1839 / 61 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gus den Aussagen derer erkennen la

* Betres} der

247,391 Dußend betrug. Die Hansesiädte, dic ira Jahre 1827 Strumpf- waaren nur zum Werthe von 96,821 Dollars nach den Vereinigten Staaten ausführten, exportirten hon im Jahre 1835 dahin für 414,718 Dollars. Die Auéfubr hatte si alo in neun Jahren 12 niehr als 300 pCt. vergrößert. Jg dem legten Jahre wurde von Eng- laud aus nach fremden Ländern, mit Einschluß der eigenen Westin- Lischen Kolonieen und Euba?'s, al Strumpfwaaren für 21,217 Dol- jars ausgeführt, während aus deu Hansestädten na Cuba allein au Sächsischen Strumpfwaaren in demselben Jahre für 69 827 Dollars ausgeführt wurde. Ehedem hatten die Englischen Manufakturen das Monopol aaf den Márften vou Peru; aber während noch im Jahre 1881 eie Ausfuhr des obeuerwáhuten Artikels nach Peru sich auf 19,000 Pfd. verlief, fam dieselbe im Jahre 1832 auf 16,000 Pfd., im folgenden Jahre auf 12,000 Pfd. uud 1834 auf 8000 Pfd. herab. Das Alles \ nur dic Folge fremder Koufurrenz/ über die man sich aber gar uicht wundern fann, wen uan bedenkt, daß die Sachsen, Preußen nd Andere, auf deren Mäyften-wir ehedem ciu aussch!ießliches Mo- nopol hatten, jet dadur, daß wir ihnen die Maschinericen liefern, und daß sie selbst sih ihre Arbeiter gegen ungleich billigeren Lohn verschaffen föunen, einer dei weitem größeren Leichtigkeit der Produc- tion genießen als wir, und zwar nicht in einem-oder einigen, sondern in allen Zweigen der Fabrication, wie denn namentlich auch die Tuch- Fabrication besonders in Deutschland und Belgien fo zugenommen bat, daß die Englischen Wollhändler, die früher auf allen Märkten die Preise bestimmten, eßt durch die Deutschen und Belgischen Woll- ¿ändler verdrángt sind, und daß unter Anderem an die Leipziger Messe, ivo mau vor einigen Jahren nur etwa 50,000 Ends (eia halbes Stück) Deutscher Tücher fand, im vorigen Fahre nicht weniger als 350,000 Ends dieser Tücher gebracht worden sind.“

Hierauf bemerkte Herr Villiers, daß er sih absichtlich der Ecwähnung alles dessen enthalten habe, was die Kornfrage im Ganzen betreffe. Er habe nur nachweisen wollen, mit wie großer Gefahr die Landes - Industrie bedroht sey, wenn man ‘dieselbe noch ferner in der nachtheiligen Lage lasse, zu der sie durch. den nur von den hohen Getraide-Preisen erzeugten hdöhe- ren Arbeitslohn im Verhältniß zu anderen Ländern verurtheilt sey. - Schließlich suchte er die Art und Weise seities Antrages zu rechtfertigen; er bezeichnete den Unterschied zwischen den bei- Den Arten der Untersuchung, welche das Haus anzustellen be- sugt sey, nämlich mittelst Abhörung von Seiten eines besonde- ren Ausschusses oder von Seiten des ganzen Hauses in dffent- licher Sibung, indem er nur der lesteren Art die Fähigkeit bei- naß, das Interesse des Publikums rege zu erhalten, und die Aufmerksamkeit desselben zu leiten, während jene erste Art das Interesse des Volkes nur einschläfern und die Aufmerksam- keit zerstreuen könnte. Deshalb stellte er denn auch seinen ’\ntcag dahin, daß J. B. Smith, Robert Hyde Grey und Konsorten (die Abgeordneten des. Vereins gegen die Korngeseße und Unterzeichner der von Herrn Villiers vorgelegten Petition) ermächtigt werden sollten, dur Zeugen, ihre Agenten oder An- walte Belege fár die in ihrer Petition vom 1ôten aufgestellten Behauptungen beizubringen. Herr Poulett Thomson gab, wie gesagt, dem Antrage des Herrn Villiers seinen Bei- und zwar besonders aus dem, seinem Kollegen, Lord Howick, entgegenstellten Grunde, daß die vorhande- nen Aufschlüsse in diesem Falle nicht als genügend an- gesehen werden könnten, daß das ganze Sachverhältniß sich nur j e, die, unmittelbar dabei interessirt, über alle Einzelheiten Auskunft geben könnten. Jn

Schlußfolgerungen, welche Gerr Villiers aus

dem Zustande des Manufakturwesens in England und anderen

“Ländern gezogen hatte, stimmte der Handels - Minister ganz

mit demselben überein. Er berief sich insbesondere auf den Bericht eines Agenten , den die Regierung abgesandt habe, um die Schweiz, Oesterreich, Frankreich und Deutschland zu be- reisen und über die industriellen Ver áltnisse dieser Länder Be- richt zu erstatten. Dieser sagt: „„écls das Schluß- Resultat meiner Beobachtungen kann ih angeben, daß wir die fremden Länder zwingen, für ißre zunehmende Bevölkerung die Artikel selbst zu fabriziren, welche sie bis je6t von uns gekauft haben, und welche sie auch jeßt noch in größeren Massen von uns faufen würden, wenn wir ihre Ackerbau- Erzeugnisse in Aus- tausch dafür nehmen wollten. Die produktive Thätigkeit unse- res Landes wird ganz besonders beengt durch unsere jeßigen Korn- gesebe, welche es verhindern, daß wir dasjenige, was wir am besten erzeugen und am besten entbehren können, gegen dasjenige aus- tauschen, was andere Länder am besten entbehren und am meisten vecdúrfen.“/ Von Seiten der Verfechter des Agrikultur-Jnteresses sprach besonders Sir Robert Peel schr ausfúhrlih zu Gun- sien der Korngeseße úberßaupt, indem er seine Gründe für die Aufrechterhaltung derselben als ganz identisch bezeichnete mit seinen Gründen gegen die vorliegende Motion. Er bestritt zu- nächst die Behauptung der Gegner, daß die hohen Kornpreise allein den Korngeseßzen zur Last zu legen seyen, vielmehr müsse die Hdhe der Abgaben auch mit in Anschlag gebracht werden,

scha vorzugsweise träfen,

mindestens doch auch Hauses ausgedehnt werden müssen. durchdringende Beziehungen mit in die Untersuchung verfloch- ten würden, dann lasse sich sehr wohl ermessen, wie nachtheilig dieselbe auf alle Jnteressen des Landes wirken müßte; es würde während der Dauer der Untersuchung jede Verwendung neuer Kapitalien nicht nur auf den Ackerbau, sondern auf die Manu- fafturen selbst ‘aufhôren und Unruhe und Unsicherheit wegen des bereits verwendeten Kapitals alle Klassen des Volkes er-

greifen.

„Was die immer mchr zunchmende Konkurrenz des Auslandes {iu der Fabrication betrifffl““, uhr der Redner fort, „und die dadurch v rminderten Vortheile der iniäudischen Fabriten, o glaube ich, dics au:8 dem Lauf der Dinge selbst erkláren zu müssen, auf den die Frage wegen der Höhe der Getraide: Preise feinen Einfluß äußert. Man slellt das Beispicl Sachsens in den Vordergrund, aber von feinem &ande- fann man fich weniger über die. gemachten Fortschritte wun- zeru, deun fein Laud hat vom Kriege mebr gelitten, und in feinem Lande: können

sich daher die Borthe:le anhaltenden Friedens in bc- simmterem Kontraste zeigen. Eben so geben in den Vereinigten Staaten die immer chr zunehmen

und auf diese Verhältnisse würde dann

de Bevblkerurg und der immer

Wi wacsende Wohlstand eine vollkommen genügende Erklärung Aer Ule D: r briken in jenem Lande, Der Behauptung des Herrn Villiers, daß etne fortdauernde Abnahme der Ausfuhr Britt- \chzex Manufakturwaaren stattgefunden habe, muß {ch widersprechen ; vielmehr hat noch im legten Jahre eine Zunahne der Ausfuhr statt- gefunden, ¿und zwar gerade in den Artifeln, bei deren Fabrication Handarbeit besonders ig Betracht fommt und bei welchen der Ar- beitslohn daher vorzugsweise durh den Preis der Lebensmittel be- inmt wird. - Vor 1838 if durchschnitilih im Jahre für 20,100,000 Pfd. au Baumwollenwaaren ausgeführt worden, im legten Fahre da- ¿acn für 24,000,000 Pfd./ worunter indeß allerdings die L But, führ mit begriffen i; was die Strumpfwaaren - Fabrication etrifft, über welche so viel Klage geführt worden, so ergiébt sich, daß auch tie Ausfuhr dec Strumpfwaaren im vorigen Jahre zugenommen bat, und zwar um nicht weniger als 652,000 Pfd. Nun die Arti- fel, bei denen ga ‘besonders Handarbeit in Beira! fommt, uámlih Kaliko, uffeline, imity, Shawls, Schnupftücher und

die zum Theil, wie die Grundsteuer, die Malzsteuer, die Graf: | d'östeuer und die Armen- Taxe, den Ackerbauer allein oder |

die Abhôrung an den Schranken des | Wenn aber solche Alles |

256

dergleichen; auch diese, von dencn

rechuung von

15,200,000 Pfd. Eben so wenig fan seyn, welches aus der verminderten

Schluß ziebt, daß fich die Fabrication der Vaumwollenwaaren ver- mindert habe, deun es wird jeßt mehr Baumwolle cingeführt a!s 1837 nämlich wurden in ganz England uur i 059,000 Ballen eingeführt, im vorigen Jahre dagegen 1,238,000 Bal-

früher; im Jahre

lenz zu gleicher Zeit hat si die Einfi

ten des Kontinents um 2/4 pCt. vermindert.

Aus allen diesen Gründen zog nun Sir Robert Peel den Schluß, daß es die Fortdauer: des Friedens sey, die, wenn über- haupt, einen nachtheiligen Einfluß auf die Manufakturen Eng- lands im Verhältniß zu denen anderer Länder geübt, und daß wenigstens der Preis des Getraides dieselben nicht benachthei-

ligt habe.

Den leßten Nachrichten aus Malta zufolge, erfreute sich die verwittwete Königin von England daselbst des besten

seins.

Parlameñts-Miktgliede für Devonp

Cam

sicben Fahren vor 1838 nur für auégeführt wurde, zeigen im vorigen Jahre eine Ausfuhr vou

Die Hof-Zeitung enthält nun die amtliche Anzeige von der Ernennutig des bisheriîgen Unter-Staats-Sekretairs für die Koloniecn, Sir Geotge Grey, zum General - Auditeur der Ar- mce. Wegen dieser Ernennung mußte sich derselbe einer neuen Wahl unterwerfen, wurde aber “ohne Opposition wieder zum |

Der Graf vön Zetland is dieser Tage im

na einer Dur(scnitts - Be- 13,000,000 Pfd.

n das Raisonnement begründet Einfubr von Baumwolle den

¿hr dieses Artifels in den Staa-

t“

Wohl-

j

ort gewählt. i 73. Jahre seines |

Alters zu Aske:-Hall bei Nihmond in Yorkshire gestorben; er |

war crst bei der Krönung

Grafen ernannt worden. Sein S

das, folgt ihm in seinen Titela und Gütern.

Jn hiesigen Blättern wird de thúmlichen Heilmethode erwähnt,

Ansbach gebürtiger junger Arzt, Dé.

Regierungs- und Medizinalraths"

die Klumpfúüße mit bestem Erfolge anwendet.

Magazin‘“ enthält in ciner seiner fährlihen Bericht über eine solche lich an einem achtjährigen

Klumpfüßen geboren war. Die O

und verursacht sehr geringen Schmerz.

Mi ETPEr t

Amsterdam, 23. Febr.

Mádchen ausführte,

der jeßt regierenden Königin zum |

ohn der bisherige Lord Duns- |

r äusgezeihneten und eigen- | welche ein hier lebender aus | Gustav Krauß (Sohtr des | Krauß in Düsseldorf) gegen | Das „, Weekly- | leßten Nummern einen aus- Kur, die Herr Krauß kärzs- | welches mit | peration dauert keine Minute |

A V L

16ten d. tes der Hälfte der Auéhcbungs-Mannschaften von 1839

ein halbjährlicher Urlaub ertheilt.

| Durch Königl. Reskript vom | |

Ende 1837 bestand die Holländische Kauffahrtei-Flotte aué |

1394 Seeschiffen ,

gefallen, dagegen neu gebaut 8Ì, men von 8973 Last.

jest 1439 Schisse von zusammen

Belaälen. Folgendes ist ein Verzeichniß der

Brüssel, 25. Febr.

Repräsentanten, die wahrscheinlich

dens - Traktates stimmen . werden : Auswärtigen ; m Wíillmar, Kriegs- Ministek ;

vinz Namur; von Muelenaere, dern; Rogier, Gouverneur der Provinz Antwerpen; Raikem, v. Behr, Präsident des Appel- lationshoses; Liedts, Präsident des Gerichtshofes in Antwer- pen; H. v. Broukère, Appellationsgerichts - Rath; Coghen,

General-Prokurator in Lüttich;

Direktor der Société Géncrale;

Bank; Dubois, Distrikts-Commissair ; desgleichen; de Jaegher, desgleichen ;

Direktor; Ullens, Kaufmann aus Antwerpen; richts-Direktor von Turnhout; Mast de Vries, Burgemeister von Lier; Polsvliet, Grundbesißer aus Mecheln; v. Perce- val, Bürgermeister von Mecheln; Devaux, Grundbesißer aus Brúgge; Maerten s, Königl. Prokurator in Brügge; Fallon, Präsident des Bergwerks - Conseils; ] Charleroi; Demanet de Biesme, Gutsbesizer; Graf Vi- lain XIIL, desgleichen; van der Beelen,

den Hove, Bergrath; Baron Domry, General-Advokat in Ge meister von Brüssel;

aus Stavelot;

siger in Gent; Manilius, Fabri

mann in Courtray; Mercier, General-Jnspektor der Steuern ; in Ypern ; chen in Beaumont; Smits, Direktor der Handels-Angelegen-

Wallaert, Grundbesißer

heiten im Ministerium; Eloi de de Florissonune, Grundbesißer

Grundbesiker in Lüctich. Zusammen sind dies 52 Mitglieder, also schon Einer mehr als die Hälfte der Kammer. Zehn Mit- obwohl als zweifelhaft, doch hon als sehr wahrscheinlicher Succurs berechnet, so daß das Ministerium vielleicht zwei Dkittel aller Repräsentanten sür sich

glieder werden außèrdem noch,

haben wird. l

Diz am 19ten auf dem Münzplaße verhafteten jungen Leute sind gestern und vorgestern in Freiheit geseßt worden, da

ihnen kein bestimmtes Vergehen z

Der Belge widerspricht jeßt der Nachricht von der An-

wesenheit de Potter's zu Brüssel.

An unserer Börse sindet man,

schen Frage zu lange auf sich „war

sich, da Alles zu Gunsten des Friedens ist, mit Geduld, und bei dem geringsten Weichen der Course

Nach dem Eclaireur von I

dortigen Garnison den Entschluß raums eines Monats oder noch länger ; zicht zu leisten, wenn, wie sie hoffen, die 24 Artikel verworfen

werden. Der Jndépendant enthält

schlag des Herrn von Merode, der einen passiven, einen Scheine „Was würden wir dabei

Widerstand verlangt. fragt das ministerielle Blatt; jede

übrigen Staaten, selbst zu England,

Lord Palmerston an Herrn Seym

dadurch abgeschnitten, und, was #{! noch den Slalus quo, aber einen Status gegen uns und einen Wir wären dann gezwungen, eine Ar-

bewaffneten obendrein. mee zu erhalten, die stark genug Holland aufnehmen zu können.

worunter 162 Fregatten, | 111,824 Lasten. Im Laufe des Jahres 1838 sind davon 36 | Schiffe, worunter 5 Fregatten, zusammen von 3472 Last aué- wovon 10 Fregatten, zusam- Die Flotte hat sich also im vorigen Jahre und 45 Schiffe von zusammen 5501 Last vermehrt und zählt

Nothomb, Minister der ffentlichen Arbeiten : Lebeau, Gouverneur der ‘Pr°o-

Verhaegen, Advokat daselbst; S desgleichen; Duvivier, Staats-Minister; David, Kaufmann Milcamps, Bergrath; Bank in Philippeville; Hye-Hoys, Kaufmann aus Gent; Coppieters, Prásident in Brügge;

zusammen von |

117,325 Last.

úr die Annahme des Frie- e Theux, Minister des

Gouverneur von Ostflan-

Meeus, Gouverneur der - van den Broucke,

Verdussen, Steuer-

Deneve, Ge-

Pirmez, Kaufmann aus

desgleichen; van v. Secus, Gutsbesißer; nt; van Volxem, Bürger-

Seron, Agent der

Delanghe, Grundbe- tant daselóst; Morel, Kauf-

Duquaisne, desglei-

Bourdinne, Gutsbesiger; in Ypern und Reppenne,

ur Last gelegt werden konnte.

daß die Lösung der politi- ten läßt. Jndeß ergiebt man bieten sih Käufer dar. t)amur haben. die Offiziere der gefaßt, während des Zeit- auf ihren Sold Ver-

einen Aufsaß gegen den Vor-

ewinnen?“ freundliche Beziehung zu den wie es das Schreiben des our deutlich beweist, wäre uns chlimmer ist, wir hätten dann

wäre, um es wenigstens mit

| nahme der seinigen ‘erhielt.

Mit jedem Tage verldren wir

also mehr. Ein solches System ist nicht haltbar. Es mag eh- renvoll seyn, aber die Noth ist größer, und sie zwingt zur chnellen Nachgiebigkeit.

Der Fanal giebt in seinem heutigen Blatte den Rath, diejenigen Limburger und Luxemburger der abzutretenden Ge- bietstheile, welhe Belgier zu bleiben wünschen, nah der Cam- pine einzuladen und ihnen hier Niederlassungen Ns, Das Lager von Beverloo könne man bereits als die Basis ei- ner euen Stadt betrahten. Was aber die dazu nöthigen Gesldmkttel betreffe, so solite man sich nur an die Freigebig- keit der Belgier wenden; diese werde auch die patriotische Jdee gewiß eingehen.

Bis jeßt ist es noch nicht gelungen, die Buchdruckerei ausfindig zu machen, aus welcher die aufrúhrerischen Procla- mationen an das Heer hervorgegarigen sind. Man hat für die Anzeige derselben eine Belohnung von 500 Fr. ausgese6t. (Die gestern mitgetheilte Notiz über den sogenannten Wohl- fahrts - Ausschuß gehörte nicht unter „Lüttich ‘/ sondern unter Biel):

Das Journal de Liège meldet aus Brüssel vom 24. Febr.: „„Dice Central - Section, die sich schon am 23. ver- sammelte, hat heute eine zweite und lange Sißung gehalten. Nach der durch die besonderen Sectionen angenommenen Ord- nung hat die Central-Section sich vor Allem mit der Frage der Inkompetenz beschäftigt, und keinen Anstand genommen, dieselbe einstimmig zu verwerfen. Nachdem sie hierauf die Prúfung des Vertrags und der sich darauf beziehenden Entwürfe begon- nen, ist sie zur Ernennung ihres Bericht - Erstatters geschritten und hat Herrn Dolez gewählt, der alle Stimmen mit Aus-

Eine dritte Versammlung ist -auf morgen 11 Uhr zusammenberufen. Die Minister sind, wie man sagt, eingeladen, sich bei. derselben_einzufinden, um einige Auf- flárungen über die Lage des Landes zu geben. Man glaubt, daß diese Versammlung die lebte seyn werde, da. jedoch einige Tage dem Herrn Dolez nöthig seyn werden, um seinen Bericht

| zu entwerfen, welcher der Kammer vor Donnerstag oder Frei-

tag nicht mitgetheilt werden kann, so läßt Alles glauben, daß die Erdrterung nicht vor Montag den 4. März beginnen werde.‘

Brüssel, 24. Febr. (Aachen. Ztg.) In den lebten Ta:

| gen hat die Sache des Friedens hier große Fortschritte gemacht.

In der Repräsentanten-Kammer sind die Wahlen der Bericht- erstatter für die Central- Section ohne Ausnahme auf solche Mitglieder gefallen, von deren Stimme fúr die Annahme des Traktats man gewiß ist, den cinzigen Grafen von Merode viel- leiht ausgenominen. Ohne Zweifel wird also diese Section, durch das Organ eines ihrer Mitglieder, an die Kammer einen der Abschließung des Friedens günstigen Antrag stellen, und sämmtlichen Verhandlungen hierdurch ein Uebergewicht nach die- ser Seite geben. Man darf also schon nah den bloßen Vor- gängen in der Kammer die Annahme des von der Regierung vorgeschlagenen Geselzes als sicher betrachten. Was außer der Kammer vor sich geht, wird ebenfalls nicht ohne Einfluß zur Verstärkung der Friedensépartei bleiben. In Handel und Ge- werbe spricht sich der Wunsch nach endlicher Ausgleichung täg- lich lauter aus. Schon haben die Handelékammern von Lüt- tich und Brússel und viele angeschene Einwohner von Mons darum petitionirt, und es fommen von mehreren Distrikten De- vutirte an die Repräsentanten, um sie im Namen ihrer Wäh- ler aufzufordern, von fernerem Widerstande abzustehen, widri- genfalls sie si bei den nächsten Wahlen ihre Stimmen nicht mehr versprechen dürfcen. Hierdurch sind einige der eifrigsten Gegner des Traktats in keiner geringen Verlegenheit. Sie mússen entweder den Muth haben, dem Geschrei einiger revo- sutionairen Blätter zu troßen und ihre Antecedentien aufzugeben, oder ihre Wiedererwählung auf's Spiel seßen. Hoffentlich wer- den sie Ersteres thun; auch rechnet das Ministerium bestimmt uf eine nicht unbedeutende Majorität, etiva auf 60 gegen 38, was mehr wäre, als bei der Annahme des ersten Traktats der 24 Artikel. Sie können sich leicht denken, daß die Trümmer unseres Central - Comités mit der Wendung der Dinge gar nicht zusrieden sind. Anaxchische Blätter, wie der hiesige Belge, der Eclaireur und Enclume in Namur, der Vaterländer in Gent, und zum Theil auch das Journal des Flandres speien Feuer und Flamme, schonen weder Kdnig noch Kammern, noch Verfassung, und predigen wahren Anfcuhr. Wir sind aber seit Jahren in Hinsicht der Preßfreiheit an ein mehr oder weniger wüstes Treiben so sehr gewöhnt, daß dieser Un- sinn von der Masse der Nation spurlos abgleiter. Die Weni- gen, die Ernst daraus zu machen geneigt wáren, werden {arf bewacht, und schon sind Einige verhaftet, Andere von Brüssel entfernt worden. Am sorgfältigsten wird die Regierung die Armee im Auge haben müssen, weil man diese durch Procla- mationen in Französischer und Flamändisher Sprache ohne Un- terlaß zu bearbeiten sucht. Die Faction {eint darauf zu rech- nen, daß sich die Soldaten aus den Provinzen Limburg und Luxemburg von den übrigen losreißen und sich als Jnsurrec- tions-Corps auf eigene Hand konstituiren werden. Der Kriegs- Minister, ein fähiger Mann, is indessen von Allem unterrichtet. Die erste dffentlihhe Plenar - Versammlung der Repräsentanten wird nicht vor Dienstag oder Mittwoch stattfinden. In die- ser wird der Bericht der Central-Section verlesen und hierauf ein Tag zum Beginne der öffentlichen Debatten, die wenigstens sechs bis sieben Tage dauern werden, anberaumt. Sie se- hen, daß die definitive Abstimmung sobald nicht vor si gehen wird.

DeutscchGland.

München, 24. Febr. (L. ‘A. Z.) Der Jahres - Bericht unseres Kunst-Vereins vom Jahre 1838 ist so eben im Druck er- schienen. Am Schlusse des 15ten Jahres seit seiner Gründung zählt derselbe 2167 Mitglieder, fast 200 mehr als im vorigen Jahre, darunter 33 gekrönte Häupter. Von der Gesammt- Einnahme von 26,357 Fl. 20 Kr. wurden 18,395 Fl. auf zu verloosende Gegensiände und 2592 Fl. 17 Kr. auf das Vereins - Geschenk verwendet. Ausgestellt waren im Laufe des Jahres 669 Kunst- Gegenstände, nämlich 460 Oel-, 2 enkausiische, 32 Miniatur-, 18 Porzellan-, 2 Glas-, 17 Aquarell - und 1 Pastell-Gemälde, 29 Zeichnungen, 19 Kupfer- und Stahlstiche, 42 Lithographieen, 29 plastische Arbeiten. Ein bedeutendes Ereigniß für den Ver- ein war der Beitritt des Augsburger Kunst- Vereins mit 80 Mitgliedern , dem der Vortheil der Ausstellung der angekauf- ten Gegenstände gewährt worden, die stets auf zwei bis vier Wochen FE Ansicht dahin geschickt werden. Eine Aenderung in den Statuten macht es den Mitaliedern möglich, küänstig ihre Hossnung auf Gewinn zu vervielsästigen, indem es von nun an Jedem freisteht, so viele Loose zu 12 Fl. zu nehmen, als ihm beliebt. Die Nachricht von der Erfindung des Herrn Daguerre in Paris macht auf unsere Künstler den verschieden- artigsten Eindruck. Viele allerdings, w:lche die Sache für aus-

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gemacht und unzweifelhaft halten, fürchten für die mühselig er- |

worbene Kunst, namentlih Kupferstecher und Lithographen; Andere dagegen, und dies ist die Mehrzahl, renen dabei nur auf einen neuen und glänzenden Triumph der Kunst, die sich selbst in der niederen Gestalt der Nachahmung doch immer als eine Aeußerung des Geistes neben einem mechanischen Ah- drucke den Sinnen in inwohnender lebendiger Kraft zeigen wird; noch Andere endlich verschieben ihr Urtheil auf die Zeit, wo der Augenschein des neuen Wunders Bestimmtheit möglich macht, da alle bisherigen Relationen unbestimmt, und die des Herrn Jules Janin so vag ist, daß man sie eher für eine Jro- nie über das der Ecfindung geschenkte Zutrauen als für eine Lobpreisung zu halten geneigt ist.

Karlsruhe, 23. Febr. (Schwäb. M) I Bür

w 23, p é ) In den Büreaus des Großherzogl. Justiz- Ministeriums herrscht dermalen große Thätigkeit, indem man das noch nicht ganz vollendete Kriminal- Gese6buch dem bevorstehenden Landtage zur Berathung und Annahme vorzulegen beabsichtigt. Die Standesherrschaft des Fürsten von Salm- Krautheim wurde, so weit sie unter Badi- scher Hoheit liegt (über drei geograph. Quadratmeilen), vom Staate angekauft und soll demnächst übernommen werden. Als Kaufsumme nennt man einen Preis von etwas über 1,109,000 Fl., womit nicht bloß Gäter und Gefälle, soudern alle standes-

den Staat erworben wären.

STET E Wien, 21. Febr. (A. Z.) Belgische. Gesandte, „Baron O'Sullivan hatie. von seinem Hofe frúher die Jnstruction erhalien, blöß bis Frankfurt zu gehen; ein später cingetrofsener Auftrag berief ihn jedoch nach Brüssel

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lichen Congregation, Giovanni Soglia, und der General: Schaß- meister des Apostolischen Kabinets, Antonio Tosti, zu Kardi- nâlen erhoben wurden. Der Kardiral Falzacappa wurde zum Scha6meister des heiligen Kollegiums an die Stelle des Kar- dinals Gregorio, der dieses Amt resignirte, ernannt. Der Kar- dinal Domenico Gamberini wurde für das Bisthum von Sa- lina, der Kardinal Giovanni Soglia für das Biéthum von Osimo und Cingoli, der Kanonikus Ugo für das Erzbisthum von Sorrento, der frühere Jnternuncius in Belgien, Pasquale Gizzi, für das Erzbisthum von Theben i. p. i., der Prälat Giovanni Scitcwsfky fár das Biéthum von Fúünfkirhen, der Bischof Palugyay für die bischöflihe Kirche von Nitra, der Práâlat Viéconti Proto fár die bishôsliche Kirche von Lipari der General-Vicar des Biéthums von Nancy, Laifile Meniaud für die bishöflihe Kirche von Joppe i. p. i., der Kanonikus Antonio Veskay fúr das Bisthum von Kaschau, der Bischof Giuseppe Kopaczy, bieher Bischof von Vesprim für die Primas- Kirche von Ungarn, das Erzbisthum Gran, ernannt. Se. Hei- ligkeit verlieh zugleich dem Erzbiéthum von Gran, der erz! bischöflichen Kirche von Sorrento und der bishtflihen Kirche von Fünftirchen das heilige Pallium. Der Kardinal Gambe-

rini legte als Bischof von Sabina und der Kardinal Soglia

| als Bischof von Osimo und Eingoli den Eid in die Hände Sr.

i | Heiligkeit nieder. herrlichen Rechte, und namentlih auch der erbliche Sit des | E Fürstlihen Oberhauptes in der ersten Kammer“ für immer für |

Spanien.

Madrid, 17. Februar. Man sagt, die verwittwete Kôd-

| nigin habe erklárt, sie werde nur dann in die Auflösung der

Der am 18ten d. abgereiste |

zurück. Die, einigen Zeitungen zufolge, nah der Abreise des |

Oesterreichischen Bevollmächtigten erfolgte Mission eines ande- ren Belgischen Gesandten hierher beruht wohl auf einem Jrr- thume. Hier betrachtet man die wechselseitige Zurückberufung der Gesandten als einen sehr unangenehmen Nebenvorfall, der

übrigens der Hauptsache kein Hinderniß in den Weg stellt. Be- | mexkenswerth ist, daß der Observateur Belge, indem er si hin- | sichtlich der Dienstaufnahme des Generals Skczynezki aufdie Ueber- |

einstimmung mit dem September-Geseß von 1831 beruft, die Be-

ziehungen zu den auswärtigen Mächten, welche an diese Maßregel | und den ihr vorangegergene Aft der Entweichung Skrzynezki's |

geknüpft sind, mit Stillschweigen übergeht.

Diese haben denn |

doch auch guten Grund für ih, um in Betracht gezogen zu | | wurde, um dort eine Anleiße zu kontrahiren, hat seine Entlas-

werden. Oesterreich konnte dem auf sein Gebiet Gefluchteten ein Asyl gewähren, doch wahrlich nicht zugeben, daß der Chef der Insurrection neuerdings in Aktivität trete. Ueberdies er- scheint der Akt der Entweichung, nachdera das Versprechen ge- geben war, sih ruhig zu verhalten, ganz unwidersprechlih als eine Verleßung der gebührenden Rücksicht. Den unter diesen Umständen Aufgenommenen und Angestellten wieder zu entlas: sen, war wohl die sahgemäßeste Genugthuung, die gefordert werden konnte.

So eben ist die Allerhöchste Bewilligung für den Bau der Wien - Raaber Eisenbahn , in der vor der Hand nachgesuchten Strecke von Wien bis Wiener - Neustadt, herabgelangt. Dem- zufolge werden die Grund-Einldsungen und die Erd-Bewegun- gen ungesäumt ihren Anfang nehmen. Man hat fär diese Dop- pelbahn 14 Lokomotive angeschafft. Von der Thätigkeit, die bei die- sem Unternehmen herrscht, läßt sich die Zustandebringung der Strece von Wien bis zur landesfürstlichen Stadt Baden, in- nerhalb des Jahres 1840, mit Zuversicht erwarten. Das Pu- blikum nimmt daran einen lebhaften Antheil, da besonders dic Kurgäste Badens, deren Anzahl sich jährlich im Durchschnitte auf 5000 Individuen belaufen dürfte, dabei interessict sind, und gerade die reizendsten Umgebungen Wiens desto zugänglicher gemacht werden. Die Bahn wird vorerst außer der Favoriten- Linie erdffnet und die Passagiere in Omnibus dahin geschafft. Der Plan einer Seitenbahn nah Hießing und möglicherweise noch weiter in der dortigen Gegend dürfte erst später zur Aus- führung kommen. Fürs erste bleibt es Hauyptgeschäft, die Stree bis Baden fahrbar herzustellen. Auch Eisenbahn-:Unterneh- mungen nah Böhmen sind im Werke und einige Pläne der hohen Hof- Kanzlei unterbreitet. Es ist übrigens im ÎInter- esse der Industriellen zu wünschen, daß bei den sich mehrenden Unternehmungen der Art keine illusorischen Berechnungen des Rentenertcags unterlaufen mdgen, damit Niemand zu Schaden komme, und die allmäliche solide Entwickelung des Eisenbahn- wesens keine plôbliche Hemmung erfahre. Der Ausweis der Linzer- Budweiser und Linzer- Gmundner Eisenbahn für 1838 stellt die Dividende bei der Budweiser Bahn auf 4 Fl. 40 Kr. und den Antheilschein bei der Gmundner auf 40 Fl.; gemäß dem Vertheilurigs: Betrage pro 61,687 Fl. für 13,183 Actien bei der ersteren, und dém von 20,720 Fl. unter 518 Stück Scheinen bei der leßteren Bahn. Auf beiden Bahnen wurden im vergangenen Jahre 340,218 Ctr. Salz und 232,860 Ctr. Güter aller Art verführt. Die Personen-Frequenz, welche auf

der Budweiser Bahn 5454 Jndividuen betrug, stieg bei der

Gmundner auf 12,448, was wohl zum Theil dem beliebten Be- suche des Salzkammerguts zuzu chreiben seyn dürfte. Wie be- kannt, sind diese beiden Bahnen auf Pferdekraft eingerichtet.

Wien, 24. Febr. Gestern Morgen starb hier nach furzem Leiden der Königl. Portugiesische Gesandte, Baron Villa Secca. Von dem Eigenthümlichen seiner Stellung als Gesandter einer Macht, mit welcher der Kaiserl. Hof keinen diplomatischen Verkehr unterhält, ist bereits in meinem leßtcn Schreiben (in Nr. 59 der St. Z.) Erwähnung geschehen. - Die: ser Diplomat genoß der allgemeinen Achtung. Bei seinen zahl- reichen Freunden hat dieser Todesfall ungetheilte Trauer erregt. Die in mehreren Journalen enthaltene Angabe, daß Hussein Chan am hiesigen Hofe akkredict sey, ist unrichtig. Der Bot- schafter war nur mit einem Schreiben des Schah's an den Kaiser, aber keinesweges mit einem Kreditiv versehen.

Tae

Turin, 20. Febr. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfür

Thronfolger von Rußland is gestern unter dem Namen O

Grafen von Borodinsky aus Genua hier eingetroffen, nachdem

R aIA in Alessandria - Übernachtet hatte. Se. Kaiserl. oheit stieg im Gasthofe ab, machte bald darauf einen Besuch

bei Sr. Majestät und erhielt noch an demselben Tage die Ge-

GuGe des Königs, so wie der Herzoge von Savoyen und enua.

Rom, 19. Febr. (A. Z.) Gestern Vormittag hielt der Papst im Vatikan ein geheimes Konsistorium, worin e Pa- triarch von Konstantinopel und Secretair der Heiligen bischöfe

Cortes willigen, wenn

zwinge

_ Der General Carratala -ist an die Stelle des Grafen von

Cleonard zum General-Capitain von Andalusien ernannt worden. Es heift, das Ministerium schcine

ultra-liberalen Partei, daß die Cortes aufgelst und neue LWah-

len angeordnet würden, sich fügen zu wollen. '

die äußerste Nothwendigkeit sie dazu

und in der untern bis 9 Fuß 8 Zoll. Im Ÿ höchste Wasserstand hierselbst oberhalb 13 Ile e a

terhalb 10 Fuß 7 Zoll. Bei 12 Fuß 10 Zoll der und 10 Fuß 2 Zoll der untern hatte sich schen Walsee AUE S Belle - Alliance: Pla cingesunden.

Frankfurt, 1. März. Meßbericht. Die fár den größeren Handels - Verkehr nunmehr beendigte Remi: niécere- Messe fiel dieémal sehr früh im Jahre, wo nech auf feinen großen Absa von Waaren gerechnet werden konnte, und es hatten daher die Verkäufer auch keine so beträchtlichen Waa- ren: Quantitäten hierher diéponirt, wie zur vorjährigen Remi: niécere: Messe, die ziemlich spät abgehalten wurde, wo das Be- dürfniß sich hon bestimmter herausgestellt hatte. Dennoch war der Absaß auch diesmal nicht unbeträchtlih, und cs sind mit Tuch- und tuchartigen Waaren, so wie mit Wollen- und Baum- wollenzeug-Waaren recht gute Geschäfte gemacht worden. Wenn auch der Handel mit Englischen Zeugwaaren jeßt auf allen Meßpläven nicht mehr so lebhaft ist, als früher, so finden da- gegen die in- und vereinéländischen Waaren mehx Begehr, und es giebt Artikel, bei welhen die Englischen Waaren nicht mehr zu fonfurriren vermögen. Mit Seiden- und Halbseiden-Waa- ren war das Geschäfc mittelmäßig. Leinwand und andere Let

| nen Waaren gingen gut ab. Kurze Waaren. sanden mittelmäßig

| werden.

und Deputirten von dieser Partei haben in den Sälen des |

Orient-Theaters ein großes Bankett gehalten. präsidirte. Herr Seoane brachte den Toast aus: „Der Consti- tution von Verwün cht scyen von Gott und von den Menschen die, welche sie nicht vertheidigen würden!“

Toast Mendizabals ist ein Spott gegen seine politischen Geg-

O3 1 1G:

Herr Arguelles |

Der |

ner: „Der Ordnung, die nicht aufgehört hat, in dieser Ver- |

sammlung von Anarchisten zu herrschen !“

Es ift noch immer die Nede von

Generals Alaix aus dem Ministerium. Der Präsident der Kommission, die nach London geschickt

dem Autscheiden des

fung eingereicht.

e Spanische Gränze. Man schreibt aus Bergara vom 18. Februar:

den General-Kommandanten von Guipuzcoa, Jturizza, den Ge- neral Pablo Sanz, den Intendanten Uriz, den General - Kom- mandanten von Navarra, Franziëco Garcia, den General Guer- gue und den Intendanten Uchoa und mehrere Andere von ge: ringerem Range. Maroto selbst ist am 17ten, wie es heißt, mit 16 Bataillonen Infanterie, 1200 Mann Kavallerie und 8 Kanonen von Estella nach der Ribera marschirt. Muña- gorri’s Corps is gänzlich aufgelöst; man sagt, er habe Espar- tero aufgefordert, zu bestimmen, was aus den Ueberresten sei- ner Truppen, etwa 390 Mann, werden solle.“ i

D Lf cli Konstantinopel, 6. Febr. (A. Z.) Die große Ruhe, welche hier herrschte, ijt mir einemmale durch allerlei Gerüchte

gestört. Jedermann fragt sich, was eigentlich vorgehe, und was |

Veranlassung gebe zu, dem kriegerischen Anstrich, der sich in die- sem Augenblick kund giebt. Truppen A Bais, an Kopf nach Asien geschiét, Couriere gehen aus Pera ohne Un- terbrechung ab, und bei allen Missionen herrscht eine Thätig- feit, als wenn Feindseligkeiten bereits ausgebrochen wären. Nach der Aussage der Einen wäre dies wirklich der Fall, nach der Ver- sicherung der Andern is wenigstens aller Grund vorhanden, daß ein Bruch zwischen Mehmed Ali und der Pforte unvermeidlich ge- worden. Warum, ist Niemand recht klar. Die Botschafter der beiden Seemächte, wie die Repräsentanten der Kontinentalmächte halten seit einigen Tagen täglich Konferenzen unter sich und mit der Pforte, und man sieht augenscheinlich, daÿ sie Alles aufbieten, um den status quo zu erhalten, und jeder Demon- stration vorzubeugen, welche bei den gegenwärtigen Verhäitnis- sen unabsehbares Unglück über den ganzen Orient verbreiten könnte. Es scheint, daß der Sultan in sehr aufgereizter Stim- mung ist, daß er es tief bereut, den Vertrag mit England ab- geschlossen zu haben, weil er seine Hoffnungen dadurch nicht erfàllt gesehen, daß nämlich Mehmed Ali zu dessen Annahme von Seiten Englands gezwungen werde, wie Lord Ponsonby ihn vermuthen ließ. Aus Rache sinnt er nun auf Mittel, um Ver- legenheiten zu erzeugen, die, sollte er auch dadurch am meisten gefährdet werden, doch ihm die Genugthuung geben würden, Mehmed Ali in den Strudel mit hinabzuziehen. Er soll be- reits Befehle erlassen haben, die Hafiz Pascha antreiben sollen Feindseligkeiten zu suchen, und einen Bruch zu beschleunigen, den der Sultan um jeden Preis herbeifähren will. Unter die- sen Umständen hat Admiral Roussin einen Courier hach Tou- lon geschickt, um seine Regierung zu veranlassen, die Franzdsi- sche Escadre im Mittelländischen Meere zu verstärken. Auch Lord Ponsonby hat Juftructionen nah Malta an den dortigen Ober: Befehlshaber ergehen lassen, damit die in Malta stationi- renden Schiffe in Bereiischaft gesckt werden und auf den ersten Wink unter Segel gehen können. Hier werden mit ungewöhn- licher Strenge Rekruten ausgehoben; man ergreift jeden, dessen man habhaft werden kann, und schickt ihn ohne Weiteres zur Armee am Taurus, wo bereits 46,000 Mann Türkischer Trup- pen und 80 Stk Geschús versammeit seyn sollen. ae

Aula nd. Berlin, 2. März. Wasserstand der Spree.

Seit dem 22sten v. M. ist in Fürstenwalde das Wasser im Sceigen gewesen und die Behörden haben sih gendthigt gese- hen, die Schüßen der dortigen Freiarchen zu ziehen, worauf in Berlin die nöthigen polizeilichen Anordnungen getroffen und den dabei interessirten auswärtigen Behörden der Umgegend die erforderlichen Mittheilungen gemacht worden sind. Am 22. Februar war der Wasserstand hierselbst in der Ober- Spree 10 Fuß 6 Zoll und in der Unter:Spree 7 Fuß 8 Zoll; bis zum 1sten d. M. stieg er in der Ober-Spree bis zu 12 Fuß 1 Zoll

8. f _¿¿Maroto hat einen Handstreich gegen die Pro- | vinzial- Partei ausgeführt und, ohne Don Carlos davon in | Kenntniß zu seßen, mehrere Personen verhaften lassen, nämlich |

auten Absaz. Dasselbe war der Fall bei den Stáhl-. und Eisen- Waaren, den Porzellan-, Glas- und Holz - Waaren, den Leders- und Rauch-Waaren. Nach rohen Produktea war viel Begehr. Rind - und Roßhäute, auch Katb- und Schaffelle, deégleichen Hornspißzen, Hirschgeweihe, Schweinborsien, Pferde- und Kuh- haare, Federposen und Bettfedern wurden sämmlih verkauft.

N Ile - ani . e s s | Mit Wachs und Honig konnte die Nachfrage nicht befciedigt

dem Verlangen der | | rich abgeseát. Die- Senatoren |

_Wolle war weniger als zu der vorjährigen Reminis- cere-Messe auf dem Plake und wurde zu ecrhdhten ‘Preisen gänz- b gese Der mit der Messe verbundene Pferdemarkt war ziemlich lebhaft. Nach Luxus. Pferden war zwar nur wenig Begehr, aber gute Zugpferde und ordinaire Abeitspferde waren gesucht und wurden viel verkauft.

pes Königéberg, 25. Febr. Am 23fen d. M. 8 Ußr Abends ereignete sich auf der Rhede von Piílau folgendes Un- glu: Vier Pillauer Seeleute, welche bei dem auf der Rhede befrachteten und bereits auëgegangenen Schiffe „Ulrica‘‘, Capi- tain Bährendi, gearbeitet hatten, kamen mit dem Booding bis unter die Nehrung und wollten von dort mit ihrem Boote an das Land fahren. Durch hefcigen Südoststurm bei starkem Schneetreiben wurden sie aber in die See getrieben. Der scharfe Frost und zunehmender Seegang machte das Boot und die

| Ruder unbrauchbar, und #5 sahen die Unglücklichen dem gewis- | sen Tode entgegen. Als dieses Ereigniß am 2ästen fcüh dur | den Boodingsschiffer bekannt wurde, lief sogleich die Lootsen-

E E E E ETE E ras

| traurigsten Zustande. erstarrten Zuïtande und die beiden anderen mit erfrorenen Glied-

Schaluppe in See, kehrte aber unverrichteter Sache Mittags zurück, da bei der trüben Luft nicht weit zu sehen war. Bei unausgeseßztem Beobachten wurde Nachmittags 4 Uhr ein Ge- genstand in der See wahrgenommen. Ein \chnellruderndes Boot eilte demselben zu und fand die Verunglücktén , welche so schleunig als möglich an das Land gebracht wurden, in dem Den einen als Leiche, den zweiten im

maßen.

Stettin, 1. März. Unsere Schifffahrt stromwärts ist seit gestern als völlig wieder hergestellt zu betrachten, wogegen solche secwärts noch immer durch Eis gehemmt wird.

Köln, 25. Febr. (Elberf. Z) Der Professor Achter- feldt, dessen „Lehrbuch der T Saeciliven Q E Uo Sittenlehre‘/ neulich in den Römischen Index gekommen, hat eine Reihe von Aktenstücken über dieses Buch der Oeffentlich- keit Übergeben. Jn der Ankündigung derselben heißt es: „Die hier veröffentlichten Aktenstücke, obgleich zunächst nur auf das im Titel genannte Lehrbuch Bezug habend, nehmen ein weit

umfassenderes Înteresse, als dieses Buch selbst, in Anspruch. Sie werfen nämlich auf das ganze Thun und Treiben einer bekannten fanatischen Partei in Deutschland ein Licht, welches geeignet ist, auch dem Befangensten in dieser Sache die Augen zu dffaen. Zugleich sind die hier abgedruckten Briefe des Fürst- bischofs von Ermeland, Fürsten von Hohenzollern, ein sprechen- des Denkmal für die religidse Gesinnung dieses in Deutschland mit Recht gefeierten, nur allzu fcüh hingeschiedenen Präsaten.““

Berichtigung. Jn der Telegraphischen Nachricht in Nr. 59 der St. Ztg. ist statt „Moniteur“ zu lesen Comse merce Belge.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 1. März.

Abgang |Zeitdauer | Abgang | Zeitdauer von | um Uhr | St. | M. | von |um Uhr | St. | M.

s 5 j j Potsdam |[7 Vwin.| | 46 ÎBeclin [1/2 Nm.| | 40 Berlin |9 » | | 38 FPotêdam L T8 [41 Potédam [12 Meg. | ¡ 43 [Berlin |6 Abds.| 1 | _—

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Gallikanischen und Deutschen Freiheiten. Bossuet, Hontheim und die Eczbischöfe zu Ems und Pistoja an die katholische Geistlichkeit Deutscher MNas- tion. Mit einigen Aktenstücken des Kongresses zu Ems und der Synode zu Pistoja. Ö

_ Dieses Schriftchen, welches die Jdee des Episfovats zur Sprache

bringt, wird beut Manchem willkommen fepn, weil es mit, Liebe für die Erhaltung der wahren fatholischen Kirche den Weg bezeichnet, wte dem Uebel in der vaterländischen Kirche abgeholfen werden könnte. Der Verfasser wendet sich an die Lichtpartei_ der fatholiscchzen Kirche, welche sich jeßt, bei Gelegenheit der Kölner Streitigkeit, von der ver- finslerten Uit: apartci bestimmter scheidet. Auf diese Lichtpartei grün- det er mit Recht scine Hoffuung für die Zufunft. Und nachdem man nun von mebreren Sciten angefangen hat, die Kéluer Angelegenheit von ciuem büheren geschichtlichen Standpunkte zu betrachien, geht diese Schrift schon weiter, auf das Terrain der Kirche, mit ch.nem Blick ia die Zukunft, und erörtert die Frage, welchen Ausweg diese Verwielung im Laufe der Zeit nehmen werde? Nie wird die hierar« ische Kraft, welche von neueu erwacht ist und fanatisch um sich greift, ch zu! der protestantischen fricdlih hinüberneigen, noch die evangelische Kirche je der Hierarchie ihre errungene Freiheit aufopferu. Der Wahiplaß des dreißigzährigen Krieges liegt zwischen beiden Ge- walten, mit Leichen, Greueln und Trümmern aller Art bedecit. Eine Vermiticluna is uoibwendig, um Achnliches zu entfernen; und wie soll sie stat!finden? Der Verfasser jeigt, daß in der fatholischen Kirche

selbst der S10ff dazu und ein kräftiges Bollwerk gegen die Uehets