1839 / 26 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nsuht von dem König eine Ent-

| Man erwartet nun mit Seh Rônig entral: Verlag in seine Schran-

ist bemüht, diese Angelegen- | ents in Ordnung zu br s San Sebastian zwei Biscaya und Guipuzcoa n London gerichtet und Schritte zu danken, schaft von London bei um die gänzliche

auf 300,000 Pfd. Sterling. Man heit noch vor Erdffnung des P Dem Courier werden au sen der Provinzial -Deputationen von die an den Lord-Mayor vo demselben für die die Kaufmann ethan haben, d n Spanien zu bewirken. s Hobarttown zufolge, war an die Regierung vom Volke erwähl-

| scheidung, vermöge welcher der C ken zurückgewiesen werde.“

Die Untersuchung wegen des 12ten d. M. zwischen Dahlen falls wird vom Amte Wurzen, ßer Genauigkeit geführt, ten Interesse an dem Unternehmen Die Benußung der Dampfwa- \ctien hat durch jenen Unfall

Leipzig, 23. Jan. auf der, hiesigen Eisenbahn am und Wurzen stattgefundenen Un dem sie Übertragen word was bei dem tweitverzweig

| selbst dankbar zu erkennen ist. | genfahrten wie der Stand der 2 nicht verloren.

Neben der in kräftiger

mitgetheilt , dazu bestimmt sind, welche der Magistrat und dem Britischen Ministerium g Aufhebung des

Dia lesten Nachrich in diesem Verban im Umlauf, wodur ten Kolonial- Legislatur

Die Morning-Ck Briefe, der aus S Diesem S Woche vorher Öberwiegender das Lima besebt hält, sen, eine neu Pferden zur zugleich ein Mariano E

en ist, mit gro

Bürgerkrieges i

e eine Petition inführung einer ersucht werde ronicle gie ago de Chili atte man dase

Sprache auftretenden Schrift des

über die Grundlage des Besißes‘/ wird auch von

| Prof. Gans „, Abhandlung Thibaut's über die

den Gelehrten von Fach die sogenannte historische und nichthistorishe Rechtsschule Erscheint auch der Verfasser derselben bisweilen als sin gern von sich redender laudator temporis acti, doch in unserer legislatorischen Zeit ein passendes Wort, was er ausspricht. Die Gesetzgeber können sich wenigstens daraus, | wie aus Steinacker’s Oratio de novo juris cixvilis codice caute | adornando manche Winke und Andeutungen abnehmen.

bt cinen Auszug aus cinem vom 9. Oktober datirt | {bst in der ß die Peruaner mit rpeditions - Corps, weshalb man beschlos- Infanterie und 400 Corps abzusenden; doch sollte Person des Don dlichen Instructionen nah Peru sehr begierig auf neuere Nach- ch soll nach einer früheren Nach- die jedoch der Bestätigung bedarf, Santa- Befehlshaber die Chilier aufs Haupt ge-

chreiben zufolge, h

die Nachrich teresse gelesen.

t erhalten, da Macht gegen das Chilisch im Anzuge seyen, e Expedition von 800 Mann Verstárkung jenes devollmächtigter gana mit sehr frie Man war in Chili Bekanntli

Minister in der

Jan. Der Hannoverschen Zeitung „„Der hiesige Schissbau

Hannover, | wird aus Papenburg geschrieben : hat im vergangenen Jahre noch zugenommen. Die Anzahl d Schiffswerfte vermehrte sich um zwei, so daß nunmehr 15 iffswerfte in lebhafter Thätigkeit sind, auf welchen im vori: gebaut wurden, und gegenwärtig 19 au begriffen befinden. Die hiesigen hre, die sich hauptsächlich nach id, Franfreih, Holland und o wie auch des Mittelländischen Meeres und von gut bestanden, obgleich Papenburg

rihten von dorther. richt aus Valparaiso, Cruz oder dessen Unter-

schlagen haben.

Jahre 20 Seeschiffe Seeschisfe sich wieder im B Vhedereien haben bei der Schissfa den Häfen der Ostsee, von Englar

D e191 en

Die Repräsentanten-Kammer hat in nen Antrag des Herrn von Broukére, Examina der Studirenden der Rechte bezieht, welche sh jet mit der Prü-

Brüssel, 19. Jan. ihrer gestrigen der sich auf die der Central: Section übersandt, fung eines neuen Geseß-Entwurfs hinsichtlih des höheren Un- terrihtswesens beschäftigt.

Nachrichten aus der sehr kurzer Zwischenraum, ruppen trennt, da genähert haben; zu einer feind biéher nirgends gekommen.

Nachrichten aus Venloo zufolge, aus Bürgern bestehende E nach dem ?/ ‘Der neue Kommandant,

Si6ung ei Brabant, f Nord- Amerika, richtete, im Allgemeinen | 7 Seeschisse verunglückt sind. außer 46 Fuß- zue: See.

Gegenwärtig hat i ch 108 eigene Sceschisse

und Watt: Schiffen no Campine zufolge, ist es nur noch ein der die diesseitigen von den Hollän- sich beide Heere den Gränzen stark seligen Begegnung is es jedoch

Dem Mercur wird aus Lübe ge- Verkchr zwischen hier und Hamburg olstein: Lauenburgische lle zollbaren Waaren Mölln, und bei der Billigkeit der len Anerbietungen der Zwischenorte, f der neuen Route nicht so viel, Berücksichtigung des Zolles auf der alten; durch die pird der Transport zur Sommerzeit eine neue Weise der alte Handelsweg

Altona, 22. Jan. | schrieben: „Der Fracht» findet kaum mehr statt auf der alten (das traße über Schöneberg.

berührenden) gehen über Bergedorf und Frachten, wie bei den libera Paaren: Tranéport au

war am 17ten d. M. eine dem General Daine bis entfernten Tegelen entgegengezogen. den ein zahlreicher Generalstab beglei- d in der Stadt mit Kanonenshüssen empfangen und Paradeplaß aufgestellte Besaßung.

Deuts M10 n.0.

Januar enthält die Leipziger ehung auf die frühere Mitthei- 355 vorigen Jahres), daß das Bayerischen Buchhänd- (bücher : Verlag dem Magistrate zu werbssachen, als erster 5 Bayern als: „Die - bei Y A nach seinem neu | naten antreten Ÿ vertreten werden. i nach Kassel, sers, das Commandeur - Vor einigen Tagen ist Reise nah Wien zurückgekehrt. Der plöbliche T

von Metternich hat nun auch in Trauer verseßt. wolite, sind demnach abgesagt Karneval weniger belebt als uptsächlih der Hof- Trauer zuschreibt. all bei Prinz Wasa.

Die Allerhdchste Be mit Ausnahme des neu mehr erfolgt.

Wien, 19. Jan. Nach Priv wird aus Rom berichtet, fürsten Thronfolgers von Rußland, Fürst chafter in London war, ben -ist; der wit dieser burg abgefertigte Feldjäger hat bereits

hrenwache

kostet der L wie unter Stecknibfahrt 1 Erleichterung erhalten und auf diese allmälig seine frühere Bedeutung verlieren.

musterte sogleich die auf dem

Aus Bayern vom 18. Allgemeine Zeitung in Bezi lung (\. Staats-Zeitung Nr. Ministerium des Jnnern die gegen den Cen München, dem zu Instanz, und der JFnstanz überwiesen rage Betheiligten haben sich bewogen I nstanzenzug nicht anzunehmen, schrift darum nachgesucht: „,,„D des Staats-Rathes beschließen, sey fernerhin, wie bisher, auf das der Schulbücher für die Deutsch der Herausgabe von Lehrbüchern so wie des Verkehrs mit nicht in seinem Verlag er- sionairen für den Debit

O sie r ei 0:

Gestern ist der Königl. Preußische nach einer mehrmonatlichen Ab- Posten eingetroffen. & on Hannover nah Kassel in vorden) wird die Reise

—— Wien, 19. Jan. Gesandte, Graf von Maltzan, wesenheit wieder auf seinem Kuefstein (dessen Verseßung v Nr. 22 der Sr. Ztg. bereits gemeldet en Bestimmungsorte wohl erst in einigen und bis dahin noch durch Herrn von Stahl Er hat, gleichzeitig mit seiner Ernennung Beweis der Zufriedenheit des Kai- Kreuz des Leopold - Ordens erhalten. Baron Zedliß von seiner Römischen

Klagen der tral- Schu ständigen Forum in Ge Königlichen Regierung von Ober- habe, Nachstehendes. gesunden, diesen neuen Bitt-

L

vielmehr in einer König möge nach Verne der Central-Schulbücher- Privilegium zur Herauégabe u beschränken, r die höheren

auch, als einen

en Schulen und habe sich Lehr-Anstalten, schienenen Werken zu enthalten, zu Commis n Verlages aber der konzessionirten Buchhandlungen des bedienen und sih überhaupt den Gesetzen fár das Gewerbswesen im Allgemeinen so- r und Buchdrucker insbesondere ent- Die Buchhändler waren bei diesem daß sie durch die erwähnte Ministerial- die Polizei-Behörden verwiesen wor- lizeilihen Wirkungskreis nicht l-Schulbücher-Verlag würde Ministerial-Entschließun- Maí 1838, durch welche rechte verlezenden und vers worden, verschanzen, und äâchtigt hal-

hen Verwandten der Fürstin die Familie des Staats-Kanzlers der Fürst geben Ueberhaupt is dieser in anderen Jahren, was man Doch ist heute Abend

od ciner na

seines eigene Die beiden Bälle, welche

Königreichs sich zu und Verordnungen wohl, als über Buchhändle sprechend zu verhalten. Schritte der Meinung, Entschließung lediglih an den seyen, welhe den bloß po überschreiten fönnen. 5 sih gegen ihre Beshwerden hinter den gen vom öten und 9. März und 2 ihm die ungemessenen, ihre Gewerbs nichtenden Konzessionen zugestanden Behörde als solche würde sich für erm Rechtsgültigkeit solcher hohen Konzessionen einen vielmehr solche, so lange sie nicht von der

stätigung der fünf Bank - Direktoren, erwählten Herrn Goldstein, ist nun-

Der Centra at-Mittheilungen der Schle-

daß daselbst der

sischen Zeitung Reiseleiter des Groß Liewen, derselbe, welcher früher Bots an einer Entzündungs- K Nachricht nach Peters Wien passirt.

; Krankheit gestor

keine Polizei- ten, über die Ausspruch zu thun, kompetenten Staats - Behdrde anerkennen,

allen.

Die Augsburger emorandum‘“ des Beichtvaters der Marie von Württemberg mit, von dem sie daß dessen Jnhalt mit den Berichten über ogin im „Journal des Dé- ir entnehmen diesem Berichte e nachstehende Stelle: ) wollte sie mich sehen. sagte mir, daß sie ihren Zu: daß es nur die Liebe zu ihrem Gemahl, ihrer guten Mutter d daun die Liebe zu dessca Uebertritt zur dann wolle sie gern Religion und Frôm- Liebe Gottes, von der Nichtigkeit alles Seligkeit. Jch schlug ihr dann vor, g und die Päpstliche Abso- sich dazu freudig bereit, und ührender Andacht, n zu unterhalten, ezug hätten.

? ; dann rehtlos und ohnmächtig dajste- Diese Thatsachen stehen als rechtlich begründet da; aber es sind noch andere Gründe zu dem Entschlusse der Buchhändler vorhanden. Die Administration des Central-Schul- bücher : Verlages isst dem Ministerium des Jnnern unmittelbar untergeordnet und die dieser Administration ertheilten Konzes- fionen sind unmittelbar von demselben Ministerium ausgegangen ; das Ministerium ist daher in vorliegender Sache den Buch: enüber offenbar in ein Partei: Verhältniß getreten ht zugleich die Kompetenz und den Instanzenzug Der Central: Verlag, sür eine wohl- Stiftung erklärt, is auch in dieser d eben diesem

Pisa, 9. Jan. Allgemeine Zei- tung theilt ein benen Herzogin selbst aber bemerkt, die leßten Augenblicke der H | hats‘/ im Widerspruche stehe. des Beichtvaters als das Wesentlichst „Am folgenden Morgen (den 2. J Sie wiederholte ihre stand recht gut kenne, ihrem Sohne, ihrer Familie und besonders sey, was sie noch an die Welt knúpfe, un Gott, besonders um ihres Gemahles willen, katholischen Kirche ste noch zu erleben wünsche, sterben. Lange Zeit redete migkeit, von der Güte und Jrdischen und von der ewigen das Sakrament der leßten Oelun [lution zu empfangen. einpfing im Laufe des Tages beides mit r worauf sie mich noch bat, sie von Dinge welche auf die Religion und i gefähr eine halbe Stunde na ewegung in ihrem Zimmer sat Herzogin, die ich vollkommen ru wesenden Frauen mächtig bewegt waren. sie eben ihren Gemahl bitte, urúck und betete. sung war das Angesi Alle sie in andächtiger Bewunderung umstanden. Anwesenden die richtigsten, wahr und wiederholte ihrem Gemahl mehrmals digsten und dringendsten Geberden versprechen , kätholisch zu werden und f erziehen zu lassen. heißen) sagte sie un

Bayerischen

händlern geg und kann ni der Parteien reguliren. thâtige Anstalt und fromme Eigenschaft dem

Ministerium ift d bar Übertragen, wo im unmittelbaren P steht uad durchaus nicht be den Gang fär die vorliege licher Ueberzeugu daß lediglich der scheidung der ordnung vom Staats? Rath betreffend, Berathung und Entschei terihanen geg thumsrechte, woru hôfe nicht gestattet ist, Staats - Rathes als dritte Ob nun das Eigenthumé- ndler durch das Benehmen des Central- l kein Zweifel stattfinden, ehrbücher, Schriften, eiches ist ihnen

Beichte und

Ministerium untergeordnet un ie Aufsicht úber den Central: Verlag unmittel- raus abermals folgt, daß das Ministerium artei : Verhältnisse gegen die Buchhändler fugt seyn kann, die Kompetenz und Sache zu bestimmen. Nach recht- Natur dieser Beschwerde so beschaffen, taats Rath zur Berathung und Ent- st. Durch eine Allerhdchste Ber- die Instruction für den Kdnigl. ist diese Behörde auch kompetent zur die Beschwerden der Un- egen Kränkung der Eigen- n die ordentlichen Gerichts: ch zur Entscheidung des gemischte Rechtssachen der Bayerischen Buch- Verlags beschädigt ist, denn der Klassiker für alle entzogen, der V inisterial- Anstalt zum cht selbst ver- gniß, allent

sie mit mir von der

Sie zeigte

selben kompetent i 18. November 1825,

hren Zustand ch 24 Uhr (Ital. R.) fand eine t; ih eilte an das Bett der hig fand, während alle an- Sie sagte mir, daß katholisch zu werden. diesem Augenbli an bis zu ihrer cht der Sterbenden wie verklárt, so daß Sie sagte den ligidsesten Dinge mit den liebenswür- orten, er müsse ihr einen Sohn vollkommen Orleans" (soll Nemours es auch seinen Brü-'

dung über en die Ministerien w ber der Rekurs a

Jnstanz für

darüber fann woh und der Verlag aller L Suüudien- Anstalten des

aller dieser Werke ihnen verpdnt, eine: M Dru, Verlag und ‘legten, auéschließend beg im Land-unberechtigte

sten und re

erkauf derselben, auch der ni , mit der Befu

( Herzog von onaire zum erfauf aufzustellen.

d fugte bei, er möge

dern sagen, taß außer der Religion keine Glüfseligkeit, außer

ihr nichts Wichtiges in der Welt ist. „„Jhr, die ihr nicht fromm seyd‘‘, sagte sie allen Anwesenden, „seht, was die Reli- gion ist. Jch war glücklich, ih bin fünfundzwanzig Jahre alt, aber ich weiß zu sterben, und ih sterbe zusrieden; meine began- genen Sünden wird mir Gott vergeben haben, und er wird mir die ewe Seligkeit schenken, weil ih ihn immer geliebt habe.‘ Gegen drei Stunden lang lag sie dann, inmitten einer unbeschreiblichen Bewegung der Umstehenden, ruhig und manchmal láchelnd, wollte mich immer an ihrem Bette haben, und so oft ihr Gemahl zu ihr sprechen wollte, lehnte sie es | sanft ab, indem sie sich mit dem heilbringenden Zeichen des Kreuzes bezeichnete. Jhre lehten Küsse drúckte sie auf den Ge- kreuzigten, ihre lezten Blicke waren gen Himmel gerichtet. Sie fraate mich, ob sie gewiß seyn dürfte, zu Gott zu fominen, und als ih ihr geantwortet, ih sey überzeugt, daß der Himmel sich zu ihrer Aufnahme ódffne, wandte sie in Entzúckung die Augen empor, und blieb in dieser Lage bis zu ihrem*® Tode, der ein

e,

Riertel nah §8 Uhr erfolgte.

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D A 1.6 He

Madrid, 9. Jan. Der Graf von Luchana hat die von den Repressalien: Juntas von Valencia und Murcia erlassene Verordnung, daß die Güter det Karlisten konfiszirt und die Aeltern für ihre Söhne verantwortlich gemacht werden sollten, auf folgende Weise modifizirt. Die verwittweten Mütter und die Väter, deren Söhne sich verheirathet k/atten oder dem geist- lichen Stande angehörten, ehe sie in die Reihen der Karlisten traten, sind von der Verbannung und Konfiszirung ausgenom- men; dagegen finden diese Maßregeln auf die Frauen und Kins- der derselben Anwendung. Väter, deren Kinder in den Reis hen der Königin fechten, sind frei, wenn auch eines oder meh- rere ihrer Kinder im Dienst der Karlisten stehen. És wird diesen Vätern ein Monat Zeit gelassen, um ihre Söhne zum Rücktritt zu bewegen. Diejenigen Väter, welche der Sache der Königin ergeben sind, werden, wenn auch ihre Söhne in den Reihen der Karlisten dienen, von der Verbannung und Kon- fiszirung des Eigenthums befreit; nur müssen sie für jeden Sohn, der sich bei dem Feinde befindet, monatlich ses Piaster zahlen, die zum Besten der Armee verwendet werden sollen.

Urte

Konstantinopel, 30. Dez. (Oe s. Lloyd.) Die beiden Prinzen, wegen deren Gesundheit man biéher besorgt war, sind nun wieder ganz hergestellt; der jüngere, Abdul Heimid, im Hauptquartiere des Ramid-Pascha während des Feldzuges ge- gen die Russen im Jahre 1828 geboren, verkündet den einsti- gen tüchtigen Krieger; der Säbel ist sein steter Begleiter, der, felbst wenn er {läft, bei seinem Bette liegt; seine Unterhaltung besteht in strategischen Uebungen, die er von den jungen Skla- ven seines Alters ausführen läßt, und in verschiedenen Gärtner- Arbeiten, die er mit besonderer Vorliebe betreibt. Man muß indessen nicht glauben, daß er nur mit solchen abhärtenden Be- \chäftigungen die Tagesstunden ausfüllt; er ist ebenso sehr wie der ältere Prinz Medschid im Studium ziemlich weit vorgeschrit- ten, und wie ih aus guter Quelle weiß, wird der Sultan einige Französische Celebritäten an den Hof herufen, um die jungen Prin- zen auch in die Europäischen Wissenschaften einzuweihen, und sie dann eine Reise durch Europa antreten lassen. Da ich einmal von der Großherrlichen Familie rede, so will ih noch beifügen, daß die Prinzessin, deren Ehe im nächsien Frühlinge vollzogen werden soll, ein höôchs| liebenswürdiges und wohlgebildetes Mädchen is. Man weiß noch nicht gewiß, wer der glückliche Bräutigam seyn wird; am wahrscheinlichsten dürste die Wahl auf Fethi-Pascha, Gesandten in ‘Paris, fallen.

Neg Len.

Alexandrien, 16. Dez. (A. Z.) Vorgestern lief ein Li- nienschiff von 94 Kanonen, „Nr. 12‘, vom Stapel. Es ist dies das dritte, das in diesem Jahr auf dea Schissswerften von Alexandrien gebaut wird. Das erste verbrannte nach einiger Zeit wieder, das zweite ist das, auf dem der Sohn des Pascha's, Said- Bey, in einigen Monaten eine Reise nach den Hafen des Mit- tellándischen Meeres antreten wird. Ihm ist ein Offizier der Französischen Marine, Capitain Hussard, der schon seit mehreren Jahren im Dienst des Paschas ist, als Führer und Lehrer bei- gegeben, um aus ihm einen Admiral zu bilden. Diese erste Reise hat nur einen seemännischen Zweck, dagegen von ihr zurückge- fommen, wird der junge Prinz die Länder und Hauptstädte Curopa’s besuchen, und dies wird der Schlußstein seiner Er- ziehung seyn. Zu der leßten Reise soll sich Mehmed Ali nur {wer entschlossen haben, seine Einwilligung zu geben, da er befürchtet, daß die Reize der Europäischen Damen einen zu starken Ein- dru auf das Herz des jungen Aegyptischen Priazen ausüben möchten. Nach vielem Nachsinnen soll Mehmed Ali endlich ein Mittel gefunden haben, wie das Herz seines Sohnes gegen die verfüßrerischen Fallstrice zu sichern sey, und hierauf ist die Ein- willigung ertheilt worden. Uebrigens sind die Befürchtungen des Pascha’s begründet, denn es sind \chon mehrere Fälle vor- gekommen, daß junge, tach Europa geschickte Eleven, nicht nur Europäische Frauen heiratheten, sondern auch hiermit die Reli- gion änderten. Namentlich finden die Engländerinnen viel Ge- \hmackck an den Aegyptiern , die sie gewöhnlich heirathen , nach- dem ihnen das Bekehrungsgeschäft gelungen ist, während die Französinnen weniger scrupulds sind, und sich mehr um das Erste als um das Letzte kümmern.

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In anv,

Königsberg, 19. Jan. Feter des Krds- nungsfestes. Am gestrigen Tage hielt die hiesige Königl. Deutsche Gesellschaft eine dsentlihe Sibung, in welcher der eitige Prásident der Gesellschaft, Professor Dr. Schubert, einen D ortrac MDeV DIC Verhältnisse Spaniens am Anfange des achtzehnten Jahrhunderts“ und der Professor Dr. Sachs eine Rede zur Erinnerung an Lessing hielt. Leider wurde der Leh- tere durch Unpäßlichkeit behindert, die Rede, welche daë zahl- reiche Auditorium auf das Höchste spannte, zu Ende zu halten. Der Geheime Rath Professor Dr. Lobeck hielt in dem Audito- rium maximum der Königlichen Universität einen Vortrag über: „Bestand und Untergang der Reiche, mit besonderer Rücksicht auf die Atlantis und die neuesten, dieselben betreffenden Hypo- thesen‘’. Hierauf wurde von demselben der Bericht über die Prämien - Vertheilung für die von hiesigen Studirenden einge- reichten Preis: Abhandlungen erstattet. Jn der theologischen Fakultät erhielt der Studiosus Herrmann Otto Mebler das Accessit; in der juristischen Fakultät war der Arbeit des vor kurzem verstorbenen Studiosus J. H. Oldenberg der Preis

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S S RC E

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uerkannt und in der philosophischen Fakultät erhielt der Stu- diosus H. von Behr für die7eingereichte mathematische Abhand- lung den Hauptpreis. Mittags war großes Diner bei dew kommandirenden General, Herrn von Naßzmer, und in der Deutschen Ressource hatten die Mirglieder zu einem Festmahle sich vereinigt. Abends {loß ein glänzender Ball bei dem Kanzler , Herru von Wegnern , diesen hier hochgehaltenen Fest- tag. Das Königliche Waisenhaus feierte an diesem Tage zue gleich seinen Stiftungstag.

Giro-Bank. In Danzig hat des Königs Majestät auf die Bitte der dortigen Kaufmannschast mit der Königlichen Bank eine Giro - Bank zu vereinigen allergnädigst zu genehmi- gen geruht. i 2. E

Königsberg, 20, Jan. Kommunal-Haus- halt L Si Tolaë ine r S Tverwi E R L, hait. In Folge einer im jüngstverwichenen Jahre statl-

gefundenen gründlihen Revision des Kommunal-Haushaltes

und der Finanz - Verwaltung hiesiger Haupt- und Residenz- stadt wurde auf Allerhöchste Anordnung die bisher den städti hen Behörden zustehende Verwaltung der Krieges Schulden-

Verzinsungs- und Tilgungs-Kasse der hiesigen Stadt vom 1. Ja-

nuar d. J. ab vorláufig für die nächsten vier Jahre fúi nung der Kommune der Königl. Regierung überwiesen und zu

gleih bestimmt, daß aus dem Schulden - Tilgungs-Fonds nach dem im voraus auf alle vier Jahre festzustellenden Etat bezahlt

werden sollen.

Die Rückzahlung der von der Haupt - Verwaltung der

Staatsschulden der Stadt vorgeschossenen 155,000 Rtdlr. ha ben Se. Majestät der König bis zum Schlusse des Jah-

res 1842 stunden zu lassen und auch huldreichst zu geneh-

migen geruht, daß die in Verfolg der Allerhöchsten Kabinets-

Ordre vom 31. Dezember 1834 vorläufig bewilligte Erhebung

der Handels-Unkosten-SGelder bis zum Schlusse des Jahres 1842 fortdauern; vom Jahre 1843 an aber der zeitherige T auf die Hälfte herabgeseßt werden, die ganze Hebung abe dem 1. Januar 1848 wegfallen soll, wenn nicht die Ums schou einen früheren Wegfall gestatten.

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Das Herrmauns-Denkmal.

Wohl nicht gauz mit Uvrecht könnte man unsere Zeit die Epoe der Denkmäler neunen, da nach allen Seiten hin welche enistchenu, und wir segar sczcinbur unerhebliche Veraulassuugen dazu benußen seheu. Dies mag auch wohl der Grund feyu, weshalb Vieic uo | fich die Frage steüen: wie fommt man dazu, nah Jah:taufenden einem, aus) uo fo bekannten, Cherusfer- Fürstcn ciu Deufual cr- | richten zu wollen? Es sey daher gestattet, ehe Referent Räheres | über die Ausführung mittheilt, hier jene Frage vorweg zu beleuchien. |

êFedes Ding hat scinen Grund, und so gewiß guch die Erschei: | nung jener Moñumentalsucht, wenu man es so bezeihuen wil. Er dürfte auc dem Forscher hier nit lange verborgen bleiben. So oft

fo oft die Menschen, dur die Ereignisse ihrer Zeit, Beranlassung fanden, selbst viel zu leisten, hat sich in ihnen das Vermögen eutwickelt, höher zu achten, was der Einzelne gethan. Jeder fühlte fich geehrt, indem er den Heroeu sciner Yeit Monumente errichtete, weiche den Nachkommen die Thaten versinnulichen und in Erinnerung erhalten soilteo, au wel- chen ex selbst Theil genommen zu haben sich bewußt war. Doch nicht Alle waren so glücklich gewesen; in den Anderen ward derx Ule shlafende Neid rege; leugueu konnte mau die Thateu nicht, und êf fentlicy wollte man gegen jene Verchrung nicht aufirctcu; da dot sich jedesmal von selbst das eiufache Mittel dar, indirekt dagegen zu wirs fen. Man griff in die Vergangenheit zurück und suchte sich dort RJdeale auf, welche die Aufmerkjamfeit vou der Gegeuwart ableuïen fonautca, uud so enisiaund nach jeder großen Zeit cine Epoche, wo die Menschheit ihre verspätete Auerkenuuug fanden. So ailein läßt si Vieles erklären, was früher fsialifand und heute sich wieder ereignet! Jf aber cinmal die Jdee wieder augeregt, so eutwitelt sie sich wie jede andere selbsiständig zu ciner böberen Vollkommenheit, und dieser Umstand dürfte fich besouders an dem Deukmale verwirklichen, welchzes Herr von Bandel in Antrag ge-

die Weltgeschichie große Neibungen nachweiset,

frühere Verdienste üu

-

bracht hat.

Kein Heros cignet sih wohl mchr dazu, Deutschlands Sigens- | thümlichfeit zu repräsentiren, als gerade Herrmann, der Éherxuófers | Fürst. Keine Zeit war wohl mehr gerade auf ihn hingewiesen als | die unfere, und sehr einseitig würde man die, aus eben dieser Zeit natürlich fassen, wollte mau hierbei uur an den Sieger |

| ter uns liegenden Zeit lebhaft geführte wissenschaffliche Debatte: ob

hervorgegangene, dec auf

íu der Barus-Schlacht denfen. Viel näber steht ex uns und in einer unverfennbaren, unzweifelhaften Verbindung mit unserem gaiuzen

jegigen Vaterlande!

Es hatie Herrmann die Borthte der fremdeu Einrichtungen nicht | ufmerfsamfeit besonders werth erachz

tet; er sab die Gefahr ein, welche die höhere Kultur der Nömer für die Unabhängigkeit seines Vateriaudes haben mußte; er fanute abec auc die innere unbesiegie Krast sciner Landesleute, er kaunte den | Geist, der fie beseelte. Er fing also dauit an, auf die Germanen das von der Römischen Kunst zu úibertragen, was ihuen davon uÜß- lich und heilsam seyn fonte, nicht aber etiva mit geisiloser Nachah- mung, nein, eigenthümlich entwickelt und dadur national. Dann erst trat er den Welteristürmern keck entgegen, und mit Römischer Kunß vernicateie er die Römischen Legionen. Der erfochtene Sieg brachte den Helden aber nicht auf den Jrrweg, der hier so leiht zu Er hatie den

Feind niedergewoirfen, der scines Vateriandes Unabhängigkeit in Frage stelien wollte; nicht fremdes Eigenthum zog ihn an, deu eigenen Besitz wollte er nur bewahreu und so schen wir nah dem Siege ihu den Besiegten uur so iveit verfolgen als nôthig ist, um jencn Besiß sicher u steilen. Er verschmähet nicht fremde transrhenanische und transs- | alpintsche Wissenschast, er nimmi gern von derselben an, was seinem Voife davon Noth thut und frommt, aber gegen jede Anmaßung, ge- en jede Uatcrjohung hat cer das Schwerdt aufgenommen und mit

verfaunt, ja sie seiner genauen 2

betreten war, fernere Rache ausüben zu wollen.

¡esenkraft shmcttert cer nieder, was sich aufdriugen till.

So Herrmann! Und mer verkennt in ibm den Geist, der nochz jüngst und jegzt sein Deutschland beseelt? Schmach und Druck einer transrheuauishen Unterjohung lag auf uns, und lange zuvor hatie dic heillose Politik eines Richelicu, unterstützt durch die trans- alpinishe Schlauheit , jene durch ausgestreuten Unfricden zwischen Deutschlands Fürstenhäusern vorbercitet wie damals, st0 daß nach gewöhnlichen Erscheinungen und mit anderen Völkern die volls siäudige Ueberwältigung aller Kraftgefühle anzunehmen war. Üllein Herrmann's Völker trugen immer noch im Busen die alten treube- wahrten Gesinuungen. Ein Heldenfürst lehrte dem Deutischeu, durch Einführung des organisfirten Firailleur-Gefechts, die Künste des Fein- des brauchen und, wie damals, mit eigenen Waffen ihn besiegen. Auf rütteite sh sodann auf seine Stimme der scheinbar unwieder- Riese, und da stand das Deutsche Volk wieder eins, wie zur Zeit der Varus-Schlacht, um fremde Unbill zu rächen und scine Selbfiständigfkeit zu bewahren, doch ohne Gelüst nach srem-

bringlich gefessclte

,

dem Etgenthum, ja nicht einmal das seinige ganz zurück verlangeud, um nirgends Ucbermuth an den Tag zu legen. Micht hat es fremde Belehrung zurückgewiesen, sie aber zum eigenen Bedarf umgewandelt, und nur das Schlechte vermochte, troß aller Ansirengungen, feinen

dauernden Eingang zu gewinnen.

So hat sich mit unserer Zeit der große Cyclus geschlossen, der in unabschbarer Ferue, doch ungetrennt, Varus Schlachtfeld mit dem von Leipzig verbiudet, und ganz naturgemäß mußte der Blick sich auf deu großen Cherusfer-Fürsten heften. Was er gewollt und gethan,

¡ eigennüßgig nur die Unabhängigfeit des Vaterlandes bezweckt. So | hatte es fich j¿zt wiederholt! Künfle und Wissenschaften mögen

| men und uach unserem VBedürfuiß anwenden, das fremde Schwert

| überzeugen; bis dahin halten | darüber zurücf.

j Blind- | Gunsten der exsteren entschieden werden. Nicht sehen heißt die

107

das war cbeu wieder auégeführt im sciben Sinne mit demselben Erfolge! Herrmann hatte dem Andrange aus Rom dur Waffen die Spitze geboten, er haite Anmaßuna fräftig zurückgewiesen und durchaus un-

uns daber fou:men, gern und danfbar werden wir ihr Licht annch-

aber und die fremde Herrschsucht werden stets den alten Herrmaun be- reit finden, sein Deutsches Schild die Deutsche Treue, den Eindring- ages ÉRLGFIeN Zen das spricht zu den Völkern Herrmaun's cufmal! So auch hat sch{ der Künfiler scinen Herrmann gedacht; mit hoch gehaltene Schwerdte droht ex nicht und prablet erx nit! Nein, Herrmann fordert scin Volk auf, wachsam zu sevn, uxrd siets die alte Biederfeit zu bewabren. Nicht will er den Nachbarn andeu- ten, daß diesen eine Gefahr von hier aus drehet, aber ibnen wünscht er die Lehre der Geschi&te gegenwäriig zu erhalten, daß Deutschiands blutgetränfkter Boden nimmer, auf die Dauer, fremde Herrscher aner- f enn Deutsch muß das Blut sevn, welches in Deutscher Fürsten fließt, damit ihre Macht tief in der Brust ihrer Völker die

Wuürzein habe. Daber stügt si der Held, obne Hochmuth dic Pa: 167 # 14 pr 4 1 r Tot de 4 er [4 H e

niere des überwundenen Feindes mit Füßen treteud, gleichsam als waren Dice {0m gleihgüliige Din2e, gemächlich auf das breite

inn bildlicz das Wappcu der wicdervereinten

T h Gauei zifübren founte, weil ihr Vercin Deutschlauds fih:r} Schild nd Hert if. Welches Monument fonnute mitbin wohl in Deutschland größeren j # a: 2 e al d S A UEN l G C a j Unilang finden? welczes mehr Theilnahme erregen? Nicht Herrmann } {1 51177 Ì o T T o É s 441 B ov H A On p 0% Ê j allein üt cé, nicht der Ucberivinder dei Neomischen Legtonen, soudern das lebende Deutschland, das in ihm licht mit den Völfern | _und unzwe tig cte Deuts esinnungen an den Tag legt. Wir Pre ndere aber fönnen die Aufforderuzug nit

dies Monument erstchen

4

6, ] ihrte er ihn nach glorreid; n Siege muthig in die That über, und wie er wird Preu- ern fremde Belehrung daufbar aufnehmen, willig und mit tennung brauchen, ader fräftig uud eutschieden jede fremde An- inaßuna in ihre Schranfen zurücdweisen, denn Preußens zur Sonnc trebeuder Uar hat sich zum Wahlspruch gesezt: nec aspora terrent.

Dislonschaft Kunst und Licterati Bisjenschaft, H Unr Ul EICETATUL.

Berlin Es ist gewiß fein geringes Zeugniß für den Erfin- dungégeist unserer Zeit und für deren Bestimmung, die Liebe zur Kunst und zum Schönen in immer größeren Kreisen zu verbreiten, daß fast gleichzeitig in Paris, in St. Peteréburg und hier in Ber- lin drei, wie es schcint, gleih wichtige Erfludungenu im Gebiete der

! Kunst gemacht worden sind. Während Herr Daguerre in Parts auf

chemichem Wege, mittelst der Einwirkung des Lichtes scibft, die na- turgetreucsten Abbiider der Gegenstäade festzuhalten lehrt, während Herr Jacobi in St. Petersburg durch einen galvanischen Prozeß vers tiefste Kupfer-Aibeiten in Reliefs umwandelt, ohne jene zu zerstören, nähert ic hier, dem Vernehmen nach, eine Erfindung, mittelt wel» cher es mögli wird, Delgemäide mit ihrer ganzen Farbenpracht, und zwar mit einer bis jet für unerrxeichbar gehaltenen Treue, auf mechanishem Wege zu vervielfäitigen , ihrer Vollendung. Der Erfinder, Herr Jacob Licpmaun, is durch seine Stu- dien des Kolorits und der Farbenmischung auf den Gedanfen gebracht wordeu, mit welchem er sih nun bereits seit zehn Jahren

beschaftigt, bis es ihm in der neuejlen Zeit gelungen ift, die shwie-

| rige Aufgabe, die er sich gestellt, zu lösen. Männer vom Fache, | welche die von Herrn Liepmaan durch sein Verfahren hergestellten

Kopieen des auf dem Königl. Museum befindlichen Nembrandschen Vildnisses gesehen, sprechen sich auf schr günstige Weise über die neue Erfindung aus, die zu den s{önusten Hoffnungen berechtigen soll. Binnen furzem wird der Erfinder, wie es heißt, auch den Pu- sich vov der Wichtigkeit der Sache zn

blifum Gelegenheit geben,

Ueber die Taubstummen und ihre Bildung, in ärzt- licher, statistischer, pádagogischer und geschichtlicher Hin- siche. Von Dr. Eduard Schmalz, Arzt an der Taub- tummen - Anstalt, so wie praktischem Arzte zu Dresden, Mitgliede mehrerer gelehrten Gesellschaften. Dresden und Leipzig, im Verlage der Arnoldschen Buchhandlung.

7 Von allen Sinnes - Organen isi der Veclust des Gehörs ohne Frage der empfindlic;ste, und muß die in einer noch nicht so lange hin-

oder Taubhbeit das größere Uebel sey, unbedingt zu

Welt der Erscheinungen, insofeiu fie durch deu (Kesichtsfinn percep-

| tibel sind, nicht aufnehmen kénnen, nicht hören hingegen heißt, der | diesen Erscheinungen immanenten Begriffe, der Auffassung dersel- | ben dur den Gedauken eutdehren inüssen, wie denu auch der Bu ch-

stab als der sichtbare Leib des Gedankens sich darsiellt, dessen

| Geist erst durch das darüber Vernommene erschlossen wird. Wenn

daher das weltdurstig nach Außen hin sich drángende Auge als das Or-

| gan der Reflexion erscheint (wie man denn auch in der Thai vou

einem, der psychischen Bedeutung ganz fongruenten Lichtreflex spricht), welches die Gegenstände in ihrer Vereinzelung oder Abfiraction erfaßt, so charafterisirt sich das andächtig uach Jnnen gekehrte,

| in fic) gewundene Ohr als das Organ des Beariffes, als

die Pforte zur Vernunft (schr treffend leitet H. Jakobi Ver- nunft von vernehmen herz und auch im gewöhnlichen Sprachge-

| branche bedeuten die Worte: „so hören Sie doch“ so viel alé: „fo | fommecn Sie doch zur Vernunft“), wodurch der Geist fici mit der Natur vermittelt und die innere Einheit in der äußeren Viel: heit ihrer Phänomene begreifen lehrt; wie ferner das mehr dem ex- tcnsioen Begrisse des Raume s eutsprechende Auge Alles bildlich und das bildliche im buchstäbliczsten Sinne verkehrt auffaßt (die Ge- sich1s-Objefte erscheinen nämzich in verkehrter Richtung auf der Ney- haut des Auges);z fo erfaßt das mehr dew intensiven Begriffe der Zeit entsprende Ohr weniger die palpable als vorzugsweise die ideale Scite der Dbjefte, ihren substanziellen Inhalt, d. h. durch das Organ des Seheus offenbart sich Gott in der Natur, durch das Brgan des

ust des Sehvermögeus nur der Verlust der H ülle des Gedanfens, Verlust

Vernehmens aber im Geiste, und deshalb is auch der Per

die vorliegende, vielfache Belehrung gewährende größere

wir daber auch jedes nähere Urtheil | 50,

des Gehör:-Vermögens hingegen ein Verlust des Gedankens in seiner Funerlichfeit, oder der Wahrheit selbst, Das Auge, als das Organ der Aeußerlichkeit, entspricht der Malerei, das Ohr als Organ der Fnneritchkeit der Tonkunsiz und wenn auch ein Raphael durch 7 Farben die himmlische Madonna mit dem welter- lösenden Knaben enzückend schön für alle Zeiten verständlich ge- macht, so hat ein Haydn durch 7 Töne die Welterschaffung, eine Uias post Elomnerum, für alle Zeiten empfinden und begreifen lassen. Mach dieser für die richtige Würdigug des obengenannten Werkes nicht beziehungslosen Parallele, können wir nun iu historischer Hinsicht bemerken, daß der Verfasser, welcher bereits durch feine vorangegangene Schrift („kurze Geschichte und Statistik der Taub- stummen- Anstalten und des Taubsiummen-Unterrichts, Dresden, 1836“) seinen Beruf für den angeregten Gegenstand hinlänglich dokumentirt hat, seit 10 Jahren als Arzt an ciner Taubjtiumuien-Anstalt fungirt. R UR chrift hat sich der Verf. ein unbestreitbares Verdienst um einen Gegenstand er- worben, der in neuerer Zeit die Aufmerksamkeit faft aller Negierun- en in Anspruch genommen, ih meine um die Bildung der aub- ummen. Mit dem beschräufteren Kreise der eigenen Erfahrung

sich nicht begnügend, hat Herr Dr. Schmalz zu di

wissenschaftliche Reise dur ganz Deutschland und Medeise ou ten gemacht, um sich durch Autopsie vou der Zweck-mäßigkeit des er- theilten Unterrichts, von den besonderen Einrichtungen der Taub- stummen-Anftalten u. st. w. zu überzeugen, theils hat derselbe das sla- tistishe Material fast sämmtlih aus zuverlässigen Juellen

námlich durch die Organe der betreffenden Regierungen selbs erhal ten, theils gingen ihm durch viele Vorsteher und Lehrer aus Taub- stammen - Justituten offizielle Nachweisungen zu. Das Werk zerfällt in zwei Sectionen; der erste Theil enthält das Wisseaswerthesie über die Taubsivummeu im Allgemcinen und in jeder Beziehung, so wie die ärztlichen und statislischen Nachrichten: der zweite handelt von deu verschiedenen Miticeln und Methoden des Taubstummen - Unters richts, mit gründlicher Erwähnung der vou den berühmtesten Taub: stummen - Lehrern benußten Maximenz hierauf folgt die Anweisung zu einer zweckmäßigen Erziehung der taubstummen Kinder im älter: lichen Hause, hauptsächlich bis zu ihrer Anfnahme in eine Taubstum- men - Aastalt ein Kapitel, welches vou der Tüch!igkeit des Herrn Verf. für das von ihm bekleidete Fach die sprecheudsten Beweise aiebt —, und den Schluß wacht die Geschichte und Statistik des

Taubstummen- Unterrichts und des gegenwärtigen Qusiandes der Taub- stummen - Ansalten, so weit diese dem Verf. bekannt geworden sind. Der nichtärztliche Leser wird fast auf jeder Seîte diescs, dem Allge- meinwoble gexidmeten Werkes Juteressantes finden, wobei das dulcs mit dem utile Hand in Hand geht; dem Arzte aber wird dasselbe ein werthvoller Beitrag sür den otologischeu Zweig seiner Wissenschaft bleiben S— m. Zur Diätetik der Seele. Von Ernst Freiherrn vou Feuchtersleben, Dr. med. Wien 1838, bei Armbruster. 152 S: (12,

Wiewohl die Diätetifk der Seele al3 die eigentlihe Seele der

j | 1 ix der unsecr2s erhabenen | Diâtetif, die Geisieépflege nur ais die wahre Lebenépflege zu betrach- | ten ist, fiadet man doch dice Hygiastik der Seele in allen Zeiträumen | |

| bis guf die neuestcn herab immer nur furz und fragmentarisch in

der Œhre der Leibcspflege überhaupt abgrhandelt. Selb nachdem schon

Moritz in seinem Magazin zur Erfahrungs-Seelenfunde im Jahre 1783 Grundlinien zu einem ungefähren Entwurf für die Seclen-Diä- tetif aufgestelit, wurde doch erst vier Decennien später oom würdi- gen Heiuroth im Jahre 1823 die erste vollständige Scelen-Gesund- beitskunde zur Darstellung gebraht. Wenn aber dieses drei Bändc umfafsende doftrinelle Werk zunächst nur behufs akademischer Vors lesungen bearbcitet und beim Selbsistudium desselben bedeutende aus thropologische Vorkenntnisse erforderlich macht , so fann es nur als verdienstlic bezeichnet werden, wenn ein Arzt von gediegeuer Kennt- niß, der nit nur als Schriftsteller in seinem Berufsfache, sondern au als Aesthetiker und Lyrikcr in Deutschland hobe Anerfennung genießt, es Übernimmt, diese heilsame Lehre gemeinuüßig zu machen z ivir leben ja uun cinmal in einer Zeit, in der Jedermann an dem großen Licht des Wisseus und der Auffiärung sich gern sein Kerzchen anstecken mag. Herr vou Feuchtersleben, in dem Kopf und Herz, Geist und Gemüth gleich boch ausgebildet find, sucht hier in echt po- pulairem Gewande den Bildungersirebenden durch cine sehr anspres hende Behaodlung der s{wierigen Maiericn und durch lebendige Bezüge die Macht des menschlichen Geistes über den Leib zur prafs

tischen Auschauung zu bringen. Diese psvchologischen Fragmente mit

ethiscgem Prinzipe und von physiologischer Basis, aus XI1 Segmenten

bestehend, die fcinesweges ohne inneren Zusammenhang sind, werden

hier wie Samenförner und ersie Lebensfeime ausgesireut, die im Geiste und Gemiüihe ruhiger und besonnuener Leser Wurzel fassen und sie die crste und legte aller Künste lehren sollen, nämlich die: \sich selbst zu beherrschen. Der ganze Abriß der Oefonomie des Seelene lebens in seinem Zusammenwirken, wie dasselbe durch Tricbe, Ge: fühle und Vorstellungen erregt und ducch êFntelligenz und Willen geleitet werden soll, die Gruadzüge der Lehre, wie die Seelen-Gesund-

halten und zu erwerben scy,

weg zu Grunde gelegt sind, fönnen für den bierfür cmpfänglichen Leser nur segenbringend seyn. Der Herr Verfasser that schr wohl

einzige Lichtpunfkt bei den vielen Dunkfclheiten in den Untersuchungen liber den Menschen, der in der Folgezcit noch zu vielen weiteren Forts schritten führen wird, da die auf schr enge Zwecke sich beshränkende Gegenwart dicse Richtung leider nur zu schr außer Augen läßt. Eine sinnige Zugabe isi auch der Anbang von 24 Tagebuchbläts tern mit sehr anregenden Aphorismen, Maximen, Sentenzen und Fdcen des Verfassers, wie er sie von Fedem geführt wünscht, der den Geist dieser Didtetik aufzufafsen strebt. N. S-

beit oder die Seelen - Freiheit, was doch cigenilich identisch ist, zu er- find ganz aus dem Leben selbst genoms men und lasen so nichts zu wünschen übrig. Die Klarheit, mit der die Meditationen in diesem Büchlein für den Glauben an die Ge- walt des Geistes über unsere somatishe Sphäre vorgetragen sind, und die ethischen Gesetze, welche den diätetischen Reflerioneu durch-

daran, das moralische Prinzip Überall festzuhalten; es ist dics der

E E E E R R Cn

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 24. Januar.

Abgang [Zeitdauer | Abgang |Zeitdauer | um Uhr | St. M.

von | um Uhr | St. | M. von

Potsdam [71h Mg.| | 40 Berlin [2 N.M.| —— 10 Berlin |9!/2 » | 41 Potédam |3!/, » 42 Potsdam |12 Merg.| | 41 [Berlin |7 Abds.| 1 |

Meteorologishe Beobachtung.

1839. Morgens | Nachmittags Xbenbs 24 Januar. | 6 Udr. 2 Uhr. 10 Uhr.

Nach eintnaliger Beobachtung.

| E | . Luftbrud........« | 340,41‘ Par. |337,92‘Par. |334,71//Par.} Quellwärme 6,8° R.

Luftwärme... ar 1,109 R. |+ 0,69 R. 0,19 R.| Flufiwärme 0,09 R. Thaupunkt... |— 2,09 R.|\— 0,19 R. \— 059 R.k Bodenwärme 1,59 N, Dunstsättigung | 87 pEt. | 88 pCt. | 89 pEt. Ausdünftung 0,622“ Rd. Wetter......2. | trübe | Schnee i Schnee. Niederschiag 0,801‘/ Rh, Aintd „e veerreres | SW. | SW. j WSW. Wärmewehsel =#§-0 7? Wolkengug ..-« | WSW. | —- 1,09.

Tagesmittel: 3§7,68/// Par... 0,19 X... 0,90 8... 88 yCi. WSW.

erri L L P L E T A R E I Ä G E I A ADOE

R arliu er Do A Den 25. Januar 1839.

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettet.

4 di r. Cour. l Brief Qu R] Brief. | Geld, Bt.-Bechuld-Sch. | 4| 103 E 1022/3 Osipre Pfandbr. 3è| 101 100*/,

Pr. Engl. Obl. 80. 4| 102!/4 | 1013/4 Pomm. Pfandbr. 3j 1015/9 101/11 PrämSeh.d.Seeh.|—-| 691/12 0695/2 Kur.-u.Neums, do. 88 102!/s | 101 /s

Kurm.O0bl.m. 1.C.| 4 102! /s 1015/4 Schlesische do. /4 103!/, e

/ [Rü ), uud Z. Num. lnt. Sch, |À| 1013/4 [Rückst. C. uu ErSOHT| nts 993/, | Seb. d. K. u: N.|4| 93 doSchuldverschr.|84 4 L 2181/, Ati

Berl. Stadt- Obl.|4| 103!/4 1028/4 Königsb. do. 4] | “- Elbinger do. 4j —— Dans. do. in Th.|- 4 D Westpr.Pfandbr./8è 1007/sg Grossh. Pos- do-! 4 105

Neue Ducaten E 18/4 e Friedrichsd’or |—| 13/4 13

And. Goldmün- 1003/z | zen à 5 Tul. 13!/g- 122 104!/, [Disconto atis 3 | 4

Auswärtige Börsen.

niet rg a, Tei Gi ait L Oesterr. 59/4 Met. 1067/g G. 49/9 99 n 9. S8, 1% S G. e ee in irob uva "U loo iss d

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