Personal-Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 19, Ok- tober. Niemann, Geheimer Rehnungsrath, Geheimer expedierender Sekretär im Kriegs-Ministerium, auf feinen Autrag mit Pension in den Nuheftand verseßt. Unverdruß, Zeug-Hauptm. a. D., zum Rendanten bei der vereinigten Art. und Ingen. Schule vom 1. Ok- tober 1900 ab ernannt.
22. Oktober. Griesbach, Wichmann, Squlte, Schmidt, Vergau, Shubert. Lazareth - Insyektoren auf Probe in Koblenz, bezw. Ehrenbreitst-in, Saarburg, Küstcin, Mörchingen und beim Lazareth T Meß (Stadt), zu- Lazareth-Fasp-ktoren ecaannt, Königlich BVayerishe Armee.
Fähnriche x. Ernennungen, Beförde - rungen und Verseßungen Im Beurlaubtenstande. 24. Dktober. Spindeler (Zweibrücken), Oberlt. von der Landto. Dns, 1. Aufgebots, G\{nizer (1 München), Oberlt. von den andw. Pionieren 1. Aufgebots, — zu Hauptleuten, Dürr, L. von der Nes. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, Geißelbrecht, Lt. von der Res. des Eisenbahn-Bats,, Dinges (Lanvshut), Lt. vom Landw. Train 1. Aufgebots, zu Oberlts, — befördert. Hört- reiter, Lt. der Res. vom 10. Inf, Regt. Prinz Ludwig, zum 16. Inf. Regt. Großherzog Fzrdinand von Toskana, Wösöhrl, Lt. der Res. vom 2. Inf. Regt. Kronprinz, zum Gisenbahn-Bat., — verseßt.
Abjchiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 25. Ok- tober. S@chHiller, Major von der Fortifikation Ingolstadt, mit der gefeßlihen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der big- herigen Uniform mit den füc Verabshiedete vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. l :
Im Beurlaubtenstande. 24. Oktober. Oberndorfer (I München), Hauptm. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, S chremmer, (Regensburg), Hauptm. von den Landw. Pionteren 2, Aufgebots, — mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, Fromm el (IT München), Oberlt. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Gerber (Vilshofen), Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, — der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts-Korps. 283. Oktober. Dr. Schuster, Stabsarzt, unter Belassung in seinem Verhältniß à la suite des Sanitäts-Korps, vom 1. November d. J. ab auf die Dauer cines weiteren Jahres beurlaubt. : /
24. Oktober. Dr. Breith, Stabsarzt von der Res. (Zwei- brücken), mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt.
Durch Verfügung des stellvertretenden General- Stab8arztes der Armee. Dr. Sauer, einjährig-freiwilliger Arzt des 9. Inf. Regts. Wreve, zum Unterarit im 2, Jäger-Bat. ernannt und mit Wahrnehmung einec offenen Assist. Arzistelle beauftragt.
Offiziere,
Königlich Sächfische Armee.
Offiziere, Fähnriche 2c. Grnennungen, Beförderungen und Versezungen. Im aktiven Heere. 27, Oktober. Schmalz, Hauptm. und Komyp. Chef im 12. Inf. Regt. Nr. 177, in Genehmigung seines Abschiedgesus mit Pension zur Disp. ge- stellt und zum Bezirks-Offizier beim Landw. Bezirk Leipzig ernannt. Hoblfeld, Lt. im 2, Gren. Negt. Ne. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, zur Unteroff. Schule kommandiert. Hering, Lt. im 9. Inf. Regt. Nr. 133, unter Verseßung in das 4, Inf. - Negt. Nr. 103, von dem Kommando bei der Unteroff. Scule enthoben. Frhr. v. Hausen, charakteris. Major z. D. und Bezirks-Offizier bein Landw. Bezirk Leipzig, in gleiher Eigenschaft zum Landw. Bezirk Pirna versetzt.
Im Beurlaubtenstande. 20. Oktober. Freude, Lt. der Nef. des 6. Feld-Art. Negts. Nr. 68, n ver aktiven Armee und ¡war als Lt. mit einem Patent vom 15, September 1898 bei diesem
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nf. Negts. Nr. 102 e Luitpotd von Bayern, Hahn des 5, Inf. Regts. Prinz riedrich August Nr. 104, Bessin, Leuthier, v. Wiluki bes
7. Inf. Negts. Prinz Georg Nr. 106, Kipp des Schüßzen-(Füs.) Regts. Prinz Georg Nr. 108, Dr. Schanz des 9, Inf. Negts. Nr. 133, Geisler bes 12. Inf. Regts. Nr. 177, v. Heyniß des Garde- Reiter-Regts.,, Tröger des 2 Königin-Hus. Regts. Nr. 19, — zu Oberlts, Mönnihmeyer, Oberlt. der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, zum Hauptm, Schnelle, Lt. der Inf. 1. Aufgebois des Landw. Bezirks Pirna, unter Versezung zu den Landw. Jägern, Dr. Nuge, Lt. derx Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, — zu Oberlts., v. Broekere, Oberlt. ber Feld- Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Zittau, zum Hauptm., Dr. Kersten, Lt. der Feld-Art. 1. Aufgebots ves Landw. Bezirks Il Dresden, Dr. Grimm, Lt. der Feld-Art. 1. Aufgebots tes Landw. Bezirks Zwickau, — zu Oberlts. ; die Vize-Feldwebel bezw. Vize-Wachtmeister :
Die Lts. der Res.:
Dr. Henke
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“1 Gren. Reats DeA D.
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Zimmer, Pfeiffer des Landw. Bezirks 1 Dreöden, zu Lts. der |
Mes. des (1. Leib-) Gren. Regts. Nr. 100, Dr. Walter des Landw, Bezirks T Dresden, Schmidt des Landw. Bezirks Leipzig, — zu Lts. der Res. des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilbeïm, König von Preußen, Krauspe des Landw. Bezirks Pirna, zum Lt. der Res.
des 3. Inf. Regts. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, |!
Landmann des Landwehr-Bezirks Leipzia, zum Leutnant der Res. des 7. Inf. Regts. Prinz Georg Nr. 106, Günther des Landw. Bezirks T Dresde-, zum Lt, der Res. des 8. Inf. Negts. Prinz Johann Georg Nr. 107, Hally, Däweritz desfelten Landw. Bezirës, zu Lts. der Ref. des 9. Inf. Regts. Nr. 133, Dr. Krüger desselben Landw. Bezirks, Joseph des Landw. Bezirks Leipzig, — zu Lts, der Nes. des 10. Jaf. Regts. Ne. 134, Reinhardt des Landw. Bezirks 1 Dresden, Troiß\ch des Landw. Bezirks Leipzig, — zu Lts. der Res. des 11. Inf. Regts. N 139 Maeder des Landw. Bezirks 1] Dresden, zum Lk: [der Nes. des 12. Inf. Negts. Nr. 177, Hering des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Res. des 14. Inf. Regts. Nr. 179, Lohmeyer des Landw. Bezirks Freiberg, zum Lt. der Res. ves 1. Jäger-Bats. Nr. 12, Zeibig des Landw. Bezirks Pirna, zum Lt. der Res. des 1. Feld-Art. Regts. Nr. 12, Shmußler, Larraß des Landw. Be- zirks IT Dresdev, zu Lts. der Nes. des 2. Feld-Art. Regts. Nr. 28, Schmidt desselben Landw. Bezirks, zum Lt. der Res. des 3, Feld» Art. Regts. Nr. 32, Mörbiß, Roeßler, Säuberlic des Landw. ea T Dresden, zu Lts. der Landw. Juf. 1. Aufgebots, — be- ÖrTDerI. Im Sanitäts-Korps. 21. Oktober.
Assist. Arzt im 4. Inf. Regt. Nr. 103, zum Oberarzt, Dr. Braun, Oberarzt der Ref. des Landw. Bezirks Leipzig, ‘zum Stabsarzt, — befördert. Die Assist. Aerzte der Res.: Dr. Grimm, Dr. Schmidt, Dr. Geitner, Dr. Haad, Dr. Kneisel des Landw. Bezirks I[ Dresden, Dr. Bahr èes Landw. Bezirks Ziitau, Dr. Krahl des Landw. Bezirïs Baußen, Dr. Zimmermann des Landw. Bezirks Meißen, Dr. Böhmig, Dr. Froriep, Dr. Biese, Dr. Müller des Landro. Beziks Großenhain, Dr. Rein, Dr. Flemming, Dr. Teiche des Landw. Bezicks Pirna, Dr. Kunit, Dr. Bors mann, Dr. Bedcker, Dr. Stahr, Dr. Friedrich, Dr, Foerster, Dr. Bode, Dr, Grenser, Dr. Adam, Dr. Röver des Landw. Bezirks Leivzig, Dr. Lehmann, Dr. Langbein des Landw. Bezirls Wurzen, Dr. Endler des Landwehr - Bezirks I Chemniß, Dr. Claußnißer des Landwehr - Bezirls Anna- berg, Dr. Z\chodcke des Landwehr-Bezirks Schneeberg, Dr. Warneck, Dr. Gilmer, Dr. Hofmann des Landwehr-Bezirks Plauen; die Assist. Aerzte der Landw. 1. Aufgebois: Dr. Heyne des Landw. Bezirks Meißen, Dr. Bretshneider, Dr. Goldammer des Landw. Bezirks Leipzig, Dr. Naumann des Landw. Bezirks Döbeln, Dr. Linbner des Landw. Bezirks Zwickau, — zu Oberärzten befördert. Dr. Flat he, Stabsarzt der Nes. des Landw. Bezirks Letpzig, behufs Ueberjührung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubniß zum
Dr. Sandfkuhl,
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Tragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschrievenen Abzeichen der Abschied bewilligt.
XTIL. (Königlich Württembergishes) Armee-Korps.
Dfftziere, Fähnriche 2. Erneanungen, Befördes- rungen und Versezungen. Im aktiven Heere. 27. Oktober. y. Netdhardt, Gen. Lt. und Kommandant von Stuttgart, zum Vorstand des Dber-Rekrutierungsraths ernannt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 27. Ok- tober, y. Greiff, Gen. Lt. z. D., von der Stellung als Vorstand des Ober-Nekrutierungsraths enthoben. .
Im Sänitäts-Korps. Durch Verfügung des Korps- General-Arztes. 25. Oktober. Heßler, einjährig-freiwilliger Arzt vom Feld-Art. Regt. König Karl Nr. 13, mit Wirkung vom 1. d. M. ab zum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt und unter Versetzung in das 3. Feld-Art. Negt. Nr. 49 mit Wahr- nehmung etner offenen Assist. Arztstelle beauftragt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
27. Oktober. Krafft, Unter-Roßarzt der Res. vom Landw. Bezirk Ehingen, zum Roßarzt befördert. Banßhaf, Proviantamts- Aspir., zum Proviantamts-Assist. ernannt.
Kaiserliche Marine. i
Offiziere c. Stellenbeseßungen x. Villa Hügel, 24. Oktober. Schirmer, Kapitänlt. von der 1. Marine- Fnusp., zum Stabe S. M. Swhulshiffs „Mars“, Capelle, Perstius, Kapitän- leuts. vom Stabe S. M. Schulschiffs „Mars“, zur Verfügung des
Chefs der Marine-Station der Nordsce bezw. zur 1. Marine-Jnsp.,
Boedicker, Kapitänlt. von der Marine-Station der Ostsee, zum Stabe S. M. großen Kreuzers „Freya“, Herrklotsch, Kapitänlt. vom Stabe S. M. Linienschiffs „Katser Friedri 111“, zum Stabe S. M. Shulshiffs „Mars“, Engelhardt (Walter), Kapitänlt. vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Freya“, zum Stabe S. M. Linien- \chifs „Kaiser Friedri IIT.“, Detmling, Kapitänlt., bisher kom- mandiert zur Dienstleistung beim Reichs: Marinecamt, unter Aufhebung des Kommandos zur 2 Matrosen: Art. Abtheil, bis auf weiteres in dem Kommando zur Dienstleistung beim Neihs-Marineamt belassen, Kinel, Kapitänlt. von der Marine-Station der Nordsce, zur 2. Mas- trosen-Art. Abtheil, Barth, Marine-Stabs-Ingen.,, Geschwader- Ingen. beim Stabe des Kreuzer-Geshwaders, tritt zur Marine- Station der Ostsee, Schirnick, Marine-Stab8-Ingen. vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Fürst Bismarck“, tritt als Geshwader- Ingen. zum Stabe des Kreuzer-Geshwadecs, Wisselinck, Marine- Ober-Ingen. von der Marine-Station der Ostsee, zum Stabe S. M. großen Kreuzers „Fürst Bismark“. Hoffmann (Werner), Fähnr. zur See, das Zeugniß der Reife zum See-Offizier ertheilt.
Neues Palais, 29. Oktober. Ver|ezungen: von Wilhelms- haven nah Kiel: Hipper. Kapitänlt. vom Stabe S. M. Y:1:cht „Hokenzollern“, Berninghaus, Werner, Kavitänlts. vom Stabe S. M. Schulshiffs „Gneiscnau“, Richter (Frtiedrich), Oberlt. zur See, Flagglt. beim Stabe des 1. G?-shwaders, Zuckschwerdt, Dberlt.,, Striye, Prüfer, Marine-Ingeaieure vom Stabe S. M. Schulschiffs „Mars* bezw. „Charlotte“ und „Gneisenau“, — sämmtlich unter Belassung tin ihrem Zugehörigkeitsverhältniß zur Marine- Station der Nordsee; von Kiel nah Danzig: Paschen, Schwarßt- Top ff, Korv. Kapitäns, Kommandanten S. M. Küsten-Panzerschis „Hagen“ bezw. „Odin“, v. Manteuffel, Kapitänlt.,, Scchlicht, Dberlt. zur See, Noage, Marine-Ober-Ingen. vom Stabe S. M. Küsten-Panzerschiffs „Odin*“.
Neues Palais, 23. Okiober. Sch{chäfer, Korv. Kavitän vom Stabe der In|p. des Torpedowesens, für die Dauer der Erkrankung des Freg. Kapitäns Weber zur Dienstleistung beim Reichs-Marine- amt tommandiert.
Abschiedsbewilligungen. Neues Palais, 29. Oktober. Siegmund, Oberlt. zur See a. D., die Erlaubniß zum Tragen setner früheren Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen ertheilt.
Land- und Forstwirthschaft.
A
Ernte und Getreidehandel in Nußland.
Das Kaiserlie Konsulat in Helsingfors berichtet unter dem 25, v M. Folgendes:
Nach den zur Beröffentlihung gelangten, von Mitte September d. J. datierten Berichten, welche Nylands-Abo und Björneborçs und Wiborgs-Län betreffen, sowie nah den für die übrigen fünf Gou vernemexts bis zum 3. d. M. bet dem Landwirthshaftsamt etinge- gangenen Mittheilungen von Vertrauen8männexn ftellt ih die Ernte für den o Weizen in Nylands-Län theils gut, theils mittelmäßig, und in
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g 4 l L. ¿ allnonotnon kofrioNi- F hvrontd Ec Abo und Biörneborgs-Län im allgemeinen befriedigend, während diese
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Gesundheitswesen, Nachrichte: die
über
¡ die Ansicht au3zesprochen, daß bie Preissteigerung
M in den Gouvernements mit härterem Klima nicht angebaut worden ist. o DeiRoggen hat in Nylands-Län einen theils guten, theils mittleren,
“ in Abo und Björneborgs-Län einen im allgemeinen befriedigenden, und
in Wiborgs-Län, mit Ausnahme etner Gegend, wo er etwas unter Mittel bleibt, einen mittelmäßigen Ertrag ergeben, In Tavastehus-Län is das Ergebniß im allgemeinen gut, nur stellenweise mittelgut, in St. Michels-Län und in Kuopio-Län im allgemeinen mittelgut, aber n ersterem stellenweise darunter, in leßerem \tellen- weise besser, in Wasa-Län theils sehr gut, theils über mittelgut, in Ulcäâborgês:Län aber sehr ungleih, meist unter mittel, doch \trichweise au s{lecht, bis zu völliger Mißernte.
Die Noggen - Saaten standen in Tavastehus-Län theils mittel, gut, theils s{chwach, in St. Michels-Län theils gut, theils \{chwach, in Kuopio-Län im allgemeinen gut, in Wasa-Län mehr schwa, in Uleäborgs-Län im allgemeinen viel versprehend, do hat s in diefen Gouvernements vielfach mask (Wurm, Maden) gezetgt.
Das Frühlingssaatgetreide Gerste und Hafer hat in Nylands« Län eine theils gute, theils mittlere Ernte geliefert, in Âbo und Björneborgs-Län eine im allgemeinen befriedigende und in Wiborgs- Län meist eine mittelmäßige, aber im Distrikt von Sondayvala eine Ernte über Mittel. Jn Tavastehus-Län, St. Michels-Län und Wasa-Län war sie, mit Ausnahme einiger dur Frost geschädigter Stellen, gut oder mittelgut, in Uleäborgs-Län aber ist fast überall Mißwachs zu verzeihnen, während in Kuopio-Län die Gecfte im all- gemeinen cinen mebr als mittelguten Ertrag, der Hafer aber ein theils unter Mittel bleibendes, theils {chlechtes Ergebniß geliefert hat.
Im allgemeinen glaubt man mit den geernteten Quantitäten bis zur nächsten, Ernte auskommen zu können, fo namentlih in Nylands- Lun und Abo und Björneborgs- Län, aber abgesehen vielleiht von Wiborgs-Län, wo es an Saatgetreide fehlen foll.
Lage des Flahsmarktes in Rußland. Die „St. Petersburger Zeitung“ vom 19./6. Oktober d. F. bringt
na) der „Handel8- und Industrie-Zeitung“ folgende Mittheilung : Mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgen die Interessenten die Stimmung des Flahsmarktes. Jm Hinblick auf die enorme Preis- steigerung für Rohbaumwolle ist es verständlit), daß das Ausland der Lage der Flachémärkte Rußlands die größte Aufmerksamkeit zus wendet, Im Auslande befürchtet man allgemein eine Erböhung der
Flach8prei}e.
Wenn man berüdcksißtigt, daß die Flahsvorräthe im Frühling star? zufammengeschmolzea waren, so ift es leiht verständlih, mit welhem Interesse Nachrichten über die Flachgernte in Nußland ent- gegengeseßen wird. Wenn nun auch die Ergebnisse noch nit ganz flargestellt sind, so können die Spinner denno nicht die aus allen Flachébezirken einlaufenden Nachrichten über eine Mißernte in Flachs niht beaGten. Das Gegengewicht, -das früher Steigerung8gelüsten für Flachs cntgegengehalten wurde, die niedrigen Baumwollenpreise, ist in dieser Campagne unwirksam gewocden. Diese Konjunktur muß als die Rettung der Letnenindustrie betrachtet werden, denn im entgegen- geseßten Falle wäre si? gezwungen, entweder mit Verlust zu arbeiten odec die Produktion cinzushränken. Wie die Dinge jet liegen, wird die eventuelle Erhöhung der Flachspreise auf die Verbrauher von Leinenwaaren fallen, was um fo leiter mögli ist, als die Nachfrage nah diesen Waaren eine sehr rege ift.
Wenn auch auf diese Weise die Befürchtungen der Abnehmer unseres Flachses zum theil paralysiert werden, so wird doch vielfa unter dem Drucke der Umstände für die Leinenindufstrie verhänguißvoll? Folgen nah sih ziehen müsse.
_Unsere Händler tragea den Verhältnissen Rehnung und machen
große Anschaffungen, die sie mit Vortheil unterzubringen hoffen. Den größten Nußen aus der ungemein günstigen Situation werden natürliÞch die Händler ziehen, da dieselben die Lage besser überschauen und ausnußen können, als die Produ- zenten. Falls die Produzenten au geneigt fein sollten, eine reservierte Haltung einzunehmen, so wird ihnen das nur dann mögli sein, wenn sie ihren dringendsten Geldbedarf befriedigt haben. Auf den Märkten werden außergewöhnlih hohe Preise bewilligt, und zwar nit allein für Exportflahs, sondern au für Fla&s, der im Lande verarbeitet wird, da die hiesigen Fabriken ihre Vorräthe vollständig aufgebrauht haben. Von ausländishen Spinnereten find nur die deutschen gut versorgt.
Die Zukunft wird uns jedenfalls lehren, er auéländishen Spinner gereckchtfertigt sind.
Produzenten werden jedenfalls gut daran thun, wenn se die Markt- ge mit der größten Aufmerksamkeit beobachten, um ben arößten ußen aus einer sih darbietenden günstigen Konjunktur zu ztehen.
ä eine Höhe erreichen könne, die 0
ob die Befürchtungen Unsere Händler und
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Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln. Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande.
Oefterreich.
(. September,
Hôfe: Orte :
Orte: Zueder-Desterreich Nothlauf der Shweine 91 Schweinepest (Schweineseuhe) 3 t ; | Maul- und Klauenseuche Dher-Defterreih * | Rothlauf der S{weine S A HKothlauf der Schweine P j Nothlauf der Schweine Steiermark. .. E Nothlauf der Shweine j
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Schweinepest (Shweineseuche) Ernten Notblauf der Schweine a ¿
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Borarlberg Böhmen
Mähren
Schlesien Schweinepest (Schweineseuche) NRothlauf der Shweine . Schweinepest (Schweineseuche) Rothlauf der Schweine . Schweinepest (Schweineseuche)
Galizien
Bukowina
14, September. 21. September. 30, September. Zahl der verfeuten Höfe: Orte: l l lata ä ais T1 7) 81 47 82 4 ' 3 6 1 1
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5, September.
Komitate: Orte: Höfe: Maul- und Klauenseuche 1 2 3 | Rothlauf der Schweine 41 246 1208 43 Schweineseuze. . 61 1285 i 61
12, September.
Komitate: Orte: Höfe: Komitate: Orte: Höfe: 1 2 4 1 2 4
26, September. Komitate: Orte: Höfe: 1 2 4
189 829 1145 —
19, September. Zahl der verseuchten
907 918 49 1214 ac T
231 1060 42 1242 — 61
Schweigz.
9. September.
Kantone:
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Orte:
Kantone: 13
Ställe:
Orte: 53 10 34 8 19 8 34.
10.—16, Seytember. 17.—23, September. 24.—30, September. Maul- und Klauenseuche. Zahl der verseuhten und verdächtigen Orte: Ställe: Me Be Orte: Ställe: 1 l 9 5 9 2 l 9 Giitbea übte viekdiga R 1 2 — — — — Stäbchenrothlauf und Schweineseuce. Het rte:
Kantone: Orte: Kantone: Orte: Kantone:
Velgien. Maulseuche. i 1.—15, September. 16.—30. September. Zahl der verfeuchten Provinzen: Gemeinden: Ställe: Provinzen: Gemeinden: Ställe: 5 22 48 7 20 75,
Niederlanve,
September.
und Klauenseuche. |
Stückzahl bes Viekbs: 407
(T5 1 007
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Nordbrabant Gelderland Südholland , Nordholland 236 Seeland U L 380 Uteht 37 Friesland . 4 261 Oyeryssel . s 686 Groningen A 67
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Sch{wein Nordbrabant E : 73 Gelderland ¡ S a 29 Südholland . ; C : 44 Nordholland j A 14 Seeland Í h Z C L A j 263 Overyssel l s 1 Groningen ; L 10 Drenthe . E ads 6 Limburg D
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Handel und Gewerbe.
Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank wurden im Monat Oktober 1900 abgerechnet : gegen 2070784500 6 im September d. J., 2640 492 300 M im Oktober 1899, 2286270400 f im Oktober 1898, 2092564900 6 im Oftober 1897, 2074328000 6 im Oktober 1896, 2070126200 /( im Oltober 1895, 1 651 897 400 /6 im Oktober 1894 und 1516854100 M im Oktober 1893. — Seit 1. Januar 1900 bis Ende Oktober d. J. wurden 24 640 552700 A abgerechnet gegen 25 339 580 100 6 in demselben Zeitabschnitt des Vorjahres und 22980 753 000 S 1898.
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Nad ver enübersckcht der Neihs5k vem 31. Oftober 1900 betrug der sammte Kassenbeftand 800 718 000 (1899: 740 089 000, / 13or rjegenübe weniger 25 401 000 (1899: — ‘21 760 000, 1898: — 21 059 000) 46 Der Metallbestand von 766 566 000 (1899: 707618000, 1898: 728 185 000) A allein hat abgenommen um 2825 326 000 (1899; 22 286 000, 1898: 22740000) A Der Beftand an WecGïelin von 857275000 (1899: 992 024 000,
905 731 000) Æ einen Zugang um 28 871 000 -+ 833608000, 1898: —+ 28251000) A und d an Lombardforderunacen m 74 363 000 (1899 : 1898: 96964000) A einen fol ! 4 788 000 -{- 12 152 000, 1898: -- 11 174000) A Buff diefen beide: konten zusammen i also eine Vermt + 45 760 000, 1898: + 39 425 000) „6 exfolgt. Die Positton Zonstige Aktiva" weist eine Zunahme von 9 301 000 6 auf. Auf er Seite zeigt Betrag dec den Noten mit
792 000 (1899: 1221 153 000, 1898: 1211 318000) Æ der Borwoche gegenüber C Zufluß 46 297 000 (1899: —-
32 899 000) 6, und die fonstigen tägli
40 812 000, 1898: + ta 51 aben) mit 463 274 00
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Gewähr von Zollerlaß für die auf Beglei H e I abgefertigten, erweislih auf dem Transyor! dur) Zufal Grunde gegangenen Waaren. Gemäß ei allgemeizen Vet g des preußischen Finanz-Ministers vom 3. § tober d. I. bezieht die
timmung des § 48 Nes. 1 des Vereins- zollgesetes, wonach
Hoin
” G! L TOENA TACOT A t, LIS p 1 d ei :
ür die auf Begleitschein L abgefectigten, ecwetslih ° al g L FATT 4 V N An n Ot M v ar0 Ali
auf dem Transport durch Zufall zu Grunde gegangenen Waaren Zoll-
erlaß eintritt, au auf soldze Waaren, die nach der Gestellung bet |
dem Empfangsamt, aber vor der Schlußabfertigung zu Gruade ge- gangen find. (Zentralblatt der Preußischen Äbgaben-Geseßgebung 2c. vom 20, Oftobec 1900.) Kohlen- und Eisen-Industric Frankreihs im ersten Halbjahr 1900. Die Steinkohlen . stieg in Frankreih von 16 101 076 í im ersten Halbjahr 1899 auf 16 196 966 t in der ersten Hülfte des laufenden Jahres. t
Produktion von
Die SGesammtausbeute von Stein-
fohlen, Anthracitkohlen und Braunkohlen war im ersten Halbjahr 1900 !
um 146 099 & größer als in der erften Hälfte des vortgen Faßres. Die Produktion von Roheisen stieg von 1287 041 t im ersten Halbjahr 1899 auf 1 341988 t im gleihen Abscnitt des laufenden Jahres. Bet dem bearbeiteten Eisen zeigt sich eine geringe Abnahme; dagegen if die Produktion voyv Stahlwaaren in den Monaten FJa- nuar bis Juni 1900 auf 661 242 t angewaßsen von 629219 t im esten Halbjahr 1899. Allein die Fabrikation von Stahlschienen hat dabet um 18 105 6 zugenommen. (Tournal de Débats.)
Die französische Weizenernte im Jahre 1900.
Nach einer amtlichen VeröffentliGßung wird die 1900er Weizen- ernte Frankreichs auf 109 025 960 hl oder rund 38 000 000 Q uarters zu 480 Pfund geschäßt. Jn den letzten sieben Fahren betrug das Weizenland, der Ertrag und die Einfuhr von Weizen in Quarters von acht Bushel:
Einfuhr
500 000 815 000 10 784 000 503 000
Ackerland in Acres Ernte 16 900 000 38 000 000 17 300 000 45 720 000 17 400 000 45 500 000 16 460 000 30 200 000 } 17 180 000 43 000 000 19955 ¡ 17 500 000 42 300 000 1 345 000 B AS80000 42 950 000 2 659 000, (The Journal of Commerce and Commercial Bulletin.)
1900 1899 1898 1897 1896
Rußland.
Zollfreie Einfuhr von Lumpen für Papierfabriken Dur) Punkt 11 des Geseßes vom 21. Jult d. JI., betreffend die &r- höhung der Zölle des allgemeinen Zolltarifes für den europätschen Handel, ist Artikel 176 Punkt 1 Lits. a. des Zolltarifs in der Weise abgeändert worden, daß fortab nur noch die zur Papierfabrikation bestimmten Lumpen unter besonderen vom Finanz-Minister zu er- lassenden Bestimmungen zollfrei eingelassen werden follen, auf alle anderen, unter diese Tarifposition fallenden Lumpen dagegen ein Zoll von 3,90 Rbl. pro Pud zu entrichten ift.
2 637 186 900 M |
1898: 762 631 000) Æ, d. f. der Vorwothe gegenüber !
1898: j
78 946 000, | (1899: | 33 659 000 (1899; | der : n "2 | gesandt; immerhin stehen für den Export nah dem | Nußland - _Au | hauptsählich Weizen, zur Berfügung.
j durch
| welder
¡ Ausfuhr.
Mussisch-italienische Handelsbeziehungen.
Aus Rußland wurden nah Jialien im Jahre 1899 Waaren im Sefammtwerthe von 96 000 000 Lire ausgeführt gegen 188 000 000 Lire im Jahre 1898,
Der Hauptausfuhrartikel war im vergangenen Fahre Weizen, von welchem Produkt 1898 726 000 t im Werthe von 167 000 000 Lire, 1899 aber nur 419 000 t im Werthe von 80 000 000 Lire ausgeführt wurden. In gleihem Maße ist auch die ru si'che Zuckeransfuhr nah Itatien zurückgegangen. 1898 führte Jtalien aus Rußland 31 969 t Zucker im Werthe von 8951 000 Lire ein. im Jahre 1899 nur 11 239 t im Werthe von 3 147 000 Lire. Eine Zunahme roeift da- gegen die Ausfuhr von Petroleum und anderen Naphtavrodukten auf, bon denen Jtalten 1898 25440 t im Werthe von 4 833 000 Lire einfübrte, 1899 31 207 t im Werthe von 6 444 000 Lire.
Die russishe Einfuhr aus Italien ift von 10276 000 Lire im Jahre 1898 auf 13720 000 Lire im Jahre 1899 gestiegen. Der Hauvteinfubrartikel ist Olivenöl, wovon 5763 t im Werthe von 6 892 000 Lire eingingen. Schwefel wurde für 1250 000 Lire ein- geführt und Südfrüchte für 1 850 000 Lire
Q
Sibirien als Produktionsgebiet und Ausfuhrland
von Getreide.
In Sibirien begann sih sofort nah Eröffnung der großen fibirt- {en Eisenbahn ein recht lebhafter G?treidehandel zu entwideln ; schon im Jahre 1897 wurden auf der Eisenbahn gegen 15 Millionen Pud transportiert, im Jahre 1898 bereits 20 200 090 Pu1d und 1899 19 600 000 Pud. Diese großen Transporte sind roohl auch dadur verursacht worden, daß in den Erntejahren 1897 bis 1899 infolge der Mißerrte in Ungarn sowie infolge des fya isch-amerilanischen Krieges die Getreidepreise auf dem Weltmarkte sehr hoH standen.
Daß aber Sibirien im stande i, aus ta Zukunft größere Getreidemassen zur Versorgung des, Welimarktes abzugeben, zetgt ein Ueberblick über das Getreideareal und die Getreidearten dieses Landes in den leßten Jahren. Die Getreideflächen in den einzelnen Gouverne- ments und Gebieten Sibiriens, welch-: ihr Getreide zue Eisenbahn liefern, betrug (in 1000 Defsjätinen):
1896 1898 1899 1091 { 1186 EL3T7 122 58 120 225 Sou 1 1810 19 1466 1363 « Gebiet Semipalatinsk 149 139 104
im Gouvernement Tobolsk . „ Gebiet Akmolinsk «„ Gouvernement Tomsk
im Ganzen 2677 2808 2911 2829. Bon diesen Ausfaaifläh:n wurden geerntet (in Milltonen Pud): E GBohio Gebiet Gouv. ebiet
Gr 2. t Ser te Akmolins?k D
E Se usammen omst ; gu) Toms? yalatinsk
52 0 60 1115 76 6 6,3 “Uo: L [
Gouv Tobolsk
1896 48 4 189 45,8 1898 423 1899 63 :
608 5 3 3, } (1,6 3,4 E: Bevölkerung von 1 929 000 Einwohnern tim Gouverne-
ment Tomsk, 1438 000 Einwohnern im Gouvernernent Tobolsk? und
F
Bei ciner
| 679 000 im Gebiet Akmolinsk (nah der Volkszählung von 1897)
entfielen auf den Kopf der Bevölkerung in der angegebenea Zeit- periode ctwa 30 Pud Getreide durchschnitilich; nimmt man nun einen Konsum von etwa 20 Pud dur(schnittlich pro Kopf an, so bleibt ein Nest von über 40 Millionen Pud im Jahr für die Ausfuhr frei. Andererscits wird ein Theil dieses Restes an Hafer und Gerste im Gouvernement Perm für die Bedürfnisse der örtlißen Bergwerks- betriebe verbraut, ein Theil von Roggen und Weiz-n wird nad) den Gouvernements Irklutsk und Jenisseisk und in das Lena-Gebiet
europätschen Auslande noch über 30 Millionen Pud, Allerdings ift der angenommene Pro-Kopf-FKonsum von 20 Pud recht hoch gegriffen. Andererseits darf aber jür die Zukunft nicht außer Alt gelassen werden, daß durch die Uebersiedelungsbewegung Sibirien fährlich etwa 200 000 Personen zuwachsen und daß die Einwohner Sibirtens, da dieses in seinen Bodenverchbältnifsen so reiche Land keine Fabriken und gewerblichen Antialten besißt, die Bedarf an Arbeitern haben, \ich nur mit Land- wirthschaft besGäftigenu und ihren Ecwerb von Geldmittelz nuc im Verkauf von Getreide finden können.
1
Bermeidung einer U-dberfüllung der Märkte des europäischen
und na dem
Zur
Rußilands und der daltisch?2n Häfen mit sibirishem Getreide bat die | Negterung
bereits verschiedene Maßregeln ergriffen. Vor allem ift man bestrebt, dem FsibirisWen Getreide einen eigenen, selbftändigen Abfluß dur den Hafen von Archangel zu vers{afffen. Sofort nach der Eröffnung des vorab noch unregelmäßigen Verkehrs auf der Eisenbahn Pzerm—Koitas rovrde der Versuh gemacht, die Ausfuhr des sibirishen Getreides durch den Hafen von Archangel zu organi- siecen. Die erste Probe wurde im Oktober vorigen Jahres gemacht Abfertigung eines Damvpfers einer Rotterdamer Firma, zur Ecinnerung an dieses Ereigniß den Namen „Sibirien“ erhalten soll. Der Hafen von Archangel erwies sich hierbei als vollständig geeignet für die Ausfuhr, und ungeachtet der infolge isvaaikrieges und der Wirren in China cerheblich er- höhten Seefrahten während dec vorjährigen Navigationsperiode gelangten über Archangel gegen 3 Millionen Pud Getreide zur Schon mit den jeßt vorhandenen Transportmitteln ¿laubt man jährlich 16 Millionen Pud Getreide nah Archangel bringen zu können. Allerdings bedarf es hierzu bei der nur fünf- monatigen SHiffahrtszeit von Archangel einer besonders sorgfältigen Organijation, namentlih des Transports auf der Dorina von Kottas nach Archangel. Andererseits darf freilich niht außer Acht gelassen werden, daß nur Westsibirien, d. h. das Land von Tscheljabinsk bis zum Ob, fruchtbaren Boden hat, währead Oftsibirien, d. h. die Gouvernements Jenisseisk und Irkutsk, die Flußgebiete der Lena und Transbaikalien ver- möge threr Bodenbeschaffenbeit und ihrer klimatishen Verhältnisse nicht einmal im stande sind, die genügende Menge Getreide für die örtliche Be- völkerung zu produzieren. Infolge der spät eintretenden Fröste kommen hier Þeriodis) alle drei Jahre schwache Ernten, im Gouver- nement Jrkutsk und im Cranskaikalgebiet sogar volle Mißernten vor. Nach diesen Gegenden kann das Getreide aus dem reihen Altai- gebiet, d. h. von der Station Ob, geliefert werden, wobei dasselbe his Jrkuts? 1717 Werst, bis Tuhita 2453 Werst, bis Strjetensk 2813 Werst zu durchlaufen hat. Bei etroaigen Tariffeslseßungen muß daher auch auf die Bedürfaisse der Bevyölkerung dieser Ge- genden, sowie auf die Verpflegung der Truppen, die in Ofisibirien stattoniert sind, RüXsicht genommen werden. (Nach der Nuss. Handels- und Industrie-Zeitung )
T A
Die chemishe Industrie und der Drogenhandel in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Die chemische Industrie der Vereinigten Staaten nahm nach dem JIahresberiht des österrcihischen General-Konsulats in New York für 1899 an dem allgemeinen geschäftlichen Aufshwung dieses Landes theil und zetzte in fast allen ihren Zweigen eine gesteigerte Produktion und Nachfrage. Minder günstig fiel in manchen Branchzn der Fabrikationsgewinn aus, und einzelne Unternehmungen folien sogar mit verschwindend geringem Gewinn gearbeitet haben. E»3 wird dies dadur erklärt, taß sih die Erzeugung von Chemikalien in einem Uebergangsstadium befindet, in welchem die auf die älteren Fabrikaticnspro esse etingerihteten Unternehmungen einen harten Kampf gegen die Errungenschaften der neueren, rasche Verbreitung findenden elektrolytishen Methoden zu bestehen haben. Es ift zwar der Ausgang dieses Kampfes, der immerhin roch geraume Zeit in Anspruch nehmen mag, kaum zweifelhaft, aber die elefktro!yri!chen Prozesse sind noch keineswegs vollkommen; daher ift eine Kapital- anlage in elcktrolytts{ch arbeitenden Fabriken \tets noch dem Risiko unterworfen, taß koftspielige Veränderungen in kurzer Zeit er- forderlich werden können. Die Konkurrenz der Fabriken älteren und neueren Syftems hält Preise und Gewinne auf einem niedrigen
Niveau und wird diesen Einfluß ausüben, solange das Uébergangs- stadium andauert. Doch kann das abgelaufene Jahr in dieser Branche infofern als ein gutes bezeichnet werden, als die Nachfrage für die Produkte der chemischen Fndustrie größer war als je zuvor. Die nardamerikanisch? Produktion is in starkem Wachsthum be- griffen, und auch 1899 wurde eine Reihe neuer Fabriken dem Be- triebe übergeben. Die Preislage war im allgemeinen höher als im Jahr 1898.
Der Handel in Drogen hat gleihfalls auf ein seßr geschäfts- reihes Jahr zurückzublicken; die Umsäge waren belangreih:r als er- wartet wurde, und die Preise sind fast in allen Artikeln beträhtlih gesttegen. Während seit den Jahren 1892 und 1893 die Marktlage keine befriedigende Gestaltung anzunehmen vermochte, übertraf das Jahr 1899 thatsächlich jene gute Geshäftsperiode, und die erzielten Resultate sollen fogar selbst über die Ergebnisse der Kriegs- jahre hinausragen, in welchen Goldprämien und hohe Zollsäße die Preise für Drogen cmporgetrieben und eine lebhafte Spekulation ver» anlaßt hatten. Der Hauptfaktor des geschäftlichen Erfolgs im leßten Jahre ist jevdenfalls in der im ganzen Lande vorherrschenden Pro- sperität zu suŸhen, deren Einfluß sich dem Drogenhandel insofern mit- theilte, als bei gesteigerter Kaufkraft das Publikam mehr Geld für medizinishe Heilmittel auszugeben bereit ist und ih weniger auf Pausmittel und dergleichen verläßt. (Das Handels-Museum.)
Chile und Guatemala.
Handels-Schiffahrtsvertrag ¡wischen beiden Ländern. Dem chilenischen National-Kongreß liegt augenblicklich eia zwischen Chile und Guatemala am 20. Ayril d. F. vereinbacter Handels- und Schiffahrtsvertrag zur Bestätigung vor. Nah dem in „La Revista comercial* mitgetheilten Wortlaut sollen die Schiffe jedes der beiden Länder in den Häfen des anderen Landes als den Schiffen der Flagge des eßteren gleihgestellt angesehen werden, damit fie dieselben Er- leihterungen genteßen, die der nationalen Handelsmarine einge- räumt sind,
In den bevorrechteten Häfen Chiles sollen folgende guatemalishe Waaren frei von Einfuhrzoll eingehen: a. RNRohzucker; b. Kaffee; c. Tabak in Blättern, Strängen oder Nollen; d. Kautihuk (Wachs- tuh); o. vegetabilish? Farbstoff - Pcoduktè; f. Kakao; e. Reis: h. Indizo; i. Paraguay- Thee; j. meot¡nische Pflanzen.
In den bevorrehteten Häfen von Guatemala sollen folgende ilenische Waaren frei von Einfuhrzoll eingehen; Getreidz, einbegriffen Malz von Gerste, Kartoffeln und andere für dte Anfertigung von Stärke benußbare Wurzelknollen; gewöhnlihe Weine, womit die- jenigen gemeint find, deren Fakturenpreis den Werth von zehn Pence für das Liter nicht übersteigt; getrockaetes und gepreßtes Hzu; Kleie.
Das Mebl aus Chile wird bei der Einfuhr in Häfen von Guatemala 509% weniger als das anderer Länder zahlen.
In die bevorrehteten Häfen eines jeden der vertragschließenden Länder dürfen folgende Erzeugniss? des anderen Landes zollfrei für den Berbrauch eingeführt werden: a, Früchte und Gemüse, frisch, azetrocknaet oder în Konferven, einbegriffen, Nüsse, Hafselnüsse und Mandeln: b. Stein- und Braunkohle, Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Zinn und Zink, roh oder in Barren, und die hiervon gefertigten Gezenstände wie Schienen, Rohrleitungen 2c. 2c.; c. Käse, Butter, Milch in Kon- serven, Schinken, Würste, Geflügel und präservierte Seemuscheln ; d. Bauholz, einbegriffen gehobelte und genuthete Bretter; o. lebende Thiere.
__ In die festgeseßte Befreiung der vorstehenden Artikel von den Zollabgaben find die Lösch- und Lagergebühren nicht mit einbegriffen.
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Wirthschaftlihe Lage im westlihen Theil der argentinishen Provinz Entre Rios im Jahre 1899.
Im "westlihen Theile der Provinz Entre Rios wird besonders Landwirthschaft und Viehzucht betrieben. Die bauvtsählichsten Pro- dukte der Landwirth schaft bilden Weizen und Leinsaat, welche von den Plaßhändlern aufgekauft und an die großen Exportfirmen in Buenos Aires und in Rosario abgeseßt werden.
Die reihe Entwick-elung der Viehzucht hat die Saladero- Industrie nah sih gezogen, welhe im Jahre 1899 auf cin gutes Geschäft zurückblicken kann. Die großen Viehbestände ermöglichten im Jahre 1899 einen Viehankauf zu verhältnißmäßig billigen Pceisen, und für Häute, nah welchen von Europa aus eine lebhafte Nach- frage bestand, würden günstige Preise erzielt. In den Saladeros3 wurden im Jahre 1899 105 700 Stück Rindvieh geshlachtet. Der größte Theil des geshlahteren Vießs wurde zu Dörrfleifh verarbeitet, welches nach Brasilien unb Cuba ausgeführt wurde, während Fleishertrakt, Pepton und konserviertes Büchsenfleisch, wozu insgesammt 8 500000 kg verarbeitet wurden, die hauptsählichsten Ausfuhrartikel für Europa bildeten. Ausfahrzölle auf Dörrfleisch, &Fleishertrakt und Hörner werden nicht erhoben, während auf dzn Nebenprodukien der Saladeros, wie Talg u. \#, w, ein geringer Aus- fuhrzoll ruht. Da au die zum Betrieb der Saladecros erforderlichen Maschinen und das Verpackungsmaterial zollfcei eingelassen werden, so erwähst der Saladero-Industrie aus diesen Maßnahmen eine wesentlihe Förderung.
Einen wichtigen Industriezwzig der Provinz bildet au die Berarbeitung des rothen Quebracho holzes, welches für die Gerberei einen werthvollen Gerbstoff liefe.t. Seit einigen Jahren hat eine deutshe Firma eine Fabrik angelegt, w:lhe aus Quebra&oholz Grtraît anfertiat. Im Jahre 1899 wurden in dieser Fabrik 22 900 Tonnen Quebrachoholz verarbeitet und 2200 Tonnen Extrakt hergestellt, wovoa zwei Drittel naß Europa und ein Drittel zum tgeil nah den Vereinigten Staaten von Amerika und nah Brasilien ausgeführt, zum theil auch im Inlande azfgebraucht wurden. (Nach einem Bericht des Kaiserlihen Vize-Konsuls in Santa Elena.)
Kautschuk und Guttaperha in Niederländish-Indien.
Von dem Vorsteher des Kultur-Gartens Tjikeumeuh bei Buiten- ¿org auf Java ift eine Druckschrift über Kautshuck Uünd Guttavercha ia Niederländisch-Indien veröffentliht worden. Ja dieser Schrift werden das Vorkommen, die Eigenschaften und die Gewinnungs- und Bereitungsmethoden des Kautsuck und Guttapercha behandelt. Der Verfasser dieser Schrift, Dr. P. van Romburgh, befindet si z. Z. auf Urlaub in Europa, so daß Fateressenten mit ibm eventuell persönlich in Verbindung treten können. Seine Adresse könnte beim Kolonial- Ministerium im Haag in Erfahrung gebraht werden. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General-Konsulats in Batavia.)
Gunrtaperha-Industrie in Niederländisch-Ofstindien.
Die steigende Nachfrage nah Guttaperha hat die Aufmerksam- keit auf die Gewinnung dieses wihtigen Produktes von Faya und einigen der benachbarten Inseln gelenkt. Wenn erft die ver!chiedenen jeßt. projektierten Kabellinien ausgeführt werden, wird die Nachfrage noch mehr steigen. Die wild wachsenden Bäume vermögen den Berarf nit mehr zu deen, uvd die vorhandenzn Vorräthe werden bald erschöpft sein, so lange nit hinreihend große Guttapercha- Plantagen angelegt sind. Um mehr Guttapercha auf den Markt zu bringen, hat man auch den Saft aus den Blättern des Guttapercha- baumes verarbeitet, und dieses Verfahren ift zu etnem wichtigen Zweig der Industrie geworden. Zur Entwickelung desselben hat sich in Batavia eine Gesellschaft gebildet, nah dem Muster der Borneo- Guttaperha-Gesellschaft, mit cinem Kapital von 500000 Gulden. Diese Gesellichaft beabsidtigt cine Guttaperha-Fabrik in Meliouw am Kapoeas- Flusse im Westen von Niederländish- Borneo anzukaufen und zu betreiben. Die Fabrik hat eine Einrichtung zur Gewinnung von Guttapercha aus fri}jchen Blättern nah einem von Franzosen er- fundenen Verfahren. Die Fabrik hat 36 000 Gulden gekostet. Man nimmt an, daß das im Anfang erforderlihe Betriebskapital den Betrag von 50 000 Gulden nicht übersteigen wird.
(The Board of Trade Journal.)