1839 / 26 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e üm Ende des Jahres darin verblieben. Unter der “Zahl der Verstorbnen sind 37 todtgeborne Kinder enthalten. Getraide- und Markt-Verkehr. Die Zufuhr im Jahre 1838 in Ber- lin betrug zu Lande: 6339 Wispel Weizen, 4274 Wisp. Roggen, 3536 Wisp. Gerste, 10,331 Wisp. Hafer und 678 Wisp. Hülsen- Früchte. Zu Wasser: 20,005 Wisp. Weizen, 15,342 Wisp. Rog- gen, 1984 Wisp. Gerste, 7703 Wisp. Hafer und 462 E Hülfen-Früchte. Die Getraide-Zufuhr zu Lande betrug 3402 Wisp. mehr, und die zu Wasser 3425 Wisp. weniger als im vorhergehenden Jahre. Auf die hiesigen Viehmärkte waren zum Verkauf gebracht: 23,230 Stuck Rindvieh, 17 ¿,333 Schaafe un ) 73,240 Schweine. Verbrechen und Unglücksfälle. Bom 1. Januar bis lebten Dezember 1838 wurden zum Stadtvoigkel- Gefängniß eingebracht, 10,266 Arrestaten (8074 männliche, 2192 weibliche). 1336 Arrestaten sind mehr, als im Zahre 1837 ein- gebraht worden sind. Verbrecher sind 1820 ermittelt und an die betreffenden Kriminal-Justiz-Behörden abgeliefert worden. 210 Jndividuen wurden vermittelst Transports voi hier fortge- schaffe, und 7816 sind unter polizeiliche Aufsicht gestellt worden. Diebstähle sind in dem Jahre 3475 verübt worden, von denen 1703 ausgemittelt und 1766 bis jet unermitlelt geblieben. Im Vergleich mit dem Fahre 1837 sind 1838 : 460 Diebstähle mehr verübt, 104 mehr ermittelt worden, 396 mehr unermittelt geblieben, 206 Verbrecher mehr verhaftet, 16 Jndividuen weni- ger mit Transport fortgeschasse, und 544 mehr unter ‘Polizei- Aufsicht gestellt worden. Feuersbrünste sind in dem Jahre ¿ entstanden, von welchen 7 bedeutend waren, 87 ader verur- sachten nicht so großen Schaden; À entstanden durch Brand- stiftung, 5 in Folge fehlerhafter Construction der Gebäude, 60 durch Fahrlässigkeit und 25 aus nicht ermittelten Ursachen. Dreimal fand blinder Feuerlärm statt. Durch Selbstmord haben 78 Jædividuen (66 Männer, 12 Frauen) ihr Leben ge- endet, und 21 Leichname (15 männliche, 6 weibliche) sind im Wasser gefunden, ohne daß ermittelt wurde, ob in diescn Fällen der Tod durch Selbstmord oder dur Verunglückung erfolgt is. Todesfálle dur Verbrechen oder Versehen eines Anderen, oder durch Zufall und eigenen Unvorsichtigkeit herbeigeführt, tamen 127 vor. Außerdem wurden noch 10 Leichname neuge- borner Kinder, an verschiedenen Orten ausgesebt, vorgefunden.

Gumbinnen, 16. Jan. Handel. Jm Laufe des Jahres 1838 sind in Tilsit im Ganzen 3672 Last 23 Schef- fel Getraide verladen roorden. Der Handel mit Polen wird durch die dortigen neueren Zoll - Geseze noch meßr erschwert. Nicht allein daß auf Getraide und Heu ein bedeutender Aut§- gangs-Zoll gelegt und die Douanen-Linie durch eine zweite Li- nie verstärkt ist, so muß auch von jedem die Gränze ber schrei- tenden Pfecde eine Abgabe von 1 Rthlr. unter dem Namen Chaussee- und Wegegeld erlegt werden, gleichviel, ob eine Chauf- see benust wird oder nicht, oder wohin und wie weit die Reise sch in Polen erstreckt.

Marienwerder, 19. Jan. Der Verein zur Militair-Blinden-Unterstüßung hierselbst hat im Jahre 1838, bei einer Einnahme von überhaupt 630 Rthlr., an 87 Militair: Blinde und an 2 Zöglinge der freien Werk - Anstalt, \so wie an 14 Wittwen und Waisen, 413 Rthlr. vertheilt; zur Kartoffel-Aussaat sind 64 Rthlr. gespendet und zwei erblindeten Kriegern sind, zum Wiederaufbau ihrer abgebrannten Wohn- häuser, 37 Rthir. als außerordentliche Unterstüßung verabretchr worden. Mit den Verwaltungs-Kosten hat die Gesammt-Aus- gabe des Vereins 554 Rthlr. betragen.

Stettin, 22. Jan. Getraidehandel. Nach amtlichen Nachrichten sind hierselbst im Jahre 1838 eingegan- gen 24,728 Wispel 5 Scheffel Weizen, 27,685 Wispel 14 Schef- fel Roggen, 8546 Wispel 5 Scheffel Gerste, 5295 Wispel 3 Scheffel Hafer und 2208 Wispel § Scheffel Erbsen. Der Durchschnittspreis dieser Getraidearten betrug resp 2 Rthlr. 4 Sgr. 8 Pf., 1 Rehlr. 12 Sgr. 1 Pf., 1 Kthlr. 6 Pf., 23 Sgr. 1 Pf. und 1 Rehlr. 11 Sgr. 6 Pf., wodur sich ein Kapital von 2,766,658 Rthlr. 28 Sgr. herausstellt. (Vergl. die Angabe in Nr. 19 der Set. Ztg., welche das Getraide-Quantum in Lasten, d. i. 3 Wispel oder 72 Scheffel auf die Last gerech- net, giebt.)

Posen, 21. Jan. (Pos. Ztg.) Der Wohlstand im Allgemeinen kann bei den Landwirthen als im Steigen begriffen erachtet werden, da die hohen Getraidepreise denselben günstig sind. Besonders sichtbar wird die Zunahme des Wohlstandes bei den neu regulirten Wirthen, bei denen sich solches an meh- reren Orten durch die Erbauung besserer Gebäude und die An- legung besserer Umwährungen kund giebt. Jn den meisten klei- nen Städten herrs{ht große Armuth; die vorzüglichste Ursache davon ist die in Folge der Sperrung des Russischen Reichs, welche dem Vernehmen nah in Zukunft noch strenger aufrecht erhalten werden soll, eingetretene Stockung alles Handels- und Gewerbebetriebes dorthin. Eine erfreuliche Ausnahme macht die Stadt Schwerin, wo der Gewerbeverkehr sich bedeute! d zu heben scheint.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 23. Januar. Abgang | Zeitdauer von um Uhr St. | M. Potédam |7!/, Mg.| | 43

Berlin 9!/, » | 44 Potsdam |12 Metg.| | 42

ng |Zeitdauer

von | um Ußr St. | M.

Berlín B M [41 |

Potsdam |3'/, » | | 40 Derlin 7 Abds.|

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1 5

Lde S E E E Et S TITIPI A A E Et E E G E R E ddiwaltena A S D D AL wegndo_ e As APPpatwEE G C O C G E S S I A N A S AD; A PRN A A S A E E A Ei A A A E E Ae; C R S A C G: A A R Ta N I; Me: T N: M

L ( , e e R Allgemeiner Anzciger für die Preußischen Staaten. daß wir auf den uns von verschiedenen Seiten geäu-:j Schloßplag Mr. 2, zu Potsdam, Hohenwegsiraße Nr. &, ßerten Wunsch beschlossen haben, von heute ab ganze|zu haben:

Bekanntmachungen.

Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft Die

Prozent des Actien - Kapitals von

Actie bei uns oder bei den Herren Joh. Dav. Herstatt, Sal. Oppenheim jun. et Comp., Abr. Schaafhausen und oh. Heinr. Stein in Köln, oder dem Herrn arl Martin Adenaw in Aachen,

hlung in Empfang genommen oder auch auf die

dritte Eimzablung von zehn Prozent, welche bis zum 2. März d. J. mit Slufunbiwauita es per Actie a e g ei von | Actien-Dofumente neb fa ptejentigen Zins-Coupons H ( eisten ift, Fi

erren Actionáre werden hierdurch benachrichti- | gebracht werden P 6, in A A L get, daß die nach §. 19 des Statuts am 31. Dezem-| Die über diese dritte Raten- Einzahlung von uns der v. J. fällig gewordenen Zinsen zu fünf vom Hun-|zu ertheilenden Quittungen werden über Dreißig Pro- dert von den am 24. Dezember 1857 und 16. März zent oder Fünfundsiebenzig Thaler für die Actie lau- 1838 geleisteten Einzahlungen von zusammen zwanzigsten, und sind daher die über die zweite Einzahlung

dente ab mit Zwei ertheilten Quittungen bei der dritten Einzahlung wit Thaler Sieben Silbergroschen Acht Pfennige für jede | einzulieferu, indem die Aushändigung der neuen Quit- tungsscheine uur gegen Rückgabe der unterm 16, März 1838 von uns ausgestellten Quittungen erfolgen fann. Wir bemerken hierbei, daß die vorgenannten Banquier- häuser über die empfangenen Zahlungen Juterims- Quittungen ertheilen werden, welche dem- nächst gegen die von uns vollzogenen förmlichen Quit-| m Verlage von Georg Friedrich Heyer, Vater, gge Vorzeigung des Scheins über die geleistete zweite tunges bei denselben Banquierhänsern umzutauschen sind. |in Gießen sind folgende neue Verlagsbücher erschienen

och machen wir deu Herren Actionären befannt, | und dur die Stuhr sche Buchhaudlung zu Berlin, | d r

104

Wissenschafe, Kunst und Literatur.

París. Daguerre's Fixation der Vilder in der Ca- mera obscura. Herr Arago hat in der Sigung der Pariser Afa- demie der Wissenschaften am 7. Januar über dic schöne Entdeckung des Herrn Daguerre berichtet, wovon die Welt, die Künstler und die Gelehrten sich scit einiger Zeit mit Juteresse unterhalten. Diese Ent- deckung, sagt Herr-Arago, ward in unrichtigen Ausdrücken angekün- digt, die der Erfinder selbst niht genehmigen faun. Es dürfte des- wegen zweckmäßig seyn, der Akademie genaue Details über diese wun- derbare Erfindung zu geben. Jedermann fennt die Wirkungen der Camera obscura und die Pünftüichfeit, womit sich die äußeren Ob- jcfte am gebörigen Orte mittelst ciner Linse darstellen. Man faun nun von der Entdecfung des Herrn Daguerre keine richtigere Jdee geben. als wenn man sagt, daß es ihm gelungen is, diese so wahre Zeichnung, diese so treue Darstellung der Objekte der Natur oder der Künste mit allen Farben- Abstufungen, der Yartheit der Linien und der strengen Genauigicit der Formen, der Perspektive und den verschiedenen Lichtschattirungen auf dem Papier zu firiren. Wie groß auch das Gemälde seyn mag, so bedarf er zu dessen Reproduction nur 10 Minuten oder eine Viertelsiunde, je nach der Helle des Ta- ges. Da das Licht selbs das wirkende Agens bei dieser wunuderba- ren Darstellung is, so wirkt es, je nach seiner Jntensiiät, mehr oder minder \{chnell. Auf diese Art war Herr Daguerre, auf dem Pont des Saints-Pères stehend, im Stande, die unermeßliche Galerie des Louvre mit allen ibren Details zu fixiren, so wie von dem Pont de l’Archevèché die Notredame- Kirche aufzunehmen. Kein Gegezstand, fein Anblick der Natur und der Dinge entgehen diesem Verfahren : der Morgen mít setaer Frische, eben so wie das glänzende Tages- licht und die düstere Abendschattirung oder die melancholicze Trübe ciner Regenzeit, reproduziren fich. Bei dieser sonderbaren Dar- sielung (gravure) find die Farben durch die Nüancen der Schat- ten uud eine unmerfliche Äbsiufung wie dei der Aquatinia anu- gezeigt. Welches ist nun das fscharfsinnige vou Herrn Daguerre zur Verwirklichung dieser Art von Wunder angewandte Mittel? Das Angeführte muß wohl die Meugierde reizen. Wir fenuen dieses Verfahren nicht, und Herr Urago fonnte eben so wenig das Gehetm- niß des Ercfiuders ergründen. Man kann aber leiczt eine Jdee da- von geben, um begreiflich zu machen, was im ersten Augenblick uu- begreiflich erscheint. Die neuere Chemie besiyt gewisse Substanzen, welve die Eigenschaft babeu, bei Berührung des Lichts dic Farbe zu ändern, und eine Silberverbindung, die man Chlorure d’argeat nennt, befindet sih in diesem Fal. Wenn daher cin mit dieser Materie prä- parirtes Papier in einigen sciner Punkte dem Licht ausgesegt wird und die anderen verdet bleiben, so ift flar, daß man mittel der vera schiedenen Schattirungen, welche die beleuchteten und die dem Einfluß des Tageslichts entzogenen Theile annehmen werden, irgend eine Zeich- nuug hervorbringen wird. Auf dieses Prinzip scheint Herr Daguerre seit vielen Jahren wit einer Ausdauer und Jutelligenz gearbeitet zu haben, die thn endlich zu dem von zahlreichen S zHuwiertgfkeiten umgé- benen Ziele führten; und jeßt, wo das Resultat errungen is, jest wo es ihm geiuugen ist, jene durch das Licht hervorgebraczte Wir- fung unauswischbar zu machen, erscheint diesrs Verfahren des Herrn Daauerre als so einfach, so für Jedermann zugänglich, daß er der Gefahr ausgeseut ist, bei der Au€beutung seiner Entdeckung die Frucht seiner Studien und seiner Bemühungen uicht zu finden. Ein Erfin- dungs-Patent würde nicht vermögeud sevn, ibm das Eigenthum eler ädee zu garautiren, die Jeder, so ivie sie einmal bekannt ist, selbst aus. führen kaun. Herr Arago hat sonach im Sinne, den Minister zu dit: ten, Herrn Daguerre seine Verfahrungsweise um eine gebührende Be- lohnung abzufaufen. Wahrscheinlich wird dieses Gesuch Gehor finden, weun alle Details der Voliziebhung den erhaltenen Wirkungen cent- \precgen, die der Prüfung des Herrn Arago unterlegt wurden. Herr Biot drücfte dieselbe Bewunderang für dlese Erfindung aus, deren Beirdieusi er dubuc) bezcihnet, dasi or sie mit einer Urt von phyfsis scher Retina, die eben so empfindlich sey, wie die Netina auseres Augets, vergieicht.

Einem Korrespondenz-Artikel der Augsburger Allgemeinen Zeitung entlehnen wir noch nachstehende weitere Notizen über die- seu interessanten Gegenstand: „Die Darsleillung der Gegeusiände if so volliommen, daß die Bilder, wenn man sie mit dem Vergröße- rungóglas untersucht, selbst die kieinsten Details zeigen, die dem bio- ßen Auge vecborgeu bieiben, gerade wie ein Ferngias an dem wah- ren Objeft neue Details zeigt, die das bloße Auge aus der Entfer: nung nicht geseben hätte. Man erhält also feine Nachahmung mehr, sondern die absolute und vollkommene Wahrheit, und ein Reisender braucht künftig nicht mehr zeihhuen zu können, um bessere Bilder von Monumenten und Ansichten von Gegenden mitzubringen, als der größte Maler sie hätte liefern können. Bei Landschaften hat die Me- thode den Nachtheil, daß die Bäume etwas undeutlih werden, theils weil die grünen Lichtstrahlen die Materie, womit die Platte bedeckt ist, weniger zu affiziren scheinen, theils weil die Blätter immer etwas vem Wind bewegt werden, was natürlich den Eindruck verwischt; aber für Gebäude, sür Kunstwerke, für Ge: birge, für Perspektive ist es unvergleichlich. Für Portraitiren hat es den Nachtheil, daß die Augen des Modells sich immer etwas bewegen und daher undeutlih werden; aber für Copien von Gemälden ist es vortrefflich, und wird den Kupferstich vollig verdrängen. Die ersie Auwendung, die auf wissenschaftliche Gegenstände gemacht werden wird, besteht ohne Zweifel im Fixiren der Bilder, welche das Mikros- fop giebt, und mau fann bei Herrn Daguerre mifrosfkopisch vergrö- ßerte und so fixirte Jnseften sehen, welche ahnen lassen, welche Leiche tigfeii seine Ersindung den Physiologen geben muß, die bisher mit so vieler Mühe und mit Aufopferung ihrer Augen nach dem Mifros fop zcihuen mußten: Man verliert sich, wenn man an die zahllosen Anweudungen denkt, welche die Erfindung haben fann, und wenn es j: B. gelingen sollte, anstatt Metaliplatten das Bild auf bereitetes Zee zu firiren, so fann man hoffen, daß man fünftig, anstatt Kupferwerkeuz, ganze Auflagen mit Platten, die von der Natur selbst abgezozen sind und das Objekt fehlerios darstellen, erhalten werde. Man fagt, daß Herr Daguerre sich voruimmt, in einigen Tagen eine Ausstellung sciner Bilder zu veranstalten. Der Graf Demidoff wollte sein Geheimniß kaufen, aber er weigerte sich, weil er wünsche, daß es nicht das Monopol eines Liebhabers, sondern das Eigenthum von Europa werde,

B53 252 T: DR T pas le Abe E Drbt Ta

Köln, den 2. Fanuar 1839.

Geselischaft. gez. Hauchecorne, S

s

ctien - Beträge auszu- geben, und wollen diejenigen der Herren UActionäre, welche hiervon Gebrauch zu machen wünschen, sich zu diesem Ende auf unserm Comtoir oder bei den oben bezeichneten Bangquierhäusern gefälligst meldeu.

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn: pezial-Direftor.

Literarishe Anzeigen.

B oli Ra R Den 24. Januar 1839.

Amtlicker Fonds- und GŒeld-Cours-Zettei. pr Pr. Conr. “s | Br. Cour. |N| Brief. | Geld. N| Brief. Geld. Bt.-Schuld-Sch. |4| 103!/, | 1023/, [Ostpr. Pfandbr. [Si] 101'/, | 100*/s Pr. Engl. Obl..30./4| 102!/, | 1013/4 [Ponum. Pfandbr. |3è| 1015/, | 101!/5 PrämSeb.d.Seeb.|—| 6911/,,) 695/) |Kur.-u.Neum. do./35 102!/; | 1015/5 Kurm.Obl.m.1.C, 4| 102! /s | 101 S! Sehlesische do. 4 1031/, Nm. Int. Sch, j4| | 1013/, [Rückst. C. uud Z.|

doSchuldversehr. 34 __—— 993/, Seb. d. K. u. N./4 Berl. Stadi-0bl.|4| 103!/, | 1023/, [Gold al marco |— Königsb. do. | 4) -- | Neue Ducaten A Elbinger do. |4}| E ames Friedrichsd’or l Danz. do. in Th.|—| 48 | —— And. Goldmün- Westpr.Pfandbr.|3i| 1007/g | 1003/, j zen à 5 Thl.

Grossh. Pos. do. Á| 105 | 1041/, Discouto

93 2151/4 | 214/, C 13!/, 13

131/, 12?/; 3 4

“Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr Brief. | Geld. Ameterdam o. s 230 Fil. | Kurz wei | 139/54

do. a On 2E | R, 300 Mk. | Kurz 150!/, | 150!/, | 3 Mt. E | 149! 2 | 3 Mt. i 6 197/5 | 2 Mt j 797/12) 795/12

2 Mt. 1007/g | 1005/ 2 Mt. E ans 2 Mt. | L Tage 3 Mt.

3 Woch.

Wechsel-Cours.

Hamburg «ep eco c o ce do, 0 E 060000 300 Mk. 1 LSt 300 Fc. 150 Fl. 130 Fi 100 Tul. 100 Thul. 150 Fi. 190 Rbl.

London « « «

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Wien in 20 Xr.

Augsburg «

Breslau

Leipzig « «- 6 o. Frankfurt a. M. WZ. ..

Petersburg -

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Aua ürt1ge Bors Amsterdam, 19. Januar.

Niederl. wirkl, Schuld545/, 6. 39/9 do. 1013/,. Kanz-Bill. 25%/,. 59/) Span. 165/;. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl, —, Prenz. Präm.-Sch. 124!/,. Poln. —. Oesterr. Met. 104!/,.

Antwerpen, 18. Januar. Neue Anl. 163/; 5 Frankfurt a. M., 21. Januar. Oeaterr. 59/, Met. 1067/2 G. 49/0 993/, G.

1%, 2538/6 Br. Bank-Actien 1795. 1793. Loose zu 500 FI. 138. 1373/,. Loose zu 100 F1. 280 G. Preuss. Präm.-Sch. 693, G. do. 4°%/g Anl. 102!/; Br. Poln. Loose 68/4. 68!/,. 59%/, Span. Anl. 48/4. 45/g. 2!/2%/, Holl. 533/g. 53/4.

Eisenbabn-Actien. St. Germain 600 Br. Versaitles rechtes Ufer 570 Br. do. linkes Uter 225 Br. Bordeaux-Teste —. Sambre-Meuse 438 Br. Köln-Aachen 89 Br. Comp. - Centrale 89. Br.

Hamburg, 22. Januar. Bank-Actien 1490, 1487. Engl. Russ. 107?/g. */s- London, 16. Januar.

Cons. 39/, 923/,. Belg. 993/,. Neue Anl. 177/g. Passive 4!/

Ausg. Sch. 75/,. 21/,9%% Holl. 542/,. 59/5 1025/ 50/, Port. 35! /..

L U A S do. 39/7 221!/,. Engl. Russ. 114!/,4, Bras. 78. Columb. —. Mex. —. Peru —. Chili —.

Zins]. 5, 21/0 59 Br.

Leipzig-Dresden —-.

V

Paris, 19. Januar. 59, Rente 110. 45. 39/9 78. 80. 3°%/, Neapl. 99.15. 5°/4 Span Rente 18. F S Portug: 22/2 Wien, 19. Januar. 59/, Met. 108!/,. 49/0 1002/4. 3% 81. Bank - ÁÀ ctien —. Neue Anl.

PasSsìiVe —.

0 uin Ü Lis 2/2 —. 1%

Königliche Schauspiele.

_ SHreitag, 29. Jan Im Opernhause. Auf Begehren : Czaar und Zimmermann, komische Oper in 3 Abth. Musik von Lorbing. Tanz von Hoguet.

Jn Schauspielhause: 1) L’épée de mon pére, vauderville en 1 acte. 2) La Marraine, vauderville en 1 acte. 3) La famille de P’apothicairé, vaudeville en 1 acte.

Montaz, 28. Jan. Jm Opernhause. Mit Allerhdchster Genehmigung: Großes Vokal- und Justrumental - Konzert, unter Mitwirkung des K. K. Oesterreichischen Kammer-Virtuo- sen Herrn Thalberg und des Kaiserl. Russischen Kammermusi- fus Herrn Remmers. Hierauf: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 Aufzug, von Hoguet.

___ Die Netto- Einnahme is mit einem Drittheil für den Frauen-Verein und die Erwerbschulen, mit einem Drittheil für die Stadtarmen und mit einem Drittheil für die Orchester-Witt- wen - Kasse bestimmt.

N “Abonnements und freie Entreen sind für diesen Abend nichr guittg.

Der Billet- Verkauf wird Sonnabend, den 26sten, Mor- gens 9 Uhr, anfangen.

Im Schauspielhause: Die Schwestern, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Vor hundert Jahren, Sittenge- málde in 4 Abth., von E. Raupach.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 25. Jan. Zum erstenmale wiederholt: Das Aben- teuer in Venedig, oder: Der Deutsche in Moskau. Roman- tisches Schauspiel in 4 Akten, frei nah dem Französischen: La famille Moronval, Hierauf: Madelon, oder: Die Magd am Herrschaftstish. Lustspiel in 1 Akt, nah dem Französischen, von M. Tenelli.

Sonnabend, 26. Jan. 1739, 1839, 1939. Phantastisches Zeitgemälde mit Gesang in 3 Abth., von £. Meisl, Musik, Q komponirt, theils arrangirt, vom Musik - Direktor Herrn Kugler.

In Vertretung des Redacteurs: Wenktel. Gedrucft bei A. W. Hayn.

—_—_——- —— ———— BEE L R B T t t e dete B Zane E IELE E E

Bellinger, I-, Leitfaden zum ersien Unterrichte in der 2 d A 8vo. à # Thlr.

Sintenis, Dr. E. Fr. F., Erläuterungen über verschiedene Lehren des Civilprozesses nah Lin- de's Lehrbuch in einzeinen Abhandlungen» 1s Heft. Gr. 8vo. à 2 sgr.

Thielmann, Ph., Handbuch der Deutschen Sprache für Volks-.Schullehrer. Jn 2 Theilen. Gr. 8vo. Ir Thl. Wort- und Saßtlehre. à 1 Thlr. E

(Am zweiten Theil wird fortwährend gedruckt, und kann derselbe bis zur Yubilate-Messe k. J. __ son versandt werden.)

Völcker, Dr, K. H. W., Tabellen zur Erlernun der regelmäßigen lateinischen Conjugationen dur Zurückführung der vier Conjugationen auf Eine. E lateinischen Grammatif zu gebraucheu. a

Partial-Obl. 154!/, G.

Strassburg - Basel 345 Br.

Allgemeine

e Staats-Zeitung.

B e

erli,

Sonnabend deg 26sten

anu ar

Amtliwe NächGriMhten.

Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben dem regierenden Fürsten von Hohenzollern-Hechingen den Schwarzen Adler-Orden zu verleihen geruht.

Der bei dem hiesigen Stadtgericht angestellte Justiz-Kom- missarius , Landgerichts-Rath Bauer, ist in derselben Sigen- haft an das Kammergericht verseßt worden.

Angekommen: Der Fürst zu Lynar, von Drehna.

Abgereist: _ n t bei der freien Stadt Frankfurt, von Scherff, nah Frank- furt a. M.

Zeitungs-Nachrichten. Ulan O.

Srantrel 0. Deputirten-Kammer.

werden sollen, war der Zudrang der Neugierigen wo möglich noch größer, als in den lezten Tagen. Die dffentlichen Tribü-

nen ‘waren überfüllt, und bis auf die Straße hinaus standen |

Leute, die das Resultat der heutigen Sißung mit ungemeiner Spannung erwarteten. Noch nie, seit dem Jahre 1816, hat: ten sich die Deputirten so zahlreih eingefunden. Es waren, wie man aus der ersten Abstimmung ersehen wird, 435 Mit: glieder zugegen, so daß aur 24 Deputirte fehlen, um die Kam-

mer ganz vollständig zu machen. Die Sißung ward um 1 Uhr | di i A Amendement des Herrn de Belleyme 4393

erdffnet. Der leßte Paragraph des Adreß-Entwurfes war an der Tages-Ordnung. Was das vorgeschlagene Amendement be- trifst, fo haben wir unsere Mittheilung dahin zu berichtigen, daß nicht die Herren Parant und Dessauret, sondern die Mi- norität der Adreß-Kommission dasselbe, und zwar in folgender Weise beantragt hat:

„Wir sind davon überzeugt, Sire, daß die innige Eintracht der Gewalten, in ihren constitutionnellen Gränzen handelnd, allein die Sichcrheit des Landes und die Stärke ihrer Negicrung aufrechter- halten fann. Eine feste, umsichtige, sich auf hochherzige Gefinnungen süßgende Verwaltung, eben so cifrig bedaht auf die Würde ihres Throncs, als auf die Aufrechthaltung der öffentlichen Freiheiten, ist das sichersle Pfand jener Mitwirkung, die wir Fhnen so gerne lei- ben. Wir vertrauen, Sire, auf die Kraft unserer Xnstitutionen; fic sichern Jhre Rechte und die unsrigen; denn wir sind überzeugt, daß die constitutionnelle Monarchie zugicich die Freiheit der Völker und die Größe der Staaten verbürgt.“

Herr Debelleyme entwickelte dieses Amendement und zeigte bei dieser Gelegenheit die ganze Wichtigkeit desselben. Es handle sich, sagte er, in diesem Amendement nicht um eine Personen- oder Ministerial-Frage, sondern, wie er es durch sehr kurze Bemerkungen zu beweisen gedenke, um eine Gewalt, die niemals in die parlamentarischen Debatten hineingezogen wer- den dürfe. Seiner Meinung nah, kämen in dem von der Kommission vorgeschiagenen Paragraphen Ausdrücke vor, die verfassungswidrig wären. Die Veränderung, die er und seine Kollegen vorschlügen, hätte zum Zweck, Alles aus der ursprüng- lichen Abfassung zu entfernen, was, ihrer Ueberzeugung nach, die Königliche Prärogative beeinträchtige. So erscheine es ihm ganz besonders verfassungswidrig, wenn die Kommission der Verwaltung gewissermaßen vorwetrfe, daß sie durch ihre Verantwortlichkeit den Thron nicht genugsam s{üßze, denn dadurch drüe sie in- direkt aus, daß die Königliche Gewalt selbst für Manches, was geschehen sey, die Verantwortlichkeit zu tragen habe, und dies sey unbestreitbar ein Vergehen gegen das Prinzip der König- lichen Unverleßlichkeit. Man habe in dem Amendement die Worte: Zweifeln Sie nicht daran, fortgelassen, weil diesel- ben uns als Antwort auf die Thron-Rede unehrerbietig und be- leidigend erschienen sind. (Lebhafte Unterbrechung von der lin- fen Seite; Beifall im Centrum.) Diese Auslegung bildete fast den alleinigen Gegenstand der ferneren Debatten, die mit einer beispiellosen Heftigkeit geführt wurden. Die Coalition suchte das Verfassungsmäßige der Adresse zu beweisen, indem alle ihre Redner erklárten, daß die Worte des lebten Paragraphen sich nur auf das Ministerium bezôgen, während die ministerielle Partei der Auslegung des Herrn Debelleyme beitrat. Die Herren Quenault, Dufaure, von Lamartine, Guizot, Montalivet, Thiers, Molé und Odilon Barrot nah- men an der Debatte Theil. Es wurden alle im Laufe dieser ganzen Debatte zur Sprache gekommenen Gegenstände bald von diesem, bald von jenem Redner wieder angeregt. Cs ward hin und her gestritten, ob das Ministerium ein parlamentarisches Kabinet

enannt werden könne oder nicht, ob es möglich sey, mit einer o schwankenden Majorität zu regieren, ob die Elemente zu einer neuen Verwaltung in der Kammer vorhanden wären, ob das Ministerium sich die Adresse, wie sie jekt abgefaßt sey, wirklich für einen Sieg anrehnen könne, oder nicht, u. \. w.; kurz, eine Debatte, reich an Persönlichkeiten, aber ohne irgend ein neues Licht auf die Angelegenheiten des Landes, oder auch nur auf die nächste Zukunft der Verwaltung werfend. Um 73/4 Uhr ward zur Abstimmung über das Amendement ge-

ritten. \chritten l

Zahl der Stimmenden 218

Abjolute Majorität

Für das Amendement 222

Gegen dasselbe... . «213 Dieses Resultat ward von dem Centrum mit dem allerlebhaf- testen Beifall aufgenommen. Gleich darauf wurde über die ganze Adresse abgestimmt, Hier ergab sich folgendes Resultat:

| so imposant bei der Abstimmung über eine Adresse herausge- | stellt hat. Während dieses Tumults ward die große Deputa- | tion durchs Loos bestimmt, welche dem Könige morgen Abend Der Königl. Niederländische Geschäftsträger | | | unter Anderem auf die Herren Guizot, Odilon Barrot, Auguis | | und Chambolle fiel, ein Umstand, der zu wiederholtenmalen das | | Gelächter der Kammer erregte. | Abends aufgehoben.

| berg ist mit seinem Sohne am | arigefommen. } | den sterblichen Resten der O Marie von Livorno nach |

| stellung der Leiche unter großen Feierlichkeiten stattfand.

Sitzung vom 19. Januar. | Heute, wo die Debatten úber die Adresse zum Schluß gebracht |

| Anfang der Sibung an auf ihrem Posten.

Zahl der Stimmenden . . 429 Absolute Majorität . . . . 215 Fúár die Adresse 221 Gegen die Adresse. . …. . 208 Die Aufregung, die nach dieser Abstimmung in der Kammer herrschte, läßt sich mit nihts Früherem vergleichen. Die Mirt- glieder des Centrums umdrängten die Ministerbank, und wenig fehlte, daß man den Grafen Molé im Triumph nach Hause getragen hätte. Die Opposition ihrerseits freute sich, in Er- mangelung des Sieges, über eine Minorität, die sich niemals

(Lebhafte Sensation.)

die Adresse überreichen wird. Der Zufall wollte, daß das Loos |

Die Sibung ward um 9 Uhr |

Paris, 20. Jan. Der Herzog Alexander von Wüúrttem- | 17ten Abends in den Tuilerieen | Das Dampfboot „Ramier“/ hat den Sarg mit | Toulon gebracht, woselbst am 15. Januar die kirchliche Aus-

Es soll beschlossen seyn, daß der Sohn der Prinzessin Ma- | rie in Paris unter den Augen der Königin erzogen wird; der Herzog von Württemberg wird in einem Monate nach Deutsch- land zurückkehren. |

n einem hiesigen Blatte liest man über die gestrige Sibung der Deputirten-Kammer: „Nie ist die Deputirten- Kammer zahlreicher versammelt gewesen, als in ihrer gestrigen Sihung. Das Ministerium hatte den ganzen Heerbann seiner Getreuen zusammenberufen können, und dieselben waren vom Daher betrug auch ÄAbstimmenden bei der Abstimmung über das es waren nämlich zwei Deputirte aus den Departements zum Beistande des Mis nisteriums herbeigeeilt, denn die Minorität ist nicht übec die Zahl von 213 hinausgekommen ; die ministerielle Partei zählte dagegen 222 Stimmen. Besonders auffallend ist aber der Um- stand, daß ungefähr eine Viertelstunde später, als úber-die ganze Adresse abgestimmt werden sollte, die Zahl der Stimmenden auf 429 gesunfèn war. - Von den sechs Deputirten, die sich zurüc- gezogen, gehörte nur einer der ministeriellen Partei, fünf der Coalition an. Man begreift nicht recht, was die Deputirten be- wegen konnte, in einem so entscheidenden Augenblicke ihren Po- sten zu verlassen. Freilich war es schon halb aht Uhr, aber wenn das Schicksal des Landes entschieden wird, fann man leicht auch etwas länger auf das Mittagséessen warten. Wahr- scheinlich is es übrigens, daß die Deputirten der Coalition, welche sich zurückzogen, vermeiden wollten, sich über die ganze Adresse auszusprechen; sie wollten sich weder entschließen, den Adreß-Entwurf zu verwerfen, noch wollten sie von dem Votum, welches sie früher abgegeben hatten, abgehen. Uebrigens haben die Vorgänge der lebten Wochen eine hon früher bekannte Thatsache zur Gewißheit erhoben; es ist kein Zweifel mehr, daß eine Regierung mit dem jeßigen Ministerium unmöglich is. Die Kammer ist in zwei gleiche Lager getheilt. Die Ab- wesenheit zweier oder dreier Deputirten auf der einen oder der anderen Seite muß nothwendigerweise die Majorität ändern, und da sich gewdhnlih nur 390 bis 400 Deputirte zu den Sibungen einfinden, so ist es höchst zweifelhaft, wem die Ma- jorität zufallen würde. Uebrigens ist die Aenderung des Mi- nisteriums avcch unwiderruflich beschlossen ; nur dürfte es jeine großen Schwierigkeiten haben, eine andere Combination zusammenzubrin- gen, denn man versichert, daß die Herren Thiers und Guizot um jeden Preis ausgeschlossen bleiben sollen. Man hat noch nicht darauf verzichtet, das Kabinet vom 15. April nur zu modifiziren, und ivo möglich den Grafen Molé und den Herrn von Montalivet beizubehalten. Es war gestern Abend das Gerücht verbreitet, daß mehrere Deputirte des linken Centrums eingewilligt hätten, sich mit Herrn Molé zu verbinden, aber unter der Bedingung, daß die Minister-Conseils fortan immer bei dem Conseils-Prä- sidenten und niemals in den Tuilerieen stattfänden ; eben so hâtten sie verlangt, daß Herr von Montalivet aus dem Kabinet entfernt werde.‘ :

Der Temps erklärt heute auf das Bestimmteste, daß alle Gerüchte über den Eintritt des Herrn Dupin in das Kabinet falsch seyen, und daß derselbe unter feiner Bedingung an irgend einer Verwaltung, von wem sie auch gebildet werden möge, Theil nehmen wolle.

Die Unruhen in der Umgegend von La Rochelle haben noch immer nicht aufgehdrt, und nehmen im Gegentheil von Tag zu Tag mehr einen drohenden Charakter an. Ueberall be- finden sih die Bauern im Aufstande, um die Gerraide-Verschifs fungen nach England zu hindern, indem sie dadur) einer Theus rung ím eigenen Lande vorzubeugen glauben. Die bewaffnete Macht hat auf mehreren Punkten den Ruhßestdrern - weichen

die Zahl der

müssen, und es werden jeßt von den zunächst liegenden Garni-

sonen bedeutende Verstärkungen nach jener Gegend gesandt. Die National-Garde von La Rochelle ist aufgeldst worden. Die hiesigen Blätter enthalten jet ausführliche Be- richte über die Einuabike des Forts S. Juan d'Uiloa. Die De- tails stimmen mit den bereits gegebenen vollkommen überein und eine breitere und gedehntere Wiederholung derselben kann nur für Frankreich selbs von einigem Interesse seyn.

Großbritanien und Jrland.

London, 18. Jan. Vor einigen Tagen besuchte die Köd- nigin zum erstenmale seit ihrer Thronbesteigung das Haymar- fet-Theater, wo Ihre Majestät mit den üblichen Ehrenbezeigun- gen empfangen wurde.

Von Bedeutung ist unter den gegenwärtigen Umständen der Tod des Herzogs von Buckingham, welcher gestern früß in Stowe erfolgte, denn hierdurch wird einer der Hauptver- fehter des Agrikultur - Interesses und der jeßt bestehenden Korngeseße, der Marquis von Chandos, ältester Sohn des verstorbenen Herzogs, aus dem Unterhause entfernt, 10 daß die Minister, wenn sie sich veranlaßt sehen sollten, eine Bill wegen Modifizirung der Korngeseße einzubringen, einen bedeutenden Gegner weniger zu bekämpfen haben wers den. Daß aber die Minister wirklich jene Absicht haben, scheint aus den Andeutungen der ministeriellen Blätter, besone- ders des Courier, ziemlich klar hervorzugehen. Man kann es nämlich wohl als den Zweck dieses leßteren Blattes ansehen, auf eine Aenderung der ministeriellen Politik in Bezug auf die Korngeseße vorzubereiten, wenn er sih, wie gestern und heute in eine Fehde mit dem „Morning Herald“ einláßt, um diesem, und zwar mit Hinweisung auf Hansard's Parlaments - Debat-

| ten, darzuthun, daß er falsch unterrichtet sey, wenn er glaube, Lord

Melbourne habe sich stets als ganz unbedingter Gegner einer Aen- derung in den jegigen Korngeseben dargestellt oder gar versprochen, daß sein Ministerium in dieser Sache niemals denen nachgeben werde, welche eine Aenderung wünschten. Der „„Courier“‘“ führt insbesondere eine Stelle aus einer Parlaments: Rede des Pres- mier - Ministers an, in welcher derselbe sagte, er werde nicht

| versuchen, das jeßt bestehende System der Korngeseße zu ändern

oder ein neues auf andere Grundsätze begründetes einzuführen,

| wenn nicht eine große Mehrheit des Volkes sich entschieden zu

Gunsten einer solchen Aenderung ausspreche. _ In diesen Wor- ten, meint der „Courier“, liege doch gewiß eine hinlängliche Garantie dafür, daß Lord Melbourne nicht den Lehren derjeni- en ergeben sey, die in der Hungersnoth des Volkes ihren ortheil suchten, wenngleich er allerdings efühlt habe, daß nur eine starke Aeußerung des Volkswillens ihn in den Stand setzen könne, diese Leute zu besiegen. Daß die Demonstrationen gegen die Kornge\eße úbrigens jetzt leb» haft und allgemein genug geworden, geht aus den Versamm: lungen hervor , die in allen Theilen des Landes gehalten wers den und bereits so zahlreich sind, daß, wie die Morning-e Chronicle bemerkt, die großen Spalten ihres Blattes kaum dazu hinreichen, die Berichte darüber zu fassen. Der Versamm» lungen in Liverpool, unter dem Vorsize des Mayors der Stadt, in Manchester , in Leeds und in dem Londoner Kirchspiel Mas rylebone ist schon erwähnt worden. Gestern wurde auch in dem hiesigen Skt. Pancratius-Kirchspiel eine Versammlung gegen die Korngese6e gehalten; ferner hat gestern der Lord - Mayor von London auf den Antrag von 110 Mitgliedern des Gemeinde- rathes verfügt, daß am 24sten oder 25sten d. M. eine Versamm lung dieser Körperschaft zu gleichem Zwecke stattfinden solle. Ein mächtiger Bundesgenosse hat sich überdies den Gegnern der Korngeseße in der Times angeschlossen, welche heute daran erinnert, daß sie hon vor 23 Jahren, wo sie freilich fein Tory - Blatt war, zu den eifrigsten Gegnern dieses drúckenden Gesebes gehört habe, und hinzufügt, daß seitdem nichts geschehen sey, was den Tadel schwächen könnte, den sie damals und seitdem stets dagegen erhoben habe, vielmehr Man- ches, das diesem Tadel noch größeres Gewicht gebe. Das Mos nopol, welches die Aristokratie der Grundbesiber dur die Korngeseße erworben habe, stellt die ¡Zes e Kate: gorie mit den verderblichen Monopolen Mehmed Alis. _ Man darf hiernach wohl annehmen, daß auch ein Theil der Konjer- vativen, da die „Times“ jeßt ein Organ dieser Partei ist, eine ministerielle Bill zur Aenderung der Korngesete zu unterstüßen geneigt seyn würden. „Die gegenwärtige Bewegung des Lan- des‘‘, sagt das lektgenannte Blatt unter Anderem, „um diejer Beschwerde abzuhelfen, ist nicht aus Partei-Leidenschaften entsprun- gen; es ist vielmehr eine natürliche und vernünftige Anstrengung, eine drúcende Last los zu werden. Die Grundbesißer, die den Fortschritt dieses Volks-Entschlusses aufhalten wollen, verkennen ihr eigenes Interesse und noch mehr ihre Macht.“ Nachdem die „Times‘/ dann einen geringen festen Getraidezoll, statt des jeßigen auf und ab shwankenden, vorgeschlagen , sagt sie am Schlusse: „Ein Fallen der Rente wird allerdings vermuthlih die erste Folge dieser Maßregel seyn, aber dies widerlegt die Gerechtigkeit derselben nicht; es handelt sih hier um eine TSraae des Rechts und der Menschlichkeit, wobei alle künstlichen Rük- sichten wegfallen müssen.“ JInmitten dieser Aufregung sind die Getraidepreise fortwährend im Steigen. s Die 30 Kanadischen Gefangenen, welche noch außer den 12 ver- möôge eines Habeas-Corpus-Befehls zur Revidirung des über sie gefällten Urtheils vor den Gerichtshof der Queens Bench estellten in England angekommen waren, sind dieser e Mo Livérosal nach Portsmouth gebracht worden, wo sie na res stralien nate e Es de gegen ihr Deportaki Urtheil kein Einspruch erhoben worden ifk. ; | Der Courier giebt einige Auszuge aus einer t E Dr. Soetbeer in Hamburg über den Stader Zoll und süg wohl England als die Ver- zu, daß, dem Vernehmen nach, st0 d Téfhaffun dléfad 00 einigten Staaten mit Hannover wegen L A S Gas les in Unterhandlung getreten seyet. on ers i i ir die Aufhebung des Zolles von nover als Entschädigung i ine Summe baaren Geldes Britischen DRan S Seis arne ate alia Pier g E è ad Hannoverschen Schiffen erhobenen Zoll Me LES d ín politischen Kreisen mit Zuversicht behauptet,

Heute wir Zan E ÿ di nung des von der Konferenz in Bezug a D s T v gefaßten Endbeschlusses nun auch vön Seiten

j ch8 erfolgt sey. Wenn sich dies bestätigte, so wäre g rad wohi als abgemacht zu betrachten, und jene beiden Staaten würden im Stande. seyn, ihre Militairmacht

E e Summe, Aen Briti e E He Pte Der Regierung fr die Dienste fordern, welche hle E / om Miguel geleistet , beläuft d jest

ín dem Kriege gegen