1839 / 93 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

S, und daß es dadurch den Tories leiht tverden dürfte, sich wieder den Weg zum Staatsruder zu bahnen. Die Kornfrage und das Verlangen der Radikalen nah weiteren Parlaments- Reformen, womit die aufrührerischen Bewegungen der Chartisten in Verbindung stehen, haben deutlich genug gezeigt, wie ver- schiedene Ansichten und Prinzipien unter der Reform - Partei und im Schoße des Kabinets selbsk porn: Dazu kom- men die umlaufenden Gerüchte von völligen Pistieiten, die unter einzelnen Mitgliedern des Ministeriums ausge rochen seyn sollen. Sonach scheint Stoff genug, vorhanden zu seyn, um einen Sturz des Kabinets herbeizuführen , und man sollte glauben, daß die Gegner desselben keinen bessern Zeit- punkt findèn könnten, um ihre Kräfte zusammenzunehmen und in der Schwäche der Verwaltung eine Brücke zum Eindringen in die Regierungsgewalt zu finden. Darauf fußen denn auch die Blätter der Tory - Partei, indem sie im Geiste das Mini- sterium schon gestúrzt sehen; denn, jagen sie, es sey jekt nur die Wahl zwischen einer konservativen und einer ganz demokrati- chen Regierung, zwischen einer toleranten herrschenden Kirche und einer vernúnfcigen Freiheit auf der einen Seite, und dem Despotismus der Pôbelherrschaft und der religidsen Jndifferenz auf der anderen; die schwankende Mitte habe alles Ansehen verloren; und von dem gesunden Sinn des Englischen Volks hoffen sie, daß es si bei jener Alternative nicht lange bedenken wecde. Dagegen wird jedoch von ministeriellen Organen die Ueberzeugung ausgesprochen, daß diese Alternative ein rei- ner Sophiómus sey, und daß es traurig seyn wütde, wenn der Nation keine andere Wahl bliebe, als zwischen zweien Extremen, zwischen Tories und Radikalen; sie glauben im Ge- gentheil, daß die Zeit immer näher rúcke, wo diesen beiden äußersten Enden alle Aussicht zur Macht gänzlich benommen seyn würde, und wo sich nur ein Ministerium werde halten #ónnen, das mit Ruhe und Besonnenheit auf der Bahn der Reformen vorschreite. Ob es nun aber dem jeßigen Ministe- rium wirklich darum zu thun ist, sich länger am Ruder zu er- alten, oder ob es unter den gegenwärtigen Verwickelungen elbst den Wunsch hegt, der Regierungslast überhoben zu seyn, darúber sind die Meinungen sehr verschieden. Einige glauben, der Beschluß des Oberhauses sey ihnen ganz erwünscht gekommen, und sie fánden darin einen guten Verwand, sich aus der | Verlegenheit zu ziehen; deshalb hätten sie die Sache auf die | Spi6e gestellt und das Unterhaus vôllig herausgefordert, sich fúr oder wider sie zu erklären, während sie sonst zu einem an- deren Mittel hätten greifen können, nämlich selbst eine Kom- |

wission zu ernennen, um ihre in Irland befolgte Politik zu | prúfen und dem Lande zu zeigen, daß sie gerechtfertigt dastän- | den; so aber, wie sie gehandelt, müsse man eher glauben, daß | sie, ihrer Fehler sich bewußt, zu einem verzweifelten Mittel | ihre Zuflucht genommen. Möglich is es auch, daß nur ein | Theil der Minister unter den jeßigen Verhältnissen, wo auf der | einen Seite die Radikalen zuneuen Veränderungen drängen und auf der anderen die Tories in Folge der Ernennung Lord Ebring- ton’s zum Lord - Lieutenant von Jrland neuen Stoff zur Auf- regung der Gemüther im entgegengeseßten Sinne gefunden ha- ben, indem sie- dadur die protestantische Religion und das Leben der Protestanten in Jrland für gefährdet erklären, daß bei diesem Stande der Dinge ein Theil der Minister, die Éonservativer gesinnten, gern eine passende Gelegenheit finden mdch- ten, um ihre Aemter mit Ehren niederlegen zu können; und fo wird denn namentlich, was den Premier - Minister Lord Melbourne selbst anbetrisst, von Einigen versichert, er sey entschlossen gewe- sen, gleih nach jenern Tadels-Votum des Oberhauses seine Ent- lassung zu nehmen, und nur mit Mühe durch Lord John Rus- sell von diesem Entschluß abgebracht worden. Andererseits will man aber auch wissen, daß der Herzog von Wellington und Sir R. Peel, so sehr sie auch von ihrer Partei dazu gedrängt wer- den, so sehr ihnen auch vorgehalten wird, daß nur sie bei den jebigen inneren und äußeren Wirren, namentlich bei den in Amerika eingetretenen ernstlichen Kollisionen, das Land vom NRerderben zu retten im Stande seyen, daß sie dessenungeach- tet gar nicht Lust hätten, in diesem kritischen Moment und bei der unsicheren Aussicht auf eine Majorität, das Staatsruder zu ergreifen, und daß der Herzog von Wellington, obgleich er sei- n¿n Grundsäben gemäß für den Antrag des Grafen Roden in Bezug auf die Jrländische Verwaltung habe stimmen mússen, doch die Annahme desselben keinesweges gern gesehen hätte. Nichtsdestoweniger hat sich O'’Connell, der vorgestern wieder in Dublin eingetroffen is, gerade den Herzog von Wellington zur Haupt - Zielscheibe seiner Angrisse wegen jenes Beschlusses des Oberhauses - ausgewählt, und nebenbei nur noch dem Lord Brougham einige Derbheiten gesagt. Je mehr aber O'Connell die Wahl des Lord Ebrington zum Vice-König von Irland preist, einen desto s{limmeren Stand wird dieser, den Tories gegen- über, dort haben. Schon sind mehrere Petitionen aus Jrland Leim Parlament eingegangen, worin um Annullirung dieser Er- nennung gebeten wird. Neben diesen inneren Angelegenheiten nehmen die Verhältnisse zu den Vereinigten Staaten in diesem Augenbli fast gleiche Aufmerksamkeit in Anspruch, und sie kôn- nen in ihren Folgen eine weit allgemeinere Wichtigkeit erlangen. Zwar hat Lord Palmerston heute im Unterhause auf eine Frage Sir Stratford Canning's erklärt, er zweifle nicht an einer be- fciedigenden Ausgleichung der obwaltenden Streitigkeiten, und er glaube nicht, daß eine Stôrung der freundschaftlichen Be- ziehungen zwischen beiden Ländern eintreten werde, und im Ail- geneinen ist man auch an der hiesigen Bôòrse dieser Ansicht, in- dem man auf den, aus den Erklärungen des Präsidenten der Vereinigten Staaten hervorblickenden Wunsch, die Sache fried- lich zu schlichten und bei dieser Gelegenheit die so lange \{chwe- bende Gränzfrage endlich zur definitiven Erledigung zu bringen, so wie auf den, einem Krieg entgegenstrebenden Handels- Interessen vertraut ; aber es wird doch selbst von ministe- riellen Blättern die Besorgniß geäußert, das es zu einem Kriege kommen kdnnte, wenn der Amerikanische Kongreß, wie es fast scheine, von dem Entschluß nicht abgehen wolle, das ganze streitige Gebiet fr die Vereinigten Staaten in Anspruch u nehmen: Sollte dort ein solcher Entschluß wirklich vorhan-

| Andrews is auf den berühmten Physiker Sir David Brew-

388 Augenblick ferner, wo England auch alle seine Aufrterksamkeit auf die Verhältnisse zwischen dem Sultan und Mehmed Ali und auf die Stellung, welche Frankreich gegen Mexiko und Buenos-Ayres eingenommen, zu rihten hat. Daher prophezeien denn auch hiesige Alarmisten hon, daß ein Krieg Eng- lands mit Amerika einen allgemeinen Weltkrieg zur Folge haben würde, und von derselben Seite her wurde gestern das Gerücht verbreitet, der Präsident der Bereinigten Staaten werde gar nicht erst einen außerordentlihen Gesaänd- ten hierher shicken, obgleich er dazu vom Kongreß ermächtigt worden, sondern er habe ganz einfach dem hier befindlichen Ge- sandten, Herrn Stevenson, die Instruction zugehen lassen, die Erledigung der Gränzfrage im Sinne der Amerikanischen Re- gierung bei dem hiesigen Kabinet herbeizuführen zu suchen, oder wenn er nichts -ausrichten könne, seine Pässe zu fordern. Die- sem Gerüchr wird indeß wenig Glauben geschenkt; eben so un- begründet scheint ein anderes, daß Herr Webster schon als außer- ordentlicher Bevollmächtigter der Vereinigten Staaten hier eingetroffen sey; indeß hielt man in Amerika die Ernen- nung dieses Staatsmannes zu der Mission für die wahr- scheïinlichste; man nannte zwar auch Herrn Buchanan, ehema- ligen Gesandten in St. Petersburg, und Herrn Calhoun, ehe- maligen Vice-Präsidenten der Uniön; aber-der Erstere, hieß es, würde den Aufcrag \{chwerlich annehmen, und mit dem Leßbte- ren sey Herr van Buren zu sehr verfeindet. Von Herrn Web- sten verspricht man sih aber auch hier wenig Nachgiebigkeit, weil er im Kongreß ganz im Sinne der Handlungsweise des Gouverneurs von Maine gesprochen hat und persönliche Jnte- ressen bei! der Festhaltung an dem streitigen Gebiet haben soll. Als die einzige Möglichkeit einer gütlichen Schlichtung dieser Streitfrage wird diesseits eine Theilung desselben bezeich- net; es kômmt also darauf an, ob die Vereinigten Staaten es durchaus vollständig werden für sich in Anspruch nehmen wol- len. Gewiß wird man von Englischer Seite, so viel als irgend möglich ist, in der Sache nachgeben, was auch selbst von Lord Brougham {on als angemessen bevorwortet worden ist.

Der Niederländische Gesandte, Herr Dedel, ist zwar von seiner leßten Unpäßlichkeit wieder hergestellt, hat jedoch aus Be- sorgniß vor einem Rúckfall noch keine Gesellschaften wieder besucht.

Sir Herbert Taylor, der lange Zeit der vertraute Freund des Herzogs von York und dann Privat-Secretair Georg's Ul. war, ist am 13ten d. zu Rom verstorben; erwarseit 1825 General-

Lieutenant. : S Die neueste Rektorwahl für die Schottische Universität St.

ster gefallen.

Da die geseßgebende Versammlung von Jamaika sich schon seit längerer Zeit sehr widerspenstig gegen die Vorschläge der Regierung gezeigt hat, so wollen die Minister eine Bill ins Parlament einbringen, wodurch auf einstweilige Suspendirung dieser Versammlung angetragen werden soll. Die bei dem Grundbesiß und Handel jener Insel betheiligten hiesigen Jndi- viduen haben jedoch den Beschluß gefaßt, sich einer solchen Maß- regel aus allen Kräften zu widerseßen, weil dieselbe, ihrer An- sicht nach, mit großer Gefahr für ihre Interessen und für den günstigen Erfolg der Neger-CEmancipation verbunden seyn wúrde.

Im Laufe dieser Parlaments-Session wird auch die Eman- cipation der Juden von neuem in Anregung gebracht werden.

Das Gerücht, als seyen bereits Truppen nach den Manu- faftur- Distrikten beordert worden, weil die Regierung daselbst Unruhen von Seiten der Chartisten erwarte, wird von ministe- riellen Blättern für ganz ungegründet erklärt.

Von liberaler Seite wird wieder sehr über Wahlumtriebe ge- klagt, die sich die Tories bèi den leßten Wahlen für Carlow und für Wigan erlaubt haben sollen. Jn beiden Fällen wer- den parlamentarische Untersuchungen stattfinden; im ersteren hat fich indeß der gewählte Tory, Herr Bruen, schon aus freien Stúcken zurückgezogen, nahdem sein Gegner, Herr Gisborne, eine Beschwerde gegen die Wahl eingereicht hatte; im an- deren wird umgekehrt die Wahl des Radikalen, Herrn Ewart, von einem Konservationen, Herrn Kearsley, angefochten. * Die Handels-Kammer von Manchester hat eine Danksa- gung an das Englische Ministerium und an die Botschafter von Oesterreich und der Türkei für die mit diesen beiden Staaten zu Stande gebrachten Handels- Traktate beschlossen, weil sie sich von diesen Verträgen die besten Folgen für die Entwickelung der Handels-Verbindungen zwischen den beiderseitigen Untertha- nen, für eine dauerhafte Freundschaft mit jenen Mächten und überhaupt für die Konsolidirung des Europäischen Friedens ver- spricht. Mit der vorgeschlagenen Herabsekung des Briefporto's ist in der Grafschaft Gloucester ein Versuch gemacht worden, der ein ziemli günstiges Resultat geliefert hat, indem sich in kurzer Zeit in Folge davon die Korrespondenz vervierfachte.

Der Versuch mit dem neuen Kriegs-Dampfschisff „Gorgon,““ welches an der Spanischen Küste kreuzt, ist so günstig ausge- fallen, daß die Admiralität Befehl ertheilt hat, unverzüglich noch 5 Dampf - Fregatten zu bauen; eine derselben soll 1300 Tonnen halten, eine Maschine von 350 Pferdekraft haben und 20 Kanonen führen; sie würde unter allen dann existirenden Kriegs-Dampsfsschiffen das größte seyn.

Mit Hinsicht auf den Stand der Dinge in Frankreich sagt der konservative Standard: „Sollte die Demokratie den Sieg über den König davontragen, so würde Frankreich alle Leiden und Schläge der 25 Jahre seiner früheren Revolution von neuem zu überstehen haben; aber Frankreich würde nicht allein der leidende Theil seyn; die Sache der constitutionnellen Freiheit wúrde mit ihm leiden, und selbst der Name der Repräsentativ- Regierung würde vom Europäischen Kontinent ganz vetrschwin- den. Unsere eigene Lage in einem solchen Kampfe wäre sehr peinlich ; als Verbündete Frankreichs würden wir alle unsere Natio- nal-Înteressen gros und das Elend des Krieges ohne Nußen verlängern; als Verbündete seiner Feinde müßten wir das Schwert gegen die Völkerfreiheit ziehen; Neutralität würde un- möglich seyu. Es muß daher den Freunden der Freiheit überall, uns Engländern aber ganz besonders daran liegen, Ludwig Philipp siegreih aus dem so ungerechten und sinnloser Weise

I ; m ; )

eyn, so wäre freilich faum ein Augenbli gelegener , ihn pur lot zu atten; p jekt, wo es in Kanada noch gährt, wo England sih in Ostindien in ein gewagtes Unternehmen einge- lassen hat, úber dessen Fortgang in der leßten Zeit nicht die günstigsten Nachrichten anlangten, indem man noch gar nicht recht weiß, ob Rundschit Singh den Engländern treu bleiben wird, und wie es überhaupt jet in Persien und Afghanistan steht, worüber auch Lord Melbourne gestern im Oberhause auf eine Frage Lord Brougham's keine Auskunft gu geben vermochte, während ein Offizier aus der Umgebung Lord Auct- land’s schreibt, daß gleich die Einnahme der ersten Festung in

eshawer, gegen welches der Sohn Schah Sudschah's mit

ihm aufgenöthigten Kampfe hervorgehen zu sehen N Die Hof-Zeitung enthält jeßt die offiziellen Berichte über die Cinnahme des Hafenortes Aden in Arabien durch die Streit- kräfte der Ostindischen Compagnie.

U cen M 1A Kanada lauten beruhigend

Die leßten Nachrichten aus è leßten Nachrichten Sir George Arthur hatte

über den Zustand dieser Kolonie. am 27. Februar die geschgebende Session von Ober-Kanada,

wo die Verfassung bekanntlich nicht suspendirt ist, mit einer langen Rede eröôfnet, in welcher er, ungeachtet des e friedlichen Zustandes der Kolonie, doch anempfiehlt, die N auf dem bestmögiichen Fuß zu erhalten ; auch deutet er an, da

Aus Caraccas hat tan Zeitungen vom 30, Januar et- halten, welche die Botschaft des Vice-Präsidenten der Republik Venezuela bringen, die derselbe bei Eröffnung der Legislatur eingesandt. Die Verhältnisse dieses Freistaats werden- darin im Allgemeinen als sehr günstig geschildert. Die Zinsen für die einheimishe Schuld wurden regelmäßig gezahlt, und es waren auch die nôthigen Fonds angewiesen und vorhanden, um Vene- zuela’s Antheil an der English-Columbischen Schuld zu berich- tigen. Mit Frankreih war ein Handels - Traktat dem Ab-

{luß nahe. V e D EElan de,

Aus dem Haag, 29. März. Der Kaiserl. Russische Ge- sandte beim hiesigen Hofe, Baron von Maltit, hat sich gestern mit dem Adjutanten unseres Königs, Baron von Omphal, nach Nymwegen begeben, um den Großfürsten-Thronfolger von Ruß- sand zu empfangen. Herr von Maltiß begiebt sich bis nach Kleve; Herr von Omphal wird jedoch den Großfürsten an der Preußisch-Niederländischen Gränze erroarten.

B 2 l'gietl.

Brüssel, 29. März. Der Moniteur Belge enthält auch in seinem heutigen Blatte noch nicht das nunmehr von beiden Kammern genehmigte Geseß wegen Annahme des Frie- dens- Traktates. Man hatte die Publication dieses Aktenstückes bereits vorgestern in dem offiziellen Theile jenes Blattes gesucht und glaubt, daß einige besondere Gründe obwalten, die Pro- mulgation desselben noch hinauszuschieben.

Unsere Zeitungen beschäftigen sich jeßt mit Vermuthungen úber die Art, wie das Ministerium ergänzt werden wird. Drei Portefeuilles sind bekanntlich erledigt, und dazu werden nicht weniger als aht Kandidaten genannt, nämlich die Herren von Muelenaere, Devaux, Rogier, Lebeau, Herr von Broukère, Duvivier, Fallon und Desmaisiéres. Zwar meinen einige Op- positions- Blätter, auch die Herren de Theux, Nothomb und Willmar würden ausscheiden; die ministeriellen Zeitungen sind jedoch der Ansicht, daß die Männer, die eben erst das Land durch ihr Talent und ihren Bürger-Muth gerettet, müßten noch eine Zeit lang am Ruder bleiben, um das zu befestigen, was sle so chôn begonnen haben.“/

Die von der Emancipation gegebene Nachricht, der König wolle nächstens Revüe über die Bürger- Garde halten, um ihr dafúr zu danken, daß sie in der leßten Zeit die Ruhe so trefflih zu erhalten gewußt, wird von anderen Blättern für voreilig erklärt.

Aus Venloo wird (dem Brüsseler Korrespondenten des Han- delsblads zufolge) Nachstehendes gemeldet: „Die Nachricht von der in den Kammern erfolgten Annahme der 24 Artikel hat hier eine verzweifelte Stimmung zuwege gebracht. Un- willen und Schmerz sind in den Blicken vieler Militairs und Einwohner zu lesen. Was indessen die meiste Verwunderung er- regt, ist, daß man fortfährt, die Stadt zu befestigen. Nach dem Eifer, mit welchem an den Wällen gearbeitet wird, und nach der Haltung unserer Soldaten zu schließen, sollte man meinen, daß man noch immer auf eine Belagerung sich gefaßt macht. Wenn endlich wird diese traurige Komödie aufhören? Wann wird man ein Ende damit machen, sein Spiel mit uns zu treiben? Die Gereiztheit der Limburger is ohnedies sehr groß, ein. eins ziger Funke würde hinreichend seyn, einen ansehnlichen Brand zu verursachen und Gott weiß, wie dieser wieder gedämpft werden soll. Noch ist es Zeit, daß König Leopold den Wunsch der Einwohner erhôre und dem Traktat nicht beitrete 2c.“ „Natürlich (fügt der Korrespondent des Handelsblads hinzu) theile ih Ihnen diesen Bréef nur als ein neues Pröbchen des unter den Widerstandsmännern herrschenden Geistes mit.

eben so wie die ganze Disserenz, ruhig und ganz in der Ord- nung zu Ende geführt werden wird.“

Es werden jeßt aus Tongern sehr viele Waaren und an- dere zollpflichtige Gegenstände nah Venloo und Roermonde ge- bracht, damit sie sih, sobald die neuen Gränz- Bestimmungen eintreten, steuerfrei daselbst befinden. :

In der Nacht vom 28. zum 29. März sind sehr vielen Ein- wohnern in Lüttich die Fenster eingeworfen worden; man kennt jedoch die Ursache dieses Skandals noch nicht.

Det Ola n 0

Luxemburg, 27. März (I. d. L.). Seit dem Anfange dieses Monats waren die politischen Umstände der Art, daß sie eine nahe Wiederherstellung der Rechte des Souverains und der geseßlichen Ordnung im Großherzogthum Luxemburg ahnen ließen. Ein so sehnlich herbeigewünschtes, mit den Ansichten und den Interessen der Stadt so Úbereinstimmendes , durch sei- nen gewissen Einfluß auf die Verbesserung ihrer administrativen sowohl als moralischen und industriellen Lage so gewichtiges Ereigniß hat, indem es gerehte Hoffnungen erweckête, den Stadt - Rath bestimmt, diese am Fuße des Thrones in einer an Se. Majestät den König Großherzog gerichteten Adresse zu äußern. Diese vom 6ten d. M. datirte, durch alle Mitglieder des Raths unterzeichnete Adresse hatte den Zweckck, Se. Mazj. zu bitten, daß sie die Gedanken der Stabilität und Zukunft ver- wirkliche, welche ihre Proclamation vom 19. Febr. 1831 diktirte, als damals der Souverain seine Luxemburgischen Unterthanen an die Pflichten der durch Jusurrection der südlichen Provinzen ge- fährdeten Treue erinnerte und ihnen die Versicherung gab, daß die Mitwirkung ihrer Einsichten und ihrer Wünsche zugelassen werden würde, um die Grundlagen der öffentlichen und Pri- vat-Wohlfahrt des Landes festzustellen. Unter der Zahl der Ge- genstände, welche der Stadtrath der' hohen Sorgfalt Sr. Ma- jestät besonders empfahl und die mit der Wohlfahrt der Stadt in sehr enger Verbindung stehen, sind 1) das Wahlrecht für die Bildung der Munizipal - Verwaltung; 2) die Revision der provisorischen Statuten des Athenäums, um der Jugend den Zugang zu den wissenschafclihen Studien zu evleichtern; Z) die Bezeichnung der Anstalten, in welchen die Jugend sich den höheren Studien wird widmen können ; 4) die Er- richtung eines Seminars für die Clerical-Studien; 5) die Ver- einbarung der Befreiung der Garnison in Octroi-Sachen mit den -kommerziellen und administrativen Jnteressen der Stadt; 6) die Abänderung des Systems der Auflagen, um dieselben mit den Gebräuchen und den Befugnissen der Einwohner in Einklang zu bringen; 7) die Beibehaltung der zweiten gericht- lichen În a deren Begründung seit 1831 laut anerkannt worden ist. Der Stadt-Rath hat, in Folge dieser Darstellung, Se. Majestät gebeten, daß Sie den Ausdru unserer wahren Interessen, über alle diese Punkte, durch das Organ eines mit ihrem Zutrauen und hierdurch selbst mit dem aller Luxemburger bekleideten Mandatars gütig aufzunehmen geruhen wolle. Jn- dem der Stadt-Rath Sr. Majestät diese ehrfurchtsvollen Wünsche

die noch in Kanada befindlichen gefangenen Und für \huldig

cinen Truppen gegen Ende Februars vorzurücken gedachte, mit E den enden Schwierigkeiten verknüpft seyn dürfte, in einem

erklärten Rebellen ebenfalls deportirt werden dúrften.

vorlegte, bezog er sich auf das durch den Monarchen in sei-

Alle Verstándigen sind der Meinung, daß diese Angelegenheit, -

net vorerwähntèn Proclanation gegebene Vers] i | precheti, die / an des Landes zu versammeln, um die durch r Prers Zorschläge, die zur Grundlage seiner legislativen und administra- tiven Institutionen dienen sollten, zu hôren. Se. Majestät der König Großherzog hat durch ein, an Se. Excellenz den Gene- ral-Lieutenant, Präsidenten der Regierungs-Kommission, gerich- tetes Reskript mit dem väterlihsten Wohlwollen und “mit der Wärde, die seinem erhabenen Charakter eigen ist, auf die Bitt- schrift des Stadt - Raths geantwortet. Dieses Reskript ist am 2ôsten d. dem Stadt-Rath mitgetheilt worden, der beschlossen hat, dasselbe zur Kenntniß des Publikums zu bringen als einen un- zweideutigen Beweis der wohlwollenden Gesinnungen, welche von Seiten des Souverains bei der neuen Organisation aller Wohlfahrts - Elemente vorherrschen werden, welhe die Stadt mit Vergnügen nach so vielen Jahren einer \{chmerzlichen Jsoli-

rung wieder ins Leben treten sieht. Dieses Reskript lautet :

„Der Stadtrath zu Luxemburg bat Uns, in der Erwartung einer baldigen Wiederhexsteüung der geseßlichen Ordnung im S AEDeMtOie thume, die Gesinnungen ausgedrückt, von welchen er sämmtlicze Éin- wohner der Stadt beseelt glaubt. Wir haben mit Wohlgefallen die in seiner Adresse ausgesprochene Versicherung des Vertrauens und der Liebe ersehen, und können dieselbe nicht besser als dadurch erwie- dern, daß Wir stets suchen werden, die Juteressen der Stadt im Auge zu behalten und zu befördern. Unsere Gesinnungen in dieser Hin- ficht sind _ noch stets dieselben, welhe Wir in Unserer Proclamation vom 19. Febr. 1831 zu erfennen gegeben habcn, und es wird Uns freuen, der Stadt hiervon den Beweis zu geben, sobald der Augen- blick, um dieses mit Erfolg zn fönnen, da seyn wird. Wir erwarten auch, daß Unsre guten Luxemburger mit ausdauernder Treue díe tvei- tern Folgen abwarten werden, und wlinschen daher, daß Sie Vorfe-

hendes dem Stadt - Rathe eröffnen.

m Haag, 19. März 18§9. (Unterz.) Wilhelm.

I An den General-Lieutenant, Präsidenten der Regierungs-Kommissien

zu Luremburg.““

Leipzig, 1. April. Die Leipzig- Dresdner Eisen- bahn ist nunmehr ganz vollendet, und wird Mia nächsten 7. h 8. April feierlich eingeweiht werden. An dieser für das Vater- land nicht allein wichtigen Festlihkeit wird der König, die Kd- nigin und der gesammte Hof Antheil nehmen, und daher am 7. April durch eine Deputation der Direktorial- und Aus\{chuß- Mitglieder der Eisenbahn-Gesellschaft, wie der einzelnen Behör- den hier und aus der Umgegend von hieraus solenn eingeholt werden; die Frauen mehrerer Mitglieder des Direktoriums und

des Ausschusses haben eine prachtvolle Fahne mit der Inschrift: ?

Heil dir Saxonia! gesticéc, di i- der Ei i ten- male gebraucht werden Pi. e bei. der Einweihung zum ersten- Mac dem zutachten der Stadtverordneten dúrfen wir am

19. Mai d. J, als der 300jährigen Feier der Cinbtrue der evangelischen Lehre, einer besonders solennen Festlichkeit entge- gensehen. Ehrenwerth ist es, daß vorzüglich das Kirchlihe und Bleibende hervorgehoben, und in dieser Beziehung für eine alljährige Speisung der Armen-Kinder öffentlich, imgleichen fär edin Unie Ad dmn 1s in der Nôhe der jeßigen i-Kirche gesorgt werden wird. An vorü lennitäten soll es nicht fehlen. POAN e RORDANDAI Sas

Die Mobiliar-Brand-Versicherungs-Bank für Deutschland auf Gegenseitigkeit gegründet und erst in diesem Jahre zusam- mengetreten , ist kürzlich von unserer Regierung bestätigt und sind die eingereichten Statuten der Gesellschaft vom Mi- nisterium des Jnnern genehmigt worden.

Nach dem, von dem Handelshause Shömberg Weber und Comp. hier ausgegebenen Berichte über den Bestand der Eisen- bahn-Compagnie in Sachsen dürfen wir bei fortgeseßter Thätig- keit erfreulichen Resultaten entgegen schen. Bei dem sich ver- größernden Eisenbahn - Systeme in Deutschland kann auch diese Quelle der Sächsischen Betriebsamkeit eine sehr ergiebige werden.

De E r C

Wien, 25. März. (A. Z.) Die Triestiner Cisenbahn deren Herstellung die ihr gewidmete Oi Er Se Hoheit des Erzherzogs Johann verbürgt, ist zur Zeit noch Ge- genstand der Berathung. Um die Schwierigkeiten zu beseiti- gen, welche die Terrain - Unebenheiten und insbesondere die Berge! an der Oesterreichischen Landesgränze und in Krain dem Unternehmen entgegenstellen, dürfte kaum ein anderer Ausweg als der zu finden seyn, die Bahnlinie entweder in die Ebenen Ungarns herüberzuziehen, wobei allerdings der Zeitgewinn ver- ringert, die Kosten vergrößert und ein Theil Steyermarks um- gangen werden würde, oder sie bloß in den Ebenen der Steyer- mark u. s. w. zu führen, und das Ueberseßen der Berge auf die gewöhnliche Weise mittelst Fahr - Gelegenheit durch Pferde- zug geschehen zu ‘lassen. Gewiß wird die Eisenbahn auch in dieser unvolllommenen Gestalt für die Verbindung mit dem

Adriatischen Meere von großem Nußen und Erfolg seyn. Je-®

89

von Bellosguardo, Provinz Salerno, hinterlassen hat, beschäf-

Eintritt ofen steht, scheint jeßt nicht mehr so viele Schwierig- keiten zu machen; denn außer Sr. Majestät dem König von Daher dem Prinzen von Oldenburg, dem Herzog und der oerzogin von Southerland, haben dieselbe auch viele andere Fremde gesehen. Dies läßt uns vermuthen, daß Herr Zahn endlich die Ausfuhr-Erlaubniß erhalten habe für seine schöne Ve- nus in Griechischem Marmor, bei Cuma im vorigen Jahre ge- funden, wie auch für seine vier großen Gemälde, von Giotto Dominichino, Andrea del Sarto und Guído Reni. Seit einiger Zeit haben wir in Neapel den berühmten Ritter Spon- 4 E E T den jungen Dichtern, welche c apel auszeihnen, be t j i

L ape “A4 ; bemerkt man vorzüglich Herrn Vin-

Sd anten.

Madrid, 21. März. Dem Vernehmen na abc außer dem General Alaix und Herrn Dit E a Minister ihre Entlassung eingereiht und auch die genannten Beiden sollen wenig geneigt seyn, ihre Portefeuilles zu behal- ten. Alle Versuche, eine Anleihe im Auslande zu Stande zu bringen, sind gescheitert Und dies se6t naturlich die Minister in ernstliche Verlegenheit, da sie zur Eröffnung des Feldzugs Geld bedürfen, es aber nirgends erhalten können. Nur durch die Benubung aller möglichen Auskunftsmittel war es ihnen bis jeßt möglich, den dringendsten Bedürfnissen abzuhelfen. Ein solcher Zustand kann unmöglich lange währen. Zu dieser Geld- noth kommt noch, daß die geheimen Gesellschaften sch immer weiter verbreiten und der Regierung, der sie durch tausend ver- schiedene Mittel Hindernisse in den Weg legen, lebhafte Be- sorgnisse einflôßen. Eine dieser Gesellschaften, die der Jovella- nos, zählt unter ihren Mitgliedern mehrere, vor kurzem noch sehr hochstehende Staatsmänner, deren Einfluß auf die Ge- müther noch sehr bedeutend if, und hat den Zweck, die gegen- wärtige Ordnung der Dinge umzustürzen und ein anderes ebenfalls auf dem monarchischen Vrinzip gegrúndetes System an deren Stelle zu seßen. Espartero ist der erklärte Gegner dieser Gesellschaften und ihrer Zwecke. Dies Alles vermehrt noch die Aufregung in Madrid und verhindert die Regierung ihre Aufmerksamkeit so ernstlih auf den Zustand der Provin- S der Armee zu richten, wie die Umstände es erfor-

In Bezug auf die in Catalonien herrshend wegen des projektirten Handels-Traktats C U es in einem von Französischen Blättern mitgetheilten Schreiben aus Barcelona vom 19. März: „Bis zur Rückkehr des nach Madrid gesandten außerordentlichen Bevollmächtigten werden die beschlossenen Maßregeln noch geheim gehalten. Man trifft

len des Ministeriums mit Erfolg widerseßen zu ks ) dasselbe bei seinen Absichten in Bétteff Cataloliiens, d2baredi Q Man sucht überall auf den wichtigsten Punkten der tadt die Linien - Truppen durch National - Gârde zu erseken. So hat man bereits einen Theil der Garnison unter dem Vor- wande, ein nah dem Hauptquartier bestimmtes Convoi zu es- kortiren, aus der Stadt entfernt und die Citadelle, den wich- tigsten Punkt in Barcelona, durch fnf Compagnieen National- Gardisten beseßen lassen, die täglich durch fünf andere abgelöst werden. Außerdem sind auf der Batterie des Hafendammes die Kanonen aufgefahren und der Posten verstärkt worden.“

Spanische Gränze. Jn Tolosa war 2

A )e Gränze. en am 23. Mär Depeschen von Cabrera eingegangen, worin er meldet, daß é die Christinos in zwei Treffen, bei Jesa und Altoya, geschlagen

dermann hält sich überzeugt, daß die Zustandebringung erfolgen habe. Die jungen Leute in den Thälern Jsarbe und Echauri

werde, wenn gleih nicht so bald, als es in ausländischen Blät- tern verkündet ist. j

Aae, j

Rom, 17. März. (A. Z.) Mit Befremden hat man hier den Brief aus Rom in Jhrem Blatte gelesen, tes einer Ihrer hiesigen Korrespondenten die Abreise des Dr, Alerß an- zeigte, in einer Weise, die zu irrigen Folgerungen jeder Art Anlaß geben konnte. Jch beeile mich, Jhnen den eigentlichen Hergang der Sache zu berichten. Dr. Aler6 hatte allen seinen Freunden seine bevorstehende Abreise lange vorher angekündigt da die Kur Sr. Heiligkeit {hon seit mehreren Monaten glück; lich vollbracht, und seine längere Anwesenheit überflüssig gewor- den war. Se. Heiligkeit, weit entfernt, den Dr. Alers in Un- |

gnade zu entlassen, der wenigstens die mittelbare Ursache einer F gehorsamste Anzeige gemacht, daß sie sih außer Stande sähe, | z / |

glücklichen Kur war, beschenkte denselben standesgemä 5 vollkommener Zufriedenheit des M endèn Es ist e | mein bekannte Thatsache, daß Dr. Alerß dem ordentlichen Leibarzte des Papstes, Dr. Baroni, ehe er das erstemal die Kur begann nicht nur alle Medikamente angab, welche er gebrauchen wollte, sondern nur mit dessen spezieller Gutheißung dieselben anwandte. Daß die Kur längst beendigt, und eine gänzlihe Heilung ein- getreten is, davon fonnte sich jeder bei den täglihen Spazier- fahrten des Papstes überzeugen; man konnte es um so leichter als sich Jedermann frei der Person des Papstes nähern und ihm den Pantoffel küssen darf. Dr. Älerß hatte dadurch daß er die Zeit der Abreise immer wieder hinauéschob, in seinen Freunden die Hoffnung erweckt, daß er für immer hier zu blei- ben gedenke, und da ungern geschene Vorfälle stets zu früh kommen, so mag sich wohl irgend ein Freund des Doktors über die Plôblichkeit seiner Reise ausgesprochen haben, und diese Bemerkung vielleicht unschuldige Ursache einer Verdächtigung geworden seyn. Dr. Alerß war hier zuleßt durch die Krankheit der Prinzessin Charlotte Bonaparte aufgehalten worden, welche er versprochen hatte, bis Genua oder selbst Paris zu begleiten.

sind aufgefordert worden, sih nah Estella zu begeb i die Reihen der Karlisten zu treten. M o itr Bfelw de: R etra sten z Naroto ist in Estella ge- Q Ute i

Die neueste nah Berlin gekommene Nummer d i j D ( er Türk Be Zeitung Takwimi Wakaji vom 19. Sislhiddsche Câten Ga A enthält eine Verfügung, welche den Gericht8boten jede Et in Dinge, die ihres Amtes nicht sind, und jede | ls A Steigerung des ihnen von Rechtêwegen zukommen- en BDotenlohns bei s\{chwerer Strafe untersagt. Sie enthält | e noch folgende Artikel: 3 | ¡Wie vor einiger Zeit nah den Sandschaken Chudawend- fjar und Galiboli abgeschicfte Schabuttas - Kurier, hat die |

hon mit Ende März (also gegen den Schluß d

[chon , es laufende

/ Jahres der Hedschra) die Steger: Negister diéser beiden Go: : schake vollständig zu beschaffen. Da nun ein Geschäft wie die- 15 nicht übereilt werden darf, sondern große Genauigkeit und Ag ünfeilckeie erfordert, so haben Seine Hoheit, den desfallsigen | Butachten der hohen Reichs - Kollegien ihre Allerhöchste Bei: stimmung gebend, zu beschließen geruht, daß die finanziellen Angelegénheiten der erwähnten Sandschake für den Rest dieses | Jahres noch dem alten Brauche gemäß verwaltet werden follen.

An obengenannte Kommission aber ist die Weisung ergangen, | in der Provinz abgehaltenen Kirchen- und H

konnte, erfolgte die Abreise. Die Befürchtungen des Deutschen Arztes waren aber nur allzu begründet, indem die Prinzessin bekanntlih {hon in Sarzana einem unheilbaren Uebel unterlag.

«Neapel, 14. März. (A. Z.) Die Erbschaft von 24 Mil- lionen Ducati napolitani, die cin gewisser Palamone, gebürtig

tigt die Unterhaltung der Gesellschaft in Neapel. Durch eine Reihe von Zufällen wurde er König eines Theils der Insel Madagascar, wo er seine erstaunlihen Reichthümer erwarb, und unter dem Namen Franziscus Bonnet starb. Man ist beschäftigt, das Testament zu finden, um dieses große Vermögen den wahren Erben zukommen zu lassen. Die nächsien Erben sind die Neffen desselben, die auch Palamone heißen. Es ha- ben sih mehrere Unterhändler aus Frankreih und England ge- meldet, um für eine gewisse Summe das Testament auszuhän- digen. Der Prof. Zahn, der das Publikum seine s{chône Sammlung von Gemälden, Antiken und Gypsabgüssen der auserlesensten Bronzen früher nicht sehen lassen wollte, wäh- rend bei allen úbrigen Kunstsammlungen in ganz Jtalien der

jedoch unterdeß die nöthigen Anordnungen, um sich den Befeh-

Segeln fahre, obschon diese einem kleine 4 é Gefahr als Nuten bringen. Einer delte ae Ger Seiner Hoheit gemäß , sollen hinführo nur die großen Suies mit Segeln fahren, die kleinen aber auss4ließlich durch Rude krafe fortbewegt werden. Außerdem ergeht an jeden Schiffer die nachdrückliche Verwarnung, nicht mehr Passagiere a D: u Dn fabezens tragen kann.“ E

¡Ss ist seit einiger Zeit öfter vorgekommen G i duen höheren und niederen Standes, Vans es n t plare der Zeitung „Takwimi Wakaji“/ an die Würdenträger in den Provinzen zu versenden, das Abholen der Blätter aus der Druckerei vernachlässigten, oder selbige, nach dem Empfange, in ihren Wohnungen liegen ließen. Eine desfallsige Verfügung erinnert nun sämmtliche höhere und niedere Agen- ten der auswärtigen Wali's, Sandschak - Bege, Woiwoden u. st. w. an ihre Pflicht, in der Abnahme und Absendung die- ses E vOaNE als möglich zu seyn.‘/

emjselben Blatte der Türkischen Zeitung zufolge, ist ;

med Wassif Pascha, bis je6t Semimahana p E zum Muschire der Milizen des Ejalet Nissa ernannt worden.

Seine erledigte Stelle hat Ali i illeri Wrlons: clittiea h Pascha, Ferik des Artillerie-

Aalen,

Dschedda, 10. Febr. (A. Z.) Die Sea i : wirklih im Besiß der Engländer. Nachdem E afi Januar Truppen ausgeschifft, und die sehr schlecht befestigte Stadt durch zwei Kriegs - Korvetten bombardirt hatten, ward sie ihnen mit der Bedingung überliefert, daß allen Einwohnern gehörige Zeit gestattet würde, um sich mit ihren Habseligkeiten in die nâchstliegenden Berge zu begeben. Sie sehen also, daß die Araber keinesweges die Herrschaft der Engländer herbeiwoun- schen. Bis dahin waren die Schehs von Aden beständig un-

abhängig, und die Türken selbst haben vor 200 Jahren nur

eine sehr kurze Oberherrschaft über ste behaupten können

aber hat der Sohn des Schechs, der Adeti atis 2 Engländer verkaufen mußte, eine Deputation an den im Yemen fommandirenden General Mehmed Ali's geshickt, ihn um Hülfe gegen die Christen aufgefordert, und sich freiwillig unter die Herrschaft des Pascha's von Aegypten gestellt. s Musel- männer und vor Allen als Sunniten, die wir audy sind, seyd ihr gezwungen, uns E und mit Hülfe Allah's werden wir die Ungläubigen bald wieder vertret- ben. Auf diese Weise drückt sich die Ambassade aus. Jbrahim Pascha *) hat sogleich über Sauaken Depeschen an Mehmed Ali geschickt. Ob die Engländer ihre Eroberungen in dem Gebiet von Aden ausbreiten werden, hiervon weiß man noch nichts. Gewiß ist aber, daß sih die Bewohner vertheidi- gen werden. Hier macht diese Occupation viel Eindruck, und die Scherifs von Mekka zischeln sich allerhand verdächtige Dinge in die Ohren, die uns im Dienste des Pascha’s angestellte Eu- ropáer mit vieler Besorgniß erfüllen. Es ist ein Glü, daß si eine Englische Korvette als Station hier befindet, die uns im Fall eines unerwarteten Ereignisses an Bord nehmen würde. Es sind wieder einige Bataillone regulairer Infanterie hier an- gekommen, über deren Bestimmung man noch nichts genau weiß. Die lebten Nachrichten von Kurschid-Pascha sind aus El-Khardsch dem östlichen Theile des Nedschd , wo er tüchtige Contributionen ausschreibt, und das Land zur Unterwerfung zwingt. Er erwartet Befehle, um weiter vorzudringen, und hat sih zu dem Ende mit einem Theile der Beduinen von Lachsa, die meistens Sunniten sind, {hon im Einverständniß gesest. Die Einnahme von Derraiech hat vielen Lärm gemacht, und wird hier für eine große Kriegsthat gehal- ten; Kurschid - Pasha hätte jedoch diese elende Citadelle

mit einem gut geordneten * Angriff in zwei Tagen n ehmen

fönnen, während er sich unnüß6erweise 41 Tage rf

aufhielt. Achmed - Pascha, der eigentliche Gouverneur

Arabiens, ist mit den Erfolgen Kurschid's nicht se Í

da er nun bedeutend in den arzt R o: bald nach Kahira abberufen werden könnte. Die vielen unnüben Aufopferungen an Geld und Soldaten werden ihm hauptsächlich zugeschrieben. Man ist allgemein der Ansicht, daß er Pläne auf Arabien, vor Allem auf den Hedschas, habe, wenn Meh- med Ali plôblih mit Tode abgehen sollte; es ist aber zu be- zweifcln, daß er sie ausführen fönne, wenn ihm die gehörige Hülfe und Unterstüßung aus Aegypten mangelt. Die Araber sind sehr shlau und gewandt in allen Arten von Intriguen

und ziehen immer vor, zu betrügen, als sich betrügen zu lassen. u Im Yemen giebt es diesen Augenblick keine Ereignisse von be- deutender Art. Ibrahim Pascha ist in Hodeida, und macht nur zuweilen Expeditionen nah Taäs, um \ich mit den Schechs des Innern zu besprechen , die er mit Geld auf seine Seite zu zie- hen sucht. Man spricht noch immer von einer vorzunehmenden Expedition nach Sana;z; aber schon seit drei Jahren ist hiervon beständig die Rede, ohne daß sie jemals stattfánde. Der Schech Hassan von Heß, ein bis dahin gefährlicher Feind, befindet fich seit feiner Niederlage bei Taâs immer noch in Sana, wo er mit vielem Argwohn beobachtet wird, da der Imam h auf ihn nicht verlassen zu können glaubt. Leßterer hat seit der Be- kanntwerdung der Eroberung Adens gegen 4000 Soldaten aus

als _1837) verhandelt. 1837) verglichen worden.

dem Haschid-u-Bekil angeworben , und sich außerde it den kriegerischen Stämmen des Landes Db ia iiach Att den alten Ritter gepanzert zu Felde ziehen, in Verbindung geseßt.

In

Stettin; l. April. Seit Sonnabend den 30. März ijt unsere, ungewöhnlich lange unterbrochen gewesene Verbindung mit Swinemünde und der See völlig wiederhergestellt worden.

Breslau, 26. März. (Schl. Chr.) Die Schéeds:-

männer im Departement des Breslauer Oberlandesgeri im Jahre 1838. 0 gerichts Departement 1,193,009 Seelen, und die für dieselben bestellten

Mit Ausnahme des Militairs umfaßt das

1295 Schiedsmänner haben 10,179 Streitsachen (fast 2000 mehr Hiervon sind 8885 (1415 mehr als

Münster, 30. März. Jm vorégen Jahre sind durch die aus- Kollekte

ihr begonnenés Werk ohne Zögern und ohne Uebereilung zu | für die Taubstummen-Anstalten in Münster, Soest und

vollenden.““

| Büren eingegangen: aus dem Regierungs-Bezirk Müänsfer §23

¡Eines der kleineren Kajiks auf dem Bosporus, welche ‘Rihlr. 26 Sgr. 4 Pf.; aus dem Regierungs-Bezirk Minden

zwischen Konstantinopel und Skutari ab- und zufahre | kürzlich mit aufgespanntem Segel von der (bter Sée beo, | stoßen, als plôblih ein Sturm sih erhob, dem das‘ Fahrzeug | keinen Widerstand leisten konnte. Es ging mit wenigstens zehn darin befindlihèn Personen, deren Geschtei man vom fie

hörte, unter. Vorfälle dieser Art sind keine Seltenheit, da die Eigenthümer der Kajike aus Habsucht mehr Personen einsteigen |

Sobald die Prinzessin so weit sich besser fühlte, daß sie abreisen

lassen, als ihre Fahrzeuge tragen können, und außerdem mit

487 Rthlr. 11 Sgr.

Pf; aus dem Regierungs-Bezirk Arns-

Sgr. 6 Pf. Die Kollette hat hiernach gegen das 1 eiten Mehr-Betrag voti 175 Rehe 24 Ser, 8 as Jahr 1837

das Jahr 1896 einer Mehr- Betrag von 330 eli 6 Sge,

*) Der Neffe des Vice - Königs, nicht zu verwechseln mit feizeur

in Sprien flehenden Sohne Jbrabhim Pascha.

| i