1839 / 38 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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orde Le

wäre, so ist es doch gewiß, Nachrichten ein Befehl dieser Art v

nicht erlassen worden ist.“

© ae OLELt hiesigen Vereins ältesten und Sta Preußischen Staa Weise gefeiert.

Gegen 50

1a»

in, 4. Febr.

v

daß bis zum Abgange der leßten on der Persischen Regierung

Das jährliche Erinnerungsfest des

der Freiwilligen aus dem Jahre 1813, dieses

mm-Vereins aller

gleichnamigen Vereine im

te, wurde gestern abermals auf eine würdige fih von nah Schübenhau-

Theilnehmer hatten

T)

und fern zu diesem Zweke in den Räumen des

{es versammelt.

des Aufrufs Sr. einer der Ordner d D

es Tages fúr das Land, das

¿r des Vereins

ihm gefolgte Zeit it

lichen Worten erm stete Lebendigerhal fortwährend vor 2 zu bewahren und

gen den Allmächtigen , ‘Anwesenden einst gewürdigt habe nehmen

Theil zu Blut zu des Vereins

für die

T und nik Statute

Das Fest begann st

Majestät des Königs an Sein

in ciner gehaltreihen Rede die B Volk und die einzelnen Mitglie- die ihm vorangegangene und dic darstellte und mit eindring- des Vereins, die Liebe fúr König und Vaterland, vor allem fremden Einfluß ftig zu fördern in Liebe und Demuth ge- unúüberschwängliche an dem großen Freiheitskam- Interessen die Entwurf

gemachte ,

entwickelte, n kräftigen Zügen ahnte, den Geist und Zweck tung der sugen zu halten, krà dessen

theuersten wurde

und den weihen. Nächstdem vorgetragen und der

im verflossenen Jahre

atutenmäßig mit Verlesung

Volk, worauf

Gnade

edeutung

die

Gut Chro

dem

von

Sr. Majestat allergnädigst bestätigte Stiftung eines Fonds

zur Unterstüßung

hülfsbedürftiger Krieger, dessen Kapital - Be-

stand gegenwärtig ungefähr 700 Rthlr. beträgt, vorgelesen und Darauf begab sich die ganze Versammlung unter dem Klange eines Festmarsches in den durch die Sorgfalt

überall genehmigt.

der Ordner auf cine angemessene und geschmackvolle

{chmüdckten Speise-Saal. Der Sr. Majestät dem Könige ge-

Zeise ge-

weihte erste Toast wurde auch diesmal und wie könnte es auch anders seyn! mit dem rauschendsten Beifall aufgenom-

men und auch der Außenwelt durch Kanonendonner als der hei- lige Moment kund gegeben, wo die Söhne dem geliebten und hochverehrten Landesvater mit dankerfülltem Herzen und be-

geistertem Gemüthe

ihre Wünsche darbrachten.

Frohsinn und

Heiterkeit, Trinksprüche mancherlei Art, Musik und Gesang wúürzten das Mahl, bei welchem auch die gewöhnliche Samm- lung freiwilliger Gaben für hülfsbedürftige Freiwillige aus dem Jahre 1813 stattfand, und erst am späten Abend trennte sich die Versammlung mit der Hofsnung auf ein frohes Wiedersehen bei der im nächsten Jahre wiederum zu begehenden Feier des

festlichen Tages.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

- Hannov ausgabe der Que telalters nebmen

Pert einen guten und der Wichtig nen rascheu Fortgang. Habnschen Hofduch

der Monumenta Germaniae historica,

nen, und durch sein

erstc Hälfte

ner Zeit, die Ur größten Wichtigkeit

berühmte Buch des richtigiec Gestalt.

Hersfeld, an dies von Merseburg, bearbeitet.

er. llen hier

Um die Osftermesse

en Inhalt die Aufmerksamkeit un

wird im handlung der 5te Band des Hauptwoerlkes, der 3te der Seriptores, erschci-

Die Arbeiten der Gesellschaft für Her- der Deutschen Geschichte des Mits unter der Leitung des Herrn Archivorath feit des Unternehmens angemesse-

der

ind d s it 8 L d das Interesse aller Geschichtsfreunde lebhaft in Anspruch nehmen. Er cnthält die

der Geschichtschreiber der Sächsischen Periode, ]e- r die Entwicfelung Nord-Deutschlauds von der

\ i it isl, Die echten Geschicht swerke des alten Klosters Corwei, die Annalen, früher Fasti genannt, und das

N

LBidukfind erscheinen hier zuerst in fritisch be Au jene schließen fich die Annalen des Klosters es die wichtige Geschichte des Bischofs Thietmar

vom Herrn Archivar Lappen berg iu Hamburg

Es find hier außerdem eine Menge fleiner Annalen aus

allen Theilen des Deutschen Reichs zusammengestellt, die größtentheils

zum ersienmale aus den Hand besonderer Bedeutung ist sodann, der Deutschen aufs enu

schriften abgeschrieben wurden. vas für die in diesen Fahren mit te verbundenen Ftaliänischen Geschichte gelei:

Von

et is}; mehrere ungedrute oder in Deutschland faum gckannte Quel- len treten ans Licht, andere, vor Allen das ausgezeihuete Werk des Bischofs Liudprand von Cremona, werden so verbessert, daß crfi rtheil lber den Werth und die Bedeutung des

jeßt eiu richtiges Ul Autors gefaßt werde gischen und die ber

Geschichts - Kenniniß

n fann.

Endlich fiuden sich für die Lothrin-

1achbarten Französischen Länder hier die bei- den Geschichtsbücher des Flodoard und Richorus vou Rheims, von denen das leute von den Französisczen Historifkern lange als ver- loren beflagt, hier zum erstenmal aus dem Original des Verfassers herausgegeben wird und cine der wichtigsten Bereicherungen unserer

3 überhgupt darbietet.

Um auf jede Weise die unter den obwaltenden Verbältuisscn zur Bildung und Kräftigung der Zeitgenosscn so nothwendige Keuntniß und Liebe der vaterländischen Geschichte und die Beckanntschast mit ihren Juellen auch in weiteren Kreisen möglichst zu verbreiten, sollen die wich tigsien und besten Schriftsteller in besondc-

V L

Der 26. la}sung männlicher helm von lichen Hypothefendu in der Oftpriegulß

Antheil Jacobsdorf fessen, der Besißtztit

men seines Baterbruders, eingetragen,

p ürgaß,

trafts vem 28. Dez

belm von Warnsiädt erkauft hat.

gen Ermittelungen

L A d

ehelicher

Wahlen-Jürgaß hat das im kammergericht- g

che Vol. V. pag. 365 eingetragene, belegene Rittergut Trigliß nebst f und Antheil Steffenshagen be- el stebt indessen noch auf den Na- des Christian Ludwig von welcher diese Güter mittelst Kon- ember 1749 von dem Daniel Wil- Nach den bisheri- hat Lebterer Steffenshagen als cin

seincu Vorfahren mittelst Lehnbricfes vom 30. Ja- nuar 1621 verlichenes landesberrliches Lehn, Triglihz

nebsi Jacobsdorff a

vou Puttliy besessen j cht 1 Christian Ludwig von Jürgaß appro-

Verkauf an deu

ein After-Lehn der Familic nicht nur den

ber als welche leßtere

birt, sondern auch nach dessen Tode die in die gesammte

Éhrentreicch Philipp

Landrath George Christoph von wie demnächst die vier Söhne des Leyteren, George Carl Sigismund,

Hand aufgenommenen

Brüder desselben, den Auton von Jürgaß und den Mazor und Wahlen - Jürgaß, so den Augusi den Forstrath Adolph Fric-

drich Gusiav, den General-Lieutenant Alexander Mo-

riß George Ludwi tor Kranz Carl

und den Feuer-Socictäts - Direk- udolpy Wilhelm, Gebrüder von

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

R

|

aw 26. Juni 1834 zu Ganzer ohne Hinter- so viel bek Descendenz verstorbene |scendenten versto Feuer - Societäts - Direktor Franz Carl Rudolph Wil- |theil Jacobódorff als apertes Afterlehu an die Familie von Puttliy zurückgefallen und Steffenshagen als allo- dificirtes landesherrlihes Lebn auf die Allodial - Erben des lezten Lehns-Besiuers übergegangen seyn. hierzu erforderliche Nachweis, daß der Verkauf der Güter im Jahre und Mitbelebnten erfolgt und fein zur Lehns -Suc- cession Berechtigter aus der Familie von Warnstädt und von Jürgaß mehr vorhanden ist, nicht vollständig hat geführt werden fönnen, so werden auf den An- trag der Familie von Puttlig und resp. des Jusliz- Kommissarius von Tempelhof, als Lehns- Kurators, alle diejenigen, welche ein Eigenthums- oder Suc- cessions-Recht in das Rittergut Trigliy nebst Antheil Facobsdorff und Antheil Steffenshagen zu haben ver- meinen, insbesondere alle nocch lebende Agnaten und Gesammthánder aus der j Jürgaß und von Wahlen-Jürgaß, nameutlich auch die männlichen Descendenten : des Friedrich Wilhelm, des Friedrich und des Ju- Gevettern

A,

lius Otto, Hause Wusirau,

des Philipp Christian und des Rittmeisters Da- vid Ludwig, Gebrüdern von Warnsiädt auf Luckow,

ablen-Jürgaß mit Trigliy und Antheil Jacobsdor}f | | beliehen hat. |

Diese drei Brüder des Feuer-Societäts - Direktors | | von Wablen - Jürgaß sind bereits vor ihm und zwar, anut geworden, ohne mänuliche eheliche De-

158

ren Ausgaben zum Handgebrauch erscheinen. Es 4äßt sich hof- fen, daß jie daun nicht bloß von Einzelnen fleißiger zur Hand ge- nemmen, sondern auch auf Universitäten zu Vorlesungen benußt, und diejenigen, die durch ihren Juhalt und ihre Darstellung auf eine höhere Würdigung Anspruch haben, wie Gregor von Tours, Paulus Diaconus, Einhard, Widufind, Wippo, Lam- bert, Otto von Freisingen, auch auf unsern gelehrten Schu - len beim bistorisGen Unterricht gebraucht werden. Zunächst sind die Oftav-Ausgaben von Liudprand und Widufind, deren Druck be- reits angefangen hat, und die sich an die früher ershiencnen von Einhard?'s vita Caroli Magni anschließen, zu erwarten.

Bon dem „Archiv der Gesellschaft‘, das bestimmt ist, eine Re- chenshaft über ihre Arbeiten dem Publikum vorzulegen und vorberei- tende Untersuchungen mitzuthcileu, wird der 7te Vand nächstens ausgegeben werden. Er enthält den Bericht lber Alles, was íu den legten 10 Jahren für das ganze Werk geschehen is, und liefert eine Reibe von Aufsäyen, die für dic Kritik unserer historischen Literatur von nicht geringer Wichtigkeit sind. Wir machen nur aufmerfsam auf die Abhandlungen über Fredegar, Panlus Diaconus, Ek- hard von Urach, die Gesta Trevirorum, den Gotfried von V iterbo, die verwandten Chroniken des Otto von Neuß und S. Pantaleonis, auf die wichtigen Untersuchungen über die Volfks- rechte, besonders die Lex Salica, deren verschiedene Rezensionen hier in einer umfasscuden Beurtheilung aller befannten Handschriften vom Herausgeber dem Herrn Archivrath Pert nachgewiesen werden. Wir wollen hier zum Schluß noch zweierlei hervorbeben, was von cinem allgemeinen Juteresse zu seyn scheint. eilkunde.

Vorlesungen über die Geschichte der H r. : Evites

S Von Pr. Ludwig Herrmann Friedlände Heft. Leipzig, 1838, bei L. Voß.

Die Geschichte der Heilkunde is die pragmatische Entwickelung des Lebensbegriffes in sciner Totalität. Sie wurzelt, wie feine an- dere, mit allen Fasern ihres vielgliederigen Organismus im Leben selbsi, fann daher auch nur am Leben, als an threm Objekte, voll- ständig erfaßt und muß demnächst in der reisten, weit umfassend - sten Bedeutung als Geschichte der Lebens - Wissenschaft (Biosophie) bezeichnet werden, wenngleich ein Segment diescó Universal - Kreises, das Leben des Menschen, ihr Endzici ist, worauf sie die gauze Lebenssumme der Natur bezieht. Von diescm GSesichtspunfte betrachtet, erscheint die praftische Heilkunde als Lebens-Vermit- telungsfunst; sie soll das durch Abfall des Einzelnen aus der Harmonie des Eanzen gefkränfkte Leben wieder versöhnen, das entzweite durch fundige Vermittelung wieder ergänzeu. So in sich if der Arzt in Wahrheit ein Mittler des Lebens, dies sein eigentlicher Beruf, und heilen heißt nichts Anderes, als das Getrennte vermittelu, je weniger dies durch direkte Eiumischung geschicht, um o oiel besser. Bis zu diesem End-Resultate muß man gedrungen scyn, um si cinen freien Blick auf das durch feine flcinlichen Partikularitäten und geschulten Absiractionen zerstückelte und vercinzelte Wirfungs- gebict der Heilkunde zu verschasfen. Daher auch schließt sich diese Heilslchre des durch Raum und Zeit begränzten Lebens jener Heilslehre des ewigen Lebens, der Religion auf das Ju- nigsle an wie deun auch in den ältefsen Zeiten die dem Himmel Geweihten die ersten Kultoren und Pfleger der Heil- wissenschaft waren, und der Gründer dersclben, Hippofrates, aus der Tempelschule zu Kos hervorging während fie zur Philofo- phie in einem mehr korrelaten Verhältnisse sicht, vou ihr eben so viel empfängt, als sie ihr giebt: indem die Philosophie der MEe- dizin einen inneren Halt- und Stügpunft in der shrankenlos aus- einanderfallenden, unermeßlichen Vielheit der cinzelnen Lebens- Er- \cheinungen, gleichsam einen Ariadne-Faden im Labyrinthe dieser Ob- jefte darbietet , fie selbsi aber, in dem von uns entwickelten weiteren Sinnc, der Philosophie als organische Grundlage dient, worauf diese, obne ins Nebulose und Schwanfkende zu gerathen, fußen faun, wes- balb denn beiläufig bemerft jene großen Denker, welche auf diesen Grund ihr System basirten, auch eine neue Epochc im Eut- wickclungsgange der Philosophie begründeten Aristoteles und Schelling. Wenn wir nun nach diesen Präámissen deu spezifischen

Standpunkt des vorliegenden Werkes, dessen Verfasser der ärzt- lihen Welt durch feine in flassishem Latein verfaßten Bun.

damenta doctrinae páathologicae und dvrch andere Schriften so rühmlih befaunt ist, angeben follen, fo würden wir sageu, daß es ibm im hohen Grade gelungen sey, den Ernst der Wissenschaft mit der Anmuth der Darslellung zu verschmelzen, bel der bündigsten Con- centration des Ganzen doch auch die Rechte des Besonderen und Einzelnen geltend zu machen, die auf unuttelbares Ducllenstudium basirte gründliche Forschung mit der intelleftuelteu Anschauung des auf diese Weise Ermittelten zu verbinden, und die Höhen des Gegen- slandes auch den exotcrischen Kreise ohne Becrflachung zugänglich ge- macht ¿u haben. Was uns qanz besonders angesprochen, ist die überall lebenathmende, Geist und Herz in

4 ' gleichem Grade anziehende Dar- stellung, welche oftmals, wo das Interesse des Gegenfiandes dazu aufforderte,

von echt dichterischem Hauche bescelt is und alsdann den üppigsien Farbenschmelz ciner musterhaften Sprache entwickelt. Diese vou siudirter Koketterie, wie von abstruser Vertiefung gleich- weit entfernte, vielmchr in den natürlichen Fluß der Dinge selbst fich fügende und damit sich indentifizirende Darstellung, von der Höhe des Standpunktes, welchen der Herr Verf. überall bekundet, geben diesem Geschich!swerke einen eigenen Play und bleibenden Werth. Weie tref- fend z. B leitet der Verf. die Darstellang der platonischen und aristote- lishen Philosophie ein, wenn er so beginut : „Auf Raphael's berühn1- tem Gemälde der Schule oon Athen sicht man die beiden Heroen der Philosophie nebencinander stehen, den einen mit erhobener Rechten gen Himmel zeigend, den anderen mit Bestimmtheit auf die Erde deutend. Treffender konnte im Bilde die Philosophie des Platou

S G S ZT S R E C A: P I ck L T T SE F C A I M E

des Christian Lndwig, des

Jürgaß und resp. rben, und sol deshalb Trigliy und An- Da der den 8.

1740 mít Konsens aller Agnaten

Berlin, den 1. Slovenbét 1808.

Familie von Wacrnstädt, von

vou Warnstädt aus dem hann

zugleich aber auch alle diejenigen, w Erben des legten lehnsberechtigten Besitzers vou Stef- fenshagen auf dasselbe ein Eigenthums- oder Suc- cessions- Recht behaupten, hierdurch aufgefordert , sich binnen 3 Monaten und spätestens in dem auf

l März 1839, Vormittags um 9 Uhr, auf dem P A a vor dem Kammergerichts-Re- ferendarius Friedberg anberaumten Termine zn mel- den und ihre desfallsigen Ansprüche anzuzeigen, wi- drigenfalls sie mit ihren etwanigen Ansprüchen auf Zwei Drittel der eingezahlten die genannten Güter präkludirt, ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt und die Güter resp. der Familie von Puttliy und den fich legitimirenden Allodial- Erben des lezten Lehn - Besivers, event. als bonum vacans dem Fisfo ausgeantwortet werden werden. | mum an

{4 O ' h \ d

Anzeiger für die Preußischen Anton Philipp, des Christian Sigismund und des Majors 1. Tit. 50 hierdurch öffentlich befannt gemacht wird. und Landraths Christoph George, Gebrüder von

genannt von Wahlen - Jürgaß, elche als Allodial.

Königl. Preuß. Kammergericht.

Bekanntma hung.

Nachdem über den Nachlaß des am 11. Mai 1836 zu Erfurt versiorbenen Landge?kichts-Registrators Jo- Christiau Gettlob Schmidt das abgekürzte Kon- fursverfahren eröffnet und der Classifications- und Distrivutions - Bescheid abgefaßt worden is, so soll nunmehr die vorhandene Masse von 137 Thlr. 25 sgr. 11 pf. an die sich gemeldelen Gläubiger vertheilt wer-

und Aristoteles nicht bezeichnet werden.“ Das ersie Heft dieser ge- schichtlichen Vorlesungen, welche ursprünglich vor angehenden Aerzten und Studirenden gehalten fürden, umfaßt den Zeitraum der ältesten Periode und schließt mit der Griechisch - Byzantinischen Heilkunde, „die wie der Verf. meisterhaft \kizzirt alterschwach wic das Reich ihr fümmerliches Daseyn aus den Vorrathskammern der Ver- gangenbeit fristete, und mit den übrigen Künsten und Wissenschaften unter dem Drucke der Hirarchie und des Aberglaubens dem Geiste der Forschung und des Fortschritts entfremdet war.“ Das ganze Werk wird mit drei derartigen Heften beendigt, somit die erste voll- ständig bis anf die neueste Zeit abschließende geschichtlicze Dar- stellung der Heilwissenschaft hoffentlich in Aller Händen seyn. S m.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 5. Februar.

Abgan g _| Zeitdauer Abgang | Zeitdauer von um Uhr St. | M. von um Uhr St. | M. Potsdam [71/2 Mg-| | 45 [Berlin [2 N.M.| | 56 Berlin |9!/, » | 52 Potsdam |4 - 150 Potédam |12 Mtg.| | 43 Berlin 10 Abds.| 1 5

Meteorologische Beobachtung.

1839. Meorgens Nacymittags Abends xtach einmaliger 5 Februar. H Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Fs Lusidruck......... | 337 19‘ Par. | 336,02 ‘‘Par. |337,92‘‘’ Par. Quellwärme 6,7 ® N,

F{ufwärme 0,09 R. Bodenwärme 1,59 N,

709 N. 1,29 N44 1,87 N. 7,29 N.|-4+- 0,69 R.|4- 139 R.

Luftwärme... Thaupunkt...

Dunstsätifgung 90 pCt. 87 vEt. L pCt. Ausdünstung ,011‘‘ Rh, Wetter... q Schnee. trübe halbheiter. | Niederschlag 0,040“ Rh, Wind 50220 SW. SW. SW., Wüärmewecßsel 4-1 29 ABolken¿ug «1.» --- | e, e -4-0,79,

337,04/4 Yar... 1,30 N... 170 N... 8 pCt. SW,

Tagesmittel:

Auswärtige DOraen, Amsterdam, 1. Februar.

Niederl. wirkl. Schuld 547/g. 59/9 do. 1017/1 6- Kanz-Bill. 263/,. 59/4 Span. 17!/¿. Passive 47/5 Ausg. Sch. —. Zinsl. 55/,. Preuss. Prám.-Sch. 127. Poln. —. OVesterr. Met. 104'/».

Antwerpen, 31. Januar.

Neue Anl. 167/g. Frankfurt a. M., 2. Februar.

Oesterr. 59/4 Met. 1067/; G. 49/0 99?/, G. 2!/29/, 59 G. 10. Wi O. Bank - Actien 1769. 1767. Partial - Obl. 157, G. Loose zu 500 FI. —. Loose zu 100 FI. 284 G. Preuss. Präm.- Sch. 70!/; G. do. 49/4 Anl. 102!/g G. Poln. Loose 69}. 687/z- 59/6 Span. Anl. 6. 53/. 21/,9/0 Holl. 54. 537/s.

Eisenbahn-Actien. St. Germain 610 Br. Versailles rechtes Ufer 570 G do. linkes Ufer 225 G. Strassburg - Basel 345 Br. Bordeaux-Teste —. Sambre-Meuse 440 Br. Leipzig-Dresden 92!/, Br. Köln-Aachen 88 Br. Comp.- Centrale 89. Br. London, 29. Januar.

Belg. 99'/¿. Neue Anl. 20.

TZins!.

Cons. 39/9 92!/». Passive 5!/,.

Ausg. Seh. 9. 21/2%/0 Holl. 55. 9/0 1028. 59/0 Port. 38/4. do. 39/6 22/4. Engl. Russ. 114!/,. Bras. 79s Columb. 283/,. Mex. 241/,. Peru 18. Chili 28.

Paris, 31. Januar. 59/7 Rente 110. 40. 39/7 78. 70. 50/, Neapl, 99, 25. 50 Span. Rente 19!/,. Passive 4!/». 39/, Vortug. —. Wien, 31. Januar. 59!) Met. 107/54. 4% 100!/,. 3% 81!/,. 2/2% —- Bank - Actien —. Neue Anl. 1472.

1% —-

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 7. Febr. Im Schauspielhause. Zum erstenmale wiederholt: Eugen Aram, Trauerspiel in ck Akten (nah dem Roman gleiches Namens, von Bulwer), von Ludwig Rellstab.

Freitag, 8. Febr. Jm Opernhause. Die Gesandtin, ko- mische Oper in 3 Abth. Musik von Auber.

Fm Schauspielhause: 1) Madame et Monsieur Pinchon, vandeville en 1 acte. 2) Le mari et Pamant, comédie en 1 acte. 3) Monsieur Mouflet, vaudeville comique en 1 acte,

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 7. Febr. Große musikalisch - scenische Abend-

Unterhaltung in 2 Abtheilungen. (Im Kostúm.)

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 4. Februar 1839.

Qu Lande: Roggen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf.z kleine Gerfie 1 Nidlr. 15 Sgr., au 1 Kthlr. 10 Sgr.; Hafer 1 Rthlr. 4 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf.

Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. ; Roggen 2 Rthir., auch 1 Rthlir. 27 Sgr. 6 Pf.

Sonnabend, den 2. Februar 1839.

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 5 Sgr-, auch 6 Rthlr. 10 Sgr.

Der Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. , auch 20 Sgr.

Fn Vertretung des Redacteurs: Wentzel. t e o

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Staaten.

den, was nah Vorschrift des §.

Ehrentreich 7 A. G, O. SDhell Raumburg, den 18. Januar 1839, Erster Senat des Königl. Ober-Landes-

gerichts. Mahlmann.

Auf mehrfache an mich Seitens der verehrlichen Jnteressenten der Feuerversiherungs-Bank f. D. in Gotha ergangene Anfragen zeige ich hiermit ergebenst an, daß nach daa mir von (Gotha gewordenen Berichten die Dividende des verflossenen Jahres ungefähr Prämie betragen wird. ‘Berlin, îm Februar 1839.

Carl Gottfried Franz,

Alexanderstraße Mr. 41.

Literarische Anzeigen.

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Das 18te antiquarische Verzeichniß von Ro- manen und Unterhaltungsschriften, welche für ungewöhnlich wohlfeile Preise in der G. L. G dtheschen Buchhandlung in Leipzig zu haben find, is in der Stuhrschen Buchhandlung in Berlin, Schloßplay Mr. 2, in Potsdam, Hohen- wegstraße Br. 4, welche auch ufträge auf die darin enthaltenen Bücher annimmt, gratis zu bekommen.

A[[FEMcine

l'eußische Staats-Zeitung.

ch

Berlin, Freitag den Hn Februar

1839.

R ie

v

AmtliGe NaGriGten.

Er onitt be Tages.

Se. Majestät der König haben dem Ober-Regierungs-Ra1he und Direktor der Generai-Kommission für die Regulirung der gutsherrlich - bäuerlichen Verhältnisse in der Kurmark Branden- burg, Grafen Heinrich von Jtenplik, die Kammerherrn- Würde zu verleihen geruht.

Se. Majestát der Kdnig haben den bisherigen Provínzial- Landschasts-Direktor von Grabow ski als General, Landschafts- Direktor des Posener Kredit. Vereins zu bestätigen gerußt.

Der Königliche Hof legt morgen, den 8. Februar, die Trauer auf 14 Tage für Jhre Königliche Hoheit die Herzogin Ma- rie von Württemberg an.

Berlin, den 7. Februar 1839.

von Arnim, Ober-Schenk.

Se. Durchlaucht der regierende Fürst von Schwarz- «rg-Sondershausen ist von Sondershausen hier ange- ko mmen.

Der Kaiserl. Russische Wirkliche Staatsrath Fürst Michael Galißin, nach St. Pe-

Abgereist: und Kammerherr, teréburg.

Zeitungs-Nachrichten.

M U land

Doe

St. Petersburg, 30. Jan. Der Kaiserliche Hof hat am 26sten d. M. wegen des Ablebens Ihrer Königl. Hoheit der Herzogin Alexander von Württemberg auf 14 Tage Trauer

angelegt.

N 1a d Ui

des Königl. Sardinischen Gesandten,

stát der Kaiserin und alédann von Jhrer Kaiserl. Hoheit der Großfárstin Maria im Palais Sr. Majestàt des Kazijers em-

Am vorigen Sonntage wurde die Gráfin Rossi, Gemahlin | zuerst von Jhrer Maje- |

pfangen. :

Im Gouvernement Jekaterinoslaw, Kreis Mariupol, sind im vorigen Jahre zwei neue Steinkohlen - Lager aufgefunden | worden.

Die Russische Handels-Zeitung giebt eine Uebersicht |

der Schifffahrt und des Handels Fahre 1838. Im Verlaufe der Schifffahrt vom zum 15. November (a. St.) 1838 (193 Tage) kamen an: 902 Schiffe (also 46 mehr als im Jahre 1837) mit Waaren; 460 (‘also 76 mehr als 1837) mit Ballast; gingen ab: 1285 Schiffe ‘also 76 mehr als 1837) mit Waaren, 32 (also 9 mehr als 1837) mit Ballast. Von diesen Schiffen war das größte ein Russisches von 338 7 Lait Last. Tranéportschisse miè St. Petersburg an 2185, und gingen 6 ab mit auslándischen Waaren 1466. Zu den Arbeiten im Ha- fen wurden 132,389 Arbeiter gebraucht. Von den Schiffern wurden ausgeführt, 157,864, Taue und ] Eisen für 1785, Getraide für 56,499, Fleisch verschiedene andere Waaren fär 107,443, im Ganzen für 1,088,552 Rub. Während der Schifffahrt im Jahre 1838 famen 1905 Passagiere an (darunter 1119 auf Dampfschiffen) und reisten ab 1781 (darunter 1269 auf Dampfschiffen). Im verflossenen Winter (1837) blieben in Kronstadt 4 und in St. Peteréburg 6 Schiffe; diesmal (183§) überwintern in Kron- ftadt 43 und in St. Petersburg d Schiffe. 127 Schiffe kamen im vorigen Jahre zweimal, 11 famen dreimal. Die Dampf- schiffe aus Lübeck machten 22 Fahrten, die aus Reval 18, die aus London 3 und die aus Havre 3.

SranktreiGh

Der heutige „Moniteur“ enthält die Auf- lósungs-Ordonngnz noch nicht. Indeß erklären alle ministeriel- len Blätter auf \das bestimmteste, daß diese wichtige Maßregel beschlossen sey, und daß der morgende ¿¿Moniteur‘ die Ordon- nanz enthalten werde. Das Journal des Débats glaubt, daß die Wahl - Kollegien auf den 2. März werden einberufen werden. Wenn man die Journale als einen Wiederschein der dffentlichen Meinun betrachten darf, so ist die Aufregung groß. Die Zeitungen selbst sind heute mit einer Art von Unordnung redigirt, die auf ein geschäftiges Treiben schließen läßt und es \chwierig macht, den Faden zur geregelten Mittheilung zu fin- den. Hôren wir zuerst, wie das Journal des Débats sich am Schlusse eines längeren Artikels, in welchem es die Aufld- sung zu rechtfertigen sucht, vernehmen läßt: „Wir verhehlen uns nicht die Wichtigkeit dieser Maßregel, die neuerdings und auf allen Punkten Frankreich in Bewegung seßen wird. Aber wir kennen nichts Beklagenswertheres, als die parlamentarische Anarchie, in die die Kammer versunken war, nichts Gefähr- licheres, als die Oßnmae, der die Regierung auf lange Zeit verdammt zu seyn schien. as auch geschehen möge, die Wäh

ler werden wenigstens ein Mittel für jenes verderbliche Uebel

finden. Wenn sie sich fúr das Ministerium entscheiden, so wer- den sie ihm die Macht verleihen, all das Gute, das es im Sinne hat, auszuführen; sie werden es in den Stand setzen, die Politik, welche die Juli-Revolution gerettet hat, mit Ehren zu unterstüßen. Wenn, im Gegentheil, Frankreich für die Chefs der Coalition Partei ergreift, wohlan! so wird wenigstens ihr MWieder-Eintritt in das Amt weder die Prinzipien der Reprä-

Paris, 1. Febr.

sentativ- Regierung, noch die Würde der Krone verleßen. Die

im Hafen von Kronstadt im | 7. Mai bis |

das kleinste ein Dánisches von 13 | Russishen Waaren kamen aus | nach St. Petersburg |

Holzwaaren für 301,736 Rub., Leinwand für | Stricke fúr 292,600, Matten für 16,570, | für 154,018, und | fördern, als es die

Krone wird alsdann dem Wunsche des Landes gehor-

chen, und nicht einer Intrigue nachgegeben haben !““ Der Courrier français áußert fih úber denselben Gegenstand in folgender Weise: „Hier haben wir also nun das leßte Wort des Ministeriums. Es lôsst die Kammer von 1837 auf, weil dieselbe gewagt hat, ihm zu widerstehen. Noch nicht zwei Jahre existirt das jeßige Kabinet und hon hat es das Talent gehabt, sich alle Meinungen zu entsrem- den; es hat, um fie zu bekämpfen, alle Mittel der Repräsenta- tiv-Regierung ershdpfr. Um ein ähnliches Beispiel des Egois- mus und der Verblendung aufzufinden, muß man bis zu dem Ministerium Poligiae zurückkehren. Zum Glück hängt es nicht mehr von einem Minister ab, das Schicksal ciner Dynastie aufs Spiel zu setzen; wir haben nicht Karl X. vor uns. Beiden Epochen gemein aber is eine abenteuerlihe, anmaßende und persdnliche Politik, welche weder auf Rathschläge, noch auf Jn- teressen, noch auf Gefahren hört; die sich auf keinen Vergieich cinlassea will, und sich lieber von vorn herein in die Extreme wirfe. Denn was hat man am Ende gethan, um eine Aufld- sung zu vermeiden? Hat man irgend Frtedens-Präliminarien angeboten, bevor man zu dieser Kriegs-Erklärung geschritten ist ? Eine Kammer aufldsen, heißt, sle in so weit verdammen, als das Urtheil der Krone zusteht; es heißt erklären, daß sie fär Niemanden mehr eine Stügze seyn kann, und daß alle parla- mentarishen Combinationen erschöpft worden sind. Mit wel- chem Rechte kann aber das Ministerium die Kamwer verurtheilen? Hat man sie in den Fall gesest, ein anderes Kabinet als das jest bestehende anzunehmen oder urúdckzu- stoßen? Welches Opfer hat man jener öffentlihen Meinung ebracht, die sich durch unverwerfliche Symptome aussprach? Xs fann gn und es geschieht zuweilen, daß die Krone die Meinung ihrer Minister der Meinung der Majoritát vor- ieht; aber dann s{hwankt sie nicht, sondern trifft sie mit Ent- \chlossenheit und legt sie sogleich zur Genehmigung dem Lande vor. Man wird gestehen, daß der Verlauf der Sache hier ein anderer war. Das Ministerium schien einen Augenblick von der Krone eben so gut aufgegeben, wie von der Kammer. Jekt nimmt man dasselbe wieder, aber offenbar als cin pis - aller; es tritt wieder ein, nachdem es das Vertrauen der Kams- mer verloren und keine Ansprüche auf das Vertrauen der Krone weiter hat. Es is ein Werkzeug, dessen man sich bedient, um die Straße rein zu fegen. Nie hat man cine ähnliche Lage gesehen, und nur das Ministerium des 15. April konnte sich dazu hergeben. Die Aufldsung is eine Wirkung ohne Ursache; wir würden dieselbe nicht ange- ráthen habén. Diejenigen, die cinen solchen Rath gewagt ha- ben, scheinen uns sehr strafbar; aber wir wissen die Ereignisse anzunehmen. - Da die Opposition nur Grundsäße vertheidigt hat , so is sie immer bereit, vor dem Publikum, ihrem natúrt- lichen Richter, zu erscheinen. Vergessen wir nur nicht, daß auch die besten Sachen des Eifers und der Thätigkeit bedúr- fen. Man will das Land aufregen, wir werden daran arbei: ten, es aufzuklären.“ Der Constitutionnel sagt: „Dio Kammer, welche vorgestern sehr zahlreich versammelt war, ver- nahm mit tiefem Schweigen die Mittheilung des Ministers des Jnnern. Keine der Aeußerungen, mit denen Mittheilun- gen der Art gewdöhnlich aufgenommen zu werden pflegen, be- gleiteten die Worte des Grafen Montalivee. Die Sißung ward sogleich aufgehoben, aber die Deputirten blieben noch meh- rere Stunden lang in threm Lokale versammelt, und von allen Seiten gaben sich Aeußerungen des Erstaunens und des Unwil- lens fund. Wir sprechen nicht von unseren Freunden ; als Par- tei betrachtet, wird die Auflösung ihre Angelegenheiten mehr

prachtoollsten Siege A der Rednerbühne hâtten thun können. Aber selbst in denen, die man eines un- gemessenen Ehrgeizes beschuldigt, lebt etwas, welches ihnen hd- her steht, als die Partei- Interessen, nämlich die Sorge für die Anstitutionen, welche durch diese einzige Handlung mehr er- \{üttert worden sind, als durch alle bisher begangenen Fehler. Der Mißbrauch , den man mit dem kostbarsten Rechte der Kdö- niglichen Prärogative treiben will, ist geeignet, tiefe Spuren im Lande zurückzulassen und der Regierung einen schwer wieder gut zu machenden S zuzufügen. Dies schienen, eben sowohl wie das linke Centrum, die Deputirten des eigentlichen Centrums zu begreifen. Diese gemäßigten und vorsichtigen Männer, die die ministerielle Politik bisher unterstüßt hatten, waren sichtlich bestürze. Viele von ihnen hat- ten sich nicht entschließen können, die von dem Grafen Montalivet Tages zuoor im Konferenzsaale ausgestoßenen Worte für Ernst zu nehmen. Es schien ihnen nicht möglich, daß eine so wichtige Maßregel beschlossen worden sey, ohne daß man irgend Jemand um Rath gefragt hâtte. Sie machten bemerk: lih, daß man nicht einmal die einflußreichsten Männer jener Versammlung Jacqueminot, die dem schwankenden Kabinette so wichtige Dienste geleistet habë, befragt, und die parlamentari- hen Konvenienzen so sehr aus den Augen geseut hätte, daß der Präsident der Kammer nicht einmal gehört worden sey. Wir lassen den Deputirten des Centrums laut die Gerechtig- keit widerfahren, daß sie alle Gefahren einer Maßregeln ein- gesehen haben, welhe Herr Berryer einen Anfang der Restau- ration nannte, und die in der That erschreckende UAehn:- lichkeit mit der Prorogation der Kammer der 221, welche auch das Vorspiel einer - gefährlichen Auflósung war. Jn- mitten unserer parlamentarischen H Lis haben wir niemals die rechtlihen Gesinnungen des Lentrums verkannt; wir wissen, daß der Beistand, den sie dem Ministerium liehen, der Juli - Regierung bewilligt war. Die ehrenwerthen Depu- tirten, von denen wir sprechen, hätten, wir sind davon über- zeugt, eine festere, loyalere und nationalere Politik gewünscht; sie erduldeten eine slechte Verwaltung, nicht ohne zu seufzen, nicht ohne sie zu fürchten, nicht ohne Verbesserungen in den Personen und in den Dingen zu verlangen ; aber sie fürchteten für das Land die ernsten Folgen einer Verweigerung der Mit- wirkung. Wie dem aber auch sey, der Handschuh is hinge-

worfen und das Land wird ihn aufheben. Das Ministerium hat die Kühnheit gehabt, mit der Auflôsung zu drohen; es muß jest sein Werk vollenden und die betreffende Ordonnanz unterzeichnen.“

Alle Minister wurden heute zu einem Conseil zum Könige berufen. Man glaubt, von einer Ordonnanz, durch welche der Herzog von zum Ober-General der Nord-Armee ernannt werde. :

So eben vernimmt man, daß der Herzog von Nemout F am Zten d. M. mit seinem ganzen Generalstabe nach Rocro abgeht. Der Herzog von Orleans wird am ten abreiscn, um das Kommando der Armee zu übernehmen.

General Sourgaud hat den Befehl erhalter, nach der Nord-Armee abzugehen, wo er ein Artillerie-Kommando úber- nehmen soll.

„Wir wissen““, sagt die Presse, „daß der König bereit i, die Minister zu wählen , und das politische System zu be- folgen, die das zu Rate gezogene Land ihm anempfehlen wird. Mögen die Männer nun Thiers, Mauguin, Barrot oder Gar- nier Pages heißen! Môdge das System auch sogar der Krícg (eyn.““ Die Deputirten des linken Centrums find heute Abend bet Herrn Ganneron, und jene des rechten Centrums bei Herrn Persil zusammen berufen.

Die legitimistishen Deputirten haben beschlossen, si heute bei Herrn Berryer zu versammeln, um über die bei Geslegen- heit der Ordonnanz, welche die Deputirten - Kammer prorogirt, zu ergreifenden Maßregein zu berathen. ] :

ie Deputirten des Vereins Jacqueminot werden diesen Abend zusammentreten. Gestern Abend waren

außerordentlichen es sey die Nede Orleans

die Sále in dem Hotel des Práfi- denten der Deputirten-Kammer überfüllt, weil man dies für den leßten Empfangstag während der jesigen Legislatur hielt. „„ÄAllgemein““, sagt der Constitutionnel, „ward die gewaltjame Maßregei des Kabinets gemißbilligt, besonders von den Depu- tirten des Centrums. An der Pairs - Kammer hält man die Auflbsung füx unklug; an der Börse hat sle lebhaftes Mißvergnügen erregt; in der Bank, wo mehrere Finanz- | der ganzen versammelt waren, war man bestärze. Jn

der ganzen Hauptsiadt ist die Wirkung abscheulich (létess table). Ein Umstand, der jeden Glauben übersteigt, it der, daß weder der Präsldent der Deputirten :- Kammer, noch der Prásident dexr Pairs - Kammer um Rath befragt, ja nicht einmal benachrichtigt worden sind, Sie erhielten von der Or- donnanz erst in dem Augenblicke Kenntniß, wo dieselbe in dffent- licher Sibung durch die Minister verlesen ward. Man ver- sichert, daß mehrere der einflußreichsten Mitglieder der Ver- sammlung Jacqueminot sich gestern Abend zum Grafen Molé begeben haben, um ihm ernste Vorstellungen zu machen.“

Es scheint, daß die verschiedenen Núancen der Coalition auch bei den bevorstehenden neuen Wahlen vereint thätig blei- ben wollen. Die linke Seite hat bereits in einer Versammlung unter dem Vorsize des Herrn Odilon Barrot beschlossen , die Wahlen sämmtlicher Mitglieder zu unterstüßen, welche gegen die Adresse gestimmt haben. Es wird bei dieser Gelegenheir zum erstenmale die Liste jener 213 Deputirten publizirt. Die- ses Verzeichniß gewährt durch die Zusammenstellung der Namen von so verschiedenen politischen Ansichten einen seltsamen Anblick. Man erfährt durch dieselbe, daß die beiden Brüder Casimir Perier's gegen das Ministerium vom 15. April votirt haben.

Die vollkommenste Ruhe herrscht fortwährend in Paris; wenn man jedoch die von den Behörden gestern Abend getrof- fenen Maßregeln betrachtet, so sollte man glauben, wir würden wieder in die Tage der Emeuten zurüfallen. in Bataillon von jedem Regimente der Garnison war in den Kasernen kon- signirt. Alle Hauptposten waren verdoppelt und zahlreiche Pa- trouillen durchzogen die Straßen der Hauptstadt.

An der heutigen Börse sanken die Renten wieder bedeu:- tend. Jedermann fürchtet die Folgen der Auflösung. Man verbreitete das Gerücht, es sey eine Beilage zum „Moniteur“ erschienen, welche die Auflbsungs - Ordonnanz und den Wechsel dreier Minister enthalte; die Herren Barthe, Bernard und Rofamel würden durch die Herren Berenger, Valée und Bau- din ersegt. Troßdem wichen die Course.

Großbritanien und Jrland.

London, 1. Febr. Jn den lezten Wochen haben tägli Kabinets: Versammlungen stattgefunden, in deuen vermuthlich die Thron-Rede entworfen worden ist. Das Parlament wird näch- sten Dienstag erdffnet, und die, Mitglieder finden si bereits nah und nach in London ein. Auch der Sprecher des Unter- hauses is schon hier eingetroffen.

Die üblichen Einladungen der ministeriellen Patrs unt Mitglieder des Unterhauses zu dem Premier-Minister und den Minister des Innern für den Vorabend der Eröffnung des Parlaments, bei welcher Gelegenheit die L A r sen zu werden pflegt, haben bereits stattgefunden. Ue H D Inhalt der Thron- Rede verlautet noch nit Man Ah indeß, daß die Debatten über die Antworts- Adresse sede e den werden dürften, da allgemein behauptet bts e

uncombe im Namen der radikalen Partei s AORE zu derselben in Vorschlag bringen wolle, des Inha Ref, E Veränderung in dem eprásentativ-Systeme dur die Lreso

z 18: s Volk in seinen Erwartungen Akte des Jahres 1832 habe da L udd ait bus

¿ ; feine Definitiv:- nt On ti L agung des Unterhauses bedürfe fernerer uh unverzüglicher Reform. Der Courier giebt diesem Amen-

vollkommenen Beifall, hält die Annahme eines eiden Beschlusses für unbedingt nothwendig, um dem Parla: mente das Vertrauen und die Achtung des Volkes wiederzu:- gewinnen, und wünscht nur, daß Herr Duncombe seinen Vore- schlag abgesondert und nicht ín jener Form vorbringen wee damit sich nicht Freunde der Reform durch die Rüeksicht , da der Vorschlag, als Amendement zu der Adresse, wider die Ach-

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