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Phenokol] hydrochloricum „eee. 1g 15,—MÆ Pilulae Jalapae. . «. « 4 10 Stüdck 0 Piiuias Kreogoti .. . Ms La G4 10 Stück Hd 5 Podophy!linum . Tue S 6 Gla 6705 G G4 «M ‘ Ä d la 260— On» e. 6:4 e e p M “ a Wo 0,1 g 2,40 „ i a lis n F e 6 v a tg 20» Pyramidon camphoricum . / E A i e G y S 9. . S 2m: E P 1 g 33,— a” Pyramidon salicylicum . .- - «ooo Dis 129 4 S 4 lg 14090, Neagentien : E s 10g 34,50, Febling’\che Lösung, gebrauchsfertig . . + 10e S Feblina!i@e Lung 1% u L. lc Lt, Fehling'ide Lösung 14. «4 E. 102 T, Giemsäde Liu 4 As C be 10 ck 39,— , Nulander se Long . « « « « Sas s ss Ga G10 RGBAIGOI ¿5 E E R A Lg 900 L e K ¿ L 01g —,70 , L E da Lade TResorcinum resublimatum » + e v cs 0,1 g —,10 E E A le. O0 s Ma S op p A 10 g G) Sal. bromatum effervescens, ., «. - o. o o. s N E n «E E E Eo lg 410, Salophen E E e E Lf 12,50 g Sapo domestijeus. pulm. e c e C 10 @ 13,50, Sapo jalapinus . T D * - Le 9,40 x e b E 10 6,— , M N C E L S 100 o 4950 , Sapo. lialînus venalit. « « - «ao (a 100470 d - S e 4 100 2 39 — y Sapo medicatus pulv. i Ee E Ot g -—,5O s ü d É R H H l g O. Scopolaminune liydrobromicum. . . - «e « « 0,001 e 1,60 Ÿ 4 s L E O00 e 19 y y Ñ E N O1 2 100, y Scopolaminum hydrochloricum, « «« « + 001 s ll= y Scopolaminum lydrojodicum . R O 2 L Scopolaminum methylobromatum Es L 2 Il Scopolaminum sulfuricum „ooooo 0,01 g 11, " SCPLOtOrnA . . - S E G p U 100 g SZOO Spiritus Saponis kaliri .... ooo e Q S » D E E E @ 6:59 100 g BO, F Spiritus Saponis kalini Hebrae ¿ « + « 10 e 6,70 ü 1: » » N s 100 2 96.— , Spîrosal . T S 6 1e E SWWOHHHINE Db matun « « « » * o 4 6 1e 260 4 ASTOTIIOUNE JOOStLUIN 5 « e s o e000 00 E O A
Tabnuléttae: / Acidi diaethylbarbiturici 0,5
1 Stückd 8,50
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Preisliste der Gefäße.
e) Ampyullen, weiße oder farbige, bis zu 2 cem
Inhalt, hs s T ee O S von mehr als . 92 cem bis. 5 ecm Inhalt das Stük .. A ü J “ " ” " "„ 6 s E 1 w 2) Kru ken, graue. oder gelbe. (aus Ton oder Stein- gut), bis 20 g Inhalt, das d ae Ul 0 von mehr als L 90 -& bis. 50. g. Inhalt, das Stück . « « -- 17,— , O O0 G s Ce O O0. e Ï l e R y 00 000 u L O . 42— » E eo S » E ae Me u folhe von mebr als 500 g . für je 500 g des. In- halts, das Stück mehr e d L h) Kruken mit DecLkel aus Pappe, graue oder gelbe (aus Ton. oder Steingut), bis 20 g Inhalt, G... dea ik e A e von mehr als 90 bis . 50 g Inhalt, das Stück. . ... 20, - O O ù á ce M 100. D. ù E e O s Y Kruken, weiße oder. andersfarbige (aus Porzellan oder Glas), bis 20 g. Inhalt, das Stück … ... .. 14 y von mehr als i 20 g bis 50 g Inhalt, das Stük. .« « 2,— 5 Od, L. " u ” cie 6s Als 100 v u 200 " " ” w d d d. # 39,-— u" 200 , « B00 y œ -" ” O Ble: 5 300 - ” 400 ” w - ” "” 0-9 0.0 63,— n” 06 O a ce Pfo k) Kruken mit festem Deckel, weiße oder andersfarbige (aus Porzellan oder Glas), bis 20 g S S E G e V
von mehr als : 20 g bis 50 & Snhalt, das Stüd L d A Wi 28, v M Q. v 40s 5 E O C es Diese Bekanntmachung - tritt mit Wirkung vom 7. Oktober 1922 ab in Kraft. i L Berlin, den 4. Oktober 1922. Der Reichsminister des Jnnern. J. A.:- Hamel.
BebauntmaGug, betreffend die Ausgabe einer 2. Serie der Reihs- banknote zu 1000 4 vom 15. September 1922. Von dex Reichsbahknote zu 1000 4/6 mit dem Datum vom 15. September 1922 wird demnächst eine 2. Serie aus- gegeben werdet. A
Sie unterscheidet sich von der bisher ausgegehenen Zerie |
durch folgende Mertmale: E
Sie ist auf gelblihem Papier mit hellem Wasserzeichen gedruckt. Das Wasserzeichen besteht aus sphärischen Dreiecken, welche die ganze Note in regelmäßiger ‘Anordnung durchziehen und dadurch gekennzeichnet sind, daß senfreht zum fürzesten Schenkel jedes Dreiecks eine furze Linie in die Fläche des Dreiecks hineinraat. /
Infolge der gelblichhen Tönung des Papiers ergeben die Farben, in denen die Note gedruckt ist, eine etivas andere, und ¿war lebhaftere Wirkung.
Die Nummer in der linken oberen Ecke der Vorderseite ist in roter Farbe gedruckt; auch haben die Ziffern der Nummer einen anderen Schnitt als bei der erten Serie.
Berlin, den 2. Oktober 1922.
Neichsbankdirektorium. Havenstein. von Grimm.
BekanuntMEäSGUuUK g, betr. die Preise von Photogrammen und Lichtpausen., Vom 9. Oktober 1922 ab werden bis auf weiteres die nachstehend angegebenen Vergütungen erhoben. Es fosten: L Photogrammòé. Iedes Blatt e ae M M. Für bas Photogramm etner deutschen Patentschrift wird aber mindestens der Preis der gedrudckten Patentschrift erhoben. I Lidtpaufen. Iedes Stück eis 30,— M. Berlin, den 3. Oktober 1922. Der Präsident des Reichspatentamts. v. Specht,
Preußen.
Gestoß :
zur Aenderung des Gesetzes ‘über Teuerungs-
zuschläge zu den Gebühren der Notare, Rechts -
anwälte und Gerichtsvollzieher Und gu don Gerichtskosten.
Vom 30. September 1922. in der am 4. Oktober veröffentlichten Nr. 43 der. Geseßsamml. S. 301.)
Der Landtag hat folgendes Geseß beschlossen :
Artikel I.
Das Geseh vom 29. April 1920 in der Fassung der Gesehe vom 10. Dezember 1920, 10. Februar und 24. ult 1922 (Geseßsamml. 1920 S. 155 ‘und 540, 1922 S. 34 und 191) wird wte folgt geändert : i y
1. Der § 1 erhält folgende Fassung: :
Die den Notaren und“ den Gerichtsvollziehern nach ‘der Gebührenordnung für Notare vom 25. Juli 1910 (Gesebsamml. S. 233) und -nach dem Gesetze, enthaltend die landesgeseß- lihen Vorschriften über die Gebühren der Rechtsanwälte und der Gerichtsvollzieher, vom 21. März ‘1910 in der Fassung der Bekanntmachung vom 6. “September 1910 (Gefeßsamml. S. 261) zustehenden Gebühren erhöhen fich ‘auf das Zwanzig- fache.
Der §& 4 erbält folgende Faffung: f “Die Gebühren (des Preußischen: Gerichtskoftengeseßes. vom
(Veröffentlicht
do
9%. Sli 1910 (Geseßsammk.*S: 184) erhöhen sich auf das.
Zwanzigfache, die Gebühren „des § 92 - des genannten Gesetzes aufsdas Dreifatha? | «828 } via | p
3, Im § 5 Abs. 1 Sah 1 werden die Worte „fünf Mark“ durch „zehn Mark“ ersetzt.
4. Im § 6 werden / în Nr. 1 die Worte „fünfzehn Mark“ dur „fünfundstiebzig Mark“, in Nr. 3 die Worte „dreißig vom Hundert“ durch “hundert 1 om Hundert“ und ‘die Worte „mindestens eine Mark“ durch „höchstens 3000 Mark“, in Nr. 4 die Worte „fünf Mark bis zwanzig Mark“ dur „fünfzehn Mark bis fünfundsiebzig Mark" erseßt. i
5 Im Ÿ 7 treten ' 4 ín Nr. 1 an die Stelle der Worte ;, fünfzehn Mark“ die Worte „fünfundsiebzig Mark“, in Nr. 2 werden die Worte „dreißig vom Hundert“ dur „hundert vom Hundert“ und die Worte „jedo mindestens eine Mark“ durch ‘jedo höchstens 3000 Mark“ erseßt.
Artiksl: 11, Im S 9% Abs. .2. des Preußishen Gerichtskostengesezes vor 25. Xuli 1910 (Geseßsamml!. S. 184) werden die Worte „1000 Mark“ durch die Worte „20 000 Mark“ ersetzt.
Ui 0l L,
Dieses Gesetz tritt. am 1. Oktober 1922 in Kraft und findet Anwendung auf alle an diesem Tage noch nicht fällig gewordenen Gerichtsfosten und alle an. diesem Tage noch nicht beendigten Geschäfte. E
Das vorstehende, vom Landtage beschlossene Geseß wird hiermit verkündet. Die verfassungsmäßigen Rechte des Staatôrats sind gewahrt. i
Berlin, den 30. September 1922.
Das Preußische Staatsministeri 1. Braun. am Zehnhoff, : zugleich für den Finanzminister.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Auf Grund des § 1 des Geseßes über ein vereinfachtes Enteignungsverfahren vom 26. Juli 1922 (Geseßsamml. S. 211) in Verbindung' mit . dem Gefeß. über die Enteignung von Grundeigentum vom 11. Juni 1874 (Geseßsamml. S. 221) wird hierdurch / |
a) der Gewerkschaft: Elise Il in Halle a. S. das Nech t verliehen, die Parzellen Gemarkung Oberclobicau im Kreise Merseburg Kartenblatt 2 Nr. 68/26, 69/26, 85/27, 86/27, 99/27, -100/27, 166/28, 166/29, 30. 173/36 12/90, 91/38, 89/38, 41, 42, 52, 175/53, 54, 93/55, 94/55, 95/56, 96/56, 57, 176/58, 178/58, 179/59, 181/59 2c., 182/60. 184/60 und 198/61, soweit sie zur Evweéiterung der Abraumhaldeder Grube Elise IT bei Mücheln notwendig sind, im Wege der Ent - eignung zu erwerben -oder, )oweit dies auêreiht, mit einer dauernden Besebränkfung zu belasten und
b) bestimmt, daß bei der Ausübung des vorsteßbend verliehenen Entéignungérechts das vereinfachte Enteignungs- verfabren Anwenduna zur finden hat.
Berlin, den 2. Oktober 1922.
Im Namen des Preußischen Staatsministeriums. Der Minister für Handel und Gewerbe, J. A.: Neuß.
preraitegr de amar Ls
Ministerium des Jnnern.
L
Bafonunutmachung.
Der Landgemeinde Hindenburg im Kreise Hinden- burg ist die Annahme der Städteordnung gestattet worden,
Berlin, den 2. Oktober 1922.
Der Minister des Jnnern.
A V: Dr. Freud,
Ministerium für Volkswohlfahrf|.
Das Preußishe Staatsministerium hat auf Grund des 8 26 des Geseßes, betreffend Verbandsordnung sür den Sied- [lungsverband Ruhrkohlenbezirk, vom 5. Mai 1920 (Geseßsamml. S. 286) den Landgerichtsrat Hollender beim Landgericht in Essen für die Dauer seines Hauptamts am Sitze des Ver- bandsrats des Siedlungsverbandes Ruhrk ohlenbezirk zum ersten Mitgliede und dauernden Vertreter des Vorsitzenden des Ver- bandsrats ernannt. j — Der Kreisassistenzarzt Dr. Erich Jeske aus Breslau ist zum Kreismedizinalrat in Wolmirstedt, der Kreismedizinalrat Dr. Lemke bei der Regierung in Koblenz zum Regierungs- und Medizinalrat bei der Regiérung in Aurich und der Kreis- assistenzarzt Dr. Ohm zum Kreismedizinalrat in Plön ernannt worden.
Erlaß, betreffend Aenderung des Tarifs für die Gebühren der Kreisärzte und des Tarifs für die Gebühren der Chemiker für gerichtliche und medizinalpolizeiliche Verrichtungen.
Vom 18. September 1922.
(Veröffentlicht in der am 4. Oktober 1922 ausgegebenen Nr. 43 der Geseßsamnil. S. 302.)
Auf Grund des § 8 Abs. 2 des Geseßes, betreffend die Gebühren der Medizinalbeamten, vom 14. Juli 1909 (Gejeß- samml. S. 625) werden im Einvernehmen. mit dem Finanz- minister und dem Justizminister die in der Anlage I Des Geseßes angegebenen Säße des Tarifs für die Gebühren der Kreisärzte mit Ausnahme der Gebühr nach lfo. Ziffer 10a sowie die in der Anlage Il angegebenen Säße Dés Tarifs für die Gebühren der Chemiker für gerichtliche und medizinalpolizeilihe Verrichtungen mit Wirkung vom 1. September 1922 ab durhweg auf das Z0 fache erhöht. Gleichzeitig werden die Säße zu ls\d. Ziffer 10a des Tarifs für die Gebühren der Kreisärzte mit Wirkung vom gleichen Tage ab auf das 15fache erhöht. S
Der Ge vom 3. März 1922 (Geseßsamml. S. 60), betreffend Aenderung des Tarifs für die Gebühren der Kreis- ärzte und des Tarifs für die Gebühren der Chemiker für ge- richtliche und medizinalpolizeiliche Verrichtungen, wird mit Ablauf des 31. August 1922 aufgehoben.
Berlin, den 18. September 1922. Der Preußische Minister für Volkswohlfahrt. %. A.: Dietrich.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 43 der Preußischen Gesetsammlung enthält unter :
-Nr. 12359" das Gesetz zur Aenderung des Gesetzes über Teuerungszuschläge zu den Gebühren der Notare, Nechts2 anwälte. und Gexichtspollzieher und zu den Gerichtskojien, vom 30. September 1922, unter :
Nr. 12360 eine Verordnung über die Wahlen zum Preußischen Landtag und zum Provinziallandtag -in Ober? lesien, vom 28. September 1922 und unter E
Nr. 12361 einen Erlaß, betreffend Aenderung des Tarifs für die Gebühren ‘der Kreisärzte und des Tarifs für die Ge- bühren der Chemiker für gerichtliche und medizinalpolizeiliche Verrichtungen, vom 18. September 1922. §
Berlin, den 4. Oktober 1922.
Geseßsammlungsamt.
E L E E E L
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Der Reichsrat versammelte si heute zu einer Vollsizung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Seewesen und für Verkehrswesen eine Sißzung.__
KLU er.
Der argentinishe Gesandte Dr. Mol ina ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder Übernommen.
Der Königlich bulgarishe Geschäststräger Pomenow ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandl- haft wieder üb?rnomnien.
Die Ausfuhrmindestpreise haben sich geändert für hemisch-reine Salzsäure zu Genußzwecken sowie für Bleimennige und Glätte. Näheres dur die Außenhandelsstelle Chemie in Berlin W. 10.
Preußischer Lanbtag. 170. Sißzung vom 3. Oktober 1922, Vormittags 11 Uhr.
(Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.) *)
Das Haus seßt die gemeinsame Besprechung der zub BDehebung der Notlage des Volkes und zur Bekämpfung der - &eusrung els gebrachten Anfragenund Anträge fort. : Abg. D. Schu s e r (D Vp.) schildert nah kurzer Polemik gegen die Abgeordneten VMeyer-Bülkau ünd Klaußner die außerordentliche Bedrängnis und Notlage der Kleinrentner,. insbesondere - derer, die wegen vorgeschrittenen Alters niht mehr arbeitsfähig sind und dem Hunger und dem Hungertod entgegen gehen müssen. Am \{limmsten seien die Witwen daran. Die entseßliche Not zwinge sie, alles irgend Entbehrliche zu Geld zu machen, und auf diesem Woge gingen au wertvolle Vücherschäße verloren, so daß man allen Ernstes ein Bibliothekschußgeseß fovdern müsse. Die Not in den Kreisen der freien Berufe. die Not der geistigen Arbeiter, dèr Sthriftsteller und Künstler
_ *) Mit Ausnahme der ducch Sperrdruck bervorgehobonen Reden der Herren Minister, die'im Wortlaute wiedergegeben sind.
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sei niht minder groß. Mit dem Verfall unferer Hochschulen verfalle
auch unsere Kultur überhaupt, Dem Volke müsse die Grurdlage aller
Arbeit, nämlih Glaube an die Zukunft und Hoffnung auf sie, wieder- gegeben werden, denn ein Volk ohne Hoffnung werde auch nicht arbeiten, so sehr man ihm auch die Arveitspflicht predige. Hierauf vor allem müßten si die vereinigten Anstrengungen der Staat3- regierung, aller Parteien und aller Volfsfreunde richten.
_ Abg, Meyer - Solingen (Soz.): Die Wohnungsnot ist nicht nux In „Deutschland sondern internaticnal eine der beflagenswertesten cFolgeersheinungen des Weltkrieges. Die Verwaltung in Deutschland hat sih in der Nacbkriegszeit bemüht, die Wohnungêbautätigkeit mieder in Gang zu bringen; abex die Wohnungsnot ijt nicht geringer geworden, sie hat sih in den Großstädten noch oesteigert, In 35 Groß- städten stellte sich die Wohnungsproduktion 1921 gegen 1913 auf ein Minus von 61 Prozent. Wenn auch die Bautätigkeit 1922 ftärker in Angriff genommen worden ist, fo ist doch gleichzeitig eine so enorme Baujstoffpreissteigerung eingetreten, daß man vollauf berechtigt ist, von einem ichamlosen Baustosfwucher zu reden. Die Preije sind weit über das Maß der Geldentwertung gestiegen, sie betragen das 300 bis 500 fache des Friedenspreises, bei Bauholz gehen fie sogar auf das Taufendfache hinauf! Die Löhne dagegen find nirgends“ über das 120 jahe hinaufgeseßt worden, Die Baukostenüberteuerungszuschüsje von Reih und Staat dürfen niht dazu dienen, daß die aus den Taschen der Allgemeinheit herausgeholten Hunderte von Millionen einigen wenigen Interessenten des Wohnungwuchers in die Taschen fließen. Daher verlangen wir von der Regierung endlih energische Maßnahmen gegen den Baustoffwucher, an dem übrigens auch unsere Hhodwohblloblihe Negierung, insbesondere die Forstverwaltung, nit gang unbeteiligt ist. Die Baukosten einer vierräumigen Wohnung betragen heute bereits 114 Millionen Mark; auf den einzelnen Neubau für Siedlerzwedcke oder sonstige gemeinnüßige Zwecke entfällt daher troß aller Milliardenopfer von Reich, Staat und Kommunen nux ein unbedeutender Betrag, viele Bauten liegen unvollendet still, und Ges meinden und gemeinnübßige Bauvereine wissen nicht, woher die Mittel für die Fortführung nehmen. Die Landesdarlehen müssen stark erhöht werden. Wird nit geholfen, so ist eine Katastrophe unvermeidlich, denn gerade in den lezten Wochen sind die Baustoffe ganz uner- \chwinglih teuer geworden. Auh die Wohnungsbauabqabe muß re- formiert wevden; jeßt berrscht bei den Gemeinden eine starke Unglei- beit, die durch eine glei{chmäßige Beékastung der Gemeinden aus der Welt geschafft werden muß. Die Wohnunasaufwandssteuer muß eben- falls ergiebig gestaltet werden, man muß sie progressiv machen, was bisher nicht gelungen ist. Auch muß geprüft werden, inwieweit un- nôötige Bauten zu verhindern sind. Die Industrie, die Banken, das platte Land üben vielfach eine Bautätigkeit aus, die einer Steuer- Hinterziehung so ähnlich fieht wie ein Ei dem andern (Zustimmung); auch die Umbauten zu Dielen und Bars und die Luruésbauten müssen unter Verbot gestellt werden. Die Zwangswirtschaft is an diesen elenden Wohnungsverhältnissen nicht s{uld. und das Verlangen des Abgeordneten Dr, Grundmann, die freie Wirtschaft herzustellen, um damit das Wohnunoswesen wieder in normale Verfassung zu brinaen, würde uns in Wirklichkeit auß im Wohminaswesen dasselbe Elend bescheren, wie wir es auf dem Lebensmittelmarkt erleben müssen. Nur Gemeinwirtshaft kann uns belfen, aber die ist nit von heute auf mergen zu erreichen, wir müssen unverweilt an die Wsung der brennendsten Auagenblicksfragen mit arößter Eneraie heranaehen.
Abg. Schmidt- Fulda (Zentr.) geht ebenfalls auf das Woh- mnungsproblem ein: Von dem Wobnunaselend sind namentlih die untersten Volksschichten betroffen. Besonders arg steht es in den be- seßten Gebieten. Die Einaehung einer Ebe, die Begründung einer Familie und eines Hausbalts werden durch die Wohnungsnot aufs awßerste erscwwert, der Verbreitung der Geschlehtskrankheiten und den \{limmsten sittlihen Gefährdunaen wird dadurch Vorschub geleistet Auch die în der vorigen Woche vom Landkag bewilligten dret Milliarden And nur ein Tropfen auf einen heißen Stein: die Woh- nvnaëbauabaabe reiht nicht entfernt aus. Geld und Baistoffe müssen Meich und Staat in genligendem Maße zur Verfüaung stellen. Der Forderunq des Abgeordneten Dr. Grundmann anf Freigabe des Woh- naunaswresens können wir nit zustimmen, die Wohnungsnot und der Wohnungêwucher würden dann noch viel arößer werden. Zur Erwerbs= losenfürsorage muß Erhöhaung dex Unterstüßungssäße und Beschaffung von Notstordsarbeiten hingutreten.
__ Mg: Dallmer (D. Nat.): Das neue Reich8mietenaeseß wird mit feinem Umlageverfahren einen neuen Zankavfel zwischen Haus- wirt und Mieter werfen 1nd das aegenseitiae Verhältnis nur noch schwieriger acstalten. Der Wohnungasbau \ôßt heute auf fast unüher- windliche Scbwierigkeiten. Auf die Banmusführung, die jeßt zum Teik Hö mangelhaft erfolat, muß der Minister ein ganz besonders \charfes Augenmerk? richten.
Minister für Volkswokblfabrt Hirtsiefer: Melsne sehr ver- ehrten Damen und Herren! FchG möchte zunä eine Antwort auf den Teil der Anfragen vorwegnehmen, der ih auf eine Unterstüizung der Nentenemyfänger bezieht, und möchte mitteilen, daß zurzeit im Neich Verhandlungen darüber stattfinden, tn welGem Umfange noG einma! wteder eine besondere Notstand8maßnalhme für die Nenten- empfänger der Invaliden- und Angestelltenversiherung durchgeführt werden kann. Das Neich beabsichtigt, eine Milliarde Neicßsmittel den Ländern für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen, Sie wissen, daß der Landtag kurz vor dem Auseinandergehen {on 600 Millionen nit nur für die Soztalrentner, sondern auch für die Kleinrentner- für die vers(Wämten Armen überhaupt zur Verfügung gestellt hat. Menn fett nun das Neih eine Milliarde zur Verfügung stellt, fo Hoffe ich, daß wir wieder ganz wefentlih dem Notstand abhelfen Fönnen. Ob darüber hinaus noch weitere Mittel flüssig gemacht werden Ffönnen, wird in den nächsten Tagen zu beraten sein. Der MWohlfabrtsminister kann naturgemäß die Wohlfahrt nur ausüben, wenn ihm die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Aus
eignen Mitteln kann er eben nur das geben, was er bat. Darüber
} hinaus kann er, wie i es eben {hon sagte, nur etwas tun, wenn die “Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Se"hbstyerständlih wird er si immer freuen, wenn der Landtag ihm Mittel bewilligt. (Zuruf.) — Dem verehrten Herrn Kollegen Dr. Quaet-Faslem habe ih bereits früher erklärt, daß ih als Woblfahrtsminister nicht in erster Linie die Vnteressen des Staats\äckels zu vertreten habe — das ist mehr Auf- gabe des Herrn Finanzministers —, fondern bestrebt bin, mögli} viel Geld zur Linderung der Not im preußisben Staat zu erhalten. Das wird auch in Zukunft mein Bestreben sein.
Mas nun die Wohßnungsfrage anlangt, die in den Verhandlungen naturgemäß einen großen Naum eingenommen hat und in den leßten Wochen dadurch brennend geworden ift, daß vorübergehend leider eine Reihe von Wohnungsbauten ftillgelegt werden mußte, so kann ih erfreuliderweise mitteilen, daß es dur eine Bereitstellung von Mitteln des Reichs, von denen auf Preußen 1,85 Milliarden entfallen, und durch eine weitere Bereitstellung von 3 Milliarden von seiten Preußens wobl gelingen wird, den größten Teil der stillgelegten Bauten wieder in Betrieb zu bekommen und sie vor Eintritt der \{lechten Iahres- zeit auß mögli bewohnungsfähig zu machen. Dadurch würde es mögli jein, einerseits zu verhindern, daß die nichtbeschättigten Arbeiter in eine begreiflide Erregung geraten, und andererseits tür diejenigen, vie schon sehr lange auf eine Wohnung wa1ten, dieses Biel, eine Wohnung zu bekommen, niht noch weiter hinauszuschieben. Wir müssen zunächst abwarten, in welchem Umfange mit den bereits bewilligten Mitteln die Fertigstellung der Bauten durchgeführt werden Tann. Falls diese Mittel nit ausreichen, werden wir mit weiteren Anträgen an Sie herantreten müssen. Wir haben, wie ih hierbei bemerken möchte, die Ueberzeugung gewonnen, daß der staatlide Anteil
LIA 4 A 1 F
an der Erstellung neuer Wohnungen în dem bisher zur Verfügung gestellien Umfang nicht ausreicht, und haben daher schon in diesem Sommer die staatlichen Zuschüsse vom Fünfrachen auf das Zehnfache erböht. Gegenwärtig find wir in Beratungen darüber eingetreten, ob eine weitere durchgreifende Grböhung dieser Mittel vorzunehmen ift. Selbstverständlih müßte dann auch eine weitere Erhöhung der staatlichen Wohnungébauabgabe stattfinden, weil wir nur dadurch die Mittel zu den staatlichen Zuschüfsen zu den Wohnungen bekommen können. Ich hoffe, daß diese Bestrebungen des Wohlfahrtsministeriums beim größten Teil des Hauses Unterstützung finden werden.
Was nun den Wucher nit Bauftoffen anbetrifft, der, wie ih obne weiteres zugebe, ein sehr böôses Kapitel ist, so möchte ih dazu folgendes fagen: Es fann nicht bestritten werden, daß in vielen Fällen die geforderten Preise für Baustoffe mit den Gesiehungskosten nicht ohne weiteres in Einklang gebracht werden können, (Sehr richtig !) Ich habe die Bezirkswohnungskommissare- in den einzelnen Ne- gierungsbezirken beauftragt, der weiteren Entwicklung der Preise für Baustoffe dauernd sorgfältigste Beachtung zu {enken und. Auswüchse sofort na hier zu berichten, damit von hier aus im Verein mit den übrigen maßgebenden Ressorts gegen die preistreibenden Erzeuger bezw. Händler mit allem Nachdruck vorgegangen werden kann. -Das Neichswirtschaftsministerium i}, wie ih überzeugt bin, mit uns im gleihen Sinne tätig. Nah der Verordnung zux Behebung der dringendsten Wohnungsnot sind im übrigen die Bezirkswohnungs- fommissare nah wie vor befugt — ich halte mich besonders für ver: pflichtet, darauf erneut hinzuweisen —, Baustoffe, sofern sie nit rechtzeitig in hinreihender Menge zu angemessenem Preise angeboten werden, zugunsten des Kleinwohnungsbaucs zu beschlagnahmen und zu enteignen, und es wird gut sein, wenn in ven einzelnen Bezirken darauf geachtet wird, daß von den Bezirkswohnungskommissaren dieser Verordnung auch entsyrochen wird. (Zuruf bei der Ver. Soz.-Dem. Partei: Geschieht nicht!)) — Ich bitte mir entfprehende Fälle mit- zuteilen, verehrter Herr Kollege Meyer; wir find gern bereit, den Dingen nachdrücklih auf den Grund zu gehen, (Erneute Zurufe bei der Ver. Soz.-Dem. P.) — Doch wohl nur ‘zum Teil. Ich sage noch einmal: Ich bitte, nicht allgemeine Beshuldigungen zu erheben, sondern uns einzelne Fälle nachzuweisen, wo die Bezirkswohnungs- fommissare versagt haben. “ Wir sind gern bereit, die Dinge dann zu prüfen.
Jn Verbindung mit den gemeinnüßtzig arbeitenden provinziellen Wohnungsfürsorg?gesellschaften sind die Bezitkswohnungskommissare darauf bedacht, durch Lieferungsverträge oder feste Abschlüsse mit den Erzeugerorganisationen dem Kleinwohnungsbau dauernd einen aus: reichenden Teil der Erzeugung an Baustoffen zu sichern.
Was die Preisfestsezung im einzelnen betrifft, so unterliegt beim Zement die Festsezung des Preises der Preisprüfungsstelle des Neichs- wictshaftsministeriums. Ich habe leider darauf nicht den genügenden Einfluß. Dieses seßt nach genauester Einsichtnahme in den Pro- duktionsvorgang und nach eingehender Prüfung der Kalkulation die Preise für das ganze Reich fest. Wir unsererseits. wollen naturgemäß gern in eine erneute Prüfung der Frage eintreten, ob nicht dur die Beseitiqung der Bundesratsverordnung, die s{chon verschiedentlih an- gezogen worden ist, die Zustände auf dem Zementmarkt gebessert werden können. Ich glaube bisher ist hier nicht mit Unreht behauptet worden, es hat aud naGgewiesen werden können, daß die Preise für Zement niht in dem Maße gestiegen sind, -wie die Preise für die übrigen Bausloffe; so daß die Bundesratsverordnung nicht so \{chleckcht sein kann, wie fle hier dargestellt wird.
Beim Kalk folgt die Preibsteigerung derjenigen für die Kohle und für die Löhne, ih glaube káum, daß da eine. große Differenz ift. Die Preise für Hintermauerungssteine, ‘die zurzeit 89/6 der gesamten Bau- kosten ausmachen, sind infolge des in- diefem Industriezweig über- wiegenden Kleinbetriebs in den einzelnen Bezirken verschieden Hoch. Es ist vom Ministerium aus dauernd darauf bingewirkt worden, den Ziegeleien in hinreidhendem Umfang Kohlen zur Verfügung zu stellen, um eine möglichste Steigerung der Produktion und durch Steigen des Angebots ein Sinken der Preise zu erzielen. Leider hat der Neichs- foblenkommissar den wiederholten Anträgen auf Erhöhung des Kontingents für Ziegeleikohle nur in bescheidenem Umfange entsprechen fönnen. Eine Preissteigerung durch verstärkten Export i} nicht zu befürchten, da der Hintermauerungsstein weite Transporte nicht ver- trägt. Es sind infolgedessen nur in den Grenzprovinzen kaum nennes- werte Mengen ausgeführt worden.
Anders liegen die Verhältnisse in der Dachziegelproduktion. Hier arbeiten im großen und ganzen nur Großbetriebe, die infolge der besonderen Qualität des benötigten Tons an bestimmte. Gegenden ge- bunden find. Die Dacbziegelproduktion deckt kaum den JInlands- bedarf, so daß eîne Senkung der Preise nur durch vermehrte Pro- duktion zu erreiden wäre, wofür die Einrichtungen der Betriebe aber niht au8reidßen. SInfolgedessen ist von mir aus die Verwendung von Ersaybaustoffen auf diesem Gebiet befürwortet worden. Eine verstärkte Verwendung solcher erprobten Ersatzbauweisen is ganz allgemein von mir bei jeder Gelegenheit betürwortet worden, Ih bin der Ansicht, daß ein Einfluß auf die Preisgestaltung der fonst üblihen Baustoffe nur dadur erzielt werdèn kann, daß in ver- {iedenen Gegenden bquwirtschaftlihe Beratungsstellen eingerichtet
werden. In der Verwendung dieser Ersaßbauweisen sehe ih ebenfalls ein Mittel, um übertriebene Preise zu be-
kämpfen. Die Freigabe von Daehsteinen für den Export wivd auf meine Anordnung von den Bezirkékotitmissaren nux dann erteilt, wenn sowoh! in ihren Bezirken wie auf dem gesamten Bau- stoffmarkt der Snlandsbedarf \ichergestellt ersheint. Infolgedessen ist in letzter Zeit eine Ausfuhr“ von Dachsteinen kaum genehmigt worden. Fh müßte also bitten, auf diesem Gebiet Spezialfälle vorzutragen, falls jolche Beschwerden zu erheben find. j
Die Holzpreise sind in leßter Zeit, wie man unbedingt zugeben muß, in ungebührlihem Maße gestiegen. Zur Sicherstellung des Holzbedarfs im Kleinwohnungsbau sind von mir Verhandlungen mit dem Landwirtichaftsministertum gepflogen . worden, um, wie in den vergangenen Jahren, so auch für die kommende Bauperiode den not- wendigsten Bedarf aus forstfiskalishen Beständen den gemeinnüßtgen Wohnungstürsorgegesell|chaften freihändig zuzuführen. Es wird vor- läufig noch gehofft, daß dadur eine gewisse Stabilisierung des Holzpreiles* tür den Kleinwohnungébau erreicht " werden wird. Auch sonst ‘habe ih darauf bingewirkt, die gewmeinnügig arbeitenden Gesellschaften in die Lage zu verseßen, möglihs ihren Einfluß auf die Erzeugung von Baustoffen zu verbreitern, tet es durch Be: treuung des Kleinwohnungsbaues in bezug auf Lieferung von Bau: stoffen und Bauteilen, sei es dur direkte Einflußnahme auf die Baustoffvroduktion. Hierzu hedarf es allerdings bei der gegen-
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wärtigen Geldentwertung bedeutender Erhöhung der Betriebskapitalien dieser Gesellschaften oder weiterer Bereitstellung besonderer Mittel, Die Aufgaben, die auch die gemeinnüßig arbeitenden fozialen Bau- betriebe — ih komme zum lehten Punkt der großen Anfrage — in dieser Nichtung erfüllen können, find von mir jederzeit voll anerkannt worden. Ich habe daher dem Vertreter des gemeinnüßigen Wohnungs- baues besondere Mittel zur Verfügung gestellt, um \ich in beträcht- lichem Umfang an den sozialen Baubetrieben zu beteiligen. Anträge nach dieser Richtung hin werden auch in Zukunft von mir eingehend geprüft, und es wird ihnen nach Lage der Sache weitgehend ents- \prochen werden, soweit sich dies mit den Interessen der Allgenzein- heit verträgt.
Gestatten Sie mir nun einige Bemerkungen zu den Ausführungen einzelner Herren Abgeordneten über diese Fragen !
Zunächst hat sih Herr Abgeordneter Dr. Bredt sehr eingehend auch mit der Wohnungsfrage beschäftigt und yor allen Dingen dye Behauptung aufgestellt, daß es nicht richtig sei, daß der Hausbetig durch die Mietershuzmaßnahmen aus der Valutaentwicklung heraus- gehalten worden sei. Er hat als Beweis für seine Behauptung an- geführt, -das sei deswegen hon niht richtig, weil die Müllabfuhr und die Treppenbeleuhßtung au nicht aus der Valutaentwicklung berauêégehalten worden sei. Daß diese Beweisführung ganz besonders chlüsig- sei, kann ih zu meinem Bedauern niht als ganz ein- leuchtend anerkennen, fehr verehrter Herr Kollege. Wenn Müllabfuhr und Treppenbeleuhtung nicht aus der Valutaentwickung heraus- gehalten werden: fönnen, fann ih nicht zugeben, daß das auch ein Beweis dafür ist, daß auch die Häuser niht haben herausgehalten werden fönnen. (Widerspru bei der Wirts. P.) Fh habe mir Ihr Stenogramm zur Hand genommen und zitiere fast wörtlih, was Sie nach Ihrem Stenogramm gesagt haben ; das muß meiner Ansicht nach doch wohl maßgebend sein. Sie haben wörtlich den Satz geschrieben: Die Wohnungen sind ja auch aus ver Valuta- entwicklung herausgehalten, nachdem Sie zunähst versucht hatten, darzulegen, sie seien nicht herausgehalten, weil Müllabfuhr und TreypenbeleuGtung auch nit herausgehalten worden find. Wir dürfen doch wohl sagen, daß durch unsere Mietershuzmaßnahmen unsere Häuser aus der Valutaentwicklung tatsächlih herausgehalten worden sind, und das ist natürlich auch beabsichtigt gesehen. (Sebr ridtig! links — Zurufe bei der Wirtschaftspartei.) Ich darf Sie doch darauf hinweisen, verehrter Herr Abgeordneter, baß bei den übrigen Gegenständen, die ein Mensch verkauft, sie ihm doch zum größten Teil .auch gehören. Bei dem größten Teil des Hausbesitzes ist es aber so, daß nur ein geringer Teil bis zum Krieg und auch jezt noch dem Hausbesizer gehört, daß der größte Teil des Hauses niht den Eigentümern, fondern den Hyvothekengläubigern gehört. (Æbhafte Unruhe und Zurufe bei der Wirtschaftspartei.) Hätten wir die Mieten — — (Zuruf bei der Wirtschaftspartei: Was hat das damit zu tun?) — Lassen Sie mich zunächst ausreden, dann werden Sie vielleicht einsehen, was das damit zu tun hat! — Hätten wir die Mieten einfa mit der Geldentwertung hinaufflettern lassen, dann hätten diejenigen, denen ein Fünftel oder ein Zehntel des Hauses gehört, den unberechtigten Konjunkturgewinn in die Tasche gesteckt und die Hypothekengläubiger hätten nach wie vor nur 4 oder 47 vH für ihre Hypotheken bekommen. Das wollten wir doch ver-
hindern und das war der Zweck des Mietershußes. (Zuruf bei der Wirtschaftspartei : Ein Glück, daß die Nede f\teno-
graphiert wird, Sie werden die noch oft zu hören bekommen.) Bitte sehr, ih bin durchaus damit einverstanden, daß ih sie noch bäufig zu hören bekomme, verchrter Herr Abgeordneter, weil ich der Ansicht bin, daß wir nicht nur die Interessen derjenigen wahr- zunehmen haben, denen zufällia ein Fünftel oder etn Zehntel der Häuser gehört, sondern auch die derjenigen, die ihr Geld in Hypothekenkapitalien angelegt haben, (Zurufe) und von denen wir beute fortgesezt von der Not der Kleinrentner zu hören bekommen. (Zuruf: Sie haben doch für die Hypothekengläubiger nihts getan !) Fh habe ja auch gar nit behauptet, daß ich dafür etwas getan habe. (Abg. Bredt: So ist es gut!) Hören Sie doch zunächst einmal zu. (Abg. Bredt: So ist es gut! Bravo! Der Minister hat nidts getan, sagt er selbst!) Jch weiß: nicht, wer gegenwärtig hier das Wort hat, ich oder Sie? Ich bia der Ausicht, daß vors- läufig ich das Wort habe, und dann darf ih zunächst feststellen, daß es nicht meine Aufgabe ist, für die Hypothekengläubiger etwas zu tun, daß ich nur feststelle, was ist. Würden wir die Mieten auf die Ge!dentwertung haben beraufklettern lassen, dann hätte allein den Norteil gehabt der Mann, der zufällig als Eigentliner des Hauses eingetragen ist, und die übrigen, die ihr Geld in festen Hypotheken angelegt haben, hätten genau {o wie diejenigen, die während des Krieges ihr Geld als Kriegsanleihen dem Staate zur Verfügung gestellt haben, genau ebenso gestanden, wie bisher. (Zaruf: Das tun sie au noG!) Ia, au. Ih weiß niht, ob Sie das ganz in diesem Zujammenhang begreifen. (Wird verneint.) Mancher hat ja allerdings eine sehr lange Leitung, das ist richtig. Das kann ich so im einzelnen nicht feststellen. Ich möchte nux sagen: es ist selbstverständlih, wenn wir den Mietershuß nit gemacht hätten, dann (Zuruf: Wären die Häuser nicht verkauft worden!) im Gegenteil, ih sage genau das Gegenteil: wenn troy des Mietershutzes die Ausländer die Häuser gekauft haben und heute laufen, wie würden sie es erst tun, wenn kein Mietershuß eingeführt war, wenn die Häuser restlos ausgebeutet worden wären. Das muß ganz entschieden gesagt werden. (Zuruf: Dann konnten die Deutschen ihre Häuser halten!) Dann würden die Deutschen thre Häuser ebensowenig balten, weil sie die Dollars und die Gulden ebenso reizten wie heute. Die Ausländer würden nur noch in viel größerem Umfange Häuser bekommen. Das trifft also in keinem Falle zu. Menn es troßdem nicht hat verhindert werden können, daß die Aus- länder die deutschen Häuser kauften, so liegt das wirklih nicht an der Gesetgebung; das ist ja jedeinem unbenommen. Ich sage noch einmal: ohne den Mietershuß würde der Uebergang von deutschen Häusern in die Hände von Ausländern in viel größerem Umfange stattgefunden haben als jeßt. (Abg. Dr. Bredt: Niemals!)
Herr Abg. Dr. Bredt hat auh gewissermaßen dur{hklingen lassen, daß es Schuld des Mietershußzes sei, daß so viel Aus- länder als Mieter in Berlin wohnen, Ih weiß nit, was das gegen den Mieters{Wuy beweisen joll, wenn es troy des Mieter- \huzes möglich is, daß die Zahlungsmittel valutastarker Länder einén so kolossalen Anreiz auf die Vermieter ausüben, daß fie alle Mittel und Wege noch finden, um troß des Mieter- \{chutes Ausländer in ihre Wohnungen zu bekommen. Wte würde es mit unseren deutshen Volksgenossen ausfehen, wenn kein Mtietersch geschaffen worden wäre? Dann würden sie auf dem Pflaster liegen
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