i legung fähig sey. Wenn mati vörláufige Untets tam Le ie (s Oesterreichischen Regierung hätte an-
üpfen wollen, so hätte sich die Antwort leiht vorausse- hen lassen. Oesterreich würde gesagt haben, daß hier nicht von Unterhandlungen - sondern nur von Verpflich- cungen die Rede seyn kônne; wenn der Papst die An- wesenhsit der Oesterreichischen Truppen niht mehr für noth- wendig halte, so würde man dieselben aus den Legationen zu- rúcfziehen, und dann beginne die Verbindlichkeit Frankreichs, Ancona zu räumen. Was die Befürchtung betreffe, daß die Oesterreicher nochmals in die Legationen einrücken fdnnten, so sey dies allerdings möglih. Aber so wie man sie hon zwei- mal verhindert habe, sih dort festzuseßen, so werde man es auch zum drittenmale fônnen, ohne daß man deshalb feierli eigegangene Verpflichtungen zu verleßen brauche. — Die Kam- mer schritt hierauf zur Abstimmung, welche folgendes Resultat ergab:
Zahl der Stimmenden .. .. 427
Absolute Majorität 214 i
Fúr das Amendement 228 (Lebhafte Sensation.)
Gegen dasselbe E Das Amendement is also mit einer Majorität von neunun d- zwanzig Stimmen angenommen worden. Dieses Resultat ward von dem Centrum mit dem lebhaftesten Ausbruch der Freude begrüßt. Die Si6ung ward um 7 Uhr aufgek, oben.
— Si6ung vom 15. Januar. Heute war der fünfte Paragraph des Adreß - Entwurfs, die Schweiz betreffend, an der Tages-Ordnung. Da die Schweizer Angelegenheiten in der Thron-Rede gar nicht berührt worden waren, so beschränkte sich die ministerielle Partei bei dieser Gelegenheit nicht auf ein Amendement, sondern trug auf die Weglassung des ganzen Pa- ragraphen an. Herr Moreau war es, welcher diesen Antrag stellte. Herr Larabit trat zur Vertheidigung des Paragraphen auf und hielt bei dieser Gelegenheit dem Prinzen Ludwig Bo- naparte eine Lobrede, welche der Präsident zu unterbrechen für gut fand, indem er darauf hinwies, wie unpassend es sey, dem Empörer von Straßburg hier das Wort zu reden. Herr Larabit fragte, ob das Ministerium wohl von England auch verlangen würde, den jungen Bonaparte, falls er sich Umtriebe zu Schulden kommen ließe, auszuweisen? Er glaube s{wer- lih, und hierin eben liege die Verurtheilung der ministe- riellen Politik: Man habe gegen einen \{chwachen Staat gethan, was man gegen einen starken nicht zu thun gesonnen sey. Herr von Lagrange war der Meinung, daß das Mini- sterium sich in Bezug auf die Schweiz noch viel e gemäßigt gezeigt habe, indem es mit der freiwilligen Entfernung des Prinzen sich begnügt hätte, ohne eine fernere Genugthuung von der Schweiz zu verlangen. Herr A. Passy sagte, die Kommission habe diesen Paragraphen eingeschaltet, niht um noch eine Beschwerde mehr gegen das Kabinet aufzuzählen, son- dern weil sie geglaubt habe, daß, welches auch die Gründe der Zwistigkeiten gewesen wären, es jeßt von Wichtigkeit sey, ein Wohlwollen, eine Sympathie auszudrücken, durch welche Frank- reich viele Meinungen Und Gemäüther, die sich von ihm entfernt hátten, wieder gewinnen würde. Uebrigens sey dieser Gegen: stand schon früher so weitläuftig erörtert worden, daß darüber wenig oder nichts zusagen übrig bliebe, und er stimme deshalb einfach für den Paragraphen der Adresse. Herr Baude bemerkte, daß der Paragraph doch eigentlich nichts anderes sagen wolle, als daß ein Streit zwischen Frankceih und der Schweiz ausgebrochen sey, und daß das Unrecht auf Seiten der Französischen Regie-
runa gewesen wäre. Er verwies auf England, wo das Parla- metit O enem riwyrcyen Sesihle ves Narctonalstolzes , sich
wohl hûte, dem Auslande Fehler zu bezeichnen, die die Bri- tische Diplomatie begangen haben könnte. — Herr Guizot: „Wie kann man das sagen, Angesichts der Erörterungen über Kanada!‘ — Man solle doch nie vergessen, fügte Herr Baude hinzu, welche Vortheile die Kammer der fremden Diplomatie gewähre, die nie einem dfentlichen Tadel ausgeseßt sey, wenn dieFranzdsische Diplomatie von der FranzösischenRednerbühne herab so bitter geschmäht wurde, — Herr Dufaure sagte, er könne so seltsame Theorieen, wie die, welche der fore Redner aufge- ¡tellt habe, nit ungerügt vorübergehen lassen. Es gebe kein freies Land in der Welt, wo es nicht erlaubtund Sittesey, die Handlungen der Regierung zu prüfen und zu tadeln. Wenn der vorige Redner England als Beispiel aufgestellt habe, so sey dies offen- bar nicht sein Ernst gewesen; denn er könne doch nicht vergessen haben, daß die schdnsten Seiten der parlamentarischen Geschichte Englands mit Debatten über die auswärtige Politik, in denen das Englische Kabinet nicht geschont worden sey, angefüllt wä- ren. Der Redner war der Meinung, daß die Regierung dem Prinzen Ludwig Napoleon eine viel zu große Wichtigkeit beis gelegt habe, denn, wenn auch nicht zu leugnen sey, daß der Name Napolcon außerordentlich populair in Frankreich wäre, so müsse man doch nicht vergessen, daß jener so populaire Name nur einem einzigen Manne und nicht einer Familie angehdre. Der Con- seils - Präsident bestieg darauf die Rednerbühne, und be- fäámpste den Paragraphen, dessen Herr Guizot sih annahm. (‘Aus beiden Reden behalten wir uns einen gedrängten Auszug vor.) Die Kammer {ritt hierauf zur Abstimmung.
Die Zahl der Stimmenden war . . . 429
Absolute Majorität 5
Fär den Paragraphen . . . 208 Stimmen
Gegen denselben 221 v
Demnach ist dieser Paragraph der Adresse verworfen worden.
Die Sißung wurde um d!/, Uhr aufgehoben. — Sibung vom 16.
Spanien tadelte, fast einstimmig angenommen.
gekommen. Paris, 15. Jan.
dem Oberhaupte der Kirche günstig gewesen sey.
France bestätigt diese Vermuthung, indem sie erklärt, daß ein Theil
Januar. Der sechste Paragraph in Betreff Spaniens ward nach einigen Worten des Marschall Clauzel, der die Politik des Ministeriums in Bezug auf f P M T so die varagraphen in Betre olens und Mexiko’s, welche zu gar e U uns Anlaß gaben. Es war nun der zweite Theil des Amendements des Herrn Amilhau an der Reihe, da die Paragraphen in Betreff der auswärtigen Politik erledigt sind. Dieser Theil des Amendements lautet folgendermaßen : „Unter dieser Regierung, die sorgsam auf unsere Würde bedacht und eine getreue Wächterin unserer Allianzen is, nimmt Frankreich in dex Welt und in der Achtung der Völker immer den Rang ein, der ihm gebührt, und den es nicht verlieren kann. Bei Abgang der Post war es noch nit zur Abstimmung darüber
Es herrschte ein Streit zwischen den ministeriellen Und Coalitions- Journalen, welche Fraction der Kammer dem Ministerium 13 Stimmen bei der gestrigen Ab- stimmung zugewendet habe. Die Coalition behauptet, es seyen legitimisiishe Stimmen gewesen, indem ein Theil jener Partei es für Gewissentsache halte, eine Politik nicht zu tadeln, welche
ie Gazette de
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der Legitimisten bei dieser Gelegenheit allerdings fär das Ministerium votirt habe. Die Presse will dagegen nicht zugeben, daß eine solche Unterstüßung den Sieg verschafft habe, sondern giebt zu verstehen, daß eher Herr Dupin und einige seiner Freunde die früher ausgesprochene Meinung auf ihr Votum übertragen hät- ten. Das genannte Journal fügt hinzu, daß das Ministerium nun bald eine Majorität von 40 Stimmen haben werde, da viele Mitglieder der Kammer nur auf den Augenblick warteten, wo das Kabinet mehr Terrain gewönne, um fich demselben an- zuschließen. Neben den unabhängigen Deputirten gäbe es auch vorsichtige.
Börse vom 15. Januar. Das Resultat der gestrigen Sitzung hat nur eine kleine Steigerung der Fonds hervorge- bracht, da man im Voraus wußte, daß 10 bis 15 Stimmen der Coalition, in Betreff der Anconaer Angelegenheit, für das Ministeriu:n stimmen würden. Man hält hierdurch die Lage der Dinge noch um nichts gebessert, und wartet besonders’ mit gros I auf die Abstimmung in Betreff der Renten-
eduction.
Paris, 16. Jan. Die Hoffnung des Ministcriums, daß die Majorität sich nun allmälig immer mehr vergrößern werde, ist {hon bei dem Paragraphen über die Schweiz wieder ge- scheitert. Sieben Deputirte haben sich bei dieser Gelegenheit wieder der Coalition zugewendet, und so beschränkt sich die Zahl der gewonnenen Stimmen bis jeßt auf 5. Man erklärt den Unterschied in den beiden leßten Abstimmungen dadurch, daß in Betress Ancona’s nicht allein alle Legitimisten, sondern auch Herr Dupin mit einigen seiner vertrautesten Freunde fär das Ministerium gestimmt haben. Bei ‘dem Schtvei- zer Paragraphen wären die Legitimisten wieder abgefallen und nur Herr Dupin, seiner im Schoße der Kommission ausgesprochenen Ansicht gemäß, dem Ministerium treu geblies ben. Unter diesen Umständen wundert man sih, daß die Zahl der Mitglieder, die Herrn Dupin gefolgt sind, nicht bedeutend größer gewesen ist. Der Umstand, daß sih die Zahl der míni- iteriellen Stimmen gestern gerade auf 221 belief, mit welcher Majorität bekanntlich die Adresse gegen das Ministerium Po- lignac votirt wurde, giebt dem Journal des Débats zu folgender Bemerkung Anlaß: „Während der lebten 6 Wochen hat man uns beständig mit einer Adresse der 221 bedroht; aber der Zufall selbst hat sich ins Mittel gelegt, um eine so abge- shmackte Prophezeihung Lügen zu strafen; - die 221 sind für uns, aber nicht gegen uns.“
Der Moniteur publizirt eine Depesche des Admiral Baudin, worin derselbe anzeigt, daß er am folgenden Tage die „Najade‘/ direkt nach Brest mit einem ausführlichen Be- riht úber die Einnahme des Forts San Juan de Ulloa ab- senden werde. Er schließt eine Liste der Getddteten und Ver- wundeten bei, woraus hervorgeht, daß die Franzosen 4 Todte, worunter 1 Offizier, und 30 Verwundete gehabt haben.
Die Belgischen Deputirten, die Herren Meb, Ansemburg und Hoffschmidt werden Paris morgen verlassen. Von einer großen Anzahl Oppositions - Deputirten wird ihnen heute noch ein Diner gegeben.
Großbritanien und Yrland.
London, 14. Jan. Jhre Majestät die Königin hat den bisherigen Bischof von Killaloe, Dr. Sandes, an die Stelle des verstorbenen Erzbischofs von Cashel, mit dessen Tode dieses Erz- bisthum in ein bloßes Bisthum übergegangen ist, zum Bischofe von Cashel und Waterford ernannt. Die Einkünfte von Killa- loe betragen 3—4000 Pfd., die von Cashel und Waterford da- gegen belaufen sich auf die doppelte Summe. Dr. Sandes wurde erst vor einem Jahre von der Dubliner Universitat nach Killaloe als Bischof verseßt. :
Lord Melbourne und der Kanzler der Schaßkammer spei- ben. gestern bei dem Preußischen Gesandten, reiherrn von
úlow.
Der Griechische Gesandte, Fürst Michael Suzo, wird sich im Laufe dieser Woche nah Paris begeben und während seiner Abwesenheit von dem Fürsten Johann Suzo vertreten werden.
Man nennt bereits Herrn Edward Buller als dasjenige ministerielle Parlaments-Mitglied, welches die Antworts-Adresse auf die Thron - Rede im Unterhause beantragen werde, und Herrn G. W. Wood als Unterstüßer derselben.
Die Oppositionsblätter machen fortwährend ihre Glossen darúber, daß Lord Melbourne der einzige Minister sey, der sich fast täglih in der Nähe der Königin befinde, und daß-er sich damit nicht einmal begnúge, sondern Ihro Majestät auch noch mit seiner ganzen Verwandtschaft umgebe, mit seiner Schwester, der verwittweten Gräfin Cowper, mit seinem Neffen, M AeN Wiliiam Cowper, und mit seiner Nichte, der Lady
ley.
Die sogenannte Volks - Charte, welche die Radikalen dem Parlamente in Form einer Petition vorlegen wollen, soll mit möglichstem Nachdruck unterstüßt werden. Man will daher die Hauptstadt in Bezirke theilen, in deren jedem zwei bis drei der besten Redner unter den Radikalen die Agitation übernehmen soll. Aus jedem dieser Bezirke sollen dann Abgeordnete ges wählt werden, um in Gemeinschaft mit Abgeordneten der ver- schiedenen Radikalen-Vereine des Landes dem Parlamente diese Petition zu überreichen. Man glaubt die Zahl dieser Abgeordne- ten auf 70 bis 80 zu bringen, und diese sollen auf ihrem Wege nach dem Parlamente von einer großen Volksmasse begleitet werden.
Auch im hiesigen Kirchspiel Marylebone ist am Sonnabend eine dem Parlament zu überreichende Petition gegen die Korn- geseße, in welcher um gänzliche Aufhebung dieser Gesebe ge- beten wird, angenommen worden, nachdem man bloß ein für die Aristokratie beleidigendes Wort, auf den Antrag des Ex- Sheriffs Salomons, gestrichen und statt „Einkünfte der reichen Múßiggänger““, auf deren alleinigen Vortheil, wie es in der Bittschrift heißt, die Korngeseße berechnet seyen, nur ¡„Ein- künfte der Reichen“ geseßt hatte. Jn der ganzen Versammlung fanden sich bloß drei Personen, die nicht für diese Petition stimmen wollten.
Heute begonnen vor dem Gerichtéhofe der Queens Bench die Verhandlungen in Betreff der 12 aus Kanada nach Eng- land gebrachten Gefangenen, welche in Folge eines in jener Provinz über sie gefällten Urtheils nach Vandiemensland depor- tirt werden sollten, gegen welches Urtheil sie aber durch ihre hiesigen Anwalte Noebuck und Hill, nachdem auf deren Antrag von dem Friedensrichter Littledale zu ihren Gunsten ein Ha- beas - Corpus - Befehl erlassen worden, an das Gericht der Queen's Bench appellirt haben, auf den Grund, daß ín Kanada nicht in gehdriger Form gegen sie verfahren wor- den sey. Es fam indeß heute noch zu feiner Auseinander-
seßung der Sache selbst, weil der General - Profurator vorerst
-
gegén die Erlassung jenes Habeas - Corpus - Befehls Einwen- dungen machte, indem er behauptete, ein solher Befehl fônne nur von einem ganzen Gerichtéhofe oder von dem Lord- Kanzler, nicht von einem einzelnen Richter ausgefertigt werden. Der General-Fiskal und Sir F. Pollock unterstüßten diese An- sicht, und da die Anwalte der Gefangenen nicht sogleich vor- bereitet ware, auf den gemachten Einwurf zu repliziren, so hob Lord Denman, der die Verhandlungen leitete, die Sibung auf und rieth beiden Parteien, sih erst über diesen Punkt mit einander zu verständigen und dann dem Gerichtshofe ihre bei- derseitigen Ansichten vorzutragen.
Aus Lissabon hat man zwar neuere. Nachrichten vom 6. d., sie bringen aber nichts von Interesse. Die Cortes waren immer noch mit der Seri runs der Wahlen und an- deren Formalitäten beschäftigt. Auf den Vorschlag eines Cos mité’s soll eine Compagnie fúr den Weinbau und Handel in Estremadura errichtet werden.
Das Gerücht, daß die Expedition gegen Kabul, wenigstens für jeßt, unterbleiben werde, gewinnt immer mehr Glauben. Der Herzog von Wellington soll darauf aufmerksam gemacht haben, daß das Einrücken einer Englischen Armee in die s{wie- rigen Gebirgspässe von Afghanistan zu dieser Jahreszeit leicht v die Britische Oberherrschaft in Indien gefährlih werden könnte.
Es sind Nachrichten aus New-York bis zum 24. De- zember eingegangen, zu welcher Zeit man dort aus Mexiko keine spätere Nachrichten hatte, als die über die Capitultion von Vera-Cruz. In Kanada war die Ruhe nicht weiter gestört worden; Privatbriefe aus New-York erwähnen jedoch als eines Gerüchts, daß Sir Allan Macnab von einem der Rebellen, die sich in den Wäldern aufhalten, erschossen worden sey. Die
rage úber die Abschaffung der Sklaverei in den Véreinigten
taaten wurde im Kongreß noch immer mit großer Heftigkeit disfkutize. Man sprach in New-York von der Entlassung des Generals Caß, doch hielt man dies nicht für wahrscheinli. Die Frauen des Staates Massachusetts haben dem Repräsen- tanten-Hause eine Bittschrift überreicht, worin sie um Anerken- nung der Republik Haïti und um Anknüpfung diplomatischer Verbindungen mit derselben bitten. Die Bittschrist wurde mit 172 gegen 12 Stimmen angenommen. Die Morning Chronicle nimmt zwar jest ihre hinge- worfene Însinuation, daß das Fort San Juan de Ulloa wohl mit Gold möchte genommen worden scyn, wieder zurück, da von anderen Seiten bemerklih gemacht worden, daß einerseits jenes Fort sich in sehr schlechtem Zustande befunden, da man, seitdem die Spanier es im Jahre 1825 an die Mexikaner über- geben hatten, keinen Dollar auf die Ausbesserung desselben ver- wendet habe, und daß andererseits die Französische Artillerie außerordentlich gut, die Mexikanische aber sehr schlecht bedient gewesen; aber das genannte Blatt kann doch nicht umhin, da- bei zu erklären, daß die Franzosen sich nicht wundern könnten, wenn Englands Sympathie fär sie abnehme und dagegen seine Eifersucht wachse, da Frankreich seit einiger Zeit, troß seiner Freundschafts-Versicherungen und Verträge, überall, wo es gelte, die Engländer eifersúchtig zu machen, mit der größten Energie zu Werke gehe, während es sih lau und lässig zeige, wo es darauf ankomme, in Uebereinstimmung mit Englands Jnteressen zu handeln.
Niederlande
Amsterdam, 16. Jan. In Holländischen Blättern finden --
sich jeßt gleichfalls aus verschiedenen Orten Berichte úber die Truppen-Bewegungen nach der Gränze hin. In der Rotter-
damschen Courant dankt der Oberst Everts im Namen sei- -
ner Truppen „dem Unbekannten, welcher jedem Unteroffizier und Soldaten des ersten Grenadier-Bataillons bei dem Abzuge aus Rotterdam am 13. Januar ein Packet Tabak hat verab- reichen lassen.““
Belgien.
Brüssel, 15. Jan. Der Commerce Belge theilt fol- gende telegraphische Depesche mit: „Antwerpen, den 15. Ja- nuar 23/, Uhr. Diesen Morgen zwischen 9 und 10 Uhr be- fand sih eine Division der Holländischen Armee auf der äußer- sten Gränze zwishen Westwesel und Turnhout in Schlacht- Ordnung aufgestellt; sie wurde durch zwei Eskadrons vom ersten Jäger- Regiment rekognoscirt.““
Die Kammer sollte heute wieder Sißung halten; aber, da nur 39 Mitglieder sih versammelt hatten, konnten die Bera- thungen nicht beginnen. Der Kriegs-Minister und der Minister des Auswärtigen hatten sich nicht eingestellt; Ersterer hatte eine Interpellation zu erwarten, nämlich in Betreff der Frage, ob es wahr sey, daß die Holländer in ihrer konzentrirenden Be- wegung, dem Lager von Beverloo auf anderthalb Meilen sich genähert, und warum das Belgische Heer sie nit zurüêgewie- sen? Die heute aus dem Lager von Beverloo empfangenen Berichte sind aufs höchste zufriedenstellend; man weiß jeßt, daß das Land auf jenem Punkte nicht durch einen plôblichen Ueber- fall der Holländer bedroht wird.
Einer der Chefs der bekannten Association, Herr Bartels, soll laut erklärt haben, wenn die Regierung nicht handle, werde er handeln, und die kleinste D die er mit seinen tau- send Freiwilligen unternähme, würde nicht allein das ganze Belgische, sondern auch das Französische und alles Volk der Rheinprovinzen mit sich fortreißen. Wenn jedoch Herr Bartels bei seinen Fretwiiligen eben so großen Einfluß besißt, wie hier in Brüssel überhaupt, wo man seine Extravaganzen verlacht, so mdchte wohl sein großes Unternehmen eben so scheitern, wie alle Pláne, die er bisher noch im Belge entwickelt hat.
— Das Amsterdamer Handelsblad schreibt aus Brüssel: „Privatbriefe der Herren Melz und v. Ansemburg melden , daß sie nicht, wie man am 15. Januar in Brüssel er- wartete, sogleich von Paris abreisen, sondern daß sie erst das Ende der Adreß - Debatten abwarten wollen, Sie haben am vorigen Sonnabend eine lange Konferenz mit Herrn Molé ge- habt, die ihnen auf Verwendung der Königin der Belgier auf lpeuieven Befehl des Königs gestattet worden seyn soll, Sie haben dem Grafen Molé cine auéfüßrliche Denkschrift über die Holländisch, Belgische Frage überreicht.‘
Eut chOtand.
Mänchen , 15. Jan. (Nürnb. Korresp.) Se. Ma- jestät der König haben durch das Königl. Kriegs - Ministe- rium an das 3te Armee-Divisions-Kommando ergehen lassen, daß Allerhöchstdieselben „das Anerbieten des Chevaulegers- Regiments Herzog von Leuchtenberg, einen eintägigen Sold durch alle Grade dem fortlebenden Andenken des verstorbenen Feldmarschalls Fürsten von Wrede, nach darüber näher zu ge- benden allerhöchsten Bestimmungen darzubringen, nicht anzu- nehmen geruht haben.“ Se. Majestät haben hon seit Jahren
E lde. A rbeit L epa
AlitD tit E
E HEERE
vor, dem ruhmbekrdönten Feldmarschall Fürsten von Wrede ein-
mal ein Denkmal zu seßen, vnd gewünscht, daß er die Aus- |
führung erlebt hätte. Auch das Offizier-Corps des 1 Bataillons wurde auf ähnliche Weite beschieden, E dem Grunde, daß das Beispiel Andern zur Nachfolge veran- lassen würde, und dies die diéponibeln Mittel Vieler überstei- gen dürfte.
_— — Frankfurt a. M., 18. Jan. Die neuesten Nach- richten aus Belgien bedürfen kaum eines Kommentars. Die Belgische Regierung verstärkt ihre Streickräfce an der nördlichen Gränze des Landes, weil Niederland sich gendthigt sah, ein QANINCIE E AorpE in Ea aufzustellen und úberhaupt ein wahsameres Auge an seiner Gränze, nach Belgien zu, zu úben. Sollte es sich aber auch bestärigen, Naß ééteits cine
feindliche Berührung zwischen Holländischen und Belgischen Trup- |
pen auf der Gränze stattgefunden, so ist doch nicht zu erwarten, daß ein Bruch der bekannten Convention, welche den Wieder- anfang der Feindseligkeiten beiden Parteien verbietet, eintritt. Weder im Haag noch in Brüssel mag man einen solchen Bruch wünschen, da den Mächten der Londoner Konferenz auch die Ne Lôsung der Holländisch: Belgischen Frage überlassen seibt
Seit einigen Tagen sind besorgliche Gerüchte über das
Befinden Se. Durchl. des Landgrafen von Hessen - Homburg |
verbreitet. Se. Durchl. soll in Luxemburg von einem lebens-
gefährlichen Krankheits : Anfall betroffen worden scyn, und das | vorgerückte Alter des Landgrafen läßt Schlimmes befürchten.
Se. Durchl. der Prinz Gustav von Hessen-Homburg ist gleich
nach dem Eintreffen der betrübenden Nachricht von Homburg | 2, zumidor i R B N i nach Luxemburg abgereist und dürfte scinen erlauchten Bruder | E Att 0E P darf; näher Lesttmme. Nun uar es den re- / | formirten Geisilichen darum zu thun, zu verhüten, daß nicht
noh am Leben angetroffen haben, da nah den votgestcigen Nachrichten der Landgraf noch nicht dem Krankheits- Anfall unterlegen war. Mehrere Couriere sollen heute von Homburg abgesendet worden seyn. Der älteste Bruder und Regierungs- Nachfolger des Landgrafen von Hessen - Homburg Durchl,
Prinz Philipp von Hessen-Homburg Durchl., verweilt bekannt- |
lich als Kaiserl. Oesierreichischer Feldzeugmeister und komman-
dirender General in Gräß, und war im verflossenen Jahre |
das leßtemal in Homburg.
Die Schifffahrt auf dem Main kann noch nicht wieder .in
Gang fommen, da der Main stark aus seinen Ufern getre-
ten ist. 5 Auf die niedrigeren Amsterdamer Course war gestern und
heute der Börsenhandel hier unbedeutend. Heute zeigte sich
aber etivas mehr Kauflust in Taunus-Cisenbahn- Actien, welche
sich auch etwas besserten. — Der Bau der Taunus - Eisenbahn kann bei der jeßigen Witterung nicht befördert werden. Nach manchen Umständen zu urtheilen, ist auch noch nicht definitiv der Ausmündungsort der Taunus-Eisenbahn hier fixirt.
A Hamburg, 19. Jan. Nach den vorjährigen Einfuhr- Listen sind in Hamburg im Laufe von 1838 eingeführt worden :
an Kaffee: circa 389,300 Säcke, circa 4660 Fässer; an Zucker: circa 123/450 Kisten, circa 11,310 Fässer, circa 3315 Kanaster, circa 20,300 Sâke, circa 29,000 Kisten Kandis und 11 Mill. Pfd. Melis, Lumpen 2c.; an Bauwolle: circa 41,200 Ballen und Packen; an Taback: circa 44,000 Ballen, Packen 2c. und circa 20,000 Kisten Cigarren à 1000 Stúck; an Jndigo: circa 6280 Kisten, Seronen 2c.; an Twist, von England: circa 38,000 Ballen; an Steinkohlen: circa 563 Ladungen; an Wein, von Bordéaux : circa 26,400 Oxhoft, von Cette: circa 4033 Stück; an Leinwand: circa 14,500 Kisten, circa 7000 Ballen, circa 53,009 Stück, Rollen 2c.; an Wolle: circa 67,400 Ballen; an Sprit (Kartoffel- und Korn-): circa 6509 Gebinde; an Butter: circa 122,000 Gebinde; an Weizen: circa 23,000 Last; an Rog- gen: circa 3500 Last (?).
Oesterre! d: — — Wien, 15. Jan. Der bisherige Kaiserliche Ge-
sandte am Königl. Hannoverschen Hofe, Graf von Kuefstein, ist in gleicher Cigenschaft nach Kassel ernannt worden; er wird in Hannover durch Baron Kreß, Kaiserl. Oesterreichischen Ges sandten bei den Hansestädten und an den Höfen von Olden- burg und Mecklenburg, erseßt werden. Diplomat früher als Hofrath dem Deutschen Departement der Oesterreichischen Staats-Kanzlei vorgestanden. ger in Hamburg ist noch nicht ernannt. Der durch Herrn von Hruby's Tod erledigte Posten in Braunschweig wird nicht be- | se6t, sondern, wie dies in früheren Jahren der Fall war, in den Geschäftskreis der Mission beim Kurhessischen Hofe gezo- gen werden.
Bekanntlich hat dieser
Sein Nachfol-
Die werthvolle Sammlung des Freiherrn Karl von Hü-
gel, welche derselbe als Frucht seiner sechtjährigen Reise im Orient, in Ostindien, dem Indischen Archipel und Neuholland nah seinem Vaterlande gebracht hat, ist nunmehr von der Kaiserl. Regierung erstanden worden. sichtigt, seine Tagebücher zu veröffentlichen. hon geschehen, ist um so mehr zu bedauern, als ein Theil die- ses Reisewerkes, wie wir hdren, schon seit geraumer Zeit bei- nahe vollendet und zum Drucke bereit liegt. delt die Reise Herrn von Húügel's nah dem Pentschab, im Lande der Seikhs, und seinen Besuch bei dem Maharadscha Rundschit Singh, und bôte also in einer Zeit, wo aller Augen nach jenem Theile Asiens gerichtet sind und ein auf eigener verständiger und parteiloser Anschauung eines Unbefangenen Reisenden begrúndetes Urtheil um so höheren Werth hätte, das größte Interesse.
Herr von Hügel beab- Daß dies nicht
Derselbe behan-
In den lebten Tagen hatte sich auf der hiesigen Börse das
Gerücht von einer Auflösung der Franzdsishen Kammer ver- breitet und war momentan sogar in die diplomatischen Kreise eingedrungen. Maßregel in dem Augenblicke, wo die ßRéunion Jacqueminot tg- lich zahlreicher, stärker und imposanter wird, sprach jedoch fo sehr gegen die Blaubwürdigkeit jener Nachricht, daß sie, noch ehe ihre Widerlegung durch spätere Berichte eintraf, bereits, wohin sie gehörte, dem Gebiete der Tages{ügen zugewiesen ward.
Die Unwahrscheinlichkeit einer solchen extremen
Der Bischof von Wesprim, Herr von Kopascy, welcher,
wie vor einigen Wochen gemeldet worden, zum Erzbischof von Gran und Primas von Ungarn ernannt worden ist, später aber diese e Stelle ablehnte, hat sich nunmehr zur Annahme be- reit erflärt.
SMPwelz Wallis, 11. Jan. (Schweiz. Bl.) Die Verfassungs-
Kommission in Sitten ist entzweit auseinandergegangen. Die Repräsentanten von Ober-Wallis sollen sich zuerst zurückgezogen haben. Man erzählt von Konferenzen, die zuvor mit der Ver- sammlung von Geistlichen stattgefunden hätten, von einer rúh- renden. Rede, die der Prévot vom großen St. Bernhard an die Repräsentanten des Unter «Wallis gerichtet hätte. N
un ist
E T T E E E
¿„Messager‘“ gegebene Nachricht, daß das sich aufgelöst habe und er selbst nach Frankreich zurückgekehrt sey, wird durch Briefe aus Bayonne für ungegründet erklärt.
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der Klerus mit einer Proclamation an das Volk beschäftigt. Der Bischof hât auf drei der Stimmen, die er im E besißt, zu Gunsten des Klerus verzichtet. — Beide Theile reich- ten im Verfassungs-Rathe besondere Entwürfe ein. Derjenige von Ober-Wallis nimmt neben den bekannten Punkten das ganze Unterrichtswesen sür die Jesuiten in Anspruh. — Die ¡„„Schildwache am Jura‘/ prophezeit Krieg im Wallis: Ober- Wallis habe sich zu männlicher Kraft erschwungen.
Bern, 12. Jan. Die Helvetie klagt über die Folgen des neuen Getränke-Steuer-Geseles. An der Französischen Gränze mehren sich die Schmugglerbanden, usd werden den Gendar- men und sogar den Maire's gefährlich. N.ulich wurden bei Damvan 4 Französische Schmuggler, welche ein Faß herein brachten, von 2 Gendarmen angehalten; da sie aber die Stär- feren waren, nahmen sie den Wächtern die Waffen weg, und gingen ruhig ihrem Geschäft nach; Abends bei ihrer Rückkehr gaben sie die Waffen an dem Posten wieder ab.
In Zürich ist wieder ernstlich die Rede von der Berufung des Dr, Strauß auf den dur Elwect's Abgang erledigten theo- logischen Lehrstußl. Man sagt auch, sie sey wahrscheinlich, da die Majorität des ErzieZungsrathes dafür gestimmt sey. -
B asel-Landschaft, 12. Jan. Am 3. und 4. Januar wallsahrteten die Basellandschaftlichen Geistlichen erst nach Lau- ßen, hernach gen Liestal, um in zwei Sißungen die Vollstreckung der neuen Verfassungs Bestimmung vorzubereiten: „Die be- sonderen Verhältnisse der evangelisch-reformirten Kirche werden
| durch ein von der Kirchen - Behörde dem Landrathe vorzuschla-
getides Gese6, das jedoch dem Grundsaß der Glaubens-Freiheit
die einzige, jeßt bestehende Kirchen- Behörde, nämlich der fast aus sauter Katholiken zusammengeseßte Erziehungsrath, jenes Geschäft übernehme. Sie verlangen also vor allem eine Sy- node, in welcher die angestellten Geistlichen von Rechtswegen neben ciner durch den Landrath zu bestimmenden Anzahl Laien, die von den Gemeinden gewählt würden, Plaß nehmen. Einige meinten, daß sich das Privilegium der Geistlichen keinesweges von selbst verstánde. Die Versammlung war übrigens, entgegen der jüngst erwähnten Petition für das ófolampadische Glaubens- bekenntniß, der Ansicht, daß jeder Geistliche nur nah dem Worte Gottes, wie es ‘in der heiligen Schrift enthalten, zu lehren verpflichtet sey. : ;
S talien Genua, 9. Jan. Der Königl. Sardinische Flotten - Ad- miral, Marschall und Staatöminister, Graf Des - Geneys, ist gestern hier im 8sten Jahre seines Alters mit Tode ab- gegangen.
s 4 Â - e E O05 J (ck, - , L | Neapel, 5. Jan. (L. A. Z) Schon am Neujaÿrétage zeigten sich in den frühesten Morgenstunden die Vorboten des
M Ausbruchs des Vesuvs, den wir seit zwdlf Jahren ge- (ehen. 1 menfolosse, oder besser eine einzige, \{einbar den ganzen Um- * fang des großen Kraters einnehmende Flammenmasse aus dem- 5 selben empor, ununterbrochen und sih dfcrers zu einer Hdhe er- 7 hebend, die jener des Kegels bis zu der Linie der Einsiedelei È gleichtkam, sie vielleicht Úberstieg. * grund zahllose Steine von bedeutender Größe in die Hdhe, von È denen manche in der Nähe der Einsiedelei niederfielen.
floß später vom Rande des Kraters herab ein glühender, weit- hin leuchtender Lavastrom längs dec Anhdhe, auf der die Ein- l Jn der folgen- den Nacht ergossen sih zuerst zwei breite Lavastrôme, die sich
In der Nacht vom 2. auf den 3. Januar stiegen Flam-
fiedelei steht, nah der Richtung von Resina.
später in eine mächtige, die halbe hier sichtbare Seite des Ve- suvs einnehmende Feuermasse vereinigten, auf der nördlichen Seite gegen die Somma hinunter. Alle Abwechselungen der Form und Art der verschiedenen Feuerwerke und Beleuchtungen, be- sonders im Morgen- und Abendlichte, und die unglaublich gro- ßen, dichten und hohen Rauchwolkenmassen von den wunder- barsten Gestalten sind nicht mit Worten zu beschreiben. Wäh- rend zwei Nächten des \{önsten Vollmondscheines, beim rein- sten Himmel, verlor sich dessen Beleuchtung gegen die jener vom Vesuv ausgehenden Glut. Wohl schon früher und auch jekt fließt die Lava nach der deutlich sichtbaren Richtung des Rauches auf der westlichen Seite des Berges gegen Nocera zu. Vorgestern und gestern durchzukten selbst bei Tage sichtbare
schlängelnde Bliße die Wolkenmassen. Jn den ersten Tagen tdôn-
ten einzelne mächtige Donnerschläge aus dem innern Schlunde, kaum minder furchtbar als das in den lebten Nächten in kurzen Absäßen immer wiederkehrende dumpfe Gebrüll im Jnnern des Vulkans. Eine unglaubliche Anzahl Fremder war nach Resina hinaus- gestrômt , allein Lava und Aschenregen gestatteten nicht, einen günstigen Standpunkt zu erreichen. Aus den umliegenden Döôr- fern von Torre del Greco und Torre del Annunziata sollen die Einwohner geflüchtet seyn; der Aschenregen erstreckt sich bis Salerno, Castellamare und Vico. Von Unglücksfällen wird Mancherlei erzählt, das jedoch feinen Glauben verdient; mit Bestimmtheit versichert man aber, daß ein neugieriger Engländer in der glühenden Lava seinen Tod gefunden habe.
Sonn Madrid, 7. Jan. Gestern, als am heiligen Dreikdnigs-
tage, empfing die Königin die Deputationen des Senats und der Deputirten: Kammer.
Die Hof - Zeitung enthält eine Art von politischem Pro-
gramm des neuen Ministeriums, worin es seine Absicht aus- spricht, die Liberalen aller Schattirungen zu versöhnen und sich streng innerhalb der Gränzen der Geseße zu halten.
Dasselbe Blatt enthält ein Königliches Dekret, wodurch
eine Kommission zur Untersuchung der Verwaltung der Kolo- nieen ernannt wird. Die Mitglieder der Kommission sollen sich nach Cuba und Puertorico begeben, um sich dort die nöthige Auskunft zu verschaffen.
Der Graf Cleonard hat den Belagerungs - Zustand in den
Provinzen Cordova, Huelva und Cadix aufgehoben; in der Provinz Sevilla besteht er jedoch noch fort. geh g
Die Bewohner von Bilbao haben beschlossen, eine Adresse
an die City von London zu senden, um ihren Dank für das Interesse auszudrücken, welches dieselbe an der Beendigung des Bürgerkrieges genommen hat.
Spanische Gränze. Die vor einiger Zeit. von dem
orps Muñagorri’s
Espartero hat mit seinen Truppen Logroño verlassen und
eine Bewegung nah Villarcayo hín unternommen, worau Maro1o sich mit beträchtlichen Streitkräften in den L O nen aufgestellt hat.
Zugleich s{leuderte der Ab- Dann
Don Carlos hat den Oberst Alvarez de
Rein von Infantado, zum Begleiter V E Bedrtes darlaments-Mitglieder Feitor und Brotwich, die jeßt die Bas- Agen als e N Are E Ee haben während ihres
enthalts in Azcoitia eine lange Unterre i bischof De E RCRE G dung mit dem Erze
us Taragona wird vom 29, Dezember gem Cabrera sich úber Mora mit vier Battilloces s E age schüßen dem Ebro nähere, um auf das linke Ufer dieses Flusses zu gehen. Es zieht sich daher in Falset eine Kolonne Christi- nos zusammen, um Cabrera den Uebergang über den Ebro streitig zu machen. TUr Ee
Konstantinopel, 26. Dez. (Journ. de Smyrne.) Die Erwartung des Publikums is abermals getäuscht worden, dein der Bairam ist vorübergegangen, ohne daß irgend eine von den viel besprohenen Veränderungen eingetreten wäre.
Der Sustan hat ein Schreiben an den König der Belgier gerichtet, worin ec ihm seine Zusfciedenheit über die Ratifizi- rung des vor kurzem abgeschlossenen Handels - Traktats, so wie über die zwischen beiden Ländern bestehenden freundschaftlichen Verhältnisse und über den Empfang, der Reschid Pascha in Belgien zu Theil geworden, zu erkennen. giebt. Der Sultan hat eigenhändig drei Zeilen unter diese Depesche geschrieben und dieselbe mit seinem Privat- Siegel untrersiegele. Die De- pesche wurde in ein reich verziertes Etui von goldgestickter Seide M 2 4 D und mit dem Antwerpener Schiffe „(e Progrès“‘
Gestern wohnten die hier ansässigen Engländer der Ein- weihung einer neuerbauten Kapelle bei, bei welcher Gelegenheit der Englische Gesandschafts : Prediger eine ergreifende Rede
| hielt.
Der Französische Gesandte begab sich am 23sten d. M. nah Pera, um daselbs den Vorsi6 in einer Versammlung Französischer Kaufleute zu sichern, die sich jährlih zur Wahl eines Handels: Ausschusses vereinigen.
Das Dampfboot, welches aus Trapezunt am vergangenen Sonntage hier eingetroffen, bringt feine neue Nachrichten aus Persien; doch glaubt man, daß nächstens ein Tartar, den Herrn Macneill unmittelbar nach seiner Ankunft in Teheran absenden sollte, hier eintreffen wird.
__ Die neuesten Nachrichten, welche von der Taurus - Armee hier eingegangen sind, melden, daß im Hauptquartiere große Waffen - Sendungen und andere Vorräthe eingetroffen seyen. Der Gesundheits-Zustand der Armee soll befriedigend seyn und Hasiz Pascha seine Eroberungen immer weiter auédehnen.
Das von Herrn Price zu Pera erbaute Theater is jeßt fertig und soll am nächsten Sonntage eröffnet werden. Da die Polizei den Türken verboten hat, den Abend, Vorstellungen bei- zuwohnen , so wird die Direction für sie eigene Vorstellungen am Tage veranstalten.
Am 21. Dezember fand bei dem Oesterreichischen Inter- nuntius eine Versammlung der Repräsentanten der Hauptmächte stait, um das neue Sanitäts - Reglement der Pforte zu prüfen. Herr Cadalvène, Französischer Kommissair bei dem Gesundheité- rath, welcher der Konferenz beiwohnte, ist beauftragt worden, über die im Interesse des Handels vorzunehmenden Modifica- tionen Bericht zu erstatten.
Smyrna, 29. Dez. Der „Hercule““, das Flaggenschi des Contre-Admirals Lalande, ist B Sonntage in E des „„Santi-Petri‘/ von hier abgesegelt und auf der Rhede von Vurla vor Anker gegangen. __ Talat-Effendi, der vormalige Ottomanische Gefchäftéträger in Paris, ist am Montag mit dem Paketboote „Dante“/ hier eingetroffen. Dem Vernehmen nach, wird er nah Konstanti- nopel berufen, um dort einen wichtigen Posten zu bekleiden.
Die „„Medea‘’, das Flaggenschiff des Commodore, Baron Bandiera hat am 27ssten d. M. in Begleitung der Korvette „„Adria““ die hiesige Rhede verlassen. Dieselben werden nebs
der Brigg „Montecueuli“/ einige Zeit im Archipel kreuzen.
Ae gy: ptén;
Alexandrien, 23. Dez. (Journ. de Smyrne. [t der Politik herrscht seit der Abreise Mehmed Ali's e D kommenste Stille, und es dürfte auch wohl vor der Rúckkehr des Pascha s, die sich nicht genau angeben läßt, faum eine Aenderung eintreten. Die Nachrichten, welche über Rhodus aus Syrien hier eingegangen, sind für die Regierung nicht eben sehr erfreulich. Diesen zufolge, wäre die Nachricht von der gänzlichen Beruhigung des Landes etwas zu voreilig gewe- sen, und dasselbe befände sich vielmehr in der größten Gähs- rung. Die Gebirgsbewohner sollen, der unaufhdrlichen Plake- reien müde, sich auf mehreren Punkten zusammengerottet haben und eine allgemeine Insurrection sehr zu fürchten seyn. Jbras- him Pascha's Thätigkeit wird durch diese Vorgänge natürlich in Anspruch genommen, und er hat schon bedeutende Streits kräfte zusammengezogen. Die Unzufriedenheit in Syrien soll allgemein seyn, so daß sich leicht die Bewohner der Ebenen den Insurgenten anschließen könnten. Die Truppen er- lauben sih die größten Ausschweifungen, und man hört täglich von Plünderungen, Beraubungen und Mißhandlungen sprechen. Ibrahim : Pascha scheint sih über seine Lage nicht zu täuschen, denn täglich treffen Verstärkungen aus Aegypten ein, und er fordert immer noch neue. Seine Vertrauten behaup- ten, daß die Aufregung im Lande nicht bedeutend genug sey, um das Zusammenziehen so bedeutender Streitkräfte nothwen- dig zu machen, sondern daß er an die Ausführung weiterer Pläne denke. Die Kriegsgerichte gewinnen daher immer mehr Raum. Ibrahim-Pascha wurde in Bairuth erwartet, wo man große Empfangs - Feierlichkeiten für ihn vorbereitete. Er hätte dort hon eintreffen kênnen, wenn er nicht auf seinem Wege die verschiedenen Observationélager besuchte, Hier angekommen, wird er auch wohl ernstlich daran denken, dem Aufstande ein Ende zu machen.
Inla#d.
Halle, 18. Jan. (Prov. Bl.) — Enthaltsamkelts- und Mäßigkeits-Vereine. — Im landräthlichen Kreise Worbis sind im Jahre 1838 5 Enthaltsamkeits- und 32 Mä- ßigkeits-Vereine mit 549 Mitgliedern wirklich ins Leben getres ten, und haben 138 Gastschenkwirthe und Kleinhändler einen Kreis-Verein gebildet, und bei einer der Orts-Armenkasse äns heim fallenden Conventional- Strafe von 1 bis 5 Rthir. sich verbindlich gemacht, keine notorischen Trunkenbolde, noch solche Personen, die ihnen von der Orts-Behörde, oder dem Orts- Geistlichen, als dem übermäßigen Genuß starker Getränke er- geben, bezeichnet werden, in ihren Schenkstätten zu dulden,