1839 / 57 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

find) hat ex nicht nahsch!agen, wie viel in diesen Büchern hat er nicht vergeblich lescea müssen, che er zu dem eben augegebenen Resultat gekommen. Jun unserem Werke, wenn er es sich angeschafft hat, sucht er sich ganz cinfach das Wort „Besiutitel““ auf und stößt geich zu Eingang des Artikels auf die Worte: „Die früher bestandene

othwendigkeit, seinen Besiktitel eintragen zu lassen, is dur die Kabinets-Ordre vom 31. Oktober 1831 aufgehoben uud tritt nur nochz dann ein, wenu u. f. v.“ Weiter erfährt er, was derjenige zu thun bat, der freiwillig seineu Besiktitel ciutragen lassen will; ferner welches Recht ec dadur erwirbt, daß dies geschehcu u. s. w. Ju dicser Art belehrt das Buch Über alle im gemeineu Leben vorkommende Rechts-Verhält- nisse, über die Verfassung der verschiedenen im Staat besichendeu Be- dörden, über die Qualification zu jeglihem Geschäfte, furz über das- jenige, was Jedermann im praftischen Wirken zu wissen noth thut. Namentlich ist es für Kommunal-Beamte und Schiedsmänner, die in der Regel ohne gelehrte Vorbildung fd, ein unentbehrliches Hulfs- mittel, Welch? eine vortreffliche Grundlage für seine amtliche Dpe- ration hat z. B. ein in legte Kategorie gebörender Bürger, wenn er dea Partheien, die zu ihm fommen, um ihm einen Handel über nicht rechtzeitige Aufkündigung eines Mieths - Verhältnisses vorzutragen, den betreffenden svstematisch geordneten Artikel: „Aufkündigung der Miethe‘/, der 3 Seitea füllt und ia das kleinste Detail geht, aus unserem Werfe vorlie, uud wenn fie Zweifel ín eines oder das andere segen, fie auf die Duellen verweist, die uu- ter dem Terte überall zum Beleg für jeden einzelnen Sat alegirt sind. Einen wie großen Reichthum aa dergleichen Artikeln, in der Regel kleineu praktischen Abhandlungen über den jedesmaligen Ge- genstand, das Buch aber entóäli, mag man daraus ecutuehmen, daß der einzige in den beiden vorliegenden Heften vollendete Buchsiade A gerade 8 Bogen cugeu Drucfs füllt uud ctwa 130 Kolleftiv - Artifel (d. b, solehe, die in Unter-Artikel zcrfalleu, wie z. B. der eben ge- dachte „Aufkündigung“ in die ferneren: „Auffündigung des Dar- lehus, des Gefindes, der Handiungs - Gefellsczaft, -— der Pacht u. \. w./) bringt. Wie bei dicser Fülle mit 70 Bogen für das Ganze soll ausgerei{ht werde, was der Prospektus verheißt, ift schwer zu begreifen, da auf 12, also auf dem Sechfstel des Ganzen, noch die zwei Buchsiaben A uud B nicht einmal beendigt sind (das zweite Heft geut nur bis „Blutigel“): indeß das thut uichts, wenn der Verleger fort- rährt, rasch zu licfera, alle Monat Ein Heft, wie er es versprochen, und weuu er sich mit der Stärke der Auflagen fo ciurictet, daß fie sich rash auf cinauder folgen, also immer dem Gang unscrer rasilos fortschreitenden Geseggebung folgen fönuen und nicht binter ihr zu- rüctzubleiben genöthigt sind, dann darf cr sich wohl versprechen, vor- züglich insofern sehr großer Absaß cine Herabsezung des jest schon nicht unbilligen Preises (für 6 Bogen kompressen Drucks auf gutcm Papier !/7 Rtbólr.) auf !/4 Rthlr. für das Heft, gestattet, das wahrs- haft nüßliche und bequeme Buch in die Haushaltung jedes vaterlän- dischen Bürgers und Landmanns, und außerdem noch, wie Goethe cinmal bei ciner ganz anderen Veranlassung sagt, in die aller ande- ren Leute, aufgenommen zu sehen.

Etwas, was künftig aber wird zu vermeiden seyn, das is die sirifte Observanz in der alphabetiszen Ordnung auf Unkosten des Zu- sámmenhangs der cinzelnen Materien. Hiervon finden sich nnange- nehme Beispiele vor. Um nur Eines anzuführen, wählt Ref. das Bauwesen. Von der Organisation desselben in seinem ganzen Um- fange in den Preußischen Staaten wird derjenige einen guten Be- griff befommen, der die 21 Artikel „Baugehülfen“/ bis „Bau - Zög- linge“ durchlies. Aber wenn er zu: dem Artikel „Baumeister: Prü-

Frag Egypt ZEEz ez aeEtzzEZaE e eme

Bekanntmachungen.

Avertissement,

im Hvpothefenbuche des im Crossener

Von dem aus der Shzuld-Urfunde, vom 6. Augnst 1811. einge- tragenen Kapitale per 5000 Thlr. Preuß. Couraut, wovon mitteist Abzweigungen, nämlich : a) durh Cession von 2000 Xblr. unterm 8. Oft. 1811, b) durch Ceffiou von 1000 Thir. unterm 16. Nov. 1812, c) durch Cesfiou von 1000 Thlr. unterm 16. Nov. 1812, d) durch Cesfion von 1000 Xhir. unterm 16. Nov. 1812, vier besondere Kapitalien auge!legt worden, welche sámmilicch mittelst Cession vom 29. Juni 1824 auf den Gehcimen Justiz-Nath Wilhelm Johaun Ludwig von Bachmann übergegangeu und für deufelben im erwähuten Hypothekenbuche eingetragen stehen, sud die für die Zweigposten sub a, þ uud c ausgefertig- ten Hbpothefen - Fuftrumente angeblich verloreu ge- gaugei. i ¿Auf den Antrag der verwittweten Oberst-Lieutenant vou Noemig, Charlotte Maria Julíaue, geborne von Bachmaun zit Halberstadt, gegenwärtig Eigenthüme- rin der erroáhntén Poien, iadem ihr diesclben von dem Bürger Gottfried Steinke als Erben des 2c. vou Bachmann cedirt sind, werden daher alle diejenigen, welche auf die oben genannten für den 2c. von Bach- mann noch eingetragenen drei Kapitalien von resp. 2000 Thir , 1000 Thir. und 1000 Thlr. Preuß. Cour. und auf die darüber ausgestellten Urkunden ais Eigen- thümer, Cessioaarien, Pfand- oder sonstige Briefs-Ju- haber Ansprüche zu haden vermeinen, hiermit vorge- laden, dieselben in dem ‘auf

den 28. März 1839, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Referendarius Hilscher, im Ober- Landesgericht hicrselbs| anberaumten Termine anzu- meldea und zu bescheinigen, widrigenfaüs fie mit den- selben unter Auflegung eines ewigen Stillschweigens práfludirt und demnächst diese Urkunden für amorti-

fich ertheilt.

schollen.

zufinden.

Franffurt a. d. O., den 29, Nov. 1838. Königl. Preuß. Dber-Landesgericht. Gerlach. Befanntmachung Freiwilliger Verkanf. Ober-Landesgericht zu Posen. 1.

Die im Adelnauer Kreise belegenen adeligen Güter Maczuifi, désseu Taxe auf 18,043 Thlr. 16 sgr. 9 pf., Podfoce, dessen Tare auf 14,933 Thlr. 20 sgr. 5 pf., und Boczkowo 1. und 1l,, deren Laren zusammen auf 37,383 Thlr. 18 sgr. 5 pf. festgestellt worden find, sol»

len in termino deu 29 E B ltittes, Ob 6 Gta orntittags 10 Uhr, vor dem Deputirten, Vber-Landes- BaiGt&-Ratd von Forestier, ‘an öffentlicher Gerichts- stelle verkauft werden. : j Die Taxen, Hypothekenscheine und Kaufbedingungen fönnen in unserer Registratur eingeschen werden.

Posen, den 20. September 1838.

Edictal-Citation. Auf Antrag ihrer resp. Kuratoren und Verwandte werden folgende, seit länger als 10 Jahren Verschollene : 41) Xohann Karl Flehmig, Sohn des Weißbäckers Johann Samuel Flehmig zu Wahrenbrü, geb. âm 18. Dezember 1797, seit dem 16. Juli 1815 Nadlergéselle auf Wanderschaft, ohne seitdem

ich n fich zu ertheilen. ein Vermögen beträgt 150 Thlr,

Den an

Laund=-

ber buche Vol. 11.

ut am 1.

als

/

238

fung“ gekommen if und dahinter folgend „Baumfrevel, Baum schulen, Baumpslanzungen, Baumwollen-Waaren“‘ findet, wird. er nicht glauben, daß es nun mit dem Bauwesen ein Ende bat, und faun er wobl vermutben, daß auf díe baumwollenen Waaren noch dic Artikel : „Baupläte, Bau-Polizei, Baü-Prozesse/, bis ins Z „Bau-Zöglinge““ folgen? Ref. gesi?b4, daß er dies Verfahren bei sons so umsichtigen Männern wie die Verf., nicht begreift. Jf es uicht viel einfacher, auf das Havptwort „Bau“ alle seine Komposita und dann erst „Baum“ mit seinen Zusammensezungen folgen zu lassen, als eine in sich geschlossene Materie auf so widernatürliche Weise mit Fremdarti- gem zu durchschießen ? £,

Meteorologishe Beobachtung. Morgens Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Nachmittags | 2 Uhr.

1839.

24. Februar.

Quellwärme 6,79 R. Flußwärme 0,49 R, Bodenwärme 2,59 R, Ausdünstung 0,016‘ Rh.

Quftdrud..eeee |331,92--/ Par, |332,01/“Par, 332,26‘‘’ Par. Luftwärme „„.... i =+- 2,19 R.|4- 3,59 N. [4+ 2,19 R. Thaupunkt... i=#- 1,79 R.|4- 3,09 R. |\-+- 1,69 R. Dunstsättigung O ae |- R C. 1 S7 PEL ATIIEILE edóot | regnia. |! trübe, | trübe Niederschlag 0,201‘ Rh. “| WSW. | SW. j SW. Wärmewechsel —#+= 3,69 Wolkenzug»... | | SW. | f 1,69, Tagesmittel: 332,06 Par... =++-2,69 R... =—#-2,10 R... §8 pCt.

Wind +0456 SW.,

c 7D Orrs

Den 25. Februar 1839. Fonds- und Geld-Caours-Zettel. [es | Pr. Cour. Pr. Cour. [N] Brief. | Geld. Brief. | Geld. St.-Schnuid-Sch. | 4 103/53 1622 is Ostpr. Pfandbr. [86 191 | 160 '/» Pc. Engl. Obl. 30./4| 102!/4 1013/, Pomm. Pfandbr. (33) 101 5/1 10L!/, PrämfSeh.d.Seeh.i—| 70!/, 70 Kur.-u.Neum. do.) 102'/, | 1013/, Kurm.Ob!.m. 1.C,| 4 | 1021/, 1013/, Schlesische do./ 4] 103!/, | Nm. Int. Seh. 4) E 1013/, sRüöekst. C. und 7.) | | doSchaoldverschr.13Ì| 1001/, 993/, Sch. d. K. a. N.) 4) | Berl. Stadt-OblL.|4| 1038/9 1027/, IGo!d al marco | | 2153/4, |/2143,, do. | inks —— Nene Ducaten —-| | 18 do. | Wriedrichad’or | 135/, 2 12° L f l | j | | j |

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95 l ls 94 l ly

Königsb. Elbioger

A 12 Danz. do, in ’Th. a! &8 _— Westpr.Pfandbr.|34/10011/,4| 1005/, Groszh. Pos. do.j 4] 1053/,; car

And. Golämün- zen à 5 Thl. 121/, 3

Disconto

2 p

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BOrsen,.

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| Kreuter, gesungen von Herrn Bötticher,

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| en 1 acte, par Scribe.

19%, 25/14 G. Bank - Actien 1758, 1756, Partial « Obl, 156!/, S, Loose zu 500 FI. 1343/,. 1341/,, Loose zu 100 FI. 284 G, Preuss, Präm.-Sch. 708/, G. do. 4% Anl. 102!/g G. Poln. Loose 68?/,.

683/,. 5%, Span. Anl. 6!/,. 57/4. 2!/2%/% Holl. 3542/5. 54g, BioénbálkAvtiah: *St. Germain 572!/» G. Veraaillea rochtes

Ufer 549 Br. de. linkes Ufer 160 Br. Strassburg - Basel 340 Br. Bordeaux-Teste —. Sambre-Meuse —. Leipzig-Dresden92!/, G, Köln-Aachen 88 Br. Comp.- Centrale —- . WVamburg, 23. Februar. Bank-Actien 1463. 1460. Éngl. Russ. 1078/4. /,. Paris, 19. Februar. 59/, Rente fin cour. 110. 90. 39/9 fin cour. 78.55. 59/9 Neap. fin cour. 99. 20. 59/4 Span. Rente 19!/,. Passiïve —. 8%/g Portug. —. Wien, 20. Februar. 59/, Met. 107!/g. 49/0 1003/,. 39/7 80. 1%, —- Bank - Actien 1475 Neue Anl. -.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 26. Febr. Im Br Konzert: 1) Ouver- tûre zur Oper: Cola Rienzi, von Herrmann Damm. 2) Fans

21/9/00 59.

| tasie über Thema's aus Bellini’s Puritanern, für das chroma- | tische Waldhorn, vorgetragen vom 9jährigen Richard Lewy.

3) Variationen über ein Thema aus Bellini's: Beatrice di Tenda. fúr die Pedalharfe, komponirt von Parish Alvars, vors- getragen von Melanie Lewy. 4) Das Mühlrad, Lied von K. begleitet auf dem Waldhorn und Pianoforte, vom Professor Lewy und seinem Sohne Karl. 5) Quatuor concerlant für zwei Waldhörner, Harfe und Pianoforte, über die Romanze aus der Oper: Joseph in Aegypten, vorgetragen von der Familie Lewy. Hierauf, zum erstenmale: Die Flucht nach der Schweiz, Singspiel in 1 Akt, von C. Blum. Musik von F. Küken. j Im Schauspielhause: Pour le troisième début de Mad. Paul: 1) Les Mémoires d’un colonel, vaudeville en 1 acte. 2) La pre- mière représentation de: Rodolphe, ou: Le frère et la soeur, drame en 1 acte, par Scribe. 3) Les premières amours, vaudeville (Dans ia seconde pièce, Mr, Saint - Aubin remplira le rôle de Rodolphe et Mad. Paul celui de Thérèse; et dans la troisième pièce, Mad. Paul remplira le rôle d’Emmeline.) Königsstädtisches Theater. Dienstag, 26. Febr. Die Familien Capuleti und Mons- tehi. Oper in 4 Akten. Musik von Bellini. Mittwoch, 27. Febr. Die Seeräuber. Vaudeville: Posse in 2 Akten, frei bearbeitet nah Dennery und Cormon, von A. Cosmar. Die Musik is arrangirt vom Musik - Direktor

und Stadt

Auswärtige Amsterdam, Niederl. wirkl. Schuld 5411/5. 5/9 do. 1K

59% Span. 173/,.

Preuss. Präm.-Sch.

Binal 5 Jn

pte E 53 T F EDEL A 2E Df C O BERBRIC E T L E D -TE: D G PE I F SEEE 7 Ta A T: ai

Passìive —.

Poln. - AniwWwerpen,

Neue Anl. 17. H Frankfurt a. M., 22. Februar.

Oesterr. 5%, Met. 106*/; G.

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Mot ement G E tE Mertanf, t j gericht zu Havelberg. Zas Wohnhaus mit Zubehör Rr. 62 zu Havel:

in der langen Straße belegen und im ag. 313 seq.

Fn Z 1ER: = 7065 az Ide GTTR E L E A S B R Q B Ad arm S K N

“Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

2) Yohann Christian Schuster, Sohn des Einwoh- ners Christian Schuster im Freywinkel, geboren am 2B, September 1734. Schon in einem Doku- mente vom Jahre 1805 als verschollener Lein- E

Kreise belegenen Ritterguts Toppcr Ruh. U]. No. 7 webergeselle aufgeführt, und seit dem von ihm

feine Nachricht erlangt.

Sein Vermögen beträgt 12 Fhlr. 10 sgr. 3 pf.

Fohann Gottlieb Kell, Sohn des Handarbeiters

und Weinbergsbefißers gieichen Namens, in den

Weinbergen bei Liebenwerda geboren am 11, Of-

tober 1796, angeblich Train-Soldat im leßten

Kriege gewesen und seit 1822 feine Nachricht von

Sein Vermögeu besteht in 10 Thlr. 20 sgr. 9 pf.

Karl Gottlob Meblhese, Sohn des in Hoheulci- pisch gestorbeneu Zweihüfners und Schenkguts- Besißers Johann George Mchlhofe, geboren am 11. Mai 1779 in Wermsdorf, als Saitlergeselle seit der im Jahre 1810 oder 1811 von Moskau in Rußland aüs"ertheilten leßten Machricht ver:

Sein Vermögen beträgt 72 Thlr. 18 sgr. 3 pf.

) Karl Gottfried Dieuze, Sohn des Zimmermanns Fohann Gottfried Diege zu Liebenwerda, uach Angahe seines Vaters in einem Kaufe vom 6. No- vember 1782 schon damals 16 Jahre lang auf der Wanderschaft als Sattlergeselle abwesend und feit der unterm 26. August 1790 von Woronecz in Rußland ertheilten lezten Nachricht verschollen. Sein Vermögen besieht in 20 Thlr. Geburtszeit sind keine kirchliche Nachrichten auf-

Ueber seine

Fohanne Sophie Kniesche, Tochter des gewesenen Schuhmachers Fohann Gottfried Kuniesche Elsterwerda, geboren am 14. Juli 1799, als Dienjst- magd in einem Dorfe bei Großenhavun im Jahre 1814 verscholleu und seit dem feine Nachricht von ihr eingegangen. Fhr Vermögen besteht in 101 Thir. 5 sgr. 3 pf., firt erflärt werden sollen. so wie deren etwa zurücfgelassene Erben und Erb- nehmer hierdurch öffentlich aufgefordert . sich binnen 9 Monaten, spätestens in dem auf den 16. Juli 1839, Vormittags 10 Uhr, an biefiger Gerichtsstelle anberaumten Termine eut- weder schriftlich oder persöulich zu melden und weitere Anweisung zu gewärtigen, widrigenfalls fie für todt erklärt und ihx Vermögen ihren sich legitimirenden nächsten Verwandten oder beim Mangel derselben dem Fisfus zugesprochen und verabfolgt werden würde. Bekanntschaft hier ermangelnden Juteressenten werden die Justiz-Kommissaire Leupold und Hepden- reiz hier, und Eisenhardt in Elsterwerda vorgeschlagen. Liebenwerda, am 28. September 1838.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

vypothen

0, 87. verzeichnet, dem Kaufmanne George David Wilhelm Bontin allbie ehórig, abgeschäßt auf 5092 Thie, 12 Mee olge der nebst Hypothekenschein und der Negistratur einzusehenden Taxe, soll uni 1839, Vormittags 11 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger, |C. ldie Erben des verstorbenen Erbmarschalls v. Kahlden

sgr. 11 pf., zu- Bedingungen in

zu

@ el. 20, Februar. | Kugler n 3/ 16°

Ausg. Sch. Desterr. Met. 103!/,. 19. Februar.

Kanz-Bill. 263/,. : f Zinel dal Schmidt.

2 In -)

4°, 100!/, G, 21/29 d9!'/, E. Î

auf Krumcke und ‘die Erben der hferfelbst versiorbenen separirien Regierungs - Conducteu r Grabeker werden hierzu öffentlich vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 19. Septbr. 1838.

Das in der Wollankstraße Nr. 3 belegene Grund- uüd des Particuliers Reuter, taxirt zu 8616 Thlr. 16 sgr. 6 pf., soll

am 4. Juni 1839, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein find in der Registratur einzusehen. Die ctwanigen unbekannten Real - Prätendenten wer den zu diesem Termine unter der Verwarnung der Präklusion vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 28. Nov. 1838. Das bierselbst in der neuen Kommandautenstraße Nr. 4 belegene Grundstück des Schlächtermeisters acob, taxirt zu 9961 Thlr. 12 sgr. 6 pf., foll

am 23. Julí 1839, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Rothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 14. Dez. 1838. Das in der Zimmerstraße Nr. 44 belegene Grund- stücé der Geschwister Schramm, taxirt zu 8955 Thlr. 16 sgr. 11 pf., soll, Behufs der Auslösuug der Gemeinschaft,

am 27. August 1839, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsftelle subhaslirt werden. Tare und Hyvothekenschein find in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbefannten Geschwister Vogel, Vornamens Charlotte Louise, Emilie Friederike und Mathilde Pauline, so wie der Kaufmanu Johann Friedrich Carl Koeppen oder dereu Erden, werden hier- durch öffentlich vorgeladen.

ogs

Literarische Anzeigen.

Geistliche Mausik.

Mit Bezug auf die bevorstehenden Musik - Auffüh- rungen der Wohllöbl. Sing-Akademie, machen wir auf folgende in unserm Verlage erschienene Werke aufmerksam und bemerken, dass die ausgesetzten Stimmen einzein zu haben sind:

Bach, grosse Passions-Musik nach dem Evangel. Matthaei. Vollständ. Klavier-Auszug 7% sgr.; alle Nummern einzeln. Partitur 18 Thir. Gabrieli, Musica sacra, 9 Motetten; Partitur 24 Thlr. Vergl. das wichtige Werk: „Joh. Gabrieli und sein Zeit- alter“, von C. v. Winterfeld, 3 Bde., 1835, 12 Thlr. Haendel und Haydn, 4 Arien aus dem Messias, Judas Maccabaeus, Schöpfung. Mit Deutsch. und Eng]. Text und Begl. des Pfte.; von Miss Novello gesungen, à 4 u. 4 Thlr. Lotti, 8- u. I0stimmi- ges Crucifixus F Thlr. Palaestrina, Motetten, 6- und 8 stimmiges Crucifixus 1 Thlr. Rungen- hagen, Gesang der Engel am Weihnachtsmorgen, für 4 Stimmen -mit Pfte. oder ne 1 Thlr. Spohr, Vater unser. Partitur 5 Thlr. ; Klav.-Auszug 2 Thlr. M. v. Weber, Jubel- oder Aerndte-Cantate, Par-

é

Vorher: | Der Schmied von Antwerpen,

Der Künstler und der Handwerker, oder: Schauspiel in 2 Akten, von F.

Vertretung des Redacteurs: Wenßtel.

Gedrucft bei A. W. Hayn.

seiner Ordnung schafffl der Herx“, 14 Thlr. Cantaté:

„Natur und Liebe“ 27 Thlr.

Schlesingersche Buch- und Musikbandlung in Berlin, unter den Linden No. 54.

Fn der Verlagshandlung Duncker & Humblot

in Berlin, Französishe Straße Nr. 21, ist erschienen

und in alleu Buchhandlungen zu haben: Reisebriefe aus Belgien. Mit einigen Studien zur Politik, Geschichte u. Kunsk.

Von Dr. J. W. Loebell.

8vo. Geh. . Pr. 2 Thlr.

Der geistreiche Verfasscr theilt in diescm Werke die interessauten Resultate seiner im Jahre 1835 durch den jungen Staat von Belgien unternommenen Reise in höchst ausprechender und geschmackvoller Weise mit. Seine Bemerkungen sind eben o tief als umfassend, indem sich dieselben mit gleicher Vorliebe dem gesfelki- gen und industriellen Leben, als der Kunst, dem Staate und der Politik zuwenden. Ohne Haß und Neigung find die Belgischen Verhältnisse, die Lage und dic Bedingungen des Gouvernements, die Stellung zu Fraufreich, zu Deutschland und zu Preußen insbesondere mit großer, auf wissenschaftlichen Grund lagen ruhender Sachkcuntniß aufgefaßt. Diese Mit- theiluugen müsscn um so willkommener seyn, je unbe- fannter alle diese Zustände bisher geblieben, je schie- fer sie beurtheilt worden sind. Außerdem machen wir das Publikum auf die gediegene Abhandlung übec historische Politif aufmerfsam.

So eben ist bei uns erschienen und versandt wor- den, in Berlin an E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3 : Gemeinuützige systematische Nacurgeschichte der Fische. Von De. Carl Christian Gmelin, Professor der Maturgeschichte in Karlöruhe. Qweite Ausgabe. Mit 164 Abbildungen auf 113 Kupfertafeln. Subs- scriptionspreis für das ganze Werk 4 Thir., für cin Exemplar mit sorgfältig kolorirten Kupfern §8 Thlr. Der Subscriptionspreis dauert nur bis zur Oster messe 1839, danu tritt ein erhöhter Ladenpreis ein. Das Werk erscheint in 28 Lieferungen und wird in 9 Monaten fertig geliefert. Noch bemerken wir, daß dieses Werk sich zugleich auch als Vierter Theil der Gmelinschen Naturgeschichte anschließt , wodurch dieselbe für die Besiger vervollständigt wird.

Mannheim. Schywau und Göt sche Hofbuchhandlung.

Bei Carl Cnobloch in Leipzig ift erschienen und in allen Buchhandlungen, in Berlin in der Voß schen Buchhandlung, Charlotteusiraße Mr. 25, Ede der Dos rotheenstraße, zu erhalten :

Anleitung zum Referiren und Defkretiren, „_ von Dr EL Ludw. Wilh. Beck, Präsid. d. K. S. App. Ger. zu Leipzig, außerord. Prof. d. R. d. K. S. C. V. O., Ritter 2c. 8vo. Geh. Preis 1 Thlr. 5 sgr. j

Der durch pie Herausgabe des Corpus juris rühimne lihsi befannte Name des Verfassers bürgt ‘für die Gründlichkeit und Brauchbarkeit dieses Werkchens und bedarf es daher bei dem juristishen Publikum feiner weitern Anuempfehlung.

titur 7 Thlr.; Klav.-Auszug 24 Thlr. Hymue: „In

Allgemcine

Vreußische Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 27a Februar

N 58.

E ——— E

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Rathédiener Bdsem zu Beuthen an der Oder das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver- leihen gerußt.

Des Königs Majestät haben den biéherigen Steuer - Rath von Gansauge zum Regierungs-Rathe zu ernennen geruht.

L 1

D eranntmaGun g.

Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem er- sten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats-Baumeister oder Bau-Jnspektoren, oder welche bis zum Oktober d. J. die münd- liche Prúfung als Privat - Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit aufgefordert, bis zum 1öten k. M. sich schrift- lich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröf-

net und den Leßteren der Termin bezeichnet werden wird, der |

zu ihrer Prüfung in den Narturwissenschaften angeseßt ist. Berlin, den 17. Februar 1839. Königl. Ober-Bau-Deputation.

Abgereist: Der Königl. Großbritanische General-Major | | bringen und

von der Kavallerie, de Tuyll, nah Hannover.

Der Königl. Großbritanische außerordentliche Gesandte und | bevollmächtigte Minister in Persien, John M'Neill, nach |

London.

Zeitungs-Nachrichten. Aua n d.

Oanr eei

Paris, 20. Febr. Vermittelst Königlicher Ordonnanz sind 18 Unteroffiziere von verschiedenen Marine-Corps zu Unter- Lieutenants befördert werden. Sie werden den neu zu bilden- den Marine-Regimentern einverleibt werden.

Das Wahl-Comité von Pont-Evêque (im Departement Calvados) hat am 9Vten d. folgendes Schreiben an Herrn Gui zot erlassen: „M. H. Wir bieten Jhnen hiermit die Kandi- datur des Wahl- Bezirks von Pont-Evêque an. Die Männer, deren Namen Sie unter diesem Briefe finden, J größten- theils zu Jhren politishen Gegnern gehört. as darf Sie nicht befremden; Sie haben unsere Stimmen durch Jhren Patriotismus und durch Jhre würdevolle Sprache während der leßten Diskussionen in der Kammer sich_ erworben. Jhre Ge- sinnung is die unfrige; wir glauben mit Jhnen, daß Frank- reich sich nah den Niederlagen, die es von Außen her erlitten hat, neu erheben und eine Garantie für die Beseitigung der inneren Wirren haben muß. Diesen Zweck ins Auge fassend, werden wir Jhren Namen in die Wahl.Urne werfen. Geneh- migen Sie 2c.“ (Die Unterzeichner sind zum großen Theil be- deutende Grundbesißer, Mitglieder des General- und des Be- zirks: Conseils, Offiziere der National-Garde und andere ein-

ußreiche Berat Herr Guizot hat das Anerbieten des Comités abgelehnt, weil er sich schon für die Annahme der Kandidatur von Lisieux entschieden hatte.

Der Marschall Clauzel ist in Rethel angekommen. Kaum war er im Gasthofe angelangt, als sich bereits eine große An- ahl von Wählern bei ihm einfand. Abends wurde ihm eine

acht: Musik gebracht, die fast unter den Fenstern des ministe- riellen Kandidaten stattfand, der mit ihm in demselben Gasthofe wohnte. Der Marschall sprach scinen Dank gegen die Einwoh- nerschast in einer kräftigen Rede aus.

Man liest im Journal du Hapyre: „Eine große Depu- tation der hiesigen Kaufmannschaft begab sich heute (d. 18ren) zu dem Unter-Präfekten. Die Regierung, sagten ste, hätte ihnen das feierlihe Versprechen gegeben, ein“ Geses in Betreff der Herabseßung des Zolls auf Kolonialzucker vorzulegen. Weil aber die Auflösung der Kammer diese Maßregel verhindert habe, so bliebe, um dem Untergang der Kolonieen und der Schifffahrt vorzubeugen, nichis weiter übrig, als die Herab- se6ung des Zolls durch eine Ordonnatz zu bewirken. Wenn aber das Ministerium diese Maßregel, die es sehr gut ergrei- fen fönne, fallen lasse, so dúrfe dasselbe bei dem nächsten Wah- len auf den Handelstand von Havre nicht zählen.“

Um den fortgeseßten Kampf der Journale nichr ganz un- berúhrt zu lassen, entnehmen wir hier dem Journal des Dé- bats einige Aeußerungen über die Coalition, die freilih nichts wesentlich Neues enthalten. „Unsere Meinung is, daß die Männer, welche früher Minister waren, zur Coalition überge- treten sind, weil sie den Verlust der Macht bedauern. Eine andere gegründete Ursache ist nicht vorhanden. Dieselben sind voller Ehrgeiz, wie sie selbst gestehen, und glauben sich auch befähigt, das Geschick des Staates zu lenken; daher ist nichts natúrlicher, als daß sie die verlorenen Portefeuilles wiederzu- erhalten, die Majorität, die ihnen entschlüpft war , wiederzuge- winnen suchen. Sie regieren nicht mehr, also if das Land schlecht regiert; das ist vollkommen in der Ordnung. Die Füh- rer der Coalition dagegen sagen: „Wir sind freiwillig abge- kreten, man hat uns zum Wiedereintritt bewegen wollen, aber wir haben unsere Bedingungen gestellt. Wir übernahmen die Leitung der Angelegenheiten nur, um unserem System zum Siege zu verhèlfen, um unsere Ideen geltend zu machen. Das Portefeuille ist uns nur das Mittel, unsere Politik durchzu- segen.’ Fassen wir diese Behauptungen näher ins Auge. Einige Vorkämpfer der Coalition sind aus dem Ministerium ausgetreten, weil sie sich der Renten - Konversion widersebten ; andere, weil sie auf Jatervention in Spanien drangen, und dennoch wurde noch kürzlich der König in dem Adreß-Entwurfe ersucht, keine Aenderung der Politik in Bezug auf Spa- nien eintreten zu lassen. Die Führer der Coalition dabet

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sich vom Ministerium losgesagt, weil sie einer Schatti- rung des vorigen Ministeriums E die das System der Strenge fortgeseßt wissen wollte. Jeßt aber scheinen ihnen die Leidenschaften, die dasselbe bedingten, ihrem Prinzip nach, vollfommen gerechtfertigt und die linke Seite ist die Partei des Fortschritts. Was ist nun so pldblih aus allen Prinzipien ge- worden? Bekannt ist es, welchem Jnteresse dieselbe geopfert wurden; dasselbe war zwiefach. Die Coalition sagte: P L: schenke Euch die Jntervention in Spanien, wenn Jhr mir die Politik des Widerstandes preisgebet; wenn Ihr Euch mit der linken Seite einlaßt, wenn Jhr Euch mit Herrn Berryer und Herrn Garnier -Pagès auf einen guten Fuß zu stellen wisset.‘“ Durch solche Zugeständnisse und Gefälligkeiten kam die Adresse zu Stande. Auf der anderen Seite behielt man sich das Recht vor, der Kammer sagen zu können: „Jhr wollt keine Jnter- vention, das ist eine adgemachte Sache; Jhr wollt das System der Strenge nicht, auch darauf soll’'s uns nicht ankommen.“ Leider kann man nur nicht immer “sein Wort halten. Das nennt man, seinen Prinzipien treu bleiben! Sollte Herr Gui-

"_zot oder Herr Thiers wieder zur Macht gelangen „so werden

sie wahrhaftig die Kriegömaschinen, die Zerstörungs - Werkzeuge draußen lassen; sie werden nichts Angelegentlicheres zu thun haben, als ihre diplomatische Opposition in Vergessenheit zu err Guizot wird sich gewiß hüten, den „Moni- teur’ vom Januar 1839 in die Hand zu nehmen.“

Das Journal „le Droit“ entdäle folgende interessante Notizen über die in den Jahren 1837 und 1838 auf dem Mont de Piété versekten Gegenstände: Jm Jahre 1837 wurden 1,331,542 verschiedene Sachen für die Summe von 23,244,562 Fr. verseßt und 1,230,607 Artifel für die Summe von*21,352,690 Fr. wieder ausgelôst. Jm Jahre 1838 belief sich die Zahl der verseb- ten Gegenstände auf 1,124,411 für 17,098,817 Fr. und die der eingelösten- auf- 1,048,118 mit 16,215,203 Fr. Von 100 verseßten Sachen wurden 77 yon ihren Eigenthümern wieder eingelöst, 18 erneuert, und nur 5, nach dem läten Monat der Versaßzeit von der Administration verkaufe. Die Jnteressen und Kosten beliefen sih durchschnittlich bei einem verseßten Ge- genstand auf 66 Centimen, bei einem erneuerten auf2-Fr. 43C. und bei einem verkauften, auf 1 Fr. 66 C. Die tägliche Durchschnittszahl der kontrahirten Geschäfte belief sich auf 3662 Artikel, die für 595,696 Fr. verseßt, und auf 3414, die für 52,818 Fr. wieder eingelöst wurden. Dasselbe Journal giebt weiter unten eine interessante Uebersicht, der Versab - Geschäfte, welhe am Sonn- abend, Montag, Dienstag und Mittwoch in“ der Fastenwoche in den Jahren 18337, 1838 und 1839 gemacht worden sind, wor- aus hervorgeht, daß an den beiden ersten der genannten Tage die Einlósungen von Pfändern die neu verseßten bedeutend übersteigen, weil Jeder mit den bis dahin entbehrten festlichen Kleidern, Uhr u. s. w. prunken will; an den beiden folgenden Tagen aber findet das Gegentheil statt. Hieran {ließt sich eine Uebersicht der Einnahme und Rückzahlung der Sparkasse in dem gedachten Zeitraume, woraus sich ergiebt, daß während der Fastenwoche die Einzahlungen 150 bis 200,000 Fr. weniger als jede andere Woche betragen.

Der Gouverneur von Martinique, Contre - Admiral de Mogues, hat einen Befchl erlassen, wonach eine völlig zoll- und abgabenfreie Einfuhr aller Arten von Lebensmitteln und Baumaterialien unter allen Flaggen gestattet wird.

Großbritanien und Frland.

, Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siíz- zung vom 18. Februar. Lord Winchilsea brachte die in der vorigen Session mehrmals gerügte Anstellung des Herrn Turton béi der Kanadischen Mission des Grafen Durham von neuem zur Sprache und verlangte die Vorlegung der darauf bezüglichen Aktenstücke, die jedoch von dem Premier - Minister verweigert wurde. Lord Durham erklärte darauf, daß er die ganze Verantwortlichkeit für jene Ernennung auf sich nehme. ¿Sie war mein Werk“/, sagte er, „ih hatte das Recht, sie ohne Autorisation von Seiten der Regierung vorzunehmen ; sie be- durfte der Bestätigung der Minister nicht, und ih kann dem edlen Grafen versichern, daß ih, weit entfernt, diese Ernen- nung für unrecht - zu halten, vielmehr durch die Rechts- Kenntnisse jenes. Herrn dem öffentlihen Dienste sehr ge- nußt zu haben glaube. Jch habe großen Beistand von diesem Herrn empfangen und fähle mich ihm für den Erfolg meiner Amtsführung sehr verpflichtet.“ Hierauf erhob sih Lord Brougham, um darauf anzutragen, daß in einem Ausschusse des ganzen Hauses das jeßige System der Korngeseße unter- sucht, und daß Zeugen- Aussagen zu Gunsten der Bittsteller, welche gegen diese Geseße petitionirt haben, an der Barre des Hauses vernommen werden möchten. Er hatte noch, vorher mehrere Bittschriften gegen die Korngeseße überreicht, nament- lih von Marylebone, Carlisle, Birmingham ‘Und Liverpool, von denen die leßtere 26,000 Unterschriften zählte. Jm Namen dieser Tausende beschwor er das Haus, daß es sie nicht unge- hôrt abweisen solle, da sie sih d machten, die trauris- gen Wirkungen eines Geseßes, bei welchem Jhre Herrlich- keiten als Partei betheiligt seyen, eidlih zu erhärten; es sey die Pflicht des Hauses, die andere Partei zu hôren, da- mit man nicht sagen könne, daß der Senat des Landes sich mehr durch eigennüßige Motive, als durch gewissenhaf- tes Rechtsgefühl leiten ließe. Er wollte es für unglaublich und für unmöglich halten, daß eine Körperschaft wie das Oberhaus, die aus den aufgeklärtesten - Männern bestehe, und der die Wichtigkeit dieser Angreoes eit und die damit verbundene Gefahr nicht a fônne, gegen seinen An-. trag erklären sollte. Der Redner M dann mehrere Bei- spiele an, wo das Parlament ebenfall* Zeugen - Aussagen zu Gunsten von Bittstellern vor seinen Schranken vernommen hatte, in Fällen, die, wie er sagte, sich mit dem gegenwärtigen an Wichtigkeit gar nicht vergleichen ließen, denn m handle es sich um die Sache des ganzen Landes, um die Interessen der Produzenten und der Konsumenten. Er ging nun weitläufig alle

diese FOvien durch und suchte darzuthun, daß die Abschaffunz der Korngeseße von den ersprießlichsten Folgen seyn würde. Der Herzog von Buckingham war der Erste, der sich dew Antrage Lord Brougham's auf das entschiedenste wider- seßte, indem er zugleih sein Bedauern darüber aussprach, daß im Schoße des Kabinets so verschiedene Ansichtewz über diese Frage obzuwalten schienen, so daß die Agrikulturiste1s kein Vertrauen zu demselben haben könnten. Ihm lossen si Graf Stanhope, der Herzog von Richmond und der Her- zog von Wellington an. Auch Lord Melbourne wollts dem Antrage nicht beitreten, weil er in der Vernehmung voi Zeugen- Aussagen über eine schon so vielfach erdrterte Frage nur eine unnöôthige Verzögerung ihrer definitiven Entscheidung er- blickte. Ueber die Sache selbst behielt er sich seine Bemerkutt- gen bis dahin vor, wo dem Parlamente ein bestimmter Antrag auf Aenderung der Korn-Gesegze vorliegen würde; indeß erklärte er vorläufig, daß er mit vielen der von Lord Brougham aufge- stellten Ansichten und Behauptungen nicht übereinstimmen könne, und er glaubte überhaupt, in dessen Rede, so ausgezeichnet die- selbe auch im Ganzen gewesen, nicht jene dem edlen und gelehrs ten Lord sonst inwohnende Kraft und Begeisterung bemerkt zW@ haben, so daß es ihm schien, als ob derselbe sich mehr dur das Urtheil Anderer, als dur seine eigene Ueberzeugung habe bestimmen lassen. Der Antrag des Lord Brougham wurts schließlih ohne förmlihe Abstimmung verworfen.

Unterhaus. Sibung vom 18. Februar. An diesenz Abend kam wenig von Jnteresse vor; ein Antrag des Herrn Duncombe, daß die Königin in ciner Adresse ersucht werden möchte, dem. Ober-Kammerherrn zu befehlen, daß den Theater in Westminster nicht mehr, wie bisher, verboten werden solle, am Mittwoch und Freitag Vorstellungen zu geben, wurde mit 160 gegen 70 Stimmen verworfen, weil der Antragsteller kein e vorläufige Anzeige von seiner Motion gemacht hatte. Lord Morpeth kündigte an, daß er nächstens eine Bill zur Erleich- terung der Vertheilung der von dem Parlamente zu Gunsteiz der Jrländischen Geistlichen als Vorschuß auf deren rückstän- dige Zehnten bewilligten Million einbringen werde. Das Haus vertagte sich {hon um 6 Uhr.

London, 19. Febr. Es war eaten daß ein auf die Aen der gegenwärtigen Korn- Gesetze gerichteter An- trag, dem selbst im Unterhause wenig Erfolg versprochen wird, im Oberhause noch viel weniger Gehör finden werde. Lor Brougham war auch gewiß im voraus hiervon überzeugt, als er geftern *ieses Angelegenheit dort zur Sprache brachte; -invesßs glaubte er R einen Versuch machen zu müsser und bot alle seine Beredsamkeit auf, um die Lords wenigsten

ur Erwägung déeses Gegenstandes und zur Anhörung vez Zeugen- Aussagen zu bewegen; aber auch dies war vergeblickz nicht nur die Tory - Partei, sondern der Premier - Minister sel widerseßte sich diesem Antrage; Leßterer jedoch nicht um der Sache selbst willen, sondern nur wegen der Form der Mer tion, weil er glaubte, daß es sich jeßt niht mehr um die Un- tersuhung aller einzelnen Punkte dieser Frage handle, die vier mehr schon längst hinreichend erörtert seyen, sondern um die Entscheidung über das Prinzip derselben. Einen ähnlichen Ar trag, wie Lord Brougham im Oberhause, wird Herr Villiers heute Abend im Unterhause stellen; seine Motion geht dahii, daß es den gegen die Korn-Gesebe petitionirenden Parteien gte stattet werde, Zeugen, Agenten oder Anwalte zu Gunsten der itz ihrer Petition enthaltenen Angaben vor die Barre des Hauses £2 stellen. Bekanntlich hat jedoch Lord John Russell hon erklärt, daß das Ministerium sich auch hier einem solchen Antrage widerseizezz werde; es if daher auf keine Majorität fär die Motion zu rechnen, um so weniger, als Herr Pryme, einer der Untere Beamten der Schaßkammer, bereits ein Amendement folgende Inhalts angekündigr hat: das Haus solle \sih in einen Aus- \{chuß verwandeln, um zu erwägen, ob es angemessen wäre, denz Durchschnittspreis, mit welchem ein Zoll von 1 Shilling fx den Quarter auf die Einfuhr von fceemdem Weizen verbundezz ist, vom 320. Juni d. J. an von 73 Shilling auf 71 herx- abzuseßen und die verschiedenen niedrigsten Durchschnicts§: preise, mit denen ein höherer Zoll verbunden is, respektiz2 um je 2 Shilling zu vermindern; ob es ferner angemes- sen sey, vom 20. Juni in jedem der nächsten 4 Jahre an gerechnet die verschiedenen niedrigsten Durchschnitts - Preil{? des Weizens mit Rücksicht auf die damit zusammenhängende respektiven Einfuhr - Zölle auf fremden Weizen wieder um © Shillinge zu reduziren; endlih, ob es En sey, vom 30. Juni d. J. an und in jedem dex 4 nächsten Jahre eine ähnliche Herabsezung von 1 Shilling auf den Quarter in den niedrigsten Durchschnitts-Preisen von fremder Gerste, Hafer, Roggen, Erbsen und Bohnen mit Rücksicht auf die damit zusammenhängenden respektiven Einfuhr- Zölle eintreten ju lassen.

Der Marquis von Normanby ist bereits von Jrland hier eingetroffen, um das Portefeuille der Kolonieen zu übernehmen; er besuchte heute die Lords Melburne und Russell, und arbei- tete dann in seinem neuen Departement. Bei seiner Ahreise von Dublin wurde ihm daselbst, durch Adressen und andere dfe fentliche Demonstrationen, das allgemeine Bedauern der Jr- länder, besonders der liberalen Partei, über seine Entfernung fund gegeben. Tausende von Menschen geleiteten thu nes dem Einschiffungsorte, und ein Zug von mindestens 200 Kutschen hatte sih seinem Meisewagen angeschlossen. Auf die Adresse, welche ihm von der Stadt Dublin überreicht wurde, antwortete der Marquis, daß er nie aufhóren werde, dem Lande, welchem er vier glúckliche Jahre seines Lebens als Lord - Lieutenan* vors gestanden, auc fernerhin seine innigste Theilnahme zu widnien und die Kenntniß, die er sich über den Zustand und die Be- dürfnisse desselben erworben, zur möglichsten Förderung des Ge- meinwohls anzuwenden, stets von dem Grundsake ausgehend, daß vollkommene politische Gleichstellung aller Sekten und Klas in Irland die erklärte Absicht des Parlaments sey, und zugle die Jrlánder auffordernd, daß sie durch keinen übereilten