1839 / 94 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

19 Pf. étgeben, ünd den erfreulihsten Beweis von dem Wohl- thätiakeitssinn der Bewohner diejer Provinz und von ihrer leb- haften Theilnahme an dem Schifsale der taubstummen Kinder. En úber die Fortschritte der Bildung der Zöglinge lauten die Nachrichten nur günstig. y cus Düsseldorf, 30. Marz: (Düsseld. Z.) Seine Kaiserl. Hoheit der Großfúrst Thronfolger von Rußland trafen gestern Nachmitcag kurz nah zwei Uhr mit einem Theile des Gefolges zu Lande von Köin hier ein und stiegen im Breidenbacher Hofe ab. Das úbrige Gefolge lanate um diejelbe Zeit mit dem Dampfschisse an, auf weichem sich auh Se. Excellenz der fom- mandirende General des Vill. Armee-Corps, v. Borstell, befand. Se. Kaiserl. Hoheit wurden, nachdem Síe im genannten Hotel, vor welchem eine Ehrenwache aufgestellc war, abgestiegen , von Sr. Könial. Hoheit dem Prinzen Sriedrih von Preußen, o wie von den hdherna Militair- und Civil-Behdrden empfangen. Rach eingenommenem Frúgßstuck begaben ich Se. Kaiserl. Hoh. ‘in prinzlicher Equipage zur Maler-Akademie, woselbst sie andert- alb Stunden verweilten und mehrere Bilder ankauften. Um 5 Uher fuhren Se. Kaiserl. Hoheit nach dem prinziichen Palais zum Diner, von wo Hdchstdiesclben gegen 5 Uhr wieder in ihr Absteigequartier zurüctkehtten. Die Abfahrt mit dem Dampf- chiffe, zunächst nach Nymwegen, i auf diesen Morgen gegen 9 Uhr festgese6t.

Die Neue Würzburger Zeitung hat in Nr. §4 re- fiaméirt, daß die Staats-Zeitung (Nr. 81) in einem Schreiben aus Dresden enthalte: der Bischof von Fulda habe seine Be- schwerde gegen den Superintendenten Röhr in der Würzbur- ger Zeitung veröffentlichen lassen, während dieses doch in der Múnchner politischen Zeitung geschehen sey. Dies ist allerdinas ein Jrrthum unseres Korrespondenten, der von uns zu verbessern gewesen wäre, wie unwejentlich er au sey. Wir haiten aber diesen Artikel in beiden Zeitungen gelesen und. wa- ren dadurch veraniast worden, uns täuschen zu lassen. Warum nun aber die Würzburger Zeitung um Nichts solches Auf- heben macht und in so ungeziemlihem Tone, in so lächerlichem Pathos sich zoruig ergießt, das überlassen wir den Lesern der- selben zu würdigen. “M

Um der Wúrzburger Zeitung durch ein Beispiel zu zeigen, wie leicht die Verwechielung von Namen ist, ja, daß man sie sogar begehen fann, wenn auf eine richtige Angabe der- selben Alles ankommt, indem man nämlich ein Dlatt selb st angreift, so verweisen wir sie auf Nr. 73 der Münchner po- litischen Zeitung, wo gegen cinen Artikel, den die „„Augs- burger Allgemeine Zeitung“ vom 23. März aus der Preußt- schen Staats - Zeitung mitgetheilt haben soll, polemisirt wird. Dieser Artikel findet sich aber nit in der Staats-Zeitung, son- dern, wie die Augsburger Allgemeine Zeitung auch ganz richtig angiebt, in dem „Berliner Blatte, der Haude und Spenerschen Zeitung.“

Die Redaction der Staats-Zeitung.

t AVE I Et mee ——

Das erste Vierteljahr von 1839. u dbl e,

Wir lassen die „Inhalts: Angaben“, welche die Ueberschrif- ten „Il. Inland‘ und „Ul. Literatur“‘/ führten, von jeßt an weg, weil sie vom ganzen Jahre, in der Form eines Kegi- sters in alphabetischer Ordnung, zweckmäßiger erscheinen , und ihrer Zeit so vorgelegt werden sollen. j

Die Ereignisse dieses Vierteljahres werden sich unter nach- stehende Haupt - Abschnitte zusammenfassen lassen: 1, Franfk- reich in seinem politischen Kampfe; Il. die Niederländisch- Belgische Frage; lll. England, zunächst in seinen PParla- ments-Verhandlungen; lV. die Pyrenäische Halbinsel; V. die úbrigen politischen und gewerblichen Verhältnisse und V1. Wis-

enschafe und Kunst. Sie senschafi st Die Verhandlungen der Pairs-Kammer

Il. Frankrei. Pairs über die Adresse führten zu einigen fürzeren Diskussionen, die

als Vorspiel zu den längeren und folgenreicheren in der Kammer der E e gelten fônnen. So ließ sich der fanatishe Mo n- calembert zu Gunsten Belgiens vernehmen. (2) Cousin aber sprah über den bdsen Geist, der sich jebt der Geistlichkeit wieder bemächtigt hat, und über die neuen Versuche der Ie: suíten. (3) Villemain fordert kühneres Benehmen Frank- reichs und findet im Falle eines Krieges fúr dieses die geringste Gefahr. (4) Der Herzog von Broglie giebt einen Bericht von ber Besebung Ancona’s uad deutet darauf hin, daß Frank; reich dieser Festung sich auch als Garantie zu bedienen gehabt hätte für die Verfassungs - Aenderung im Kirchenstaate , damit nicht die feüheren Ereignisse wiederkehrten; wogegen der Con- seils-Präsident die Nothwendigkeit darthut, daß bei einer red- lichen und gegen Schwächere nicht gewaltthätigen Politik, auf die Forderung des Papstes und bei dem Rückzuge der Oester- reicher, den Vertcägen gemäß, Ancona habe geräumt werden müssen. (5) Der Adreß: Entwurf wurde jedoch chon am 29, Dezember v. J. unverändert und in der gewöhnlichen Form mit 202 gegen 14 Stimmen hier angenommen. (6) / Die Adresse der Deputirten - Kammer, in so gemessenen Ausdrôen abgefaßt und \o künstlich den feindseligen Sinn in ihr umhüllend, daß ihre eigentliche Tendenz leicht den täuschen fonnte, der nit genauer mit den Verhältnissen bekannt war, wurde am 4. Januar der Versammlung vorgelegt. (10) Der erste Redner, welcher gegen sie sprach, bezeichnete sie als „Auf eine ehrfurchtsvolle Weise heftig und auf eine akademische Weise revolutionair““. (13) Vorzugsweise war sie gegen die auswär- tige Politik gerichtet. Ein Amendement kam zum ersten Pa- ragraphen in Vorschlag, welches im Allgemeinen eine Anerken- nung der inneren und der äußeren Politik der bisherigen

Verwaltung aussprechen sollte. (16) Es wurde in sei ner El Hâälfre, nah sehr stürmischen Sißungen, mit 216 gegen 209 Stimmen angenommen. (17) Jun Hinsicht der auswärtigen Politik aber (wo die Coalitions - Redner klagten: Spanien und Ancona seyen aufgegeben, Belgien

es auch werden, in der Schweiz sey man unge\cickt ver-

¿ n und a Lehre geltend gemacht ward, daß der Vortheil des Staates nur zu beachten; Verträge und Nee pE renzen

nicht {o geradezu zu/ brechen, abe: doc

Schwierigkeiten unbequemen Forderung?

den úber einzelne Paragraphen nocch

spreczen abgelehnt. (24)

endblich am

j9, Januar mit 221 gegen 208 Stimmen durch

2. Februar die Königliche V

durch diplomatische n zu entgehen sey,) wur- Amendements beliebt; ein

cimei l jedoch úber die aguswártige Politik auszu- E en E eat, (24) Die ganze amenditte Adresse ging

90 hes die Ausgabe auf 1,094,473,777 1,111,545,522 Fr. veranschlagt. auch zugleich das Minifterium seine E nachdem es noch den Französischen tragt hatte, die Beschlüsse der nen. (33) Doch da ein neues

Function, und begann damit, auf 14 Tage zu prorogiren.

putirten-Kammer aufgelöst ward. den 6. März statthaben. Nach dem

die zahlreich genug sey, walten aufrecht zu erhalten,

verworfene : Von den Begebenheiten, die

ordnung vom 30. weigerung der kirchlichen losier ein Mißbrauch der Gewalt siattae 358 vor. J-).

Am 2. Jauuar stirbt die berg zu Pisa. (16.)

sagt. (29. 30.)

4 65

Dezember erfolgt die Eine Britische Flotten -

Um tinigque, das ein Viertel von Fort Royal

Endlich gedenken wir noch des

Während der Vorbereitungen

sen gehôren auch die Schreiben oder

sentlichste Juhalt des Kabinet ist der tional geworden; Regierung Theil nehmen ; annehmen. Auswärts ist worden. will eine parlamentarishe klärt sich also gegen das Bestreben de und stark zu seyn; er tadelt sie, daß nachsichtig sich zeige, Italien, habe. erfüllen,

darum die Auflösung.

aber man habe fúr sih selbst,

reißen, Modificationen hineinzubringen. er ab, mit in die Frage zu mischen.

ins Verderben hineingerathe. (52,3)

aus, daß es darauf ankomme,

fähig er sey. (57)

sen auf das Unnatürliche der und auf die verderblichen Partei verfolge ihre besondern Zwecke: volutionairen bildeten den Mitrelpunkt

sehr sie es auch leugneten. wirrung im Innern und Krieg nach a

tat seyn.

Bunde, besonders aus feuilles von den

den Straßen vertrieben

drigt sie die Regierung, wissermaßen unmöglich. t ter dem sie sih verbirgt, ist es der

seines Stolzes, an seiner hält er fi nit durch warum sollte ihn im Znneri

Sitten verfälshten Justitutionen {le chaft hat zu ihrer Vertheidigung Stellungen mehr.

Nein! Sie werden durch eine reichere_ eine neue Aera; große um sie zu beschwören.

gen? oberung m. H. dies wissen, Angesichte Curopa’'s geschwächt, verlangen kann, wie von einem mit ihm zu unterhandeln haben. griffen, icy möchte nicht sagen, ershüt meine Hände zwar nicht mit errichtet einräâume, jekt die einzige . | nehmungen ist (71)

Die Wahlen brachten

Beute

(In einer vorherigen Abstimmun erreichte die Coalition als ihre büchste Am 22. Januar ward das Budget

über cin Amendement er- Stimmzahl 213.) (26) fúr 1849 vorgelegt,

wel-

! der Coalition an und nux 221 waren

fommen fonnte, so trat das alte am 31. Janu die ihm so feindseligen Kammern

(38) Dann aber erschien am erordnung, durch welche die De- Die Wahl - Kollegien sollten

der Kammern sich zutrugen, erwähnen wir: ezember, welche erklärt, Beerdigung des Grafen von Monkt- funden habe (7; vergl.

Ulloa dur Admiral Baudin genommen. (12. i von Joinville führt bei dieser Gelegenheit ein Entwaffnung der Stadt Veracruz. Abtheilung triff Ende Dezembers vor Veracçruz ein, um durch die Vermittelung des Geschäftsträgers dieser Macht in Mexiko, Herrn Packenham s, einen Vergleich zwischen den kämpfenden Staaten herbeizuführen. (53) 11. Januar war ein furchtbares Erdbeben in Mar- (Cs aroße Menge Menschen verschüttet oder getödtet. T. T i fúr die Verwaltungs- und Sit- ten : Geschichte, so wie für die Psychologie aleich merkwürdigen Prozesses des chemaligen Polizei-Präfekten

zu den unterdessen aïle Mittel in Bewegung gesekzt worden, j Partei die Mehrzahl der neuen

Den Frieden wolle er auch (45). abhängige

theil zu sorgen, no) größere Verpflichtung. die Erfullung der Traktate zu verzögern,

erkenne ihn an der Heuchelei seiner Wotte, tiefen Unsittlichkeit. das gegebene Wort für gebunden; die beschworene Charte mehr bin- en und durch die cht; die verarmte Gesell- feine feste uneinnehmbare

den? Mittlerweile widerstehen die ermattet

ungünstigere Kammer, als die aufgeldste :

Fr. ünd dié Einnahnie auf An demselben Tage reichte aber ntlassung dem Könige ein, (29) Gesandten in London beauf- Londoner Konferenz zu unterzeih- Ministerium nicht zu Stande

Januar

den 2. März zusammentreten und die Eröffnung der

„Moniteur

die Aufidsung, „um von dem Lande eine Majorität zu fordern, um die Eintracht der drei und den Sieg der Politik, der Versöhnung, der Ordnung und des Friedens zu sichern.“' Die Adresse sey das Programm der Coalition.“ (41) während dieser Zeit außerhaib

eine K

Herzogin Maríe von Württem-

In La Rochelle fanden vom 31. Dezember bis zum nuar Unruhen statt, die durch die Ausfuhr von Getraide ver anlaßt worden. (11. 19.) Unter dem 21. Januar wird Aus- fuhr von Getraide und Mchi aus den westlichen Häfen unter-

im 27. November 1838 wirò das Fort San Juan de

13.)

zerstört.

Deputirten zu sichern. Reden der Kandidaten an | ihre Wähler, worin zugleich die Gründe ihrer Handlungen und ihr politisches Glaubensbekenntniß niedergelegt sind. Schreibens Herrn Guizot's war: 2 Deputirten-Kammer fremd; es ist vôllig antina-

Das Volk

die Regierung soll seine Einwirkung

Frankreihs Würde kompromittirt Herr Thters Regierung; er- r Regierung selbstständig sie gegen das Ausland zu Belgien und Spanien aufgegeben Er gesteht, daß es eine Verpflichtung \ey, 1 für seinen eigenen Vor- Es gâbe ja Mittel,

und ohn

Die ministeriellen Blätter und Wahl-Kandidaten dagegen wei: Coalition, auf ihre baldige Auflôsung Bestrebungen derselben hin.

die Linke ¿ gegen die

i e des Königs sey ihr Angriff eigentlich gerichtet, wie A has AO na der Regierung, ußen, würde das Resul- Die Legitimisten glaubten durch die Ver alten Hoffnungen verwirklicht zu sehen. Andere hätten sich dem durch mancherlei Leidenschaften getrieben, angeschlossen, Eitelkeit und um verlorene oder ersehnte Porte- verdrängten Ministern zu erben. Royer Collard sagt in der Anrede an nachdem er erwählt worden, unter Anderem: „,, : Juli Revolution hervorgebrachte Aufregung, mit Gewalt aus d hat sich im Herzen des Staates ver- \s{anzt; dort, sich für ganz gesichert haltend, beunruhigt, ernie- und macht dieselbe ohnmächtig, ja ge- Unter dem trügerishen Schleier, hin-

revolutionai an

Können wir glauben, an dfe ephemere Adre

s Ministeriums und ein untergeordneter Antheil an der De- e i dn wird, um unersättliche Leidenschascen zu befriedi- Nei mitten durch Verwüstung und Er- Wir betreten, Uebel bedrohen uns; man muß Unsere Redlichkeit wird im welches fortan Geißeln von uns barbarischen Volke, wenn wir Der Juli - Thron ist ange- dieser Thron, den

angeloêt.

tert,

haben, abe

Schußwehr gegen gehässige Unter-

m Ministerium jedoch eine noch de f 238 Deputirte

ministeriell.

daß bei der Ver-

Schiff. Am 5

«

Gisquet. (5— 10) Wahlen

Das Königthum, lehnt Er glaubt, der Regierung sogar einen Dienst durch seine Opposition zu erweisen, damit

dieser Richtung nicht in ihre Fehler noch weiter, und so S ria nt Andere der Coalition

rechen auf verschiedenen anderen Wegen sich noch bestimmter ee i: daß unter der Herrschaft der

Charte der Kdnig durchaus nichts seyn und nichts thun dúrfe, und es also überall nit darauf ankomme, wie fähig oder un-

seine Wähler, „Die durch die

Nach Außen hin

wieder in

Kammern ‘1 geschieht

Staatsge-

dnigl. Ver-

2. Jas

Der Prinz

(AT)

i)

wird eine 64.)

waren um jeder Zu die-

Der we- Das

will an der

Traktate zu

e sie zu zer-

Jede und die Re- Würde und Ver-

wirrung ihre

re Geist; ich der Thorheit

r der, wie ich

sah és sich denn vèränlaßt, am 8. März seine Entlassurig eiti zureichen. Der Marschall Soult wurde wieder mit der Bil- dung eines neuen beauftragt. (74) Nach mannigfachen Unter- handlungen und Combinationen gelang es endlich aus Elemen- ten des linken Centrums nachstehendes Ministerium zu bilden: Marschall Soult, Präsident und Kriegs-Minister, Thiers, Mi- nister der auswärtigen Angelegenheiten, Dupin, der Justiz, Humann, der Finanzen, Passy, des Jnnern, Dufaure, des Handels, Sauzet, des Kultus, Villemain, des Unterrichts, Du-s perré, der Marine. (81) Dieses stellt, statt der vorigen 8 jeßt 9 Minister auf, indem der Kultus von der Justiz getrennt wurde. Mit Ungeduld erwartete man {hon die Bekannt- machung dieser Namen durch den Moniteur, als, statt deren, die Nachricht der Auflösung des eben gebildeten Ministeriums sich verbreitete. Nach dem „„Constitutionel“/, dem Organe des Herrn Thiers, waren am 2isten alle persdnlichen Fragen erle- digt gewesen und der König dem Programme des Marschall Soult und seiner Kollegen beigetreten; nur eine le6te Unter- redung mit dem Könige und die Unterzeichnung der \chon bereit liegenden Ernennungs -Ordonnanzen fehlte. Auf Thiers Vor- schlag wurde jet noch näher auf die wesentlichen Punkte des sehr allgemein gehaltenen Programms eingegangen, um sich zu zu überzeugen, ob man sie auch auf gleiche Weise verstehe. Da zeigte sich denn gleih bei der Spanischen Frage ein Zwiespalt wie bei der Frage úber die Präsidentschaft der Kammer, und da keine Verständigung möglich war, lôste sich diese Combinas tion auf, und der Marschall Soult soll weitere neue Verhand- sungen begonnen haben, um für die ausscheidenden Mitglieder andere zu gewinnen ; (87) endlich aber nach mehrere vergeb- lichen Versehen ganz zurückgetreten seyn (90). 0

Eine Ordonnanz vom 24. März verordnet, daß die Kam» mern statt am 26. März (nach der Verordnung vom 2. Februar) erst am 4. April zusammentreten sollen. (88)

(Fortsebung folgt. )

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 2. April.

Abgang Zeitdauer j Kbgang | Zeitdauer A9 L i von | um Ußr | St. | M. j von | um Uhr | St. | M. Berlin {8 Mrg. | | 45 JPotsdam |6 Mrg. | “1 O Berlin [11 » j | 45 }Potsdam F l (04 Berlin |2 Nm.| | ò2 bPotédam [123 Nm.| | 59 Berlin |6® » 1 | {Potsdam 43 8 l 5 Berlin [10 Abds.| 1 | 2 [Potsdam (8 Abds | 1 8

E T E R G

*) Bei siarkem Gegenwinude.

In der Woche vom 26. März bis incl. 1. April sind auf der Eisenbahn 9252 Personen gefahren.

Meteorologische Beobachtung.

1839. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 2. April, 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck........« 338,05 Par. |338.20“Par. |339,18 par. Quellwärme 6,8% R, Luftwärme .....« e 1,89 R.|[—- 3,19 R.|\— 1,09 R.} Flußwärme 099 R. Thaupunkt ee! 449 R.|— 3,99 R. [— 2,39 R} Bodenwärme 3,19 R, Dunstsättigung 79 pCt. 55 pCt. 89 pCrt. Ausdünstung 0,631‘ Rb. Wetter...,.-6-44.- heiter. bewölft. trübe, Niederschlag 0. Wind „...6000- ¡ O. OSO. ONO. Wüärmewechse! =#=-§,2" l O Veo ONO. 2,60

Tagebmittel: 338,48/‘/ Par... +0,19 N... 3,50 R... 74 pCt. O.

E T E R RE T A

Auswärtige Bor er.

Amsterdam, 29 März.

Niedert. wirkl. Schuld 55. 3% do. 101. Kanz - Bill. 27/2 59/0 Span. 1713/16. Passive 415/, g. Ausg. Sch. —. Zins! —,. Preis. Präm - Sch. 125. Poln, —. Oesterr. Met. 103,

Antwerpen, 28. März. Zinsl. Neue Anl. 17*/g. Br. /1 6. G. Frankfurt a, M., 31. März. 21/,0/, Holl. 54S/s. Bank - Actien —. 59/4 Span. Anl. 6/4,

Taunusbahn-Actien 31!/, Fl. Agio (2811/2). Paris, 29, März. 59/4 Rente fin cour. 109. 30. 39/4 fin cour. 80. 15. 5%/, Nea au compt. 100. 50. 59/ Span. Rente 20'/, Passive A5, 20

Port. 21!/s+

Poln. Loose -—-.

lihe Schauspiele.

Im Opernhause: Magister Qua- Hierauf: Johann von Paris, Musik von Boieldieu.

la continuation des débuts de drame in 1 acte. 2) La re-

du théâtre du

Königli

Donnerstag, 4. April. drat, Lustspiel in Akt. Singspiel in 2 Abth., mit Tas: Im Schauspielhause: Pour Mr, Paul: 1) L’épée de mon pere, prise de: Un Mari charmant, vaudeville en 1 acte Le cabaret de Lustucru, vaudeyille

Gymnase. 3) La reprise de: 1 Í 1 en 1 acte, Mr. Paul continuera ses débuts par les rôles de Chba- banais et de Chamilly. i

Freitag, d. April. Im Opernhause: Die Flucht nach

der Schweiz, Singspiel in 1 Aft, von C. Bium. Musik von F Külten. ' Hierauf: Don Quixote, En Ballet in 2 Abth., vom Königl. Solotänzer P. Tagliont-

dn Schauspielhause: Französische Vorstellung.

r E A

Lee M Lig, c 4. April. Die Entführung vom Maskenball, Don an ‘Sreier, Fastnachts - Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Schickh. Musik von Adolph Mäller. Freitag, ®. April. Zum erstenmale: Emma von Falken- stein. Romantische Oper in 3 Akten, nah Kotebue's „Kreuz fahrer‘ von Friedrich Genée. Musik von August Schäffer.

Königesstäd

Fn Vertretung des Redacteurs : Wenßel. eto e O2 E A S eere

Gedruckt bei K, W. Hayu-

gehörten (76. 7) Da

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 94.

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Amtlihe Nachrichten.

Ar dit Le. Ls

Des Königs Majestät haben den Geheimen Kri : l ( egsrat Hallervorden im Kriegs- Ministerium zum Wirklichen O heimen Kriegsrath zu ernennen und die Bestallung für densel: ben Allerhöchst zu vollziehen geruht.

Dem Tuch - Appreteur J. Wirth zu Guben ist f L i : t u 1E U 31. März 1839 ein Patent E Sutis auf einen Cylinder: Rahmen zum Trocknen des Tuchs in der durch Modell und Beschreibung nachgewiesenen Zusammensezung ;

für den Zeitraum von Sechs Jahren, von jenem Termin an |

gerechnet, und den Umfang der Monarchie ertheilt worden. Angekommen: Der Kaiserl. R''ssishe Wirkliche Staats- pen E Gesandte und bevollmächtigte Minister m Königl. Württembergischen Hofe, Baron von Mey ff, von Stuttgart. 0: 00 Abgereist: Der Landgräfl. Jägermweister und Kammerherr, Homburg.

Hessen- Homburgsche Hof- von Brandenstein, nach

E Berichtiguna Der Herzogl Anhalt: Deauiche Witkliche Geheime Rath Und Regierungs Präsident, von Morgenstern, i nicht v.n „Breslau“, wie gestern ir1th'imilich gemeldet wotden, sondern von Deßau hier angekommen. /

Zeitungs-Nachrichten. M: U 4: Â D,

ran fe Gi Mi

Paris, 30. März. Es steht noch Alles auf- demselben Punkte. Die Combination, welche unter dec Firma des Mar- schalls Soult und des Herzogs von Broglie erschien, scheint sich, wie dies leicht vorauszusehen war, ganz im Stillen auf: Ln ohne daß auch nur ein anderes Ministerium im Vor- chlag wáre. Die Unterhandlungen scheinen sogar eingeschlum- mert zu seyn. Es ist dies nichr zu verwundern, denn die Elemente, welche zur Bildung eines neuen Ministeriums vorliegen, sind so be- shränkiund so widersprehender Natur, daß es shwer halten würde, daraus erwasZusammenhaltendes zu bilden. Nach kurzer Zeit ist man genöthigt, immer wieder zu denselben Personen zurückzukehren. Diese steigern ihre Ansprüche, die Schwierigkeiten häufen sich von allen Seiten und es dürfce kaum gelingen, ein Minijte- rium zum Nothbehelfe zu Stande zu bringen. Unterdeß rückc der 4. April immer näher, die Fortdauer dieser Jnterimézeit wird immer beängstigender und schon heißt es, man werde si genöthigt sehen , die Kammern auf noch längere Zeit zu verta- gen. Die Tagesgeschichte ist im hdchsten Grade dürftig, und die Blätter haben kaum Gerüchte, an die sie sich anlehnen können. Da is von Nichts als von Ansprüchen des Herrn Thiers, von der M oe des Herrn Guizot, von den Bedenklichkeiten des Herrn Humann, von dem Schwanken des Herrn Dupin, vom Grollen des Marschall Soult die Rede; alle aber wimmeln von Persönlichkeiten. Dar- unter laufen dann höchstens noch Reserate über die Besuche dieses oder jenes Minister-Kandidaten im Schlosse, aus welHen man allerlei Konjekturen zieht, die der nächste Tag wieder ver- nihte. Von den Unterhandlungen, die mit dem Marschall Soult und dem Herzog von Broglie eingeleitet waren , erfährt man nichts weiteres. Die Einwilligung des Herzogs von Broglie zur Annahme eines Portefeuilles scheint sogar nicht einmal gewiß gewesen und die Nachricht davon hintec seinem Rücken verkündet zu seyn. Auch hieß es gestern Abend schon, die Besprechungen hätten zu keinem Resultate geführt. Der Marschall Soulc soll sogar erklärt haben, er wolle mit feinen Unterhandlungen etwas mehr zu schaffen haben; doch das hat der Marschall hon öfcer erklärt. Herr Thiers scheint von den Oppositions - Blättern für unentbehrlih, von anderer Seite sür den Stein des Anstoßes und den Stidrefried gehalten zu werden, und demzufolge sind Verjuche gemacht worden, ihn ganz zu entfernen. Der Nouvelliste meldet in Bezug hierauf: „Der König hat Herrn Thiers heute Morgen zu sich rufen lassen, und ihm erklärt, es würde sehr wünschenswerth seyn, wenn er zur Erleichterung der gegenwärtigen Unterhand- lungen eine diplomatische Stellung im Auslande annehmen wolle, um die Verpflichtungen, welche von den Staatsmännern des linken Centrums eingegangen wären, und der beabsichtigten Combination hinderlich seyn könnten, dadur zu lösen. Herr Thiers erwiederte, es beständen keine Verpflichtungen irgend einer Art zwischen ihm und seinen Freunden; sollten sih indeß seine Freunde durch irgend eine Rücksicht gegen ihn gebunden glauben, so wolle er ihnen ihre volle Freiheit wiedergeben. Wäre es übrigens nothwendig, daß er zur Lösung der gegen- wärtigen Krise die ihm angebotene Stellung annehme, \o sey er dazu bereit, wie wenig auch eine solche seinen persönlichen Wünschen entspräche. Jndeß könne er sich nicht bestimmt ent- scheiden, ohne seine Freunde befragt zu haben. Die Nachricht dieses Schrittes des Königs machte im Konferenzsaal der Kam- mer einen außerordentlichen Eindruck. Eine große Anzahl von Deputirten begab sich gu Hertn Thiers, um ihn aufzufordern seinen Posten in der Kommer nicht aufzugeben.“ Dasselbe Blatt will wissen, daß «n Morgen eine Versawmlung bei Herrn Dupin stattgejunden habe, wo die Herren

n

aber ebenfalls wieder ausgeschlossen bleiben. gen, sich gegen Mittag in den Tuilerieen einzufinden.

seyn. Daraus

| nige gelungen, und ein Kabinet zu Stande gekommen.

| In einer Konferenz, die vorgestern zwishen dei Herren | Broglie, Guizot und Humann stattfand, soll Herr Guizot für | sich auf die Kammer-Präsidentschafc verzichret und sich eboten haben, seine Freunde zu veranlassen, dap sie für Herrn Dupin |

stimmten. Das Journal général, das Organ der Doctrinairs bestätigt diese Nachricht. 1 s

Das Journal des Débats seßt, unterstúßt von der „Presse“, seine Ausfälle gegen Herrn Thiers fort, denn diesen scheinen sie als den Urheber aller Uebel zu betrachten. Der

neueste Angriff des erstern Blattes lautet ungefähr so: „Die

unter sih eingeführt zu haben. reih Niemand anders vorhanden, als Herr Thiers und die Feinde des Herrn Thie-s. Feinde des Herrn Thiers sind na- türlich alle diejenigen, welche ihn nicht für den größten aller Minister, für den einzigen Minister, oder vielmehr für einen Diktator halten, den die Vorsehung ausersehen hat, die Revolution und das Kaiserreich zum Abschluß zu bringen. Vor ungefähr 3 Wochen hießen die Feinde des Herrn Thiers bald die 221, bald die Uitra’'s, bald die Camarilla, oder der Hof. Aber seit dem 7. März hat sich die Zahl seiner Feinde bedeu- tend vergrößert. Die Doctrinaire wiesen die Präsidentschafc des Herrn O. Barrot zurück; sie wurden aus der Coalition ausgestoßen, verhöhnt und verspottet, einzig und allein, weil Herr Thiers die Präsidentschaft dec Kammer für Herrn Odilon Barrot wünschte. Herr Humann hatte dieselbe Bedenklichkeit ; Grund genug, ihn a!s einen Feind des Herrn Thiers, als einen wortbrüchigen Ränkeschmied zu bezeihnen. Und da es sich von selbst versteht, daß derjenige, weicher niht staunend vor den Grillen und Einfällen des Hecrn Thiers niederfällt, keinen Verstand hat, so ist Herr Humann mit einem Schlage ein un- brauhbarer Mensch geworden. Als es dann zur näheren E!dr- terung über das Programm fam, und sich Meinungs-Verschie- denheiten unter seinen präsumtiven Kollegen ehoben, so wurde dem Könige die Schuld aufzebürdet, denn Herr Thiers glaubte damals, seine Kollegen noch schonen zu müssen. Als später andere Unterhandlungen eingeleitet ‘wurden, erklärten die Organe des Herrn Thiers, derselbe habe ein Ministerium in Bereitschaft. Herr Thiers wird in die Tuilerieen berufen, und erhält unbedingte Vollmacht. Was konnte das anders seyn, als eine neue Treu'osigkeit, eine schändliche Machination? Es scheint in der That, als ob das Prinzip der Unverleblichkeit von dem Könige auf Herrn Thiers übergegangen wäre; er ist die einzige Person in Frankreich, die nicht fehlen kann.“

Der Marschall Soult hat wegen seiaer beharrlichen Wei- gerung, nicht die Präsidentschaft eines Kabinets, in das Herr Thiers eintreten würde, übernehmen zu wollen, harte Anfech- tungen von fast allen Blättern zu bestehen. Sogar der Me s- sager, der für das Organ desselben galt, wendet sich gegen ihn und sagt: „Der Marschall Soult hat den Bitten sei- ner Freunde und denen des Herrn Thiers eine beharrliche Wei- gerung entgegen gestellt, uno die Aufldsung des nationalsten Kabinets dadurch verschuldet. Welcher bdse Geist mag nur dem Marschall. diesen Entschluß eingegeben haben? Jn seine Hand war es gelegt, Frankreih eine im Jnnern starke, und nah Außen Achtung gebietende Regiecung zu ge- ben. Er hat es nicht gewolle. Er soll von einem dbo- denlosen Abgrunde zwischen ihm und Herrn Thiers ge: sprochen haben, aber wer hat den Abgrund eröffnet? Herr Thiers wenigstens hat sich während der langen Dauer der Un- terhandlungen nichts gegen den Marschall zu schulden kommen lassen.’ Nicht schonender drücke sih der Constitutionnel aus. Er sagt: „Die Ausschließung des Herrn Thiers durch den Marschall Soult und den Herzog von Broglie ist eine ganz unbegvreiflihe Thatsache. Der Marschall Soult hat jede Zersöhnung abgelehnt. Herr Thiers hatte wegen eines Prin- zips gebrochen und der Marschall Soult hat, ungeachtet der Bestúrmungen des linken Centruins und der Opposition, den Bruch offen gehalten, und das aus keinem anderen Grunde, als weil er seine Eigenliebe verle6t glaubte. Herr Thiers ent- sprach allen Wünschen. Er war der nothwendige Minister und als solcher von Allen anerkannt; dennoch will man ohne ihn ein ‘Die A A M

ie Zahl der Bankrotte, welche vom 1. Januar bis zum 26. Márz bei dem Handels - Tribunal von Paris évaimelda worden sind, beläuft sich auf 195, im Gesammtbetrage von 17,863,000 Fr. Unter diesen befindet sich einer, dessen Passiva über 1 Million betragen. : Aus Konstantine wird vom 19, März geschrieben: „„Seir zwei Tagen sind Befehle zu einer neuen Exepedition ertheilt worden; um sih aber dieêmal einen bessern Erfolg, als bei der Erpedition gegen die Hannechas zu sichern, sind dazu 4 Ba- taillone und 400 Pferde bestimmt wotden. Die N léicuèn Abdel-Kader's erstrecken sich schon bis in diese Provinz; er hat

Passy, Sauzet und Dufaurc erklärt hätten, daß sie ohne Herrn Thiers in keine Combination eintreten A

„Journal des Débats‘‘ bestätigt die obige Mittheilung von der Zujammenkunft des Königs mit Herrn Thiers. Es fügt hinzu, die Freunde des Herrn Thiers hätten die Annahme eines Gesandt- | schaftsposten von demselben zur Bedingung ihres Eintritts in das Kabinet gemacht. Das „Journal des Débats‘/ meldet in einer | Nachschrift, der Marschali Soult roolle die Unterhandlungen zur | Bildung eines Kabinets wieder aufnehmen; Herr Thiers würde |

Herr Thiers hat heute Morgen eine Einladung empfan- T r - . e _., Eine | ähnlihe Aufforderung soll an den Marschall Soult ergangen hat man dann den Schluß gezogen, der König | wolle versuchen, den Marschall Soust dazu zu bewegen, daß er D d e _ c T | sich Herrn Thiers als Kollegen gefailen lasse. Um drei Uhr war | auch schon das Gerücht verbreitet, die Versöhnung sey dem Kd- |

linke Seite und der ti-rs parti zeigen eine merkwürdige Ueber- | einstimmung, und scheinen vollkommene Jdeen- Gemein chaft | Für beide ist in ganz Franf- |

Bérlin/Fréitáäg dén ÎFten- Aprtl 1839 Der „„WMessager“/ berichtet dasselbe, und auh das | religiósen Gegenständen zu beschäftigen, sich mit den Chefs der

| benachbarten Stämme in Verbindung ‘seßen sollen, von denen | Einige von dem Marschall schlecht gewählt worden sind. Glúck- liherweise ist man von Allem unterrichtet. Konstantine fängt wieder an, sich zu heben.“/

Großbritanien und Frland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- | zung vom 27. März. Nachdem Lord John Russell ange- | zeigt hatte, daß er am April die von der Regierung in Ve- tresf Kanada's beabsichtigten Maßregeln vorzulegen denke, ent- spann sih vor der Vertagung des Hauses, wie shon erwähnt worden, noch eine Debatte über den Gränzstreit mit den Ver- einigten Staaten, indem Sir Stratford Canning es süc | passend hielt, daß “die Minister in dieser lezten Sißung dem | Hause noch alle mögliche Auskunft úber den gegenwärtigen | Stand dieser so wichtigen Sache gäben. Sir Srtratforò wünschte nun zunächst zu wissen, ob die Minister amtliche Nach- richt davon hátten, daß eine spezielle Mission dieser Sache wegen nach England abgesandt werden solle, ob. Sir John Harvey, der Gouverneur von Neu- Braunschweig, den in dem erwähnten Memorandum, der Uebereinkunft zwischen den Her? ren Fox und Forsy!h, dem Englischen Gesandten in Washington und dem Staats: Secçretair der Vereinigten Staaten, ihm vor- geschlagenen Weg betreten habe, und ob die Minister Bedenken trügen, die dem Sir John Harvey ertheilten Jnstructionen in Abschrift vorzulegen, auf welche sich dieser in scinem Briefe vom 18. Februar an den Gouverneur von Maine, Herrn Faitfi-1d, berufen habe, und die ihm vorschrieben, die autsließliche Ju- risdiczion über das streitige Gebiet ndôthigenfalls mit Wassenge- walt zu behaupten. Lord Palmerston antwortete, es handle sich hier um eine sehr delikate Frage, und er müsse daher seine Erklärung so kurz als möglich fassen. Er erklärte, daß er am Tage zuvor eine vom 7. März datirte Depesche des Herrn Fc x erhalten habe, die ihm amtlih mittheile, daß die Re- gierung der Vereinigten Staaten noch darüber in Be- rathung begriffen sey, ob sie einen besonderen Bevollmächtig- ten nah England senden oder die Unterhandlungen durch den ordentlihen Gesandten wieder aufnehmen lassen solle; um so mehr scy jede fernere Diskussion über die Sache zu vermeiden. Was die zweite Frage betresse, so müsse er bemerken, daß, zur Zeit des Abgangs der leßten Depeschen, Sir John Harvey das Memorandum noch nicht in Händen gehabt habe. Die Vorlegung der Junstruction endlich werde das Haus selbst als nicht zeitaemäß ane kennen. Schließlich bemerkte Lord Palmerston, der Wunsch, den Frieden aufrechtechalten zu sehen, sey bei beiden Regierunaen so lebhaft und die Erhaltung des Friedens selbst so sehr im Jateresse beider Länder, daß man mit Zuversicht auf die Fortdauer der fciedlichen Beziehungen zwischen Großhrita- nien und den Dereunbien Staaten rechnen dürfe. Mit dieser Erklärung wurde der Gegenstand beseitigt, nachdem jedoch noch, auf den Wunsch des Sir George Grey, von Lord Palmer ston versprochen worden war, daß eine alte Karte vom Jahre 1755, also aus der Zeit, wo die Franzosen Kanada bejaßen, auf welcher, nah Behauptung des Ersten, sh die Gränzlinie genau bestimmen lasse, auf die Tafeln des Hauses gelegt wer: den solle. Nachdem hierauf Lo1d John Russell, dem Wuns sche mehrerer Mitglieder des Hauses gemäß, seine zum |1. April angekündigte Motion über die Jrländischen Verhältnisse, wie {hon erwähnt, bis zum 15. April ausgese6r hatte, vertheidigte Sir Edward Codrington sich gegen gew.s}se ihm in einer frühecea Sißung von Herrn Aitwood gemachte Vorwüärse in Bezug auf jein Benehmen vor und nach dec Schlacht von Navarin; er behauptete unter Anderem, die jehige Stellung der Türkei zu Rußland scy allein dem unglück- lichen Wörtchen ungelegen in der unter dem Wellingtouschen Ministerium entworfenen Thron: Rede zuzuschreiben, welches den Sultan habe glauben lassen, die Allianz der drei Machte sey zu Ende, und das ihn zu dem fär die Pforte so verderblichen Kriege gegen Rußland getrieben, durch den allein es leßterem gelungen sey, die Pforte sich gewissermaßen unterthänig zu mar chen. Den Schluß der Sißung machte die Berathung über die von der Regierung für das Artillerie-:-Departement gefor ders ten Summen, die sämmtlich ohne Abstimmung nach geringen Diskussionen bewilligt wurden.

London, 29. März. Man erwartet den Großfärsten Thronfolger von Rußland zum 16. April in England und glatt, daß Höchstderselbe sich drei Wochen hier aufhalten werde.

__ Briefen aus Malta vom 11. März zufolge, beabsichtigte die verwittwete Königin in der ersten Woche des April über Genua nah England abzureisen.

Das Gerücht, daß Herr Webster bereits als außerordent- licher Gesandter der Vereinigten Staaten hier eingetroffen wäre, hat sih, wie man vermuthen konnte, als ungegründet erwiesen ; es ist úberhaupt noch zweifelhaft, ob der Präsident ihn zu die- ser Mission auserschen wird, obwohl Einige meinen, daf er gerade einen entschiedenen Opposicionsmann dazu wählen werde, um der Opposition die etwanigen schlimmen Folgen der Untere handlungen über die Gránz- Screitigkeit zuschieben zu können. Auch Herr Cambreleng, ein unbedeutenderer Staatômann, wurde in Amerika unter den Kandidaten fúr diese Mission genannt. Der Ausschuß des Oberhauses, der mit der Untersuchung des Zustandes von Jrland beaustragt ist, wird von der Mor- ning Chronicle folgendermaßen carakterisirt: „Einer die- ser edlen Richter, Lord Lyndhurst, hat feierli die Jrländer ls Fremdlinge gebrandmarkt, die der Sympathie eines fceien Vol- fes unwerth seyen, und er hat vor drei Wochen si selbst in Folge dieser Aeußerung für unfähig zu irgend einer Theilnahme an der Regierung Irlands erkannt. Ihm zur Seite steht cin edler und gelehrter Lord, dessen Handlungsweise in Bezug auf

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etwa ein Dusend Emissaire in die Umgegend von Milah und selbst von Tiffeh gesendet, die, unter dem Vorwande, sich mit

Jrland vollkommen unerklärlih ist, Lord Brougham. ann tômmt der Bischof von Exeter, der aus Furcht vor dem Papst