1839 / 62 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

auer iewGi0e

griffe des lten Papsithums vorhauden if, indem er auf die Macht hinweisct, welche in dem Episfkopate liegt, sofern sich dern Se ner Pflichten und Rechte bewußt wird. Dies ift der Zweck dee ere fassers; er thut dar, wie von jeher eine stille und laute Protes gan gegen die Anmaßung der Hierarchie, welche gegen das Ee er katholischen Kirche selbst handelte, vorhanden war, und tritt als eín Freund derselben auf, indem zu sicherer Erhaltung unter weniger schrofen Formen beitragen möchte. Folgen wir dem Jdeengange der

Schrift, so sehen wér, wie die Köl

ner Angelegenheit den Nutzen hat, uns die Kräfte erkennen zu ledren, welche die Welt heut bewegen, wie von jeber die fat

holisheu Bischöfe es als ihre Pflicht angesehen, fz in cinen Gegeusay zu Rom zu siellen, fo oft dicfes, zu feinen Verderben, zu weit ging; deu der Episkopat, vou SYrijto eillges feut, hat gleie Rechte mit deu Papsithum und folglich auch die Ber- pflichtung, in Zeiten der Gefahr einzugreifen. Dies Prinzip wird durch einige geschichtlihe Momente furz dargethan. Anziehenad ist die Er- zäblung der Opposition des berüomten Dossuet gegen die hierarchis schen Aumaßungen Roms; der Bersammiung des Französischen Kle rus unter Ludwig X1V,; der Bejtätigung der vier Artikel der Salli fanischen Freiheiten, welche Boffuet mit seiner ganzen C elehrsamfeit und Gewandbeit in dem Werke, VDefensio etc., vertheidigt. Der Deutsche Weihbischof Hontheim wird ein Nachfolger Dofsuet 5; fem berlibmtes Werk ijt hier im Auszuge mitgetheilt. Hierauf die beut zu wenig beachtete Thatsache des Bad- Emsischen Kongresses und der Sonode zu VPistoja (1786) als leytes Lebenszeichen des fich sciner Rechte bewußten Episkopats. Jn diesem liegt jetzt das Hel, denn es bat die Vervslichtung, vor Gott, der Kirche 1ud dem Vaterlande, ¡6 folchen fürmishen Augenblicken der Geschichte, die Vermittelung ¡u übernehmen. Eine Deutsche Nationalpslicht nennen wir üe, denn das feruliegeude Jtalicn wird nie die Bildung unseres Deutschen Vaterlandes begreifen. Da nun Rom keine freie Biidung zulassen will, schlägt der Verfaßer vor, Deutsche Freiheiten, uach dem Vor- bilde der Gallifanischen, zu gründen. Diese Erläuterungen scheinen der Beachtung werth, da man in der That sonst keineu Ausweg sicht, wenn man das Prinzip der Hierarchie scharf ins Auge faßt, welches sich mit dem weltlichen Staate, so wie mit der evaugelischen Kirche, in Widerspruch scht. VBilden fich aber schügende, zeitgemnäße Freihci- ten, so föónnen Rom und der weltliche Staat wie die evangelische Kirche in Fcieden neben cizander bestehen. Zu wünschen wäre die- ser Schrift mebr Ausdehnung und eine öftece Hl sung auf die trefflichen Katholiken, welche in der lehten Zeit jere Vermitteiung vorbercitet habea. iat sind Aktenstücke, welche geeignet find, ähnliche Gedanken zu erivecèen.

N o; C1

Aa Wartiigo BDOrgen. Amsterdam, 25. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 55! /,. 5%, do. 101!/,. 59/. Spân. 1711/, . Passive —. Ausg. Sch. —. Prenss. Präm.-Sch. 1252/,, Poln. 1221/,. Oesterr. Met. Antwerpen, 24, Februar. Neue Anl. 17!/,.

E TTZ S.

Kanz-Bill. 278/,. ZinsÌ. S1, 103'/,.

Zinegl, —,

R: 47,

Allgemeiner

258 é

Vestérr. 59%, Met. 1063, G. 10/25! /,. 2 Loose z11 500 F1. 1353/,. 135. T Präm.-Sch. 70!/, G, 687/,.

Bisenbahn-Aectien. St. Ge Ufer 549 Br. do. linkes Ufer 16 Bordeaux-Teste —. Köln-Aachen 88 Br. Comp.- Cent Ha m P Urs Bank-Actien 14853. 1489.

59) Met. 1067/; 4 1 19). —, Bank - Actien 1486°/s5

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S 11H

Den 2

A4 1A Li icher 2 H ¡N | Brief.

| Geld. 103/122

St.-Sehuld-Seh. [4 Fr. Eogl. Obl. 30./4| PrämßBeb.d.Seeh.|— | Kurm.Obl.m. L.C.| 4] Nimm. Int. Beh. |4] —— doSchuldversehr. 3 100! /, Berl. Stadt- GhL.| 4| 1033/2 Königsb. do, 4

Eibiuger do. [43 -

Dans. do. in Th.|—! 48 j Wle atpr.Pfandbr./34/ 100? FAS |

1121

4| 105° a l

1021/3 70'/2 / 102 /4 101°/4 1013/4 993 1027/z

| |

Groszi. Pos, do,

Wechset- ama | Aimmsterdam do, Hamburg « « do, j London 1] es Wien in 2) Xr. . «

Ä ngsburg

Leipzig «+4... ooo Frankfurt a. M. W?2 | Petersburg « « « «

Bekanntmachungen.

Uveuti\ssæ ment. p Uhr, in unserem Konferenz- Zimmer vor dem De-

Die dem Fisfus gehörenden, aus 15 Vorwerken, 16,100 Morgen Forsten und mehreren Gasihöfen. Krü- gen und Gewerbs-Ansftalten bestehenden, bepfandbrief-|

2

die erstere im Krotoschiner und dic legtere im Plesche-

ten Herrschaften Kozmin und Radlin, von welchen | nserer Registratur und bezüglich

putirten, Regierungs-Rath Strant, angescüt worden, zu welchen wir daher vermögende und qualifizirte Kauf- lustige mit dem Bemerken hierdurch cinladen, daß die speziellen Vercäußerungs - Pläne und Bedingungen in

auf die Herrschaft

"

Kozmin beim Bürgermeister Kranz zu Kozmin, bezüa-

ner Kreise des Posener Regierungs-Bezirfs liegt und jch auf die Herrschaft Radlin aber auf dem Forsî-

in welchen die Auseinanderseßung der

und bäuerlihen Verhältnisse bercits bewirkt ist, sollen) Für den Fall

gutsherrlichen| Ftablissement Tarce eingeschen werden fönnen.

des Einzeln- Verkaufs sind die gedach-

höherer Bestimmung zufolge mit dem darauf befindli: | „1 Herrschaften in die nachstehend verzeichneten, mit chen todten ugd leben Genn „Znventar o, Ier ihrem Flächen-Juhalt ausschließlich der (J Ruthen, mil mit A! lei ae E ZEU ied “ilt We E dèy entli. den durch die gegenwärtige Abschäßung festgestellten Nt Stiel Und An Seen L Rege l Mínimis und miít den davon zu entrichtenden 24 Pro-

chen Licitation zum Verkauf ausgeboten werden.

zent (unablöslichen Grund-) Steuern und Abgaßen

Sierzu sind die Bictungs-Terinine auf dic Tage I die Geistlichfeit aufgeführten selbstständigen Ritter-

8, bis zum 15. April e., jedesmal Vormittags un A Die erem ast

Y y Koz Ader und Gärteit,

Ca Wiesen, DEer

emzelnen Gltee x. Morg. | Morg.

Foust: land,

Morg.

güter zerlegt worden :

ut i n.

Mini-

mum des Kaukf-

geldes,

Thlr.

24 pCt. Steuer und Abgaben an die Geistlichkeit.

Ge: sammts- Areale.

Morg. Thly. | sgr] f

1196 122 1139 95 1292 26 8ST 93 1632 207 1002 113 1591 360 1434 173

Lipowiec mit dem Schloß Kozmin Czarnisad «

Hundsfeld

Stanie1wo

Orla mit Mogilko

2Wyfkorwo

Obra

Galewo mit Trzebiu

418 314

207

2092 1818 1874 1202 3117

595, 1766 1090| 3555 ien 1681

44800 26500 23800 17300] 217 47400} 289 27200 34 42300 60 | - 16900 70

529 508 485 142 1064

Summa - - - | 10223] 1189]

Dle Derr Eh 2417 1554 819 4790|

259 236 163| G58 |

Radlin mit Stengow Alt- und Neu-Czielcz Tarce

10.

0: 11.

Summa. |

Mad li 4

4413| 171051246700] 1611|

50200 2672} 4560] 48400 6589| T7814} 59300 9826| 16028{ 157900]

565| 3654 285 | 6 | 1 1967 19 127/18 | 8

6091 13 | 9

Zu dem Gute Lipowiec ad 1. gehört außer dem ge- |begrisfen, wie auch die durch die Licitation zu steigern. dachten Areale und dem Kozminer Schlosse mit meh-|den Minima der Kaufgelder annoch der höhern Fest:

reren Häusern bei der Stadt Kozmin und Teichen eine)

sezung bedürfen.

Von dem nach Abzug der zu über-

Wassermühle, eine Ziegelei, Pottaschsiederei und die nehmeaden Pfandbriefe verbleibenden Kaufgelder: Nejte Berechtigung zur Erhebung eines Markistandsgeldes ist 1 mit dem Amortisations-Betrage des bis Johanni in der Meustadt Kozmin, zu dem Gute Orla ad 5.1839 durch Amortisation getilgten Theils der zu über- eine Brauerei und Brennerei, zu dem Gute Wykow |nehmenden Pfandbriefe vor der Uebergabe, das Nesi- ad 6. ein herrschaftlicher Krug, zu dem Guie Radlin |\duum aber innerhalb 3 Fahren in 3 M jährlichen

ad 9. cine Brauerci, Brennerei, Ziegelei und ein herr: Raten za bezahlen. Die Termine _ : zu dem Gute Ezielcze ad 10. eine\dec Gebote auf die einzelnen Güter sind folgender: nad zu maßen anberaumt worden : 4 für Lipowiec und Czarnisad auf deu 8. April e.,

für Hundsfeld und Stauiewo auf den 9. April c., sür Orla und Wyfow auf den 10. April c,

für Obra und Galewo auf den 11. April c,

für Radlin und Czielcze auf den 12. April e.,

für Tarce auf den 13. April c., :

für die Herrschaîten im Ganzen, und zwar auf jede

einzeln oder auf bèíde zusammen auf den 15, April c.

Die Bieter, unter denen die Ausivahl vorbehalten

bleibt, haben in den Licitations-Termineu als Caution für E Depts au Taxce 4000 Fhblr., auf Lipowicc,

( it Sol bestandeae, aber durch-| Orla, Obra, Radlin und Cezieicze 3000 Thlr., auf größtentheils noch mit Holz besta / ) Czarnisad, Beers und 0 2000 Thlr. und auf errschaftlichen Krüge| Stauiewo und Galewo 1500 Thlr., auf jedes in Po- er a j senschen Pfandbriefen oder Staatsschuldscheiuen zu Sie bleiben bis zur ergebenden höheren Entscheidung an ihre Gebote gebunden.

Posen, Me 10. Februar 1839.

afilicher Krug, E : S iteA und cin herrschaftlicer Krug : dem Gute Zarce ad 11. ein herrfchaftlicher Krug, eine Schneidemüble und eine Theerschwelerci. Für deu Fall des Verkaufs der beiden Herrschaften an einen oder an zwei Bewerber im Gauzen treten den vorstehend spezifizirten Pertinenzien noch die nah: stehend verzeichneten, eventualiter zuni Einzeln - Ber- fauf und zur Dismembration bestimmten Objekte zu, nämlich : , a) der Herrschaft Kozmin zwei herrschaftliche Gast- höfe in der Stadt Kozmin und ein herrschaftlicher Krug zu Walkow, desgleichen 2282 M. 114 CI R.

Wald-Flächen ; þ) der Herrschaft Radlia die ] zu Alt-Czielcze, Wilkowya und Annapol und die Kolonie Annapol. i Vón diesen Objekten siud die Minima der Kaufgel der noch iu der Fesisezuug begrisfen. Eben so ist die Vextheilung der beim Einzelu- Verkauf auf jedes ein- zelne Gut zu legenden, vou den Käufern in partem pretii zu übernehmenden Pfandbriefe noch im Werke

der Hen Rodung geegnuete

deponiren.

E E E

at Ei. HPAD c VAIDE R B R E ERS

önigl. Regierung, Abtheilung für die direkten Steuern, Do- mainen und Forsten,

ür die Annahme

Frankfurt a. M.,- 27. Februar. Bank-Actien 1788. 1786.

do. 49%/, Anl. 59/0 Span. Anl. 6. 6!/g.

Sambre-Meuse

ngl. Russ. Wien, 25. Februar.

2. März 18389.

A A R T D S PEERE E GAA f S E R R lw | Pr. Cour. Ey)

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1 2jO0atpr. Pfandbr. [38 ¡61 Va iPoram. Pfandbr. (23) 101- /g |

70 sbeieninche do. 4

è zen à 5 Thl. | 1 ÿ

T iscont ¿718CO170 71 T

Cours

250 Fil. 300 Mk. 300 Mk,

300 Fr. 150 Fl, 150 Fl. 160 Thl, 100 Thl, 150 Fl. 100 E

S E É E E R E A I E A E E A E A T D SE P A6 A: -AET S E R

Anzeiger für die Preußise

49/0 100!/, G. 21/,0/, 59'/, 6. Partial-Obl. 156!/, 6. „00se zu 100 FI. 282 Br. Preuss. 102!/, G. Poln. Loose 69. | 21/,9/4 Holl. 551/,. 55.

rmain 572! /, G. Versailles rechtes 0 Br. Strassburg - Basel 340 Br. Leipzig-Dresden92!/, G.

1839, 1. März,

Luftwärme -+ Thaupunkt Dunstsättigung |

IR P s E IKetter 28, Februar. n S IBolkenz 1072/1 Wolkenzug...

0908/2 39%, 89!/..

Nei Anl. —. E E Sonntag,

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Luftdruck........, | 339,02‘ Par. | 339,83‘‘‘Par. | 339,84‘ Par.

96 pEt, Shnee, |

U Tagesmittel: 339,56‘ Par... +1,89 R... 0,30 R... 85 pCt. NW.

nah dem Französischen Drama : „Mina”, von Kücken. H : 3 Abth., von Paul Taglioni.

Vorher: : 1 Äft, nah dem Französischen, von Herzenskron.

dem Französischen des Scribe. ; neuen Decorationen des lsten, 3ten und 5ten Akts sind von Herrn Gráb. Die Kostüme sind neu.

Meteorologische Beobachtung.

Meorgens 6 Uhr.

Na einmaliger

Nachmittags | Abends Beobachtung.

2 Uhr. | 10 Uhr.

| Quellwärme 6,99 R,

Flußwärme 0,89 R. Bodenwärme 2,89 R, Ausdünstung 0,022‘ Rh.

trübe. { bezoaen Niederschlag 0,104“ Rh.

NNW. | NW. Wärmewechsel =—#+= 3,12 N. | -— 0,609,

0,69 R. |=#- 3,19 R. | 4 1,69 R. 0,09 R. |— 0,69 R.|— 0,20 R. 73 yCt. | 85 pCi.

NW.,

Königliche Schauspiele. s 3. März. Jm Opernhause. Die Vestalin, große in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini.

(Fräul. von Faßmann: Julia, vor ihrer Urlaubs- Reise.) | Im Schauspielhause: | spiel in 4 Abth. , von C. P. Berger. | Lustspiel in 3 Abth., von Goldoni.

Marie von Medicis, Original- Lust: Hierauf: Der guther-

4. Márz. Im Schauspielhause. Eugen Aram, ò Abth., nah dem Roman gleiches Namens,

von Bulwer, von Ludwig Rellstab. : Dienstag, 5. Febr. ÎÏm Opernhause. Zum erstenmale wies

Flucht nah der Schweiz, é in Dts . Blum. Musi!

Hierauf: Der Seeräuber, großes Ballet in

Ange Lee Theater. 3. Márz. Die Seeräuber. Vaudeville: Poss«

in 2 Akten, frei bearbeitet nah Dennery und Cormon, von I , . f Die Musik is arrangirt vom Musik - Direktor

Das Hâäuschen in der Au. Lustspiel in

4. Mâärz. Die Franzosen in Spanien , oder: on St. Cyr. Schauspiel in 5 Akten., mit einem

Vorspiel: Die Eroberung von Taragona, nach dem Französischen, des Francis Cornu, von L. v. Alvensleben. Mittwoch, 6. i

Zum erstenmale: Guido und Gi in Florenz. Oper in 5 Akten, nach

Die Pe : Musik von Halevy. Die

Jn Vertretung des Redacteurs: Wenßsel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

—————_————————————————————————————

Ea

î | Nach dem preiswürdigen Vorgange vieler Deutscher | Städte hat sich auch hier im vorigen Jahre ein Kunst- [verein gebildet, welcher im Juni d. J. die erste | Kunst-UAusstellung veranstalten und mit derselben die | Verloosung einer Anzahl anzufaufender Kunstwerke verbinden wird. i Diese erste hiesige Kunst-Ausstellung, welche für jetzt auf Original-Gemälde und avsgeführte Zei ch: nungen sich beshránft, wird der siebenten Hambur- ger Kunsi-Ausftellung in der Art sich anschließen, daß sämmtliche dort aufgestellt gewesene Kunstwerke, mit der hierdurch erbetenen Genehmigung der geehrten Künstler und ohne Kosten für dieselven, hierher be- fördert werden. j: E Gemälde, welche ers später abgesandt werden kön- nen, erbitten wir uns iu direfter Zusendung durch Land- oder Schiffsfracht auf unsere Kosten, uuter Adresse des Handlungshauses Heinrich Behrens in Lübeck. Dieselben müssen jedoch vor Ende Mais hier cintreffen. 3 Der hiesige Verein trägt auch die Kosien der Rück- fraht und überläßt es der Wahl der geehrten Künst- ler, ob ihre Gemälde von hier ihnen selbs wieder zur gesendet oder ob sie von hier nach cinem Hafen de- Osfisec, namentlich etwa nach Danzig, befördert wer- den sollen, woselbsi in den ersten Tagen des August d. Y. die dortige Kunst - Ansftelung erösnet wird. Sendungen mit der Post oder Diligence werden un- franfirt nicht angenommen und sehr volumindose Ge- genstände uur na vorhergegangener Anfrage. Spefen unter der Rubrik von Verpäckungsfosten u. dergl. kön: nen nicht vergütet werden. Dagegen haftet die hie- fige Vereins-Kasse für Beschädigungen aller Art, welche die Kunsisachen während ihres Hierseyus durch Feuer oder sonst erleiden sollteu. Was zur Sce weiter ge- ben soll, wird zu dem angegebenen Werthe versichert. Der Vetrag der verkauften Kunstwerke wird den Einscndern ohne Abzug übermacht, und werden diesel- ben ersucht, neben der Angabe des dargestellien Ge- gensiandes den äußerslen Preis zu bemerken, so wie endlich, die Gemälde mit Schrauben an die Kisten befestigen, leßtere zuzuschrauben und die Fugen mit Papier verkleben zu la}en. Lilbeck, im Januar 1839, Der Verwaltunugs-Ausschußdes Lübecker Kunsi-Bereiirs : C. L. Noecf, Senator: F. Bluhme, Ob.-Appell.- ath; F. H. Gaederk, Senator; J. A. Spet: r, Stadtbaumeister; 2. Ackermann, Professor; Heinr. Behrens; Th. Curtius, Dr.

| Kunst - Ausstellung zu Lübeck.

Verant maGunga.

Nach Juhalt des Entwurfes der Statuten unter- zeichneter Gesellschaft befindet sih auf den Actien: Dokumenten §. 8 und 9 abgedruckt. Seiten -der ho- hen Staats-Behörde is jedoch die Faffung dieser §§. in folgender Maße bestimmt worden :

Wegen verlorener oder vernichteter Actien, Coupons

oder Dividenden - Scheine findet auf Antrag der

Betheiligten ein deu geseßlichen Vorschriften über

die Mortification vernichteter oder verlorener Staats-

Papiere analoges Verfahren in folgender Maße statt :

a) Derjenige, welchem derartige Papiere innerhalb des Zeitraumes ivrer Gültigkeit abhanden gefom- men sind, hat hiervon bei der Direction der Zuk- fer-Raffiuerie, mit Augabe der Nummern der betresfenden Scheine, Anzeige zu machen.

þ) If er im Stande, die Vernichtung dieser Scheine, wenigstens bis zur Zulässigkeit des Erflillungs- Eides, zu beweisen, so kann das desfallsige alle- mal auf seine Kosien gehende Verfahren sofort

en Staaten.

6, Oftober 1824 (Geseßsammlung von gedachten Jahre Mr. 33) für verloren gegaugeue Staats: Papiere festgeseßte zehn: und beziebentlich dreijäh: rige Verjährungszeit, welhe vom Tage der bel a erwähnten Anzeige des Verlustes an zu rechnen ist, abzuwarten, nach deren Vollendung sodann mit der Ediftal-Aufforderung verfahren werden faun,

d) Die vorerwähnten Ediftal-Aufforderungen gesche; hen durch öffentlichen Anschlag bei dem Stadt- gericht zu Pirna und durch zweimalige Einrückung in die Leipziger Zeitung, den Dresdner Anzeiger und das Pirnaer Wochenblatt,

was hiermit zur Vermeidung von Frrungen zur öffents

lichen Kenntniß gebracht wird.

Pirna, den 9. Februar 1839.

Die Direction der Pirnaer Zucker: Raffizs

nerte-Gesellschaft.

Den zur hiesigen Agentur gehörigeu Theilhabern: dey Lebensversicherungs-Bank f. D. in Gotha beehre ih mich anzuzeigen, daß der Rechnungs - Abz {luß für 1838, mit dem das Büreau dieser Anstalt gegenwärtig beschäftigt ifi, wiederum sehr befriedigende Resultate ergeben wird, eben sowobl in Beziehung auf den Zugang an nenen Versicherungen, welcher nahe an zwei Mill, Thlr. betrug, als in Beziehung auf die stattgehabte Sterblichkeit, welche die rechs nungómäßige Erwartung nicht erreicht hat. Jn Folgs dieser günsligen Ergebnisse wird sich am Jahres\chlu ß die Gesammtsumme der Versicherungen auf 14,577,000 Thlr., die Zahl der Versicherten auf §780 Personen und der ‘effektive Fouds der Vank auf ungefähr 1,900,000 Thlr. stellen. Sterbefälle ereigneten sich 124, wofür 212,400 Thlr. verausgabt werden mußten, Da jedoch die Einnahme an Prämien nnd Zinsen über 580,000 &blr. betrug, so wird sich, nah Bestreituug jener Ausgabe, uach Abzug der Prämien-Ueberträge und vollständiger Ausstattung der Reserve, noch eiu Ueberschuß ergeben, der eine reichliche Dividende in Ausficht stellt. Jch benuye diese Mittheilungen, um zu zahlreicher Theilnahme an der genannten Anstalt einzuladen. Berlin, Februar 1839.

Carl Gottfried Franz,

Alexanderstr. Mr. 41.

E A

Literarische Anzeigen. Bei Fr. Varrentrapp in Frankfurt a. M. ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu ha: ben, namentlich bei E. S. Mittler in Berlin (Stechs bahn No. 3), Posen und Bromberg:

Die Gebauartslehre, Seiten der Wissenschaft und Kunst dargestellt. In zwei Theilen. Von Dr. Herrmann Fr, Kilian. Ir Theil. Physiologieu, Diätetik der Geburt, Gr. 8vo. 2 Thlr, 10 sgr. Der zweite Theil ist unter der Presse, und wird sq bald als möglich nachfolgen.

VOnlL

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Eine auéführlihe Ankündigung hung von :

Davi's pragmatischem Werk über China,

mit eingedruckten Vignetten, auf Subscription zu

ò Thlr., ist in aflen Buchhandlungen zu haben

und wird der Aufmerksamkeit für wichtige und

interesante Werke empfänglicher Literaturfreunde

einer Verdeut«

beim Stadtgericht zu Pirna gegen einen von diesem zu fslellenden Contradictor antreten und durchführen. i j f c) Bei nicht durchgeführtem Beweise der Vernich- tung ist die durch die hôchstc Verordnung vom

empfohlen. Yun Berlin und Potsdam wendet man sich an die Stuhrsche SUSHEERg, Creuß sche Buchhandlung in Magdeburg.

S L E L E

Allgemeine

Berl, Montag den

S

Amtlihe Nachrichten. Eil Pes Tags.

Des Königs Majestät haben bei der anderweiten Organi- sation der Untergerichte im Departement des Ober -: Landesge- rihts zu Insterburg den Land- und Stadtgerichts - Direktor Gregorovius zu Gumbinnen, den Stadtgerichts - Direktor Maercker zu Justerburg und den Land- und Stadtgerichts- Dirigenten Krafft zu Stallupöhnen zu Direktoren der daselbst neu gebildeten Land- und Stadtgerichte, den Landgerichts - Di- reftor Reuter zu Tilsit zum Land- und Stadtgerichts - Direk- tor in Ragnit; ferner folgende Beamte: den Land- und Stadt-

Faden vom Ufer entfernt. Die Bauern sammeln auf der Jnsel |

Moos zum Bau ihrer Häuser, und die dort in Menge wach- auf der Insel die grdßte Vorsicht, denn zwischen den Bäumen giebt es schwache Stellen wo man durchfallen kann. Wenn der Moossammler sich nit mit einer langen Stange versehen hat, an welcher er sich nöthigenfalls halten kann, so ist sein Untergang unvermeidlioz. Bisweilen giebt es auch ergökliche Scenen, wenn die Jusel sich pldulich in Bewegung set und den Moos- und Beeren-Sammlern keine Zeit läßt, ans Ufer zu gehen. Doch endigt sih die ganze Sache gewöhnlich nur

| mit Schreck und Geschrei, besonders wenn sih Weiber auf der

| nsel befinden.

richter Dargel zu Angerburg, die Justiz-Amtmänner Jacobi |

zu Schreitlaugken, Mex und Frenzel zu Tilsit, Büttner |

| auch wachsen sie nur langsam. | tief die Wurzeln dieser Wassetmoosbäume gehen. Man könnte | im Winter eine solche Untersuchung anstellen. Niemand hat sich |

zu Goldapp, Benecke zu Insterburg, Sprunck zu Secken- urg und Beyme zu Ragnit; die Ober-Landesgerichts: Assesso-

ren Reichelot zu Tilsit, Urbani und Müller zu Insterburg, | Lamle zu Gumbinnen, Shumann zu Johannisburg, Larz, | zur Zeit in Bartenstein und Schlegel zu Darkehmen zu Land- | und Stadtgerichts-Räthen, so wie den Justiz-Amtmann Me y- |

höfer zu Ruß zum Landgerichts-Rath zu ernennen, und end-

lich: den Kreis - Justizrath Maurach bei der aufzulösenden |

Kreis - Justiz - Kommission zu Ragnit als ersten Rath an das Lande und Stadtgericht zu Tíslsit zu versezen geruht

Des Königs Majestät haben dem praktischen Arzte Dr. Karl Bournve zu Düsseldorf den Charakter als Hofrath

| General-Adjutant Fürst Wolchonsky, so wie zum Mitgliede der- | ¡ selben in der Section der künstlichen Arbeiten der General-Ad- | ändert hatten. Während einer kurzen Reise, die ich im vergange-

i Die auf der Jusel wachsenden Bäume haben fesies, starkes Holz, erreichen aber niht die Höhe und Dicke der Baume auf dem festen Lande in der Umgegend des Sees, Man hat nicht untersucht, wie

S

aber diese interessante Mühe gegeben.“

St. Petersburg, 23. Febr. An die Stelle des

| O verstorbenen Ober-Kammerherrn, Grafen Litta, ist zum

Prâsidenten in der für den Wiederaufbau der Jsaks: Kathedrale bestehenden Kommission der Minister des Kaiserlichen Hauses,

| jutant Graf Lewaschoff ernannt.

Allergnädigst beizulegen und das hierüber ausgefertigte Patent |

Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.

Angekommen: Der Fürst zu Lynar, von Herzberg.

Der Hof-Jägermeister, Freiherr von der Asseburg, von |

Meisdorff.

Ulan Und Poven

St. Petersburg, 23. Febr. Die hiesigen Zeitun- en enthalten úber die Suspendirung der Vorlesungen auf der Wladimir-Universität in Kiew folgenden Kaiserl. Ukas vom D9ten (e1.) v. Vi

„Auf Vorstellung des Ministers des öffentlichen Unterrichts hal- ten Wir für zweckmäßig, nachfolgende Maßregein in Beiresf der Uné- versität des heiligeu Wladimir zu ergreifen, uod befehlen: 1) Denje- uigen Studenteo, weiche sch jeyt auf dieser Universität befinden und in der Untersuchung nicht betheiligt sind, welche jet wegen der in den westlichen Gouocernemenis entdcciteu Unmitriebe anhäugig gemacht wor- den, das Recht zu ertheilen, andere Russische Universitäten zu be- suchen, und zwar nach eigener Wahl, obne alle neue Prüfung und mit Einrechnung dec Zeit, weiche sie auf der Un'!versität des heiligen Wladimir; untadelhaft zugebracht baben. 2) Denjenigen von diefen Studenten, welche keine andere Unioerfitäten mebr zu besuchen wünschen, foll erlaubt sevn, nach Grundlage der bestehenden Vorschriften, in den Civildienst zu treten, und zwar sür dieses Mal mit dem Vorrecht, daß bei ibrem Eintriti in den Cioildienst diese Studenten, bei guten Fortschritieu in den Wisseuschaften und dei sittlicher Führung, den Rang der zwölften Klasse erhalten, wenn fie sich im vierten Lehr- Kursus befandea; die Studenten aber, welce aus dem dritten und zweiten Kursus in Dienst tieten, erhalten den Rang dexr vierzebntien Klasse. Sie Alle gehören, den Gesegen gemäß, zur zweiten Rang - Abtheilung der Civil -Beomten. 3) Die Annahme der Studenten und die Vorlesungen werden sofort auf d:er Universi- tät des heili. Wladimir auf cin Jahr elngestellt; uah Ublauf dieser Zeit werden dic Annahme der Studenten und die Lehr- Vor- träge erneut, wenn si bis dahin cine hinlängliche Anzabl von Gym- nafiasten findet, welchze, nach Grundiage der ven Uns bestätigten Ver- fügung des Ministers des bffentlichen Unterrichts vom 30. Septem- ber 1837, das ausschließliche Recht haben, diese Universität zu be- suchen. 4) Die ehemaligen Studenten dec Universität des heil. Wla- dimir dürfen nicht wieder in selbige aufgenommen iverden; die etwa- nigen Ausuahmen von dieser Regel dürfen nicht anders als mit be- sonderer Genehmigung des Ministers des offentlichen Unterrichts stattfinden. 5) Die etatsmäßigeu ordinaireu und extraordinairen Prefefsoren, en und Docenuten bchaiten ihre Gehalte bis zur Wiede:- Eröffuung dexr Vorlesungen auf der Universität des heil. Wladimir. Unterdessen wird das Ministerium des döfffent- lichen Unterrich18 die Verfügung treffen, daß alle zu diefem geiehr- ten Vereine gebörigen Personen sich wit Ubfassung von Lehrbüchern und Unleitungen beschäftigen, und, uach dem Gutachtcu der Univer- fitáts-Verwaltung, zum Rugen der übrigen Lehr-Anflaiten des Kiew- schen Bezicks beuußt werden. 6) Die Kron - Studeuien der Univer- sität des heiligen Wladimir follen in die anderen Univeisitäten ver: theilt werden, je nachdem sich dies au zwemäßigsten ihun läßt, und ihnen die zu threm Unterhalt augewiescneu Summen auch ferner ausgezahlt werden. 7) Die Auszahlung der aus der Neichs- Rent- fammer, nach dem Verzetchniß des Jahres 1839, zum Unterhalt dir Universität des heiligen Wladimir angewiescuen Summen, soll nach früherer Grundlage verabfolgt werden. 8) Die Gelder, welche sowohl von diesen Summwcn, als wie auch von anderen, und durch die icm- poraire Erledigung einiger Acuter Übrig bleiben, sollen zur Bau- Summe geschlagen werdea, um das Unfversitäts-Gebäude baldmêg- lichst zu beendigen. 9) Alle ferneren Verfügungen zur Ausführung dieser Maßregelu werden dem Minister des öffentlichen Unterrichts übertragen. Der dirigirendezSenat wird nicht unterlassen, zur Voll: ziehung dieser Versügung die nöthigen Maßregein zu treffen.“

Herr P. Gawriloff berichtet in der Zeitung von Wladimir über eine {wimmende Jnsel, die sh auf dem „Kuh-See‘/ im Gouvernement Wladimir befindet. Diese Insel bildet eine un- regelmäßige Fläche von 5—6 Desstätinen und ist mit Fichten von ziemlicher Höhe und Dicke bedeckt. Bei sehr starkem Winde wird diese Jusel von der Stelle bewegt und von der einen Seite des Sees zur anderen getrieben. Der Berichterstatter fagt: „Jm levten Sommer schwamm die Jnsel von Anfang des Frühlings bis zum Juli dreimal herum, und als ih den See sah, stand sie an der südwestlichen Soite desselben, biswei- len zwei bis drei Faden, manchmal zwanzig, dreißig und mehr

| hende Veränderungen in der Armee:

| Den Vorsiß im Departement dex Civil: und geistlihen An- | | gelegenheiten des Reichsraths hat der Wirkliche Geheimerath | | Kuschnikoff erhalten, wobei er des biéher geföhrten Vorsibes | | in der Bittschristen-Kommission enthoben ist: leztere Charge ist

dem Mitgliede des Reichsraths, Geheimen Rath Tutschkoff,

| Übertragen tworden.

Ein Höchster Tagesbefehl vom löten d. bestimmt nachste- Der General-Lieutenant

| Manderstern I1., bisheriger Chef der ersten Jnfanterie-Division, | hat die Kommandantur in Riga erhalten, wobei er bei der Ar-

mee bleiben wird; seine Stelle als Chef gedachter ersten Jnfan- terie Division nimmt der General : Major Rennenkampf ein, wobei er bei der Suite des Kaisers bleibt. Der bei der Armee stehende General : Lieutenant Malinowsky 1. ist zum Chef der iten Jnfanterie-Division ernannt. Durch denselben Tages- befehl werden aus Kriegsdiensten verabschiedet: Der bisherige Chef der Äten Jnfanterie - Division, General - Lieutenant Ma- jewsky, der General-Major Simischin und Krankheit wegen der bei der Artillerie stehende General-Major Schukowsky.

Die wesentlichen Bestimmungen einer so eben erschienenen, auf die gesammte praktische Heilkunde in Rußland einen wich- tigen Einfluß ausäbenden höchsten Verordnung sind nachstehende : Alle Präfungen der Medizinal-Beamten, wie überhaupt aller Individuen, die sich einém Zweige der praktischen Heilkunde widmen, werden nur von unsern mediko-chirurgischen Akade- mieen und Universitäten vollzogen. Sie geschehen in der vollen Versammlung der Konferenz oder der medizinishen Fakultät, und zwar examinirt jeder Professor úber den Gegenstand, für den er bei der Anstalt betheiligt ist. Niemandem, er sey Jn- oder Ausländer, der kein Diplom oder Zeugniß von einer der gedach- ten hdhern Lehr- Anstalten im Reich aufzuweisen hat, steht künf- tig die Ausábung irgend eines Zweiges der Arznei- oder Vete- rinair:Kunde in Rußland zu; auch darf er weder einer Kron- noch einer Privat-Apotheke vorstehen. Die Akademieen und Universitäten im Reiche sind autorisirt, die geprüften und zu ihren. Fächern fähig befundenen Personen zu allen gelehrten Graden in der Medizin, der Veterinair-Kunde und Pharma- zie zu etheben. Personen, die den Doktor - Grad in der Medizin, oder in dieser und der Chirurgie zugleich nachsu- chen, werden in der Lateinischen, alle übrigen in der Russischen, Ausländer in einer der gebräuchlichsten Europäischen Sprachen examinire. Dem Examen sich unterwerfende, noch keinen ge- lehrten Grad besibende Personen, wie Studenten der Akade- mieen und Universitäten haben zuvor Zeugnisse zu produziren : über Geburt und Glaubensbekenntniß, über ihren sittlichen Le- benswandel, die Vollendung ihres Kursus in den medizinischen, Veterinair- und pharmazeutischen Wissenschaften, über ihre Ent- lassung aus steuerpflihtigen Ständen, oder daß sie mit der Er- laubniß ihrer Gemeinden dem Studium auf hdhern Lehranstal- ten obliegen dürfen. Von diescr Vorzeigung sind diejenigen ausgenommen, die auf der examinirenden Anstalt selbst ihren Kursus vollendeten. Mediziner, {hon im Besi gelehrter Grade, die um das Examen zur Erlangung eines höhern, oder zur Bestätigung eines auf auswärtigen Anstalten erhaltenen Gra- des anhälten, produziren ein Zeugniß über ihren wirklichen Be- ruf und ihre untadelhafte Führung; die Ausländer nächst- dem noch ein Dokument über das Recht, sich in Rußland auf- zuhalten. Die Medici, die jüungern Veterinair:Aerzte, die Apo- theker:-Gehülfen und ihre Provisoren zerfallen nah dem Grade ihrer Kenntnisse in besondere Abtheilungen, welcher sie durch die Prüfungen theilhaftig werden. Jndividiuen, die wegen man- gelhafter Kenntnisse in einigen Gegenständen ihres Berufs vom ersten Examen abgewiesen werden, können es nah Verlauf ei- nes halben oder eines Jahres erneuern. Niemand ist zum Doktor-GBrad zulässig, der nit zuvor vier oder fünf Jahre Me- Den studirte. Der ausländische Doktor medicinae erhält diese

árde in Rußland erst auf Vorweisung eines Zeugnisses, daß er nach einem vollständig geendeten wissenschaftlichen Kursus sich wenigstens vier Jidee mit der medizinishen Praxis in irgend einem Staate beschäftigte; immer jedoh hat er sih der Prú- fung über alle im Reglement vorgeschriebenen Gegenstände zu unterwerfen, die von ihm bei Erwerbung des auswärtigen Dok- tor:Diploms verfaßte Dissertation gedrucêt vorzulegen, über welche er, zur Ueberzeugung, daß er sie selbst verfaßt, geprüft wird. Ausländische Aerzte, bekannt durch ihre Gelehrsamkeit, welche auf zuvor an sie ergangene Einladung, in Staatsdienste zu treten, nach Rußland kommen , oder hier der freien Pra-

senden Moosbeeren. Im Sommer erfordern die Spaziergänge

ris zu leben wünschen, werden ohne Examen in den ge- lehrten Graden bestätigt, auf welche sie Diplome von auélän- dischen Universitäten besien. Das medizinische Conseil ist allein berechtigt, gelehrte Grade ohne Examen zu ertheilen. Die me- difo-chirurgischen Akademieen und Universitäten aber können nur solchen ausländishen Doktoren gelehrte Grade ertheilen , die in die Dienste ihrer Jurisdiction treten. Aerzte, welche Diploue elehrter Grade von der Alexanders-Universität (der ehemaligen boschen) im Großfärstenthum Finnland besißen, können mit diesen in den Staatsdienst treten, ohne sich deshalb einem neuen Examen zu unterwerfen. Die von. dieser Universität kreirten Doktoren der Medizin und Chirurgie besißen alle Rechte, welche ihrem Stande im Kaiserreiche zuerkannt sind.

Der Akademiker Herr von Baer stattete jüngst in unserer Akademie einen in naturgeschichtlicher Hinsicht sehr interessanten Bericht ab über die Wanderung eines bedeutend großen Gra- nitblocks, der im Winter von 1837 auf 1838 auf einer Eisfläche von Finnlands Küste über den Meerbusen hinüber, zur Jnsci Hochland war getragen worden, und welchen er auf seiner im vergangenen Sommer nach dieser Jnsel unternommenen Reise selbst gesehen hat. Jch entlehne seinem Berichte hier das Be- merkenswertheste úber ein Natur- Ereigniß, für den Physiker und Geologen gewiß von großem Interesse: „Jm vorleßten Jahre“', sagt Herr von Baer, „theilte ih der Akademie eine Notiz über zwei ansehnliche Geschiebe mit, die im Laufe dieses Jahrhunderts an der Köste von Finnland ihre Lagerstätte ver-

nen Sommer durch Finnland machte, überzeugte ih mich durch eige- nen Anblick, daß solche Translocationen dort keinesweges selten sind. Ein Granitblock, den man schon zu den sehr großen, ja fast zu den ungeheuren zählen kann, ist vom Eise über das Meer nach der Insel Hochland getragen worden und hat jeßt an der Dst- kúste dieser Jusel, zwischen zwei Dörfern, seine Stellung ein- genommen. Seine läángste Dimension Mon gegen zwei Klafter, seine Hdhe Über einen Klafter betragen. Genauere Maße kann ih nicht angeben, da mir Meß- Jnstrumente fehlten, als ih ihm vorbeifuhr; doch glaube ich, diesen Block nicht zu über- häkzen, wenn ih ihm fast ein Drittheil von der Masse des Felsstückes gebe, auf welchem hier auf dem Admiralitäts-Platze die Bildsäule Peter's des Großen steht. Nach dieser Schäßung mag der herübergewanderte scharftaniige Felsblock ein Gewicht von fast einer Million Pfund haben. Die Hochländer behaup- teten einstimmig, der Stein sey ein neuer, der vor dem Eisgange des Frühlings von 1838 auf der Jnsel nicht sey bemerkt worden; das Eis habe ihn wirklich aus Finnland herübergetragen. Wäre er bleß aus einer Gegend der Hochländischen Küste in die andere verseßt, so würden ihn die Bewohner ohne Zweifel kennen, da sie gewiß alle bedeutenden am Ufer liegenden Geschiebe E kleinen Fels sen-Jnsel unterscheiden. Ob Jemand von den Bewohnern noch das Eis gesehen hat, das den Feleblocx trug, weiß ih nicht; vielleicht geschah dies auch von Allen unbemerkt; denn die Bucht, in welcher der Stein strandete, ist unbewohnt. Es ist bekannt, daß auf den Eisfeldern der Polar - Gegenden zuweilen große Felsblôcke gesehen worden sind, aber auch in unseren Breiten hat diese Wanderung durchaus nihts Unglaubliches oder auch nur Unwahrscheinliches, wenn man sich der Strenge des Win- ters von 1837 auf 1838 erinnert. Der Finnishe Meerbusen war über zwei Monate hindurch in seiner ganzen Breite mit Cis bedeckt gewesen, und ununterbrochen waren mehrere Eiswege von Finnland nah Esthland mehrere Wochen lang befahren worden. Jn dieser Zeit gewinnt das Eis schon eine bedeutende Dicke, und wenn es dann bricht und das Eisfeld, welches einen großen Block gefaßt hat, eine ansehnlihe Ausdeh- nung behält, bevor es sirandet, kann es den größten Block in die BROe Entfernung, in die es, ohne zu {melzen, gelangt, tragen. er Block, von dem ich hier spreche, hatte den Strand nicht erreicht, sondern lag von ihm etwas entferat im Wasser, so daß zu seinem Anlanden gar keine gewaltige Be- wegung des Wassers erforderlich war, sondern es mehr das Ansehen hat, als ob ein bedeutendes Eisfeld hier von zwei Vor- ebirgen zurúcgehalten worden sey, was bei ganz ruhigem Wetter geschehen konnte. Ein hoher Seegang würde wahr- scheinlich die Eisfläche zertrümmert und den Granitblock viel- leicht in das Meer versenkt haben. Die Ankunft dieses Fremd- lings war an sich den Hochländern keinesweges merkwürdig, sondern nur seine Größe. Sie versichern, daß kleinere Blöcke am Ufer jährlich kommen und gehen. Diese Behauptung findet man auch sogleich einleuchtend, wenn man Finnland besucht hat, bei dessen Anblick sich dem Reisenden überall die Spuren vor- weltlicher Bewegungen deutlich darstellen; wenn man an sciner Küste wie an den Inseln alle kleineren oder größeren Vor- sprünge mit sehr gemischten Geröll - Ablagerungen bedeckt sicht, welche nicht selten in Bewegung kommen. Des Reisenden ganze Aufmerksamkeit wird hier auf den Anblick der unzählichen und ungeheuern Geschiebe, auf ihre zuweilen höchst abenteuers- lihe Stellung, wie guf die sonderbare Furhung dieser anstehen- den Felsmassen hingezogen. Immer verdient die S eines so ansehnlichen Felsblockes, wie der hier gedachte, über einen Meerbusen in unseren Breiten der Vergessenheit entzogen és ; welche früher wenigstens ihre

zu werden. Für die Ansicht, : Granitblôcke dislociren Vertheidiger fand, daß Wurfkräfte ti G U Finnländ dite könnten, scheint ihr Lagerungs - Verhältniß in 5

aus nicht zu sprechen.“

Frankre i ch.

; 5 Febr. Der Herzog von Orleans wird, wie es NAT G ide Gn 1, Márz eine Reise antreten, um die ein A Corps der Nord-Armee zu inspiziren. :

d Die Wähler des zweiten Pariser Bezirks hatten sich zu der gestrigen Versammlung ungemein zahlreih eingefunden. Man zählte nahe an 1500. Den Vorsiß führte der Maire des Bezirks, Herr Deter Herr Jacques Lefebvre nahm zu- erst das Wort und äußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen : „Nicht ohne einiges Bedauern habe ich darein gewilligt, Sie