1839 / 73 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Et» AGÉ Ti L A A U ES T O: er S S Ri Et agner

* Frühlings - Assisen in Liverpool vórkommen sollte, soll ausgesekt | für die obere Civil-

: lisirt sey, dennoch als Brite in Kanada behandelt falls vorgelegt werden sollten. Die Debatie wurde aber an | ten natura j H dahand i i i ¿sten worden. Diese Aufforderung gegen die Britischen Behörden ari Abend noch nicht beendigt, sondern auf den n chsten | weden E Es n Anklang, vis éin ragte; Fe Herr Clay, bemerkte darauf, daß, wenn die Kanadischen Rich- London, §8. März. Die Königin hielt vorgestern ein ter den Dr. Theller als einen Britischen Unterthanen behan-

zie d j;

L j é í ifa- i 9 s bei welchem Jhrer Majestät der | delt, sie Unrecht hätten, wenn sie ihn aber als einen Ameri Gref Hn e. tod: LAl E ber N eten Gesandtschaft, | nischen Bürger verurtheilt, sie ganz in ihrem Rechte gewesen

i ‘cilianisher Geschäftsträger, der seyen. 2 : : i E a ant dex Ank: Viscount Ebrington, der Aus New-York vom 9. Februar wird A, daß neue General- Auditeur der Armee, Sir George Grey, der | Mexiko, obgleich es sih in traurigem Zustande j e noch neue Unter - Staats - Secretair für die Kolonieen, Herr Labou- | unbeugsam ist. Bustamente hat das Zutrauen des olkes ver- chere, der neue Lord der Admiralität, Sir John Pechell, und | loren; ein Versuch, eine krástige Verwaltung einzuführen, der von Persien zurückgekehrte Botschafter, Herr Macneill, vor- | meinte man, würde ihm s{wer, wenn nicht unmöglich seyn. | estellt wurden. Die inneren Bezirke des Landes bleiben aufgeregt. Jede Ver- | G Der Morning Herald will wissen, daß der Großfürst | bindung mit Tampico is durch die Gegenwart des Generals | Thronfolger von Rußland gegen Ende nächsten Monats in | Canalizo und seiner siegreichen Armee abgeschnitten, während ; England eintreffen werde; Ashburnham - House, die Wohnung | der Föderalist Urrea in jener Stadt seine Politik nicht ändern | des Russischen Botschafters, ist zu seinem Empfange in Bereit: | will. Dem Präsidenten Bustamente fängt allmälig das Geld schaft gesebt- 1 i an zu fehlen, da die Bürger nicht mehr beisteuern wollen; man Ein Provinzial - Blatt berichtet, daß die Chartisten von } glaubte daher, er werde eine {were Abgabe auf die geistlichen Norwich sich allgemein bewaffneten, daß {hon 300 mit den be- ; Güter legen. A i E | reits beschriebenen Piken versehen seyen, und daß 69 auf diese | Zu Guatimala in Mittel-Amerika haben die Zndianer- | Weise und auch mit Pistolen ausgerüstete Männer Norwich im | Stämme blutige Auftritte verursacht. Marazon, der früher |

? e verlassen würden, um nach dem Norden Eng- | Präsident der Republik war, hatte sich auf die Nachricht von | oie gr ag Y : | einem Einfalle derselben nah St. Salvador in Marsch gesekzt, |

Der Graf Charleville hat Ihrer Majestät eine Adresse | und unterdeß bedrohten die Indianer Jalapa. Die Belager- ten zogen ihnen entzogen, wurden aber mit großem Verluste

iedensrihter der Jrländischen Königin - Grafschaft über- en, i l E T ort Tarclben ‘ee zerrütteten Zustand Jrlands bekla- ; zurúgeschlagen. Die Indianer nahmen Jalapa ein und er- gen, die Ursachen desselben angeben und die Königin demüthig | \chossen kaltblütig alle Gefangenen. Einige Weiber, die sie für und flehentlich um ihren Schub für die friedlichen und wohl: | Spione hielten, verstümmelten sie grausam und jagten sie nak- gesinnten Einwohner dieses unglüclichen Landes bitten. Die | kend nach Guatimala. Durch diese Gräuel-Scenen B die T imes theilt diese Adresse mit und sagt, nur Barbaren kdnn- Bewohner dieser Stadt entrústet, es bewaffneten e he ed | ten dieselbe unbeachtet lassen. achthundert Mann, und unter dem General Salazar überstelen | Herr O'Connell hat dem Secretair des Vorläufer-Vereins in Dublin das Resultat seiner Motion im Unterhause, so wie seine Absichten, den Versuch mit diesem Verein durchzuführen,

sie in der Nacht Villanueva, wohin sich die Indianer zurük- | gezogen hatten. Es entstand ein shrecklihes Blutbad, und nur wenige ÎJndianer entkamen; mehr als 500 Leichen wurden am |

i i j / 3 em M : áupt- naezeigt. Er fordert das Jrländische Volk dringend zu ver- anderen Morgen auf dem Marktiplaße gefunden. Der Häu edes Mali auf und sagt, er bedúrfe zwei Millionen ling derselben, Carrera, entkam, doch wurde er verfolgt. Seine Vorläufer , während ihre Zahl jeßt nit mehr als den einund- | Gattin wurde gefangen in Santemala eingebracht. | zwanzigsten Edin betrage; e Tad U O eine O | G e eini QEO K weaen Gleichstellung des Wahlrechts einzubringen und wone : i : oönigsttns s ctimal in dieser SUES die Sache O a es U 2 e g 24 D A Sal Wi O dle D 9 arrer Steffens, der bei den | Handbuch für das Fahr ( _besor : its Dinten Ee eet es Mats Verwaltung der Provinz Limburg. Herr |

] id viellei i i ‘i D i i ßerordentlicher, mit eyn und vielleicht an die Queens-Bentch verwiesen werden. | Leriche von Herwpyen wird darin als außeror E, N t Das t Dirie Attentat gegen Madame Vestris scheint | der obersten Civil-Gewalt der Provinz bekleidete Kommissarius

dur treitigkeiten veranlaßt worden zu seyn, welche ihr | bezeichnet. 8 Aas Rie: e Matthews, in Aidirids gehabt hat; es wurde auf | Der Finanz-Minister macht bekannt, dafi die C En | ganz zufällige Weise von einem Herrn Lancaster, dem Ver- | gen für das neue proc. Ostindische Anlehen von 4 Mi E | wandten eines Schauspielers von der Vestris\chen Bühne, ent- nen Fl. so zahlreih ausgefallen, daß alle diejenigen, die auf

deckt, welcher auf der Straße im Vorübergehen von einem | Obligationen und mehr svbskribirten, nur ungefähr den dritten |

-, .‘ . J G , . . san te Manne in Matrosen - Kleidung einen Brief verlesen hörte, der | Theil erhalten können. Wer 1 bis 3 Obligationen verlangte, die Instruction d dem Mord: Anfalle enthielt. Der Brief fiel | erhält eine, auf 4 bis 6 kommen zwei und auf 7 bis 9 nur

überdies dem Jnhaber aus der Tasche und wurde vom Herrn | drei Obligationen. Lancaster aufgehoben, der damit sogleich nah dem Olywpic-

heatér eilte und Anzeige davon machte. Der Brief, von einem Brn Gatchell oder-Yatchell unterzeichnet und an einen John

| Belgien. | Brüssel, 9. März. Nicht gegen Herrn de Theux, son- | aŒson ‘adressirt, gab diesem die Weisung, ein Mittel ausfindig zu | dern gegen den Kriegs- Minister Wilmar waren die Angriffe machen, um das Gesicht der Frau (Madame Vestris wird nicht | des Herrn Desmet in der gestrigen Sigzung der Repräsentan- namhäft gemacht) „zu tätowiren und es durch einen dauern- | ten-Kammer gerichtet. Dieser ging in seinen Declamationen den Pfeffer zu entstellen“‘. Dadurch werde man für jeßt ihn | so weit, daß er von dem General Wilmar sagte, „er A De- (Herrn- Matthews), für den die persönliche Bestrafung noch | finitionen von der Ehre gegeben, wie sie der kleinste ambour aufgeschoben. seyn sollte, vorläufig am meisten strafen, da, wenn jedes Belgischen Regiments mit Unwillen zurúckweisen würde. sie nicht. spielea fkônne, er es an seiner Einnahme büßen | Darauf fand sich narärlich der Kriegs-Minister zu einer músse, „daß er sih unterstanden habe, gegen ein freies Land zu Erwiederung veranlaßt. „Meine Herren“/, sagte er, „wenn ih sprechen.‘ Die Art und Weise, wie dieser Brief gefunden | auf einen Augenblick das Wort verlange, so geschieht es nicht wurde, veranlaßte, daß man die ganze Sache zuerst als eine aus dem Grunde, weil sich in der eben vernommenen Rede Posse betrachtete. Jndeß wurde am 5ten früh Morgens im | viele belcidigende Auédrúcke befinden; man isst jezt wohl über- HOlympic-Theater ein Paket abgegeben, das verdächtig aussah, | zeugt, daß dergleichen Ausdrücke von keiner Bedeutung sind und das man daher nach Verabredung mit der Polizei vorsih- | und weder die Majorität der Nation treffen, welche dem Trak- tig zu ôffnen beschloß. Der Zimmermann, dem man dazu den | tate geneigt ist, noch den Theil der Kammer, der dieser An- Auftrag gab, hielt indeß diese Vorsicht für sehr überflüssig und | sicht beistimmt, noch endlich das Ministerium. Jch will bloß trat den Deckel des Kastens, der in dem Pakete war, mit dem auf die erste vermeintliche D Eg na der Ansicht, nach wel- Fuße ein. Eine Explosion erfolgte nun zwar nicht, aber man cher die Ehre der Nation und der- Armee ganz außer dieser fand ein Viertel Pfund. Schießpulver nebst einer Menge Zünd- | Frage liegen, antworten. Man ist aae auf das in Vor- lichtern und Sahdpapier, wodurch der Zweck sicher erreicht wor- | schlag gebrachte Widerstands-System näher eingegangen, und den wäre, wénn man den Deel aufgebrochen oder aufgehoben | aus Allem, was gesagt wurde, geht deutlich STLN daß man hâtte, statt ihn ‘einzutreten. Der Kasten war von altem Ma- | den Krieg nicht will, daß, wenn bedeutende L treitkräfte gegen hagoniholz, und auf der Emballage fanden \ich die Worte: | uns aufgeboten werden, man nachgeben will. Gegen dieses „Geschenk eines Freundes. Sesam, thu dich auf!’ Die Ur- System muß ich mich aussprechen. Nur ein ernstli- ‘cheber dieses Attentares hat man noch nicht entdecken können; | cher Widerstand könnte die Ehre der Armee bewahren, ïadeß scheint’ man e iee auf der Spur zu seyn. Herr Mat- | wenn dieselbe auf dem Spiele stände, was indeß nit der Fall thews hat auf die EntdeŒung eínen Preis von 20 Pfd. gesetzt | ist. Zuerst noch ein Wort über die militairische Frage, weil die- und will noch 80 Pfd. zulegen, sobald der Thäter des Frevels | selbe aufgeworfen worden ist. Es wurde gesagt, es gäbe kein überführt ist. Mittel, irgend eine Vertheidigungs-Maßregel zu ergreifen ; dar- Auf der Southamptoner Eisenbahn stießen neulich zwei | auf wurde geantwortet, die Neutralität gäbe uns ganz in die Dampfmaschinen auf einander, wobei einem Heizer ein Fuß zer- -| Willkür der Feinde. Wenn die Neutralität uns vollkommen \hmettert ward, sonst aber Niemand von der Gesellschaft Scha- | ohnmächtig macht, ist es nicht die Schuld des Traktats, sondern den litt. [des Landes. Jn dem Traktat sind Gebiets-Bestimmungen ent- Am Getraidemarkte war heute in Folge bedeutender Zufuhr | halten, die Angriffe auf Belgien verhindern werden. Derselbe von fremdem Weizen der Handel im Allgemeinen sehr träg, | verbietet dem Lande nicht, sich selbs zu vertheidigen. Man hat und man bot Partieen zu 2 bis 3 Shilling niedriger aus. auch die industrielle Seite in Betracht gezogen. Auch in Be- Auch Gerste ging zu 1 bis 2 Shilling Preis-Erniedrigung nur zug auf diese ein Wort. Man hat beständig die anonymen iarigsam ab. Schöner trockener Hafer is begehrt, aber die Gesellschaften vorgeschoben. Nun, ich habe jeßt einen offiziel-

schlechteren Sorten waren nur zu 6 Pence bis 1 Shilling nie- len Bericht, aus welchem hervorgeht, daß in einer Stadt vier drigeren Preisen anzubringen. “Privat-Unternehmer, die in keiner Veziehung zu den anonymen Í Die T imes enthält in ihrem gestrigen Blatte einen Arti- Gesellschaften stehen, ihre Werkstätten g‘sdiefer aben. Die fel _úber die Opposition in der Hannoverschen Kammer, durch arbeitenden Klassen leiden, und es ist Sache des Landes, zuzu- den sie nachzuweisen sucht, daß der Unfrieden allein von den sehen, wie sie diesém Zustande entrissen werden können.“ Hier- parteisüchtigen Intriguen einiger wenigen Advokaten herrühre, auf ergriff der Minister der auswärtigen Angelegen- welche die Agitation als ihr Geschäft und zu ihrér Unterhal- heiten und des Jnnern das Wort und sagte: „Auch ich tung betrieben. Der Courier dagegen spricht sich sehr ent- "muß gegen die Worte protestiren, die ih vernommen, und die cústet úber diese Jnsiñnuation aus und rühmt die Mäßigung, einen Tadel gegen einen Mann (Herrn von Gerlache) enthal- mit der-die Hannoversche Opposition sich benommen habe. ten, der dem Lande die größten Dienste geleistet hat, und der 7 Ex-Minister Bekrmudez, so wie Herr \{wierige Mission zu übernehmen und eine Meinung, die

: aa, a nische Konsul in Paris, si jeßt in Wien er dem Interesse des Landes gemäß glaubte, laut aus- ader, urt dort über eine fünftige Vermählung Donna Jsa- S Durch die von ihm herausgegebene Schrift dea unterhandeln. : hat er sich sehr nüslih gemacht. Fragt man, ob er Mach Privatbriefen aus Lissabon vom 2ten d. M. haben in“ dieser dieselbe Sprache geführt, wie bei der rent, so die Cartes die Supplementar - Zölle auf Zucker , Fische und an- {eint mir die Frage beleidigend. Kam es etwa bei der Kon- dere Artikel, welche am sten Januar erloschen sind, bis zum | ferenz darauf an, den Bevollmächtigten der fünf Mächte in ei- 31 Müry verlängert. E O | ner langen Vertheidigungsrede zu beweisen, daß der Deutsche _ Aus Kanada’: schreibt man, daß eine neue Marodeur- Bund keine Ansprúche auf Luxemburg habe? Ein jeder derar- bande : mehrere hundert Mann stark, sih an den Grdóajen | tiger Versuch wäre überflüssig gewesen. Es kam vielmehr dar- Ober - Kanada's organisire, ‘um in Kanada einzufallen. Dr. auf an, die Mächte zur Annahme der Ver gli E Bie zu e ' i in Kanada betheiligt Sid Hierauf erörterte Herr Liedts die Frage der

| ut

-/ Der: Courter will aus guter Quelle ékfahren haben, daß sich noch G das doppelte Verdienst erworben, eine | h

Theller; der bei dem vorlezten Einfall t des j Á Schloß i entspran t eine | Con nalität, und Herr Hofshmidt protéstirte in starken og n ene Dee e n A E: Seis ér | Audsrücken gegen den Sein No liéßen sich Herr Mer-

Vereinigten Staa- cier zu Gunsten und Herr Cornely gegen die Vorschläge des

Ministeriums vernehmen. Der Lebtere stühte sh dabei beson- ders auf eine Note des Deutschen Bundes vom 18. Aug. 1836. Dies bewog den Minister der auswärtigen Angelegen- heiten, noch einmal das Wort zu ergreifen. Er sagte: „Wenn man gewissen Rednern glauben wollte, so wäre der Aus- taush eines Theils von Limburg gegen einen Theil von Luxemburg das Werk der Unterhandlungen von 1838. Da muß ih denn wohl an den Traktat vom 15. Nov. 1831 erinnern. Der Austausch wurde nicht von der Belgischen Regierung , sondern von der Konferenz in Vorschlag gebracht, damit die Verbindung mit Mastricht nicht unterbrochen würde. Es gab noch einen andern Grund; nämlich den, die Franzd- sische Gränze durch den Wallonischen Theil Luxemburgs zu

decken. Man hat behauptet, daß die Integrität Limburgs | Belgien gesichert worden wäre, aber das war nicht der Ge-

danke der Konferenz, sondern sie glaubte, daß Holland An- sprüche auf einen Theil der alten Enclaven habe. Man hat auch eine Note des Bundes vom 18. August 1836 herbeigezo- gen, aber diese ist mißverstanden worden. Sie wollte nicht das von der Konferenz und dem Bunde zugestandene Prinzip des Austausches in Frage stellen, sondern der Bund wahrte bloß seine Rechte auf diesen Theil Limburgs, indem er sich vorbehielt zu bestimmen, was mit Holland als Enclave ver-

| einigt werden sollte. Während der Unterhandlungen im Jahre

1838 konnte die Regierung nicht vorschlagen, das Wallonische Luxemburg gegen Limburg abzutreten, und es wäre auch über-

flússig gewesen. ‘“ i : E | In der heutigen Sißzung dec Repräsentanten-Kammer, die

| erst um 1!/, Uhr erôffnet wurde, kam unter Anderem eine

Bittschrift der Einwohner von Courtray vor, die sich gegen die

| Annahme des Friedens: Traktats aussprachen. Demnächst wurde

dié allgemeine Diskussion über diesen Gegenstand wieder auf- genommen. Die Erwartung jedoch, daß Herr von Huart, der

| auf der Redner - Liste verzeichnet war, sprechen würde, wurde

jedoch auch heute wenigstens bis zum Abgange der Post getäuscht. Herr Mast de Vries nahm das Wort für den

" Gese - Entwurf und nah ihm bestieg Herr Delongrie die

Rednerbühne, wo er sich um 2/4 Uhr noch befand. Gestern war das Gerücht verbreitet, daß zu Anfang der

| heutigen Sibßung in der Kammer von Herrn Dumortier der

Antrag gemacht werden würde, die gegenwärtige Diskussion bis

| zur Erdfsaung der Französischen Kammern oder bis zum 1. April

zu vertagen, um Gelegenheit zu haben, die Stellung des zu erwartenden neuen Französischen Ministeriums kennen zu lernen.

| Bis zu diesem Augenblicke ist jedoch in dieser Beziehung noch

nihts Näheres bekannt worden und auch ein Antrag der er-

| wähnten Art war bis zum Abgange der Post in der Kammer

nicht vorgekommen. E L Herr Gendebien wurde seit einigen Tagen in der Reprä-

| sentanten - Kammer vermißt. Jett erfährt man, daß er unwohl. | gewesen, jedoch bereits wieder hergestellt sey.

Dem Herrn Bartels is es jeßt gestattet, mit seiner Fa- milie und seinem Anwalt in seinem Gefängnisse sich zu unter- alten. | R Von hier ist ein höherer Gerichtsbeamter nach Paris ab- ereist; seine Mission soll sich auf die bei Herrn de Potter in Beschlag genommenen ‘Papiere beziehen. i /

Das Lager von Beverloo, welches zum Theil bereits ab- gebrocbrn war, wird aufs Neue durch die erste Division beseßt werden, und auch die Kavallerie wird für jeßt noch in den Kantonnements beharren, in welchen sie sich jeßt befindet.

Die in Flamändisher Sprache hier herauskommende Zei- tung „„de Volksvriend““ ist gestern nicht erschienen, da auch die Typen dieses Journals von der Polizei in Beschlag genommen worden sind. Die gedachte Zeitung war bekanntlich das Organ des Herrn Kats. :

Vor dem Civil-Tribunale von Gent {webt jeßt ein Pro- zeß, den die Erben des verstorbenen Fürsten von Broglie, ehe- maligen Bischofs von Gent, anhängig gemacht, und zwar stel- len dieselben die Forderung an den Staat, diejenigen Gehalts- Quoten, die ihrem Erblasser in Folge des gegen ihn ergangenen gerichtlichen Urtheils nicht ausgezahlt worden, nachträglich an sie zu entrichten. Der Advokat Jouhaud, der von den Klägern mit der Leitung des Prozesses beauftragt ist, plaidirte in der vorgestrigen Sißung des Tribunals und behauptete, daß die Anklage, deren Gegenstand der verstorbene Bischof von Broglie gewesen und ' wonach derselbe mit dem Papste ohne Genehmi- gung der Regierung kommunizirt und die Déamten zurüge- halten haben sollte, auf das Grundgeseß den Eid zu leisten, ohne alle Begründung wäre; der Bischof habe auch, nahdem er seinen Sib verlassen, die ihm auferlegte Strafe nicht persôn- lih erlitten, sondern vielmehr niemals aufgehört, sich als Ver- walter seiner Didzese zu betrachten, weshalb man ihn auch bis zu seinem Tode als in seinen Functionen beharrend anschen und die rústäándige Besoldung aus ahlen müsse. Das Tribu- nal hat die weitere Berathung der ache bis zum 28|\ten d. M. verschoben. 6 ; Die Handels-Kammer in Gent ist die einzige in Belgien, die sich gegen die Annahme des Friedens - Traktates ausge- sprochen; man wundert sich darúber um so mehr, als gerade Gent durch die in diesem Traktat bestimmte freie Schissfährt auf dem Kanale von Terneuzèn nur gewinnen kann und der dortige Gewerbfleiß bei der gegenwärtigen Handels- Krisis nicht minder betheiligt is, als der in anderen Belgischen Städten. Der Politique weist jedoch darauf hin, daß die Mitglieder der Handelskammer von Gent, der Mehrzahl nach, aus Oran- gisten bestehen, die noch immer die Möglichkeit einer Restau- ration, wobei dem Belgischen Gewerbfleiße die Holländischen Kolonieen wieder zu gut kommen würden, nicht aufgeben wol- len und die aus diesem Grunde den Traktat , der die Aner- kennung Belgiens durch Holland ausspricht, von sh weisen.

Deutschland.

Bamberg, 9. März. Der Fränkische Merkur ent- (t aus Baden: Zwei der s{hönsten Städte unsers Landes, ja

ganz Deutschlands, steht ein eigenes Schicksal bevor; sie wer- den wahrschainlich noch in diesem Jahr eine Stadt werden. Fch meine Mannheim und Heidelberg, sobald die Eisenbahn En beiden fertig ist. Man arbeitet so unausgeseßt daran, sie wohl noch 1839 erdffnet werden kann, und dann sind diese beiden lockende Städte der gesegneten Rheinpfalz nur etwa eine Viertelstunde auseinander. Welcher Genuß und Gewinn für beide! Der Heidelberger besucht das Mannheimer Thea- ter dessen Verwaltung die Regierung kürzlich der Stadtge- meinde selbst|t übertragen hat, obwohl die Staatskasse jährli 30,000 Fl. zuschießt die Bälle, der Mannheimer, die Héi- delberger Ruinen, Felsthäler, Forellen-Teiche, auch die Gewerbe tauschen sich aus, und die rührige lebensfrohe Bevölkerung bei- der wohlhabenden, fleißigen, ‘gebildeten Plätze, die jeßt shon

so viele gegenseitige Anziehpunkte hat, verschmilzt noch mehr in

einander. Schon jest macht die Ober-Rheinische Dampf\schiff- fahrt das Leben in dieser Gegend viel regsamer ; ar E die alles beflúgèlnde Eisenbahn und die unausbleiblihe Ver- besserung der Neckar-Schifffahrt noch dazu, so wird der Auf- s{chwung unglaublich gesteigert werden.

Vom Main, 6. März. (Fränk. M.) Die Schifffahrt auf dem Main und Rhein is wieder frei, und in voller Thä- tigkeit. Möge sie solhe Ergebnisse liefern, wie im Jahre 1838. Diese waren für den Deutschen Handel und seinen Strom- Verkehr gut. Authentische Berechnungen weisen nach, daß die Gesammt - Bewegung der Handelsgüter im Hafen von Köln 1838 über eine Million Centner umfaßt hat, fast durchaus Gut aus oder nah dem Gebiet des Zoll-Vercins, sehr Vieles davon auf Rechnung der Bayerischen Schifffahrt. Besonders erfreu- lich is dabei die sichtlihe Zunahme der Thalgüter; sie beweist, daß Deutschlands Aktivhandel ins Ausland, über See, im Wach- sen ist. Der Export steigt, und wenn einmal die Unruhen in Belgien sich gelegt haben, die Doppelstraße nach der See auf dem Rhein durch Holland, auf der Köln - Aachener Eifsen- bahn, die Belgischen Bahnen und die Schelde über Ant- werpen, ganz praktikabel ist, muß solche Konkurrenz den Güter: ‘zug an und auf dem Rhein und Main noch mehren. Janteres- sant ist zumal für Bayern die Erweiterung der Ausfuhr seiner Biere. Früher betrug sie rheinabwärts nur einige hundert, im Jahre 1838 schon 1200 Eimer, und dies ungeachtet in Köln selbst Ehemann aus Kibßingen eine treffliche Brauerei mit einem

Aufwande von 60,000 Rthlr. ganz auf Bayerische Art im vori- | gen Jahre hergestellt und mit allem Erfolg in Betrieb gesekzt |

hat. Dieses großartige Etablissement belebt zugleich die Baye-

rische Schifffahrt, indem es seine Gerste in beträchtlichen Quan- |

titäten aus Franken auf Fränkischen Mainschifsen regelmäßig zu- geführt erhält.

Leipzig, 12. März. Nach einer neuen Eintheilung der hiesigen Eisenbahn, niht nah den früheren Sächsischen Meilen , sondern nach den Verhältnissen der geographischen ¿Meile, soll das Personengeld zwischen Leipzig und Dresden bei der ersten Wagen- Klasse auf 1 Rthlr. 6 gGr. erhöht, dage igen der Betrag von 3 Rthlr. und 2 Rthlr. in der ‘ersten und

[zweiten Wagen-Klasse beibehalten werden. Bis je6t is die erste ¡Dampfwagenfahrt von hier bis Dresden a f den &. April be-

‘]stimmt, und die Meinung, als werde bis dahin der Tunnel zu |

Oberau nicht vollendet, irrig.

Wie unser König die vom Ober - Hof - Gerichtsrathe Dr. Blümner in dessen lezten Willen überwiesenen 20,000 Rthlr. ver- wenden wird, ist noch unentschieden. Der Termin der Auszah- lung dieses Vermächtnisses ist in 2 Jahren nach des Erblassers Tode, und des Lebteren Wunsch dahin ausgesprochen, daß die Summe nicht getrennt, sondern auf ein neues, oder zur Unter-

stúßbung und Erweiterung eines bereits bestehenden Jnstituts ? zur Beförderung des öffentlichen Unterrichts, oder der Wissen- |

\chaften, der Künste, oder überhaupt der Wohlfahrt des Vater- „landes verwendet werde. ° f Seit gestern sollen die Erd- Arbeiten an der Magdeburg- | Leipziger Eisenbahn von hier bis zur Preußischen Gränze be- ginnen; wenigstens sind Aufforderungen deshalb an Arbeiter, | die nah Vollendung der Leipzig- Dresdener Bahn wohl unbe- schäftigt seyn werden, erlassen worden. Ungeachtet die Rentabi- lität jener Eisenbahn vorausgeseßt werden darf, stehen doch die Actien derselben nur mit 84/4 pCt. im Courszettel. Homburg v. d. H., 10. März. Unser heutiges Amts- und Întelligenzblatt enthält folgende höchste Verfügung: „Von Gottes Gnaden Wir Philipp August Friedrich, souverai- ner Landgraf zu Hessen 2c. 2c. Damit bei Unserem, durch Pa- tent vom heutigen verkündeten Regierungs - Antritte keinerlei Stockung in der Landes - Verwaltung eintrete, so haben Wir wegen Unserer Abwesenheit von Unserem Landgrasthum, zu der Wir Uns aus vorübergehenden Ursachen in der nächsten, jedoch nur kurzen Zeit genöthigt schen, Unseren vielgeliebten Herrn Bruder den Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Gustav, Prinzen und Landgrafen zu Hassen 2c. 2c, gebeten und bevoll- mächtigt, Uns in Ausübung Unserer Regierungs-Rechte bis zu Unserer demnächstigen Ankunft in Unserem Landgrafchum in- terimistisch zu vertreten. Diese Unsere Verfügung ist durch Einrúcken in das Amtsblatt Unseren Unterthanen und Dienern znr Nachachtung bekannt zu machen. Gegeben Gräbß, don 25. Februar 1839. (L. 8.) Philipp.“

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Rom, 2. März. Der Papst hat den Kardinal - Staats? Secretair Lambruschini zum Groß- Prior des Jerusalemitanischen Ordens in Rom ernannt.

Monsignor Caterini ist zum Secretair der Studien - Con- gregation ernannt worden.

Neapel, 25. Febr. (A. Z.) Gestern wurde in der Ba- silica St. Francesco de Paolo eine feierliche Messe gelesen, wel- her Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern beiwohnte. Der König bietet Alles auf, um seinem hohen Gaste, der übri: gens ein strenges JIncognito beobachtet, seinen hiesigen Aufent- halt so angenehm als möglih zu machen. Für diesen Abend ist eine Fest- Votstellung in S. Carlo angekündigt Norma, in welcher die sonst so berühmte Sängerin Ronzi de Begnis ihre Abschiedsrollen giebt, um fortan auf ihren Lorbeern und ihrem Gelde augzuruhen. An der Eisenbahn wird thätig gearbei- tet. Wie es heißt, wird im August die Strecke von hier nach Portici befahren werden können.

S panien.

Spanische Gränze. Die (gestern gemeldete) Aufhebung “der Blokade der von den Truppen der Königin beseßten festen Pläbe hat unter der Karlistischen Bevölkerung große Freude erregt. Die Landleute strômen jet von allen Seiten nach den freigegebenen Octen, um Lebensmittel zu verkaufen, und spre- chen die Hoffnung aus, daß es zu einem Waffenstillstand kom- men werde.

Die in Bayonne angekommenen verbannten Karlisten wol- len, dem Vernehmen nach, eine Protestation erlassen, worin sie erklären, daß Don Carlos nicht mehr als frei zu betrachten sey, und daß daher eine hôchste Regierungs - Junta unter der Prà- sidentshaft Cabrera’s ernannt werden müsse, um während der Gefangenschaft des Don Carlos die Angelegenheiten zu leiten.

Die Verbannungen haben noch kein Ende, und man nennt als noch nachträglich auf Maroto's Befehl exilirt unter Ande- ren: Don L. Fernandez de Veläsco nebst Gemahlin, Don Jose Alvarez Frias, Don Teodoro Gelo, Arzt des Don Carlos, den Brigadier Don Basilio Garcia, bekannt durch mehrere Streif- üge nah Castilien, und namentlich durch den Zug nach der

ancha im vorigen Jahre; ferner Peñeda, Kriegs - Auditeur, Don Antonio Neira, Don Sebastian de Herrera, Don Jose Lasaca, den Priester Ayeguy, Don Jose Cadenas und Don Roque Hernandez.

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Die France theilt ein Schreiben aus dem Hauptquartier | geläut, Trommelschlag und Freudengeshrei em i des Don Carlos mit, welches nähere Auskunft über die lezten Erbitterung gegen die Minister war E aufende. Dio Ereignisse giebt. Es heißt darin: „Nachdem Teijeiro sich das | da er ihr L ebèn durch die Bevölkerung und die Armee bedroht Vertrauen des Don Carlos ershlichen und durch Jntriguen zu | sah, ihre Verbannung befahl. Mehrere hatten bereits die den hôchsten Würden gelangt war, benußte er seinen Einfluß | Flucht ergriffen, und feiner war in Villafranca geblieben. Eine dazu, um seine Günstlinge, wie Guergue, Garcia und Sanz, | Eskorte begleitete sie bis an die Gränze. Am 26sten kara Ma- zu befördern, dagegen Zariateguy, Elio, Simon la Torze, Vil- | roto, um Don Carlos seine Ehrfurcht zu bezeigen , und gestern lareal, Gomez und viele Andere zu verfolgen und auf die un- | begaben sich Don Carlos, die Prinzessin von Béira, der Prinz gerechteste Bee u degradiren, zu verbannen oder in den Ker- | von Asturien und der Infant Don Sebastian, mit ihrem Ge- ker werfen zu lassen. Die Unfähigkeit Guergue's bewirkte je- | folge nah Tolosa, um die dortigen Truppen die Revue passiren doch, daß Marotó das Ober-Kommando erhielt, und von die- | zu lassen. Die Armee war zwischen Alegria und Tolosa in sem Augenblicke an intriguirte - Tetjeiro gegen diesen General Schlachtordnung ausgestellt und es ist unmögiih, den Enthu- und hatte mit seinen Anhängern einen neucn Aufstand organi- | siasmus zu schildern, den die Anwesenheit der hohen Herr- sirt, um Maroto zu stürzen. An diesem Komplott nahmen die | schaften sowohl unter den Truppen, als unter der Bevölkerung Generale Garcia, Guergue, Sanz, Carmona, der General-Jn- ecregte. Alle diese Truppen sind an demselben Tage nach Az- tendant Urríiz, die Offiziere Jbanes und Florencio Sanz, Vor: peitia und der Umgegend aufgebrochen und Maroto. ist mit sei- steher des Kriegs-Büreaus, Theil. Die fünf Ersten wurden nem Generalstabe eben dahin abgegangen. Die Operationen am 18. Februar um 7 Uhr Morgens durch ihre eigenen Sol- | werden unverzüglich beginnen.“ i daten erschossen, denn die vier Generale und der Intendant be- s E fanden sich in Navarra. Der Lebte, Florencio Sanz, entfloh, sobald die Nachricht von den Hinrichtungen im Königlichen Hauptquartier bekannt wurde. Als die Minister sahen, daß das

Tre Mo n tan eda, 26. Febr. (Oest. B.) Der Kapudan

er t Pascha ist, nachde iner Auf Komplott mißlungen sey, übecredeten sie den Don Carlos, daß Bicdanelién E L I ae ne S Seicu ben, Maroto jene Hinrichtungen im Einverständniß mit den Christi: um ein so eben vollendetes Linienschiff, welches von Stapel ge- | nischen Generalen vollzogen habe, um denselben die Familie lassen werden soll, in Augenschein zu nehmen. Er wird binnen des Don Carlos zu überliefern. Am 20sten Abends versammel- kurzem in der Hauptstadt zurückerwartet. -—— An die Stelle des ten sich die Minister. Der Staatsrath Marco del Pon rich: | zum Kommandanten der Dardanellen - Schlösser ernannten | tete mehrere Fragen an den Kriegs - Minister, der nicht wollte, Hadschi Ali Pascha ist der Miri - Liva Mustafa Pascha zum | daß man Maroto verdamme, ohne ihn gehört zu haben. Ma- Nazir von Tophana erwählt worden. Jn Folge Großherr- | roto habe die Beweise eines seit langer Zeit angezettelten Kom- lichen Befehls hat der Malie- Naziri (Finanz-Minister) Nafiz | plotts in Händen ; mehrere Generale und Bataillons-Chefs hät: | Pascha die Oberaufsicht über den Bau des neuen Palastes der tei ihm Briefe überliefert, die der General Urranga an sie ge: | hohen Pforte übernommen. Der bisher von Mustafa Kiani schrieben hatte, um sie zur Theilnahme an dem Komplott zu | Bey geführte Vorsis im Verein für gemeinnüßige Einrichtun- bewegen. Der Minister erbot sh, er wolle sich selbst an Ort | gen ijt dem Musteshar Sarim Efendi ehemaligen Botschaf- und Stelle begeben, um die Thatsachen zu untersuhen. Man | tet in London, úbertragen worden. ‘Am Ú7ten d. M, nahm keine Notiz von seinem Vorschlage und am folgenden | einem von den Astrologen als glücklich bezeihneten Tage, Tage (21.) wurde er durch den Herzog von Granada erseßt. | erfolgte die Uebersiedelung der hundertachtzig Zöglinge der Es erschien alsdann das Manifest, wodurch Maroro, so wie | Schule von Topkapu zu Konstantinopel in die in Galata Serai Alle, die ihm noch ferner gehorhen würden, für Verräther erklärt | errichtete medizinish-chirurgische Akademie, nach dem Beinamen | des Sultans, Adlié genannt. Der bei diesem Anlasse began-

werden. Von diesem Dokumente wurden 4000 Exemplare gedruckt und mit großer Schnelligkeit in den vier Provinzen | genen religidsen Ceremonie wohnten der Seriasker Said Pascha, und in der Armee verbreitete Man nahm es mit Kälte auf | als oberster Chef dieser Anstalt, dann der Finanz- Minister und an vielen Orten wurde es sogar herabgerissen, weil man | Nafiz Pascha, der Nazir derselben, Osman Efendi, mehrere glaubte, daß es nicht die wahre Meinung des Don Carlos ent- | Beamte und Offiziere und einige Europäische Aerzte, darunter halte. Die General-Kommandanten von Guipuzcoa, Navarra | der mit Organisirung der neuen Akademie beauftragte K. K. und Alava weigerten sih, es bekannt zu machen, da sie sich | Ober-Arzt Dr. Bernard bei. Nach vollzogener Feierlichkeit be- überzeugt hielten, daß Don Carlos getäuscht worden sey, ja |} gaben sie sich sämmtlich in einen der geräumigen Hörsále, wo man glaubte selbst, daß das Manifest gegen seinen Willen pu- | der Lehrer der Arabischen Sprache einige Stellen aus dem Ko- blizirt werde. Ungeachtet dieser Aeußerung der öffentlichen Mei- | ran vorlas. Die Eröffnung der Schule kann wegen noch nicht nung beharrten die Minister bei ihren feindseligen Projekten | ganz vollendeter Einrichtung erst mit dem neuen Türkischen gegen Maroto und forderten Villareal im Namen des Don | Jahre, d. i. in den ersten Tagen des Monats März, beginnen. Carlos auf, gegen den Ober-Befehlshaber zu marschiren. Vil | Der dffentliche Gesundheits-Zustand is fortwährend befrie- lareal, dieser tapfere und treue Diener, den diejenigen, welche | digend. y

ihm jeßt diese Aufforderung zuschikten , seit funfzehn Monateri i in einem Biscayschen Dorfe gefangen hielten , empfing ohne: Hochmuth den Befehl seines Herrn und zeigte sich bereit, sich an die Spiße von vier Bataillonen Alävesen und Biscayer

AEILOt H.

. Kahira, 10. Febr. (A. Z.) Das Englische Dampfschiff aus JÎndien 1 den Uten d. in Suez angekommen und hat sehr

zu stellen, welche die Minister von den Linien in den beiden Provinzen abberufen hatten, da es ihnen mehr darum zu thun war, den Triumph Maroto’s, als einen Einfall der Christinos zu verhindern. Zu gleicher Zeit begab sich das sechste Bataillon

gute Nachrichten für die Waffen des Pascha's aus Arabien mit- gebracht. Kurschid Pascha hat den Bewohnern des Nedschd eine völlige Niederlage beigebracht, sih ihrer Hauptstadt Ders chin Zeit be ich d, lli raiech bemächtigt und den Fürsten dieses Landes, Ebn- Tutki, von Guipuzcoa nah dem Dorfe Alegria, '/, Legua von To- | mit seiner ganzen Familie zu Gefangenen gemacht. Er hat den losa, wo sich bereits das fünfte Bataillon, unter dem Befehl | Lebteren nah Kahira geschickt. Von Derraich ist Kurschid des Generals Urbistondo, befand. Das edle Benehmen Villa: | Pascha na Kassim immer noch im Nedshd, und zwar dem real’s bedarf fetner Lobeserhebungen. Der Infant Don Se- | Theil desselben, den man El-Khardsch nennt i marschirt, hat bastian wurde nach der Linie von Guipuzcoa geshickt, um | diesen Ort genommen und steht jest nur noch zehn Tagemársche zu verhindern, daß die dortigen Truppen sich nicht für | von Basra, also in der Nähe des Persischen Meerbusens. Dort Maroto erklärten. Aber alle diese Anordnungen waren | wohnen aber sehr streitbare Völkerstámme, die Beduinen von unnüß, denn die Offiziere und Soldaten, die so - oft | Lachsa, die den Aegyptischen Truppen noch Manches zu schaffen bei den Angriffen auf die Christinos und namentlich in dem | machen werden, wenn die Leßteren wirklich bis zur Küste des Gefecht bei Sema, Maroto an ihrer Spige gesehen hatten, | Persischen Meerbusens vorgehen würden. Man kennt hier nicht konnten nicht an seinen Verrath glauben und waren der Mei- | genau die Jnstructionen Kurschid Pascha’s und weiß nicht, ob nung, daß Alles ohne Wissen des Don Carlos geschehe. Die | es in dem Plane Mehmed Ali's liegt, sich Basra's zu bemäch- Minister beredeten den König am 2l1sten, sich nah Villafranca | tigen. Kurschid Pascha, einer der besten Genecale Mehmed Ali's zu begeben. Maroto verließ am 22sten Estella mit sieben Ba- | dürstet aber nach Ruhm, ist dem alten Pascha, dessen Sklave er frú- taillonen und sechs Geschüßen und marschirte nach Tolosa. Am | her war, auf das innigste ergeben und möchte seine Waffen so weit 23sten erhielt er in Jrurzun, wo die Straßen von Pampelona, | tragen, als nur immer möglich. Sollte ihn das Glü wirklich so Vitoria und Tolosa sich vereinigen, durch einen Garde-du-:Corps | weit begünstigen, daß er sich des Ausflusses des vereinigten das Manifest, welches ihn außer dem Gesetze erklärte. Ohne | Euphrat und Tigris bemächtigte, so würde der Fall Basra's die geringste Aufregung zu zeigen ,„ las er es allen Bataillonen | niht nur in ganz Asien, sondern auch in Europa widerhallen vor, erklärte, daß er Niemand fompromittiren wolle und daß | und nicht wenig zu der noch größeren Verwickelung des orientali- er es Jedem frei stelle, sich zurückzuziehen. Auf diese Anrede | schen Knotens beitragen. Entweder der Pascha von Bagdad antworteten Alle mit dem Rufe: „Es lebe der König! Es lebe | oder die Engländer werden gezwungen seyn, die Aeayptier wie- unser General Malroto: Lasset uns die Verräther züchti- | der zu vertreiben: der Pascha von Bagdad, weil es ihm klar gen, die den König betrügen und seine Sache kompromit- | seyn wird, daß es nun auf Bagdad selbst abgesehen is; die tiren!“ Maroto kam am 23sten um vier Uhr Nachmittags | Engländer , weil sie die Beschiffung des Cuphrats nicht aufge- in Tolosa an; vor ihm war bereits der zweite Chef seines | ben, noch die Herrschaft Mehmed Ali's bis an die Persische Generalstabes, Graf Negri, der sich zu Don Carlos “begab, | Gränze hin sich ausdehnen lassen können. Greift der Pascha daselbst eingetroffen. Obgleich derselbe unterweges die Nach- | von Bagdad an, so wird Jbrahim an der Anatolischen Senne Le erhielt, daß in dem Hauptquartier des Don Carlos große | nicht unthätig seyn, und der mühsam erhaltene status quo- Friede Salans herrsche und das Leben der Anhänger Maroto's in | ist dahin. Man sieht also, daß die Ereignisse in dem beinahe efahr sey, begab er sih dennoch nach Villafranca, wo er eine | unbekannten Arabien von großer Wichtigkeit sind, und ihre Fol- Zusammenkunft mit Don Carlos hatte, und demselben einen | gen sich in einer langen Kette, in der sich Glied an Glied reiht, detaillirten und getreuen Bericht über die Vorfálle in Estella, | bis nach Europa ausdehnen können. Jn Aden haben die so wie über die Gründe abstattete, welche Maroto bewogen, | Engländer wieder 900 Mann ausgeschift, die in Begleitung von die M wANlten Generale erschießen zu lassen. Der König berief | drei Kriegsschiffen gekommen sind. Die Stadt Aden selbst ist, den die Minister zu sich und man berieth sich, als man erfuhr, daß | leßten Nachrichten zufolge, noch nicht in ihrer Gewalt; sie haben nur Maroto in Tolosa angekommen sey. Die Minister wollten nun } den äußersten Theil der sehr weit in das Land gee Bucht. Don Carlos zwingen, sich nach Segura zurückzuziehen, wo | Die Stadt will si keinesweges der Gewalt der Engländer un- sich Villareal mit seinen vier Bataillonen ‘befand. Don | terwerfen, die auch gar keinen gültigen Kauf derselben gemacht . Carlos erklärte jedoch, daß er sich nicht von seiner Ar- { haben. Ein Englisches Schiff ward dort vor 1!/, Jahren aus- mee trennen werde und sandte auf der Stelle den Grafen | geplúndert, nachdem es gestrandet war. Hierauf verlangte die Negri und den Baron de los Valles an Maroto um | Compagnie §000 Dollars von dem Scheich von Aden, und da

| demselben zu melden, daß er (Don Carlos), von dem | dieser sie nicht zahlen könnte, so versuchte sie ihn zu betéden,

wahren Sachverhältniß unterrichtet, diejenigen Personen | die Stadt zu verkaufen, in welchem Fall ihm die Compagnie entlassen werde, die ihn getäuscht und ihn verleitet hätten, einen | noch 20,000 Dollars nachträglich auszahlen wollte. Der Sohn Unterthanen für einen Verräther zu erklären, der ihm seit sechs | des Scheichs wie das ganze Land widersebten sich diesem Kauf, Jahren so viele Beweise von Treue gegeben hätte. Die Abge- | befestigten die Stadt so viel als möglich und vertheidigten sich sandten erhielten den Befehl, noch hinzuzufügen, daß die Mit- | mit glüflichem Erfolg gegen alle Angriffe der Engländer. Jeßt theilungen des Grafen Negri alle Zweifel entfernt hätten, die | haben lebtere gegen 3000 Mann Landungs - Truppen dor*, und etwa über die Gese6lichkeit des von Maroto beobachteten Ver- | da diese von Kriegsschiffen unterstüßt werden, so wied die bal- fahrens hätten obwalten können. Als diese Botschaft in Tolosa | dige Einnahme der tadt nicht unwahrscheinlih seyn. Des- eintraf, erregte der Enthusiasmus den hôchsten Grad, es. wurde | halb aber werden ste das Land noch nit in Besiß haben, eben mit allen Glocken aeläutet, die Tänze der Bevölkerung währten | so wenig als den innenhandel mit Kaffee, wie man es schon die ganze Nacht hindur und die Stadt wurde erleuchtet. Ma- | gesagt hatre. So sehr die Araber au das Englische Geld lie- roto rechtfertigte sein Benehmen in einem Schreiben Don an f ben, so sehr He Le die Englische, so wie jede andere Euro- Carlos, das durch den Grafen Negri und den Richter der Arinee | päische Herrschaft. Sie ziehen vor, sich von den Türken das und Auditeur des Kriegsraths, ÄArrizaga Úbersandt wurde. (l úber die Ohren dden: als sih von den ' R

si die demselben Tage erschienen das Manifest und die Dekrete | sie alle Frengi nennen, beglücken zu lassen, was man übrigens vom 2ásten. Das Manifest wurde überall mit Glocken- | den Europäern eben nicht et tanni. :