1839 / 40 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den Britischen Linienschifses „Powerful‘/ ernannt ist, an dessen |

Bord er sich am 20sten d. nah dem Mittelländischen Meere einshiffen wird, um sich dem Englischen Geschwader unter Ad- miral Stopford anzuschließen. - :

Am 30. Januar is in einer Versammlung des Irländi- {hen Vorläufer-Vereins zu Dublin auf O’Connell’s Antrag eine lange an das Parlament gerichtete Petition angenommen wor- den, in welcher für Jrland vollkommene Gleichheit mit Eng- land in Hinsicht des Wahlrechts, der Munizipal - Verfassung, der Parlaments - Vertretung, der Religions - Freiheit und über- haupt jedes Rechtes und Privilegiums gefordert wird.

Die hiesigen Militair - Journale scheinen den Krieg gegen Birma und gegen Nepal für eine ausgemachte Sache zu hal- ten, und die Anstalten, die in England getroffen werden, um in den Monaten März und April niht nur 1060 Mann als Ergänzung für einige dortige Regimenter , sondern selbst meh- rere neue Regimenter, worunter zwei Kavallerie: Regimenter, dorthinzusenden, geben allerdings diesen Vermuthungen einigen Halt. Das neunte Königl. Regiment, das zu Tchinsurah, nicht weit von Kalkutta, stand und gegen Westen aufbrechen sollte, hat Gegenbefehl erhalten und soll nach Rangun eingeschifft wer- den. Dieser Hafen, welcher den ganzen Handel des Jrawaddi- thals und somit von ganz Birma beherrscht, soil, wie der Ben- gal Hurkaru vom 14. November sagt, beseßt und behalten werden. Die Regierung zu Kalkutta hat nah Bombay Befehl geschickt, um von dort so viel Dampfbôte, wie möglich, zum Trup- ven-Transport zu erhalten, so daß wahrscheinlich die Post-Ver- bindung mit dem Rothen Meere wieder auf einige Zeit unter- brochen werden wird. Einzelne Nachrichten lassen vermuthen, daß an der Nordwest-Gränze Jndiens eine neue Phase eingetretrn ist. Nach dem „Bengal Hurkaru“/ vom 18. November isf der Befehl er: gangen, zu Firozpur eine Brücke über den Sutledsch zu s{la- gen, woraus man schließt daß die Anglo-Indischen Truppen nun doch durch das Gebiet Rundschit Singhs marschiren werden. (Frféláren will man sich dies durch den Umstand, daß mehreren Angaben zufolge, Rundschit Singh?'s Angelegenheiten ziemlich | \chlecht stehen, denn einerseits sollen ihm sehr viele Soldaten nit Wassen und Gepäck desertiren, um sich in die besser bezahl[- ten Corps von Schach Sudscha anwerben zu lassen, die auch in der That wunderbar schnell nicht nur vollsiändig gemacht, jondern auch eingeubt wurden; andererseits soll sich der Fürs von Peschawer, Bruder Dost Mohammed's in Kabul, von dem Tribut, den er seit mehreren Jahren an Rundschit Singh be- zahlte, losgesagt haben, indem die Ehre seiner Familie erfor- dere, daß er sich an seinen Bruder anschlleße und sich der Wie- einsezung Schach Sudscha?s auf den Thron von Afghaniskan widerseßze. Da sein Bündniß mit Rundschit Singh, wie sein Tribut an denselben keine freiwillige, sondern eine durch des Leßteren Uebermacht abgedrungene Sache war, so gewinnt das Gerücht Bestand, als hätten die Truppen Rundschit Singh's von den Afghanen neuerdings eine Niederlage erlitten, was bei der Aufregung des Moslems gegen die Siks sür nicht unwahr- \cheinlich gehalten wird.

Med erlan d e

Aus dem Haag, 3, Febr. Die amtlihe Staats-Cou- rant fündigt heute die Annahme der bei unserer Regierung eingegangenen jüngsten Vorschläge der Konferenz in nachstehen- der Weise an: „Die Niederländische Regierung hat beschlossen, die Vorschläge anzunehmen , welche sie von der Londoner Kon- eren, empfangen hat.““

Es haben hier mehrere Hof-Schlittenfahrten stattgefunden, an welchen Jhre Königliche Hoheiten der Prinz und die Prin- zessin Friedrih nebst Hôchstderen Tochter, so wie die jüngeren Söhne des Prinzen von Oranien, Theil nahmen.

Amsterdam, 4. Febr. Das Handelsblad schreibt: „Wir haben heute Berichte aus London empfangen, aus wel- chen hervorgeht, 1) daß das von einigen Zeitungen mitgetheilte Gerúcht, Graf Sebastiani habe im Namen Frankreichs jede ‘Mitwirkung an der Execution gegen Belgien verweigert, unge- gründet sey; 2) daß man in London bestimmt annimmt, auch Leopold werde, wenn es nur einigermaßen angeht, die leßten Vorschläge ohne Vorbehalt annehmen. Man darf sich daher mehr als jemals schmeicheln, daß diese so sehr verwickelte und langwierige Frage auf fciedlihe Weise erledigt werde.“

In einem Schreiben aus London vom 1. Februar sagt das Handelsblad: „Man legt hier wenig Werth auf die Be- hauptungen einiger Belgischen Zeitungen, daß die von der Lon- doner Konferenz vorgeschlagene Regulirung noch nicht völlig de- finitiv sey, d. h. daß Belgien noch Eins oder das Andere dagegen werde durchzusezen wissen. Die Worte, in denen sich der Wille der fünf Mächte ausspricht, und noch mehr, der Geist, von dem augenscheinlich die Konferenz beseelt war, stellen es außer allem

Zweifel, daß es Belgien nicht gelingen werde, die Erledigung

der Frage noch in die Länge zu ziehen. Wenn Belgien jeut auch, wie es heißt, in Bezug auf Venloo neue Vorschläge ge- macht hat, so werden diese eben so wenig berücksichtigt werden, als seine früheren Vorschläge in Bezug auf Luxemburg und Mastricht. noch auf die

hofft, so

Unterstüßung des Kabinets der Tuilerieen

täuscht man sich dort sehr.

gen großen Mächten nicht trennen könne. Es hat daher auf- ria; tig und mit inniger Ueberzeugung den Beschluß gefaßt, nicht bloß in dem Aussprechen, sondern auch in der Ausführung des End-Urtheils einen und denselben Weg mit Europa zu gehen. Weit entfernt daher, den Zwangs - Maßregeln der übrigen vier Mächte entgegen zu arbeiten, oder auch nur ein müßiger Zu- sauer dabei bleiben zu wollen, wird es jene Moaßregeln viel- mehr kräfcíg unterstüßen, und was auch dagegen gesagt werden môge, die beunrußigenden Streitkräste, die es an seinen Nord- gränzen entwickelt, baben feinen anderen Zweck, als die Unter- stüßung der Konferenz- Beschlüsse. Man wartet nur noch auf den Deitritt des Königs Wilhelm, um Belgien aufzufordern, daß es binnen einer bestimmten Zeit, wenn es nicht mit Gewalt dazu gezwungen werden wolle, die entworfene Regulirung annehme. Inzwischen sicht man auch, was dem König Leopold selbst be- trifft, feinem ernstlichen Widerstande von seiner Seite entgegen. Er soll sogar dem Lord Palmerston seinen aufrichtigen Wunsch, die vorgeschlagene Regulirung ohne Vorbehalt anzunehmen, deutli zu erkennen gegeben haben. Er sucht nur noch ein Mittel zu finden, um die Gemüther, welche in Belgien auf allerlei Art durch gewisse Leute in Aufregung gebracht worden, zu besänstigen und den Kammern begkeiflih zu machen, daß es in Belgiens wohlverstandencm Interesse liege, ja, daß es sogar eine Bedingung seiner Existenz sey, einem Kriege vorzubeugen, dessen erstes Opfer unstreitig Belgien selbst seyn würde.“

enn man ferner in Belgien insgeheim immer |

Frankreich hat | nach reiflicher Erwägung endlich begriffen, daß das Interesse | von ganz Europa auch das seinige sey, und daß es sich in die- | fem wichtigen Punkte der Europäischen Politik von den übri- |

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Belgten

Brüssel, 4. Febr. Auch im Senate stattete vorgestern der Minister des Auswärtigen den Bericht über den Gang der diplomatischen Verhandlungen in London ab. Der Moni- teur Belge theilt jeßt diesen Bericht vollständig mit; da der- selbe jedoch zum größten Theile nur als eine Rechtfertigung der Instructionen erscheint, die der Minister im Laufe jener Ver- handlungen dem Belgischen Gesandten in London ertheilte, so hat derselbe für das auëwärtige Publikum nur insofern Jnter- esse, als er noch einige auf die Gebietsfrage sih beziehende, früher nicht bekannt gewordene Aktenstüce enthäle. Wir ent- lehnen demselben daher Nachstehendes, was sh auf die Verhandlungen Niederlands mit dem Deutshen Bunde bezieht: „Sie wissen, meine Herren“/, sagte der Minister, daß die Unterhandlungen ausgeseßt wurden, als die Konferenz erfuhr, daß der König der Niederlande versäumt hatte, die Einwilligung des Deutschen Bundes und der Agnaten des Hau- ses Nassau zur eventuellen Abtretung des Theiles des Groß- herzogthums Luxemburg nachzusuchen, auf den Belgien An- spruch machte. Nach der Vertagung der Konferenz machte der König der Niederlande dem Deutschen Bunde und den Agna- ten Eröffnungen. Diese Eröffnungen sührten nicht zu dem von ihm gewünschten Resultate. Am 18. August 1836 traf der Deutsche Bund folgende Entscheidungen :

1) „Se. Majestät der König der Niederlande, Großherzog von Luxemburg, wird durch scine Gesandtschaft davon iu Kenntniß gesctt werden, daß der Deutsche Bund nicht obue eiue eutsprecherde Ge- biets.Entschädigung in die Abtretung eincs Theils des Großherzog- thums Luremburg willigen kaun; derselde ist jedo) geueigt , mit Ve rüctsichtigung der auf die Agnaten des Hauses bezüglichen Erklärung, ín die Abtretung des im 2. Art. der Separations-Afte vom 15. Of tober 1835 erwähnten Theils des Großherzogthums Luremburg ge- gen cine Gebiets-Entschädiguyg vermittelst dex im 4. Ark. der er- wähnten Afte bezeichueten Gebietstheile zu willigen, unter der Be- dingung, daß die Belgische Regierung die Verpilichtuug eingche, feine Fesinugen in dem Theile des Großherzogthums Luxemburg aufzuführen, der ibr abgetreten wird, uud der außer allen Veziehungen zum Deutsche11 Bunde tritt: vorzliglich sell sie aber niemals die Siadt Arlon befe- sligen. 2) Die weiteren Anordnungen und die Feststellung der dem Bunde in Limburg zu bewilligenden Entschädigung bleiben, in Ge- máßheit der im 5. Urt. der Separations- Afte euthalienen Stipula- tion ciner besouderen Unterhandlung zwifchen dem Deutsczen Bunde und dem König der Niederlande vorbehalien. Der Deutsche Bund wird dabei von dem Grundsaße auégehen, daß das als Ersatz für die Abtretung eines Theis des Großherzogtbums und auf dieselbe Weise, wie dieses mit dem Deutschen Bunde zu vereinigende Gebiet, deu Ju- teressen des Deutschen Bundes in Bezug auf die Ergänzung der Ver theidigungs-Linie möglichst angemesseu seyn muß, weun es auch soust, der Ausdehnung und Bevölkerung uach, keiuen vollsiäudigeu Ersatz bietet

In einer Note vom 27. Oktober 1836 brachte der Be- vollmächtigte des Königs der Niederlande diese Entscheidung zur Kenntniß der Bevollmächtigten Oesterreichs, Frankreichs, Großbritaniens, Preußens und Rußlands, indem er im Namen seines Hofes den Wunsch aussprach, daß die am 24. August abgebrochenen Verhandlungen wieder aufgenommen twerden möchten. ] Bitte übergeben, daß er sie den in der Konferenz vereinigten Bevollmächtigten mittheilen möchte. Obgleich mehrere Mächte diesem Schritte beitraten, hatte er doch keine Folgen. Lord Palmerston erklärte, daß er sich nicht veranlaßt finde, die Kon- ferenz zusammenzuberufen. Die Antwort Sr. Herrlichkeit lau- tete also : ï E E

„Der Unterzeichnete bedauert, Herrn Dedel mittheilen zu müsseu, daß cr unter den gegenwärtigen Umständen nicht im Stande if, den Bevollmächtigten diese Note zu kfommuniziren. Die Versammlungen der Konferenz sind bis zu dem Zeitpunfte ausgeseßt worden, wo die Nicderländischen Bevollmächtigten ermächtigt seyn werden, entweder zu erfláren, daß der Köntg der Niederlande die Einwilligung des Bundestages und der Agnaten des Hauses Naffau zu der vou der Niederländischen Regierung im Jahre 1833 vorgeschlagenen Gebiets- Anordnung, und in Felge welcher ganz Limburg dem Königreich Hol- land inforporirt werden soll, erhalten habe, oder daß, wenn Se. Ma- jestät diese Einwilligung nicht erhalten habe, Höchsiderselbe bercit sey, der in den 24 Artikeln enthaltenen Gebiets- Anordnung beizutreten und scine Bevollmächtigten zu der Unterzeichuung der sieben erstcu der auf die Gebiets - Unordnung bezüglicheu Artikel zu ermächtigen, Die ven Herrn ven Dedel an die Bevollmächtigten der fünf Höfe ge- richtete Note erklärt wohl, daß Se. Majestät der König der Nicder- lande nicht die Einwilligung des Bundestages und des Herzogs von Nassau zu der vou Sr. Majestät dem König der Niederlande im Jahre 1833 beantragten Gebiets - Anordnung erhalten habe, aber die Note bemerft uicht, ob in dem Falle, daß die- Konferenz wieder zu- sammenträte, die Bevollmächtigten ermächtigt und bereit seyen, den fieben ersten der 24 Artikel beizutreten, und die Einwilligung des Kö- nigs der Niederlande zu dea Gebiets - Anordnungen der fünf Mächte beizubringen,“ :

„Eine neue Note des Herrn Dedel hatte keinen besseren Erfolg, und er machte keine weitere Versuche. Dies ist der Stand der Sachen bis zum März 1838, wo der Beitritt des Königs der Niederlande erfolgte.‘ Nachdem der Minister der

| Auswärtigen seinen Bericht geendigt halte, entstand im Senate

eine ziemlich lebhafte Diskussion, an welcher namentlich wieder der Graf Duval von Beaulieu Theil nahm. Als der Minister gedrängt wurde, eine nähere Erklärung über die Absichten der Regierung zu geben, erwiederte er, daß er jeßt noch nicht im Stande sey, dies zu thun. Zwar habe er versprochen, am Mitt- woch in der Repräsentanten-Kammer sich zu erklären, doch würde es auch an diesem Tage noch unterbleiben müssen, falls er dann nicht {on mehr dazu in den Stand geseßt sey, als heute. Der Minister der dffentlihen Arbeiten, Herr Nothomb, welcher darauf das Wort nahm, sagte: „Das Land twird näch- stens berufen werden, einen großen Entschluß zu fassen; es wird ihn fassen durch seine wirklichen Organe, die Kammern und die Regierung des Königs. Der Regierung steht die Junitiative zu, und sie trägt die Verantwortlichkeit in dieser Beziehung; darum muß es ihr aber au allein überlassen werden, zu ent- scheiden, wann der rechte Augenbli? gekommen sey, ihre An- sichten darzulegen. Noch sind die Unterhandlungen nicht been- digt, und doch dringt man darauf, die Stunde zu wissen, in welcher sich die Regierung erkläre. Jch glaube, daß die Regie- rung sehr wohl daran thut, ihr Schweigen nicht zu brechen, denn das Schweigen ist zuweilen ein Mittel, und zwar ein großes Mittel. Wer jeßt noch behauptet, daß der Augenblick gekom- men sey, um zu sprechen, der befindet sich im Widerspruche mit dem Prinzip, über welches wir Alle einig sind; beharren wir daher Einer wie der Andere bei seiner Rolle.‘ Als Herr Dumon-Dumortier darauf bemerkte, man wolle nur die aufgeregten Gemüther durch die von der Regierung geforderte Erklärung beschwichtigen, entgegnete Herr Nothomb: „Nein, Sie wollen das nicht bloß; Sie werfen der Regierung vor, daß es ihr an einer bestimmten Richtung, an einem Gedanken fehle, daß sle nicht wisse, was sie thue und was sie thun solle. Diese Jdee von einer Anarchie im Kabinet muß man bekäm-

pfen, denn sie würde nur Anarchie auch außerhalb des Kabi-

Diese Note wurde dem Lord Palmerston mit der |

nets hervorrufen. Wann der Augenblick gekommen seyn wird, wird die Regierung ihre Aufgabe vollenden, und die Jhrige wird alsdann beginnen. Bis dahin wollen wir die Stellungen nicht umkehren. (Allgemeine Zustimmung.)

Der Commerce Belge bemerkt: „Was zunächst aus dem Berichte des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten hervorgeht, ist, daß die ffentlichen Demonstrationen und die im Jnnern des Landes hervorgerufenen Protestationen die in London eröffneten Unterhandlungen vielfach kompromittirten.“/

Die Bestúrzung an unserer Börse dauert fort, und auch gestern sind die Coursè wieder anschnlich gewichen.

Durch eine neue amtliche Meldung des Moniteurs wird die frühere über die Anstellung des Generals Skrzynecki auf einige Weise modifizirt. Man liest nämlich im Moniteur: „Der Herr General Skrzynecki, von welchem gestern gemeldet wor- den, daß seine Zulassung in das Heer durch Verfügung vom sten d. M. angeordnet worden, ist auf Disponibilität gestellt, bis ihm in Gemäßheit des Artikels 5. des Geseßes vom 16. Juni 1836 über die Stellung der Offiziere eine Beschäftigung ange- wiesen werden kann.“/ S :

Man \chs¿{ßt die Anzahl der Remonte: Pferde, welche aus Deutschland erwartet wurden, und die nunmehr in Folge des Preußischen Ausfuhr-Verbots nit eintreffen werden, auf 3060. Im heutigen Moniteur befindet sich eine Verfügung des Kriegs-Ministers vom 2ten dieses, in welcher alle Bferde-Be- sier und Züchter aufgefordert werden, Anerbietungen bei den verschiedenen Kavallerie: Depots zu machen, wo ihnen die fest- zustellenden Preise sofort baar bezahlt werden würden.

Aus Gent wird geschrieben, daß ein Versuch gemacht worden sey, die Garnison der dortigen Citadelle zu vergiften. Der Koch einer Compagnie hat nämlich in seiner Küche auf dem Wasser eine blaue Masse shwimmen sehen, die sich bei der Untersuchung als Grúnspan ergab, mit welhem man hun- dert Menschen hätte tödten können. Im vorigen Jahre foll bereits ein ähnlicher Versuch in Gent zur Entdeckung gekom- men seyn, ohne daß man den Thätern auf die Spur kommen kfontite.

Der Major Villers is zum Kommandanten der Citadelle von Lüättih, der Major Kessels zum Kommandanten der „Karthause“/, und der Major Dupont zum Befehlshaber det Artillerie in Venloo ernannt worden. In Antwerpen haben ¡je Bestimmungen, welche die Londoner Konferenz in dem neuen Traktat-Entwurf über den Schelde-Zoll (1!/, Gulden pro Tonne) festgeseßt, große Bewegung unter den Kaufleuten erregt. Es foll bereits eine Deputation derjelben hie: angekommen seyn, um nachzusuchen, daß die Regierung diesen Schelde- Zoll zur Erleichterung des Handels guf das Budget übernehme.

Der Graf Robiano von Borsbeek erklärt durch ein Schrei- ben in hiesigen Blättern, daß er dem Beispiele des Grafen von Merode folgen und der Regierung zu ihrer Unterstüßung das Doppelte aller seiner Gr euern fúr das Jahr 1839 zahlen wolle.

Am Journal des Flandres liest man: „Der Kardinal- Erzbischof wird sich binnen kurzem zu unserer Armee begeben, um vor der Fronte derselben die Fahnen zu weihen und über unsere Soldaten, welche bereit sind, für die heiligste aller Sg- hen zu fämpfen, den Segen des Himmels zu erflehen.““

In Lüttich hat der Bankerott von einem der ersten dorti gen Banquierhäuser großes Aufsehen erregt.

Die Belgische Bank hat am 1. d. Mets. dende bezahlt. : .

Der Privat-Sekretär des Königs, Herr van Praet, der in London geblieben war, um die geheimen Unterhandlungen mit dein Hofe von St. James fortzuseßen, ist hier wieder eingetrof- fen, und zwar soll auch seine Mission ohne Erfolg geblieben seyn.

Unser ehemaliger Geschäftsträger in den Vereinigten Staa- ten, Herr von Behr, ist zum Minister-Residenten in Konstan- tinopel, und der ehemalige Geschäftsträger in Brasilien, Herr Mary, zum Geschäftsträger in Griechenland ernannt worden.

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ihre dritte Divi-

Deuts Glanod.

Hannover, 6. Febr. (Hannov. Z.) Wir haben bereits in einem früheren Artikel (s. St. Z. Ne. 35) gezeigt, wie un- gerecht der Vorwurf mehrerer öffentlichen Blätter, namentlich auch des Journals fár rationelle Politik von Holmfeld, sey, als ob die Königl. Hannoversche Regierung sich des Schußes der protestantischen Religions-Verwandten in Beziehung zu den bekannten Erklärungen des katholischen Weihbischofs in Osna- brück nicht annehme. Der Herr Landdrost, Graf von Wedel, erklärt nun, daß auch die Unterredung, die er in dienstlichen Angelegenheiten mit einem Mitgliede des Osnabrückschen städti- schen Konsistoriums gehabt habe, ganz entstellt veröffent- liht worden sey. Er H zu diesem Behufe in den Os- nabrückschen Anzeigen folgende Bekanntmachung erlassen : Ein vertragauliches Gespräch in dienstlichen Angelegenheiten, welches ih mit einem Mitgliede des hiesigen städtischen Konsi- storiums hatte Und welches seinem Jnhalte nach durchaus nicht fürs Publikum bestimmt seyn konnte, ist dennoch und zwar ent- stellt veröffentliht worden. Diejenigen, welchen die Verleum- dungen bekannt geworden sind, denen ih wegen dieses Gespräch s ausgeseßt gewesen bin, die insbesondere das, was im Journal fúr rationeile Politik von Holmfeld, Jahrgang 1838, Dezember- Heft, Seite 487 deshalb gesagt ist, gelesen haben, bitte ich, den wahren Sinn meiner Aeußerungen aus dem folgenden Schreiben des gedachten Mitgliedes des städtischen Konsistoriums zu entneh- men. „„Hochgeborner 2c. Sie wünschen von mir eine schriftliche Erklärung Ihrer Aeußerungen bei Gelegenheit, als ich ein Gesuch des städtischen Konsistoriums A. C. um Abhülfe eines Verhaltens der katholischen Geistlichkeit Jhnen dringend zu empfehlen von meinen Kollegen beauftragt war. Der Sinn Jhrer Worte war folgender: „„„„JIch will die Sache dem Königlichen Ministerium vorlegen und sie kräfcig unker- stüßen: zweifle jedoch, daß das Gouvernement in der Sache etwas thun werde, weil die Zeit- Umstände nicht günstig sind. Die politische Aufregung ist groß genug, man wird eine andere, zumal religidse vermeiden, und in diesem Falle um so mehr, da der katholische Theil jenen Aufregungen bisher fremd geblie- ben ist.//// Dies und nur dies hade ih meinen Kommittenten mitgetheilt. Ew. 2c. Osnabrück, den 8. Januar 1839. Kerksieg.‘“

Das in diesem Schreiben Angesührte stimmt im Wesentli- chen mit meinen Erinnerungen überein. Osnabrück, den 25. Januar 1839. Der Landdrost Graf von Wedel.

Marburg, 30. Jan. (Kass. Z.) Die Ober- Hessische Bibel:Gesellschaft hat bei der Bekanntmachung eines Geschenks Ihrer Königl. Hoheit der Kurfürstin folgendes von Jhrer Königl. Hoheit eigenhändig unterzeichnete Schreiben, welches obiges Geschenk begleitet, veröffentlicht: „Mit Jhrem Schreiben vom I9ten v. M. habe ich den 13ten Bericht des Vertvaltungsérathes

der Ober-Hessischen Bibel-Gesellschaft erhalten. Judem ich Sie

hiervon benachrichtige undz der Anstalt einen ferneren gedeihlichen | Fortbestand wünsche, Übersende ih hierbei wieder einen kleinen | Die allgemeine Theilnahme, welche mir die biederen | Hessen wegen meines Unfalls bewiesen haben, hat meinem Her- |

Beitrag.

zen wohlgethan und gewiß auch auf meinen körperlichen Zustand den wohlthätigsten Einfluß geübt. So wie ich es dankbar er- kannt habe, daß man bei dem Feste der Freiwilligen zu Mar- burg meiner gedachte, so hat es mich ganz besonders gefreut, daß bei dieser Gelegenheit auch das Andenken des seligen Kur- fürsten gefeiert worden ist. Jhnen aber sage ih meinen freund- lichen Dank für Jhre guten Wünsche, und da mein Zustand fortwährend so gut is, als er, den Umständen nach, nur seyn kann, so gebe ih mich der angenehmen Hoffnung hin, daß ich nun bald wieder nach Kurhessen werde zurückkehren können. Meiningen, am 10. Januar 1839. Jhre wohlaffectionirte Auguste.‘“

„Darmstadt, 6. Febr. (Großh. Hess, 3) In der 28sstten Sibung (am 25. Januar) erfolgte die Abstimmung

über die Finanz- Verwaltung in den Jahren 1882/,,. 1) Bie

Kammer hält einstimmig diejenigen Mehr- und Minder -Ein- nahmen für gerechtfertigt, welche weder in dem Ausschuß - D richt, noch bei der Berathung beanstandet worden sind. 2) Si hält ferner einstimmig diejenigen Mehr- Ausgaben für gereccht- fertigt, welce weder in dem Auss{chuß- Berici noch bei der Berathung beanstandet worden sind, oder auf deren Beanfskan- dung nicht weiter beharrt worden ist, nachdem darúber von Seiten des betreffenden Großherzoglichen Ministeriums Erläuterungen ertheilt worden sind. 3) Sie tritt der Behauptung des Aus usses, daß der in 1520 Fl. 37 Kre. bestehende Erlös aus der mít Grund und Boden veräußerten Revierförster- Wohnung zu Neckarsteinach nicht zur Haupt-Staatskasse, sondern zur Staats- Schulden - Tilgungs Kasse gehöre,. einstimmig bei. 4) Sie be- schließt mit 35 gegen 6 Stimmen, nach dem Antrage des Ab geordneten Glaubrech, die Staats - Negierung zu ersuchen, in Zukunst ohne die allerdringendste Noth keine neuen Pensioni rungen vorzunehmen, sich ergebende Vakanzen im Staatsdienste aber vorzugsweise mit noch brauchbaren Pensionaixen zu be seßen. 5) Die Kammer legt einstimmig eine ausdrückliche Pro- testation und Verwahrung gegen die Behauptung des Herrn Finanz-Ministers Freiherrn von Hofmann , daß die, anerkannte ohne vorhandene Rechts - Verbindlichkeit geschehene Mehrzah lung der im Ausshuß- Bericht S. 111 erwähnten 24,019 Fl 26. Kr. rechtlich nicht mehr von der Kammer beanstandet wer den können, in das Protokoll nieder. 6) Sie ertheilt mit 39 gegen 3 Stimmen, nah dem Antrage des Abgeordneten Berg sträßer, unter Wiederholung der eben ausgedrückten Pro testation und Verwahrung, der Zahlung dieses Postens von 24,019 Fl. 26 Kr., in Berücksichtigung der in dem Auss{huß- Bericht hervorgehobenen Verhältnisse, ihre Zustimmung. 7) Sie nimmt in Folge der Abstimmung unter 6) den Stand des der Finanz: Peréiode von 1836 an zu überweisenden Betriebs: Kapi- tals auf 027,038 Zl 1/2 K, nah dem Antrage des UUs- schusses, an. Y) Die Kammer heißt einstimmig die im Bericht des Ausschusses verzeichneten, den Gemeinden Bellersheim, Gö- belnrod, Reinhardéhain, Waldgirmes und Braunshard betvil- ligten Nachlässe an den Zehnt-Grundrenten gut.

Detmold, 1. Febr. Gestern wurde das Fürstl. Lippesche hohe Färstenhaus durch die höchst erfreuliche Nachricht, daß durch ein günstiges Erkenntniß des Ober-Hofgerichts in Mann- heim die langjährigen Differenzen mit dem Schaumburg-Lippe- \chen Fürstenhause glücklich beendigt seyen, aufs Angenehnmste überrascht. Der Inhalt jenes Erkenntnisses lautet dahin, daß die von Schaumburg-Lippe auf Herausgabe von zwei Aemtern nebst langjährigen Nußungen erhobenen Ansprüche abgewiesen und dahingegen dem Fürstl. Hause Lippe die streitige Souve- rainetát Me das im Parogial - Besiße des Fürstl. Hauses Schaumburg - Lippe befindliche Amt Blomberg zuerkannt sey. Die treuen Bewohner der treuen Stadt Detmold, welche an allen das vielgeliebte Fürstenhaus betreffenden Ereignissen einen solchen Antheil nehmen, als beträfe sie die eigene Familie, such- ten auf alle Weise die lebhafteste Theilnahme über diese er- freulihe Wendung des wichtigen Prozesses auszusprechen.

Den etreli 0.

(

in der hiesigen Aerarial: Buchdruckerei ausgegeben. Das zu glei- cher Zeit erschienene Cirkular der Landes, Regierung enthält über dessen Beschaffenheit in kurzen Worten die vollständigsten Aufschlüsse. Es lautet: „Se. K. K. Majestät haben anzuord- nen geruht, daß alle biéher durch einzelne Knndmachungen in Wirksamkeit geseßten Bestimmungen hinsichtlich der Eingangs- und Ausgangs-Zollgebühren in einen geordneten Tarif zusam- mengefaßt und mit denjenigen Aenderungen kund gemacht wer- den, welche sih bei einigen Waaren entweder aus dem Zweck einer richtigeren Eintheilung derselben, oder aus der Anwen- dung der Gewichts-Verzollung, statt der bisherigen Verzollung nach dem Werthe, oder zum Behufe der Abrundung mehre- rer Zoll- Beträge und zur möglichsten Vermeidung von Bruchtheilen, oder endlich in Absicht auf die Verzol- lungs - Befugnisse der Aemter als nothwendig dargestellt haben. Der in Folge dieses Allerhöchsten Befehls zu- sammengestellte, von Sr. Majestät genehmigte Zolltarif für die Einfuhr und Ausfuhr der Waaren in dem Oesterreichischen Kai- serstaate wixd mit dem Beisaße zur allgemeinen Kenntniß ge- bracht, daß dessen Wirksamkeit mit dem 1. März 1839 zu be- ginnen hat, und daß von diesem Zeitpunkt an, alle älteren Be- stimmungen über die Eingangs- und Ausgangs-Gebühren außer Anwendung kommen,“ Der neue Tarif besteht aus 654 Arti- keln, und enthält eine das Zollwesen betreffende sehr instrufktive und umfassende Vorerinnerung. Folgende Artikel unterliegen dem unbedingten Eingangs - Verbote und können auch zum Privat - Gebrauche nur gegen besondere höchsten Orts einzu- holende Bewilligung eingeführt werden: 1) aus dem Ausland und aus den Zoll-Aussclüssen: Agusta und China-Nova: Rinde ; Fluminel; Kaffee - Surrogate; Knallgold und Knallsilber; Koch- salz (Sud-, Stein- und Meersalz), jedoch mit Nücksicht auf die diesfalls bestehende Licenz - Gebühren - Abweichung; künst- liche Mineralwässer; weiße Schminke; Silvester; grünlich gold- \{immerndes Thongeschirr. 11. Aus dem Auslande und den Zoll- Ausschlüssen, dann aus Ungarn und Siebenbürgen unterliegt dem unbedingten Eingangs - Verbote bloß noch: gedörrtes mit Far- ben bestrichenes Obst. Am Schlusse des Tarifs ist eine An- deutung über diejenigen Aenderungen in den Ein - und Aus- angs - Zöllen gegeben, welche in demselben aufgenommen sind.

iese betreffen: die Lein-, Hanf-, Schafwolle und Seidenwaa- ren, einige Baumwollenwaaren und Seiden-Gattungen, dann alle Seiden-Abfälle, bei welchen in Folge einer neuen Waaren-Klas-

| Erklärung des Landboten hervor: | solhe Unzahl von Einsendungen über die Straußischen Händel

N 169

sifizirung eine Vereinfachung der Tarifsäße veranlaßt wurde, so wie bei denselben statt der bisherigen Verzollungsart nah dem Werthe größtentheils jene nach dem Gewichte angeordnet erscheint. Neue Zollbestiminungen haben stattgefunden beim Dänger 5 Ctr. 2/4 Kr., beim Dungsalz 1 Ctr. !/, Kr., beim Glaubersalz 1 Ctr. 122/; Kr., bei Handschuhmacher-Arbeit in der

| Einfuhr aus Ungarn nach den übrtgen Ländern 1 Pfd. Netto F 24 Br, | bei den Waaren aus demselben 1 Ctr. Sprco. 3 Fl. 20 Kr.; bei

beim rohen Serpentinstein 1 Ctr. Neito 12!/, Kr., und

Träbern und Trestern, Oelkuchen aus Hanf, Lein, Reps und anderen dlihten Samen, Mehl aus derlei Samen, ausgepreßten Oliven und allen Rückstäánden von ausgepreßten oder ausgesottenen Sa- men und Früchten pr. Ctr. Sprco. 3 Kr.; endlich bei Steinkoh- len, die im Wechselverkehr zwischen Ungarn und den übrigen Ländern zollfrei sind. Lebende Bäume, Bruchsteine, Eisenerz,

Ee 5 oje e rae E amm Cd - | Hanf und Flachs in Wurzeln, Gyps, vammerschlag, Holz und | Steinkohlen, Kalk, Lohe, ordinaires Stroh,

4 Töpferthon, Torf èoor werden nicht mehr nach der Fuhre, sondern nah dem zewichte verzollt. Uebrigens so schließt die gedachte Andeu-

| tung sind bei mehreren Tarifs\säßen in den Zollbeträgen Aen-

der ì ‘enan Þ f of : M Zu verungen vrgenemmen worten , theils um den Ausgang man:

cher Waaren zu erleichtern, theils um undienliche Bruchtheile von Kreuzern zu vermeiden Wien, 2. Febr. (Leipz. Z) In öffentlichen Blättern ge- schieht eines Serbis Ronf nung, und als solcher wird ein g Stuttgart bezeichnet. Allein hier weiß J as von einem Serbischen Gene- ral- Konsulat. F in den Oesterreichischen Staaten, und dieser residirt in Semlin. Uuch ift es beka daß die d f M F souverainen Sta Konsular: Agenten hal- ae werden gewagt, einen eigenen nen. Keine im Frieden ] é einen Konsul von Serbien, der Moldau und Aegypten anerkennen, voráäuésgegangen wäre. Der neu ernannte Primas von Ungarn, ist vorgestern eingetroffen | ] den Majestäten gehabt

nsul in irgend einem Lande zu ernen

D g , Í Wallachei und

Herr von Kapacz4y,

Audienz bei bei

L 1e

j s Najestäc der König hat weiche der Staats-Rath bei Gelegenheit des an ¿hn richtete, auf die huldvollste Weise be- antwortet. „Ich habe kein anderes Streben“, heißt es am Schlusse des Schreibens, „als das Glúick des Landes.“/

Gh L J A Cck D ¿,01 VCCUuUMatel »L, } Ge B

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2 ; -tahßrestwechjiels

Bern, 31, Jan. Die Herren Reinwald und Sieben

in Hinsicht auf den Jura auszusprechen, haben einen ausführ-

h Einheit der Geseßgebung für den Erhaltung des 8tatus quo in dem Jura bis

nischen Gesetzgebung auf der Grundlage der Französischen. Man nennt als sehr bemerkenswerth denjenigen Theil des Berichts,

| worin jene Rechtsgelehrten die gegenwärtige Gesebgebung des | alten Kantons beurtheilt haben.

Man glaubt allgemein in Bern, daß der vorörtlihe Kom-

| missair, welcher sich nah Wallis begeben soll, Herr Landam-

mann Schaller von Freiburg seyn werde. | Die Central-Polizei-Direction, entrüstet über die Kühnheit

| der Französischen Schmuggler, hat deéhalb außerordentliche Maß- | regeln ergrisfen und die Aufstellung von aht Gränzwächtern für | | den Distrikt Pruntrut angeordnet.

Zärich, 1. Febr. Die Berufung des Dr. Strauß an die Universität macht viel Aufsehen, und veranlaßt besonders bei der

| Geistlichkeit mancherlei Schritte, dieselbe zu hintertreiben. Am | 28, Januar wurde Kirchen-Rath gehalten, und darin beschlos- | sen, daß eine Petition an den Regierungs-Rath, Strauß nicht

zu berufen, erlassen werden solle. Man glaubt jedoch, daß die-

| ser Schritt ohne Wirkung sey, und die Wahl von dem Regie- O rungs Nath vestatigi! werde: Wien, 1. Febr. (A. Z.) Heute wird der neue Zoll-Tarif

/ 0 gt Wie gtoß überhaupt die Thätig- keit gegen Strauß in dem ganzen Kanton ist, geht aus einer „„es seyen der Redaction eine

zugekommen, daß sie tägliche Bülletins müßte erscheinen lassen,

| um alle berüfsichtigen zu können.“

alien

Rom, 20. Jan. (A. Z.) Bei Gelegenheit des Todes des

| Färsten Lieven, welcher dem protestantischen Bekenntnisse ange- | hörte, ist es ganz unerwarteter Weise geschehen, daß der Leichen- | Kondukt desselben in die sogenannte protestantische Kapelle der | Königl. Preußischen Gesandtschaft mit öffentlichen Feierlichkeiten | 39g, und daß dadei eine Begräbniß-Ceremonie verrichtet wurde, | zu welcher auch die Mitglieder des diplomatischen Corps von | dem Preußischen Herrn Geschäftsträger förmlich eingeladen wur- | den. Dieser Vorgang könnte Veranlassung zu der irrigen Meinung | geben, als wenn in Rom eine Kapelle zur dffentlichen Aus- | übung des protestantischen Kultus existirte und sogar von der Re-

gierung Sr. Heiligkeit anerkannt oder wenigstens tolerirt wäre. Wir sind deshalb beaustragt, dffentlih zu erklären, daß das oben erwähnte Ereigniß gänzlich) ohne Vorwissen und wider alle Erwartung der Päpstlichen Regierung vor sih gegangen ist, und daß der heilige Stuhl nicht unterlassen hat, den Re- präsentanten von Rußland und Preußen die geeigneten Remon- strationen zu machen, wodurch ihnen insbesondere bemerklich gemacht ward, daß die vorerwähnte sogenannte protestantische Kapelle in keiner Weise von der Päpstlichen Regierung tole- rírt, und nur zum alleinigen Privatgebrauche der zur Preußi- schen Gesandtschaft gehörenden Personen geduldet L

Rom, 25. Jan. (A. Z.) Der Indische Prinz David Sombre läßt nun hier für seine verstorbene Großmutter, die Prinzessin Begum von Sirdhanah, ein solennes Todten-Amt halten, wozu man die großartigsten und kostspieligsten Vorberei- tungen in der Kirche San Carlo Boromeo trifft. Diese reiche Prinzessin hatte in ihrem Testament dem Papst eine Summe von 69,009 Scçudi vermacht, mit der Klausel, daß er persönlich fär das Heil ihrer Seele eine Messe lesen möchte.

Spanien

Madrid, 25. Jan. Die von dem Baron von Meer ein- gereichte Entlassung is angenommen und an seine Stelle der bisherige Kriegs- Minister, General Alaix, zum General - Capi-

tain von Catalonien ernannt worden. Das Departement, des Krieges wird dem Gouverneur von Madrid, Don Francisco Naroaez, übertragen werden. Ein hiesiges Blatt giebt als Grund für die Nesignirung des Barons von Meer an » daß demselben kürzlih große Besibungen in Flandern durch Erbschaft zugefallen seyen.

Der General-Kornmandant der Provinz Alicante hat den sämmtlichen ihm untergebenen Behörden den Befehl ertheilt, von denjenigen Personen, die der Sache der Königin biéßer noch keinen Dienst geleistet haben, cine Million Realen zu er- heben. Diese Maßregel hat jedoch selbst hier allgemeinen Un- wiílen erregt und der „Correo nacional“/ sagt, daß die Reprä- sentativ-Verfassung nur ein leeres Wort sei, wenn ein solcher Skandal nicht bestraft werde.

Der Belagerungszustand der Jnsel Mayorka ist aufge- hoben worden.

Der General Kordova befindet fich noch immer in Osuña, wo er von den angesehensten Bewohnern mit großer Auszeich- nung behandelt wird.

Dem Vernehmen nah hat die Regierung mit dem Ban- quier Safont einen Kontrakt abgeschlossen, nach welchem er cine Anzahl Maulesel und Pferde liefern und 3 bis 4 Misllio- nen Realen in baarem Gelde vorschießen soll, wofür ihm von der Regierung Schaßzbillets und Wechsel auf Havaña gegeben werden.

__ Einem Schreiben aus Valencia zufolge ist die Franzô- fische Brigg, deren Capitain sich geweigert hatte, dem General

| Palarea gegen die Jnsurgenten von Alhucemas Beistand zu

bis heute nur einen Agenten |

forte unterworfenen |

leisten, nah Frankreich zurückberufen worden. Jn demselben Schreiben wird die von dem „„Correo nacional‘’ gemeldete Blo- firung Melilla's durch ein Englisches Geschwader für falsch

| oprk(s hem nielmokr 170i Tr 8K Gf Bri t ¡ Jt j - : erflárt, indem vielmehr zwei Französische Briggs und zwei Spag- ten dürfen, indem sie von der rern der Pforte vertreten |

unn Ma Ô e O von 2legypten hat es | lebende Macht würde |

Na he n i 51245 Ar e CN N | i die Cinmwilli ung von det Dforte

| pfeisser, welche beauftragt waren, sich úber die legislative Frage |

| lichen Bericht eingegeben, in welchem folgende Hauptbeschlüsse | | auseinandergeseßzt sind: 1) | ganzen Kanton, 2) | zur Vollendung eines neuen Kodex, 3) Umschmelzung der Ber-

| | | l | f

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nische Goeletten daselbst stationirt sind. Ur Tel

6

65 2 9 o q - - - Konstantinopel, 16. Jan. (A. Z) Es war eíne Zeít lang ruhig, und inan hatte bereits angefangen, Mehmed Ali und Ibrahim Pascha zu vergessen, als mit einemmal wieder Bewegungen dei der Aegyptischen Armee in Syrien stattfanden, die der Pforte geboten, auf ihrer Hut zu seyn. Sechs Regi metiter Înfantetie, freilih fehr schlecht ausgestattet, sind in Folge der beunrußigenden Nachrichten aus Syrien nach Aslen ausgebrochen, und diesen sollen alle irgend noch disponiblen Truppen fosget

Ts bestätigt sich, daß Herr Macneil mit dem Schach von Persien gebrochen hat. Ein Englischer Courier, den Macneil an seine Negierung sendet und der vor einigen Tagen hier ein: getroffen, ist Ueberbringer wichtiger Depeschen. Es soll daraus erhelien, daß der Schach von Persien sich nicht verpslichtet glaubt, den Anforderungen zu entsprechen, die der Englische Repräsentant an ihn gestellt hat. Herr Macneil stand daher auf dem Punkte, Dersien zu verlassen, war aber noch nicht ent chieden, ob er nach Indien oder Europa sich wenden werde.

Hand

Magdeburg, 8. Febr. Die hier erschienene „N a ch- weisung der am 2. Januar 1839 bei der Sparkasse zu Magdeburg für Rechnung eines jeden Interessenten vorhande- nen Summe, mit Zurechnung der am 2. Januar 1839 fälligen Zinsen““, enthält die Nummern der Abrechnungsbücher nebst der Angabe der auf dieselben eingetragenen Summen. Am Schlusse jener Nachweisung finden sich noch folgende Angaben :

Die Summe der eingelegten Konten be: Kthlr. Sgr. Pf. trug am Schlusse des Jahres 1838 .… . 338490 2

Am 2. Januar 1838 waren von den Jn- teressenten belegt

: 380008 7 9 Im Jahre 1838 sind neu belegt

905033 3 11 428539 11 8 10217.106 À i Summa 439,316 27 10 Im Jahre 1838 sind zurückgenommen. . . §0,826 25 10 bleibt obige Summe 358,490 2 L L Rthlv. Sgr. Pf. Zinsbar belegt sind . . . 367,334 21 3 Zinsenreste 3A 126 Bestand 14,819 29 6

cam 32 539 3 3

400 1 9

dazu die Zinsen fürs Jahr 1838

folglich ist ein Ueberschuß von 4 Zu Ende des Jahres 1837 betrug derselbe 21,230 27 b

hat sich mithin vermehrt um 2018 S 9 Abrechnungsbücher sind ausgegeben bis zum Schlusse des

Jahres 1837. . 20,144, zurückgegeben 12,884, bleiben 7260 im Jahre 1838 1,435, » 065,» 370

Summa 21,579, zurückgegeben 13,949, bleiben 7630 Hiervon gehören: Beamten 593, Militair-Personen 286, Hand- werkern 2045, Gesellen und Dienstboten 1996, Wittwen und unverehelichten Personen 1437, Kindern 1003, Unbekannten 270, zusammen 7630. Bis zum Schlusse des Jahres 1838 hat si die Zahl vermehrt um 370. An Einlagen sind geblieben: bis 5 Rthlr. 693; von 5 bis 10 Rthlr. 343; von 10 bis 20, 696; von 20 bis 30, 716; von 30 bis 40, 55s; von 40 bis 50, 494; von 50 bis 60, 1612; von 60 bis 709, 699; von 70 bis 80, 586; von 80 bis 90, 562; von 90 bis 100, 532; von 100 Rthlr. und darüber 141; zusam- men 7630. Auf jedes dieser Búcher fallen durch- U A N . 46 Rehlr. 29 Sgr. 6 Pf. im Jahre 1837 : 453 2 W S folglich jeßt mehr ; 1 Rthlr. 1 Sgr. 5 Pf. Wie das nicht anders zu erwarten war, hat sich die be- legte Summe, die Zahl der Konten und der Uebershuß nicht unbedeutend vermehrt, und die Zweckmäßigkeit und Wohlthätig- keit des Instituts bleibt anerkannt.

era, 24. Jan. (Westph. M.) Auf den Vorschlag des Bn e Curt Lieutenant und Eskadron: Führer der 1Isten “Esfadron I16ten Landwehr -Reglments zu Soest, hat sich im hiesigen Bezirke ein „Verein für Pferde-Dressur zum Dienste der Landwehr-Kavallerie“/ gebildet, der jeßt schon 212 Actionaire mit 322 Actien zählt, und an deren Spiße die obeïsken Civis-

und Militair-Behörden der Provinz stehen.

i sseldorf, 4. Febr. (Düsseld. Ztg.) Wegen der An- D s ine sehenden Brücke über den Rhein an hiesiger Stadr ist nunmehr zwischen der Königlichen Reglerung und dem Unternehmer Stinnes in Mühlheim a. d. R. dahin defi-