1900 / 273 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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| 4) Beschaffung der Pferde.

Die für das Expeditionskorys erforderlihen 5579 Pferde in der heißeften Jahreszeit aus Deutschland durh das Rothe Meer und die Tropen nah China zu befördern, war unthunlih; in China selbst Fonnte auf die Beschaffung genügend zahlreiher und guter Pferde nit gerechnet werden. Da Süd-Amerika nicht [ieferungsfähig war, der Transport von da während der Zeit der Taifune au unverhältniß- mäßig hohe Vecluste voraus\ehen ließ, kamen nur Australiea und Nord-Amerika in Betracht. Gutes, kriegsbrauchbares Material ist in diesen Ländern an und für sh theuer; dazu kam noch, daß die Charteryreise für Schiffe durh die Bedürf- nisse aller Großstaaten an Transportschiffen sehr in die Höhe gegangen und gute Schiffe überhaupt nur {wer zu beshaffen waren, Man konnte daber auf die rechtzeitige Lieferung der Pferde nur renen, wenn damit Firmen beauftragt wurden, die entweder über genügend eigene Schiffe verfügten oder durch ihre Verbindungen sih folche beschaffen konnten. Es wurden deshalb Lieferungsverträge mit dem Norddeutshen Lloyd und der Hamburg - Amerika - Linie abgeschloffen; die vereinbarten Preise entsprahen den obwaltenden Verhältniffen. Bei der Beschaffung mußte auf eine angemessene Reserve für Verluste Bedacht genommen werden.

5) Waffen, Munition, Feldgeräth, Etsenbahnmaterial.

Waffen, Munition und Feldgeräth wurden aus den neuesten An- fertigungen bereitgestellt, a dieses Material aus den Kriegs- beständen des Heeres entnommen werdên mußte, so ist Ersaß geboten und wird bis zum 1. April 1901 durchgeführt sein. Nur das Material für 2 Gebirgsbatterien mußte neu gekauft werden, da folches in den Beständen des Heeres niht vorhanden war. /

Die Ausstattung des Expeditionskorps mit Waffen, Munition und Feldgecäth wurde von Hause aus fo reihlich bemessen, daß ein Ersatznachs{chub voraussihtlih überhaupt nicht nothwendig werden wird.

Die \chlechten Wegeverhältnisse Chinas machten die starke Zu- theilung von Feldeisenbahn - Material nothwendig; sobald die Operationen nit den wenigen vorhandenen Vollbahnen folgen, wird auf einen gesicherten Rahshub für das Expeditionskoxps nur bei Ber- wendung von Feldbahnen gerechnet werden können.

6) Verpflegung. '

Zur ersten Ausstattung is dem Erpeditionskorps foviel än Ver- pflegung mitgegeben worden, daß die Truppe aus diesen Vorräthen nôthigenfalls sih eine Zeit lang vollständig yerpflegen und den An- trägen auf Nahshub von hier aus rechtzeitig entsprohen werden kann.

Außer den hier zu Lande gebräuhlihen Verpflegungsmitteln sind aus gesundheitlihen Rücksichten au einige Genußmittel und fonstige Gebrauchsgegenstände mitaeführt worden.

Die verssandten Verpflegungsgegenstände sind theils vorhandenen Beständen entnommen, theils erst von den beauftragten Intendanturen angekauft worden.

7) Bekleidung und Ausrüstung.

Die Truppen sind mit Rücksicht auf die Schwierigkeit eines schleunigen Ersazes reihlich auch mit Winterbekleidung ausgestattet worden. Die dein einzelnen Manne mitgegebenen Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke entsprehen den: besonderen Verhältnissen während des Seetransports und in China.

Die erste Ausstattung der Mannschaften mit Bekleidungs- und NAusrüstungsstücken ift soweit als möglich aus den Beständen der Truppen entnommen und erfeßt worden.

Die Instandsezung der mitgegebenen Stücke erfolgt bei der Truppe oder bei dem Bekleidungsdepot, das mit Handwerkern, Werk- zeugen und Stoff:n reihlich ausgestattet ift,

Der Ersay verbrauhter Stücke erfolgt zunächst aus den Beständen des Bekleidungs-Depots, dem eine angemessene Reserve zur Ver- fügung feht. Weiterer Ersay wird nach Bedarf nahgesandt. Auf einen ftärkeren Verbrauch an Bekleidung und Ausrüstung als bet einem europäischen Kriege muß gerehnet werden.

8) Unterkunfts-EGinrichtungen.

Die klimatishen Verhältnisse in China machen eine besondere Fürsorge für die Unterkunft des Expeditionskorps erforderli, namentli während der Wintermonate, da auf geeignete Quartiere niht immer gerehnet werden kann. Zur vorübergehenden Unterkunft während des Sommers sind Stallzelte, Z-ltbaracken mit Ausstattung 2c. und Bau- holz zur Herstellung leiter. Baracken mitgegeben.

Als Unterkunft für den Winter sollen nahgesandte Wellbleh- baracken und Stallbaracken Verwendung finden. Feuerungs- und Er- leuhtungs- 2c. Material ift gleihfalls übergeführt, ebenso eine an- gemessene Anzahl von Abessynishen Brunnen.

9) Sanitäts-Einrichtungen.

6 Feldlazarethe bieten Gelegenheit zur Aufnahme von 1200 Kranken 2c. Außerdem sind Vorkehrungen zur Errichtung stehender Kriegslazarethe durch Mitnahme von Krankenzelten und bewegli%en Baracken sowie von Bauholz zum Neubau von Baracken getroffen. Hierdurch wird für weitere 1000 Kranke Unterkunft geschaffen.

Zur Entlastung der stehenden Kriegslazarethe durch Ueberführung von tranêportfähigen Kranken und Genesenden nah geeigneten Orten, sowie zur Ueberführung von Kranken nach der Heimath und Zu- führung von Material und Personal beim Rüktransport ist etn für 250 Kranke eingerihtetes Lazareth\chiff ermiethet.

Die Sanitätsformattonen sind mit Matertal, Verpflegungsmitteln, Krankenkleidern au für den Winter —, Wäsche u. st. w. reichlih versehen. :

Die mitgegebenen Vetrpflegungsmittel decken den Bedarf für 3000 Kranke auf 4 Monate.

Soweit die Hergabe des Materials, der Wäsche u. st. w. aus vorhandenen Krieas- oder Friedens-Lazarethbeftänden erfolgt ist, muß Grsaßbeshaffung stattfinden.

10) Beförderung na Oft-Asien.

Die gebotene schleunige Ueberführung des Expeditionskorps nah China machte es erforderli, sich bei Bewältigung des Truppentrans- ports lediglih auf die beiden großen deutschen Rhedereien, den Nords- deutshen Lloyd und die Hamburg-Amerika-Linte, zu stüyen.

Die Anzahl der gecharterten Schiffe und die Höhe der entstandenen Kosten geht aus der beigefügten Uebersicht hervor. L

Dem Kommandeur des Expeditionskorps is die Befugniß einge- räumt, diejenigen Dampfer, welche er glaubt, niht entbehren zu fönnen, au nach Ausschiffung der Truppen in seinem Dienste zu be- halten, doch ift er ausdrücklich darauf hingewiesen, im Interesse der Reichska}? von dieser Befugniß nur soweit Gebrau zu machen, als die Verhältnisse es gebieten. /

Die Anforderunaen, welhe die Rhedereien bei Ausstattung der Trupyen-Transportschiffe und bei Ausführung des Tranéports zu er- füllen batten, gehen aus der Anlage 4 hervor.

Die gesammte Einschiffung fand in Bremerkbaven ftatt.

Außer den 18 von Bremerhaven abgegangenen Truppentran®port-, \hiffen find von Hambura 12 Materialdampfer mit Kriegs bedürfnissen in der Zeit vom 27. August bis 30. September in See gegangen. Die erforderlihen Nachrichten hierüber enthält eben- falls Anlage 3. A

Kleinere Nahshübe an Personal und Material find auf fahr- planmäßigen Reichépost: und anderen Dampfern befördert, und find die gemäß Reichs - Subventionsvertrag vom 12, September und 30. Oktober 1898 zu zahlenden Säge hierfür verbindlich. Die Ge- fsammikosten des Seettantports sind aus Anlage 5 ersichtlich.

Zum Entladen der Dampfer in Ost-Asien und zu sonstigen im Interesse der Expedition auszusührenden Arbeiten sind in China Kulis angeworben.

11) Gebührnisse ter Angehörigen des Erpeditionskorps.

Die Expedition befindet sh in einem dem Kriege gleihartigen Verhältnisse. Dementsprehend sind die Kriegsgebührnifse gewährt worden. Näheres ergiebt Anlage 6. Die von einer Kriegsführung in Europa vielfa und erheblich abweichenden Verhältnisse der Ost- asiati)hen Expedition führten aber dahin, über die auf die erstere be- mefsenen Säze theil veise hinauszugehen.

Demzufolge sind bereits erhöht oder neu gewährt worden :

Ober-Kommandierenden soro!e des Kommandeurs des Expeditionskorps

fh ergebenden außergewöhnlihen Dienstaufwandsverpflichtungen :

die Dienstzulage beider Stellen ;

b das Mobilmachungsgeld aller Stellen nah Maßgabe des dur die flimatishen Verhältnisse vermehrten Ausstattungsbedarfs “s unter Berücksichtigung der durch die Konjunktur erzeugten Preis- teigerung; i

L diè Kriegsbefoldung der Oberstleutnants ohne Rücksicht auf die Feldstelle auf den Say der Regime?nts-Kommandeure in Würdigung des Umstandes, daß bei einer planmäßigen Mobilmachung sämmtliche Oberstleutnants insbesondere bei der Infanterie sih nit in niedrigeren als Regiments-Kommandeurstellen thatsählich befinden werden, zumal Stabsoifizierstellen bei den Stäben der Infanterie- Negimenter hierbei nicht vorgesehen find;

4. die Whnung der Mannschaften durch Gewährung eines monatlihen Lhnungszuschusses und eines jährlihen Handgeldes zwecks Erlanaung einer genügend großen Zahl freiwilliger Meldungen aus dem Beurlaubtenstande zur Kapitulation beim Expeditionskorps, als dessen Verstärkung sich als nothwendig herausstellte. Die Ausdehnung dieser Bewilligung auf die aus dem aktiven Stande übergetretenen Mannschaften war dur die Billigkeit geboten;

o. eine täglihe Zulage für die Angehörigen des Gxrpeditionskorps3 wegen der Theuerungs- und g-sundheitlihen Verhältnisse im chinesischen Operationsgebitete.

* Ferner ist

f den zur Deckung von Ausfällen aus dem Beurlaubtenstande als Prozent - Mannschaften Eingezogenen, wenn sie als überzählig wieder entlassen sind, neben den etwaigen Marschgebührnissen noch eine Entschädigung von täglih 3 #4 für Ausfall an Arbeitsverdienst gezahlt worden. j

12) Versorgung der Angehörigen des Exryeditionskorp3 bei Verwundung, Krankheit und Invalidität.

Bei der Erörterung der Frage, in welher Weise die Versorgung derjenigen Angehörigen des Ostasiatischen Expeditionskorps ih ge- stalten soll, welhe durch Verwundung oder Krankheit an ihrer Gesund- heit Schaden erleiden, bestand kein Zweifel darüber, daß die Ver- forgung, wie sie für die Offiziere und Mannschaften deÿ Reichsheers durh das Geseß vom 27. Juni 1871 Reichs:Geseybl. S. 275 und den dazu ergangenen Abänderungen getroffen ist, an und für si niht ausreich?2nd ift.

Im Hinblick auf den Zweck des Expeditionskorps, auf die Be- deutung der Unternehmungen und die dur dieselben bedingten großen Anstrengungen und Gefahren sowie in Rücksicht auf die Zufammen- seßung des Korps aus Freiwilligen mußte eine günstigere Versorgung geschaffen werden. Z

Fn Anbetracht der ähnlihen Verhältnisse erschien es begründet, für die Versorgung der Angehörigen des Oftasiatishen Erpedittons- korp3 diejenigen Bestimmungen zur Grundlage zu nehmen, welche dur das Geleß vom 7./18. Juli 1896 MReichs-GBeseßbl. S. 653 für die Kaiserlih:n Schußtruppen in den afrikanishen Schuy- gebieten gegeben find.

. Demgemäß ist die Versorgung der Angehörigen des Erxpeditions- korps bis zu einer anderweiten geseßlihen Regelung in der Weise vorgesehen, daß denselben zu den nah dem Gesey vom 27. Juni 1871 nebst Abänderungen und Ergänzungen zustehenden Versorgungsgebühr- nissen Zuschüsse bis zur Erreichung der für die Shußtruppen in den afcikanishen Schußgebieten durch das Geseß vom 7./18. Juli 1896 festgeseßten Gebührnisse gegeben werden.

13) Versoraung der in der Heimath zurückbleibenden Familten.

Die zurückgebliebenen Familten der Unteroffiziere des Friedens- tandes erhalten den für das Kriegsverhältniß vorgesehenen Löhnungs- zushuß von 70 S täglih.

Den verheiratheten Offizieren, Sanitätsoffizieren und Militär- beamten des Expeditionskorps, deren Familien infolge des Abgangs der Genannten nach Ost-Asien an einen anderen Ort des Jnlands verziehen, werden Umzugskosten nah diesem Drt und Miethsentschä- gung nah Maßgabe der für Verseßungen im Frieden geltenden Be- stimmungen gewährt.

Die Familien der in das Expeditionskorps freiwillig ein- getretenen Mannschaften des Beurlaubtenftandes erhalten Unter- stüßungen nah Maßgabe des Gefeßes vom 28. Februar 1888 (Neichs- Geseßbl. S. 59/61).

14) Verforgung der Hinterbliebenen, Unterstüßungen u. f. w.

In Sterbefällen werden den Hinterbliebenen zunähhst di: für das Kriegé verhältniß vorgesehenen Gnadengebührnisse gewädbrt.

Die in den 88 41 ff. und 94 ff. des Militär-Pension8geseßes vom 27. Juni 1871 vorgesehenen Beihilfen für Hinterbliebene von Kriegstheilnehmern erschienen aus den zu 12 angeführten Gründen niht ausreihend. Es ift deshalb in Aussicht genommen, bis zu einer anderweiten geseßlihen Regelung den Hinterbliebenen von Angehörigen des Ostasiati]hen Expeditionskorps zu den ihnen nah dem Militär- Pensionsgeseße zustehenden Versorgung3gebührnissen entsprehende Zu- \hüsse zu gewähren. /

Im übrigen hat es siH als nothwendig herausgestellt, Mittel versügbor zu machen, um später den ausgeschiedenen Angehörigen der Chjna-Grpedition und den Hinterbliebenen, in gleiher Weise wie den ehemaligen Angehörigen des Heeres und deren Hinterbliebenen, im Falle des Bedürfnisses auch im Unterstüßungswege zu Hilfe kommen, sowie den ehemaligen, verstümmelten und kranken Soldaten der Unterklassen des Erpeditionskorps dur koftenfreten Ersaß künstlicher Glieder, Aufnahme in die Garnifonlazarethe und Zulassung zu Bade- furen, eine Erleichterung threr Lage vershaffen zu fönnen.

15) Bildung einer Ost-Asiatishen Abtheilung im Kriegs-Ministerium

und einer Buchhalterei bei der General-Militärkafse.

Die mit der Bildung des Expeditionskorps verbundenen Aufgaben : Aufstellung und Transport der Formationen nebst sämmtlichem Kriegsbedarf, Regelung des Nachshubs an Personal und Material, der Nahweis der Kranken, Verwundeten, Ge- storbenen u. |. w. . i

verursachen in Verbindung mit dem fortlaufenden \chriftlichen und telezraphishen Verkehre mit der Expeditton eine erhebliche Arbeitslaft, welche einer anderen Abtheilung des Kriegs-Ministeriums ohne Ge- fährdung der ordnungémäßigen Erledigung der Geschäfte nicht über- tragen werden konnte. Es war deshalb nicht zu umgehen, im Kriegs-

Ministerium eine besondere Geschästéstele für die Bearbeitung der ostasiatishen Angelegenheiten zu schaffen.

Als Verrehnungsöstelle der Kosten der Expedition ist die General- Militärfkfasse bestimmt und daselbst eine besondere Buchhalterei ge- bildet worden.

16) Mehrkosten der den Offizieren der Expedition abgekauften

Dienstpferde.

Die rationsberechtigten Offiziere des Expeditionskorps konnten die ihnen gebörenden Dienstpferde niht nach Ost-Asien mitnehmen und mußten si: verkaufen. Um die Offiziere vor den dur den plöylichen Berkauf unvermeidlihen Nachtheilen zu {üßen, sind die Pferde von der Heeresverwaltung zum Taxwerth üternommen, und zwar für die vom 1. Oktober 1900 ab eingetretene Heeresverstärkung, die minder brauchbaren für den Train. Der Mehrbetrag des Taxwerths gegen- über den der Heeresverwaltung zur Verfügung stehenden Mitteln wird bei den aus Anlaß der Expedition entstehenden Kosten verrechnet. Das Gleiche gilt betreffs der Eclöse aus der Veräußerung der für den Truppendienst niht verwandten Pferde.

17) Kosten für das Expeditonskorps des Reichsheers.

Eine nah der Kapitelfolge des Reihshaushalts-Etats geordnete Zusammenstellung der Kosten, welche voraussihtlich bis zum 31. März 1901 aus Anlaß der Bildung und Entfendung des Expeditionsko1ps L M, Verwaltung des MReichsheers erwahsen werden, enthält

nlage 7.

I[Il. Maßnahmen bei der Verwaltung der Kaiserlichen Marine.

1) Zurückhalten des Ablösungsdampfers „Köln“.

schaften für die in Ost-Asien befindlichen Kriegs\c{iffe auf j ein. Der Chef des Kreuzer-Geshwaders sah sich A die O Ereignisse gezwungen, die Ablösung hinauszuschieben und daz bina

ord der Kriegsschiffe zur Ergänzung und Verstärkung der Stif besaßungen zu verwenden. Der Dampfer „Köln“ wurde vorläufi y

sonders ausgerüsteten Lazarethschiffs ist er dem Chef des Kreuz Geschwaders zur Verfügung gestellt worden und hat am 23, Oktohe, mit den abgelösten Mannschaften die Heimreise angetreten. N

9) Entsendung eines Marine-Expeditionskorps ach Ost-Asien Bildung von Erfatz-Bataillonen in der Heimath. : Am 19. Juni wurde die Mobilmachung der beiden See-Bataillo und deren Verstärkung um 1 fahrende Feldbatterie, 1 Pionierdetage, ment, 1 Sanitätsdetahement und 1 Feldbäckerei angeordnet. Die Ergänzung der betden See-Bataillone auf die etatsmäßige Kriegsftirte sowie die Bildung der Feldbatterie und des Ptonierdetahements a folgte durch Freiwillige der Armee. / „Zum Teansport dienten 2 ermiethete Dampfer, „Frankfurt“ und „Wittekind“, welhe am 3. Juli die Heimath verließen und am

einmal, um geeigneten ausgebildeten Ersaß zur Hand zu habe aber auch für den Dienst in den heimischen Kriegshäfen. "e Vin

versorgung der Erxpedittonstruppen, sowie der in der Heimath ney formierten Ersag- Bataillone erfolgte theils aus den Beständen, theilz

kamen, sind sie wieder ergänzt worden.

3) Verstärkung der Seestreitkcäfte der Ostasiatish:n Station, Um in ben chinesisch:n Gewässern mit ausreihender Macht ver, treten zu sein, wurden aus der Heimath eine Division Linienswife 1 kleiner Kreuzer und 3 Torpedoboote, von anderen auswärtigen Stationen 4 kleine Kreuzer nah Ost-Asien eatsandt. Für die daselbst befindlihen und hinausgesandten Schiffe wurde eine Verstärkung der Munitions8vorräthe, für die größeren Schiffe eine Ausrüstung mit

entsandten Shife für tropishe Indiensthaltungen nicht ausgestattet waren, mußte eine Reihe befoaderer Ausrüftungsstücke, im Besonderen auch eiae vollständige Tropenausrüstung für die Landungdkorpz vor gesehen werden.

4) Sanitätsdienst. Die Sanitätsausrüstung der Schiffe und Landtruppen wurde ver, vollständigt; lettecen wurde ein Feldlazareth beigegeben. Außerdem wurde ein größerer Dampfer als Lazarethshiff eingerihtet und binaus, gesandt. Die in Yokohama und Tsingtau befindlihen Marine Lazarethe wurden erweitert.

5) Nachsendungsdampfer.

Für die Bedürfnisse der SHiffe, des Expeditionëkorps und Kiautshous sind bis jeyt zwei Frachtda npfer von der Marine gecartet und nahgesandt worden. Mit der Nothwendigkeit, noch weitere Dampfer binauzszusenden, wird gerechnet werden müssen,

6) Ausgaben in Kiautschou.

Bon hier aus wurde angeordnet :

a, die Einrichtunz einer Reparaturwerk statt, für welhe Baratten, Fnventarienausftattung und Personal hinausgesandt wurden ;

b. diz Vergrößerung des Kohlenlagers daselbst.

Außerdem sind in Kiautschou für die beshleunigte Herridtunz des Platzes als Stüßzpunkt für die in Ost-Asien versammelten Streit: kräfte größere Ausgaben entstanden.

7) Kosten bei der Marineverwaltung.

Eine Zusanänenstelung der Kosten, welhe aus Anlaß der Expedition nach Ost-Asien bis zum 31. März 1901 bei der Marine Berroaltung voraus\sihtlich erwzhsen werden, if in der Anlage § enthalten.

[ŸY. Maßnahmen bei der Post- und Telegraphen- verwaltung. |) Errichtung neuer Postämter in Ost-Asien.

Aus Anlaß der Kriegswirren in China und der Entsendung de Ostasiatishen Expeditionskorp3 ift es nothwendig geworden, in Peling und Tongku je etn mt Fachbeamten beseytes Postamt etnzurihten und die von etnem Konsulatsbeamten nebenamtlich verwaltete Postzweig stelle in Tschifu in ein mit Fachbeamten beseßtes Postamt um zuwandeln. Außerdem wird voraussihtlih die Einrichtung von drt weiteren Postämtern erforderlih werden. Zur Wahrnehmung dit Dienstgeschäfte bei diesen Postanstalten und zur Aufrechterhaltung eines aecordneten Dienstbetriebs bei den übrigen Verkehrsanftalten in Ost-Afien haben seit Juli 1900 nah einander 6 Beamte urid | Telegraphenleitungs-Auf|eher entsendet werden müssen; von ktt Beamten ist einer inzwischen der Feldpost zugetheilt worden. Fertt ift die Entsendung von 5 Beamten zum Betriebe der Seekabel t forderlih gewesen.

und Ttentsin,

Dawypfer der zwishen Schanghai und Tientsin verkehrenden Jebsw Linie zu militärischen Zwecken vor Taku festgehalten und fo aus det

nämlich im Gegensaße zu den großen Ozean-Transportdampfern wetl ihres geringen Tiefganges die Barre bei Taka nehmen und find diesem Grunde besonders geeignet, die Beförderung der deutschen 4 peditionstruppen zwishen Taku und Lientsin zu ermöglichen, die Jebsen-Linie vertragsmäßig nur drei Dampfer zu unterhalten und da infolge der erwähnten Maßnahmen des Admirals die Postverbindungen für das deutsche Expeditionskorps und für Tfingill sehr in Unordnung gekommen ‘waren, so hat der Chef des Kret Geschwaders €s für dringend röthig erklärt, daß drei andere Stift" in die Jebsen-Linie eingestellt würden, um den Posftdienst „wied einigermaßen regelmäßig- zu gestalten. Diese Wünsche sind von bett Kaiserlißen Gouverneur von Kiautshou und dem Kaiserlich deuts Postamt in Schanghai auf das dringendste unterstüßt worden. u voraufgegangenen Verhandlungen mit der Firma Jebsen ift dele | das Postamt in Schanghai beauftragt worden, zunächst den diet Lintz gehörigen Dampfer „Apenrade“ gegen eine Vergütung pot monatlich 10 000 mexikanishen Dollars auf drei Monate zu hattet Auch hat das genannte Postamt die Ermächtigung erhalten, Charterung weiterer Schiffe unter ähnlihen Bedingungen wie „Apenrade“ selbständig vorzunehmen, sofern ihre Einstellung dringt nothwendig ift. O 3) Legung einer Kabelverbindung zwishen Tsingtau und Tf], | Durch die Legung von Kabeln zwischen Taku und T\{ifu, M Arthur und Tscbifu, Weihaiwei und Tschifu sowte Schangbt Tschifu war in Tschifu eia Zentrum für das militärische Nachri wesen entstanden. Zur Sicherstellung der deutschen Operations i war cs im militärischen Interesse geboten, auch das Kiautsho / so {nell als mögli dur eine von der chinesischen Ner mittel unabhängige Telegraphenlinie auf dem Secwege mit Tschifu l 7 binten. Das Kabel ift von der Großen ®tordischen Telegrapben schaft aus bereiten Materialbeständen für Rechnung des Du b Reichs gelegt worden, weil s in deutshen Fabriken nicht n wie es das militärisbe Bedürfniß erforderte, hergestellt werden in Das Kabel wird in Tschifu und Tsingtau von deutschen B ita! trieben und if in Tscoifu mit der Station der Großen Nor i Telegraphengesellshaft und der Eastern Extension Austra A and China Telegraph Company verbunden. wi 4) Legung einer Kabelverbindung zwishen Tfingtau und Ehan0!

Um au für alle Fälle von Unterbrehungen des deute d Tsingtau—Tschifu, die bei dea in den chinesischen Gl herrschenden schweren Stürmen besonders in- Betracht gei002 h müssen, das Kiautschougebiet von der Vermittelung der qu

Am 18, Iunt 1900 traf der Dampfer „Köln“ des Norddeutschen

a. in Berücksichtigung der aus der internationalen Stellung des

Lloyd mit einer Ablösung von 18 ODjsfiiteren 2c. und 1200 Manns-

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Landtelegraphenlinien unabhängig zu machen, erschten es erf \{chnell als möglih auch nach Süden eine Seetelegraphenlkinit

ene Perfonal theils ay Land bei den Landungs-Korps, theils q j

Lazareth\hiff verwendet. Nah Eintreffen eines in der Heimath d 4

15. August auf Taku Rhede eintrafen. Nah Abgang der beiden See, | Bataillone wurden in der Heimath“ 2 Ecfaßz-Bataillone formiert |

Die Ausrüstuna, Bekleidung, Bewaffnung und Munitions, |

mußte si? neu beschafft werden, Soweit Kriegsbestände in Frage

Funkentelegraphen füc erforderli erachtet. Da die aus der Hämath |

9) Unterhaltung der Post-Dampfschiffsverbindung zwischen Schanghl

Der Chef des Kreuzer-Geshwaders in Ost-Asien hat mehr! Rechnungsjahr 1900;

regelmäßigen Dienste der Linie herausgezogen. Diese Schiffe könnt?

| außerordentlich große.

ngtau in unmittelbare Verbindung mit Schanghai zu seten uud L qroßen internationalen Kabel M ameentre Das oen if zum Es Theil in der deutschen Seekabelfabrik zu Nordenham estellt und wird au auf der längsten Streke von dem deutschen berbeldampfer „von Podbielski" gelegt werden. In Schanghai findet das Rabel asten D eva N der unter 3) genannten belgesellschaften. - rigen wird der Betrieb auch auf dite Fabel von deutschen Beamten wahrgenommen werden. A 5) Kosten bei der Post- und Telegraphenverwaltung. Eine Zusammenstellung der Kosten, welch- aus Anlaß der Expedition nah Ost-Asien bis zum 31. März 1901 bei der Post- und Telegraphenverwaltung voraussihtliß erwachsen werden, ift in der Anlage 9 enthalten.

y, Stiftung einer Denkmünze für die an den kriege- rischen Ereignissen Q Ost-Asien betheiligten “P Entsprehend dem Vorgange im Jahre 1871 “vergl. Ges betreffend die Krieas-Denkmünze für die bewaffnete Macht des Retbt vom 24. Mai 1871 (Reihs-Geseßbl. S. 103) ist au anläßlich der Ostasiatishen Expedition die Stiftung einer Denkmünze in Aussicht genommen worden. Dieselbe soll allen denjznigen Personen verliehen werden, welche an den fkriegerishen Ereignissen in Ost- Asien theilgenommen haben und auch solhen Personen, welche in außergewöhnlicher, besonders anerkennenswerther Weise im Interesse der tin Ost-Asien befindlihen Truvpen thätig gewesen sind.

Die Kosten sind übershläglihz auf 70000 4 ermittelt.

VI, Die Finanzierung.

Bei der Eigenartigkeit des oftasiatisch:zn Unternehmens und dadur bedingten Unsicherheit in dec Shägzung der Kosten A ch zur Zeit nur darum handeln, die allgemeine Ermächtigung zur Leistung der nöthigen Auszabe1 zu erlangen. Diese wird in der Form eines Nachtrags-Etats nachgesucht, um wenigstens diejenige Gliederung der Ausgaben zu bieten, welhe gegenwärtig möglich ist.

Der Nachtrags-Etat umfaßt die Ausgaben bis zum 31. März 1901. Für das Rechnungsjahr 1901 wird eine weitere entsprehende Vorlage gemacht werden, sobald sih die Verhältnisse genügend übersehen lassen.

Bei der Verwaltung des Reich8heeres betragen die Ausgaben nah Anlage 7 120 000 000 /«« Zieht man davon die unter Titel 4 ausgebrahten Beträge für Pensionen ab, fo verbleiben 119 799 613 M d. i. abgerundet der Ansaß unter Titel 1 von 119 800 000 M

Bei der Verwaltung der Kaiserlichen Marine beziffern sich in Sen de aue M as Page 3 die Ausgaben auf rund 98 ÁM 43 000 Pensionen. 28 857 000 .

A E E er Ansaß von 5 800000 Æ unter Titel 3 für die Post- anna entspriht der abgerundeten Entla pp

nlage 9.

Die Anforderung sür Pensionen, Wittwen- und Wai u. f. w. in Titel 4 sett si, wie folgt, zusammen: IgeIDes

a, bei der Verwaltung des Reichsheeres laut Anlage 7 (lfd. Nr. 22)

; 200 387 M b. bei der Verwaltuna der Kaiserlihen Marine Tut Añläde S CUIQUIE E N), 43000. 243 387 M’ Die unter Titel è seßten Kost der M 0e find in i | Titel 5 angeseßten Kosten der Medaille i ¿ dieser Denkschrift auf 70 000 M geschätt. S __ Da von den im Nactrags-Etat angeforderten Beträgen ein erheb- liher Theil bereits. geleistet ist, wird hierfür durch § 3 des Etats- gesepes die nachträgliche Genebmigung nagesucht. Nach Lage der Verhältnisse war die ganze Etatssumme auf den außerordentlichen Etat zu verweisen. Dabei ist davon ausgegangen, I die Dn später von Ee dem Deutschen Neiche wiedererslattet erden und dann etne entlprehende Verminderung der Meichs\ O L minderung der Neichs\{huld __ Die vorstehend erwähnten, bereits geleisteten Ausgaben {ind vor- läufig aus bereiten Mitteln ver Reibs- Hauptkasse bestritten ind daselbst vorshufiweise gebucht worden. Sie kommen deshalb auf die ju a Si et Anleihe in Anrechnung. | N Die Expedition nah Ost-Asien ist eine allen Bundeéstaaten ge- meinsame Reichsangelegenheit. Demgemäß fallen die Kosten der 8 sammten Reichsgemetinscaft eins{lielich} Bayern zur Last, welches sich auch am Expeditionékorps durch Gestellunz von Oifizieren und Mannschaften seines Kontingents betheiligt hat. G

Dem Reichstage sind ferner zugegangen :

; : ; Z i v de Pad Sattiahe N meb den dae cbtgfgen Gu ail h em Vorberichte und den Bemerkungen R B e nab C E

d de r Schußgebiete für das

der Entwurf eines Gesetzes über die privaten Versiche- rungsunternehmungen, die Entwürfe Ag ea Ld ftduung, eines Geseges, betreffend die Verpflihtung S Kauffahrteischiffe zur Mitnahme heimzushaffender eeleute, eines Gesetzes, betreffend die Stellenver- eute und eines Gesetzes, betreffend / ung seere iher BVorschri Hc , geseßbuchs, nebst Begründung. L

Literatur.

Von dem Königlich preußischen Kriegs-Ministerium N en ein „Kompendium über B a faaR E worden, das alle diejenigen Geseße und Verordnungen enthält, tes der Handhabung der Militär-Gerichtépflege für die dabei Reni in Betraht nd in Anwendung kommen (Verlag der Ab 0 g Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn Berlin). E R sind darin insbesondere die Militär-Strafgerihtsordnung Nei ‘v ejember 1898, das Militär-Strafgesfeßbu für das Deutsche 31 Okto 20. Juni 1872, die Kriegsartikel für das Heer vom traf L er 1872, die Allerhöchste Verordnung über die Disuplinar- he s “t für das Heer vom 31. Oktober 1872, die Beshwerde- Allerhöch vom 30. März 1895 und 11 vom 14. Juni 1894, die preußisch è Verordnung über die Ehrengerihte der Offiziere im Straf setb Veere vom 2. Mai 1874 und Ergänzungsordres, das S eau für das Deutsche Reih vom 15. Mai 1871. Das Mt t wegen seines praktishen Werths die weiteste „- Der wirth \chaftliche W e j erth vom Standpunkt der vit liden Forschung. Versuh einer Morphologie des Verlag p en Werthes von Anton von Kostaneckt. Berlin, H (u u „atikammer u, Mühlbreht. Geh. 4 4 Das Werth- weniger abs e Theoretiker immer wieder aufs Neue zu mehr oder gestellten Th, ten Untersuhungen. Die Mannigfaltigkeit der auf- )eorten a En O ist Ln eine egen ] orliegende nterfuchung foll als ein Werth t der an die dozmatishe Wirthschaftslehre sih anlehnenden bhologie an eine an die Wirthschaftsges{ihte si anlehnende ,Mor- diesen Zweck wirthschaftlichen Werthbegriffes“ s{affen, und sie faßt bv. die getart auf, daß sie die dogmatishe Wirthschaftslehre stellt und im q cötheorie als etwas Festes, Gegebenes hin- n\{chluß hieran zunähst den wirthschaftsgeshichtlichen

Theorien in zwei auptgruppen zusammen: die Arbeit klassischen Natal enigen und des Sozialiómus ub bie Betten

die gemeinsam haben, daß sie nicht sozi , daf zial und in diesem Sinne „exakt* And), Diesen beiden Theorien stellt sie eine lage Besigiborie gegenüber, die geeignet séin soll, zwischen den beiden ersten Theorien 1 vermitteln. Zu dieser Theori? wurde der Verfasser durch historische ntersuhungen über das Kerbholz, das Papiergeld und die Bach-

führung geführt. Di und versirdlub. e Darstellung des s{wierigen Stoffes is klar

Ferdinand Dümmler’s Verlagsbuhhandlung, Berlin 8 Zimmerstraße 94, theilt mit, daß in nächster Zeit bei thr ein Did L uch von „Friß Vogelsang® erscheinen werde, Diesen Namen, er vor zwei Jahren zum ersten Male als Titel einer Iugend- {rift von Paul Lindenberg auftauchte, in welcher die Leiden und Freuden dieses echten und reten deutschen Jungen gefchildert wurden hat unsere Jugend sofort liebgewonnen. Die neue ' Linden- berg’che Erzählung ist betitelt „Friß Vogelsangs Krieg s- abenteuer in China 1900" und dürfte als Weihnachtsbuh nicht minder begehrt werden als jenes. Nach interessanter Fahrt auf einem er großen MReichspostdampfer und fefselnden Jagderlebnissen auf Ceylon nimmt der jugendlihe Held. als Einjähriger an dem Feuer- gefecht des e Iltis jowie den fkriegerischen Kämpfen in China theil und dringt \{ließlich allein nach Peking vor. Alles das ist, auf dem Boden der Wirklichkeit, im Rahmen einer spannenden vaterländischen R E ELs E AON E und kleinere Illustrationen

n stattlihen Band, au i

purüicafommen gedenfen, f den wir nah dem Erscheinen noch

_— Im Verlaae der Buchhandlung der Berliner St s mission, Berlin SW.,, Aobännitersträbe 60, find, roie alliäbrlid, \chon jeßt die in evangelishen Kreisen bekannten und ge- s{chäßten Kalender für das Jahr 1901 zur Ausgabe gelangt, und zwar: Der deuts e Volksbote. Herausgegeben von Ernst Evers, (Preis 50 S.) Martha- Kalender. Ein Jahrbuch für Frauen und Jungfrauen. In Verbindung mit dem Vorständeverband der evangelischen Jungfrauenvereine Deutschlands herausgegeben von Ernst Evers. . (Preis 25 F.) Johannes-Kalender. Ein Jahrbuh für evangelishe Vèänner und Jünglinge. Herausgegeben von Ernst Evers. (Preis 25 4.) Inhalt und illustrative Aus- stattung sind so manntgfaltig und reih wie früher, ja die leßtere hat sich eber noch vervollkommnet, Allen diesen Kalendern is noch ein Wandkalender beigefügt. Ferner haben die Abnehmer auch das Recht, das Gebetbuch von Stark (gebunden und mit 4 Bildern ge- \{müdt) als Prämie für 1 4 mit zu beziehen.

Boll’'s Musikalisher Haus- und Familien- Kalender für 1901. Verlag von Boll u. Pickardt, Berlin. Pr. 1 A Auch für diesen neuen Jahrgang des schnell beliebt gewordenen Kalenders haben \sih namhafte Schriftsteller, Jllustratoren und Komponiften zusammengethan, um ein reizvolles Heft zu stande zu bringen. U. a. wird darin auc über das Resultat des im vorigen Jahrgang erlassenen Preivsausshreibens zur Feier des Jubiläums der Buchdrukerkunst Bericht erstattet. Die pretsgekrönten Gedichte und Kompositionen selbst sind in dem Heft veröffentlicht. Die Ausstattung ist wieder, troß des niedrigen Preises, elegant und gefällig.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern j¡usammengestel m u r ellt „Nachrichten für Handel und Snbustele\). E

Einführung eines neuen Gepäcktarifs in Ungarn. Die Einführung des neuen Zonentarifs in Ungarn w

wegen finanzieller Bedenken auf bessere Zeiten vertalt Ug a auch der neue Gepäcktarif einstweilen zurückgelegt. Da mittlerweile eine neue: Ausgabe des Personentarifs nothwendig wurde, hat der ungarische Handelt-Minister verfügt, daß aus diesem Anlasse der neue Gepäcktarif eingeführt werde, welher niht mehr nah der Kollizahl sondern nah dem effektiven Gewicht berehnet wird. Bei Zugrunde- legung eines Minimalgewihts von 50 kg werden die Ge- bühren derart berehnet, daß für je 10 kg über 50 in der ersten Zone 10, in der zweiten und in den folgenden Zoaen je 20 Heller zu entrichten fein werden, was eine Vereinfachung, und in den meisten Fällen au eine Ermäßigung des Tarifs bedeutet. Die besonderen Ermäßigungen für Musterkoffer und Arbeiter-Handwerkzeug werden aufrehterbalten. In der neuen Ausgabe des Perfonen- und Gepäck- tarifs, welher am 1. Januar 1901 ins Leben tritt, werden die Be- stimmungen, betreffend die Arveiterfahrpreise näher beschrieben und wird au die Festseßung der Schüler-Abonnementskarten erfolgen. S E na Ar S Gielia die Tarife der Kaschau-

5 r Bahn und der von den Staatsbahn i Lokal- bebe eee U hnen betriebenen Lokal

Einschränkung der Zuckerfabrikation in Spanien.

___ Bet den Berathungen, welhe die Vertreter i spanischer Zukerfabriken in den leßten Tagen in Maveld Er haben, ist unter Anderem auch die Einschränkung der Zuckerfabrikation beshlofsen worden, um der steigenden Entwerthung des Fabrikates Einhalt zu tbun. Es wurde dabei festgestellt, daß zur Zeit 100 000 Sack Zucker unverkauft auf Lager stehen, und daß auc durch den Rüdckgang des Zuckerpreises von 60 auf 42 Realen für die Arroba noch keine Abnahme jenes Bestandes herbeigeführt ist.

Ein- und Ausfuhr von Wollfabrikaten der Vereini Staaten von Amerika. ‘reinigten

Die Einfuhr von Wollfabrikaten hatte in den ersten aht Mo- naten des laufenden Jahres einen Werth von nur 12084 26 Doll wogegen si diefelbe in dem gleihen Zeitraume der Jahre 1895 und 13896 noh auf 40 667 044 Doll. bezw. 29 544 094 Doll. bewerthete. Die Einfuhr erreihte im Jahre 1895 ihren höchsten Stand, ift aber seitdem ftark zurückgegangen. Andererseits zeigt fch eine langsame aber stetige Zunahme der Ausfuhr von Wollwaaren, deren Werth von A Es B N pie (Ses GAE Monaten des Jahres 1895 auf

: . im gleihen Zeitraume d fe I , itiegen iff me des laufenden Jahres ge Die entsprehenden Werthziffern lauten für die leßten ses

Jahre, wie folgt: Einfuÿr Ausfuhr Werth in Dollar 40 667 044 470 725 29 544 094 614 678 397 37 714 004 144 512 1898 11 681 185 717 689 1899 10 470 622 779 765 / 1900 L «_» « 12084928 886 030, Die Ausfuhr richtet sich vornetmlih nach folgenden Ländern : Teppiche gehen zumeist nach Großbritannien, Canada, Mexiko und Ostindien ; Damenlkletiderstoffe nah Großbritannien und Mexiko ; Flanelle und Wolldecken nah Hawaii, China, Canada und Chile; wollene Kleidungsgegenstände nah Canada und Hawaii; sonstige Wollwaaren nah folgenden, dem Werthe nah geordneten Ländern: Canada, Großbritannien, Australien, Westindien, Deutschland Frankreih und Dänemark. (New Yarker Handelszeitung.) /

Die Zuckerindvstrie Mexikos. Der hohe Zoll von 15 Cent für 1 kg Bruttogewiht, wel ees für A R Ee Es mot cine Glau: E aare unmögli, loda e Zuclkerroh1 p d i vor ausländischem Wettbewerb gesicert hrt 10 E Die Gesammtproduktion von Zucker in Mexiko belief sich 1899

orshungsbereich wirt umschretbt, dann aber die gesuhte Morphologie bes bhastlihen Werthes skiziert. Sie faßt die bisher aufgestellten

theorie (Gebrauhswerth-, Seltenheitswerth- und Grenznugzentheorie,

90 670 Tonnen. Jm laufenden Jahre sind zwei Fabriken “ge

worden, welche je 600 Tonnen Zuckerrohr am Taje E k R Das Zuckeranbaugebiet is sehr ausgedehnt und erstreckt ih über die meisten Staaten. In Morelos allein befanden sih im Jahre 1898/99 30 Pflanzungen, welche einen Gefammtertrag von 2 149 326 Arroben oder 21 494 Tonnen Zucker aufzuweisen hatten.

Die Maschinen für die Zuckerfabrikation werden faft aus\chließlich

_—

aus den Vereinigten Staaten von e 0 Trade Foaracls Amerika bezogen. (The Board

Ecuador.

Zollerhöhungen, Die Einfuhrzölle von Ecuador folle N n v

L Januar n. J. ab um 25 % erhöht werden. Die ofubudlle A Ccuadorianische Erzeugnisse, mit Ausnahme von Steinnuß, Stroh und Kaffee, werden vom 15. November d, F. ab um 50 9% ‘erhöht und von demselben Zeitpunkt ab wird von Zucker bet der Ausfuhr ein Zoll von 2 Shill. für 100 Pfund erhoben werden. (The Board of Trade Journal, Nr. 204 vom 25. Oftober 1900.)

Natal.

Zollfreie Einfuhr von Weizenmehl. Jn der Konventi betreffend den Anschluß Natals an den SüdafrikzuisGa: Boltverein! hatte {ih Natal das Necht vorbehalten, Weizenmebl, grobes und feines, sowi¿e_Kleienmehl (pollard) aus anderem als südasrifanishem Weizen für einen Zeitraum von drei Fahren vom Tage des Jnkraft- tretens der Konvention ab (3. Januar 1899) für den Verbrauch im Lande zollfrei einführen zu dürfen. Durch ein Zusatzprotokoll vom 31. August d. J. ist diese Frift auf vier Jahre erstreckt worden (The Board of Trade Journal, Nr. 204 vom 25, Oltober 1900,) j

4 Victoria. _Bolltarifentsheidungen. Luft-Flinten und -Pif als Spielzeug, zu verzollen als Phantasieartikel mit 10 9% A

andernfalls ni Ü t Z Ge D besonders aufgeführte Metallwaaren mit 309%

D oller ten ¿ollfrei. _Poltereisen (Blutsteine) für Buchbinde e pllfcéi steine) f uhbinder sind als Werkzeug i ohr, zusammengepreßt für Koffermacher, unterliegt als S ERReES aufgeführte Hoizwaare einem Zoll von 25 0/6 vom rth. Fässer, deren Inhalt von Amtswegen vernichtet od f : , n In v en er auf d Reise ausgelaufen ist, oder die zum Füllen oder leer eingehen, Unteri e T are einem Zoll von 35% vom Werth. tjerne Ninge von weniger als zwei Fuß Durchmesser unte liegen als nit besonders aufgeführte Metall i R von e U S fgefüh waare einem Zoll von G O M Darn GARETATY (Metall) is als Werkzeug N Er aile ist zollfrei Melltngpunzen zum Adjufstieren von Nippels 8 find e Uen zollfrei. y S a R _ Strickbefestiger für Halfter sind als kleine genftä für Geidime 8 \ s Fle nere Gegenstände Pelzteppiche, mit oder ohne Futter, Zollsatz 30 9/5 vom Wert (Departmental Decisions, Supplement 0 15.) E S

Konkurse im Auskande. Galizien.

Konkurs ist eröffnet 1) über das Nahhlaßvermsö 4 / Ls, [ / 9 j gen des am 28. April 1900 in Brzozów verstorbenen Stadtkassi-rers Konstantin Charzewski mittels Beschlusses des K. K. Kreisgerihts, Ab- theilung IV, in Sanok vom 8. November 1900 No. ez. 8. 2/00. Provisorisher Konkursmasseverwalter: Notariats-Kandidat Emil Witkiewicz in Brzo;ów. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 24. November 1900, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen find bis zum 8. Januar 1901 bei dem genannten Gericht oder bei dem K. K. Bezirksgericht in Brzozów an- zumelden; in der Anmeldung is ein in Brzo¡zów wohnhafter A ate oe E zu machen. Liquidierungstag- ayrt (Lermtin zur Feststellung der Ansprüche) 29, &ch Vormittags 10 Uhr; E t gi

2) über das Vermögen des nicht protokollierten Galanterie- und Modewaarenhändlers Israel Geldzahler in Sanok mittels Befchlusses des K. K. Kreisgerihts, Abtheilung 1V,; in Sanok vom 6. November 1900 No. cz. S8. 1/00. Prooiforisher Konkurs- masseverwalter: Advokat Dr. Arnold Reih in Sanok. Wahl- tagfahrt (Terrain zur Wahl des definitiven Konkursmasse- verwalters) 20. November 1900, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen find bis zum 21. Dezember 1900 bei dem genannten Gerichte anzumelden; in der Anmeldung if ein in Sanok wohn- at P e u E L: zu machen. Liquidierungs- gfahr ermin zur Feststellung der Ansprüche) 17. F 01 Vormittags 10 Uhr. G t l gn Rumänien.

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Mea Sthluß

der

Handelsgericht. | Fallit. | | Verifizierung

Forderungen | bis

D. Panait 18, Novbr./ | 4./17. Dezbr. | 1. Dezember

20. Novbr./ | 5./18. Dezbr. E | 3. Dezember Zanfir Popescu |7./20. Novbr.| 24, Novbr./ i 7. Dezember.

Bukareft

Emil Haim

Rîmnic- Vôlcea

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Zwangs3versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das Grundstückd Heidenfeldstraße 16, dem B Bauiet Auras gehörig, ¡zur Versteigerung. Mit dem Baargebot von 90600 4 und der Uebernahme von 130 000 Hypotheken wurde Cie Handelsgesellshaft in Firma Richard Shäffer, Anhaltftr. 4, rin,

Beim Königlichen Amtsgericht Il Berlin gelangten die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung : Elisenftraße T j Stegliß, dem Reftaurateur Julius Borek zu Schönebera ge- hörig. Nußzungswerth 2700 4 Mit dem Baargebot von 2700 4 und der Uebernahme von 38000 Æ Hypotheken wurde Schlähter- meister Rudolf Reichelt zu Deutsh-Wilmersdorf Ersteher. Güngel- straße zu Deutsch - Wilmersdorf, der Frau Maler- meister Agnes Stegemann zu Berlin gehörig. Mit dem Baargebot von 30000 4 und dex Uebernahme von 108 000 Hypotbeken wurde Kaufmann Johannes Kranick in Berlin, Chaussee- straße 29, Ersteher. Güngzelstraße 32 in Deutsch -Wilmers- dorf, der Frau Malermeister Agnes Stegemann in Berlin gehörig. Nußungswerth nicht vermerkt. Mit dem Baargebot von 140 000 (6 wurde Kaufmann Emil Fraenkel zu Berlin, Lessingstraße 2, Ersteher. Aufgehoben wurde das Verfahren, betreffend die Zwangtver- steigerung des Herm. Riemann schen Grundstücks, Günt-lstraße 28 zu Deutsh-Wilmersdorf. Eingestellt wurde das Verfahren, betreffend die Zwangsverfteigerung des Ernst Jänchen schen Grund- ftücks, Preußischeftraße 5 zu Deutsch-Wilmersd orf.

auf 150 000 Tonnen, darunter raffinterter Zucker im Betrage von