1900 / 288 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Dec 1900 18:00:01 GMT) scan diff

würde die Kohlenindustrle in ihren regélmäßigen Absaßzver- hältnissen jedenfalls eine sehr unerwünshte Störung erleiden, es würde ferner das Verhältniß zu unseren Nahbarn ungünstig beeinflußt werden, was angesihts der demnächst abzus{hließenden Handelsverträge jedenfalls nicht zweckmäßig sein möchte. Das ist aber sicher, daß unsere Kobhlenproduktion jedenfalls in ihrer Entwickelüung gestört würde. Wenn Ste annehmen, wir hätten damals in der Hochkonjunktur von 1890/91 ein Ausfuhrverbot erlassen, oder auch nur die Ausfuhrtarife beseitigt, fo würde, nach meiner festen Ueberzeugung, die auch von dem Herrn Handels-Minister getheilt wird, die Koblenindustrie beute niht in der Lage gewesen sein, auch nur annähernd das zu leisten, was sie in Wirklichkeit zur Deckung des gesteigerten Jnlandsbedarfs ge- [eiftet hat; denn wenn die Kohlentndustrie der Gefahr aus- geseht i, daß die Tarifpolitik und die Wirthschaftspolitik so tief einshneidend in ihre Verhältnisse eingreifen, sobald einmal die Wogen etwas hoh gehen, so wird die Entwickelung der Indastrie dadurch naturgemäß lahmgelegt. Die weitere Ab- teufurg von neuen Shächten, die Entwickelung der ganzen Produktion würde jedenfalls nicht gefördert, sondern wesentlich gehemmt sein, „während die Kohlenprodukttion jeßt mit allen Kräften gefördert worden ift, daß fie sich bemüht bat, dem außerordentlih gesteigerten Bedarf thunlichst zu entsprehen. Jch darf mir erlauben noch. aus der jüngsten Zeit einige Zahlen für die weitere Steigerung der Leistungsfähigkeit der Zechen anzuführen. Der Herr Handels-Minister hat bereits mit- getheilt, daß die Differenz der Koblenproduktion des Jahres 1900 gegen 1899 in den erften 10 Monaten ein Plus von 10x Millionen zu Gunsten von 1900 gebraht hot, ein Plus von 104 Millionen, welches der inländishen Konsumtion mehr angeboten worden ift. Meine Herren, ia dem leßten Monat ist diese Produktion noch weiter in die Höhe gegangen. Ih habe im Monat November an zweit Tagen die Mengen zählen lassen, die seitens der preußischen Staatsbahn an Kohlen, Koks und Briquets auf allen Stationen befördert worden sind. Da hat sich ergeben, baß am 16. November 361 000 Tonner von der Eisenbahn abgefahren find, am 17. November 363 000 Tonnen. Um Ihnen ein deutlicheres Bild von dieser Menge zu geben, will ih hinzufügen, daß 720 Züge zu 100 Achsen dozu gehören, dieselben abzufahren. Um diese Züge hinter einander aufzustellen, würde eine Eisenbahnstrecke von fast 300 km Länge ungefähr eine Strecke von Berlin bis nah Altona erforderli sein. Ein solcher Verkehr is noch im vorigen Jahre auch

im entferntesten nicht gewesen.

Ich kann daher mit dem Herrn Handels-Minister nur die Hoffnung aus\prechen, daß die so gesunde und rührig si ent- wickelnde einheinmische Kohlenproduktion baldigst in der Lage fein wird, den Bedarf vollständig zu decken; und daß fie ihn auch zu mäßigen, allmählih finkenden Preisen decken wird, davon bin ih fest überzèugt. Jh glaube, daß diese ganze Kalamität in ver- hältnißmäßig kurzer Zeit vorübergegangen sein wird, und hoffe das von ‘ganzem Herzen; denn auch meinerseits habe ich allerdings be- obachten könner, daß in einzelnen Landestheilen eine Kalamität aus- gebrohen ist nicht für die großen Konsumenten, aber für die mittleren und kleineren Konsumenten, deren Noth man in einer gerädezu krassen Weise ausgebeutet hat. Ich hoffe, daß die Maß- regeln, die der Herr Handels-Minister in Aussiht gestellt hat; in dieser Beziehung, in Zukunft derartige Zustände verhindern werden.

Auf Antrag des Abg. Frihen- Düsseldorf (Zentr.), der vom ganzen Hauje unterstüßt wird, findet eine Besprehung der Jnterpellation statt.

Abg. Hilbck (nl ): Die Kohlenfrage ist in erster Linie eine Frage der Produktion; von ‘ihr hängt die Preislage für Kohlen ab. Die aufgetretenen Uebelstände haben ih vicht allein bei der Ruhrkokle, sondern ebenfo bei der s{hlesischen und böhmischen Kohle gezeigt. Ein besonderer Vorwuf gegen das NRuhrkohlen-Syndikat ist also garniht berehtigt. In England hat man Kohlenpreise gehabt, welche das Mehr- fache derer an der Ruhr darftellten, und dabei ift die englische Produktion noch immer mindestens doppelt so groß als die unfrige. Die deutsche Produktion is der Menge nah noch niemals so gesteigert worden, wie in den leßten Jahren, und speziell unmittelbar vor dem Eintritt der Kohlenknappheit und Kohlentheuerung. Das Syndikat hat au von dem Abg. Heim den Vorwurf erfahren müssen, daß man ein- zelnen Zechen nit gestattet hat, fo viel zu fördern, wie sie-wollten. Das ift ein sehr große? Jrrthum. Die betrehende Zeche hat gar- nicht das angemeldete Quantum fördern können. Auch der Arbeiter- mangel, unter dem die Zechen vielfa zu leiden haben, kommt hier in Betracht, und so erklärt es sich, daß das Quantum der Förderung hinter der Anmeldung zurückbleibt. Die Zu- nahme der Förderung in den ersten 10 Monaten dieses Jahres ist gegen 1898 um eine. Million Tonnen größer als die gesammte Jahrekausfuhr aus Westfalen. Die Ausfuhr nach ODesterreih und Rufiland is um 600 000 bezw. 300 000 t gegen 1898 in den ersten drei Quartalen gestiegen, das Ruhrgebiet hat auch diese Differenz gedeckt. Die Ausfuhr z. B. nah Holland ift dagegen etwas zurück- gegangen. Die Ausfuhr i ja das einzige Sicherheits- ventil für den Ausgleich zwishen Produktion und Konsumtion; die Ausfuhr kann nit verboten oder eingeschränkt werden, Selbst“ wenn die Kohlen ins Ausland billiger verkauft werden, fo würde darin do nur eine ganz gang und gäbe wirthliche Maß- nahme zu erblicken sein. Die Preise des Auslandes bestimmt der deutsche Produzent nit. Was für die alten nachbarliwen Be- ziehungen und historischen Zusammenhänge zwischen Schlesien und Böhmen gilt, muß doch au mindestens als Milderungszrund gelten für die Autfuhr der Ruhrkohle nah Holland. Was die Preig- bildung betrifft, fo ift schon darauf hingewiesen worden, daß die Grubenpreise an der Ruhr nicht außergewöhnlich gefliegen sind; und in Westfalen reibt man diese Erscheinung auch gerade der msderierenden Wirksamkeit des Syndikats zu; jedenfalls ist leyteres bei der Berechnung seiner Preise außer- ordentli vosichtig gewesen und außerordentlich langsam vorgegangen. Allerdings is kein Auf und Nieder der Preise méhr eingetreten; das hat das Syndikat erreicht, und das i sein Verdienst. Der Antheil der deutshen Bergleute an den höheren Preisen in Gestalt höherer Löhne ift auch keireêwegs so gering, wie es mit Vorliebe dargestellt wird. Daß das Syndikat den Häntlern den Bezug der Kohlen er- {ert hätte, ist ebenfalls niht zutreffend; das Syndikat nimmt darauf gar keinen Einfluß, Man wußte ja doch in der Produktion nidt, taß plögliz solche Kohlennoth auftreten würde. Und dieselben Hándler, welhe von 1898 /1899 immer zu“ mäßigen Preisen die Kohlen “vom Syndikat bezogen, haben die Kohlennoth von 1900 bnußt, um ‘ganz ungeheuerliche Gewinne zu machen. Daß die Preise niht noch böher gestiegen sind, ift gerade dethalb ein Verdienst des Syndikats. Die Zunahm?,, der Pcroduktion ‘in den letzten 7—8 Jahren ift gerade für die Arbeiter in der Kohlenindustrie ganz besonders gewinnbringend gewesen. Die Nettolshne betrugen 1892 ‘134 Millionen 49,6% des Erlôfes für Kohlen, 1893 war das erste Syndikatsjahr, 1899 betrugen die Nettolöhne 249 Millionen. Diese Steigung hat ih auch im Jahre 1900 noch fortgesetit. Und wieviel ift für diz Bergarbeiter sonst geschehen! Wievtel Kosten sind all-in- dur die Beschaffung von Wohnungen

für die Bergarbeiter den Kohblenzehen erwachsen! Ja, wir freuen. uns dessen, daß die Arbeiter dort so s{chône, behaglihe Wohnungen innehaben, und ich lade Ste alle ein, dorthin zu gehen. Jch werde Ihnen durch meine Verbindungen ermöglihen, diefe Woh- nungen auch kennen zu lernen. (Abg. Singer: Wir kennen dke Villen în Dortmund.) Die Erträge aus dem Bergbau seten, wie Redner am S{lusse nachzuweisen suht, auch keineswezs so hoh, wie man in weiten Kreisen des Publikums glaube. Die Gewerkschaften hätten lange sehr ungünstig abgeschnitten, die Aktiengesellshaften befänden \ich allerdings in günstigerer Lage. Von einer Bewucherung dér Konsumenten durch das Syndikat könne abfolut keine Rede sein, In Zukunft würden derartige Kalamitäten nit fo bald wiederkehren. Dafür bürge zunähst s{chon die Thätigkeit des Syndikats; aber auch die aroße Zahl der neuen Unternehmungen, auf die schon hingedeutet worden fei, werde thre vor- beugende Wirkung äußern, Das Syndikat habe si dur seine Leistungen in den leßten fieben Jahren den Anspruch auf das Ver- trauen der Bevölkerung erworben. Es frage sich nur, ob der Minister der öffentlichen Arbeiteà auch in Zukunft im stande sein werde, das mächtig steigende Förderquantum "mit seinen Wagen abzufahren. Sollten -die Preise der Kohlen heruntergehen, dann müßten auch die Löhne der Kohlenarbeiter wieder heruntergehen. ;

Abg. Richter (fr. Volksp.): Die eben gehörte Rede war eine Verthéidigung des Syndikats. Während der Abg. Heim rief: Nieder mit dem Syndikat! hat der Vorredner gerufen: Es lebe das Syndikat! Jch halte es weder mit dem einen noch mit dem andern. Die Frage muß viel allgemeiner gefaßt werden. Die Kohlenfrage interessiert ganz Deutschland. Jch bedauere, daß, als die Klagen über die Koblennoth in den Landtagen zur Sprahe kamen, man in der Aufklärung zu zurückhaltend gewesen ist. Zweifellos haben auch viele Kreise ein Interesse daran, die Kohlennoth möglichst groß erscheinen zu lassen. Wir brauchen über alles, was mit der Kohlenfrage zusammenhängt, mehx ftatistishe“ Aufklärung, namentli Mit- theilungen über die Koblenprodukttion im In- und Auslande u. |. w. Was wir legt in den Jahresberichten finden, {aft keine volle Klar- heit. Das Verhältniß zwischen Angebot und Nachfrage hat ich ver- hoben. Die Nachfrage bat sich gesteigert, das Angebot hat sih in folge des legten harten Winters, der Kriege in Transvaal und China und des Bergarbeiterstrikes in Böhmen und Sachsen verringert. ouden ist die Produktion um 1009/6 gesteigert worden, ‘es sind aber au 580 000 t mehr an das Auéland abgegeben wo: den als früher. Jh finde es auffällig, daß in Oberschlesien der Kohlenpreis um 89/0, in Nieder {lesien um 289%/% tn derselben Zeit gestiegen is. Wie erklärt sih dieser Widerspruh? Nicht un- berechtigt ersheint mir der Vorwurf, daß die Kohlenproduktion nicht genügend erhöht worden ist, vier Fünftel des \{lesisch-:n Kohlen- gebiets sind noch unbebaut. (Zuruf: Weil die Arbeiter fehlen !) Die noch unbebauten Kohlenfelder Oberschlesiens könnten noch mehr Kohlen liefern, als der gegenwärtige Kohlenbergbau für ganz Preußen beträgt. Auch das Bergamt hat Fehler gemacht, indem es das Regal vielfach an Private gab. Diese Klagen sind auch von der „Schlesischen Zeitung“ erhoben worden. Gegen ein Kohlenausfuhr- verbot muß ih mi erklären. Deutshland is für Produktion und Konsumtion kein einheitlihes Gebiet, weil die Transportkosten zu große Unterschiede haben. Wir müssen deshalb mit dem Auslande austaushen, ganz abgesehen davon, daß wir von Oefterreih Ungarn ebenso gut Kohlen beziehen wie dorthin verkaufen. Darüber herrscht Einverständniß, daß die Tarifmaßnahmen keinen Einfluß auf die Preisbildung gehabt haben. Nicht die Ausfuhrtarife ins Ausland sind es, die die Kohlenpreise steigern, sondern vielmehr die Ausnahme- tarife im Inlande, die die ausländishe Konkurrenz aus dem ÎInlande zu verdrängen suchen. In dite Zusammenstellung aller Ausnahme- tarife hat die Regierung mit Reht au diese Inlandtarife auf- Ee Es mag ja Herrn Heim sehr genehm sein, wenn er agen fann, es. sei eine Shmach, daß englishe und amerikanische Kohle hierher komme. Die Ausnahmetarife im Inland erweitern das Absatzgebiet und steigern die Preise, weil sie die Nachfrage steigern. Wir haben ja noch in leßtêr Zeit erlebt, mit welhem Nachdruck man darauf dringt, den Bezug der obershlesishen Kohle nah Stettin und Berlin durch Ausnahmetarife zu begünstigen. Die Eisenbahnverwaltung trägt also dazu bei, den Absay zu erweitern und die Preise zu steigern. Ih wünsche nur, daß uns bald wieder eine folche Üebersiht der Aus- nahmetarife mitgetheilt wird wie im Jahre 1892, Die Ausnahme- tarife begünstigen alle Syndikate und ähnlichen Vereinigungen unzweifelhaft. Die Kohleninteressenten haben fortgeseßt auf Er- weiterung dieser Tarife gedrängt, und man sagte immer, daß Ver- träge vorlägen. Wenn es sich um Zollerhöhungen handelt, fragt man aver nit, ob Verträge vorliegen Cs war mir sehr interessant, Herrn Heim gegen den Ring des Kohlensyndikats auf- treten zu sehen, ich wünschte nur, daß das Zentrum und die rete Seite ebenso eifrig gegen die sonstigen Ringe aufträten. Der Zuker- ring ist um keines Haares Breite besser als das Kohlensyndikat ; Herr Heim erelfert sih darüber, daß-die Shweizer die Kohlen billiger kaufen als die Bay?zrn. Das i\t b-im Zucker ganz dieselbe Geschichte. Ausfuhrprämie und Ausfuhrtarif ist da genau dasselbe. Wenn ih die Preise steigern, so ist man im Publikum naturgemäß geneigt, seinen Unmuth gegen die zu kehren, bei denen die Preisftetgerung dem Publikum unmittelbar fühlbar wicd. Darum müssen die Händler immer mehr büßen, als an ih richtig ist. Aber abgefehen vom Syndikat, zeigen auch die Kohlenhändler, die im Besiß der Kohlen sind, die so sehr gefragt werden, nicht nur im Preise, sondern auch in der Geshäftsgzebahrung "etnen Hohmuth und beantworten Anfragen in einer Weise, als ob es sih niht um vertragshließende Leute, sondern um Herrscher und Untergebene handelte. Die Dee ist eben zu kurz geworden ; man zerrt an allen Ecken, und wer eine starke Hand hat, kann mebr zu sich hinüberziehen, während die \{chwächeren Hände mehr zahlen müssen als andere. Da ift es rihtig, wenn sich die Schwachen zu Genossenschaften vereinigen. Nah den Lehren von Schulze - Delißsh sind mehrere kleine Kräfte vereinigt eine große Kraft. Veshalb ist das Genossen- fchaftswesen hier am Plate, und ich wünschte, daß die Herren von der Rechten die Freundschaft für die Genossenschaften, die sie jeßt in der Kohlenfrage haben, auch zeigen, wenn es sich nihcht um den Koblenhandel handelt. Der Minister sprach von dem direkten Kohlenbezug der ländwirthschaftlihen Zentralvereine. Ganz \chsn! Aber ein Genossenschaftöanwalt klagte mir noch kürzli, daß diese Gunst wohl den landwirthscaftlihen Genossenschaften, aber niht andern, niht den Konsumvereinen / zu theil werde, daß diefe vielmehr gerade im Bergdepartement einer großen bureaukratishen Steifheit begegnen. Ler Handels-Minister sagt, die Händler seien fo \hlecht, daß sie zu den Gruben kämen, alis Nachbarn gerierten und mit dem Fuhrwerk als Landbewohner Kohlen abholten, diefe dann aher auf die Eisenbahnen llüiden und an andere verkauften. Ich habe ein Zirkular gelesen, wonach diese Schlechtigkeit gerade ein landwirthschaftliher Zentralverein verübt hat, der seine Mitglieder darauf aufmerksam machte, daß sie auf diesem Wege zu Kohlen kommen könnten. Also sehr tadelnowerth scheint mir das nicht zu sein. Es fragt si nur, ob sie die Kohlen nicht unverhältnißmäßig billiger be- kommen als andere Konsumenten. Der %Biinister sprach von einer gemeinsamen Stelle für Beschwerden, die er wohl auf den fiskalischen Gruben einrihten will. In den Besprechungen der „Swhlesischen Zeitung“ über die Kohlenfrage wurde darauf hingewtesen, daß aa der Saar etn solches Bureau besteht. Der Minifter von Berlepsch wollte noch ein folhes einrihten, cs ist. aber nichts daraus geworden. Bon einer Preislimitierung für den Kleinhanvel versprehe ih mir ebenso wenig wie der Minister. ‘Die Kleinhändler würden dadurch nur noch abhängiger vom Syndikat werden. Der Minister sagt, den Händlern seien vertragsmäßige Verpflichtungen auferlegt. Darin steht nur, daß sie nicht über einen angemefsenen Preis hinausgehen sollen. Was aber ein angemessener Preis ift, entscheidet die Handels- kammér in Essen, die bekanntlich von dem Kohlenring selbft besegt ist. Jn Wirklichkeit sind die Verhältnisje des Syndikats noch nicht genügend klargestellt. Hauptsache ist, Syndikate und Ringe nicht von Staatôswegen zu begünstigen. Wenn eine Grube die von den Syndikaten bestimmte Produktionssumme überschreitet, wird ihr an-

geblich eine hohe Strafe zum Beften einer Pensionskasse öffentlihen Chardkters für die Bergleute auferlegt. Sollte si dies so verhalten fo würde darin eine unberechtigte, indirekte Staatshilfe liegen. Zum Schluß kann ih nux wünschen, daß das Z-ntrum nicht nur für billige Kohlen, sondern überhaupt für billige Lebensmitiel seinen starken Einfluß einseßen möge.

Abg. Graf von Kaniß (d. kons.): Daß die Kompetenz des D zur Erörterung dieser Frage von keiner Seite bestritten ist, kann ih mit Befriedigung konstatieren. Mit den Ausführungen. des Interpellanten bin ih im wesentlichen einverstanden. Wenn es dem Kohlensyndikat zum großen Verdienst angerechnet wird, daß es die Preise reguliert habe, daß große Schwankungen nicht vor, gekommen sind, fo sind die Thatsachen richtig; aber auf die Auf- wärtsbewecung der Preise, welhe der Konsument bezahlt, hat das Syndikat keinen Einfluß ausüben können, es hat sich den Machinationen der Händler gegenüber als mattlos erwiesen. Das Kokssyndikat hat ebenfalls ohne Erfolg si an die Händler gewandt, um sie zur Mäßigung zu ermahnen, Die Händler haben aber nah der „Kölnischen Zeitung" geantwortet, sie hâtten keine Lust, sich mit Gewinnen zu begnügen, welhe kaum dle Unkosten decken, während das Syndikat die Preise so unverhältniß- mäßig in die Höhe seße. Ueberhaupt is es mit diesen einseitigen Vorwürfen“ gegen die Händler elne eigeue Sahe. Das Kohlen- syndikat hat fich aenôthigt geseßen, eine Anzahl seiner Angestellten zu entlassen, weil sih: herausgestellt hatte, daß dieselben unerlaubte Nebenge|häfte betrieben. Nach der „Kölnischen Bolkszeitung“, der id die Gewähr für ihre Angaben überlassen muß, {ind 12 Beamte entlassen worden, weil sie von den Gioßhändlern Kohlen zurückfauften und fie dann an kleine Händler zu theureren Pceisen weiter verkauften. Jh stimme darin mit dem Abg. Richter überein, daß das Kohlensyndikat zu verdienen sucht, wo es kann. Aber was dabet herauskommen foll, wznn die Handelskammer in Esscn gegen etwaige Wucherprofite der Händler einschreiten foll, is mir het den engen Beziehungen, die dort herrschen, räthselhaft. JIch möchte den Kohlenhändler sehen, der von dieser Kammer angeklagt würde. Praftisher wäre es, wenn der Minister der öfèntlihen Arbeiten eine Verfüzung erlteße, wonach künftig nur diejenigen Koblenhändler zu den “Ausnahmetarifsäßen Kohlen verfrachten dürfen, welhe sich verpflichten, mit einem Profit von 5 oder 10 M pro Waggon zufrieden zu sein. Das wäre der einzige gangbare Weg, um der Pceistreiberei der Zwischenhändler ein Ende zu machen. Sie würden dann noch außerordentli viel verdienen. Was Oberschlesien betrifft, würde es sich empfehlen, daß die fiskalische Grubenverwaltung noch mehr als bisher Kohlen direkt an die Konsumenten abgiebt. Es ift doch ganz gut möglich, daß von den vier Millionen Tonnen, welhe auf den obershlesischen fiskalischen Gruben gefördert werden, noch etwa eine Million Tonnen direkt an bie Konsumentea abgegeben und den Großhändlern entzogen wird. Große Schwierigkeiten wird das nicht verursachen, namentlich, wenn auf den Zehen selb#st ein Verkaufsbureau eiagerihtet wird. Der Abg. Richter hat gesagt, die reichen Kohlenfelder in Oberschlesien müßten noch mehr als bisher abgzebaut werden. An sich hätte ih gegen die Steigerung der Kohlenproduktion nihts einzuwenden, aber wo sollen die Taufende von Arbeitern her- kommen, wo in den leßten fünfzehn Jahren die preußische Gesammt- belegshaf! sih mehr als v:rooppelt hat? Sie zählt jeßt über 400 000 Köpfe. Bei dem Arbeitermangel auf dem Lande ist es absolut un- angänglih, daß noch weitere ländlihe Arbeiter den Grubenbezirken zufließen. Jch bedauere deshalb, mich dem Wunsche des Abg. Richter nach weiterer Ausdehnung der Kohlenförderung zur Zeit nicht anschließen zu können. Der Minister von Thielen hat die verlangte Aufhebung des Ausfuhrtarifs für Kohlen zur Zeit als nicht rätblih bezeihnet. Er meinte auch, daß die Auf- hebung dieser Tarife am Bestehenden nihts ändern würde; das kann ih niht ohne weitéres gelten lassen. Die preußische Staatseienbahn- Verwaltung hat ausgerehnet, daß, wenn man den NRohstofftarif zu Grunde legte, sih bei der Aufhebung des Exporttarifs eine Mehr- einnahme von über 2 Millionen Maik herausstellen würde. Diese Einnahme würde sih aber auf 4 Millionen belaufen, wenn man den Speztaltarif 3 einftellte. Die Befürhtung, daß das Aus- land die Kohlen auf dem Wasserwege einführen würde, kann ih nicht thetlen ; denn fo s{hnell lassen sich die nöthigen Borrichtungen : Abladestellen, Hafencinrihtungen u. \. w., nicht treffen. Der Bezug des Auslandá wird \sich niht vermindern, Es wird auch einen guten moralishen Eindruck im Lande machen, wenn diese Ausfuhrbegünstigung aufgehoben würde. Herr Hilbck meint, die Koblenwerke hätten nur einen ganz besheidenen Nußen. Dem widersprehen doch die enormen Einyahmen und hohen Dividenden der Zechen und der Aktien- gesellshaften. Keinem vaterländishen Erwerbszweig geht es so gut wie der Kohlenindustrie, und wenn sie eciaige Arbeiter entlassen muß, fo ist das wahrhastig kein Unglück; diese können in der Landwirthschaft beschäftigt werden. Den Schwerpunkt lege ich auf die Beschränkung des Zwischenhandels. Der Schuß des Gemeinwohls muß über den Sonderinteressen stehen. Es is Pflicht der Regierung, sih über die Sonderinteressen binwegzuseßen und rücksihtslos die Landeswohlfahrt zu pflegen. Publica salus, suprema lex

Nach persönlichen Bemerkungen der Abgg. Dr. Heim und Graf von Kaniß wird die weitere Besprechung vertagt.

Schluß 6, Uhr. Nächste Sizßung Mittwoch 1 Uhr. lbacop des Zentrums, betreffend die Freiheit der Religions- übung. 6

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche ifff dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet morden vom Viehhofe zu Magdeburg am 3. Dezember.

j N Kapkolonie,

Die kapländishe „Government Gazette“ vom 26. Oktober d. F enthält eine Bekanntmachung der Kap-NRegierung vom 23. Oktober, durch welhe die Bestimmungen bezüglih der Einfuhr von Shweinen in die Kapkolonie auf dem Sees- wege neu geregelt werden. Danach muß sich der Eigenthümer vor der Verschiffung von einem ordrungsgemäß qualifizierten Thierarzt ein Attest darüber ausstellen lassen, daß die Schweine zur Zeit der Verschiffung kétne Zeichen einer aaufteckenden Krantheit aufgewte)en haben. Außerdem muß der Absender vor einer zuständigen Behörde des Ausfuhrlandes eine eidlihe Versicherung unterzeihnen, daß die Schroeine auf den Grundstücken, von welchen sie ausgefüßÿrt werden sollen, wenigstens 14 Tage gewesen find, bevor fie zur Verschiffang fortgebraht wurden, sowie daß während der genannten Zeit kein anderes Schwein auf die Gruad- stüde gebraht worden is, daß die Schweine nicht von der Schweinefeuche befallen sind und au nicht aus einem Orte stammen, wo Schweineseuche herrscht, und s{hlißlih, daß die Ausfuhr in dem Lande, Staat oder Territorium, aus welchem die Ausfuhr erfolgen fo, nit dur gefeßlihe Bestimmung verboten is. Das Attest und die shriftlihe Versiherung find der von der Regierung der Kapkolonie dazu ermächtigten Person auszuhändigen. Schweine, welche ohne die ge- nannten Papiere in der Kapkolonie eintreffen, dürfen nuc ta Kapftadt, E Elijabeth und East London, wo Quarantäne-Cinrihtungen be- tehen, gelandet werden. Die Quarantäne foll wenigstens 28 Tage, vom Zeitpunkt der Einschiffung an gérehnet, dauern. Schweine, welche bei der Ankunft in einem Hafen oder Octe der Kapkolonié von der Schweineseuche befallen oder unterwegs mit verseuhten Schweinen in Kontakt gekommen sind, unterliegen den in jedem einzeluen Falle von der Regiecung anzuordnenden Maßnahmen,

N tederlande .

M Jahre é ra E 183 864 640 Franken im Jahte 1898,

l nahdem es im Jahre 1899 von Algier an die ¡weite Stelle gedrängt E worden war.

E celtttertem Lunetten.

} uhrgebäuse eingeführt, die weder poliert, noch ciseliert, graviert oder S guillohiert und die mit unfertigen Scharnieren versehen, deren Mittel- M itüde (carrures) jedoch facettiert sind oder deren Lunetten eine besondere

Ï des comité consultatif des arts werden die Facetten, Karnieße und

l sheidung au auf dergleihen Tashenuhrgebäuse aus unedlem Metall

E Auslande :

M Weine hat ebenfalls gegen 1899 um mehr als die Häifte abgenommen. S Auch der Bedarf Frankceihs an portugiesishem Y Wein

F italienischem Wein

Ï Artikel 503 bis des Geseßzes vom C I Entschliegung der Minister für Handel und Finanzen vom 3, Oktober

| die

| vom 2. November d. J. verordnet :

_ Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Dienstag, den 4. Dezember

M 288.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrihten für Handel und Indusftrie“.)

A usfuhr von Textilmaschinen aus Großbritannien in den Monaten Januar bis Oktober 1900, verglihen mit den beiden vorhergehenden Jahren. 1898 1899 1900

Werth in Pfund Sterling 952 190 1 421 583 946 249 846 839 768 390 722 095 196 956 157 073 165 424 550 179 438 021 650 581 §18 914 907 786 | 064 582 89 369 I 2 24 066 260 928 70 116 109 027

Beftimmungsländer

Rußland . Deuts!

rankrei Mebriges Curopa s (S hina einschl. Hongkong . Eapan A d 2 Q M ereinigte Staaten von Amerika

S úd-Amerika ritisch Südafrika Iritisch Indien Australasien Andere Länder

Zusammen

"64 S6 108 068 11 063 506 155 14 406

320 818

274 655 100 188 945 21 923

l VES 188 384 900 16 668 17 553 247 887 399 606 5 387 112 5 639 011 5 207 399.

(Nach Cotton.)

240 836

91 210

Die Einfuhr von Wein nach Frankreich in den ersten neun

j Monaten der Jahre 1898 bis 1900. Frankreih bezog in den erften neun Monaten des laufenden Jahres und der beiden Vorjahre folgende Mengen Wein aus_ dem 1898 1899 [900

DEÉETIEOTETCE

2985 106

3 612 679

64 283

76 442

481

4 039 139 2107615 5D 17 Í 96 218

I 464

Spanien Algier . Ftalièn Tunis . E S Pod, ] h: Aus anderen Länder (65061 95 396 Zusammen . 6 324 674 6 834 387 4 379 109

Diese Einfuhr hatte einen Werth von 108 369 520 Franken im

1900, von 175 351 148 Franken im Jahre 1899 und von

Das hauptsächlihfte Bezugsland ist im laufenden Jahre Spanien,

Immerhin geht die Einfuhr von Wein aus Spanien stetia zurück und beträat im laufenden Jahre nur etwas mehr als die Hälfte der 1898 er CGinfuhr dorther. Der Absatz von algerifhem

und turesischem Dagegen hat sich die Einfuhr von

zujehends. (Nach El Eco de

[1899

sich

gegen

verringert A fast verdoppelt.

A duanas.)

Frankrei. Zollbehandlung von Tashenuhbrgehäusen mit fa- Mittelstück oder mit karntießförmigen Seit einiger Zeit werden goldene und silberne Taschen-

Form von Karnieß oder Kannelierung zeigen. Nach einem Gutachten Kannelierungen dur Stanzen der Metallplatte hergestellt ; sie stellen daher keine Verzierungsarbeit im Sinne der Anmerkung T zu 16. August 1895 dar. Gemäß als rohe Taschenuhrgebhäuse

1900 find derartige Gehäuse mithin thr Gegebenenfalls hat diese Ent-

(Tarif-Nr. 503 bis) zun verzollen. General- Zolldirektion vom

Anwendung zu finden. (Zirkular der

S: Oktober 1900, Nr. 3132.)

Die russischen Eisenhütten im Jahre 1899,

Nach dem soeben veröffentlihten Bericht der Montanindustricllen Südrußlands wacen im Jahre 1899: 14 Hüttenwerke im Betrieb, 45 416 Arbeiter beschäftigten. Die Hütten erzeugten aus 58 070 000 Pud Steinkoble 38 960 000 Pud Koks.

Erzeugt wurde insgesammt 81 760 000 Pud Gußeisen, zu welchem Zwecke im Ganzen 143 270 000 Pud mineralischer Heüstoffe und 136 111 000 Pud Eisenerz verbrauht wurden. (St. Petersburger

Zeitung.)

P ortugal.

Borübergebhende Freigabe der Einfuhr von Weizen und Festseßung des Weizenzolles. Ein portugtesishes Gefeß

Artikel 1. Vom Tage der Veröffentlihung dieses Dekrets ab bis zum 15, Januar nähsten Jahres wird die Einfuhr von 15 Millionen Kilogramm fremden Weizens zur Brod- und Nudel- fabrikätión géftättet. :

8& 1. Von der in diesem Artikel genannten Menge sind 1481 000 kg für die Nudelfabrikation bestimmt. ] :

§ 2. Vie Vertheilung des eingeführten Weizens geschieht auf Grund der dem Dekret vom 3. April 1899 angefügten Tabellen, und der in Kraft stehenden, späterhin vorgenommenen Abänderungen.

Artikel 2. Der Zoll auf den auf Grund e Dekrets ein- geführten Weizen wird auf 13 Rsis für 1 kg festgeseßt.

(Diario do Governo.)

Die Kohlengruben auf den Färser.

Nach einem Gerüchte beabsichtigt man, aus den Kohlenvorräthen der Färöer, welche bislang nicht auögebeutet worden siand, jeßt jährlich 200 000 t nah Bergen, Orontheim, Köpenhagen, Amjterzam und Antwerpen zu verfrahten. Es sollen {hon Verhandlungen mit einigen Swhiffseigenthümern über die Frachtsäße schweben, und man glaubt auf eine Absendung von Dampfschiffen wöchentlichß rechnen zu önnen. (The Board of Tradé Journal.)

Winke für den Export von Zement.

Im Juli und August dieses Jahres erfuhr der Preis des Portland - Zements in den Vereinigten Staaten infolge der rückgängigen Nachfrage und der hierdurch veranlaßten Anhäufung von Vorräthen: in den Fabriken östlicher Distrilte eine bedeutende Grmäßigüng: Da die. Lagerräume dieser Fabriken nur von be-

Berlin,

dem Westen der Distrikte an hierfü ihren Betrieb hätt arößern müssen.

bedarf in solchem

werden mußten.

in Chicago. Fa nceomen a, day tr

zur Weiterversend: verpadcken.

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da es als natürl ist als das bish Zemente, die im erschienen. Ihre Preis ift intolge Auch komwt ihn unmittelbaren Bestellung geliefer

(Finem englis

museum.)

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im Jahre 1899 Bon diefen prod S H L 1E L Fllinotis

Den tedeuten unter 5209/9, im der Gesammtförd nahezu 6 Mill. t. 16 5 Mill. gebiete

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73,7 9%/a, aegen

= 199/69 betbeili im Wzrtbe von 1 pon

= 927% der G In Alahba 8,3 Mill, Doll. Produktion um 1 zunahme wird 82 Mill. Mill Doll. Maschinen

aber 33 von wonnene zehn Mal Arbeitstagen.

statt

37 Mill. gelangten 22

Werken felbst ver mit 4,6 Mill. t

von 35900 Doll.

Nepublik erfolgt

tober 1900 )

Argentinien und

beendet wird; Eade Februar Norden

shrätktem Umfange sind, wurden große Mengen von Zement nah

egen Exportüberschuß ¿

Fabriken hinaus, daß, troßdem viele alte Fabriken vergrößert und neue erbaut warden, noch 2 Millionen Fässer jährlih importiert Die gegenwärtige P:eis8verminderung ist die natür- liche Folge der stark aygewahsenen inländishen Produktion. gegen ift berechtigte Aussicht vorhanden, daß die gegenwärtigen Preise für den Rest der Saison erhalten bleiben. von 1000 Fässern 1,685 Doll. in New Bork (Stadt) und 1,87 Doll,

erstflassiger, eucopäi\cher Zemente in Nord-Amerika möglich sein wird, insbesondere nah den Gebieten an der Ostküste. den deutshen Häfe Zugleich {lug man vor, den deutshen Zzment unverpackt nach den nordamerikanischen f

Kalifornien, den b Gebiete der Union, genießt das b 2lgishe Produkt steigende Beliebtheit,

er befonders unerwartete Konkurrenz bilden die aus Japan und China kommenden

Schifsverbindung

entnehmen, daß deutscher Zement ih ras den ofstafrikanishen Marlt eroberte, vorzügli infolge seiner gutea Verpackung in Gierfäfsern, während fowohl der englische“ als der französisch? Zement durch die Packung in s{wachèen Holzfäffern leidet.

Die Kohlenprodbuktion in den südöstlihen Gebieten der

An der Koblerproduktion der Vereinigten Staaten von Amerika

iber 10 Mill. | über 209 Mill. t.

hat seit vielen Jahren Pennfylvanien, und zwar-betrug derselbe nie

Gesammt1produktion. Illinois produzierte 24 439 019 t

t, Alabama 7,6 Mill. t. sowie das Mississippi; ihre Produktion beträgt zusammen 224 Mil. der Gesamm!produltion 88,3 9/6, vom Mississippi gelegenen Staaten 29,6 Mill. t = 11,7% der Ge-

dieser Grenze gelegenen Staaten im Jahre 1899 187 Mill. t = 7 161,6 Mill. | : l 1 füdliben Staaten 1899 mit 37 Mill. t = 14,6 °%/%, 1898 mit 32,2 Mill. t

im Einzelnen folgende Mengen : A / In West-Virginien stellte sich das Ergebniß auf 19} Mill. t

um 26 Mill. t vergrößert. i : an denen ih 3468 Bergleute betbeiligten, veranlaßten einen Ausfall

76 829 Arbeitstagen. 154 Stück in Thätigkeit, neur ria Die mit diesen Moschinen geförderte Menge belief fich auf 1,9 Mill.

aber bedeutend übertroffen ;

Kohlenmenge

Diez durchscnittlich gefö:derte Véenge war ungewöhnlich aroß und betrug pro Arbeiter und Arbeitstag 2,57 t gegen 2,44 t im Jahre 1898 und e

Produktion steben die Bergwerke in der Grafschaft Jefferson, deren Erträge sich 1899 auf 4,9 Mill. t, 1898 auf 4,2 Mill. t, 1897 auf 1896 auf 3,7 Mill. t stellten. Mill. t zur Verschiffung, 2,5 Mill. t wurden verkokt,

der Nest ging in den örtlihen Handel über oder wurde von den Nach der Höhe der Produktion folgen die Staaten :

33 Mill. t (im Werthe von 3,9 Milk. Doll); 21 Mill, t (im Werthe pon 13 M

im Werthe von 1,3 Mill. Doll.); ( Werthe von 1,0 Mill. Doll.); Georgia mit 0,2 Mill. t (im Werthe von 02 Mill, Doll.) und Nord-Carolina mit 27 000 t (im Werthe

Zollfreie Ginfuhr von Motoren für Dreshmaschinen. Gems E Entscheidung des Finanz-Ministers der Argentinischen

von Ersaßystücken für solhe nur dann zollfrei, wenn die Gegenstände gleichzeitig zur Einfuhr gelangen.

Ueber Produktion und Ausfuhr von Weizen

Das amerikanishe Ackérbau - Ministertum veröffentliht einen Bericht über die Produktion und den Export von Weizen in

meist Ende November in den nördlihen Distrikten und schreitet langsam gegen Süden vor

Union gebracht und Depots für die einzelnen c geeigneten Orten errichtet, da die Fabrifen sonst on cinstellen oder ihre Lagerräume bekreuterd ver- In den legten zwei Jahren wuchs der Zement- Maße über die Leistungsfähigkeit dec dortigen

Da- Sie betragen bet Abnahme

chmännishe Kreise in den Vereinigten Staaten der gesunkenen Preise nod immer ein Absay

Die Frachtsäß? von

bereits ermäßigt. (in bulk) Häfen zu verschhiffen und ibn erft dort ing an die Kecnsumenten nah amerikanisher Ärt zu

n nach Nord - Amerika wurden

dem für fremden Zemerb aufnahmefähigsten

icher Artikel zu einem niedrigeren Preise crhältlich angesehene englische Fabrikat. Eine

zum ersten Male auf dem Markte soll cine zufriedenstellende sein, und ikr der a7ringeren Prodbuktionskosten ein niedriger, en noch der Umstand zu gute, daß sie wegen der in 30 Tagen nah telegraphischer

Jahre 1900

O ualität

t werden fönnen.

che2n Konsulatéberihte ambique ift zu

aus Mo (DefterreihisWes Handels-

einigten Staaten von Amerika.

theil. über und

nahmen dreißig Staaten und Territorien uzierten 19 je. mehr als 1 Mill. t, 7 je und zwei Pennsylyanien

dften Antheil an der Gesammtförderung der Union

1899 539% der = 9,6 9/6 von erung; die Zunahme belief sh gegen 1898 auf

West-Virginien produzterte 16,7 Mill. t, Ohio Diefe fünf Hauptproduktions- liegen oôftliß vom t, thr An- während auf die wéftlich

Jahre 1880 .fogar 65 9/9 und

wenigec ertragreihe Indiana

ntfallen. / i E innerhalb des öôftlihen Produktionêgebiets die Füße io als Steidungslinie, fo entfallen auf die nördli

= 65% tim Jahre 1898, während die

gt sind. Die füdlichen Staaten produzterten 1899

2 Mill. Doll. Gegen 1898 hat si die Produktion Einige unwesentltihe Arbeitseinftellungen,

An Bergwerkémaschinen waren 1899 also 68 Maschinen mehr als im Vorjahre.

esammtfôcderung. ma wurdén 1899 76 Mill. t gefördert. Gegen 1898 ift | Mill: t = 162% eingetreten. Diese Gerwihts- durch die Steigerúnz Werthes noch legterer betrug 1898 4,9 Mill. Doll, 1899 Doll.; die Zunahme stellte sich also auf = 679%. Troß der vermehrten Anwendung (53 gegen 37), hat sh die mit denselben ge- verringert. Arbeitseinftelungen fanden veranlaßten cinen Ausfall von 71715

im Werthe von eine Zunahme der

des

und

im Jahr 1897. An der Spitze der

2,38 t

Von der 1899er Menge

b t. Lans Kentucky

(im Werthe von 3,6 Mill. Doll.); Tennessee mit Virainia mit

Mill Doll.); Texas mit 0,9 Mill. t Arkansas mit 0,8 Mill. t (im

). (The Tradesman.)

Argentinische Republik.

die Einfuhr von Motoren für Dreshmaschinen und

(Boletin oficial vom 14, Of-

in Argentinien und Indien.

British-Indien. Die argentinishe Ernte beginnt wo sie gewöhnlich anfangs Februar beginnt wieder gegen schreitet dann Der

die indische Weizenernte in den südlihen Bezirken und

[hon f bängig.

indischen

bis Mai

I u

find;

do) fin Ernte i

Œs indische weise 4

Ar der Gr

Länder argenti;

Jahren

Länder

(T

triebsei vember verkehr

8/,30—

vor, ‘wo sie anfangs Mat ftattfindet.

namentlih Argentiniens, gelangt daher

Melis

zu einer Preise besonders lohnend find, in der sowohl die sihtbaren als au

die unsihtbaren Vorräthe der übrigen maßgebenden

Königsberg i. Pr, 3. Dezember.

ordinarien 27 000 Æ,

Stredcke

rovisori Dor reg weniger 34197 Æ, im Ganzen vom 1. Januar bis

30. Rovbr. 1900 5 112756 „# (proviforische Einnahme aus rufsishem Verkehr nah russishem Stil), gegen provisorisch 4581 527 A im Vorjahre, mithin gegen den entsprehenden Zeitraum des Vorjahres mehr 531/229 Æ, gegen endgültige Einnahmè vom November 1899 mehr 232 088. M

Breslau, 3. Dezember. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Shlef. 34% L.-Pfdbr. Litt. A. 93,90, Breslauer Diskontobank 104,30, Breslauer Wedslerbank 104,30, es 144,00, Breslauer Spritfabrik 172,00, Donnersmark 224,50, Kattowigyer 201,50; Obersles. Cis. Â Oberschles. Koks 152,00, Oberschles. P.-Z. 123,00, Giesel 158,50, S@hl. 77,25, Koks-Obligat. 94,50, Ntedersles. elektr. éféllshaft 56,50; Cellulose

nl-Aktien 116,00, Emaillierwerke „Silesia® 148,00, S Elektrizitäts- und Gasgesellschaäft Litt.

107,50 Gd. Magdeburg, 3, Dezember. (W. T. B) ZuFerberiht.

Kornzucker exkl. 88 0/0 Rendemént 10,40—10,524. Nachprodukte exkl. Brotra

1900.

Zit auf die europätshen Märkte, in welcher die

Wetizenländer

ark! zusammengeschmolzen sind; Daher sind die Welt-

preise von Weizen ziemli stark von dem Auséfalle der argentinischen und indischen Ernte und von den Zufuhren aus diesen Ländern ab-

In einem Jahre, wie dem gegenwärtigen, wo die Weizen-

ernte erheblih Hinter jener der beiden legten Fahre zurückgebltieben ist, wird aller Wahrscheinlichkeit nach besondere Ausmerkfamkeit der

und argentinisWen Weizenernte zugewendet werden, die

1901 eingeheimst wird.

Die Weizen- und Mehlausfuhr Argentiniens gestaltete sich in den leßten Jahren folgendermaßen (in Bushels zu 60 Pfd.) :

IBetzenmebl 2 062 440 2 729 223 2617745 2 097 100 l 615 876 3 009 000. hatte der argentintshe

Wetzen 59 076 347 37 110 548 19 211 570 I 3 741 106 93 698 914 62 939 958

verflossenen Oktober

1894 ,

9D

i O60 ck 100

N 1899

Beginn des

Weizenexport von der Ernte 1899/1900 bereits über 65 Millionen Bushels betragen. und Saatzwecke wird auf über 97 Millionen Busbels der argentinischen Ernte bereits plaziert da diese aber 101 237 000 Bushels betrug, verbleiben noch 4 Millionen Bufshels für den Export oder den inländishen Konsum,

Das Grforderniß Argentiniens für Nahrungs- 32 Millionsn Bushels veranschlagt, so daß

d 6 bis 7 Millionen Bushels Vorräthe von der vorjährigen n dieser Aufstellung nicht inbegriffen.

__ Der Weizenerport British-Indiens betrug in den Verwaltungs- jahren (1.

April bis 31. März): Busfhels 12 857 227 18 672 117 3 966 379 4 466 167 1899 36 444 312 1900 i‘ 18 114 282, gilt niht als wahrs{heinlich, daß im laufenden Jahre der Wetizenexport größer sein werde, als in den Hunger3nothjahren

1895 1896 1897 1898

1896 bis 1898, in denen der Export nicht mehr als 3} beziehungs-

¿ Millionen Busbels betrug. gentiniens Bedeutung für den Weizenmarkt liegt namentli in öße setnes Exports, Als Exporteur steht es in guten Jahren

an zweiter Stelle in der Liste ter sieben größten Weizenproduktiöns-

hinter den Vereinigte:n Staaten von Amerika; fast 70% der iishen Ernte kommen regelmäßig zum Erxvort. Ganz anders

liegen die Verhältnisse in Indien, das als Produzent den N a in der Liste der großen Weizen-Länder einnimmt, dessen Export jedo nur zwischen 2 und 4% in s{lechten und 140°/ der Ernte in guten

s{hwankt. (Pester Lloyd.)

Der Verkehr im Suezkanal.

Während der ersten ses Monate des Jahres 1900 haben 1674 Schiffe mit 4 665 544 Reg.-Tons netto den Suezkanal passiert. Nah eFlaggen geordnet gestaltete sich dieser Verkehr für die hauptsächlichsten

in folgender Weise : Flagge

Deutschland

Amerika

Großbritannien

Oesterreih- Ungarn . .

Dänemark

Spanien

Shiffe Netto-Naumagehalt 202 630 111 5 13 150 1000 2 843 127 64 171 021 12 33 472 16 50 149 Vorz avians 118 20 S S 32 1 19 098 Niederlande 110 243 917 Norwegen 19 40 908 Türkei 18 20 289

Rußland . 38 110 925.

Auf diesen Schiffen wurden, aus\s{ließlich der Schiffsbesazunaen, 106 633 Personen befördert, und zwar 51492 Passagiere, 35 928 Militärpersonen und 19213 Pilger, Gefangene, Gmigranten. ftantinopler Handelsblatt. ;

(Kon-

Konkurse im A uslande. Rumänien. ostahe Agachi in Berlad.

Täglihe Wagengeftellung für Koblen und Koks

an der Nuhr und in Oberschlesien.

In der Kuhr find am 3. d, M. gestellt 15362, nit re&t- ¡citig geftellt keine Wagen.

(W. T. B.) Die Be- nnabhmen der Ofstpreußishen Südbahn im No- 1900 betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personen- 75773 M, im Güterverfehr 397440 A, an Extra- zufammei 500213 M (darunter auf der ishhausen—Palmnicken 5579 #4), im November 1899 534 410 Æ, mithin gegen den entsprehenden Monat des

Kreditaktien —,—, Swlesisher Bankv. gensckcheidt Akt. 126,40, 122,00, Opp. Zement em. 122,50, L.-JInd. Krämsta 153,50, Schles. Zement inkh.-A. —,—, Laurahütte 206,90, Bresl. Oelfabr. und Kleinbahn»

eldmühle Kosel 162,00, t rue

134,25, Caro He

A. —,, do. do. Litt. B,

8,60. Stimmung: Stetig. Krystallzucker 1. 27,97}. ffinade 1. 27,974. Gem. Raffinade i bes 27974. Gem.

mit Fäß 27,474. mmung: —,