1839 / 85 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Maßregel finden könnte. Die jetzt nah Mexiko gesendete Flotte

aber sey nur bestimmt, den Vorstellungen und Vermittelungs- Versuchen als moralischer Stüßpunkt zu dienen. Nach Lord Palmerston sprachen Herr Emmerson Tennent, der si schr lebhast gegen die Rechtmäßigkeit der Blokade erklärte und meinte, mit gleichem Rechte könnten Holland oder Belgien ein oder zwei Schiffe aussenden und die ganze Küste von China in Blokade-Zustand erklären; Herr Grote, der ch haupt}ächs lich übér den geringen Schuß der Britischen nteressen be- \chwerte; Dr. Lushington, der neu ernannte Richter im Ad- miralitäts:-Gericht, der das Verfahren Frankreichs ebenfalls “ta- delte, und der Alderman Thompson, der mit Herrn Grote úübereinstimmte. - Dann vertheidigte Herr Wood die

A en Secretair er ist, und wies nah, daß dieselbe, is im Juni dem Kommodore Douglas auf

Station die nöthige Anzahl Schiffe ange- s E dee vones er zu jeder Zeit dem Britischen Handel in rifo’ den genügendsten Schus hätte gewähren können, und daß derselbe pon Jamaika aus in fortwährender Commu- nícation mit Veracruz und Tampico gewesen sey. Nach einigen Worten des Herrn Ward und des Lord Elliott, ebenfalls gegen das Benehmen der Franzosen, welches, wie besonders der Lebtere bemerkte, bei allen Parteien Tadel finde, nahm Sir Robert Peel das Wort, um sich im Sinne des Herrn Grote und des Dr. Lushéngton auszusprechen.

London, 19. Márz, Während im vorigen Jahre viel von einem nahe bevorstehenden Coalitions- Ministerium die Rede war, spricht man jeßt von einer Umgestaltung des Kabinets im Sinnne eines entscziedeneren Reformgeistes. Auf welche Ele- mente sich aber ein noch liberaleres Ministerium stüken sollte, ist {wer einzuschen, da es dem jeßigen {hon Mühe genug tostete, sich gegen die fonservative Opposition eine Majorität zu erhalten, und der Widerstand von Seiten der Tories, der, den Lord Melbourne und Lord John Russell gegenüber, durch den Herzog von Welliugton und Sir Robert Peel oft im Zaum gehalten wurde, gewiß einen viel heftigeren Charakter anneh- men wárde, wenn Männer an's Ruder kämen, die dem Kon- servatiómus nicht mehr die Garantieen darbôten, wie die ge- máßigten Gesinnungen jener beiden Minister. Und wenn cinige Mitgi&eder aus dem gegenwärtigen Kabinet ausscheiden soliten, so ¿t überdies cher zu erwarten, daß dieselben sich in Zukunse zur Farbe der konservativen Whigs, als zu der ihrer ctwanigen liberaler gesinnten Nachfolger hinneigen dürften, weil sie ja, wenn sie ein rascheres Fortschreiten auf der Bahn der Reform biliigten, dies selbst aut führen und im Ministerium bloiben fônnten. Die. konservativen Prinzipien würden also in einem solchen Fall noch mehr Stüßen gewinnen, wie sie auch in der lebten Zeit bei einigen Wahlen an Orten, wo fcüher die liberale Tendenz überwog, den Sieg davongetragen haden. Nach allem diesen scheint es sehr die Frage, od jenem Gerücht von einem dem Ministerium bevorstehenden liberalen Aufguß einigermaßen Glauben beizumessen ist; wenigstens dúrfte ein solcher Versuch gewiß seine großen Bedenklichkeiten haben.

Die Minorität zu Gunsten der Motion des Grasen Fiß- william hinsichtlich der Korngeseße begreift nah der Angabe des Spectator eine Zahl von Land-Eigenthümern, die im Besitze ausgedehnter Ländereien sind; einige darunter besißen die bedeu- tendsten Güter in Großbritanien. Es giebt uicht viele Edel- leute, derèn Pefihungen mit denen des Herzogs von Bedford, des Marguis von Westminster und Breadaibane, der Grafen von Leicester, Derby, Carlisle, Fitzwilliam und Durham, der Lords Hatherton, Calthorpe und Kinnaird, die sämmtlich für jenen Antrag stimmten, den Vergleich bestehen fönnen.

Lord E FahanKgs hat gegen- den von dem Oberhaus am 11. März’ auf Lord Lyndhurst's Antrag angenommenen Be- chluß, daß ein Beamter des Hauses: einem Gerichtéhofe in Beziehu auf eine gegen den Drucker der „„Times‘/ ange- brachte Klage“ parlamentarische Zeugnisse mittheilen soll, eine Verwahrung eingelegt, die später auch von drei anderen Mit- gliedern, den Lord Kenyon, Holland und Shaftesbury, unter- zeichnet wurde. i

Der Kanzler der Scha6kammer hat im Unterhause die Er- laubniß erhalten, eine Bill einzubringen, durch welche der Gat- tin des áltesten Sohnes des Herzogs von Wellington eine Leibrente ‘aus Staatsfonds quigetade werden soll. Die Ver- anlassung zu dieser Bill ist. die bevorstehende Vermählung des Marquis vôn Duero, áltesten Sohn des Herzogs mit ciner Tochter des Marquis von Tweeddale. :

Die Abgeordneten der Korngeseßvereine haben au eine Deputation an den Lord-Mayor gesandt, um ihm die Bejöôrde- rung ihres Zwéeckes zu empfehlen. Jn der der leßten Versamm- sammlungen wurde der Erfolg dieses Schrittes mitgetheilt. Der Lord-Mayor hatte den Abgeordneten die Versicherung gegeben, daß er an’ dem Verfahren der Vereine und an der von densel- ben verfohtenen Sache lebhaften Antheil nehme und Alles thun werde, diese zu befördern, und daß er nicht zweifie, die städti- \he Behörde: werde ihnen gestatten, vor den Schranken des Gemeinde - Rathes die Lage der Manufakturen, in so fern sie von den Korrigeseßen berührt werde, darzustellen. Er rieth je- doch den Abgeoroneten, ihre Absicht, sich unmittelbar an den Gemeinderath zu wenden, noch aufzuschieben, da derselbe jeßt mit einer die dtischen Rechte und Freihtiten betreffenden An- gelegenheit beschäftigt sey. Die Versammiung beschloß, den Wink des Lord-Mayors zu befolgen. “Jn einer langen Besprechung über die in’ der Sibung des Oberhauses am 14. März vorge- brachten Gründe gegen die“ Korngeseße drückte Herr Cobden aus Manchester sein Erstaunen darüber aus, daß das Land ei- nen Premier- j , der mit der Bedeutung und dem eigentlichen Wesen / der vorliegenden Frage so ganz unbekannt sey als Lord Melbourne:

Aus Békichten, die dem Parlamente vorgelegt worden, geht hervor, daß im’ vorigen e 4/800,000 Personen weniger auf Landkutschen und 14/400;000 mehr auf Eisenbahnen gereist sind,

E e acizew Getraidemarkte war wenig Zufuhr von Eng- lishem, desto: mehr aber von fremdem Wetzen; vorzügliche Qualitát wurde etwas besser, gewöhnliche aber‘um nichts hôher M E Di tde Malta vom Lten d. waren der Ca-

4 Ma f unddie r ‘den ‘Dienst auf der Türkischen Pete delgesroema 10) jíere am 23./ Februar nach Konstantino- pelazde gangen n maita /bruar, aus Barbadoes bis zum Mama Lis zun 86. Januar ge-

4 L S ber das Betiechmen der Neger in e

t selb ft für einen sehr

sche Paketboot „„Lyra‘/- hat Nachrichten aus

árára, Trinidad (gend. Die

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hohen Lohn nicht arbeiten, in einzelnen Fällen hatten die Eigen- thâmer darein gewilligt, 7 Shilling täglich zu zahlen, um den gänzlichen Untergang “ihrer Kolonieen zu verhindern. Man vernimmt, daß die Regierung beabsichtigt, Kommissare abzu- schicken, um den Lohn zu reguliren ; geschieht dies nicht, so fürch- tet man, daß die Pflanzer gänzlich zu-Grunde gerichtet werden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 20. März. Jn der gestrigen Sibung dêr zweiten Kammer der Generalstaaten is zwar der Geseßz- Entwurf zur-Trocken{egung des Haarlemer-Meeres mit großer Stimmen - Mehrheit angenommen worden, .doh haben einige Mitglieder die Gelegenheit wahrgenommen, fen erstimmung über die seit mehreren Jahren von den Ministern A Po- litik an den Tag zu legen. Unter Anderen sagte Herr van Dam van Js\selt, er müsse die Mangelhaftigkeit der ganzen Diskussion beklagen, wovon in keinem andern constitutionellen Lande ein Beispiel vorkomme, indem nämlih zur Abstimmung über einen Seseß-Entwurf geschritten werde, während man auf der einen Seite zwar für das Projekt, aber gegen die vorge- shlagene Beschassung der Hülfsmittel- sey, und guf der anderen Seite zwar. die Mittel: gutheiße, aber das Projekt in mehrfa- cher Beziehung tadele. Er selbst sey wit der Trockenlegung ganz einverstanden, abér die Mittel dazu könne er unmöglich bewilligen; nachdem der Drang der Umstände bereits so viele Millio- nen Schulden über das Land gebracht, wolle er die Staatsschuld nicht noch zu dem vorgeschlagenen Zwecke um viele Millionen ver- mehren. Von diesem Gesichtsbunkte gus könne er auch nicht bestätigen, was mehrere Mitglieder von dem blühenden Zustande des Landes gesagt. Es könne wohl hier und da einiger Wohl- stand vorhanden seyn, doch im Allgemeinen dürfe man sich den Zustand der Dinge nicht so- heiter ausmalen. Jn einem Zeit- raum von acht Jahren habe man nicht weniger als 360 Mil- lionen Schulden gemacht, während zugleich das jährliche Schein- Budget ein nachtheiliges Resultat geliefert. Er könne daher auch keinesweges ¿egeben , daß der vorliegende Gesebß- Entwurf von der Nachwelt gesegnet werden würde; er dürsce vielmehr verfluht werden, weil er die National- huld abermals vermehrte, und darum dazu beigetragen, einen Zustand zu erschafsen, welcher dereinst den Untergang des Vaterlandes herbeiführen múßte. Der Finanz-Minister erwiederte, daß der vorige Redner ein Gemälde entworfen, zu welchem er die dústern Farben dem Pinsel eines Lord Byron entlehnt zu haben scheine. Er (der Minister) seinerseits glaube, daß er den Fluh der Nachkommen auf sich laden würde, wenn er nicht mitwirkte zu einec Maßregel, die den Zweck habe, Wasser in nus6reiches Land zu. verwandeln, und durch die Trok- fenlegung eines Sees, einen großen Theil dés Landes vor Ge- fahren zu behúten. Schließlich wurde der Geseßz- Entwurf von 45 gegen 6 Stimmen angenommen, und, da eine weitere Tagesordnung nicht vorlag, die Versammlung auf unbestimmte Zeit vertagt. : |

In An Zeitungen liest man einen Bericht

úber Neu-Holland, aus Sidney vom 3. September v. J. da- tirt, nach welchem der dortige Britische Gouverneur bekannt emacht hat: daß der bieher zwischen der Kolonie und dem Niederländischen Ostindien betriebene Handel nicht länger ge- duldet werden kdônne, da die Britische Regierung kürzlich be- lossen habe, daß die auf Grundlage des Traktates vom 17. März 1824 bestehenden Handels-Beziehungen zwischen den Un- terthanen der Britischen und Niederländischen Regierung auf -Neu-: Holland nicht ausgedehnt werden können.

B elgien. Brüssel, 20. März. Als bei der gestrigen Abstimmung

_ der Repräsentanten-Kammer über den Friedens-Traktat der na-

mentliche Aufruf der Mitglieder stattfand, antwortete Herr Gen- La R M Anrufung seines Namens: „Nein, 380,000 Mal nein, für eben so viele aufgeopferte Belgier !“/ Folgendes is eine nähere Uebersicht der Abstimmung: Für den Antrag stimm- ten die Herren Andries, Coghen, Coppieters, David, v. Behr, v. Broucère, v. Florisonne, v. Jaegher, v. Langhe, v. Meule- naere, Denef, v. Perceval, Dequesne, v. Roo, f: Sécçus, Des- maisières, Desmanet de Biesme, v. Terbecq, v. Theux, Devaux, Dollez, Donny, Du Bois, Dubus (Bern.), Duvivier , Eloy de Burdinne, Fallon, Hye-Hoys,. Keppenne, Kervyn, Lardinois, Lebeau, Lecreps, Liedts, Maertens, Mast- de Bries,- Meeus, Mercier, Milcamps, Morel-Danheel, Nothomb, Pirmez, Polf- vliet, Raikem, Rodenbach (Alex ), Rogier, Smits, Troye, Ullens, van den Hove, van der Beelen, van Hoobroek, van Volxem, Verdussen, Verhaegen, Vilain Xl1[. (Hyp.), Wal- laert, Willmar. Gegen den Antrag stimmten die Herren Angillis, Beerenbroek, Berger, Brabant, Cornéli, Dechamps, de Foere, v. Longrée, de Man d'Attenrode, de Meer v. Moor- sel, Werner v. Mérode, Félix von Mérode, Demonceau, v. Puydt, v. Renesse, Desmet , Hoffschmidt, v. Huart, Doignon, Dubus sen., Dumortier, Ernst, Frison, Gendebien, Heptia, Jadot, Le- jeune, Manilius, Meb, Peeters, Pirson, Pollénus, Raymae- ters, Constantin Rodenbach, Scheyven, Seron, Simons, Stas de Volder, Thienpont, Vandenbossche, Vergauwen, Zoude.

Unmittelbar nach der gestrigen Abstimmung der Repräsen- tanten-Kammer wurden zahlreiche Handels-Staffetten abgeschickt ;

"der Agent des Hauses Rothschild hat allein deren fünf ex-

edirt. ( N Der Senat empfing gestern von der Repräsentanten - Kam-

mer den Geseß6-Entwurf wegen des Friedens- Traktats, und er- nannte sofort eine Kommission zur Begutachtung desselben. Mit- glieder dieser Kommission sind: der Guaf von Hane, Herr Eng-

- ler, Baron .von Hooghvorst, Hexr Dupont. d’Atheree und Herr

von Wauthier. Der Senat vertagte sich darauf bis morgen. Die Actionaire der Belgischen Bank hielten gestern wieder eine General-Versammlung. Die vorgelegte Bilanz wurde fast von allen Anwesenden in der Ordnung gefunden. Inzwischen hatten die Pariser Actionaire durch- ihre Bevollmächtigten er- flâáren lassen, daß sie mit dem bisherigen Verfahren durchaus nicht einverstanden seyn könnten ; hätte man die Liguidation de Bank. angeordnet, so würden die Actionaire doch wenigsten 50-pCt. bekommen habenz bei dem gegenmpre gen illusorischen Fortbestehen des Jnstitutes jedoch riskirten diese Geld zu verlieren. Die Versammlung ernannte eine Kommission, die: ûber die Lage der Bank, so wie ‘über eine. etwa nöthige Modificirung der Statuten, Bericht erstatten soll. i err Jakob. Willmar, der in Luxemburg zum Mitgliede. der Deputation ernannt worden, die sich mit ‘einer an. den Kd- nig-+der Niederlande gerichteten Adre e nah dem Haag begeben.

soll, ist cin Bruder unseres Kriegs-Ministers, General Wil A

Dom Gia. L , 20. März. (Münch: pol- Zt em Ver- nehmen bi ip Lid Durs Hoheit der “Großfürst-Thron-

ben, ihr ganzes.

erst zeigle es sih auf dem - Vâáter des. Hospiz hatten in ihrer Menschenliebe eine arme

folger von Rußland der Prinzessin Theodolinde von Leuchteris berg Durchlaucht für den Frauen- Verein der Klein-Kinder-Be- wah c-Anstalten der Vorstadt Au 1000 Oufkaten zustellen lassen.

Stuttgart, 20. März. (S chw. M.) Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst: Thronfolger von Rußland is gestern Abend von Günzburg, wo Höchstderselbe Übernachtete, zum Be- suche bei der Königlichen Familie hier eingetroffen und in den fär Se. Kaiserliche Hoheir im Königlichen Residenz- Schlosse bereit gehaltenen Zimmern abgestiegen.

Wiesbaden, 20. März, Se, Hoheit der Herzog hat heute in Person die Session der Landstände mit einer Rede eröffnet.

Frankfurt a. M., 22. März. Die heute hier ein- getroffene bestimmte Nachricht aus Brüssel, daß die Repräsen- tanten: Kammer am verflossenen Dienstag mit 58 gegen 42 Stimmen - sich fúr den Abschluß des Definitiv- Traktats aué ge-- sprochen, hat nit überrascht, denn man war auf dieses Resul- tat vorbereite. Was aber einigermaßen überrascht hat, war die kleine Majorität von sehzehn Stimmen. Man erwartete eine weit stärkere Majorität, namentlich nach der am Iten d. stattgehabten Abstimmung über den Schluß der General - Dis- kussion. Man muß allerdings zugestehen, daß es schon sehr viel ist, von einer aus Einhundert Mitgliedern bestehenden Kammer die Belgische Repräsentanten-Kammer zählt kaum mehr Mit- glieder, welche fcöher so einstimmig für den Widerstand sich ausgesprochen, 58 Stimmen für den Frieden, und mit ihm für das Recht zu erhalten. Eine solche Sinnesänderuug können indessen nicht besondere Einwirkungen von oben herab erzeugt haben, sondern sie is vielmehr das Resultat der etlang- ten besseren Cinsicht und richtizeren Beurtheilung der in Frage gestandenen Verhältnisse. Man darf hoffen, daß die Belgische Regierung nun ohne alle weitere Zögerung den von der Konferenz am 23. Januar gefaßten Beschluß unterzeichnet, denn der Belgishe Senat wird, nah den heute aus Brüssel cingetroffenen ‘Nachrichten nicht allein dem Beschlusse der Re- prásentantenkammer beitreten, sondern auch feine langen Ver- handlungen seinem Beschlusse vorausgehen lassen. Die Aus- führung des Definitivtraktats zwischen den Niederlanden und Belgien wird unmer Entfaltung von Maaßregeln, die hinreichen werden, jedem allenfallsigen bdswilligen Aufregungs ver\ncch, mít allem Nachdruck entgegen zu treten, möglichst rasch voll- führt werden. Wir glauben versichern zu können, daß die Lim- burger und Luxemburger mit vollem Vertrauen unter die Herr- schaft ihres fcüheren Souveräns zurücffehren können und daß sie, wenn sie erst die [wohlwollenden Gesinnungen des Königs- Großherzogs eckannt haben, nie Ursache finden werden,

sich untec Belgische Regierung zurückzuwünschen. Mau daf

wohl auch“ nicht auf ernjten Widerstand in den von Belgien zurückzugebenden Theilen von Limkucg und Luxemburg \topen, wenn gleich geshäftige Zungen die Stimmung 1m Luxemburgi- schen alis gefährlich bezeichnen wollen. Die Revolutionspartet wird ihre Anstrengungen überall von keinem Eifolg begtieitet sehen und hossentlich auf lange Zeit erschlossen-

Ein gestern im hiesigen Amtsblatt erjchienener Senats- Beschluß bringt im Allgemeinen vorerst zur entlichen Kennt- niß, daß unsere 4proc. dffentlihe Schuld in eine 3'/ proc. um- gewandelt werden soll. Der ursprüngliche Plan ging auf die Ausgabe von 3proc. Obligationen, womit eine Lotterie verbun- den werden sollte. Dieser Plan fand indessen wenig Beifall, wogegen man sich aber mit der Verwandlung der jeßigen Obvlis gationen in 3!/„proc. allgemein befreundet. Es werden aller- dings durch die Zinsen - Reduction unserer Obligationen den Kapitalisten, Stiftungen u. st. w., welche gewohnt sind, ihr Geld zum Theil in hiesigen Obligationen anzulegen, Ausfälle in der Einnahme entstehen, allein hon seit Fahc und Tag ist in der gese6gebenden Versammlung darauf hingewiesen worden, wie sehr cine Zinsen - Reduction im Interesse unserer Finanzen zu wünschen sey. Man erhofft überhaupt, daß unsere Finan- zen durch das cinzuführende neue Steuer :- System neue Kraft erhalten werden. j

Seit verflossenem Mittwoch' hat unsere ‘Messe im Großhandel begonnen. Die Zahl der Verkäufer dürfte sich wes nig vermindert haben, doch sind auch wenig oder keine neuen hinzugekommen. Man klagt im Allgemeinen darúber, daß un- sere Messe nicht mehr den vor Jahren behaupteten Glanz be- sie. Man muß aber berücksichtigen, daß die Handels-Verhält- nisse sich seitdem wesentlich verändert haben. Der Kaufmann hat jeßt kaum noch nôthig, die Messe zu besuchen, da er von den Reisenden der Fabrikanten und Grossisten das ganze Jahr hindurch belagert wird. Nur wenn er unter einer Masse von Waaren das Neueste und Schônste wählen will und muß, fommt er zur Messe, und deshalb wird hier sich auch der Meß- handel, wenn gleich beschränkter als früher, erhalten. Zu levg- nen is au nicht, daß unsere Messe im Ganzen immerhin noch bedeutend und unserer Stadt von großem Vortheil ist, Man weiß ja, wie rasch Offenbach emporblühte, als sich die Messe von hier dorthin zog, und daß nach unserem Zollanschluß diese Nachbarstadt wieder in ihre früheren stillen Handels - Verhält- nisse zurücktra. Wie man hôrt, so sind allerdings schon seit vorgestern in verschiedenen Artikeln ansehnliche Einkäufe ge- macht worden, im Allgemeinen erwartet man aber noch größere Lebhaftigkeit. Nur vom Meßhandel in Wolle erhofft man dies- mal. gar nichts, weil die Belgischen Verhältnisse den Wollhan- del hier jeßt so ziemlich darnieder halten.

Der Börsenhandel bleibt lebhaft. Gestern herrschte na- mentlich große Kauflust in allen Fonds, da das vorausgeeilte Gerücht von dem Beschlusse der Repräsentanten - Kammer gün- stig wiikte. Heute war die Börse wieder matter, da die Am- sterdamer Briefe, der dortigen Geld-Verhältnisse wegen nicht

aufmunternd lauten.

Schweiz

r s (im Kanton Wallis), 11, März, Die Bewegung i D E Am läten il der Verfassungsklub den taatsrath wählen, da wird sich Ober-Wallis nach Siders zu- rûckziehen und so faktisch getrennt für sich die alte Constitution festhalten. Bei uns rüstet sich Alles zum Kampfe. „„Siegen

oder Sterben!‘/ das is unser Losungswort. i Wallis, 17. März. Zu dem Ungläck, das die Betwes- gungéparthei hon über das Land gebracht hat, ist nun. noch eine \c{recklich ansteckende Krankheit gekommen. Ein Typhus oder ein ähnliches Uebel, welches die Aerzte des Kantons noch nicht hinlänglich besch1ieben haben, wüther in Entremont. Zu- t. Bernhard. Die abg op as milie aus dem Thal von Aosta aufgenommen, wo die Epidemie mit solcher Gewalt wüthet , daß manche Ortschaften schon den vierten Theil ihter Einwohner verloren haben. Diese Familie theilte den Vätern die Krankheit mit. Zwei Mönche und 2

Diener sind hon gestorben, urid von den 11 übrigen is nur einer außer Gefahr. Die 10 andern liegen auf den Tod, un- ter ihnen der dur seinen unermüdlichen Eifer bekannte Almú- sensammler Marx. Unter-Wallis denkt daran, einen Cordon gegen die angestecéten Orte zu ziehen.

üri, 18. März. Das Resultat der Abstimmung in der i6ung des großen Raths- am 18. März war folgendes : Eine Mehrheit von 149 Stimmen erklärte sich fär nachitehen- den Beschluß: „Der große Rath, nah Anhdöcung des vom Regierungs-Nathe hinterbrachten Berichtes, betress-nd die in- nere Lage des Kantons seit der Berufung des Herrn Dr. Strauß zum Professor der Theologie an hiesiger Hochschule, und nach stattgefundener Berathung genehmigt diesen Bericht, erklärt die am Schlusse desselben ausgesprochenen Ansichten als den Ver- hältnissen vollkommen angemessen, daß nämlich Dr. Strauß in Ruhestand verseßt werde, und erwartet im Laufe der gegen- wärtigen Sißung den Bericht über die von den kompetenten Behörden zur definitiven Erledigung diescr Angelegenheit gefaß- ten Beschlüsse.“

Sp nten

Madrid, 11. März. Der Kaiser von Marokko hat der Spanischen Regierung erlaubt, die zur Belagerung Melilla's ndthigen Truppen an einem Theile der Marokkanischen Küste auszuschifsen; die Goelette“ „Jiabella 11.// hat daher den Be- fehl erhalten, sofort nach Melilla abzusegeln und sih unter den Befehl des Generals Soroa zu stellen.

Es erregt hier einigermaßen Besorgniß, daß das Ministe- rium durchaus keine ÄAnstaiten macht, die vertaaten Cortes wieder einzuberufen oder neue Wahlen auszuschreiben. “Man glaubt übrigens, daß die Regierung sih werde genöthigt sehen, den Belagerungszustand in Cadix, Malaga und Barcelona wieder herzustellen.

Die General-Capitaine von Estremadura und Alt-Castilien E durch die Generale Ayacucho und Ramirez erseßt wor- en.

Spanische Gränze. Man schreibt von der Spani- shen Gränze: „Um vorigen Sonntag begab sich ein Adju- tant Espartero’s in Begleitung des Unter - Präfekten von Das yonne nach Sarre, wo er eine lange Unterredung mit dem Bi- {hof von Leon, Arias, Teijeiro und Lamas Pardo hatte. Flo- rencio Sanz, Beamter im Krieas - Ministerium und Bruder des erschossenen Generals dieses Namens, sungirte als Secre- tair bei dieser Zusammenkunst. Muñagorri, der seic einiger Zeit von dem Schauplalze vetschwunden war, ist wieder erschie- nen und beginnt seine Unwerbungen von neuem.“

AUET el

Konstantinopel, 26. Febr. (Joura. de Smyrne.) Am 23\ten wurde durch Kanonensalven von den Landbatiterieen und den Schiffen der Anfang des Festes Kurban -: Bairam an- gekündigt, welches bis morgen währe.

Der Kapudan Pascha ist von scinem Auéfluge nach eini- gen Punkcen des Marmara-: Meeres und den Dardanellen zu- rúcfgekehrt. - Es ist jeßt nicht mehr die Rede von der Reise des Groß- Admirals nah Sinope. Im Arscnal sind die Ar- beiten wegen des Bairam-Festes eingestellt worden.

Die Servischen Deputitten haben eine Audienz bei dem Sultan gehabt und sind gleih darauf sehr zufrieden mit ihrem Erfolge nah Servien zurückgekehrt. Man hoffe, alle Differen- zen in dieser Yrovinz in Kurzem zur Zufriedenheit aller ‘Par- teien ausgeglichen zu sehen.

Die neuesten Nachrichten aus Kurdistan lauten sehr zu- friedenstellend. Die feindlihen Absichten Jbrahim Pascha's sind kein Geheimniß mehr und Hafiz Pascha, Ober - Befehls- haber der Osmanischen Armee hat die erforderlichen Maaßre- geln getroffen, um jeden Angriff von Syrien her kräftig zurück- weisen zu können.

In Folge einer Uebereinkunft zwischen der Pforte und den Gesandschasten der größten Mächte ist ein allgemeiner Tarif fár alle Einfuhr: Artikel, woher dieselben auch kommen mögen, entworfen worden.

Das yon der Gesellschast der Sarafs angekaufte Dampf- boot „l’Orient‘/, welhes den Namen „„Esseri Tidscharet‘“ erhal: ten hat, wird morgen seine Fahrten zwischen der Hauptstadt und Trapezunt beginnen.

Ein Gesandter aus Kokand an den Gränzen China's ist hier angekommen. Er hat 1!/, Jahr zu seiner Reise gebraucht, und ist gekommen, den Sultan um Entscheidung der Streitig- keiten zu bitten, die sich zwischen den Bewohnern von Kokand und denen von Bucharæ über den Besiß gewisser Gebietstheile erhoben haben.

Smyrna, 28. Febr. Herr von Ségur Dupeyron, Gene- ral: Jnspektor der Quarantäánen in Frankreich, der mít. dem lezten Französischen Dampföoot von Al: xandríen hier ange- kommen war, ist nach Konstantinopel abgereist, um sich mit der Regierung des Sultans über die Auarantáne- Maßregeln in: Betreff der aus dem s{warzen Meere kommenden Französi- schen Schiffe: zu besprechen.

Man erwartet hier den Gouverneur des Muéschirats Aidia, Tahyr Pascha, der sich nah Konstantinopel begiebt.

Der Gouverneur von Chios ist durch Osman Pascha er- seßt wotden.

N14) 0.

Landtags - Abschied fúur die Sächsischen Provinzial-Stände.

Wir Friedrih Wilhelm, von Gottes Guaden, König von Preußen, eatbieten Unseren zum fünften Sächsishen Provinzial: Land- tage versammelt gewesenen getreucu Ständen Unseren gnädigen Gruß, und wiederholen Denenselben die Versicherung Unserer landeéväter- lichen Zufriedenheit sowohl über die Gesinnung treuer Anhänglichkeit ais über die Umsicht und Thätigkeit bei Behandlung der Landtags- Geschäfte, von welchen der leßte Landtag Uns wiederum den erfreu- lichsten Beweis gegeben hat. Auf die Uns vorgelegten Erkiärungen und BVitien erthcilèn Wir folgende Resolutionen.

Die Propositionen betreffend. Hinsichtlich folgender Erflärungen : |

1) über das aligemeine Gewerbe: Polizei+Geseß, das- Geseg wegen Aufh,bung und Ablösung der Zwangs- uud Bauurechte und die Ab- lósungs. Ordnung ;

2) Über die allgemeine Wegcordnunz ;

3) über die Modification der Städteordnung vot1 19. November 1808, wegen Pensionirung der Bürgcrmeister uod K¿\mmererz;

4) über das Geseg wegen bc}-rer Bcwugung der Gewässer;

5) über das Provin¡fal: Recht für das Fúürstenth11m Halderstadt, die Grafschaft Hoheusteiu und das Fürstenthum Eiche feld z

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6) über das Geseß wegen näherer Bestimmung der den Mitglie- | dern der Land- vnd Stadtgemeinen an. den- ländlichen Grundstücken und Grundgercchtigfeiten derselben zustchenden Rechte ; i

7) über die Verordnung wegen Theilung der Koppel: Yogden;

8) über das Gese wegen der Befugnisse der Kréisstäude Namens der Kreis-Corporation Ausgaben zu- beschließen; 1

9) über: das Gescy wegen Befcsiigung der Sandschellen und Ab- wendung der Versandung im Binneulande, werden bei weiterer Be- rathung - der bezeichneten Gescze die vou Unseru getreuen Stänuden- geshebenen Vorschläze in Erwäguug gezogen werdeuz j “.

10) die Angeiegenbeit wegen der VoUjährigfeit in Lchnssachen für die vormals Sächsischen Landestheile ist durch Unsere, inmittelst publizirte Verorduung vom 7. Januar d. J - bei welcher auf die Er- flärung des Landtaas Rücksicht genommen worden ift, erledigt ;

11) nah dew Autcâge Uaserer getreuen Siände genchmig:n Wir, das siatt der Einfübrung einer allgemeinen Provinzial-Feuer-Societät und fär die sämmilihen Siädte der Provinz, in welchen die Städte- orduung eingeführt ijt, cine P-oviuzial. Städte-Feuer-Societät-geb:ldet, für jede der übrigeu j:6t in der Provinz bestebenden Feuer:Societäten aber der bisherige Verband, jedo mit Alsscheidung der Städte und urter Vorbehalt zeitgemäßer Reformen underuneuerter Reglements, beibe- halien werde. Demgemäß sollen künftig, mit Ausichluß der Land-Fener- Societät des Fürislenihums Halberstadt, deren Anflësung und Verschmel- zung mit einer anderen Societät von den Siäadeu gewünscht worden, fol: gende Feuer -Societäteu iu der Provinz Sachsen als öffentliche So- cietáten abgesondert nebencinander desieheu: 1) eine Land-Feuer-So- cie1át des Herzogihums Magdeburg, 2) eine ritiersczafiliche Feuer- Societät des Fürstembums- Halberstadt, 3) cine Land-Feuer-Societät in der Grafchaft Hodensicin, 4) eige augemeine Städte-Feuer: Socle- tdt für die ganze Proviuz Sachsen und 5) eine Land- Feuer -Socictät für das Herzoa1hum Sachstn. Für die zu 1. eraáhnie Societät des Herzogthums Magdeburg sollen die Statuten dem Bedüfaísse ent- spremzeud reoidirt und ergänzt und dann cin neues vollfiäudiges Re- alemnt auf zestellt, die Anfcriigunz dieses Reglements aber uuter der Leitung dis Ober-Präsidentea durch die bestehende Feuer: Societäts- Deputation, und zwar, uach dem besonderen Antrage Unscrex getreuen Siäude, unter Zuziehung ciniger Deputirten aus den Land - Gemein- dea bewiift werten. Für die zu 2. und 3. benannien Sccietäten sol- len ebezufalls neue Reglemenis nah dem Master des Entwurfs zu einem Provinzial-Reglement uuter dec Leitung des Ober-Präsidenten durch die General - Versammlunzen- anzeferiigt und demuächst durch den Minister des Innern und der Polizei ¡u Unserer Vollziehung vor- gelegt werden. Fac- die zu 4. und d. bezeichneten Socie1äten haben Wir die Reglemenis, so wie die besonckeren Verordnungen über die Auefügrunz dersclben inmittelst genebmigt; cs sind die Behörden, welche den Agirägen der Stände gemäß, zu deren Direction bestimmt sind, bereits in Wirksawfkeit getreien, und werden auch ferner

- von Unseczn Minisier des Junera und der Polizei die nöthigen An-

ordiüngeu getroffen werden, um die vollständige Ausführung der von den Siänden gewünschten Einrichtungen berbeizuführeu. Was end- lich den allzemeinen Vorschlag Unsercr getreuen Stände betrifft :

das durch alle Feuer - Soc1etäts - Reglements der Provinz ein

gleicher Grundsaß wegen Bergütung der beim Löschen vou Feuers-

briinslen beschädigten oder verdorbenen Löschgerätbe angenommen, uno decscldbe au auf Prioat-Feuer-Versicherungs-Gesellschafteo in dem Maße angewendet werden möchte, daß nur unter dieser

Bedingung die polizeiliche Erlaubniß zu BVgemur- Geschäften die-

\:c Privat-Geseüschaften in der Provinz za ertheilen sty, fo rid dem Bedüifnisse wegen Verobreichung von Prämien und Entschädigungen sür Brardhülfe: Leistungen durch die veränderte all- aemeine Fassung des §. 123. des Regliments zu 4. und des §. 124. des Neglements zu d. genügend abgeholfen. Dieselbe Bestimmung foll auc in die übrigen Reglements der Provinz unter Berücksichti- gung derj:nigen Modificationen, welche von den Juteressenten etwa gewlinscht werden möchien, aufgenommen werden. Auf den Vorschlag wegen der Piioat, Feuer. Versicherungs Geseßschafien können Wir je- doch mir Rücksicht auf die denselben namentlich in Beziehung auf die Auéführbaifeit entgegenstehenden Bedenfen-nicht cingehen.

12) Der Entschließung auf den Unsern getreuen Ständen vor- gelegten und von ihuen begutachteten Gescße6-Eutwurf, wegen Er- werbung von Rittergütern von Mitgliedern des Bauergastandes, und auf den dabei gemachten Antrag, wegen Aufhebung derjenigen Be- schránfungen, welche den MRittergutébesigern bei Erwerbung von Banuerngütemn nach dortiger Gesetzgebung nech entgegenslehen, geben Wir zunächst Anstand, meil wegen ähnlicher anderer Beschränkungen L E schweben, wit welchen zugleich die obgedachte Angelegen: heit zu eiledigen syn wird.

13) Den Antrag des Landtaas, daß der Provinz das auf Unsere E zu den ständischen Versammlungen anugefaufte vormals Gräflich Zechische Haus eigenthümlich uud sculdenfrei überwiesen werden möge, haben Wir inmiitelst bereits gewährt, und deshalb die betheiligten Ministerien mit der Anwe sung versehen, daß dieses Haus den Siänden bei ihrer nächsten Zusammenkunft fostenfrei übergeben werde, Die Verbälinisse des Hauses sind nach dcn in Unserer Ordre vom §. Juni 1834 festgesczten Grund'ägen zu beurtheilen. Vou der llebergabe an habenUasetre getreuen Siände für die Unterhaltung, sowie fürdie nöthigen Veräuderungen und die Einrichtung des Gebäudes zu sor- gen, dabei aver sich überall auf das wirfliche B. dürfuiß zu beschräufen, da- mit der Provinz feine unnörhigen Kosten zur Lafi fallen. Zur unentgeltli- chen Uebecwiisung des an. die südliche Gtebelseiie des Hauses soßen- den Gartens des Jäzcrhofes von '/4 Morgen Flächen-Juhalt haben Wir cbenfalls unjere Genehmigung ertbeilt.

14) Auf die Anträge wegen Einrichtung der Arbecits-, Heil- und area ae bbeieiitere erthcilen wir dem Landtage folgende Reso- utignen:

as : Die Jrren-Anqalt betreffend.

Wir genehmigen, dem Amrage gemäß, daß diese Anstalt bei der Stadt Ha le auf dem von der stäad s&.en Deputation dazu auserse- h:neu Gecandsilide und in einem darauf neu zu erbauenden Hat:se errimtct werde. Hierzu sind die durch ‘die frühern Landtags: Ab- schiede teiimmten Gildmiitel zu verwenden, an welchen indeß der Ulimgaik derselbe An‘prucy, wie den übrigen Laudestheilen links der Elbe zustebr. Wr haben deshalb die Erfläruug des Altmärkischen Kommunat-Landtages über dea Beuritt dec Al:mark zu der für die Prooinz Sachsen beabsichtigten Jrren-Anstait einfordern lassen, und demgzcmiß sowohl diesen Beitritt, als daß zwei von der Alimark er- wähle Abgeonduaite der siäudischen Deputaiion der Provinz Sachsen mit gleichen Rechten und Pflichten hinzutreten, genehmigt. Wenn die vorbaudeneu Geldmittel micht ausreichen, is das Mehrerforderniß durch Beiträge des ständisch:n Verbandes einschließli der Altmark aufzubriugeu. Der Betrag soll nah der Sceleuzahl auf die Kreise vertheilt, oie auf j:den Kreis fallende Duote ader von diésem nach dem sonstbei Kreisbedürfnissen üblichen Beitragsfuße aufgebracht werdeu. Der Bau der Anfa!t is, mie Wir ferner genchmigen, nach den von der Ober-Bau: Deputation feslzustellenden Anschlägen, unter Leitung des Ober- Präsidinten von der Staats- Vehörde auszuführen; den Ständen ader soll nicht nur hierbei cine Mizaufsicht, sondern auch eine Begutachtung des Organisations - Planes, des Statuts, der Re- glcments, Jusiruciionen aúd Etats, nicht minder die Kontrolle der Verwaltung und die Abuahme der Rechnungen zustehen. Diese Be- fugnisse werden von ciner bleibenden ständischen Deputation ausge- übt. Die bereits vom Prooinzial- Landtage geschehene erse Wahl der Deputirten für den uladishen Verband, so wie die, welche von d-m Kommunal - Landtage der Alimark für diese bewirkt ist, haben Wir geuebmigt. Die oben für die Kosien des Baues fesigeseute Re- partitions.Art soll auch hinsichtlih der allgemeinen Unterhaltungs- fosten in Anwendung fommen, wo3zegen der Transport und die Ver- pflegung der -cinzelnen in die Anstalt einzultefernden mittellosen-Jrren von den Kreisen oder Kommunen, welchen sie angehören, zu bestreis ten siad, Eme Befreiung der vormais Sächsischen Landestheile von allen Biíträgeu zur Echattung der Jrren : Ansialt fann zwar nicht stattfinden, dagegen soll, so lange die zeige Steuer-Verfassung dauert, dasjenize, was in Folge der früheren Verfässubyg mit deu gewöh lis: chen Siceuern zugieich süc diesen Zweck aufgebracht. wicd, in bishe

riger Art mit dem besonderen gus der Siaats. \chu}e von 2000 Ritblru. der Kasse der Unsial ] und der Ueberschuß dieser leßteren für Rechnung derx

fischen Landestheile an die Kasse der Provinzial - Frren: Anstalt" abge:

führt werden, wodurch also dasjenige, was die gedäthte bereits für derzleihen Anstalien entrich!en, ihncn bei gen Bestimmungen zu leistenden Beiträgen wieder zu Gute icwmt.

Die Piotestation der S1adt C:surt gegen die Verbindun mit der Provinzial: Jrren - Au stalt töuuen Wir n'cht bei

Was sodann

die Laudarmen- vnd Correctieus- Anstalten anlangt, so gencbwigen

Wir, daß die für die vormals Sächsischen Landestheile tesichende Anstalt zu Zeit, welche, dem fi üheren Plane gemäß, nach Elsterwerda

verlegt werden jollte, in ihrer biéherigen Einrichtung, jedoch mit Vok:

behalt derjenigen Reformen und Verbesserungen, welche erforderlich

und eine nothwendige Folge der Trennung des Jrren - Jnstituts vou derselben sind, beibehalien, auch bci Entwerfung des Uns zu Unserer Allerhöchsten Bestätigung vorzulegenden Reglements dieser Anslal- ten der Antrag der getreuen Stände: den Landräthen, Magifräten und Gerichts: Herrschaften die unwittelbare Einlieferung aufgegriffe- ner Vagabunden, ohne vorherige Dazwischenkfunft der Regieruug zu gesiatten, berlicksichtigt werden. auf Erhaltung und thupliche Ernciterung der Anflatt für verwahc- losle Kiuder möglichste Berücksichtigung sinden. Elsterwerda, welches Wir früher zur Einrichtung ciner Landaimen- und Correciions- Ansialt bestimmt hatten, zu diesem Zweckck nicht ge- braucht wird, so fällt die diesfällige frühere Bewilligung weg. bisherige Einrichtung der im Regierungs-Bezirk Erfurt besichenden

Zwangs: Arbeitsbäuser sol unveräudert beibebaiten, die zu Groß-Salze

im Regierungs - Bezirk Magdeburg vorhandene Zwangs-Arbeits-An-

stalt ader nach dem Antrage Unserer getreuen Stände reorganisirt,

der bisherige Einnahme: Etat möglichst unerweitert bleiben, der Betrag - der unvermeidlichen Mehrkosten auf die betreffenden Kreise nach “der - Seelenzahl repartirt, in den Kreisen nah dim Ermessen der Kreis-

siäude aufgebracht und auch für diese Anstalt eine permanente siäa-

dische Kommission, hinsichts deren Wir die bereits stattgefundene Wahl der Mitglieder hierdurch genehmigen, in Thätigkeit treten. Jn Beziehung auf die’ fernere Theilnahme der Altmark an derBenuzuna . der Anstalt zu Groß-Salze schweben noch Verhandlungen und wird daher die weitere Entschließung vorbebalten. geistlichen, Unterrichts- und Medizinal. Angelegenheiten und des Jus- nern und der Polizei sind, Jeder nach seinem Rissort, beauf:ragt, wegen Ausführung obiger Beitimmungen das Nêtb1ge zu verfügin, und eintretenden Falls die Wahlen Altmäkischec Mitglicder zu den

ständischen 15)

b

Nicht wenig

Deputationen zu bestätigen.

Da der, den Aogeordneten des e Maadeburg nachgelassene Nachweis - der früher iane gehabten Kola- tur. Rechte bei dem Universität-Freitisch: Fonds in Halle während des fünften Sächsischen Prooinzial- Landtages von denselben noch nit hat geführt werden fönnen, so bleibt denselben die Führung dieses Nachioeises auf cinem der näbsten Provinzial - Landtage vorbebalten. Die Erinnerungen des Provinzial-Landtages gegen den Auszug aus der Rechnung über die Verwaltung des sogenannten Magdeburger Freitisch Fonds, erledigen fch nach der Erläuterung, welche der außers ordentiihe Regierungs-Bevollmächtigte bei der Universiät Halle nach dem beilicgenden Promemoria Unsers Minister der geisUichen, Unter- rih1s8- und Mediziaal- Angelegenheiten darüber ertheilt hat. den Ständen künfita bei den ihnen vorzulegenden Rechnungs-Erxtrak- ten Zweifel und B.devufken beigehen, so wird der die Sache bearbeis tende Ausschuß sich dethalb zuvöder| an Unseren Landtags-Koms- missarias zu wenden haben, und dieser Gelegenbeit nehmen , beim Regierungs-B: vollmächtigten in der benachbarten Siadt Halle sogleich die nöthige Erfundigung einzuzieben, und den Ständen nov während des Landtages Ausfunsft zu ertheilen. Den Antta1, daß der dem Pro vinzial: Landtage mitzutheilenden Nachweisung über die den Studie renden aus dem ehemaligen Herzogtbum Magdebur

Saal. Kreises und der Grafschaft

erforderliche Verfügung zu erlassen.

(Fortscyung folgt.)

er soll auc der Autrag

hemaligen Herzogthums

Berlín.

geruht.

München, 19. März.

wachen und getreckac!.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Augsbur

Wenn das Licht geb

Des Königs Majestät haben dem Profcssor bct dem Gewerbe - Jnstitut, Herrn Mauch, für die Einsendung seines archt- teftonishen Werkes über die Griccbischen Bau : Ordnungen die gol- dene Medaille für Kunsi und Wi:}.aschaft einhändigen zu lassen

i ger Allgemeine Zei- tung enthält nacvsteheude Mitiheilung über das Verfahren zweier Professoren der Münchener Un'versität, der Herten von Kobell und Steinheil die Bi!der einer Camera obscura als Zeichnung zu siri- ren. „Es besieht fünz!ih in Folgendem: sie tragen aus feïues ge- leimtes Papier eine dunne Schicht von Chlorfilber dadurch auf, daß sie das Papier zuerst mit salpetiersaurer Silber-Auflésung bestreichen, trocknen und weiter durch cine Salmiak Auflêsung ziehen. präparicte Papier läßt sich im Dunkeln sebr gut aufbewabren. Bei dem Gebrauche wird es mit Wasscr beseuchtet, und nun ijl es shr empfindlich. So wie die Abbildung eines beleuchie'en Gegenstandes mit der gebörigen Jatensität sich zeigt, was nah Maßgabe der Hille nur wenige Minuw'en erforderi, wird das Papier in kauslisches Um- moniak’ gelegt, nach ciniger Zeit berousgenommen, im Wasser abge- örig gewiift bat, so wird auf diese Weise alles nicht ve:äudeite Cblo!filber aufgelë| und von dem Papier vollkommen entfernt, während de Zeichnuög le Ba

ou b-:d:u:

Ten ia der Masse des P iers fcsthaftend zurüctblcibt.

tender Aenderung des Giundes fann daher weitec nicht die Rede seyn cin Vortheil, der ohne dicse Entfernung des Ueberznges Dabei kommt zunächs| jedes Lid t als brauner Ton, die Schatten aber iu demselben Maße lichier, als sie intensioer warea. Für mikroskopishe Abbildungen if dieses aas- reihend. Bilder der Camera obsecura abcr und dergleichen erfördern cine Umfkebrung, Diese dürfte auf mehrfache Weise zu bewerkstelligen Am oortheilhafiesten is cs vielleicht, die erhaltene Zeichnung mit der Selle der Zeichnung auf cin in obiger Weise präparirtes Gre befeuchtet fest aufzulegen, von der

onnenliht auszuseyen, wodurch begreiflicherweise d

schwerlich erreiht werden dürfte.

sevn.

Licht:-Effckt erlangt wird.“

Rücfseite aber intensiocm er umgefehrie

| Dauer der Eisenbahn-

ahrten

am 24. März.

Ab ang

Zeitdauer

von

Abg um: Uhr | St. von

m |

Berlin Berlin

Berlin Berlin

Berlin Dié erste

8 Mrg. 44 A 43 2 m.

G6 » 58

otsdam otédam

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ang um Uhr } 6 Mrg.

tôdam [47

| tsdám Fahrt von Potsdam mit Pferden.

10 Abds.

Kasse bewilligten Za- t zu Zeig überwieken, vormals Säch: -

n Laudeé ihe:te den nach obi-

Da das Schloß zu

Unsere Minister der

, einschließl ch des ' t Mannsfeld alt Preußischer Hcheit veradreichten Freitishe, ein Rechnungs- Extraft über Verwendung der aus diescm Fonds auffommenden Gelder beigefügt, besonders aber der Kapital - Bestand dieses legteren nicht angegriffen und verwendct verde, haben Wir genchmiat und Unsern Minisier der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten angewiesen, hiernach die