschriften auf dem Gebiete des Warenverkehrs im Lande Oesterreich vom 19. März 1938 (Reichsgeseßbl. I S. 263) wird mit Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft angeordnet:

S Jm Lande Oesterreich gelten die Bestimmungen

1. der Gebührenordnung der Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeug- nisse, Geschäftsabteilung als Ueberwachungsstelle vom 18. Oktober 1934 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 244 vom 18. Oktober 1934),

. des 1. Nachtrages zur Gebührenordnung vom 12. März 1935- (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 60 vom 12. März 1935),

. des 2. Nachtrages zur Gebührenordnung vom 15. März 1937 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 63 vom 17. März 1937),

L 8 2, Dieser Nachtrag zur Gebührenordnung tritt am Tage nach seiner Veröffentlichung in Kraft.

Berlin, den 5. Fanuar 1939. Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige land-

wirtschaftliche Erzeugnisse, Geschäftsabteilung als Ueber- : 2 s s wvachuugs tér. v E Hot T f

Der Reichsbeaufträgte. Herbert Daßle r.

Bekanntmachung.

_ Die am 5. Fanuar 1939 ausgegebene Nummer 2 des Reichsgesetßblatts, Teil T, enthält:

Verordnung über die Befähigung zum Richteramt, zur Staatsanwaltschaft, zum Notariat und zur Rechtsanwaltschaft.

Vom 4. Fanuar 1939.

Umfang: 2 Bogen. Verkaufspreis: 0,30 RM. Postversen- dungsgebühren: 0,04 RM für: ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckonto: Berlin 96 200.

Berlin NW 40, den 6. Fanuar 1939. Reichsverlags8amt. Dr. H ubri.

A G a A R S I S Q R O7 M R S REBE R S R E D E T E R T S BNE E I T Irichtamtliches.

Deutsches Reich.

Nummer 1 des Reichsarbeitsblatts vom 5. Januar 1939 hat folgenden Fnhalt: Teil 1. Amtliher Teil“ 1 Al- gemeines. Geseße, Verordnungen, Erlasse: Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiherung. Vom 21. Dezember 1938. Betr.: Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche- rung. Neunte Durchführungsbestimmungen zur Verordnung uber die Gewährung von Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien (Neunte KFV. DB.). Vom 20. Dezember 1938. Zweite Ver- ordnung zur Durchführung und Ergänzung des Geseßes über den Ausbau der Rentenversiherung. Vom 21. Dezember 1938. Hin- weis. Verordnung über die Einführung der Sozialversicherung im Lande Oesterreih. Vom 22. Dezember 1938. Hinweis. Il. Arbeitseinsaß, Arbeitsbeschaffung, Arbeitslosenhilfe. Gesetze, Verordnungen, Erlasse: Meldungen der Avrbeitsämter zur Krankenversiherung Avbeitsloser. Aufwendungen für die Familienßhilfe bei Üebungen. Hinweis. [I]. Soztialverfassung, Avbeitsrecht, Lohn- und Wirtschaftspolitik. Gesetze, Verordnungen, Erlasse: Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sudetenland. Beamtenveränderung. Verordnung über die Einführung der Lohnstatistik in den sudetendeutshen Gebieten. Vom 24, Dezember 1938. Verseßungen. Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Rheinland. Ständiger Hauptamtliher Sondertreuhänder für die Heimarbeit in der Spielwarenherstellung, Verseßung. Anordnung, betr. Form und Fnhalt der Entgeltbücher für Heimarbeit in den nicht von Sondertreuhändern erfaßten Gewerbezweigen des Wirtschafts- gebietes Bayern. V. Siedlungswesen, Wohnungswesen und Städtebau. Geseße, Verordnungen, Erlasse: Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Neugestaltung der Hauptstadt der Bewegung. Vom 21. Dezember 1938. Vierte Verordnung über den Höchstbetrag für Reichsbürgshaften für den Klein- wohnungsbau. Vom 15. Dezember 1938. Anordnung über die Einführung von Vorschriften zur Regelung des Arbeitseinsaves in den sudetendeutshen Gebieten. Vom 2. November 1938. An- ordnung über die Einführung der Anordnung über die Meldung Schulentlassener im Lande Oesterreih. Vom 9. Novemberx 1938. Mitwirkung der Hitler-Jugend bei der Berufsaufklärung der deutschen Jugend, Vorläufige Aufstellung und Anschriften der

10,5

F umshlag zuur Ausdru konnt. ar e 19 allein im Altreih rund 21 Millionen Arbeitskräfte“ beschäftigt

beitslosenversiherung in den sudetendeutshen Gebieten. Nach- zahlung von Avbeitslosen- und Kurzarbeiterunterstüßung. Laufende Unterstüßung für in Ehren entlassene Soldaten (WFVG., § 45), Studien- und Berufsberatung. Bescheide, Urteile: 1. Sonderunterstüßung als Vorschuß auf die Sozialrente. 2. Einheitliche Beurteilung der Fnvalidität und dex Arbeits- unfähigkeit. 3. Versicherungsfreiheit des studentishen Ausgleichs- dienstes. 4. Arbeitslosenunterstüßung nah Wehr- und Arbeits- dienst. 5. Versicherungsfreiheit gemäß § 74 AVAVG .; hier: Anlernverhältnisse. Betr.: Reichszushüsse zur Besserung der Wohnverhältnisse für Land- und Forstavrbeiter in Grenzgebieten. Maßnahme 1938. Betr.: Reichszuschüsse zur Besserung der Wohnverhältnisse im Emsland. Betr.: Reichszuschüsse zur Besserung der Wohnverhältnisse in Grenzgebieten: Maßnahme 1938. Betr.: Baupolizeilihe Maßnahmen zur Einsparung von Baustoffen; hier: Verwendungsbeschränkung für Abflußrohre aus Eisen, Stahl und Eisenbeton. Betr.: Weitere Vereinfahung und Erleichterung der Kleinsiedlung. Betx.: Wandbauweisen aus Ziegelhohlsteinen. Allgemeine baupolizeilihe Zulassung neuer Baustoffe und neuer Bauarten (Verzeichnis der vom 1. September bis Ende 1938 ausgestellten und E N H - lassungen bis Ende 1938). VI. Versorgung und Fürsorge. Ge- seße, Edle nruiges: Erlasse: Verordnung über die Einführung fürsorgerehtlicher Vorschristen in den sudetendeutshen Gebieten. Vom 28. Dezember 1938. Neunte Verordnung zur Aenderung der Reichsgrundsäßge über Vorausseßung, Art und “Maß der öffentlihen Fürsorge. Vom 29. Dezember 1938." Berichtigung der Verordnung über die öffentlihe Fürsorge für Juden vom 19. November 1938. Personalnachrichten.

Wertchretvefetn.

Wertbriefdienst im sudetendeutschen Gebiet.

Am 16. Januar 1989 nimmt die Deutsche Reichspost im sudetendeutshen Gebiet sowie zwischen diesem Gebiet und dem übrigen Reich8gebiet den Wertbriefdienst auf, der vom gleichen Tage an auf den Dienst mit dex Freien Stadt Danzig in beiden Richtungen ausgedehnt wird,

Dienststellen der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung ‘und Ar-

———,

Matrosé 10010 Wissenschaft, Aus den Staatlichen Mu seen, Fn den Staatlichen Museen beginnen im Fanuar 1939 fol,

i gende Arbeitsgemeinschaften:

1. Aegyptische Abteilung: Dr. Zippert. Denkmäler ägypti i Sée erebtunG, Beginn: Sonnabend, den 14, P e 9,80—10,30 Uhr. 6 Stunden. ' . Vorderasiatische Abteilung: Dir. Andrae, Dr. Heinrich, 9; - wird ausgegraben? Beginn: Mittwoch, den 11. N 1008 11—12 Uhr. 4 Stünden. - ' h M INO L Ses: Dr. Schlunk. a of 11, 1,1939, 12—13 Uhr. 4- Stunden. . Kupferstichkabinett: Dr. Behling. Geschichte und Technix der graphishen Künste. Beginn: Sonntag, den 29. 1. 1939, 11 9 bis 12,30 Uhr. 4 Stunden. ' h . Nationalgalerie (Handzeihnungssammlung im Kronprinz pallais): Dr. Heinrichs. Meister der Zeihnung im 19. Jahr,

Kunstdenkmäly

hundert. -Bêèginn: Freitag, den 13. 1.1939, 12—18 Uhr,

3 Stunden. E E

. Kuünstbibliothek: Prof. Koh, Dr. Bruhn, Dr. Wühr. Deutsthe Buchillustration únd Typographie im 18. Jahrhundert E allegorische Graphitlfolgen im 18. Zahrhundert; deutsche Bucheinbände und Buntpapiere im 18. Fahrhundert; Dekoration und Kostüm im Theater des 18. Fahrhundertz Beginn: Freitag, den 18. 1. 19389, 19,80—20,30 Uhr, 4 Ae : i

. Museum für Völkerkunde: Dr. Milke, Dr. Böhme, Dr. Vök, renz, Dr. Körner, Dr. Dittmer. Einführung in die Völlet: kunde ‘unter besonderer Berücksichtigung : der Wirtschafts: formen. Beginn: Sonntag, den 29. 1, 1939, 11——12,20 Uh, 5 Stunden.

Voranmeldung exforderlich! * Anmeldung mit Angabe de Arbeitsgemeinshaft und Einzahlung der Teilnehmergebüh (30 Rpf. je Stunde) an das Außenamt -der Staatlichen Museen, Berlin C 2, Altes Museum, Fernvuf: 52 5401, erbeten. Postschet, konto: Berlin Nr. 144 06 Kasse dex Staatlihen Museen, Berlin (9,

Handelsteil.

Deutschlands wirtschaftliche Lage an der Zahreswende 1938/39. L

In ihrem nah Umfang, Anlage und pünktlihem Erscheinen bereits traditionell gewordenen Rückblick auf Deutschlands wirt- schaftlihe Lage an der Fahreswende stellt die Reich s-Kredi t- Gesellshaft A-G. Berlin, als Gesamtmerkmal der lett- jährigen Entwicklung die Ausweitung des deutshen Raumes und

„seiner Produktionskraft heraus, wie sie sihtbar in dex Eingliederun

der una und des Sudetenlandes mit rund 112 000 gkm u

illiongn E D Io UIE, einem. erneuten .Anstieg von Produktion, Beschäffigung "Und yolfswirtschaftlihéinm Güter- ; Deurzufölge“ waren“ Ende 1938 gegenüber nur 12 Millionen im Fahr 1932. Das Volumen der industriellen Produktion lag im Herbst 1938 um 33 % über dem Stand von 1928 und um 146 % über 1932. Die deutsche be A stahlerzeugung ist im Fahre 1938 mit rund 23 Millionen t nahe an die Produktion von USA,, die bisher mit weitem Vorsprung die erste Stelle in der Weltstahlgewinnung einnahmen, heran- gerüdt. Das deutshe Volkseinkommen hat 1938 eine Höhe von rund 76 Milliarden Reichsmark gegenüber 45 Milliarden Reichs- marf 1932 erreiht. Diese außergewöhnlihen Fortschritte, die im Rahmen einer ausgeweiteten Vollbeschäftigung er- zielt wurden, sind “das Ergebnis eines entsprehend er- höhten Kräfteeinsaßes der gesamten Nation. Deutschland hat im Fahre 1938 große, bis dahin unsichtbare Elastizitäts- reserven freigemaht, Fndessen stellt der Gebiets- und. Volks- zuwachs die Volkswirtschaft in ihrer Gesamtheit vor wieder neue große Aufgaben und Programme, die ‘ihrerseits einen abermals verstärkten Kräfteeinsaß unter anhaltender Vollausnußung aller Produktionskapazitäten bedingen. Diese Vorgänge seßen für ihren reibungslosen Ablauf sehr sorgfältige Einsaßplanungen voraus. So erklärt es \ih, daß die Málnabian des Vier- jahresplanes immer stärker zu einer alle Bereiche des Wirt- schaftslebens umspannenden Lenkung geführt haben, die besonders augenfällig in der in den beiden leßten Monaten erfolgten Er- nennung von Generalbevollmächtigten einmal für die Regelung der gesamten Bauwirtschaft, sodann für das Kraftfahrwesen sowie eines Bevollmächtigten für . die Maschinenproduktion zum Aus- druck kommt. Darüber hinaus wurde der Reichswirtschafts- minister duxch besondere Vexfügung von Generalfeldmarschall Göring beauftragt, umfassende Maßnahmen zur Leistungssteige- rung der gesamten deutshen Wirtschaft durhzuführen.

Im einzelnen is die öffentlihe Einflußnahme vornehmlih auf folgende wichtigsten Bereiche gerichtet: a) Lenkung der volkswirtschaftlichen Produktion mit dem Ziel, das Höchst- maß an Leistung zu sihern. Der Vorrang kommt dabei auch weiterhin dem Fnvestitionsbedarf der öffentlihen Hand zu, der aber niht isoliert betrahtet werden kann. Zu seiner Be- friedigung sind vielmehr wiederum Ergänzungs- und Vor- investitionen in vielfältiger Hinsiht vorzunehmen.

Wenn auch die Verbrauchswirtschaft demgegenüber zunächst zurücktritt, so erfordert doch die. ausreihende Deckung der mit den wachsenden Einkommen vermehrten Nachfrage auch eine Vermeh- rung®er für den Verbrauch notwendigen Güter. b) Die Erhaltung der Aufschwungstendenzen bedingt besondeve Lenkungsmaßnahmen, wie sie bereits im Preisstopgeseß und im Verbot nomineller, d. h. nicht leistungsbedingter Lohnsteigerungen ergriffen worden sind. c) Ein drittes wichtiges Gebiet stellt der Krediteinsaß dar. Nachdem der Zustand der Vollbeschäftigung erreicht ist, war folgerichtig das Schwergewicht von den Kreditvorgvriffen auf die Finanzierung aus laufenden Einnahmen und aus Ersparnissen umzulagern. d) Die deutsche Volkswirtschaft hat einen Zuschußbedarf an Rohstoffen und Nahrungsmitteln, den sie niht aus eigenen Bodenkräften decken kann. Dieser Zuschußbedarf ist durch die Eingliederung der Ostmark und des Sudetenlandes vergrößert worden. Die Bedeu- tung des Außenhandels zur Ens von Produktion und Ver- brauhch ist damit erneut gewachsen, zumal auch noch der Welt- handelsrüdckschlag nicht ohne ungünstigen Einfluß auf die: Entwick- lung des deutschen Exports geblieben ist.

Bei alledem tommt es maßgeblich aber auch gerade auf die selbstverantwortliche private Fnitiative an; für sie bleibt noch viel Raum zur Entfaltung: im Aufbau und in der Ordnung der Be- triebe, in der Kostendisposition und im Einsaß der verfügbaren Kräfte, in der tehnishen und kaufmännishen Durchführung im einzelnen, in der jorgfältigen Pflege des Auslandsgeschäftes und

P

in. einer Fülle anderer unternehmerisher Aufgaben. Auch dit Risikofaktoren sind dabei nirgends ausgeschältet. Der tecnishe Fortschritt, Standoxtverlagerungen, die Besteuerung und nit ges! die schwankende Kohstoffversorgung und die Vérlustmöglih- eiten inr Auslandsgeschäft bergen unverändert mannigfache Risiken für die Unternehmer. Es liegt deshalb niht nuvr im unternehme- rischen Fnuteresse, sondern. ebenso im volkswirtschaftlihew Futeresse, ‘wèênn immer ¡wieder die Notwendigkeit betont wird, „Reserven jl

„bilden, qusreihende Abschreibu ¿Vgxzunehatiien, - die; Géfoly Metten Lea e dert Mobi obacat, zu. pilegen..Und-im Zustand bester “auten T zu erhalten nit einem Wort, alles

zu. tun, um die gesunden Kräfte dés gesamten Produktionsgefüges

mindestens zu erhalten, fe aber R zu verbêssern.- Hier liegt auch die bobe volkswirtschaftliche Bedeutung einer angemessenen Rentabilität der unternehmerischen Wirtschait, die es ihr. ermö liht, auf eigenen Füßen stehend, Risiken zu wägen und Fuitiative zu entfalten.

Der im ganzen über 120 Seiten starke Bericht bringt dant wiederum durh umfangreihes graphisches und Täbellen-Material veranschaulichte Einzelübersichten über alle wichtigen Gebiete de Binnen- und Außentwvirtschaft, um abshließend im „Ausblick“ au die Lage und die Rolle Deutschlands in der Weltwirtschaft einzw

ehen, Diese wird. maßgéblih bestimmt durch den Einfuhrzwang

i Fir Rohstoffe und Nahrungsmittel, der eine sehr konkrete und nachhaltige Antriebskraft für eine aktive Teilnahme am weltwirb |

schaftlihen Gütéraustausch darstellt. Deutschland - skeht dabei va einer weit shwierigeren Aufgabe als die anderen großen Jndustriv länder der Welt mit einem ähnlihèn Einfuhrbedarf; denn es hat keine erheblichen einsaßfähigen Gold- und Devisenbestände ali Ausgleichsreserve, keine ausländishen Kapitalanlagen, nit deren

Erträgnissen es einen erheblihen Teil seinex Einfuhr bezahlen

könnte, und keine Kolonialräume, die im Bereih der eigent! Währung und Zahlungsbilanz eine gewisse Sicherung der Rohstofþ einfuhr gewähren könnten. Dagegen ist die deutshe Volkswirt haft zusaßlih belastet: durch eine Auslandsvershuldung von nod 9,5 Milliarden RM, durch die besonderen Handelshemmnisse, di die Weltgläubigerländer gegen die deutsche Fertigwavenausfuht errichtet haben, und durch die Währungsabwertungen der über wiegenden Zahl der am Ie beteiligten Länder. Fnfolgt dessen mußte Deutschland in seiner Aae e und il seiner Devisenwirtschaft neue Wege beschreiten. Die Devisew bewirtshaftung und die Hinwendung des deutshen Außenhandel! um saldenvermeidenden gegenseitigen Tauschverkehxr im Rahmet

es Neuen Plans waren“ die wichtigsten Methoden für die New F

ordnung. Diese. Wege waven niht welthandelsfeindlich, wie di Ziffern des deutschen Außenhandels beweisen. Deutschland (Ab vei ohne Einfuhr“ aus Oesterreich) hat vielmehr auf diese Weist seine in den’ Krisenjahren 1930/32 stark eingeshränkten Einfuhrtt um rd. 30 % erhöhen können, während die gesamten Einfuhrwett des Welthandels im gleichen Zeitraum nur um 18,5 %. gestiegt! I: Dabei mußten innerhalb des deutshen Außenhandels alleb ings starke Umlagerungèn vorgenommen werden, und zwar i! Zu einer sinngemäßent Neugestalting des R E A 10 itun auf diejèrtigen Welthandelsbereiche, die sich einem solche! organischen Außenhandel öffneten. So haben sich während de leßten Fahre der deutshen Wirtschaft in ovganisher Entwicklutl wertvolle Märkte fowohl in Uebersee, wie z. B. in Südameriks als au vor allem in Südosteuropa geöffnet, die in vielfältigt Hinsicht gesunde Austauschbeziehungen ermöglichen. Fn keint Weise braucht sih aber aus der Pflège dieser besonderen Südos! beziehungen eine einseitige’ Außenhandelsorièntierung Deutschlands zu entwickeln. Dies ist hon deshalb nicht mögli, weil Deuts land auf längere Sicht mit“ mindestens 75 bis 80 % seines Ein Es mit den' übrigèn' weltwirtschaftlihen Partnern vel bunden bleibt. Fn - Anbetracht dièses R Anteils brau! Deutschland offene Türen füx seine Einkäufe Und èbénso für sein Verkäufe, da ihm andere . Mittel Ae N Einfuhrbezahlung nid! zur Verfügung stehen. Jeder Versuch, die Stellung Deutschland! im Weltwirtschaft8gefüge zu kennzeihnen, führt damit. zwang! läufig auch zum Kolonialproblem, und ebènso dringlich ist ein sinnvolle Regelung der immer noch auf der Weltwirtschaft lasten den Verschuldungsfragen. j i

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iens aus dem 4.—12. Jahrhundert. Beginn: Mittwog, |

von industriellen Verbrauchsgütern hat gleichfalls erhebli

Reichs: und Stáatsanzeiger Nr. 5 vom 6, Januar 1939. &S. 3

Konjunktursymptome und Wirtschaftsprobleme an der Jahreswende 1938/39,

eber die Wirtschaftslage in Deutschland veröffentlicht das ra Konjunktuvrforshung im dritten Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforshung, 13. «Fahrgang 1938/39 (Hanseatishe Ver- lagsanstalt, Hamburg-Wandsdek), eine eingehende Analyse, der us ugsweise die P ave Ausführungen entnommen sind. Zu inem roßen Teile haben dem Gang: der Wirtschaft im ver- angenen Fahre die großen Oen Ereignisse ihren Stempel aufgedrückt, die in der Rückkehr der Ostmark und des Sudetenlandes in das Reich ihren Höhepunkt fanden. Den Hier- durch bedingten E Bir oe großen Umfangs fonnte nux eine straff gelentte Wirtshaft und ein geeintes Volk erecht werden. Sichtbaren äußeren Ausdruck fanden diese An- trengungen in dem Vau der großen Westbefestigungen, die ein bleibendes Zeichen dafür sein werden, was ein konzentrierter Ein- saß von Arbeitskräften und Material in kurzer Zeit vermag.

ie zusäßlihen volkswirtschaftlihen Leistungen des Jahres e von einer Wirtschaft vollbracht werden, der faum noch unausgenußte Arbeitsreserven und ungenußte Pro- duktionskapazitäten zur Verfügung standen; denn schon im Fahve 1937 hatte die Entwicklung bei einer praktisch vollbe- chäftigten Wirtschaft in den meisten Bereichen der Volkswirt- hatt die im Hochkonjunkturjahr 1928/29 erreihten Höhepunkte überschritten. Wenn die zusäßlihen großen Aufgaben des ver- gangenen Fahres dennoch gelöst wurden, so war das nur da- durch möglich, daß der Apparat der staatlichen Wirtschaftslenkung unter einheitlicher Leitung eingesezt wurde. Auf der Güterseite der Wirtschaft war das vergangene Fahr erfüllt von dem stetigen Ringen um neuen Raum für weitere Ausweitung, während die Geldseite der Wirtschaft ganz im Zeichen einer Ümstellung der Finanzierung von der n Fur Finanzierung aus den Steuererträgen und Ersparnissen der Volkswirtschaft stand. Mit dieser Umstellung hat die staatliche Wirtschaftslenkung die not- wendige Folgerung aus dem Uebergang zur vollbeschäftigten Wirtschaft gezogen. Besondere Aufgaben wurden der deutschen Wirtschaft shließlich durch den konjunkturbedingten Wandel er außenwirtschaftlihen Beziehungen gestellt; denn seit em Herbst 1937 0 sih Deutschland einer wachsenden Zahl von Län- dern gegenüber, die von einem mehr oder weniger raschen und heftigen Konjunkturrükshlag Heimgesuht wurden, was insbe- sondere niht ohne Rückwirkung auf die Gestaltung der Handels- bilanz blieb.

Das gesamte rit Des M Geschehen des vergangenen Fah- res umreißt der Bericht des Fnstituts mit folgenden Lnf Punk- ten: 1. Die Wirtschaft ist bestrebt, auf den durch den Vierjahres- plan vorgezeihneten Wegen ihre Produktionsmöglichkeiten allent- halben auszudehnen. 2. Die außenpolitishen Ereignisse bedingen zusäßliche Arbeiten. 3. Umstellung der staatlihen Finanzierung von der Kreditshöpfung durh die Reichsbank auf die Finanzie- rung aus Steuern und Tzu 4. Der Konjunkturrück- shlag im Ausland stellt die Außenwirtschaft vor neue Aufgaben. 5. Die Ostmark und das Sudetenland werden als neue Gebiete in den Gesamtaufbau der deutschen Volkswirtschaft eingegliedert.

Die Einzeldarstellungen der wichtigsten Konjunktursymptome beginnen mit dem Arbeitseinsag als dem zur Zeit bren- nendsten Problem der deutshen Wirtschaft. Wie wenig der bereits für das Fahr 1937 genale Begriff dex Vollbeschäftigung eine starre Grenze für die esamtzahl dexr Beschäftigten zieht, geht s{hon daraus Hervor, vak, die Beschäftigtenzahl im vergange- nen& Jahre noch, um: 1,4, Millionen oder 5,7 % exhöht werden fonnte, nahdem in-den beiden vorangegangenetit Jáähren dié Zu- nahme 1/26 Mill. = 7,6 % “und 1,83 Mill, = 7,5 % betragen hatte, Da jedoch im leßten Fahre die Zahl der Arbeitslosen nur noch um 388 000 N E Mh bzw. zurückgehen konnte, sind demnach rund 760 000 Arbeitskräste oder 69 % des Gesamt- zugangs an Beschäftigten aus anderen Quellen mobilisiert wor- den. Bei diesem „natürlichen“ Zugang an Erwerbstätigen han- delt es sih zum Teil um die neu ins 'Erwerbsleben tretenden JzUgendlichen, zum Teil um Neuzugänge aus bisher selbständigen Berufen und zum nicht geringen Teil wohl auch um die Rückkehr bon Fnvaliden und Alterspensionären in das Erwerbsleben.

Troß der durch den Mangel an Arbeitskräften verursachten Schwierigkeiten kounte die industrielle Produktion im vergangenen Fahre mengenmäßig im ganzen noch um etwa 7 % gesteigert werden, womit der Produktionsindex (1928 = 100) von 1179 im Jahre 1937 auf 126 im leßten Fahre anstieg. Jm Fahre 1937 hatte die Zunahme der Fndustrieproduktion gegen- über 1936 noch 9,4 % und im Fahre 1936 gegenüber 1935 noch 13,8 % betragen können. Mit dem 1938 exreihten Hocstand hat sih das Pro uktionsvolumen der Fndustriewirtschaft im ganzen um etwa ein Viertel über den im Fahre 1928/29 erreihten Stand hinaus ausdehnen können. Allein diese Tatsache deutet darauf hin, daß in großen Bereichen der Jndustriewirtschaft jeder wei- tere Produktionsfortschritt nux noch durch die Fnbetriebnahme néiter Produktionsanlagen erreiht werden kann. Am stärksten P wie {hon in den Vorjahren, die Produktionssteigerung bei an JInvestitionsgütern. Hier errehnet sich jeweils für die ersten n Vierteljahre die Zunahme von 1937 auf 1938 im Gesamt- urchs{nitt mit 9,5 %. Darüber hinaus betrug die Produktions- Lt me bei Roheisen 16,1 %, bei Lastkraftwagen 16,2, bei Roh- R 16,8 und bei Maschinen sogar 18,5 %. Die in dieser Pro- uktionssteigerung zum Ausdruck kommende Bedarfserhöhun hat ereits in einer ganzen Reihe von nvestitionsgüterindustrien eine Abstufung der Versorgung na aßgabe der Dringlichkeit und Wichtigkeit des Bedarfs ettorbes ih gemacht. Die Erzeugung cis ] / G wenn

mit in leihem Tempo und Ausmaß, zugenommen. Jns- Qn dürfte die Steigerung hier etwa 3,9 % und allein bei den it rauchsgütern des elastishen Bedarfs 7 % betragen haben.

Ls den Durchschnitt von 7% bei den Gütern des elastischen 74 arfs hinaus tellt sih die Zunahme bei Textilien, wo sie de My t, und bei Ledershuhen, wo sie 9,9 5 ausmacht, ebenso B „et Genußmitteln die Produktionszunahme über den 7 % igen Mer cginitt hinaus. Wenn in der Versorgung des deutschen Be tes mit Verbrauchsgütern im ‘leßten Jahre eine merkliche f serung eingetreten ist, so beruht das im wesentlihen auf einer jeleren Versorgung mit Rohstoffen. Dies gilt vor allem für Ku extilindustrie; hier erfuhr namentlich die Zellwoll- und die : nstseidenproduktion eine nennenswerte Steigerung, und außer- A war es möglich, unter mrr A i der niedrigeren Welt- arlipreise die Einfuhr an Textilrohstoffen wesentlich zu steigern.

Diese Ausdehnung der Produktion war angesihts der Knapp- geit an Arbeitskräften nur dur eine entsprehende Steigerung ite eistung mögli. Bei dieser Entwicklung steigt zwar die Ge- \cnnsumme der Fndustrie ebenfalls noch, allerdings nimmt sie v R OO d. h. im Verhältnis zum Umsaß ab, da die Grenzen

r Kostendegression vielfah bereits überschritten sind.

an der Landwirtschaft konnten im vergangenen Fahr be uis weiter gesteigert und der Produktionsapparat ver- t in werden; allerdings haben insbesondere durch den immer b fühlbar werdenden Mangel an Arbeitskräften auc die des wierigkeiten der Erzeugung zugenommen. Die Getreideernte Ex Jahres 1938 übertrifft an Umfang A. alle bisherigen 5 M en. Ebenso sind die Kartoffelernte und die Zuckerrüben- und h a E, sehr günstig zu bezeihnen. Andererseits konnte

er viehwirtshaftlihen Erzeugung der sehr hohe Stand von

rund 8 %% gleihkommt.

Konjunktursot [chung Ÿ. a,.. folgende Ausführungen: ‘den w

1937 nicht wieder voll erreiht werden. FJnsgesamt ist aber die Agrarproduktion 1987/38 noch nennenswert weiter gestiegen, und au das laufende Wirtschaftsjahr dürfte eine weitere Zunahme bringen. Sett man die Mengen der deutschen Agrarproduktion vom Jahre 1927/28 bis 1928/29 glei 100, so ergeben sih fol- gende Kennziffern: Für 1932/33 gleih 104, für 1933/34 gleich 110, für 1936/37 gleich 113 und für 1937/38 glei 117, Neben der Gunst des Wetters hat zu der hohen Ernte erheblih auch die Steigerung der landwirtschaftlichen Betriebsaufwendungen bei- getragen. Dabei war der erhöhte Einsaß von Kunstdünger und Maschinen ohne Neuverschuldung der Landwirtschaft möglich, weil deren Verkaufserlöse seit 1932 ebenfalls zugenommen haben, wie sih aus folgender Gegenüberstellung ergibt: Jm Jahre 1937/38 stellten sich (in Milliarden RM) die Verkaufserlöse auf 9,48 und die Betriebsausgaben auf 6,88 gegenüber 6,41 bzw. 5,52 im Fahre 1932/33.

Der Bericht behandelt dann die kreditwirtschaftlihen Fragen und das Problem der öffentlihen Finanzierung. _Hier wird zu- nächst auf die Umstellung der öffentlichen Finanzierung von der Kreditshöpfung durch die Reichsbank auf die Finanzierung, aus Steuern und Ersparnissen im Wege der Ausstellung von Liefer- schäßen an Stelle der Begebung von Sonderwechseln eingegangen. Jm Zusammenhang damit erwähnt der Bericht, daß die Reichs- bank selbstverständlih auch unter dem neuen Finanzierungssystem die Möglichkeit hat, ihren Kredit zum Einsay zu bringen und damit dem gesamten Geld- und Kreditvolumen den volfswirt- [Gene jeweils vertretbaren N zu geben. Von entschei-

ender Bedeutung für die öffentliche Finanzierung wurde nament- lih im Hinblick auf die hier erfolgte Umstellung des Systems die Entivicklung der Reichseinnahmen aus Steuern, Hollen und sonstigen’ Abgaben; hier dürfte das Vorjahrsergebnis um reich- A 3 Milliarden Überschritten werden, was einem Anmachsen der gesamten N Se iunahimen auf wenigstens 17 Milliarden RM entsprehen würde. i;

Abschließend behandelt der Bericht des Jnstituts die Entwi- lung von Einkommen und Verbrauch. Das gesamte Volks- einkommen dürfte um rund 6%/ von 71 auf 75 Milliarden RM im vergangenen Fahr gestiegen sein. Allein für die Lohn- und Gehaltssumme der Arbeiter, Angestellten und Beamten ergibt sih für die ersten Dreivierteljahre 1938 ein Gesamtbetrag von fast 32 Milliarden, was einer Steigerung gegenüber 1937 um

Wenn auch diese Zunahme noch immer in der Ee dur die Erhöhung der Beschäftigtenzahl be- stimmt wird, so bedingt daneben doch die Leistungssteigerung auch hier und da eine Erhohung der Einzeleinkommen, und diese Ten- denz macht sih auch bereits in neuen Verschiebungen in der Nach- judge nach Gütern des Aen Bedarfs bemerkbar. Als Bei- piel sei hier die Erhöhung der Textilumsäve erwähnt, die mit einem Ausmaß von 12% im Zeitraum Januar bis Oktober egenüber dem Vorjahre weit über die d ung des Ein- ommens hinausgeht. Aus diesen und ähnlich sihtbar werdenden Tendenzen ergibt sih für die kommende Zeit mehr als bisher die Notwendigkeit, das Angebot auf diesen immer mehr in den Vordergrund der Nachfrage rückenden Verbrauchsgütermärkten in Einklang mit der Nachfrage p halten oder aber die Kaufkraft auf solche Gebiete umzulenken, die durch Devisen- und Rohstof|- shwierigkeiten niht behindert werden.

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Veber die Wirtschaftslage in der Welt macht das Institut H : » In den Ländern, dîe von eltwirtshafflihen Störungen der letzten anderhalb Jahre betroffen worden sind, hat sich danach die Kon- E zumeist durchweg wieder zum Besseren gewandt.

In einer ganzen Reihe von Ländern, namentlich in Groß- britannien, Kanada und den kleineren europäishen Fndustrie- staaten, sind Produktion und Beschäftigung sogar wieder gestiegen. Da überdies der Konjunkturniedergang die einzelnen Volkswirt- schaften keineswegs gleihmäßig betroffen hatte und in Ländern wie Deutschland, Ftalien und Polen Produktion und Beschäfti- gung z. B. überhaupt nicht gesunken, sondern zum Teil sogar weiter gestiegen waren, unterscheidet die Untersuchung des Kon- junkturinstituts zwischen einer „Gruppe der autoritären Staaten“ und dem „Bereich der „freien“ Weltwirtshaft“. Den autoritären Staaten ist vor allem das Problem der Ueberproduktion, mit dem die liberalen Staaten ringen, fremd. ZJhre Hauptsorge be- steht vielmehr darin, wie die Aufgaben, die die Staatsführung der Wirtschaft stellt, mit den vorhandenen s Kräften gelt werden können. Die Struktur der Zahlungsbilanz dieser Länder und der Stand As valutarischen Reserven gestattet es allerdings keinem, den hohen Einfuhrbedarf, den die innere Wirt- \haftsentwicklung hervorruft, ohne Rücksiht auf die Ausfuhr- entwicklung auswirken zu lassen. Der wachsende Einfuhrbedarf der autoritären Staaten kann der übrigen Welt nux in dem Maße zugute kommen, in dem diese sich auch ihrerseits für die nabe und die Dienstleistungen der autoritären Mächte auf- nahméfähiger erweist. Etwas anders liegen die Dinge ledigli da, wo die Einfuhr der autoritären Mächte die Konjunkturent- wicklung des Lieferlandes weitgehend bestimmt und dem wachsenden Einfuhrbedarf infolgedessen gewöhnlich auch ent- sprechende Ausfuhrmöglichkeiten gegenüberstehen. Ein solcher „geschlossener Tauschkreis“ ist z. B. in gewissem Umfang im Ver- kehr zwischen Deutshland und Südosteuropa gegeben oder doch im Entstehen. Da sih ähnlihe Vorgänge auch im Rahmen des italienischen Fmperiums und zwishen Fapan und seinen Einfluß- phären auf dem ostasiatishen Kontinent abspielen, ist die Fest- tellung nicht übertrieben, daß der Wirtschaftsaufbau in den auto- ritären Staaten die Konjun turentwicklung europäischer Länder shon heute mehr oder weniger mitreißt. Der Bereich der „freien“ Weltwirtschaft steht demgegenüber unter dem Eindruck der R erna in den Ver. Staaten von Amerika, die das Bild, das die Weltwirtschaft noch vor einem halben Jahre bot, mit einem Schlage gewandelt hat. Die Aussiht auf ein Anhalten der Belebung in den Ver. Staaten eröffnet niht nur für die Rohstoffländer, Toibdra auch für die liberalen europäischen Jndustriestaaten günstigere Perspektiven. Großbritannien wird aus dieser Veränderung vielleiht in besonderem Maße Nuven ziehen können, da die Pfundentwertung der leßten Monate die einstige Ueberbewertung des Pfundes gegenüber dem Dollar wohl weitgehend beseitigt hat' und der english-amerikanische Handels- vertrag der britishen Exportware in dexr Union eine gewisse Vor- zugsstellung einräumt. Frankreich ist von der leßten Krise relativ wenig ee worden; wenn es troßdem in einer Art von Dauerdepression verharrte, so liegt das fast aus\chließlich an den innerwirtshaftlihen Hemmungen, die eine Erholung nun schon seit Jahren unmöglih machen.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 5. Fanuar 1939: Gestellt 28 649 Wagen.

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Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sih laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ an 2 Januax auf 60,25 4 (am 5. Januar au 60,50 4) für

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Berliner Börse am 6. Zanuar. Aktien leiht nachgebend, Renten freundlich.

Die Börsentendenz war auch heute zweifellos niht unfreund- lich, zumal der Jahresrückblick der Reichs-Kreditgesellshaft sowie der Bevricht des Fnstituts für Konjunkturforshung mit gleich zeitigen Betrachtungen über die kommenden Aufgaben der deut- schen Wirtschaft starke Beachtung fanden und mit Befriedigung aufgenommen wurden. Gleihwohl war die Bankenkundschaft in der Auftragserteilung ziemlich zurückhaltend, was indessen wahr, scheinlich darauf zurückzuführen ist, daß die Zeihnungs3frist auf die neue Reichsanleihe nur noch wenige Tage läuft und zunächst also verfügbare anlagebereite Mittel in diesem beliebten Papier untergebracht werden. Angesichts fehlender Publikumsbeteiligung schritt der berufsmäßige Handel zu Glattstellungen der in den Leßten Tagen eingegangenen Engagements, so daß Kurseinbußen überwogen.

Am Montanmarkt waren Harpener, Hoesh, Rheinstahl und Ver. Stahlwerke in kleinen Beträgen angeboten und um 4 bis 4 % \chwächer. Nur für Klöckner erhielt sih noch etwas Nach- frage. Von Braunkohlenwerten kamen nur Deutsche Erdöl (— %6) und Flse Genußscheine (— 4 %) zur Notiz. Auch chemische Papiere waren eher gedrückt, so insbesondere Farben um 1 auf 1481/2, Bei den Elektrowerten stiegen Siemens. auf einen Bedarf von nur 7000 RM um 14, AEG dagegen bei größeven Umsäzen um % %. Versorgungswerte lagen fast durhweg s{chwächer, Wasserwerk Gelsenkirhen gaben von dem in der leßten Zeit er- zielten Gewinn wieder 44 %, EW Schlesien und Rheag je 14 und Bekula 1 % her. Knapp gehalten waren Autoaktien. Fm übrigen sind mit auffälligeren Veränderungen nur noch Dortmunder Union (+ 3), Demag (+ 1), Rheinmetall-Borsig (— 1) und Bemberg (— 114) zu erwähnen,

Jm Börsenverlauf war die Kursgestaltung weiterhin uneini heitlih, jedoch herrschte ein eher etwas schwächerer Grundton vor. Farben gaben auf 148 nach. Holzmann und von Heyden büßten je %, AEG 4 und Stolberger Zink 4 97 ein. Siemens und Goldshmidt verloren je 1%, ferner s{chwächten sich Buderus um 154 % ab. Andererseits stiegen Bemberg um 4, Schuckert, Klödckner und Elektrische Lieferungen je um 4 %.

Am Bvörsenshluß war die Kursgestaltung weiterhin nîcht ganz einheitlich, jedoch blieben Anzeichen einer Erholung unver- kennbar. Hoesch gewannen 24, Deutsche Erdöl 4, Waldhof 2 und Gesfürel 4 %. Andererseits büßten Farben % % auf 147?/s ein, auch Rheinstahl waren um 4 % rüdtgängig.

Die zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien lagen eher freundlicher. Deutshe Bank stiegen um §4 %. Bei den Hypo- thekenbanken verloren Bayr. und Rhein. Hyp. je 24, ferner Deutsche Hyp. 4 %. Am Markt der Kolonialwerte stellten sih Schantung gegen die Notiz vom 3. d. M. 2 % niedriger.

Bei den Fndustriepapieren kamen Glauzig Zucker nach Unter brehung um 61/2 % höher an. Gerresheim Glas und Nordd. Eis= werke, beide gleihfalls nah Unterbrechung, stiegen um 4/4 bzw. 3 %. Sarotti gewannen 21/4 %. Andererseits büßten Schönbusch Brauerei 6 %, Düsseldorfer. Kammgarn 4 % und Magdeburgex Allg; Gas 344% ‘ein;jaweils gege die lebte Notiz... 575

Jm variablén Rerttenverkehr wurde die Reichsaltbesizanléihè zunächst mit unv. 128!/2, nah dem ersten Kurs !/s 5 höher be- wertet, während die Gemeindeumshuldungsanleihe um 5 Pfg. auf 92,95 zurüdckging.

Der Kassarentenmarkt wies bei ruhigem Geschäft freundliche Haltung auf. Liquidationspfandbriefe lagen zumeist gebessert. Bei den Kommunalobligationen büßten Preuß. Bodenkredit- aktienbank Emission 14: 14 % ein. Deutsche Landesbankenzentrale Schuldverschreibungen Serie A stellten sich 4% höher. Von Länderaltbesizanleihen stellten sich Mecklenburger und Thüringer sowie Westfalen je !/2% höher. Rheinprovinz - Altbesiy kamen 24 % höher an, wobei etwa 50 ige Zuteilung erfolgte.

Schleswig-Holsteiner Altbesiß waren hingegen um 1% rück- gängig. Bei den Stadtanleihen verloren 28er Dresden Gold 4 %/o, während 28er Hagen um % °/o heraufgeseßt wurden, Von Reichss und Länderanleihen sind noch 26er Mecklenburg-Shwerin mit 2% o zu erwähnen, I. und II. Dekosama kamen je 4 °/ höher an. Am Markt der Fndustrieobligationen war die Kursgestak- tung uneinheitlih. Aschinger büßten 1/s, Harpener %, Feldmühle und Kcupp Treibstoff je rund 1 9% ein.

Am Geldmarkt sanken die Blankotagesgeldsäße weiter auf 236 bis 254 9% ab.

Bei der amtlihen Berliner Devisennotierung stiegen das englishe Pfund auf 11,595 (11,55) und der fr. Franc auf 6,555 (6,54). Der Dollar, der holl. Gulden und der Schw. Franken blieben mit 2,492 bzw. 135,43 bzw. 56,50 unverändert.

E L L L N e E E R

Erfte großdeutscche Weinbaubilanz. 122600 ha : Nebfläche.

Der Vorsißende der Hauptvereinigung der deutshen Wein- bauwirtschaft, SA.-Brigadeführer Edmund Diehl, gibt in der „Deutshen Wein-Zeitung“ im Zahresberiht 1938 eine erste großdeutshe Weinbaubilanz. Zu den 80000 ha Wein- land im A trei sind dur die Heimkehr von Oesterrei 38 000 ha Graden das Sudetenland 4600 ha Ptigalomes, so daß das Großdeutsche Reich heute eine Gesamtrebflähe von 122 600 ha aufiveist, Jm Laufe des Fahres 1939 wird die Marktordnung in der Weinbauwirtschaft in Oesterreih und im Sudetenland so weit durchgeführt werden, daß, soweit es die Umstände überhaupt gestatten, einheitliche Bestimmungen im gesamten Reich gelten. Um deutshen Weinmarkt herrscht seit der Ernte 1937 an Konsums- weinen etne gewisse Warenverknappung. Leider brachte auch die Ernte 1938 keine Entlastung, da sie mit 2,2 Mill. h1 gegen 2,5 1937 und 4,1 1935 noh kleiner geworden ist. Die Einfsuhrmög- lichkeiten wurden und werden, soweit irgend mögli, ausgenugt, niht zuleßt, um die „weinverarbeitende Industrie mit Rohstoffen u versorgen. Deutschland ist heute das bedeutendste Weinein- [uhrland. Aber auch die Ausfuhr ist nit vernachlässigt worden. Nit Rüsiht auf die Forderungen des Vierjahvesplanes wurde 1988 die wirtshaftlihe Gewinnung von Traubenkernöl durch Groß- versuche bewiesen. Es konnten bereits 250 Entkernun maschinen aufgestellt werden. Die Erfolge hierbei veranlaßten V Haupts vereinigung, auch der Verwendung der flüssigen Weinhefe be- E Aufmerksamkeit zu s{henken. 1939 wird in Deutschland er JFnternationale Ketleies A tagen und eine große Zahl von Fachleuten des Auslandes nach Deutschland bringen. An« schließend erfolgt die 2. Reichstagung des deutschen Meinbauei,

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