1839 / 43 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Botschasters in dieser Eigenschaft fungirte. Man erzóhst sich, daß der Ehrgeiz des berühmten Orientalisten, dessen Ziel das Comman- deur ; Kreuz des Leopold - Ordens war, die Veranlassung dieses | Amtéwechsels geworden sey.

Wien, 4. Febr. (A. Z.) Nebst dem K.-K. General-Ma- or Grafen T i auch der Hauptmann Baron Reischach be- i E l ne S ias bei Sr. Kaiserlichen |

stimmt, den Ehrendienst Î i Hoheit dem Russischen Thronfolger zu versehen. Einige Ólätter des Auslandes theilten unlängst mit, daß die Stocé sirafe im Oesterreichischès Mislitair abgeschafft sey. Dies is

Fall, doch ist schon seit ein paar Jahren die mildernde Bestimmung in Wirksamkeit, dap über eine Bemes- sung von mehr als zehn Stockstreichen nur ein Kriegsgericht entscheiden fdnne. Auch die Ausarbeitung eines Kriminal. Ge- sebhuches für das Oesterreichische Militair ist angeordnet. Diese | Maßregel, welche die Aufhebung des Theresianischen Codex her- ; beiführt, hilft einem wesentlichen und ganz zeitgemäßen Be- dürfnisse ab. Wer dem Geschäftsgang unserer Administration } beobachtend folgt, wird bemerken, daß namentlich im Geseßzge- | bungs-Fache viele Thätigkeit herrscht.

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Mailand, 28. Jan. (Gazz. di Mil.) Se. K. K. | Apoftolische Majestät haben, in Aller ¿hstihrer hohen Sorg- falt, den Ritter: Orden des heiligen Johann von Jerusalem, welcher sch um viele Gegenden von Europa während seiner ; langen Dauer so verdient gemacht hat und von den Beweguns | aen der Zeit getroffen worden ist, unter uns wieder ins Leben | zu rufen, mittelst Allerhöchster, an Se. K. K. Hoheit den | Erzherzog Vice-Kdnig erlassenen Entschließung vom 15. Januar | geruhet, ein Lombardisch - Venetianisches Priorat zu errichten. | Se. Majestät bestimmen als ein Eigenthum des erwähnten | Ordens die Kirche der Maltheser:- Ritter und das alt Lokale des | Priorats in Venedig nebst der jährlichen Dotation von 2000 Fl. ! aus dem Staatósschaße als Príorats- Kommende.

Die dem Oesterreichischen Scepter unterthänigen adeligen | Familien aus den Italiänischen Provinzen werden demnach ; ermächtigr, über die Gründung der betreffenden Kommenden | mit den Ordens-Vorstehern in Unterhandlung zu treten, indem | cs der Wille Sr. Majestät ist, wofern das Vorbeskandene mit | den bestehenden Geseten in feinem Widerspruche steht, die be: nannten Einrichtungen zu genehmigen, damit das von der Allers | dchsten Gnade errichtete. Priorat sih erweitere und eine ent:

sprechende Ausdehnung erlauge.

Nom, 31. Jan. (A. Z) Fn Folge entskandener Miße | helligkeiten zwischen dem Päpstlichen Nuntius in Neapel, Mon fignore Asquini, Erzbischof von Tarsus, und dem dortigen Mi- nisterium scheint es ziemlich gewiß, daß der Nuntius nächstens zurüberufen und im Staats-Sekretariat eine anderweitige An- tellung finden werde. Als seinen wahrscheinlichen Nachfolger | bezeichnet man den für die Schweiz bestimmten Nuntius, Mons- | signore Ghizzi, gegenwärtig Delegat in Ancona. Der Delegat | von Civitavecchia, E Grech Delicata , soll bereits für ‘Ancona ernannt seyn. Nach Neapel ist inzwischen ein Abbate mit gemessenen Jnstructionen abgegangen, nach denen der Nun- rius bis auf Weiteres zu handeln hat. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern wird heute Abend hier erwartet.

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Von der Serbischen Gränze, 14. Jan. (Ofener Z.) | Die Belgrader Zeitung meldet, daß Se. Hoheit der Türkische | Kaiser die Constitution von Serbien nicht nur genehmigt, son- | dern auch bestätigt habe. Dies seit vielen Jahren erschnte Er: | cigniß verdankt Serbien seinem Landes fürsten Milosch Obreno- | vih. Man ist der On daß die Abfassung der Gesehe | bis zum nächsten Frühjahr beendigt werde, wo sie dann mit | der Constitution feierlich verdfentliht werden sollen. -—- Anstatt |

| |

zur Zeit nicht der

der alten von dem Türkischen Kaiser früher erhaltenen Fahne, | mit welcher die Serbier unzufrieden waren (sle hatte außer dem gebräuchlichen Serbischen Wappen einen Türkischen Kopfbund [Csalma] und cinen Halbmond), empfangen sie auf ihre Bitte | cine neue. Die nach Konstantinopel gesandten Deputirten | Serbiens sind noch nicht zurückgekehrt. |

Mil S U D.

Königóberg, ö. Febr. Feueröbrünste. Jm dies- scitigen Regierungs - Bezirk haben sich im Jahre 1837 „167“ | Brände ereignet (wovon 9 angestiftet), wodurch § Krüge, 207 Wohngebäude, 1 Fabrik, 65 Stallungen, 135 Scheunen, 50 Schoppen, 9 Dpeicher, § Mößlen, 5 Braußäuser, 2 Branut- weinbrennereien und 2 Schmieden ein Raub der Flammen ge- worden sind. Der Gesammtitschaden, welcher dadurch verursacht | worden, ist auf 126,000 Sr abgeschäßt. Jm jängstverwichenen | Jahre hat die Zahl der Brände die des Jahres 1837 überstie- gen, indem im Ganzen 282, also 65 mehr als im Jahre 1837 stattgefunden haben. Der hierdurch veranlaßte Gesammtschaden ist auf 131,646 Rihlr abgeschäßt.

Stettin, 19. Febr. Unterstüßzungs-Verein |

der Wittwen und Waisen gebliebener Pommern. --- Am 24sten v. M. waren 25 Jahre vergangen, seit an einem den Bewohnern unserer Stadt unvergeßlichen Tage, nach der Befreiung vom feindlichen Drucke, das Standbild ihres ver- ewigten Monarchen von dem Behufs des Schußes gegen krie- gerische Beschädigung veranstalteten Bedeckung frei gemacht und dessen lange entbehrter Anblic® unsern erfreuten Mitbürgern wieder zu Theil wurde, Cine dieser Feier besonders gewidmete und großentheils dazu gedichtete und fomponirte musikalische Unterhaltung vereinigte Stettins Einwohner an eben diesem Tage zu einem Konzert, dessen reichlicher Ertrag von 703 Rthlr. der Grundstein von Sammlungen werden sollte, dle zur Unter» fiüßung dec Wittwen und Waisen der im Kriege gefallenen Pommern zu dienen bestimmt waren. Das mit dieser schwachen Kraft angefangene Unternehmen fand fn vielen Theilen der Provinz Pommern mehr Theilnahme, als selbst nach den da- maligen mächtig angeregten wohithätigen Gesinnungen erwartet werden konnte. Es schien ein hdherer Segen den guten Wil- len, mit welchem es angefangen war, zu begünstigen. Nachdem nunmehr ein Viertel-Jahrhundert verstossen ist, ergiebt der Ab- {luß des zu dem obcngedachten Zwerke gebildeten Vereins, daß das Institut in diesen 25 Jahren an Beiträgen und Zinsen eine Einnahme von 87,344 Rthir, 4 Sgr. 4 Pf. gehabt, und davon 80,318 Bie: 20 Sgr. 5 Pf. zu Frtiaufenden Pensionen und a ferordenes Nen Meieesta ungen in dringenden Fällen ver- wendet hat. Die höchste Zahl der mit Pensionen gleichzeitig unterstützten Wittwen, unter welchen sich auch einige durch den

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Tod ihrer Söhne hâlflos gewordene Aeltern und völlig ver- |

waiste Kinder befinden, belief sich auf 520; allmälig bis zum Ablaufe des Jahres 18 hat sie sich auf 136 ermäßigt, deren Pensionen fortdauern. Nach der obigen Ausgabe hat das Institut jeßt noch einen Bestand von 7025 Rthlr. 13 Sgr. 11 Pf.

Breslau, 4. Febr. Die hiesige Zeitung enthôlt dle An- fündigung der Kunst-Ausftellung, die im Jahre 1839 hier stattfinden wird. Sie wird spätestens im leßten Drittheil des Maií beginnen und die Kunfstsachen sollen in zwei Abtheilungen, wie im Jahre 1837, bis Ende Juni “daeele bleiben. Be- siber neuer Gemälde und sonstiger Gegenstände der Kunst und | der höhern Industrie, und besonders alle Schlesischen Künstler | und Verfertiger höherer industrieller Gegenstände werden auf- | gefordert, der Ausstellung ihre Theilnahme zu gewähren und | sie mit ihren Arbeiten zu schmücken.

| —— Elberfeld, 6. Febr. Verhaftung einer Diebs- | bande. Kürzlih wurde in dem nahe belegenen Orte Wülf- | rath durch die Entschlosscnheit des dortigen Bürgermeisters und | einiger anderen Einwohner, eine Diebsbande überfallen und | zur gefänglichen Haft gebracht, die hon durch Steckbriefe ver: folgt worden war und es in ihren Unternehmungen hauptsäch lich auf Kirchen : Diebstähle abgesehen hatte. Es is dies Er- cigniß um so erfreulicher, als die Verbrecher wit geladenen ‘Pi- olen bewaffnet waren und also leicht einen sehr gefährlichen Widerstand hätten leisten können.

Armatur : Fabrication. Jn der rühmlichst be- fannten Fabrik des Herrn Wilhelm Jaeger hterselbst werden jet für Rechnung der Holländischen Regterung eine bedeutende Anzahl eiserner Kürasse verfertigt, die hier unter Aufsicht eines dazu besonders beauftragten Holländischen Artillerie- Offiziers in ihrer Schußfestigkeit geprüft und demnächst übernommen wer- den. In dieser Fabrik sind schon früher nicht allein für ver- schiedene Europäische Armeen, sondern auch für Amerika der- gleichen Armatur-Stücke verfertigt worden.

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Erster Bericht des Ritters von Gerstner aus Nord- Amerika úber die dortigen dffentlichen Unterneh:

mungen.*) |

Boston, deu 15. Jauuar 1839.

Die rasche Zunahme des Woblstandes der Vereinigten Staaten

voi Nord-Ameilta hat seit olélen Jahren dié öffén liche Ausuercta 7 Streten, dic sämmilich uuter sich tun Verdindung stehen, deren jede

feit immer mehr in Anspruch genommen, und so hegte auch ich {on seit lange den Wunsch, dieses merkwürdige Land zu besuchen. Die lauge Dauer der Segei-Schiffahrt hielt inzwischen mich, wie viele an- dere zurück; iwas man aber noch vor kurzer Zeit als ganz unmöglich erfiärie, nämlich eine Dampfschifffahrt von England nah Amerika, wurde im Fahre 1838 durch dic jederzeit glüclichen und {chnellen Reisen von # Englischen Dawmpsschiffen außer Ziveifel gesest. Jch verließ am 27. Oktober v, X. die alte Welt voa Bristol aus mit dem Dampfschiffe „. great western“ und fam am 15. November in der neucn Welt, und zwar in New-York an. Mach einem tägigen Uu- fenthalte daseibst begab ih mi mit einem Dampfschiffe nach Ulbany am Hudson-Flusse, und vou da dis Vuffalo am Sce Erie, um so- wohl den zwischen beiden Städten geführten Kagual, als die Eisenbah- nen zu besuczeaz ging sodann iu die djtlihen Staaten, und besuchte

von Bosion aus abermals die Eisenbahnen und viele andere Austal- ten dieses merkæordigeu Landes. Mein Zweck wurde durch die gute Uufnahme, welche ih Überall fand, wesentlich befördert; allein au ohue Empfcehlungs-Schreiben fann hier jedermaun durch die überall bestehende Publizität Aufllärungen bekommen, welche man in Europa vergebens sucht. Ueber jede öffentliche Unternehmung wird námlich in der ucuen Welt jährlich ein umständlicher Vericht au die Thzcil- ueber crsiattet, und gewöhnlich in vielen Exemplareu gedruckt und vertheilt, Die Eisenbahn-Eesclschaften müssen den betresseuden Staa- ten, vou welchen fie das Privilegium (die Charter) erhielten, jährliche Berichte machen, und diese legtern werden im Staate Massachusetts von Selte des Staates aus zur Belehrung des Publikums in vielen Exemplaren gedruckt vud veribeilt. Ueber die Genauigfeit dieser Be- richte kann fein Liveifel stattfinden; denn selbe müsseu, wenn sie an den Staat erstattet werden, von dén Direftoren der Gescüschaft durchz cinen Eid als richtig befräftigt werden; überdies nimmt man hier gar feiuen Anfand, Bücher einer öffentlihen Unternehmung Feder: maun zur Einsicht vorzulegen. :

Drei Gegensiände sind es vorzüglich, welhen die Vercinigten Staaten ihren Woblstand verdanken: Die Schulen, wodurch all: gemeine, nüzlicze Bildung verbreitet, und jedermann fähig gemacht wird, scine Unteru:bmungeo zu beurtheilen und zu berechnen; die Banken, 800 an der Zahi, welche jedermann mit Leichtigkeit Geld- mittel, scinem Vermögen angemessen, darbieten, und ihn in die Lagr segen an Speculationen jeder Act Theil zu uehmen ; endlich Eisens

abnea, Kanäle und Dampfschifffahrt, welche den Verkchr

in dem e Lande auf cinc Urt befördern, wovon man, obne dies geschen zu haben, nur cinen schr unvolikommeneu Begriff haben fan. Jch beginne meine Berichte in umgefkehrter Orduung, indem ic zuecst von den Kanälen und Eisenbabnen spreche; in den späteren Verichieu foll der Einfluß des Schzulwescus und dex Banken umsändlich behandelt iverden.

Mit Ausnahme weniger unbedeutender Kanal- und Eisenbahn- sireckeu sind sämmtliche Communuicationen dieser Urt in Nord-Amerika erst in den lezten 20 Jahren entstanden. Einen Haupt- Jmpuls zux Anlage dieser ioternal linprovements gaden die Risuliate des Eric» | Kanals, Der Zwet diescs Kanals besteht darin, die wesilichen über- | aus fruchtbaren Staaten Michigan, Judiana, Jlinois und Ohio, so | wle den westlichen Theil von New-York mit dem Para Ne, und

bierdur mit New-York, dem ersicn Handelsplaße der Vereinigten Staaten, zu verbinden. Der Kanal geht von Albany am Hudson bis Biiffalo am Erie: See, und mißt 383 Englische Mrcilen, mit seinen Neben - Kans!en aber 640 Meilenz auf dieser Läuge kommen 394

j

Kanäle haben kleinere Dimensionen. Der Bau wurde am 4. Juli 1817 beaonnen, und {m Oftober 1825 die Hauptlinie von 363 Eng- lischen Meilen eröffnet. Die Vaukosten beliefen sich für den Haupt- Kanal und die später erbauten Seiten-Kanäle auf 12 Millionen Dols- lars und wurden vom Staate Meiv: York durch Darlehen aufgebracht ; weil man aber anfangs befürchtete, die Zölle würden zur Deckung der Kapital - Ziusen nicht binreichen, s0 warde vom Staate aus eine Taxe von sämmilichen Auciiouen, von Salz und von den Damofs- schiffen erhobeu, und dem Kaual- Fonds zugewiesen. Bon der Epoche an, wo der Kanal theilwe:se benuyt wurde, betrugen die jährlichen Einnahmen für Zölle folgendes:

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——

*) H. von Gerstuer, befaunt durch die Herausgabe mebrerer Schriften und dem Uns zwcier Eisenbahnen in Besterrelch und Rußs- land hat im Herbsie des vorigen Jahres eine Reise in die Vereinig: len Staaten von Mord-Amerifa zu dem Behufe unternommen, um die dortigen dentlichen Unternehmungen, vorzüglich aber die Eisen- babnen genau fennen zun lernen, uud um dann bei seiner Rückkehr cin größeres Werk über diese interessanten Gegenstände bekannt zu machen. Die Redaction der Staats-Zeitung glaubt, daß es den Le- sern derselben nicht unangeuehm scyn dürfte, einige fürzere Berichte, welche H. v. Gerhuer guf sciner Reise verfaßte, schou jegt lennen zu leinen: der obige Bericht is der erste ihr zugekommene, und es werden ihm von Zeit zu Zeit die andern Berichts folgen.

| feinem Ansiande.

| webrt, daß die Regierung sich genö!bigt sab,

| 9 Sciten- Kanäle von 186 Meilen Länge

m Jahre Brutto :- Einnahme 1821 2200 Dollars 1822 55,487 x 1823 119 988 » 182A 289,320 1825 521,344 w 1826 839,925 e 1827 829 032 » 1828 786,237 G 1829 763 28 » 1830 990 843 "

bis 30. Sept. 1831 700,788 2 1832 1,039,C06 1833 1,317,258 » 1834 1,305,573 » 1835 1,395 306 v 1836 1,504 384 » 1837 1,233,649 w 1838 1,481,602 »

Zusammen 15,204,470 DoUars i Dagegen betrugen die jähriicen Auélagen für Zoll - Einnahmen und N:paraturen bciläusig den dritten Theil. :

Diese Zahlen zeigen, daß der reinc Gewinn dieses Kanals binnen wenig Fahren den ganzen Van-Fonds bezahleu, daß also der Staat, indem tx seinen Kredit flir die Anlage eines so großen Werkes herab, außer der Beförderung des Wodistandes des Landes, sich noch eine Duelle bedeutender jähriicher Einnahmen {huf.

Der Kanal wird jeyt von 3000 Vöten befahren, . bei welchen 15000 Menschen beschäftigt sind. Die rasche E utwickelung der wes lichen Staaten bat ader den Verkehr auf dem Kanale stó schr vers

eine Erweiteruug des Haupt - Kanals von 40 Fuß auf 70 Fuß Breite, und von 4 Fuß auf

| 7 Fuß Tiefe anzuordnen; da zugleich die Schleufcn doppelt angelegt und sämmiliche Viadufte überbaut werden müßen, so belaufen si die

Kosten des Umbaues des Haupt - Kauals auf 15 bis 20 Millionen D-eilars, und man bot biunca 5 oder 6 Jahren uit diesein großen Werke fertig zu werden. : f Anßer der Erweiterung des Kanals werden gegenwärtig nod chenfalis auf Staatokosien

mit cinem Aufwande von 6,200,000 Dollars angelegt; binuen wenis

| gen Xahreu wird daber die ganze Länge des Hauptkanals und der

8 Néebenkfantéie 826 Euglische Meilen betragen. L

Kein Laud der Welt hat cincu Kanal vou soicher Läuge aufzus iveisen, der, in wenigeu Jahren ausgeführt, so ungeheuere Resultate in eiaem Betriebe gab ' 5 “Auf Un El werden außer Gütcru und Wagren noch Reít- fende in eigenen Böten befördert. Da dies für den immer großer werdendea Verfchr nicht htiureichte, |o bildeten sich binneu wenigen

| Fahren Actien: Gesellschaften, um eime Eisenbahn in dem Thalszs

wege des Kanals anzul gen. Diese Bahn becsteht aus folgeuden

aber einer eigenen Gesellschaft geböit. / 1. Vou Albauy nah Schenectady, scit sechs-Jabren im Betricbe . .

' 16 Eugl. M. Schenectady ua)

Utica, scit zwei Jahreu

2. Vorn 5 C - 3. Vou Utiea na Syracuse, der Unierbau ganz L beendigt, fchlen bloß die Schieucli, » +- -- 328/,» ® 4. Von Syracise nah Auburn, seit cinem halbcn ; ahre im Betriebe ...++. E 2533/4 » 5 ». Von Uuburn nah Rochcster, im Baue begriffen 78 » Í 6. Von Rochester naci Batavia, scit cinem Jahre im BVeiriebe S E R S - 7, Von Batavia nach Buffalo, wird der Bau im Fahre 1839 angefangen «oooooo (E ® Zusammen . . 3181/4 Meilen.

Die Actionaire diescr Elsenbahnen sind größtentheils die Grunds eigenihümer und Gewerbslicute der betreffeadeu A, oder Kaufleute, welche daselbsi Handel treiben. Der Ge- winu, welcher für beide &Klassca aus der Unlage dex Bahn entsteht, wird fär weit wichtiger, als die Divicende der Actieu gehaiten, cs

| sind daher auch nur die Uctica zweier Geselschafieu auf dea Börsen

au6geboten worden, während alle audere Uctionaire thre Aciteu bes bieiten. Merkwürdig ist cs bei diesen uud allen anderen Nord-Ames rikauischen Bahnen, daß die Städte, welche au denfelbeu liege, vou ibieu durch schnitien werden, und Zweige der Bahnen häufig durch lebhafte Stragcu dieser Städie gchen; inne: halb der volfreis heu Straßeu is aber immer nur der Gebrauch von Pferdekraft gestattet. Da der Schuce im Winter die ganze Gegend dedcckt, und die Bahnen häufig durh Abgrabungen gehen, so war man bedacht, zweckmäßige Äpparate zur Räumung des Schuecs zu verfers tigen, und es unterliegt die Benugzung der Bahnen im Winter gar Mau befährt die Etisenbahuen am Tage

| und während der Nacht, legteres vorzüglich, um die Briefpo

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! elgeathlmern bestehen,

| bloß uach den örtlichen Verhâälinissen

(wail) ohne Aufenhali wester zu bringen. Ein eigener Bahnwagen is daun der Post cingeräumt, der bildet das travelling Post oftice z dies ist ein geheiztes Zimmer mit etaem Bricfsammelkasten, ¡worin bder Postbeanite sißt, und während der Fahrt die auf der Reise erhal=« icuen Briese {n zwanzig uind mehr Fächer vertheilt, aus welchen selbe vor der Anfunft in dem betreffenden Orte in cin ledernes Brieffell« cisen verschlossen, dieses Felleiseu dann adgigebeu, und ein ucues übernommen wird, wozu ufgends mehr als 2 Minuten Zeit bewilligt d. E :

is Die Kosten dieser Bahnen siud sehr verschieden, j: nachdem das Terraiu mchr oder weniger Hindernisse darboi. Ueberdics habeu aber die meisten Üctien : Gesellschaften, vorzüglich jene, welche aus Land- cine bestimme Summe für die Anlage der Bau, dem Verkehre entsprechend, geradezu festgeseyt, und es ist nun die Sache des FXugeuicurs, mit dieser Summe wo möglich auszulan- geu. Der Amerikaner zicht eiae miicelmäßige Bahn, auf welcher nur 11/, bis 2 Deutsche Meilen weit in der Stunde gefahren wird, ciner Straße vor, worauf man nux den halben Weg in der Stunde urüds iegiz in Am:rifka werdeu alie foiche Anlagen, felbst im ficinen ctail,

und dem Bedürfuisse ausge-

führt, in feinem Falle aber nah einen allgemeinen Muster, wie in

| Schleusen, 72 Aquadukte uud 1065 Brücken vorz; der Haupt - Kanal | hat 40 Fuß Breite, 4 Fuß Tiefe und einfache Schleusen; die Sciten- | | Herne begreifi man,

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der alien Welt zugeschaitienz die Aussährung einer Babn dauert hier immer hr: wenige Jahre. Jede Bahu bictet daher besenz dere Eigenthümlichkciicu dar, und wer dieselben richti; zu beurtheilen ver; ebt, fan hier mebr als in jedem anderen Lande der Weit lernen. daß bei den obengenanuten 7 Bahnen die urcchschnitts -Baufosten etner Meile von 5000 bis 72,000 Dollars betrugen, während die Schienen doch überall von beinahe gleichem Gewichte siud, um die Bahnen init Lokomotiven befahren zu fönnen. Nebst den vorgenannten Bahuen sind im Staate Rew-York noch

folzeude im Betriebe begriffeu: M Von Schenectady nh Saratoga -.- «+22 Engl. Meilen

Von Trcy nach BValslon+ «ooooo 6s G

Von Buffalo nah Niagara. «¿+022 6

Von Riagara nach Lockport «eon LA G76

Von ÁAthaca nach Oswego. «eo ao o sn 0.4 v

Von Hudson na Wesisiockbridge ........ 88 v

Von Brooklyn nach Hick6ville. S7 0 » L Po Can Led S v

Ferner einige fleinere Fw Bau begriffen sind: Eine Bahn von New: York dicekt an den See Erie 483 Meilen Von New-York in beiläufig paraileler Richtung uit dem Hudson bis Albany, um selbe vorzüglich im Winter, wenn die Dampfschifffahrt aufhört, be- C L! 9 Von Catókfill nah Canajohanie «ooo 08 9 Bon Albany nach Wefistöckbrigde .….….. « + « »- 40 » Die Sumwe hiervon giebt 403 Engl. Meilen gegenwärtig im Betriebe stehende, und 908 Engl. Meilen im Bau begriffene Eisens

bahnen, welche leytere in 3 oder 4 Jahren beendigt seyn werden,

Um diefe Unternehmungen zu untersläzen hat der Staat Rew- York folgende Darlehen déteiliiet: e 1. Der Beseart, welche die 38% Meilen lange Bahn von New: York an den Erte-Sce baut, wurde sogleih in der Charter cin Darleben

E L 3,000,000 Dollars 2. Der Fthaca und Oswego Eisenbahn... …. 300000 - 3. Der Eiscr.bahn von Auburu nah Syracuse 200,000 4. Der Eisenbahn von CTatsfill nah Eanajcharie 300,000 - 5. Dem Delawares: und Hudson: Kanale... .. 800000 »

A D U A L ae 1 R

Zusammen 4,600,000 Dollars

Von diesem Darlchn if ein großer Theil schon bezahlt, und der an- dere erfolgt nah Maßgabe des Vorschreitens der Bau- Arbeiten.

Sämmtliche Kofien der bereits eröffneten und im Bau fteheuden Kanäle und Eisenbahnen im Staate von New:- York belaufen sich auf 62,000,000 Dollars, oder §9 Millionen Preuß. Thalcr, während die Bevölkerung dieses Staates bei den lezten Ceusus im Jahre 1830 nur 1,918,608 betrug, und gegenwärtig 2/2 Millionen beiragen dürfte. Es fâlit daher auf jeden Kopf eine Auslage von 36 Rihlr 18 Sgr. Preuß. Courant.

Die solidesten Eisenbahnen, welche mit den Europäischen Con- fiructionen am meisten übereinstimmen, fiad in dem Staate Massa- chusetts angelegt, nämlich:

Von Boston nach Worcester. .

44 Eng!. Meilen

Von Boston nach Providence . . . N l Von Providence nach Stoniagton ....….…. 47 a h Doi Boos Va E oos O0 s » B Se Aa Mai e a oa eo 6 4 o s Von der Lowell-Babn nah Haverhill. . s Bol Dee 1G Uer 10 s . Von der Providence:Bahn nah Taunton . .. 11

Ju Bau degriffeu find: Von Sale a: Mebr ae S a G Von Worcester nah Wesisiocfbridge .. ..….…. U s L Vol Eten a R O0 »

i Zusammen A11 Engl. Mtileu wovon bereits 213 Meilen im Betriebe stehen, Der Staat Massachusetts hat diesen Bahuen folgende bewilligt : 1. Für die Bahn von Worcester nah Wesistock- bridge nahm dex Staat ein Driitel der Actieu,

Darlehen

und bewilligte ein Darlehen von ....... 2,100.0900 Dollars S; Die die Bahu von Worcester nah Norwich 400 000 6 3. Für die Bahn von Boston nah Newbury-

port a C E Ci a N 590,060 , à. Für die Audover und Haverhill-Bahn .….. 30,900 »

Zusammen _3/140,000 Douacs , 1 L E V / by b 6 : Die Populatiou dieses Staates betrug bei der lezten Zählung im Jahre 1830 nuc 610,408 Seelen, und deimaleu gegen 700,000 See: len; vergleigot mon hiermit den Betrag der Anlciben, so falien auf deu Kopf 4/2, Dollars, weiche fär die Anlage der Eisenbahnen daxr- geliehen wourden. Sämnmiliche WAileden dieses Staates wurden in England realisirt, und zwar das leßte 5pxroc. Unlehen 10 pCi. über den Nominaltoerth.

Jch kaun nicht umdin, hier noch einen merfiwürdicen Vergleich anzustellen. Die Eiseubahn von Boskon über Albany nah Buffalo am Erie:See wird in 2 oder 3 Jadren gauz beendigt und mißt nach dem Obigen 519!/, Engl. Meilen oder 775 Werst. Bostou, Albany und Vuffalo liegeu in beinahe gerader Linie, wie St. Petersdurg, Mosfau und Colomua. Dic Verbindung dex légtern 3 Städte durch cine bis an die Oka gehende Eiseubahu würde ebeufalls 774!/, Werft messen, wenn sie gleiche Länge mit der Chaussee erhiceite. Der Zweck der Amerikanischen Bahn if, die wesilicheu fruchtbaren Staatea wit dem Seehafen in Bosilon zu verbinden; der Zweck der Russischen Bahn ist die Verbindung dexr ebeu so fruchidareu Wolga - Gegenden und des Centrums des großen Reiches mit der Residenzstadt nud dem Seehafen von St. Petersburg. Ju Amerika fing mau diesc üuge beure Bahn im Jahre 1832 mit der 16 Metieu langeu Strecke von Albany nach Scheucctady an; in Rußlaud wurde 1836 der Aufaig mit einer ebea so langeu Sirefe von St. Petersbutg üach Zarskoje- Selo gemazt. Die Bahn ia Amerika wurde von Privaten mi Una- tersiüßung der Regierung unteruommen; was solite der LUusführuug eiuer gleichen Anlage in Rußland entgegenstehen, wo bereits die größ- ten Deafmäler der Zeit darch Peter den Großen und seine Nachfol: ger ausgeführt wurden f

Die freie Schifffahrt auf dem Po.

In der anerfeunungéwerthen Absicht, den wähceuò des Napoleo- nischen Uecbergewichts auf alle Weise zehemmten Europäischen Handel u fördern und zu ermuthigen, stellte der Wiener Kougreß deu Grund- fas auf, daß die Schifffahrt auf den Flüssen, welche die verschiedenen befreundeten Staaten durchsteömeu oder vou eiuandec schcidcn, in Zu- kunft völlig frei seyn solite und segte zu gleicher Zeit aligemeine Re- gel fest, die den Berirägen, womit die detrefffendeu Staaren lu ge- meinsamer Ucbereinsiimmung sechs Monate nacy Beendigung des Kou- gresses sich zu beschäftigen, lbereiufamen, zur Grundlage dienen sou- ien. Dem KCVl Artikel der Kongreß: Akte zufolge, war der Po aus- drücklih mit einbegriffen. Spätestens nah Berlauf von 3 Mo- naten sollten von Seiten der angräuzeuden Staateu Bevol- mächtigte eruauut wecden, mit der Regulirung aller, die Ausfüh:ung des Projekts betreffeuden Punkte sich zu bescäftigen.

Seit cinigen Jahren sckou ist die Schifffahrt auf der Elbe, tole die auf dem Nhcine, nach den vom Kongreß aufgestellten Prinzipien eingerichtet, und zum unendliczen Vortheil des Deutschen Handels haben die dabei interessizten Staaten die erforderlichen Conventioneu unter einander abgeschlossen. Ungläcklicherweise ist man uach drei- undziranzig Jahren in Jtalien nicht im Stande gewesen, zur Errci- hung cines gleichen Zweckes fich zu einigen. Der Po genießt nocchz immer nicht ciner freien Schifffahrt einex Wohlthat, in dexen Be- sig die angränzenden Läuder sich schon zu einer uns sehr fern liegeu- den Zeit befanden. Denn bereits im Jahre 1271 kam ein Vertrag zu Stande zwischen den Abgeordacten der Städte Ferrara, Venedig, Ravenna, Mantua, Bologia, Modena und Mailand, dur welchen diese Munizipien fich verpflichteten, den Po für jeden obne Un- terschied und auch immer offen und frei zu halten.°*) Man kann nicht umhin, sich die Frage zu stellen wie es kam, daß, was vor fünf Jahrhunderten möglichz war, in unseren Tagen es uicht is um somchr wenn man bedenkt, welches große Uebergewicht die mate- riellen Jaieressen bei uns gewonnen haben. Oesterreich beeilte sich, die angränzenden Staaten einzuladen, fich wit einem definitiven Schiff-

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*) Dies merkwürdige, im Venetianischeu Archiv ausbewahrte Dos fument möge hier eiue Stelle finden:

Anno 1271. Flamen Padi teneatur universis hominibus aper- tum per Ferrarienses cum iuramento.

In nomins Domini nostri Jesu Xti die Mercurii qui fuit octa- vu« dies intrante mense Junii in praesentia comitis Azonis Ruzerii Marcellini Consulis Mediolani, Aldibrandi de magistro Galfredo de Bononia, Pizi de filiis Manfredi potestatis Mutine, Joannis Venerii et Jacobi Casoli nuntii domini ducis Venetiarum, et Joannis Michae- lis de Venetiis, et Vitalis de Petro de Fosecardo, Petri de Scta Justina „qui érant consules Raveuae, et Agnelli Judicis, Villani de Viéecomite qui erant consules Mantuae, in quorum presentia et alio- run N consules Ferrariaé iuraverunt aprire aquam Padi libere En 1s hominibus, et apertam omnibus bominibus eam tenecre nec L Ote eam claudere et hoc observare bona fide et sine

Noinîna Consulum sunt ista Zogolus —- Girardus Serochus Ade. lárdus Minabores Alhbéricus de Fontana Bonus homo. Actum est hoc in Ferraria in millésimo ducentesimo septuagesimo septimo Indictione decima. |

Ego Magister Raimundus sacri palatii notarius interfui et hoc in

ztrumentum manu mea SCripsìÌ,

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fabrtê- Reglement zu beschäfiigen. Alle waren einig, mit Ausnahme Modeua's. Bringt man in Anschlag, daß die Strecke des Po, welche Jtaliäniscve Meilen iaug is (zwisczen den Herzogthümern Parma ünd Guastasla, gen zuer zwischen den Dörfern Brescello und Gualtieri), so muß mai auf der cincn Scite uv so mehr sih wun- derz, auf der andexen um fo ucbr beklagen, daß dieser einzige Um- stand die Veriagung der ganzen Frage entschied, und der Hauptstrom Ftaliens der Schifffabri und dém Handel verschlessen blieb. Mun unterlicgt es feinem Zweifel, daß die dreiundzwauzizjährige Ver- zögeräng einer defiöltiven Uebciciufunft in Veiref der Schifffahrt auf dem Po dem Handel der Jtaliänischen Staaten Unberechenbare Nachihbetle“ gebracht hat. Die Wahrheit dieser Behauptuvg wird sich am deulihsten ergeben, wenn wir hier die Natur und den Umfang des Hande!s bezeichnen, wilcher diese Schifffabrt in Anspruch nchwen

würde, wcnn sie gleich jener af Rbein uno Elbe frei wäre *). Ober, Atalien wird von den Ketten der UAipen und Apennineu und dem Adriatischen Mecre eiugeschlossen und seiner ganzen Länge nacch durch einen großen schiffbaren Fluß getheill. Es scheint, daß die Natur dem Lande diese cinzige Wasserstraße lassen wolite, um mit den übrigen Erdtheilen eine leichte Verbindung zu unterhalten. Den Absichten der Verträge zuwider, vernichten Finanz-Maßrege!n gegen- wärtig die Wohlthat der Vorschung. Die freie Schiffahrt auf dem Po würde dem Verkebr zwischen den Gränz- Staaten, und mit den 4fen Süd-Jtalicas und des Auélandes, Leben und Bewegung geben. Senn auc die CLommunicatiougmittel zu Lande in Jtalicn iu vc cs treffiichften Zusiand sind, und die Sorgfalt, womit sie von d;N Re- gierungen unterhalten werden Anerkennung verdient, so wird doch MNieurand leugnen, daß Wassersiraßen immer die wenigst fostspie- ligen und leichtesten sind, und daß der Handel ihnen jedesmal den Borzug scienti, wo er nicit auf Hindernisse eßt. Die Haupt-Artifel | der Ausfuhr © ber- Jtaliens, „nämlich der Sardinischen Staaten, des | Lombardisch-Benezianischer Königreichs, der Herzogthümer Parma und | Modena und der Pápslichen Legationeu sind Reis, Pauf, Käse, Seide :c. i Gegenstände, welche, da fic weist großen Naum cinnehaen, zum Behuf | eines vortbeilhafien Absaßes so wenig wic möglich durch Transports | Kosten vertheuert werden wüssen, und für welche demzufolge die Was: serfiraße jedesmal vorzuziehen i). Aus demselben Grunde würde ein großer Theil des Bedarfs d¿s ganzen Landes au ausländischen Waa en weit vorihetibafter miitcist des Po als durch Fuhre ciugeführt iverden fonnen. Es muß hier bemerkt werden, daß, da mehrere Pro-

dukte des südlichen Jtaliens dem nördlichen nicht cigen snd, und amgefl'edrt, Ausiauscz notwendig Nattsindet. Wäre die Schifffahrt frei, so würde dieser Austausch bald eiue ganz audere, Einem wie

dem Auderen hêchst vortheilhaste BVedeutt nag erlangeo. Betrachtet mon den Lauf des Po und deu der zahlreichen (Zewäffer, dic sich in ibn ergießen, so bemerkt mon, daß die Erzeugnisse der von ihm durch, iromten aroßen und feuchtbaren Edene dem Orte, der sie lie fert, zu Wasser weiterbefördert werden können, eben so wie die Pro- dufie der auéllndischen Jndusirie ¡um Verbrauch der Be wohner dieser nämlichen Ebene b¿stimmt sud, auf demselben Wege in das Jnnaere des Landes bis zu denen, die ibrer bedürfen, sich füh: ren lassen. Un etnen deutiicheren Begriff der durch diese zahlreicheu Verzveiguugen der Wasserstraße dem Handel gebotenen Vorthcile und Leichtigkeit zu geben, wollen twoir sie cinzelu aufzählen

Der Po if! {ivar in allea Jahreszeiten und für alie Arten vou Tronéport Fadr;engen von Cafale in Piement an, ín Zeiteu großer Dürre mit Ausnahme ciner Stcece oberhaib Cremonua. Sein Lauf ist 280 Jtaliänische Mellen lang, wovon 136 im Lombardisch - Bene- zianischen Köaigreich. Die schisfbaren Nebenflüsse sind: Dex Tessin, ivelcher dem Lagomaggiore und mettelst Kanäle die Stadt Maiiaud mít dem Po in Verbindung seut und auf \ciuem ganzen Laufe von 43 Meilen schiffbar ift; die Adda, von Lodi an, nämlich auf einer Strecke vou 21 Meilen, zu allen Jahreszeiten schiffbar; der

Oglio, fahrbar auf ciuer Strecke vou 27 ien, von Pontevico bis

von

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zux Müodung, in den Monaten Januar, Februar, Mai, Juni, Juli, ivahreud in den anderen Monaten das Anschwellen des Flusses ie déssen Trockenheit die Schifffahrt uyutcrbrechen: der Mincio,

10 Meilen weit, von Mantua bis zu sciner Mündung; der Kaual

Busse, vermittelst dessen, des. Tartaro und der Foffctta, eine Ver bindang zwisczen Legiano und Oßiglia am Po beslcht, die aber auf ciner Strecke von 16 Meilen nur fär fleine Fahrzeuge praktifabe! und im Sommer ünuterbrohen ist; —- der Kanal Tassouni, welcher von

Mancasale bei Neggto fahrbar ist, und sich bindet, der wésilich von Guastafla ia den Po fällt, im Ganzen 13 Mei ien lang; der Paz3aro, der von Modena anu fahrbar (i und nach einem Laufe vo# 30 Meilen, Ficarolo gegenüber, in den Po mün-

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mit dem Crofiolo ver-

detz der Kanal von Ceuto, von dieser t an bis Ferrara und weiter bis zu feinec Mündung: eudlich der Kanal von! Bologua, der bis zum Po 28 Meilen laug ist.

Fassen wir dies Spyslem vou Wafsferslraßen näher ins Auge, fo

scheu wir z. B., daß der Käse ven Lodi, unter dem Namen Parme san - Käse weltberühmt, zu Lodi scibst, dem Centrum des Debits, ein: geit und auf der Adda und dem Po nach Venedig und Triest ge- führt werden könnte, um sodann dem auswärtigen Haudel übergeben zu werdtn. Der Flachs von Cremona, du beslen in Jtalien, würde man ia Cremona selbst einschifsen; von Lodi, Cremona und Mautua würde mau den Reis, den manu iu großer Menge iu den Lombardi- schen Miederungen baut, auf dem Po ins Adriatische Meer schau, nach T-lest und Venedig wie nah den Süd - Jtaliänischen Häfen; Hauf und Neis aus den Legationen würden zu Wasser nach densel ben Hâfea geben, gicicheriveise Win, Branntwein und Butier aus dem Viéodeatsischeu. Die guten Weine Piemout's würden so mit Leichtigkeit na den öflichen Provinzen Jialiens gelangen; das Salz von Eexvia und Fstrien, das Del, die Wolle, die Früchte aus dem Königreich Reap:l würden, den Po binaufsteigend, Ober-Ftalien versorgen. Man erstazut, wen män die Menge von Wafferstra- gen betrachtet, welche die Lombardische Ebene nach allen Richiungeu durchscchneiden. Man befecie die Schifffabri von den Hindernissen, welche fie gegenwärtig bemmen und gewissermaßen veruichtez, und die Industrie der Ufer- Bewohner wird sicherlicy nicht verfehlen, zum unendlicen Vortheil der éffeutlichen wie der Privat - Fnteressen auf alle Weise sie zu denuyen. ____ Es ist jeyt Zeit, die freie Schifffahrt auf dem Po in eiuer ihrer Hauptbeziehungen ins Auge zu fassen, in ihrem Einfluß auf den reihafen von Venedig. Die Oesterreichische Regierung hat für Senedig unendlich viel gethan; sie hat Alles angewandt, was nach den Umständen möglich war, um dicsen Handelsplag seinem ticfcn Verfall zu entreißen. Seit einiger Zeit ijt die chemals auf den Ha- fen beschränkte Freibeit auf die ganze Stadt ausgedehnt worden. Unglücklicherweise haben die Wirkungen dieser wohlgemeinten Maßs- regeln bis jeyt der Erwartung uicht eutsprochen: Venedig und seia Handel gewinnen immer noch fein rehtes Leben. Es ist überflüssig, sich bier über die Gründe dieser Erscheinung zu verbreiten, worunter die Nähe von Triest, die materiellen Hindernisse, welhe Vencdigs Hafen der Schifffahrt in den Wea stellt, der Mangel an Kapitalien 1c. in der allgeweinen Meinung dic Hauptrollen spielen. Die genannten Umsiände üben ohne Zweifel einen höchst nachtheiligen Einfluß aus: aber die Schließung des Po hat vielleicht nicht geringeren Antheil. Sehen wir auf die Häfen, welche cie vom Po durchströmten Länder mit Waaren versorgen, so versicht Genua ausschließlich die ganze Lombardei, so wie einige Provinzen südlich von Mincio und einen Theil des Deraoaeduine Parma; Livorno das Herzogthum Modena und die Legationen. Die Sphäre, für welche Venedig thätig ist, be- schränkt slch also gegenwärtig auf die Prooinzen Padua, MNovigo, Vicenza, Treviso, Belluno und das niedere Tyrol, im Durchschnitt anderthalb Millionen Seelen. Einer der Hauptgrünude, weshalb der Verkehr sich auf obenbezeichnete Weise gestaltet hat, ist, daß die Trans- porte genöthigt sind, von Veuedig aus den Landweg cinzuiíchlagen, weil der Po der Schifffahrt verschlossen ist. Die durch den Fuhrlohu ent-

stehende Vermehrung des Preises macht es i

von Genua gelicferten Produften die Send Seines B das sie faftish vom Markte sich ausgeschlossen schn. Dasselbe findet statt in Betreff der Legationen, Parma's uud Modena's. Man fragt, was eintreffen würde, wäre die Schifffahrt auf dem Po frei, und welche Modificationen sich für Venedig ergeben würden? Venedig würde den Kreis sciner Thätigkeit unendlich erweitert sehn. Die neue Fluß- Verbindung benuygeud, welche vom Mcere ins Herz der Halbinsel führt, weile dör s{iffbare Verzweigungen eine Menge der innern Landestheile berührt. Diefe zu gleicher Zcit woblfeile und leichte Communication benugend, würde der Hande! Venedigs im Stande scyn, die Waoren ¿u cinem weit niedricern Preise zu liefern, als ges genwärtig bei Ler Nothwendigfkcit der Landfubren möeli ist. Venes dig würde also mit den Produften, welche den Uferstaaten von Genua und Livorno geliefert werden, leiht die Konkurrenz auszuhalten vers mégen, und der Wirkungdfreis dieser Häfen würde sich in dem Maße verengen, wie der von Venedig sih auédehnen müßte. Ein Freiha- fen, dem es an Auswegen zum Absat fehlt, ist nichts als eine Waa- ren: Riederiage, die eben aus Mangel an diesem Absay sich am Ende von selber dem Handel versczließt. Dies ist Venedigs Zukunft, wenn es nicht gelingt, die Sphäie seiner fommerzicllen Thätigkeit zu er- tocitern. Schon im Mittelalter scheint Venedig cnmpfunden zu haben, daß die freie Schifffahrt auf dem Po cinc Lebensfrage fâr scinen Handel ist. Cine wesentlihe Folge dieser freien Schifffaört wird außerdem der flärkere Absay in Jtalicn der Fabrikate der Oesterrei chiswen Erbstaaten seyn. Denu cs unterliegt feinem Yweifel, daß nawmentlich in der Lombardei und den Herzogtbämern Parma und Modena die Erzeugnisse der Desterreichishen Manufafluren cinen immer bcdeutendern Debit finden werden.

_ Als die hauptsächlichsien Resultate der freien Schifffahrt auf dem Po dürften demnach foigende zu bezeichnen seyn: 1. Eine lebendigere Circulation der Produkie des Bodens und der Judustcie der Ufer- staaien; 2. der Uufschwung des Handels von Veucdig; 3. stärkerer Absag der Oecsterrcichischen Fabrikate im nördlichen uud mittleru Jtalien; 4. cin vermehrter Ertrag der indirefien Steuern im Lom- bardiích-Beneziauischen Königreich, nethwendige Folge des sih auss- dehncuden Verkehrs. Miewand wird solche Resultate gering nen- nen wollen. Nt.

E E E D E R R O A E A O D

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Nachdem wir in Beriot und Thalberg zwei der größs ten Virtuosen der einen Scite des wusikalischen Romautiziómus fen- nen gelcrut, derjenigen udwlih, die sich iunerhalb der romantts schen Schule, zu welcher jene Beiden, ihrem Grund - Charafter nach, offenbar gehéren, doch in mancher Finsicht wieder mehr zum Klasfi- schen hiunneiat, baben wir uun gestern auch cinen der Haupt - Rcprä- sentanten der anderen Seite, auf welcher das Wesen des Nomantis schen am schärfsen ausgeprägt, ja bis zur äußersten Spitze getirieden ist, dier zu hôren Gelegenheit - gehabt, deu lange erwarteten Ror- wegtschen Violinisten Ole Bull. Manu war sehr gespannt auf sein erstes Erscheinen, und es kündigte auch sogleich die gauze Souder=- barfeii dieses Künstlers an, cin seltsames Gemisch von Genialität nd excentrischzer Laune, einer Laune, die neben dem höchsten Schb- nen selbsi das durchaus Unschdne, den ästbetischen Siuu arg BVer=- leuende nicht verschmäht, es vielmehr absichtlich aufsuczt, als wollte sie geivaltsam den Eindruck zerstören, den jenes hexvorgebracht. Doch aus dieser Mischung eutspriugt eben jene eigene Gaitung von Schöns Yeit, die wild - romantische, welche die siärfsten Koutrasie in sich faßt, wie sie uns {n dem Dichter Lord Byrou und in dem Musifer Paga- uini entgegentriit, und wie fie, mit mehr Absicht in der Wirkun verbunden und dadurcz mit cpigrammatischerem Ausdruck, mit schneis denderer Schärfe, in Heine's Dichtnugen und in Dle Bull?s Vielins spiel erscheint. Mit Beriot läßt sich dieser Virtuose gar nicht ver- gleichen, da feine Urt cine ganz verschiedene ist; man fanun daher das Spiel des Erficren unmöglich ais Maßstab an das des Leßvteren au- legen. Vei jceiem : Alles geglättet, feiu, zart, voll Ruhe und Ebdenwaßz bei diesem ist rauhe Wildheit neben weichem Zerschmelzen, siürmischer Unamib neben sliller Nesignation, abstoßende Schroffheit neben bingebender Junigfeit. Wix hören den Sohn des Nordeus in die- sen Tênen, die baid deu unhcimlizen Naturlauteu seiner Heimath gleichen, wenit der Sturm das Meer aufwühlt, weun Gletscher und Aohrenwälder krachen, bald, wie in Schnsucht nach ciuer milderen Soune, sih verzeoren und fkliageud mit leiscestem Hanuche ín die Lüfte zerfließecn. Von der allgemeinen Charakteristik seines Spiels übergehcud, würden wir auch in dieser Be-

¡um Technischen ziehung, was die gleichmäßige Ausbildung aller Theile, die Ab-

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°) Vor cinigen Jahren wollte man eine Dampfschifffahrt au dem Po organisiren, aber die Hindernisse, durch Dele P Stett p Bay Strome gehemmt ist, nöthigten, das Projekt wieder aufzu- |

ründung des Ganzen aubelrisft, Beriot dea Vorzug geben müssen, wogegen wieder in Einzelnem Ole Bull höher steht und größere Ge- nialitát zeigt, mit der sich jedoch Manches mischt, was ein:n Autodís daften verräth, der feine strenge Schule durchgemacht und desbalß zuweilen, wie es bei Ole Bul als Komponisten der Fall ist, sogar in Gefahr gerathen fann, nahe au den Dilitiartiss mus zit streifen. Ausgezeichnet if Ole Bull's BVogeistricy im UAdas gio, besonders im Piangendoz uicht so shón finden wir iju im Alles ; _ | C de Töne wíitunterlaufen; un- übertresfflih aber weiß er das Fiageol-t-Spiel zu behandeln, welches in seinem Adagio religioso cine wunderbare Wirkung macht; auch das Pianissimo ecrinuern wir uns nicht, jemals so zart gehört zu haben; es ist, als ob der Ton sich nach und nach in Acther auflösie,

uud die Gränze, wo er völlig ins Nichts übergeht, is gar nicht zu unterscheiden; in Passagen und Figuren aller Urt, Triller uud Doppelläufeu, worunter vorzüglih chromatishe in

Oftaven als besouders meisterhaft ausgeführt hervorragten, ents wickelt er cine erslauuliche Leichtigkcit. Fn seinen Compositionen spies elt fi die wunderliche Mischung seines Wcsens noch stärker ab, als in seinew Spiel; sie springen in den seltsamsien Gegzensägen von einem Gedanfen zum anderen über. Der rauschende Beifall, der dies sem merkwürdigen Virtnosen gleich na dem ersten Allegro von dem zahlreich versammelten Publifum gespendet wurde uud der sich nah jedem Stück wiederholie, wird ihm cin Beweis seyn, daß man sich fogleich in seine Jadioidualität zu finden und sie gebührend zu wür- digen wußte; wir dürfen daher wohl hoffen, daß er es nicht bei dite

sem einen Konzert werde bewenden lassen. 10. Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 11. Februar. __ Abgang |Zeitdauer| Abgang |Zeitdauer_ von um Uhr St. | M. von um Uhr | St. | M. O 71/2 Mg.| | 44 |Berlíin |2 N.M.| 42 erlin |9!/, » | 44 [Potsdam |3'/4 » E Potsdam |12 Metg.| | 43 [Berlin |7 Abds} 1/5

sind auf der

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In der Woche vom 5. bis incl. 11. Februar Eisenbahn 5059 Personen gefahren.

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Den 12. Februar 1839. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

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7 “s Pr. Cour.

N] Brief. | Geld. Ñ| Brief. | Geld, Bt.-Schnld-Seh. |4| 103 (/8 102/s Vstpr. E B s 5/4 100% Pr. Engl. Obl, 30./4| 102 /4 1015/4 Pomm. Pfandhr. [82 (ls l PrämSch.d.Seeh.|— 705/¡ 2| 69! /12 Knr.-0.Neum. do.|31| 102!/,- | 1013, Karm.Obl.m-.1.C-| 4 102!/, | 1013/4 [Boblesizche do 4| 103, N. lnt. Bch. |4| 1013/, sRüäckst. C. aud Z. ; doSchuldrerschr-/3Ì 100!/, 9933/4, Sch. d. K. o. N.|4| 94 Berl. Stadt-Obl.|4/ 1038/3 | 1027/g [Gold al marco 2153/4 | 2143/4 Königsb. do. [4| is None Ducaten |—| 18 Elbinger do. [4] Friedrichad’or |...| 13!/, 13 Danz. do. in Th.\—| 48 _— And. Qoldmün- Wextpr.Pfandbr.|34| 101 I 1003/, j zen à 5 Thl. 122/, 121 Ä Grossh, Pos. do. 4| 1053/5 _— Disoonte “l E | k