1900 / 264 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 05 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Bemerkungen. Die verkaufte Men é wid auf volle Do) Gin liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeu

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Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle

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Mark abgerundet mitgetheilt. 1 er betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den

15,69 16,92

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10,67 12,00 12,37 15 25 16,85

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12,26 | 13,00 |

14,80 14,33 13,00

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13:18 13,30 12,49 12,50 13,60

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13,43 13,53 13,75 13,48 15,29 11,85

13,57

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundete eßten sechs Spalten, daß entsprechender

Literatur.

Unter dem Titel „Jn den Wildnissen Afrikas und Asiens“ hot im Verlage von Paul Parey in Berlin SW. (Hede- mannstraße 10) ein illuftrtertes Lieferungöwerk zu ersheinen begonnen, in welhem der frühere Gouverneur von Deutsch - Ostafrika, Major Dr. von Wissmann, seine Jagderlebnisse in den genannten heiden MWelttheilen beschreibt. Die vorliegende erste Lieferung läßt

| nah Inhalt und bildlichem Schmuck ein nicht nur für den Jäzer, sondern | qu für den Thierfreund äußerst anregendes und interessantes Bu

erwarten. Die ersten Kapitel shildern die Jagden des Verfassers auf Flußpferde, Leoparden und Giraffen und sind von dem Thiermaler M, Kuhnert in künstlerisch vollendeter Weise illustriert. Das in eder Beziehung vornehm ausgestattete Werk, auf das wir nach seiner Pollendung noch näher zurückzukommen gedenken, wird 10 Lieferungen in Großquart-Format zum Preise von je 2 4 60 S umfassen, mit 98 Tafeln und 45 Textbildern geschmüdckt sein und noch vor Weih- naten zum Abschluß gelangen.

China und die Chinesen. Auf Grund eines zwanzig- jährigen Aufenthalts geschildert von B. Navarra. Vollständig in

Ì 20 Lieferungen. Mit zablreihen Bildertafeln nach Photographien,

carakteriftischen Federzeihnungen, sowte vielfarbigen Kunstbeilagen

| na dinesishen Originalen. Preis jeder Lieferung 60 &§. Verlag

von Max Nößler in Bremen. Gbenso wie die bereits erwähnten

| beiden ersten Hefte des genannten Lieferungswerks bekunden au die inzwischen erschienenen Hefte 3 bis 5 die Tendenz,

in allgemein verständliher Weise und anshauli klarer Sprache die chinesischen Verhältnisse, Sitten und Gebräuche zu s{ildern und dadur einen zeitgemäßen Beitrag zu der Chinaliteratur zu bieten, sodaß man mit Interesse den folgenden Lieferungen entgegen- ehen kann.

leb Geflügelte Worte. Der Zitatenshay des deutshen Volkes. Von Georg Büchmann. 20. vermebrte und verbefserte

j Auflage. Preis geb. 6 4 50 F. Berlin, Verlag der Haude u.

Spener’ [hen Buchhandlung (F. Weioling). Die soeben ersdienene, von dem Ober-Bibliothekar an der Berliner Königlichen Bibliothek Dr. Eduard JFppel bearbeitete 20. Auflage dieses weitverbreiteten deutschen Zitaten- dudes stellt H mit ihren zahlreihen Vermehrungen und Ver- besserungen des Inhalts wie jede ihrer Vorgängerinnen als ein fast neues Buch dar. Der Reiz und die Gewandtheit der Darstellung lassen es nicht nur als ein Nalhschlagewerk, sondern als einen genußreichen Leseftof erscheinen. Zur Bereicherung dieses Schaßes an „geflügelten Worten“ haben auch viele bedeutende Mäuner der neuesten Zeit beigetragen, deren aktuelle Aussprüche in sorgfältiger Auswahl in der vorliegenden Neuausgabe Aufnahm@® gefunden haben, sodaß jeßt 3000 Zitate aller Zeiten und Völker darin ent- halten sind und der Leser in vorkommenden Fällen kaum ver eblich nah einem possenten Kernspruh, einer zutreffenden Lebenswahrheit, einem altbewährten Raths&lag oder einer unwiderleglihen Sentenz suchen wtrd. Das Buch wird daher auch fernerhin etnen bevorzugten Play in jeder Hausbibltiothek behaupten. E

Die Sieges- Allee. Amtlicher Führer durch die Stand- bildergruppen, Herau3gegeben auf Veranlaffung des Kösniglichen UÜnterrihts-Ministeriums. Verlag von Martin Vldenbourg, Berlin. (Preis 50 §) Mit der Zusammenstellung der den geschichtlichen Erläuterungen zu Grunde liegenden biographishen Daten dieses unlängst bereits an anderer Stelle erwähnten Werks ift, wie wir dem Vorwort des- selben entnehmen, der General-Direktor der Staats-Archive Dr. Koser beauftragt worden, und unter seiner Mitwirkung hat Professor Dr. Stern- feld den Text geschrieben, der auf 34 Seiten einen Ueberblick über bte wichtigsten ges\chihtlichen Begebenheiten aus bem Leben der dar- gestellten Herrsher und Zeitgenossen giebt, während Professor E. Doepler für den in Farbendruck ausgeführten Umschlag eîne charakteristishe Titelzeihnung geliefert hai. Das Buch zeigt in seinem reihen Illustrations\{mudck, bestehend aus einem Situations- plan, 5 ganzseitigen und 88 größeren und kleineren Textabbildungen nach wohlgelungenen photographischen Aufnahmen, nicht nur die bereits enthüllten, sondern au die Herrscherfiguren der noch aufzu- ftellenden Gruppen und bildet daher etnen werthvollen Führer durch die ein Spiegelbild der ruhmvollen brandenburgisch - preußischen Geschichte von der Begründung der Mark bis zur Wiederaufrt{tung des Deutschen Reichs darstellende Denkmälerstraße.

Der Lotse. Hamburgische Wochenschrift für deutsche Kultur, redigiert von C. Mönckeberg und Dr. S. Helkscher. I. Jahr- gang, Heft 3 bis 5. Verlag von Alfred Janssen in Hamburg. Bezugspreis vierteljäbrlih 5 #4 Mit einem dritten Kapitel seßt Professor Gustav Shmoller in Heft 3 seine Studie über das „Wesen der wirthschaftlihen Konkurrenz“ fort. In anregender Form und Gedankenfolge wird in dem Aufsaÿ „Charakterkunst“ von dem Hara- burgishen Maler Momme Nissen darauf hingewiesen, wie die eht- germanishen Künstler Niederdeutshlands ihr Vorbild und Jdeal bei den drei großen Kunstcharakteren dec Gegenwart: Bôöcklin, Thoma, Leibl suchen sollten, weil sie sch mit ihren natürlichen _An- lagen zu diesen gesunden Meistern hingezogen' fühlen müssen, wöhrend sie ich zu der modernen Decadence der Pariser Maler im Grunde thres Wesens antipodisch verhalten. In einem langen, frishen und farbenreihen Gedicht „Heißer Sommertag auf dem Außendeich* zeigt sh Detlev von Liltencron auf seiner alten Höhe. Er träumt sich, auf dem Deiche vom Westwind eingelullt, auf eine thüringische Reise zurück, kommt nah Weimar und wendet ih, nah- dem er durÞ die Vision Goethe's beglückt worden i, in ernsten, \{önen Strophen an den unglücklihen Niepsche. Siegfried Heckscher bespriht das Buch des Professors Georg Adler „Geschichte des Sozialis- mus und Kommunismus“, „Ein Patriot“ läßt sih über die deutsche Kolonial politik vernehmen ; aus feiner sachlich begründeten, klaren Dar- stellung unseres Kolonialwesens spricht ein genauer Kenner dieses Gebiets, der aus nächster Nähe tiefe Einblicke in alle Kolonialfragen gethan bat. Das 4. Heft eröffnet der bekannte Berliner Astronom, Profeffor Wilhelm Foerster mit einem Artikel über „Hochschulpädagogik. Gr sucht die Reformbedürftigkeit aller Hochschulen nachzuweisen und stellt dem wissenschaftlih und künstlerisch {ih immer energischer entwickelnden Pan die Aufgabe, den Typus der modernen Hochschule zu schaffen.

ann folgt eine fkraftvolle friesishe Ballade von Otto Ernft, in ferm und Inhalt gleich packend. Ein viertes Kapitel bringt das nde der eingehenden Üntersuhung über das „Wesen der wirth- schaftlicen Konkurrenz“ von Professor Gustav Schmoller. Hteran reiht fi „England lovable and paintable“, ein Vortrag, den Professor Hubert von Herkomer am 1. Oktober 1900 vor den Mit- gliedern des Hamburger Kunstvereins gehalten hat, und der Rüdkblide auf die Geschichte der englishen Malerei enthält. Herkomer schil»ert den \{ädlichen Einfluß der Pariser Kunst auf die englishen Maler und behauptet, diese köanten ihr Vaterland nur noch mit französishen Augen ansehen und seien blind geworden gegen den berzgewinnenden Liebreiz, die „lovableness“ der englischen Landschaft. In einer bemerkenswerthen Abhandlung über die „Kleinhandels- fammer* befaßt sch der Haniburgishe Rechtsanwalt Dr. W. Mannhardt mit dem interessanten Versuche dèr Schaffung einer amt- lien Interessenvertretung für den Kleinhandel, mit dem Hamburg alen anderen deutshen Staaten vorangehen will. Mit dem lezten Beitrage des vierten Hefts beginnt Carl Mönckeberg eine Artikelserie über „Hamburgishes Theater“ und prüft sorgfältig Otto Ernust's im neuen Deutschen Schauspielhause erfolgreich auf- geführte deutshe Komödie „Jugend von heute“. Das 9. Heft be- ginnt mit Geert Seelig's Schilderung der „Juli- Revolution in amburg“, in welher nachgewiesen wird, daß in Hamburg der lusbruh des Tumults durh fast lächerlihe und gering- fügige Umstände veranlaßt wurde. Der Oresdener Professor Karl Woermann, ein geborener Hamburger, fteuert drei »Seegesänge®“ bei. In dem eisten Theil einer längeren Bes trahtung „Großstadt-Grün®" spriht der Wiener Camillo Sitte besonders über das Motiv des Ginzelbaums und der kleinen Gruppe von Baum und Strauchwerk und über seine Verwendung bei Städte- anlagen und klagt darüber, „daß die moderne Welt es bôhftens bis zur niederen Stufe des Malerishen im Städtebau zu bringen wagt, aber die höhere Stufe der Poesie des Städtebaues für unerreihbar

hält." Von Mathilde Mann ift eine zart-webmüthige Herbstitimmung „Sounenblumen“ aus dem Dänischen des Th. P, Krag überseßt. Dann folgt ein mit genauer Kenntniß dec Verhältnisse ges{hriebener Aufsaß „Pro Finlandia“ von dem Kieler Landesrath P. Chr. Hansen. Den Schluß bildet Lothar von Kunowki's begeifterte Verherrlichung der überall künstlerisch “uer 2e ausglei@?nden, heilenden Natur, an deren Walten der Mensch, selbst ein Stück Natur, sih bei seinen Bauten ein Beispiel nehmen soll. Der Titel lautet: „Natur und Mensch als Weltbildner“.

Laud- und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Ungarn.

_ Wie der „Wiener Ztg.“ aus Budapest telegraphisch gemeldet wird, konnten in der zweiten Oktoberhälste infolge der wiederholten und auzgiebigen Negenfälle in einem großen Theile des Landes die Anbau- Arbeiten mit voller Kraft aufgenommen und größtentheils beendet werden. Aus mehreren Gegenden fiad Berichte über dur Feldmäuse verursahten Schaden eingelaufen. Der Anbau des Wintergetreides |[hreitet infolge des regnerischen Weiters rüstig vorwärts, und die keimende Saat hat si zumeist erholt; in manchen Gegenden aber ist die Saat wegen des Regenmangels av jet noch niht emporgekeimt. Die Rapsfaaten gingen wegen des trockenen Wetters und infolge Raupenschadens zumeist zu Grunde und mußten umgeack2rt werden.

(Aus den vom Auswärtigen Amt mitgetheilten Berichten der deutschen land» und forstwirthschaftlihen Sachverftändigen im Auslande.)

Die rumänische Ansiedlungs8geseßgebung. (Nach dem Bericht des landwirtbschaftlichen Sachverständigen.)

Bei unseren heutigen Bestreoungen der Bauernarsiedelung in ben Ostprovinzen wird es interessant sein, einen Vergleich mit den ähn- lihen rumänishen Maßnahmen zu ziehen. Während bei uns die An- sedelungen auf dem Ankauf von Privatgütern beruhen, gelang es in Rumänien dem Minister Carp nicht, diesen Plan durchzuführen, hauptsählißH wohl aus finanziellen Gründen. Vie rumänisch?: Be- fledelung gipfelt vielmehr in der Auftheilung von Staatsländerei.

Der erste Schritt dazu war das Gese von 1864. Nach diesem Geseß waren zum Erwerb von kleinen Landstücken aus Staats- ländereien berechtigt: 1) die Jungverheiratheten (Ins\suratzeï), 2) die- jenigen ehemaligen Frohnbauern, für deren Vbfindung die zur Ver- theilung gelangenden zwei Drittel des herrschaftlichen Gutes nicht mehr hinreihten, 3) diejenigen nichthörigen Dorfinsassen, welhe nur Haus und Garten im Dorfe besaßen, 4) diejenigen Dorfbewohner, welche im Jahre 1864 Militärdienst leisteten.

Troy vieler Unregelmäßigkeiten bei der Durhführung dieses Gesezes wurden auf seiner Grundlage do annähernd 48 400 Familien mit 238 400 ha Land angesiedelt, und zwar erhielten die meisten 5—ß8 ha. Aus finanziellen Gründen verkaufte man von 1868 ab auch Staatsgüter im Ganzen; doch nahmen die Staatsländereten ins folge dessen derart ab, daß dieser Verkauf bereits von 1871 bis 1873 und sodann von 1889 ab wteder aufgegeben wurde. Das mittler- weile zusammengeschrumpfte Staatsland versuhte der bekannte Minifter C2rp (1891/95) durch Ankauf von Prtoatländereien wieder zu vergrößern. Doch gelang es ihm nicht, die Genehmigung für diesen Plan zu erhalten. Jmmerhin sehte er 1889 ein Gefeß dur, das einen wesentlichen Fortschritt in der inneren Kolonisation Ru- mäniens bedeutet. Dessen Hauptbestimmungen find die folgenden:

1) Alle Staatsgüter dürfen von nun an ausfchließlich an wirkli aderbautreibende Bauern rumänisher Nationalität verkauft werden. 9) Der Verkauf der Staatsländereien findet nur in Theilftücken von jez 5, 10 oder 25 ha ftatt. 3) Die Käufer der 5 ha-Theilstücke müssen im Laufe von 3 Jahren auf ihr neues Anwesen übersiedeln, 4) Wer den Bauern Versprehungen macht, durch seinen Ginfl ß die Vertheilung von Land an fie “zu erwirken, wird als Be- trüger bestraft. 5) Der unrechimäßige Erwerb von Staatsland, sowie die Mithilfe dazu, wird unter Strafe geftellt. 6) Um den Bauern deu Landerwerb, Anschaffung von Geräthschaften und Vieh, sowie den Bau eiacs Hauses zu ermöglichen, hatte eine vom Staate gegründete Geldanftali den Bauern gegen Zinfea 600 Fr. (480 6) lethweise vorzustrecken. Dieser Betrag wurde im Jahre 1892 auf 700 Fr. (560 A) erhöht. 7) Der Kaufschilling i| in 36 Jahres- theilbeträgen zu entrichten; eine Anzahlung wurde bet den 5 ha. Theil- tücken niht verlangt. 8) Leßtere kleinen Theilstücke dürfen in den 30 Fahren nah ihrem Erwerb nicht weiter veräußert werden.

Auf Grund dieses Gesetzes wurden in den Jabren 1891 bis 1896 verkauft: 72754 Betriebe von b ha mit zusammen 364 420 ha für 132 972 652 Fr. und 1536 Betriebe von je 10 oder 25 ha mit 90 842 ha für 14387 679 Fr. Die Besicdelung war am stärksten in den Donaubezirkca. :

Bei der Ausführung dieses Gesetzes stellten ih wieder mancherlei Mißstände heraus. Vie pon Carp gegründeten „Musterdörfer" wurden infolge von Bestechlichkeit der tehnishen und Verwaltungs- beamten nihts weniger al? solche. Manche zerfallene Musterhäuser maten heute einen troftlosen Eindruck. Immerhin hat dieses Geseß bereits sehr viel Gutes gewirkt. Da 189% die Staatsländereien bereits auf 400 000 hs verringert waren, wurde dur ein Zusaßgeseß Palladi der Verkauf von ‘größeren Betrieben, 10—25 ha, ganz ein- gestellt. Auh wurden die Zahlungsbedingungen noch günstiger ge- staltet, Heute siad etwa nunmehr 250—300 000 ha Staats[and vorbanden, während noch eine recht große Zzhl von Bauern der Ansiedelung harrt. Um noch ausgedehnter anfiedeln zu föanen, hatte man in letzter Zeit die Errichtung etner Ruralkasse nah dem Mufter etwa der preußi]chen Rentengutsbildung in Aussiht genomnmea. _Man mußte jedoch davon Abstand nehmen, da die Bevölkerung Rumänitens noch nit so entwickelt ist, um folche Einrichtungen mit Nußen ver- werthen zu können. Jedenfalls darf man aber {hon heute fagen, daß dieses Ansiedelungsgeseyß zur Feftigung der ländlihen Verhältnisse und damit des ganzen rumänishen Staats außerordentli piel

beigetragen hat.

Die Nährftoffe in den für Kaffeebau geeigneten Böden Mexikos sind, wie ein Reisebericht des landwirthschafilihen Sachverständigen für Mittel- und Süd-Amerika erkennen läßt, in den einzelnen Provinzen sehr verschieden. In Juquila, der ertrazärmsten Kaffee- provinz, wo ein deutscher Kaffeepflanzer Bodenproben seiner Pflanzung hat untersuchen lassen, sind die einzelzen Nähritcffe nur séhr \chwach vertreten, am besten noch das Kali, defsen Eoöcthstbetrag 065 %%o ift. An Phosphorsäure kommt böchftens ein Gebalt von 006 9/6 vor, an Stickitoff nur selten über 0,1%. Freilich ift zu berücksichtigen, daß, weit mehr als der Nährstoffgehalt, die Beschattung, Befeuchtung und andere physikalishe Verhältnisse von Einfluß sind. In Pochutla ift der Boden verwitterter, tiefgründiger und nährcftoffreiher; etne Boden- probe, die etner deutshen Pflanzung entnommen wurde, wies 0,12 %% Phosphorsäure und 0,2% Kali auf. Etwas befsere SVelände- und Regenverhältnisse kommen hinzu, um hier die höheren Erträge an Kaffee zu begründen. Noch günstiger gestaltet Ah der Kaffeebau in Soconusco, dessen Bodenreihthum aus folgendem Analysenergebniß ersichtlich ist : Humus 9 9/0, Phosphorsäure 0,32, Kali 0,35, Kalk 0,29. Ein ee E erti A e dazu bei, die Erträge dieser rovinz außerordentl oh zu gesialten. Î Y Eine Eigenthümlichkeit der tropischen Landwirtbschaft für viele Kulturen sind die fogenannten Schattenbäume. Soweit die Pflanzen nicht dur ihren Standort an ih genügend vor den Sonnenstrahlen geshüßt find, ift man auÿ tin Mexiko genöthiat, solhe Schattenbäume anzulegen. Nach dem Bericht des landwirth- \chaftlihen Sachverständigen is das für Kaffeepfl 1nzungen besonders in den regenlosen Gebieten, wie der pacifishen Seite des Staates

Oaxaca, erforderlih, um ben der Morgensonne ausgesegten Feldern den zu ihrer Entwickelung nöthigen Morgenthau zu sichern.

Als Schhattenbaum zwischen den Kaffecpflanzen if in Pochuila am beliebtesten eine aus Guatemala eingeführte Hülsenfruht guajiniquil, mit bober, breiter Krone und zartem Laubwerk. Aud) von Waldb umen [äßt man bei Neuanlage von Pflanzungen manchma anae als Schattenbäume bestehen. ndere S{hattenpflanzen find ¿. B. die Banane und die Rizinusstaude. Jn JIuquilla cine der Hauptursahen für die {chlechten Erträge der Mangel an Schattenbäumen , die bei dem mangelhasten Regenfall zur Bewahrung der Bodenfeuchtigkeit schr uühen, andererseits in fteilem Gelände die Abshwemmungen guten Bodens durch heftige Regengüfsse mildern würden. In Soconusco werden Schzttenbäume nur unter- halb einer Höhenlage von 900 m gepflanzt. Abgesehen von zu ftarker Beschattung, die in diesem Staate hie und da zu bemerken ift, hat man festgest-Ut, daß auch in höheren Lagen die Beschattung einen woblthätigen Einfluß ausübt. Wenn auch die Ernten geringer sind, so sind doh die Bohnen größer; auch haben die beshatteten Kaffece- bäume eine längere Lebenödauer.

Die deutschen Kaffeepflanzungen in Mexiko zeugen gegenüber der im allgemeinen weniger günftigen Entwickelung von einem angemessenen Fortschritt ; deutishe Pflanzer sind es in erster Linie gewesen, die der Armuth des Bodens durh eine künstliche Düngung aufzuhelfen bestrebt waren. Um Versuche mit Handels- düngec einleiten zu können, hat ein deutscher Pflanzer in Juquila Bodeuproben an die Firma Albert in Bieberih eingesandt, woraus der außero! dentlih niedrige Gehalt an Bodennährftoffen erkennbar wurde. Auch beabsichigt der deutshe Konsul in Oaxaca, der in der Gegend von Juquila mehrere Kaffeepflanzungen besißt, auf größeren Strecken Düngungsversuhe mit den fkonzentrierten Albert’chen Düngungs- mitteln (Marken PN, PK und PKN) anzustellen. Bet der mangel- haften Verwitterung des Grundgesteins wird eine solche Düngung vor allem dur Anwendung von frishem Stallmist unterstüßt werden müssen, der, nebst einer Beigabe von Kalk, dur chemische und bakterishe Vorgänge eine bessere Aufshließung der Nährftoffe herbet- führen wird. Freilih würde {ih etne Stallmift liefernde, intensive Viehwirthschaft kaum lohnen und daher nur der Mist der Lastthiere zur Berfügung stehen, um alljährlich eine Strecke Landes zu düngen. Auch ließe sich durch Behandlung des Unkcauts und Laubes mit Erde und Kalk ein Material berstellen, das die Thätigkeit der Boden- bakterien begünstigen würde.

Die Arbeiterverhältnisse in Mexiko.

Ganz ähnliche Arbeiterverhältnifse wie bei uns {einen auch in Mexiko zu herrschen; darüber berihtet der landwirthschaftlihe Sach- verständige für Mittel- und Süd-Amerika, wie folgt:

Allgemein sind die Klagen der überwiegend aus Deutschen be- stehenden Kaffeepflanzer in Soconusco in Mexiko über die schle{chteu Arbeiterverhältnisse. Die Anzahl der seßhaften Arbeiterfamilien ist auf den Pflanzungen sehr gering. Ste beträgt beisptel8weise 40 auf einer Pflanzung mit 170 ha Kaffeeland, dagegen 50 auf einer um F fieineren Pflanzung, die für die Erntezeit noch 200 Leute und für die Reinigung noch 30 bis 40 Leute mehr beschäftigt. Diese sogenannten colonos erbalten soviel Land zum Bebauen (40—60 a), daß sie thren Bedarf an Mais, Bohnen und Kürbissen durchaus decken können, und find dafür das ganze Jahr über zur Arbeit verpflichtet.

Weitaus der größte Theil der Arbeiter auf den Dage von Soconusco besteht aus Wanderarbeitern. Um diese anzuwerben und zu überwachen, wird ein habilitador mit einem bis zwei Gehilfen gehalten. Die Wanderarbeiter kommen in der Regel mit ihren Familien auf die Pflanzungen.

Seine Bedürfnisse deckt der Arbeiter durch Entnahme auf Borg, wobei er ets etwas mehr oder mindestens ebensoviel entnimmt, als er an Lohn verdient. Da er nun aber bei der Abrehnung unbedingt auch etwas baares Geld in die Hand bekommen will, so sieht sih der Herr genöthigt, bei jeder Abrehnung dem Arbeiter eine baare Zus gabe zu gewähren, die den ihm s{hon vorher gegebenen Vorshuß jedesmal um etwas erhöht. Ihr an und für st\ch freilich sehr geringer Lohn \tellt nur das Verdienst für eine beftimmte Mindeftleistung dar. Ein darüber binausgehendes Tagewerk wird entsprehend höher gelohnt. Doch machen die Arbeiter nur selten von dieser Vergünstigung Gebrauh. Nur in der Erntezeit werden sie ge- zwungen, den ganzen Tag zu arbeiten, aber je nach der Menge der gepflückten Früchte bezahlt. Tüchtige Arbeiter sollen dann allerdings mit Hilfe der Frau und Kinder bis zu 6 A am Tag verdienen. Das Vorschußsystem wirkt hier um fo shädliher, als dem Pflanzer hier nit, wie cs in Guatemala der Fall ist, geseßliche Machtmittel zur Zurückführung entlaufener Arbeiter zur Verfügung stehen. Die das dur verursachten Verluste sind sehr bedeutend.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten unnd Absperruugs- Maßregeln.

Nachweisung

über den Stand von Thierseuchen im Deutschen Reih am 31. Oktober 1900.

{Nach den Berichten der beamteten Thierärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)

Nachstehend find die Namen derjenigen Kreise (Amts- 2c. Bezirke) verzeichnet, in welhen Roß, Maul- und Klauenseuche, Luagenseuche oder Schweineseuche (einschl. Schweinepest) am 31. Oktober herrshten. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte sind leßtere in Klam- mern bei jedem Kreise vermerkt; sie umfassen alle wegen vorhandener Seuchenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdahts gesperrten Ge- hôfte, in t: die Seuche nah den geltenden Vorschriften noch nit für erloshen erklärt werden konnte.

Not (Œurm).

Preußen. Neg.-Bez. Gumbinnen: Ragnit 2 (2), Olehko 1 (1). Reg.-Bez. Marienwerder: Strasburg i. Westpr. 1 (1), Briesen 4 (4). Stadtkreis Berkin 1 (7). Reg.-Bez. Potsdam: Niederbarnim 1 (1), Ostprigniy 1 (1) Reg.-Bez. Frankfurt: Frankfurt a. O. Stadt 1 (1), Kottbus 1 (1). Reg-Bez. Köslin: Dramburg 1 (1). Reg.-Bez. Posen: Schrimm 1 (1), Posen Stadt 1 (1), Samter 1 (1), Gostyn 1 (1). Reg.-Bez. Brom berg: Brom- berg 1 (1), Inowrazlaw 4 (4), Strelno 1 (1). Reg.-Bez. Breslau: Breslau Stadt 1 (1), Breslau 1 (1). Reg.-Bez. Oppeln: Zabrze 1 (1), Kattowiy 1 (1), Kosel 1 (1), Neifse 2 (2). Reg-Bez. Merseburg: Saalkreis 1 (1). Reg.-Bez. Hannover: Hannover Stadt 1 (1). Reg.-Bez. Hildesheim: Peine 1 (1). NReg.-Bez. Münster: Reckiinghausen 1 (1). 2g. - Bez. Arnsberg: Dortmund 1 (1). Reg.-Bez. Düsseldorf: Ruhrort 1 (1). Bayern. Reg.-Bez. Oberbayern: Friedberg 2 (2). Reg.-Bez. Niederbayern: Vilsbiburg 1 (1). Sachsen. Kreishauptm. Dresden: Dresden Stadt 1 (4). Kreishauptm. Letpzig: Leipzig 1 (1), Roghliy 1 (1). Kreishauptm. Chemniy: Marienberg 1 (1). Kreiöhauptm. Zwickau: Zwickau 1 (1). Württemberg. Donau- kreis: Wangen 1 (1). Baden. Landeskom.-Bez. Freiburg: Breisach 1 (1), Emmendingen 1 (1). Mecklenburg - Schwerin. Parhim 1 (1). Anhalt. Bernburg 1 (2). Elsaf-Lothriungen. Bezirk Ober-Elsaß: Altkirh 1 (1), Thann 1 (1).

Zusammen: 52 Gemeinden und 62 Gehöfte.

Lungenuseudehe. Preußen. Reg.-Bez. Liegni: Goldberg-Hainau 1 (1). Rég.- Bez. Magdeburg: Wanzleben 2 (2), Wolmirstedt 2 (2). Reg.-Bep Merseburg: Eckartsberga 2 (2).

Zusammen: 7 Gem?inden und 7 Gehöfte,

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