reißen. drückt lebhaft in scinem Kopf und aus, cs spaunt asle Kräfte an, recht zu erbalten; die Réiterin griff, den Speer
bieteu scheint.
Dies die Anordnung des Ganzen, der es an Ueberlegung und Wenn schon die menstlihe Gesalt, mit der
Gedanken uicht fehlt. E ; thierischen zusammenzusteilen, vou jeher ene Lieblingsaufgabe der Vild. uer gewesen ist, so haben wir hier nicht bloß das edle, muthige, dem Meuschen dieaftbare Noß, gezäbmt und geführt von der weiblichen Heldengestal!, soudern zugleich angefallen vou dem tüishen, wilden Naubtdier der Wüste. Es müßte dessen grimmigem Angriff erliegen, wenn ihm nicht die Reíterin, gewandt und cutschlofsen, zu Hülfe eilte. So wird aus dem Anfall. eiù Kampf, und um unser volles Interesse zu erwerben, sind die Kräfte auf beideu Seiten glei gemessen, der Moment aber ift glücklicz so gewählt, daß zwar díe Entscheidung uahe, aber dennoch der Phantasie der weite Spielraum zwischen Furcht und Hofaung gelassen if.
Wir haben hier eine Amazone, und dadurch allein die Sceue ganz in das Gebict des Fdealca versczt. Diese Idealität tritt noch mebr hervor durch die folossale Dimension, welche den Eín- drud jeder cubeiden oder mäßig bewegten Gestalt hon bedeutend feigern würde, dieses mächtige Getümmel, diescs Aufbieteu aller Kräfte uud den Kampf auf Leben und Tod abcr bis zum Erschüt- teruden erhebt. Jdeal isi auch die gauze Auffassung und Behand- lung: das Roß eisczeint obue Zügel, die Reiteriu, größteutheils uacft, faßt mit der Linken in die Mäbne, uud statt des Sattels ift das Noß nur mit cinem bloßeu verzierten Gurt gegürtet.
Von deu drei Figuren fteheu wir nicht an, dem Roß den Yreis zu erthcilen; es hat die meiste Lebendigkeit und zugleich den meist: Styl. Ohne uns eiu eigentliches Racepferd, das die Sportémen auerfenuen würden, zu geben, hat der Künsticr sich dem Aräbischen Stamme, ais dem edeljicn, zunächst augeschlossen: dies bezeugt. das Feuer in den Augen und Nüstern und in allen stählern: clastischeu Gliedern, feruer das furze, dünne Haar, die fast uackte Haut und das feiue’ Gewebe üropender „Adern. - Und welche Angst ia diesem feurigen Thier : schreckhaft sliereu die Augeu uach dem Tiger hin, mau hört den Atbhem feuchen , die guten shlageu, und gewaltig, aber zwedlcs, schlägt es mit deu órderbufe vor fich hîn. Diese Aufregung geht dur den ganzen Körper, durch Bauch und Kruppe. An Wahrheit, Leben und Schönheit hat dieses Pferd keinen Vergleich ¡u s{euen, Jn der Amazone hat der Künstler wohl den Sinn gefaßt, weichen diese Bildung der plasiischen Kunft darbietet, nämlich einen Ueber- gang von weiblichen Formen in mänuliche, so wie dieselbe wie- derum in Bacchus, París u. A. den Uebergang vom Mänüulichen ins Weibliche ocfucht hat. Aber uns will scheinen , als ob iu einzelnen Theilen dicser folossalen Figur das eine oder andere Elemeut mehx hervortrete, auch hätten wir einen noch gedrungeneren Zusammenhang von Kopf uad Numpf und, unbeschadet des Affekts, eine id:alere Ge- thtsbiidung gewünscht. Deslo mehr hat sich der Künfiler äuf die lerdensczaftithe Bewegung der Amazone fonzentrirt: das ZJielende ibrer Augen, das Lechzende ihres Mundes, womit sie den sicheren Stoß begleitet, ist von hinrcißeuder Wirkung. Der s{chwierigste- Theil der Aufgabe war unsiceitig der Tiger, denn bier hatte die Phautafie für eine foiche Situation kaum einen Aubaltspunft aus der Natur. Die Schwferigkeit scheint uns denuoch glücflich überwunden. Das faßenartige Gesicht der Bestie i} vortrefflich, sogar dex Blick hö. charaficristisch. Die Muüsfelkraft des zähen ausgehunger- ien Thieres der Wüste zeigt sich besonders in dem gefrünm- ten Nücfen. Scine vier Tagen hat es in das Pferd ein- geschlagen, die beiden Vorderiagen auf die rechte Seite feines Halses, die hinteren zu beiden Seiten seines Bug's, wo fie in der beweglichen Haut des Pferdes beruntergegliiten sind und cinge- schramut haben. Warum der Künfsiler den Tiger ‘gerade in dieser s{chrägen Stellung genommen hat, begreifen wir wohl, “weil ex dadurch am besien das Gleichgewicht der Gruppe erreichte: das Roß biegt den Hals fort, der Tiger giebt den Kopf der Reiterin preis, welche, mit der Rechten die Lanze erbebend, sch nur um fo mehr* nach dieser Seíïte neigt; uur scheint uns diese Stellung dcs Tigers zu-. fompli- zirt, als daß man sich vorstellen fönnte, der Tiger habe dieselbe durch den ersien Sprung, wie doch gedacht werden foll, etngenommen, auch acht vielieicht dur die starfe Krümmuvg zu viel von der Länge des Thieres verloren. Natürlich giebt diese rechte Seite den Haupt - Ge- sihtöpunfkt für die Groppe, auf der linfen wird man dagegen durch den Kopf des Pferdes eutschädigt, aber au die verschiedenen andes reu Ausichten, halb vou vorn und hatb von hinterwärts bieten eigen- ihümlihe Schönheiten dar, die sich namentlich bei der Drehung .des
077M
Das Pferd, vor Ueberraschung und Shreck zurädprallend, der ganzen Beweguug den Schmerz um sh unter der Last uue uo auf- aber, voil béhender Kraft, ist im Be- ] gegen die Stirn des Tigers zu stoßen, der, voll Gier Üder seinen Raub sich selbs vergessend, sich ihrem Stoß ‘ruhig darzu-
\chon wird:
fe
Modells oft überraschend entwickéln, fo daß denn das Haupt - Erfor- derniß plaftisher Gruppen, in verschjedenen Ansichten interessant zu sevn, hier mit besonderem Gelingen errciht wäre. 9
Solite die Gruppe. in Metall gegossen werden, so ließe fich Mau- ches noch feiner ausbilden, i. B. würde, wie auch der Künsiler ge- denft, sogar der Strich des Haarwuchses auf dem Pferde angedeutet werden fönnen, wogegen danu das Nactie der weiblichen Figur um so shöner fontrasiren müßte. In der That ist der Gedanke shmerz- haft, daß cin so lebendiges Kunitkwerk, Zas Resultat cines mehrjäh- rigen Studiums und vielfacher Zurüsiungen , welches jeßt im Thon- modell nur durch tägliche Verbüllung mit feuchtea Tüchern gegen Risse geschütt werden fanun, wieder in das formlose Chaos versfinfen unßte, ohne eine Spur jurüzulassen. Wir laden um so dringender auc unsererseits alle Kunstfreunde cin, das tireffliche Werk in Augen- schein zu nehmen, Gr.
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 22. Februar. __ Abgang jZeitdauer um Ußr St. M.
Potsdam Vin. E Lee
| Zeitdauer von um Ußr St. N. Berlin |1!/, Nm.| — Potédam |4 “Sol pes Berlin |6 Abds.| 1
Abgang
von
4 46 Berlin [9 y | 44 Potsdain [12 Metg.| — | 44
S
Meteorologishe Beo bacchtung. Morgens Nachwittags | Abends 6 Uhr. 2 Uhr. | 10 Uhr.
1839, 22. Februar, j
Nach einmaliger Beobachtung.
Lustdruck......... 339,56“ Par. |337,22/Par. 335,40‘ Par. f Quellwärme 6,8 9 R, Luftwärme |— 449 R.|— 0,29 R.|— 2,10% R. Flußwärme 0,29 R. Thaupuúünkt 5,0% R, [— 1,90 R. |— 2,79 R,f Bodenwärme 2,6 0 R, Dunstsättigung 82 pCt, | 80 pCt, Si pECt. Ausdünstung 0,019‘ Rh, iu 1 nebelig. trübe, i Schnee Niederschlag 0,102 Nh. I O Lob, Hbeetes N. NW., | WNW., Wärmewechsel — 0,29 Wolkenzug WNW. — — 2,109 Tagesmittel: 337,39‘ Par... — 229 R...
—
— 2,99 R... §1 pEt.
WNW,
BE& P11 ne r R ip Den 23. Februar 1839.
Amtlicher Fonds- und @eld-Cours-Zettel. “i Pr. Cour. s Pr, Cour.
N} Brief. | Geld. N} Brief. | Gela. Si.-Bchuld-Sch, | 4| 103!/g | 1622/5 | 101 | 100!/, Pr. Engl. Obl. 30./4| 1621/, | 10138/, 1015/, } 1011/; PrämBeh.d.Seeh.—| 70!/, | 70 162!/, | 1013/, Kurm.Obl.m.1.C.|4| 102/, | 1013/, 10S 1 Nom. Ent. Sch. 4 — 1013, doBchuldverschr.!'34| 100! la 9932/, Berl. Stadt-Obl.|4| 1033/, | 1027/, Königasb. do. [4| — ae Elbinger do. |4}} — Dariz. do. in Th.|—| A8 _ Wezstpr.Pfandbr.|3à| 1007/4 | 1003/, Crosah. Fos. do. 4| 1653/. —
Ostpr. Pézuäbr, !8Ì Pomm. Pfandbr, |3i! Kur.-u.Neum. do. !3i Seckhlesische dos. Rüöckst,. C. nund Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Frieärichsd’or And. Goldmün- zen à 5 Thl. Discouta
E E 2153/4 | 2143, — 18
135/12 | 12/5
127/12 12/1, 3 h
Wechsel-Cours. ) Bn
Gil, 1397/5 1391/, 1501/5 1497/; ¡6 2 zl/
793
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3-Mt. 2 Mt.
Amsterdam do. Hamburg do.
Auswärtige Börsen.
Ámsterdam, 18. Februar,
Niederi. wirkl, Schuld 545/;. 59/0 do. 1007/42. Kanz-Biil 2613 59/0: Span. 173/, Passìive —. Ausg. Sch. Zinsl. Preuss. Präm.-Sch. —, Poln, 122!/,, Oesterr. Met. 1033/..
Antwerpen, 17. Februar. Nene Anl. 177/;. 1615/, ;:
Frankfurt a. M., 20. Februar.
Vesterr. 59/, Met. 106!/, G. 4%, 100!/, G. 1% 25'/, G. Bank - Actien 1758. 1736. Loose zn 500 FI. 1347/,, 1343/4. Loose zu 100 FI. 284 G. Préuss. Präm.-Sch. 703/, G. do. 49/0 Anl. 102!/, G. Poln. Loose 69. 69, 5% Span. Anl. 6'/,. 6. 21/290 Holl. 543/,,. 54! /,.
Eisenbahn-Actien. St. Germain #70 Br. Versailles rechtes User 549 Br. do. linkes Ufer 175 Br. Strassburg - Basel 340 Br. Bordeaux-Teste —. Sambre-Meuse 445 G. Leipzig-Dresden 92!/, G. Köln-Aacher 88 Br. Comp. - Centrale —.
Hamburg, 21. Februar.
Bank-Actien 1438. 1456. Engl. Russ. 1073/,. Hy
Paris,- 18. Februar.
5%, Rente fin cour. LIO. 99, 39%, fin cour. 78.6). 59/0 Neap.
fin cour. 99. 20. 5%/, Span, Rerite 19! /,. Passive Al 30/, Portug. —. Wien, i8. Februar.
9 Met. 107. 4%, 100!/,.- 39/7 80.
Bank - Actien 1464 Neue Anl. ,
ly ge Ss
Dito
21/29 59 G. Partial - Obl. 156!/, G.
2.
220. Lf —.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 24. Febr. Jm Opernhause. Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von A. Adam.
Im Schauspielhause: Die Lebensmüden, Lustspiel in 5 Abth., von E. Raupach. (Heër Crúsemann: Stephan.) Montag, 25. Febr. Im Opernhause. Konzert: 1) Ouver-
2) Arie: Omhra adorata aspelfa_ von Zingarelli, gesungen
von Mistris Shaw. 3) Fantasie füt Violine und Violoncelle úber Themata aus: Die weiße Dawméêè, komponirt und vorge- tragen von den Königl. Kammermusikern Herren Gebrüder Stahlknecht. 4) Arie: L'addio, von Mozart, gesungen von Mistriß Shaw. 5) Zweites Konzert (erster Sas6), für die Kla- rinette, von C. M. von Weber, vorgetragen von dem Königl. Kammermusikus Herrn Nehrlich. 6) Cavatine: Cruda sorte, von Rossini, gesungen von Mistriß Shaw. Hierauf : Fröhlich, musikalisches Quodlibet in 2 Abth.
Im Schauspielhause: Die Gouvernante, Lustspiel in 1 Akt, von T. Körner. Hierauf, zum erstenmale : Marie von Medicis, Original-Lustspiel in 4 Abth , von C. P. Berger.
Dienstag, 26. Febr. Jm Opernhause. Konzert der Fa- milie Lewy. Hierauf, zum erstenmale: Die Flucht nach der Schweiz, Singspiel in 1 Akt, von C. Blum. Musik von F. Küken.
Jm Schauspielßause :
türe.
Französische Vorstellung.
Königsstädtisches Theater.
Sonntag, 24. Febr. Wilhelm Tell. Heroisch - romantische Oper in 3 Akten. , nah Jouy und Bis frei bearbeitet, von Theodor von Haupt. Musik von Rossini.
Montag, 25. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Díe Seeräuber. Vaudeville-Posse in 2 Akten, frei bearbeitet nach Dennery und Cormon, von A. Cosmar. Die Musik ist arran- girt vom Musik-Direktor Herrn Kugler. Vorher: Das Häus- chen in der Au. Lustspiel 1 Akt, nah dem Französishen von Herzenékron.
Dienstag, tehi. Oper in
26. Febr. 4 Akten.
Die Familien Capuleti und Mon- Musik von Bellíni.
2 Mt. 2 lt, 2 Mt.
101 g 101!/, 99/4
Augsburg Breslan
r 4 f 1 I
S 102 101 L —
8 Tage s 2 Mt. 3 Woch,
Leipzig Frankfurta. M. WZ. ........ Petersbnrg
B A R CNER 2ER G V RD A D:
Vertretung des Redacteurs: Wenßel. “enen I G C E T Er Eee — nenen
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Jn
er,
Literarische Anzeigen. In der.von Senisch und Stage schen Buchhand: lung in Augéburg ist erschienen und in allen Buch-
nen worden, selbs durch chen
als allgemeines Korrespondenzblatt _ und für Deutschland, für Landwirthe, Blumeufreunde, Gärtner, Oekonomen, Beamte und Samwenhändler, herausgegeben von Jafob Ernst von Reider. Erster Fahrgang. T E 4to. Preis halbjähr- ich 25 sgr.
Bon ‘dieser vrafiischen, überall mit Beifall aufge- rommenen Zeitung erscheint allwbchentlich ein halber Bogen ‘in A4ròô. Die Nummern 1-und 2 sind bereits versandt und emhalten: 1) Dice Ursachen uud Folgen derx Klaueusfeuché“ am Rindvoieh. 2)
»er Brand im Waizen. s) Einige neue w i ch- tige Erfindungen im Hopfenbau. 4) Der An- bau des Düufels-Speclz. 5) Verfkäufliche s.
ZU bezieben dur dié
Nicolaische Buchhandlung in Berlin
(Brüdersikaße Nr. 13), Elbing, Thoru und Stettin.
vou deres “Anteresse.
vorräthig :
Bci G. Bethge, erschiènen“ E v. Schlicht, E., ausführliche Darstellung der Lu- pineneDüngung, nebst Andeutung ihres Erfolges
Spittelbrücke Nr. 2, {s so cben
sie au t bezichen. in SBerbindung mit Kartoffelbrennerci. Preis brosch. 10 sgr. , E, Der Herr Verfasser theilt in diefer fklcinen Schrift in gedrängter Vollsiäudigfkeit die neuesten und vor- theilhaftesten Erfahrungen über diesen wichtigen Zweig L der Landwirtbschaft mit, so 8 das Werkfchen gewiß] jedein- Landwirthe willkommen seyu wird.
A 1 tim etuSBerià e ist erschieien nund in den meisicn Vichirgat Kurisihandlangeu vorräthig, ¿namentlich bei E. S. RG La in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen
Vek arstellug der Zletdetetu, Ci {u up ich), mit charaf:
(Blatt e Sbbflleu Karten- Ls ink fs
‘verschie- [waltung bo
Ma s S
im Réssort der
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Allgemeiner Anzeiger fúr die denen Raceu und Zuchten is eine Uebersicht gewon-
Benugung der einzelnen, {wer ugängli- ] Prachtwerke zu erlangen ist; überdies haudlungen zu haben: Tafel, durch Berücksichtigung: der Resultate der neue-
Die landwirth\chzafclie D oi sten Besircbungen für Veredlung der Pferdezucht thschaf iche Zeitung in DentéGUnd bem Pferde-Liebhaber loch U B
Weimar, im Fanuar 1839. i Das Landes- Fndufstriec-Comtoir.
Bei Oehme 8: schienen und bei Wilh. B eser, Vehrensiraße Nr. 44, Lenz, C. G, H., Geschichte dexr christlichen Homile- tif. 1x Thei.
1 G. C. Rieger's Herzens -Pofstille.
Predigten über alle Sonnu-
Bon neuem durchgesehene Ausgabe. 142 Bogen in äto. Diese von vielen fertig geworden und durch alle Buchhandlungen — die auf Verlangen zur Ausicht mittheilen — zu Ïn Berlin ‘findet man E uslinschen Buchhandlung (F.
Bielefeld, im Januar 1839.
“Am Verl N LMR M8
in Sertage der unterzeichneten Buchhandlung er-
scheint für das Jahr 1839 Und ferner unter dem Titel:
Centräl-Blatc
der Abgaben-, Gewerbe- und Handels-Ge-
seßgebung und Verwaltung in den, König- li Preuß d
_-Eín mst Genehmigung
nisteriums und unter Bent
lihen Quéelleu redigirtes Blatt, dessen n
mung es scyn La uad und nach eine Sammlun teuer-
on dez Königl, Finanz-Ministerium erlasses
ieict die
Das hohe Finanz - Ministerium bat Anschaffung des
empfohlen, Blatte abgedruckte, Müller in Brauuschweig iß er-
fen, und somit dieAutheutizität d lung ausgesprochen. Gr. 8vo.
27 Bg. Preis 2 Thlr.
uommenen Plane wird das Central -
theilungen umfassen, als:
Oder
. uud Fesitags- feßgebung überhaupt;
Evangelien. ten - Sachen : F ,
Preis 2 Thlr. =3 F!. 36 Kr. Rh.
s 4 Y 1 A Seiten erwartete Posille ist so eben Etats. und Rechnungswesen.
erivaltungs-Anordnungen von feressé, — E, Verwaltung. — F. Innere der Steuer - Behörden. . Direfte Steuern. —
dieselbe in der Müller), Breite Straße Nr. 23.
Beélhagen & Klasing. udirefte Steuern.
erfehr mit dem Auslande
i a2: Steuer. — C.
IV. Gewerbe- und V, Statistif der A Handéls-Verwaltung.
ishen Staaten. VI. Perfonal-Chronifk. :
des Königl. Finanz -Mi- enußung der geei Sei ‘ant. hste E
r
ur Erreichun sichtigten Gewerbe- und Handels-Ver- x
ung, nicht nur alle Cirkular-Verfügun
f
“
Preußischen Staaten,
nenen aslgemeinen Verfügungen zu bilden. welche mehr Belehrung geben dürfte, als|soll dasselbe dazu dienen, zur Veröffeutlihung geeig- | mein gültige Entscheidung gegeben oder cin allgemein nete ftatistische Notizen von allgemeinerem aus dem Ressort der in Rede stehenden Verwaltungs-| Geseßze und solche Allerhöchste Verorduungen, welche zweige des Finanz- Minisieriums, so wie Nachrichten |in der Gesez-Sammlung erscheinen, werden zwar nicht über das Bcamten - Personal, mitzutheilen,
Central - Blattes allen mit der Erhe. bung und Verwaitung öffentlicher Abgaben beauftrag- ten Behörden und Beamten zur Pflicht gemackt, resp. sondern auch erflárt, daß alle im Ceutral- au einzelne Bebörden ergangene Verfügungen von sämmtlichen anderen ohne besondere Anfrage und Genehmigung angewendet werden dür-
Rach dem bis auf weitere Erfahrung vorerst auge- fechs Rubriken mit den daneben bemerkten Unter-Ab-
1. Allgemeine Verwaltuugs-Gegenstände.
— A. Organisation der Staats-Verwaltung; Ge- Bestimmungen über die Nessort- und Kompetenz-Verhälluisse. — B. Beam: | Bestimmungen über die Pflichten, Rechte und sonstigen Verhältnisse der Beamten. — C. Allgemeine Borschrifien über das Kassen-, — D Sonstige 1 allgemeinem YJu- Organische Einrichtung der Steüer- oder mehreren Bogen, gewsbhniich zweimal im Monate, Geschäfts-Verwaltung
A. Grundsleuern. — B. Klassensteuer. — C, Gewerbesi : | y — A. Abgaben vou terun, is der Pränumerations- Preis auf 2 Thlr. f ) (Zoll, Ausgleichungs- den Jahrgaug festgeseut worden, Abgaben). — B. Branntwein - und Braumalz- wohl durch die Königl. Tabacks-Steuer. — D. Weinmo Steuer. — E. Mahl- und Schlacht - Steuer. F. Stempel-Steuer. — G. Commnunications-Abga- ben. — H. Einfommen vom Salzdebit, * |forde PARD els Sa ch6, gaben-, Gewerbe-
In Bezug auf die in den Rubriken 1. Il. und 111, vorstehend Etn Gegenstände wird es beab wes einer Samm-
gen des Königl. Finanz-Ministeriums, sondern auch so!che au einzelne
rad irre
Außerdem} Behörden ergehende Resfripte, in denen eine allge:
äÁnteresse \auweñdbarer Grundsaz ausgesprochen wird, aufnehmen.
¡in der Regel, jedo daun immer aufgenommen wer- uicht allein die |den, wenn solche von allgemcinerem Juteresse, insbeson- dere für diejenigen Beamten sind, welche die Gesegz- Sammlung er van as wegen halten, uo eigen- thümlich zu besißen pflegen.
‘Die Rubrik 1V. ift ur Aufnabme solcher allge- meinen Anordnungen in Gewerve- und Handels-Sachen bestimmt, deren Kenntniß überhaupt oder vorzugsweise für die Beamten der Steuer: Verwaltung nothwendig, wichtig oder doc von uäherem Juteresse is.
Die Rubrik V. (Statistik 2c.) wird die erwähn- teu Mittheilungen aus dem Gebiete der Verwaltungs- Statistik enthalten.
Jn der Rubrik VI. (Personal- Kronik) end: lich werden — nach deu beiden Hat pt - Abtheilungen der Steuer-Verwaltung (direkte und indirekte Steuern), so wie nah den administrativen Raumbegränzungen geschieden — die auf das Beamten - Personal sich be: ziehenden Nachrichten, als: Beförderungen, Versegun- gen, Entlassunoen, Auszeichnungen, Todesfälle u. #. w. imtgetheilt wirde 1.
Das CEentrai - Blatt erscheint in augemessener Aus- stattung, in Quartformat auf gutem weißen Papier nud sauber gedrucft, in einzelnen Lieferungen von einem
ieserSamum-
Blatt folgende
nach Bedlirfuiß aber auch noch öfter. Jeder Jahr- gaug wird mit etnem chronologischen, einem Sach: und einem Namen - Register verschen werden,
In der Absicht, die Auschaffung möglichst zu erleide
r
’rden, wofür das Blatt so- Post-Anstalten, wie durch alle soliden Buchhandlungen ohne Preis-Erhöhung zu bezie- hen seyn wird. Da der Verlagshandlung daran gelegen is, die er-
rliche Stärke der Auflage so bald wie möglich beurtheilen zn können, so wird um Beschleunigung der zu machenden Bestellungen auf das Central-Blatt mit dem Bemerken ersucht, daß diejenigen, welche da- bei sáumig sind, es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn ibnen bei später eingehender Bestellung die dann das Blatt, [bereits erschienenen Nummern nicht mehr sollten nach- geliefert werden können.
Berlin, im Januar 1339.
Jonas Verlags - Buchhaudlung.
euer.
——
und
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Amtliche Nahrichten. Kronik des Tages. Angekommen: Se. Durchlaucht der General-Lieutenant
und General-Gouverneur von Neu- Vorpommern, Fürft zu Putbus, von Putbus.
Zeitungs-Nachrichten. A U 6 (0. i d,
Frankrei.
Paris, 18. Febr. Die hiesigen Blätter sind so sehr und so ausschließlich mit den Wahlen beschäftigt, daß die Nachricht von der Prorogirung der Spanischen Cortes ganz unbeachtet vorübergeht, und daß die meisten derselben diesen wichtigen und bedeutungsvollen Schritt auch nicht im entferntesten zum Gegenstande ihrer Betrachtungen machen. Dagegen wird mit einem Eifer, wie man ihn noch selten wahrgenommen hat, fort- während von allen Seiten der Wahlkampf vorbereitet. Es ist ein Herúbzr und Hinüber von Anschuldigungen, von Verleum- dungen, von Drohungen, Widerrufen und Persönlichkeiten, die, von fern und leidenschaftslos betrachtet, eine Art von Wider- willen erregen müssen. Einzelne Fakta aus diesem Chaos her- auszufischen, ist eben so shwierig als undankbar, da diese Art von Wahl-Operation nur im Zusammenhange einigermaßen ver- ständlich ist. Wir sehnen den 2. März herbei, um endlich Re- Bua an die Stelle jener ermúdenden Wortkämpfe treten zu ehen.
Die lebten nach Toulon gekommenen Nachrichten aus Afrika lauten folgendermaßen: „Es war Befehl gegeben worden, Blida und Koleah zu besesen. Der General Bernel detaschirte den Oberst Duvivier mit einigen Compagnieen, und dieser nahm von Blida Besi6. Der Generalstab hat sih in der Stadt ein- quartiert, die Truppen befinden sich in einem Blockhause dicht vor dem Thore, und ein Bataillon ist eifrig mit dem Erbauen einer Kaserne beschäftigt. Jn Koleah sind unsere Truppen nicht eingerückt, aber durch die tägliche Auswanderung der Einwoh- ner, welche lieber unter Zelten bei Abdel-Kader, als in Häusern unter unserer Herrschaft leben, ist die Stadt fast gänzlich verôdet worden, und man wird daselbst eine Kolonie von Deut- schen errichten, denen mehrere Striche Landes geschenkt werden sollen. — Die Stadt Konstantine scheint aus der Asche neu zu erstehen; an die Stelle alter Maurischen Hätten sieht man \{chdne Läden entstehen, und man findet daselbst jeßt hon Kaf- feehäuser, Lese-Kabinette und Apotheken.““
Die Einnahme der am Fastnachts- Dienstag in Paris ge- gebenen Bälle hat sich auf 105,000 Fr. belaufen.
Großbritanien und Frland.
London, 16. Febr. Nach dem genaueren und deutliche- ren Parlaments-Bericht der „Morning Chronicle‘/ lautete die schon erwähnte Diskussion, welche neulich im Oberhause zwi- schen den Lords Aberdeen, Melbourne und Lansdowne in Bezug auf den zwischen England und Oesterreich abgeschlosse- nen Haidels¿Vebtrag stattfand, folgendermaßen : E.
Graf Aberdeen: „Da die Debaiten beider Parlaments-Häuser gedruc‘t uud veröffentlicht werden, so ist es schwer zu vermeiden, daß von dem, was in dem einen Hause vorgefallen, in dem andern Notiz genommen wird, so unangenehm dies auch seyn mag. Jch für mein Theil spiele nie auf das an, was sich im Unterhause zugetragen ; aber das fann ich nit gestatten, daß Jemand dort auf etwas auspielen dürfte, was hier gesagt worden, ohne daß es mir erlaubt seyn sollte, davon Notiz zu nehmen, wenn ih es für angemessen halte. Nun be- merkte ich gestern Abend, daß ein Kollege des edlen Viscounts (Lord Palmerstou) sich auf eine Frage bezogen hat, die ich vor einigen Aben- den an den edlen Viscount gerichtet, und auf die mir derselbe eine Antwort ertheilte, die mir befriedigend schien, indem ich in der That die Wahrheit der Bemerkungen des edlen Viscounts auercannte. Ein edler Kollege desselben hat jedoch dieser Antwort geradezu widerspro- chen. Dieser Kollege hat gesagt, der edle Viscount (Melbourne ) habe die Sache vollkommen rißversianden, und seine Antwort sey daher durchaus unrichtig ausgefallen. Jch muß deshalb meine Frage an den edlen Viscount noch einmal wiederholen, und ih hoffe auch eine nochmalige Antwort von demselben zu erhalten, Der äte Artikel des mit Deslerreich abgeschlossenen Traktats set fest, daß Desterreichische Schiffe, die aus Häfen an der Donau, bis Galacz einschließli, nach Häfen Großbritaniens oder seiner Dependenzien fommen, eben so behan- delt werden sollen, als ob sie direft aus Deslerreichischen Häâfeu kämen. áIch gebs zu, daß wir vollkommen befugt sind, einen solchen Vertrag cinzugehen, und es mag am Ende auch ganz angemessen seyn; ja, man
hätte, wenn man es angemessen gefunden, niht nur Donau- Häfen, |
ondern selbst die Häfen von China in diese Stipulation einschließen aaa H der Ärtifel besagt weiter, daß eben so Britische Schiffe wit ihren Ladungen auf gleichen Fuß mit Oesterreichischen Schiffen gestellt werden sollen, wenn diese Britischen Schiffe in die besagten Häfen einlaufen oder von da abgehen. Welche Bürgschaft können aber Englische Schiffe durch einen mit Oesterreich abgeschlossenen Vertrag erhalten, in Türkischen Häfen irgend cine Begünstigung zu erlangen oder überbaupt nur daselbst zugelassen zu werden? Wäre es nit sonderbar, wenn der edle Viscount und sein edler Nachbar (Marquis vou Lansdowne) einen Vertrag mit einander eingingen, in meinem Hause ein- und auszugehen, ohne mich irgend darum zu fragen? (Gelächter.) Daß aber“ mit den Donau- ‘häfen nur Türkische gemeint seyn können, wird der edle Viscount wohl wissen, denn cs kann ibm nicht unbekannt seyn, daß die Donau an der Desterreichischen Gränze eine Untiefe hat, über welche fein Kausfahrteischiff hinüber kann. Der edle Viscount erklärte daber auch Vveulich, es sey natürlich, daß ohne Zustimmung der Pforte Britische Schiffe in jenen Häfen nicht zugelassen werden fönnten. Demnach hätte man die Pforte, dem gewöhnlichen Gebrauche gemäß, 4 dem Vertrage hinzuziehen, sich wenigstens mit ihr darüber verständigen sollen. Eine solche Art zu unterhandeln, wie man dagegen in dieser Sache befolgt hat, ist mir noch uicht vorgekommen. Der edle Vis- count hat übrigens zugegeben, wie ich glaube, daß der neue mit Oesterreich abgeschlossene Vertrag ganj auf den Grundsäuven des
S O O G" O A A
Berlin, Moncag den 25st Februar
Traktats beruht, der durh mich im Fahre 1829 mit dem Oesterreichischen Bevollmächtigten abgeschloffen wurde. Ich räume gern die Vortheile cin, die man sich von dem neuen Traktate verspricht, ih billige den- selben, ja, iz halte ihn sogar für cine Erweiterung des Traktats von 1829. Als ich aber jenen Traktat abschloß, habe ich fein Rübmens davon gemacht, obgleich ich wohl eben so gut auf Beifall deshalb Anspruch gehabt hätte, wie diejenigen, die diesen Traftat wie- der aufgenommen und ihn noch auf einige Schiffe mehx aus- gedehnt haben. Es freut mich außerordentli, daß die edlen Lords gegenüber geneigt find, ein freundschaftliches Verhältniß mit Oesterreich zu erhalten und unseren Handeis - Verkehr mit dieser Macht zu erweitern. Man pflegt von natürlichen Feinden zu sprechen ; aber ich weiß nicht, warum man nicht auc von natürlichen Freunden spricht, und es schien mir immer, daß Oesskrreich der na- türlihe Freund und Verbündete Englands sey; nicht als ob eine
Analogie zwischen den Institutionen beider Länder stattfände, — die mir überhaupt cine sehr gebrechliche Stüge für die Freundschaft zwi- schen Nationen dünkt, — sondern weil unsere nationalen Jnteressen und die Oesterreichs sich nirgends widersireiten, und besonders weil seit ciner langen Reihe von Jahren die Oesterreichische Politik cine durchaus friedliche is. Dieser leßtere Umstand sollte besonders Ur- sache ¡u festem Zusammenhalten zwischen Oesterreich und Großbrita- nien seyn; dies Band is es, was unser Zusammenhalten wit jedwe- der anderen Macht bestimmen sollte. Jch wiederhole, mit Freuden sehe ih, daß unser Kabinet die Sreundschaft des Wiener Kabinets sucht. Gleichwohl muß ich sagen, daß mir dies Strebcu von Seiten der edlen Lords gegenüber etwas neu ist, und fann ich nicht verges- sen, daß man mir vor einigen Jahren, sowohl in diesem Hause, als noch heftiger außerhalb desselben, laute Vorwürfe machte, daß ih der Freund eines ausgezeichneten Desterreichishen Fürsten sey, von dem ih mich ins Schlepptau hátte nebmen lassen. Trotz als ler dieser Beschuldigungen freue ich mich), personlih zum Ab- s{lu}sse des Freundschafts- und Handéls- Vertrages zwischen Eng- land und jenem Staate beigetragen zu haben. Jch habe das | Glück, persönlich mit jenem Fürsten befannt zu seyn, den ich für den flügsten, talentvollsten und geachtetsten Staatsmann des Koy- tinents halte, und es gereicht mir zu großer Genugthuung, daß ich die eden Lords gegenüber bereit finde, Alles aufzubieten, ivas in ihren Kräften seht, um unsere Verbindung mit Öesterreich immer inniger zu machen.“ Viscount Melbourne: „Es ist jedenfalls sehr unaugemessen, in diesem Hause über etwas zu debattiren, was im anderen Hause gesagt worden , weil das Gesagte selten genau ver- standen oder richtig aufgefaßt wird. Icb kenne selbst die Bemerkun- gen nicht genau, guf die der edle Graf sich bezogen hat, aber nah meiner eigenen früheren Darlegung scheint es wir in vieler Hinsicht unmöglich, daß fie den Sinn und die Bedeutung gehabt haben f\oll- ten, welche der edle Graf darin gefunden haben will. Die Frage, welche der edle Graf bei ciner früheren Gelegenheit an mich gerichtet, bezog sich auf den vierten Artikel des Traktats, wodurch Britischen Schiffen, die in gewisse Häfen einlaufen, gewisse Vortheile gewährt werden. Diese Bestimmung aber, welche der edle Graf angegriffen hat, ist eine Stipulation, welche von Otsterreich ausdrücklich verlaugt wurde, und deren Verantwortlichkeit Oesterreich allein zufällt. Es
war der Desterreichishe Bevollmächtigte, welcher das Einrlicken der- selben in den Traftat forderte, und diese Stipulation wird vollzogen werden, insofern dies von Oesterreich abhángt. Die Minister Jhrer Majestät der Königin Victoria machten zwar bemerklich, daß die Sti- pulation zu Einwüefen Anlaß geben fönne. Da jedoch der Oesterret- chische Bevollmächtigte darauf bestand, so wurde die Klausel eingerüt. Allerdings is dics eine Stipulation, durch die Oesterreich sich zu et- was verbindlich macht; da aber, wo Oesterreich keine Gewalt besigt, fann jene Stipulation auch nicht bindend seyn, und ich glaube nicht,
in dieser Beziehung geueigt ist. Aber ih fann nicht davon abgehen, daß es ganz ungewöhnlich und unerhört, ja auch unhböflich gegen eínen unabhängigen Staat ist, wenn zwei andere cinen Vergleich darüber ein- gehen, wie ihre Schiffe in den Häfecu jenes dritten Staats aufge- nomnien werden sollen.’ Marquis von Lansdowne, der Präsident des Geheimen Raths, schloß diese Diskussion mít folgenden Bemer- fungen: „Mau sollte do berücksichtigen, daß von Seiten dieses dritten Staats fein Einwurf gegen jenen Artikel erhoben worden ist und wohl auch nicht erhoben werden wird. Uebrigens glaube ich, daß Unterhandlungen werdeu angefuüpft werden, um in Förderung der Zwecke jeues Vertrages unseren Handels-Verbindungen mit Dester- reich eíne noch größere Ausdehnung zu geben. Wer den Zustand der Länder des Oesterreichischen Kaiserstaates, besonders der Donau-Pro- vinzen, fennc, wird zugeben, daß es schwer zu ermessen i, welche Ausdehnung die Anwendung der ín dem Vertrage aufgestellten Prin- zipien noch zuläßt. Fedenfalls werden wir ein ausgedehnteres Han- dels-Spsten! zu erreichen suchen, als bis jeßt zwischen uns und jenen Ländern besland.“ Der Morning Advertiser, der das Gerücht von der Resignation Lord Palmerston’s bringt, ohne sich dafúr verbür- gen zu wollen, wiewohl er es nicht für unwahrscheinlich hält, daß derselbe seinem Kollegen Lord Glenelg folgen dürfte, ja sogar eine Ehrensache für den Minister der auswärtigen Ange- legenheiten in einem solhen Schritte finden will, glaubt auch versichern zu können, daß man dem Herzoge von Sussex das Anerbieten gemacht habe, als Vice-König nach Irland zu gehen, und daß Se. Königliche Hoheit diesen Posten gewiß angenom- men haben würde, wenn sein Gesundheitszustand nicht zu mißlih wäre. Jeßt soll, diesem Blatt zufolge, die Ernennung des Grafen von Albemarle zum Lord-Lieutenant von Jrland die meiste Wahrscheinlichkeit für sh haben. An die Stelle Sir George Grey's soll Herr Macaulay zum Unter - Staats - Se- cretair für die Kolonieen ernannt worden seyn, eine Wahl, die jenes Blatt für das liberale Interesse sehr angemessen findet. Der Globe widerspricht der Angabe der „Morning Chro- nicle”“, daß die Errichtung eines zweiten Kanzlei-Gerichtshofes beabsichtigt werde. D
Der Courier scheint zu befürchten, daß in den Provinzen doch am Ende ernstliche Unruhen durch die Chartisten hervor- gerufen werden könnten, wenn die Abgeordneten derselben sich auch in London ruhiger und gemäßigter verhielten. Das ge- nannte Blatt macht in dieser Beriéban auf folgende in Suf- folk erschienene Anzeige aufmerksam. „Die Männer der Volks: harte in Norwich haben angefangen, sich in allem Ernste zu wassnen. Wie wir hören, waren bis leßten Mittwoch {on 68 Piken von ihnen angekauft. Diese Waffen sind ungefähr 18 Zoll lang, so daß sie unter dem Roke getragen werden können. Am Ende derselben befindet sich eine Art von krummem Messer, vermuth- lich um den Pferden die Zügel durchzuschneiden, falls die Leute mit dem Militair in Berührung kommen sollten. Es ist ein Klub zum Aufkauf solcher Waffen errichtet, und jedes Mitglied zahlt dazu wdchentlih einen Beitrag von einem Penny. Der Preis einer Pike ist etwa 8 bis 9 Pence.‘
Aus dem Kanadischen Bericht des Grafen Durham hebe die Morning Chronicle folgende Stelle über die consti- tutionnellen Regterungen als beachtenswerth hervor: „Die
liberaleren Grundsägen
daß etwas dem Widersprehendes an cinem anderen Ort (im Unter- hause von Lord Palmerston) gesagt worden ist. Der Vertrag besagt, wenn Britische Schiffe in Oesterreichische Häfen cinliefen, sollten sie gewisser Begünstigungeu thetlhaftig werden. Laufen diese Schiffe in gewisse andere Häfen ein, so hängt ihre Aufnahme von den in diesen Häfen geltenden Gesegen ab; nun aber fügt der Vertrag bei, wenn sie diese Häfen wieder verließen, sollten sie in den Oesterreichischen Häfen so behandelt werden, als kämen sie direkt von England. Dies ist die einzige Tendenz des Artikels; eine andere kann ihm nicht wohl untergelegt werden. Der edle Graf behauptet ferner, das Ministe- rium habe nur die Bahn verfolgt, deren Weg die frühere Verwal- tung eröffnet hatte. Zwischen den beiden Verträgen bestcht jedoch nur die einzige Analogíe, daß ihr beidexseitiger Zweck war, die Ver- bindungen zwischen den beiden Ländern mehr zu beleben. In die- ser Beziehung geht der neue Vertrag weiter, als der alte; denn er begreift in sich die genannten Donauhäfen, das Mittellän- dische Meer, Malta, Gibraltar und diejenigen Theile von Asien und Afrika, die am Mittelländischen Meere liegen, jene umfangreichen Län- der, wie zum Beispiel Aegypten. Der Haudel beider Länder kaun hierbei nur gewinnen, indem Oesterreichische Schiffe, die mit den Pro- duften jener Länder befrachtet sind, danach in Britische Häfen cinlau- fen können, was eine bedeutende Erweiterung des Pandels - Verfehrs zwischen beiden Ländern ist. Weiter, glaube ih aber, ist bei feiner Gelegenheit über diesen Traftat etwas gesagt worden. Uebrigens sucht die Regierung diesen Vertrag durchaus nicht wichtiger zu machen, als er ist, Derselbe bat zwar einige Reclamationen veranlaßt, aber feine
spezielle Auflage dürfte wohl gegen seine Bestimmungen erhoben werden. Was die Macht Oesterreichs, den Rang, den es in Europa einnimmt, den notorischen Einfluß, den es ausübt, und die Art und Weise, wie es diesen Einfluß benußt, das Benebmen, welches cs in Verbindung mit England befolgt, — was dies Alles anbelangt, so theile ih ganz | die Ansicht des edlen Grafen; weder ich, noch die edlen Lords neben | mir haben in dieser Hinsicht jemals eine andere Meinung ausgespro- | chen; es fann also auch ín unseren Gesinuungen, in unserer Stim- mung gegen Desierreich von feiner Veränderung die Rede seyn. Der cdle Graf mag immerhin wegen seines Verhältnisses zu einem Staats- manne, der fo lange schon im Rathe jenes Reiches práäsidirt, unge» rechten Tadel und Sonna, zu erdulden gehabt haben; dies hat jedoch mit dem gegenwärtigen Traktate gar nichts zu schaffen. All unser Bemühen geht darauf hin, mit dieser Macht freundliche Verbindun- gen zu bewahren, so wieauch mit den übrigen Mächten Europa's die so wich- tigen und für Alle so vortheilhaften Handelsverbindungen zu unterhalten.“ Graf Aberdeen: „Jch muß dennoch wiederholen, was ih gesagt, nämlich daß die betreffende Stipulation des Traktats von einer Art ist, wie sie keine dritte Partei mit einer anderen einzugehen das Recht hat. Der edle Viscount sagt, sie sey auf Verlangen des Oester- reichischen Bevollmächtigten in den Traktat aufgenommen worden; das fann uns aber nichts helfen, sie muß unwirfsam für uns sevn, insofern es sih um die Zulassung Englischer Schiffe in jene Häfen der Türkei handelt. Der ganze Traftat ist übrigens nicbts als ein gewöhnlicher Reciprocitäts - Vertrag; er gewährt tins keine anvere Handels-Vortheile, als irgend ein Traktat mit Frankreich, Schweden, den Niederlanden oder sonst cinem Staate sie uns zu bieten ver-
gänzliche Trennung der gese6gebenden und der vollziehenden Gewalt eines Staates is der natürliche Jrrthum solcher Re- gierungen, die sih von den Fesseln repräsentativer Institutionen zu befreien wünshen. Seit der Revolution von 1688 ist die Sestigkeit der Englischen Verfassung durch den weisen Grund- saß unserer Regierung gesichert worden, der die Leitung der National - Politik und die Vertheilung des Patronats den Führern der parlamentarischen Majorität übertragen hat. Welche Vorliebe auch der Monarch fúr gewisse Minister hegen, wie sehr er auch persdnlich ihrer Politik ergeben seyn mag, so is er doch stets gendthigt gewesen, auf beides Verzicht zu leisten, sobald die Meinung des Volks sich durch das Organ des Unterhauses unwiderruflih dagegen aussprach. Der Versuch, eine Repräsentativ - Regierung nach einem ande- ren Grundsaß zu führen, scheint die Klippe zu seyn, an welcher Nachahmungen der Britischen Verfassung auf dem Kontinente jedesmal gescheitert sind, und die Französishe Revolution von 1830 war die nothwendige Folge eines Unternehmens, welches zum Zweek hatte, ein Ministerium aufrecht zu erhalten, zu dem kein Parlament gefunden werden fonnte, das mit ihm im Eíin- flange hätte handeln mdgen.““
Der Standard hofft, es werde eine Untersuchung dar- über eingeleitet werden, ob es wahr sey, daß, wie Französische Blätter meldeten, Herr Steele in Brüssel angekommen wäre, um im Namen O'Connell’'s der Belgischen Regierung ein voll- ständiges Jrländisches Regiment anzubieten, also offenbar in der Absicht, um gegen die Königin von England und die an- deren Mächte der Londoner Konferenz zu fechten.
Ueber den Plan des Ministeriums in Bezug auf die S gesche will ein Edinburger Blatt erfahren haben, daß die E nister nicht direkt, sondern durch einen ihrer vertrauten eige Y im Unterhause vorzuschlagen beabsichtigten, die Ee O Weizens im ersten Jahre nach der Annahme eines ragen stems zu einem festen Zolle von 10 Shilling für den S
j ; 9 Shilling, im dritten zu 8, zu gestatten, im zweiten Jahre zu © 5, nd: diefen im vierten zu 7, im fünften zu 6, im dre zu 9, leßten Zoll dann unverändert bestehen zu lassen. die Adresse
Herr G, W. Wood, der in der Rede, womit er di
: ffung der Korngeseße empfahl, aber unterstüßte, zwar die Abschaffung Britischen“ Manufaktu- doch zugleih von dem Aufshwunge der Britischen V A lebteres einen {limmen Stand urter ren sprach, hat sich dur leb K duduéeat den Abgeordneten der Vereine gegen die Korngeseße Y eitet. In einer Versammlung derselben, wo er sich zu entschuldigen suchte, erklärte ihm der Vorsißer des Véreins, er habe der Sache seiner Freunde wesentlih geschadet, indem exr positive Zahlen angegeben, wo er doh nur kompärative hätte angeben und dem Varlament hätte nachweisen sollen, wie die Englische
mag. Es freut mich, zu hören, daß Oesterreich bedeutende Verbesse- dütigen in seinem Handels-Spstem vorgenommen hat, und daß es zu
Fabrication und Ausfuhr zwar im Verhältniß zu ihrem feühe-