1839 / 99 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Wasserstand mindestens 3 Fuß höher. In der Weichsel stan- den am 1. April die Stopfungen noch, und von Blumenstein abwärts liegt das Eis in der Nogat noch fest und der ganze Strom is bis auf das durch den Bruch abfließende Cis ver- stopft. Obgleich von keinem Verlust an Menschenleben bis jeßt Nachricht eingegangen ist, so scheint der Nothstand der ar- men aus ihrem Besibthum durch Wasserfluthen vertriebenen Einsassen dur den Verlust ihrer Aecker und Vorräthe sehr be- deutend und wird die Menschenfreundlihkeit und der Wohlthä- tigkeitósinn ihnen gewiß Unterstúbung zukommen lassen, und sie derselben bei der ungewöhnlich kalten Witterung gewiß sehr

dringend bedürfen.

Telegraphische Nachrichten.

Aus dem Das, 5. April. Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht sind heute fcäh um ha{b 5 Uhr in erwúünschtem Wohlsein hier eingetroffen.

Köln

rann

8. April. Nach Korrespondenz - Nachrichten aus Paris vom . April hat der König die heutige Sibung der Deputirten-Kammer niche eröffnet. Nach Vorlesung der Kd- niglichen Ordonnanz, daß die Kammer eröffnet sey, zogen sich die Deputicten in die Büreaus zurück, und es wurde zur Wahl der Präsidenten und Secretaire derselben geschritten. Zu Prä- sidenten sind gewählt: Lafayette, Passy (Hippolyte), Dupin, Merlin, Heanes{, Thiers, Lefebvre, Leclerc und Clauzel. Brüssel, 6. April. (Moniteur Belge.) Durch eine Königliche Ordonnanz von heute ist Desmaisieres, Mitglied der Repräsentanten-Kammer, zum Finanz-Minister ernannt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. c l

Hamburg. Jn St. Petersburg if am 16. März îm Z34fslen Lebensjahie der Bildhauer Otto Sig!6mund Runge aus Hamödurg (der älteste Sohn des hier im J. 1810 in gleichem Alicr verstorbe- neu geistvollen Malers Philipp Oito Runge) mit Tode adgegaugen. Von sciuen iu Hamburg gelieferten Werken führen wir hier nur an: Die sehe ge[uogene und ähniicze Büste uisers Repsotd, die er uach dessen oerhänznigvollen Tode in Gyps ausführte, uud nach welcher die kolossale Büsle in. Ern gemacht worden, welche als Denkmal dcs Unvergcßlichen vor unserer Sternwarte steht; imgleizeu ein schönes Gypémedell zu cinem Standbiide des Reformators Bugenhagen, das er vorgeschlagen vaiie, ebenfalls in Erz, zur Yéerde des nien Schulgebäudes ta seiner Vaterstadt ausführen lassen. Ju Hause des Herrn Gottlieb Jeniscy hat er in ciner Folge von Basrxeliefs die Gescvichte des Umors und der Psvoche, oder des Kampfes deer Menjschenseele mit deu Leidenschaften » aecstelli. Als er im Herbste des vorigen Jahres nach der Nusfische! Kaiscerstadt hinübergi?g, wurde îhm baid die Verzierung der Wände eiues Zimmers d:r Kaiserin Waj:fät im neuen Winter- Palais über- tragen, weiche Arbeit in den ersien Monaten dieses ahres vollendet seyn wußie. Da er nun veruommen, daß in dem außoßenden Zim mer cbz¿u P Geschichte der Psyche in Malerei ausgeführt wurde, fand scin Gedaufe Beifall, für seine Arbeit den Gefichtöfreis zu er- weitern und die felheste Menschen-Gesczichte überhaupt zum Segen- fiande zu besiimmen, indem er in sieben großen BVasreliefs die Ent- stebung, Erzichung und Ausbildung des Menschen - Geschleizts durch die Göttèr, nach Unleitung der Griechischen Mythe darstellte, in welche er auz den Eros als „ltesie Gottheit““, nachz einem Aus- drucée antifer Dichtung, verwebie. Er hatte dicses Werk, das ihm dort Anerkennung und die Ausficht auf fortwährende erhebliche Aufiräze verschafft, in der Hauptsache als die große Anfirengung seine Geistes- uud Körperkräste iu deu ungewohnten Temperaturen ibn aufs Krankenlager warf, und er nach wenigen Wochen am hißigen Nerven ficber verschied ; hier in Hamburg eine auversorgte, innigst geliebte jange Gattin und ein Söhnchen hinterlassend. Am 20. März if feine Leiche tesacker in St. Petersburg, nachdem Hr. Kirche am geöfneten Sarge chen, unter Liebeserweisungen von Verivandten, Kunstgenoffen und

reunden beerdigi worden. N Tief in Berlin, und batte in Roin der Zuneigung Nathes von Thorwaldsen genossen, wo er unter Auderm die Gräuppe

vollendet,

auf dem St. Petri-Got- î Pasker Taubenhcim in der Worte göttlicher Tröftungen ansgespro- i

_— (r war cin Schüler des Bildhauers ; und des

London. Ja der Siß 25, März theilte Herr Pen des Doktor Bowring mit, w

schr verpflichten, und für ciuen Jhrer Lands

Sees geliefert zu haben.

sich auf cine von mir in d

Reclamation, sühre ih noch einzigen Besuche des See's

vürdigen Peruauischen Rui

zeichnet worden sind, uame welche der Sig der

bigny niemals besuchte.“

reud der legten zwci Jahre.

der Fischerin rex?7ertigte, welche, Mozart, Houmald u. f. w.), au rcu Kunstausstellunzen hierselb}

ih bin nux für den Theil vecantwor und der sich auf den südlichen

und die Tiquina- Straße beschräuft, 1 er Sammlung des Marquis

fungen des Dr. Bowring über das Land dann cine Uebersicht vou scinen Reisen tu

A2

ung

tland cin an orin es unter Auderem heißt: „Jch habe auf Jhren Rath Herrn d’Orbiguy's Karte vom Titicaca-Sec auf- merksam geprüft und finde zu meinem Erstaunen, daß es cine treue Kopie ciner Karte ift, die ih im Jahre 1833 entwarf und die ich Herra d’Orbigny bci seiner Abr mag meine Ueberraschung uicht zu schiidern, als ih fand, daß Herr d’Orbigny meine Arbeit unter scinem nen Beobachtungen gegründet, befannt gemacht hat, und Sie würden mich wenn Sie der geographischen der Akademie der Wissenschaften in Parts diefe Thatsache mittheilen

leute da

wollten, die erste ziemlich richtige Ka Jhre

aufgefundene Manusfript- Cbarte gründet, die, überzeugt habe, voil Jrrthümer an, daß ich Herra d’Orbigny bei seinem begleitete uud daß derselbe sich eilige Erfursion längs einem fieinen Theile des südwestiichen Gesta- des, zwischen Tiavguanacu und Hachacache - Atlas des Herrn d’Orbigny befinden sich mehrere Ansichten der merk- die, wie Sie wissen, sich bei Tiays- guanacu und auf den Xuseln Titicaca und Coati finden, und die nicht, wie cs dort heißt, von Herrn d’Orbigny, fonderu von wir g:- ntlich die der beiden legteren Lokalitäten, Peruanischen Civilisation sind, und die Herr d’Or- Herr Pentiaud theilte hierauf noch Bemer- Land um Cuzco mit und gab \o-

nen ,

eise nah Bolivien mitgab.

Aufuahme des Sces hat bereits dar-

gethan, daß meine Karte, die Herr d’Orbiguy die seinige neunt, wenn auch besser als irgend cine frühere, feinesweges gziuau ist, denn

Vel,

fo wie mehrere Portrait-Büsten (von B 4 cin Amor in Marmor, aus frühe- in der Eriauerung scyn mag. (B.H )

Amtliche

der geographischen Gesellsc7aft am S

ihu gerichtetes Schreiben |} St.-Schuld-Sch. | 4] Pr. Eugl. Obl. 30, 4 PrämSch.d.Sceh.! Küurm. Obl. m. 1.C; 4 Nm. lot. Sch. do.'3è Berl. Stadt - Obl,| 4 Köuigb. dos | 4| Elbiuger do. [42] Danz. do. íu Th.|— Westpr. Pfaudbr [32 Grossh. Pos. do-| 4 dbr. [32

U

Jch véer- Namen und als auf seine eige- Gesellschaft in London und

s Verdienßt in Anspruch nehmen rte dieses merkwürdigen Binneu-

Niederl. wirkl 59’, Span. 17/4.

lich, den ich felbst gesehen habe A6 hig r

die Gruppe der Aygachi-Juseln während der nordmwesilicze Theil von Pinedo wie ih mich seitdem Untersiüßung meiner

Zil, N

Vesterr. 5/6 10 0 259 16+ 957 l Loose zu 500 FI. Präm. - 67!/,.

i. Bur

auf eine

beschränfte. Jun dcm

Ufer 645 G. Bordeaux - Teste 96 G.

Bank - Actie1 Ausg. Sch. 9/4

do. 39/, 21. Peru 18. Chili 2

Peru und Bolivien wäh-

C,

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 7. April.

59/, Rente i

59/, Met. 10

Abgang

l von | um Uhr | St.

Berlin F Mrg.| E L Berlin |2 v

|

l

f Ta Berlin [0 » G | » Berlin [10 Die ersie

Abds.

Zeitdauer

N

5 Ll

| M.

| A 43 | 54

Potsdam Potsdam Potédam Potsdam 45 » Potsdam ¡8 Abds |

Sahrt vou Potódam mit Pferden.

K b gang | Zeitdauer Bank -

von um Uhr | St. M 6 Mrg.| 1

93 |

122 Nm.| |

K

Dienstag , Robert der J. Meyerbeer. Zu dieser

41 43 47 49 59

t —_—

ch-

bezeichnet seyn.

c

6 Uhr.

7. April.

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt Dunflsättigung f T S Wind 5505005500

Wolkenzug... ;

lm 2,09 R; 81 vEt, EScnee. NNO. NO.

Netecorologische Beobachtung. 1239. Morgens Nachmittags |

2 Uhr,

240 38‘: Par, | 339,99 avi 340,40‘ Par. |+

65 yCt,

bezóoaen.

NNO. ÑO

Fagesmíttel: 34020“ Par... —+ 169 R... 1,89 R... Für den Monat März ergiebt sich als Mittel des Luftdrucks : der Luftwärme: + 0,73 9 N. ; des Thaupunkts: 78,4 pCt. Der döchsie Barometerstand war am 14, März 10 Uhr Die höchste Luftwärme am Asien um 2 Uhr rometerstand am 28, März um 6 Uhr Mrg.: 328,97. Die geringste Luftwärme ; ín der Nacht vom 1áten zum 13. März: 8,09 R.

3,69 R. |+ 0/70 R. 1,69 R.

ei Laurencin. 2 Dumanoir. Mittwoch,

Nach einmaliger Beobachtung,

Avends f A0 h

ierauf: Der Queliwärme 679 R. oguet. Flufiwärme 0,3V N. Bodenwärtne 3,09 R, 7 Ausdünftung 0,620“ Rh. Niederslag 0,071‘‘ Wärmewechfel =-#+- 37° = 0,69 75 vEt. NNO. 335,998‘‘‘ Par. ; 2,26 O R. ; der Dunsisättigung : Ab. :; 342,93‘‘’ Par. Der niedrigste Bae

|

_— 1,9% R, 80 pEt, trübe. NNO.

{chuh, oder : Parodie eines J. Nestroy.

Mittwoch, dem Jtaliänisch

è München:

Mitt. : —-- 8,0 n

Poln. g

Sch. 707/g G. i: 59/4 Span. Anl. 6?/s. Eisenbahns-+ j do. linkes Ufer 240 Br.

Köln - Aachen 87!/2 Br.

Cons. 39/7 92

¿ngl. Russ. 111,

Áctien 1508!/,. eufel, Oper in 5 Abth., mit Ballet.

Sonntag bezeichneten : die dazu noch zu verkaufenden Billets

Im Schauspielhause: nouveau en 2 actes, du théâtre

male: Die gewagte Kur, Scherz in

Königsstädtisches Th

Dienstag, 9. April. Die Schicksale der

¿ Eleonore Urban, Adalgisa, als Gastrolle.)

r S

Den 8. April 1839, r Fonds- und Geld-Cours- Zettel.

Pr. Cour. r. Cour. Brief. Geld, Brief. | Geld.

8 103/56 | 1022/2 1012| 101/12

Pouun. Pfaodbr. [34 Kur.-u.Neum. do.|32 Schlesische do. 4 Rückst. C. uud Z. |

1023; | 1017/g 102'/s | 1015/ 721/ 713/4 103 | 1021, | 102 |

| 100 1033/gz | 102?/

Sch. d. K, u. N.|—

Gold al marce | Neue Ducaten |

48 Ä IC07/s | 1063/8 | 1043/4 j0l 1-100), s Wartige Bora Amsterdam, 3 April. . Schuld 543/,. 39/6 do. 10115/, Kanz-Bill. 27. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl, --. Preuss. Vesterr. Met. —. Antwerpen, 2. April. eue Anl. 17/, 6. i7. Frankfurt a. M., 5. April. Net. 106!/, G. 4%/9 1007/s G. 2!/2%/6 597/; Br. s. Bank-Actien 1798. 1796. Partial-Obl. 155!/, G. 1343/,. 134!/g. Loose zu 100 FL 278 G. Preuss. do. 49/9 Ant. 102'/, Br. Poln. Loose 67/4. 61/,. 21/296 Holl. 547/16 543/,. St. Germain 660 Br. Versailles rechtes Strassburg - Basel 340 G. Sambre - Meuse 452!/, G. Leipzig - Dresden Comp. - Centrale —« Hamburg, 6. April. 1 1492 Br. Engl. Russ. 107!/2. '/4- L, ndon, S Abl : / 25/,. QBelg. 100!/,. Neue Anl. 20!/,, Passive S. 21/2%/0 Holl. 55/2. D°/g 1090/2. 39/4 Port. 34. Bras. 76. Columb. 27. Mex. 233/4+

Friedrichsd’or Aud. zen à 3 Thl. E Discouto l

Goldmmün-|

Actien.

Ve

Paris, 3. April.

39/0 80. 30. 59/9 Neapl. 100. 60. Wien, 83. April, 40/5 1003/4. 39/5 81!/,, Neue Anl. - Schauspiele.

auf Begehren: Musik von

09. 45.

/ ; 0 A 21/,0/, 60. 1% —.

dônigliche ' 9. April. Jm Opernhause,

Vorstellung bleiben die bereits gelösten, mit Opernhaus - Billets gültig; auch werden ebenfalls mit Sonntag

l) Le Commis - Voyageur, vaudeville- du Gymnase, par MM. Paul Duport ) Une fille d’Eve, vaudeville en 1 acte, par Mr. Im Schauspielhause, zum erstens 3 Abih., von E. Raupach. Ballet in 1 Akt, von

10, April. Mutter Namenstag,

eater. Auf Begehren: Nelke und Hand- Familie Monetenpfutsh. Neue

schon oft parodirten Stoffes, in 3 Akten, von

Musik von A. Müller.

10. April. Norma, Oper ín 2 Akten, nach en, von Seyfried. Musik von Bellini. (Dlle. Königl. Bayerische Hof-Opernsängerin aus

Vertretung des Redacteurs: Wenktel. Gedruckt bei A. W. Hayn.

——————

Allgemeiner

Bekanntmachungen. | den

A0 6 Mit Beziehung auf die gen ausführlich inserirten Ladungen Tage werden aile diejenigen, weiche an das vou vormaligen Pensiouar E. H. fionar F. A. Rühs bereits im Jahre 1834 cedirte, dem | den geachtet we

l | den Stra!sundischen Zeitun-| warnung, daß

Ersteren an dem im Voigdhacger Kirchspiel belegenen | ein Vergleich nicht zu den Sechszehnten Oftober 1839

entweder der Abfassung eines locatorischen Erkennt- nach Befinden, der Jurotulation und Ber- Verspruch Rechtens und igten Dezember 1839, aßten oder eingeholten Er- gewärtig zu sevn. biger zu An-

Gute Devin auf den Zeitraum von Trinitatis 1834 bis dahin 1841 gestäudig gewesene Pachtrecht, so wie an die Legzterem derzeit mit abgetretencu dortigen Saaten, Aer - Arbeiten, an die Guts - Jnventarten- stücke, Räucherci- und sonstigen ihm eigenthümlich ge- hörig gewesenen Gebäude, Ansprüche und Forderun- gen machen zu können glauben, zu dercu Anmeldung und Verification in einem der folgenden Termine

den 11. März, den s. und 22, April c.,

Morgens 10 Ubr,

vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der am 13. Mai c. zu erfennenden Präflusion, hiermit vorgeladen.

Datum Grei{f3wald, den 8. Februar 1839. Königl. Preuß. L ericht vou Pommern un

nisses oder,

fenntni}es, sub

dei Vermeidun Profkfuratoren i

vom heutigen | zwar erscheinen, dem erkiären, ob sie den vorsevenden Vergleich annehmen Eyermann an den Pen- [woklen oder nicht? für stillschweigend cinwilligend wer-

unter sih zu pflegen, falls aber

fendung der Aften zum der Publication des abgef Im Uebrigen haben auswärtige Gläu

nadme der künftig eiwa zu erlassenden Verfügnngen, untheilbarer Strafe,

Anzeiger für die Preußischen

mehr zur Empfehlung des obigen Werkes zu sagen, scheint uns überflüssig;

Achten Oktober 1839

anderweit an Gerichtsstelle legal zu erscheinen, ches Verhör, Handlung

und Vergleich, die Außenbleibenden oder die, doch nicht deutlich und hestim

rden, Stande kommen sollte,

den Vier und Zwanz

poena publicati,

g fünf Thaler m hiesigen Orie zu bestellen.

Stadtgericht Leisnig, den 29. Januar 1839.

Herrmann Ehrenvesi Stadtrichter.

ügen. (L. S.) v. Möller, Praeses.

Deffeutlihe Vorladung. Rachdem das unterzeichnete Stadtgericht zu dem überschuldeten Nachlasse des hierselbsi verstorbenen Kauf und Fabrikherrn Carl Friedrich Wiihelm Rechenberg den Konfursprozeß eröffnet hat, so werden desselben sämmt- liche befannte und unbefaunte Gläubiger Stadtgerichts wegen andurch vorgeladen, den Drei und Zwanzigsten Juli 1839, welcher als Liquidations- Termin anderaumt worden ist, zur reten frühen Gerichtszeít in Person und resp. bevormundct an Stadtgerichtsstelle allhier zu cr- scheinen, ihre Anforderungen, bei Strafe der Aus- schließung und bei Verlust der ihnen etwa zuständi- en Rechtswohlthaten, besonders auch der Wiederein- egung in den vorigen Stand, anzuzeigen und gehö- rig zu bescheinigen, darüber mit dem verordneten Recht s- vertreter p er zu verfahren, binnen sehswöchentli- cher Frist zu beschließen und den Zwanzigsten August 1839 der Ertheilung und Befanntmachung cines Präfklusiv- Bescheids, welcher in Ansehung der Außenbleibenden Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden wird, sich zu gewärtigen, hierauf

Gr. 8vo. Fein Nicht leicht

diese Briefe.

Erscheinungen

heil wurde, tigkeit um so und

aus dem Ke geblich get

Literarische A Vei A. W. Hayn, Zimmerstraße Nr. erschienen und in allen Buchhandlungen zu

Ueber Arbeit, Regierung

An Briefen an einen Deputirten.

Schrift allgemeinere Auf

urüczuführen. Vorgänger, bleibt der Verfasser hauptsächlih bei dem Begriff von Arbeit stehen, ründlichern Analyse unterwirft, als ihm reer u

n j

Verwirrung zunimmt,

Maschinen: Velinpapier. dürfte iu der

Fhrem Juhalte nach schließen

derselben auf allgemeine Nat Abweichend von dem Verfahr

und indénm er die

gelangt er zu Resultaten, dere

größer

prásentativ-System und heilten Gewalt hervorgeht.

unter der Ver-

gütli-

welche mt sich

Dtto,

-EIYEB A Be C E: M OM A TI N ait L St. Leonhards - Kirche in Franffurt a. M.;

nzeigen. 29, ift so eben am haben :

und Steuern. Von A. Wellhes, ausgeführt und

Preis 13 Thir. / } egenwärtigen Zeit eine Sammlung dar, -die man in

Thlr.

merfsamfeit verdienen, als

sie sich

denjenigen staatswirthschastlichen Werken an, in wel- chen, seit etiva einem halben Jahrhundert, der Gesellschaft erörtert wird, um, wo mög

das Wesen

lich, die urgesche en seiner

sen ciner

ist, je mehr in unsern Tagen, das ín den bedeutendsten Ländern Europa?s, die welche als ganz natürliche Folge

der an- Noch

daher nur noch hinzugefügt werden mag, daß es in ciner so durchweg verständli- hen Sprache geschrieben is, daß es selbst dem nicht eigentlich gelchrten Denker vollkommen klar seyn dürfte. Möge es daher recht viele Leser finden!

Bei Karl Jügel in Frankfurt a. M. ist so eben

erschienen :

Malerische Ansichten der merkwürdigsten und schönsten Kathedralen, Kirchen und Monumente der Gothischen Baukunst am Rhein, Main und an der Lahu. Mach der Natur aufgenommen und gezeichnet von L. Lange, Architekt. A4te- Lieferung in acht lithographirten Blättern nebst Erläuterung in Deut- scher und Französischer Sprache. Folio. Jn far- bigem Umschlag. Subscriptions- Preis auf weißem Papier 3 Thlr., auf Chines. Papier 4 Thlr.

Diese neue Lieferung des nun auf 32 Ansichten an-

gewachsenen Werkes enthält: 1) R üct- Ansicht der Elisabethen-Kirche zu Marburg; 2) Ansicht des Doms zu Limburg an der Lahn; 3) die

4) die Abtei Laach am Laacher See; 5) das |Templer-Haus in Köln; 6) Kirche zu Sinzig

Staaten.

ist in allen Buchhandlungen des Ju- und Auslandes

zu haben: : j Ftalienische und Deutsche

Gespräche und Unterredungen liber alle im gemeinen Leben vorkommende Gegen- stánde und Geschäfte; mit den gebräuchlichsten Aus- drücken, Kunstwörtern und Redensarten; nach Art eines systematischen Wörterbuches zum Gebrauch Studirender und Liebhaber beider Sprachen, insbeson- dere für Schulen und Rcisende, von Dr. Franz Valentini, aus Rom, Königl. Preuß. Professor der Jtal. Sprache und Lite- ratux in Berlin. / 271 Bogen in Octav. 1839. Maschinen: Velinpapier. 1 Thlr. 15 sgr. : Es verdankt dieses Werkfchen dem iu neuerer Zeit vou Vielen empfundenen Bedürfniß einer reichhaltige- ren und sprachlih gediegneren Sammlung Deutscher ¿nd Jtalienischer Dialoge sein Entstehen. Das Haupiverdienst des bereits durch seine früheren lin- guistischen Arbeiten vortheilhaft befaunten Verfassers besteht in der Vermeidung einer bisher gewöhnlichen färglichen Behandlung der Gegenstäude und somit in dem selbsiständigen Entwurf der die verschiedensten Verhältnisse berlihrendeu, in einem klassischen Jtalienisch eingefleideten Gespräche, und der möglichst reichhalti- gen Verzeichnung der ín allen Ständen, Wissenschaf-

Rhein; 7) Göthe's Vaterhaus in Franfk- furt a. M.: §) die St. Martins - Kirche zu L

S{mmtliche Ansichten sind mit besonderem Fleiße gereichen dem Ganzen zu neuer Zierde. [es Werk unstreitig die interessanteste dieser Art aufzuweisen dasselbe die Verehrer alter Bau- funst zunächst angehen dürfte, so giebt es doch feines- weges nur trocken behandelte Gegenstände, sondern wird in der Art der Darstellung auch jeden Kunsitken- uer und Kansifreund interessiren und befriedigen.

Sämmtliche bis jezt erschienene 4 Lieferungen sind unter einem Haupt-Titel vereinigt und zusammen ele- gant eingebunden um den Preis von 12 Thlr. in der Ausgabe auf weißem Papier und zu 16 Thir. auf Chines. Papier durch jede solide Buch- und Kunst- handlung zu beziehen (Berlin durch Alex, Duner, Französijche Straße Nr. 21).

És bietet die

‘hat, und wenngleich

m Verlage der Buchhandlung von C. F. Ame-

„Künsten, Handwerken u. st. w., üblichen Wörter ug Sab eiraarten: Man fann daher dies Büchlein als eins der besten Hülfsmittel zur Erlernung der Ftalienischen Sprache ansehen uud es namentlich allen nach Jtalien Reisenden empfehlen. Dru und Papier lassen” nichts zu wünschen übrig, und so wird sich dies Buch ín jeder Hinsicht der günstigsten Aufnahme zu erfreuen haben.

Fn demselben Verlage erschien ferner : Ponge, J. (Lehrer der Französischen

Berlin), Hundert Gespräche in

und Deutscher Sprache über die verschiedenartigsten

Sprache in

nebst ciner Sammlung der im geselligen Umgange gebräuchlichsten Redensarten und der am häufigsten vorkommenden Gallicismen und Germanismen ; fer- uer cine Auswahl von Sprichwörtern und sprich wörtlichen Redensarten. Zur Beförderung des Er- lernens der Französischen zum Schulgebrauch. 8vo. tet, 25 sgr.

1839,

lang in Berlin (Brüderstraße Nr. 11) erschien und

-eN 99.

Französischer Verhältnisse des Geschäfts- und Gesellschaftslebensz

prache sund insbesondere | Sauber gehef- |

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

P E E TE

Berlin,

Mictwoch den 10ten

April

Amtliche Nachrichten.

Kronil des Tage Se. Majestät der König haben den biéherigen Land- und Stadtgerichts-Rath Harder in Karthaus zum Landvoigteige- rihts-Rath bei dem Landvoigteigerichte in Heiléberg zu eraen- nen geruht.

Zeitungs-Nachrichten. ŒL A

NuUglane Ub Polen:

_St. Petersburg, 30. März. Jn der leßten Hälfte des vorigen Jahres lieferte das Uralgebirge der Krone und mehre- ren Privatleuten 145 Pud Gold und 77 Pud Platina, das Pud zu 40 Pfund gerechnet.

_Nach dffentlicher Rechnungs - Ablegung von Seiten ihres Präsidenten, des Grafen Alexander Benckendorff, hatte die hie- sige zweite Feuer - Versicherungs - Anstalt im vorigen Jahre an Prämiengeldern 673,612 Rubel eingenommen und einen reinen Gewinn von 521,039 Rubeln gehabt.

Die Ur-Einwohner eines Theils der Russisch-Amerikanischen Besißungen, namentlich die Kaloschen haben den Gebrauch, ihre Gefangenen zu tôdten. Einer derselben, Namens Kuachte in Sitka, welcher dec Aufforderung der Regierung, diesen Ge- brauch abzuschaffen, Folge leistete, gab kürzlich einem Gefange- nen die Freiheit und dadurch seinen Landsleuten das erste Bei- spiel; auf Allerhöchsten Befehl ward er mit einem Kaftan von Seidenstoff mit dazu passendem Gürtel nebst Müße belohnt.

Der hiesige Verein zur Unterstüßung von Künstlern wird auch in diesem Jahre Kunstgegenstände, an Werth 25,000 Ru- bel, dur eine Lotterie zu 5 Rubel das Loos ausspielen. Diese Gegenstände bestehen aus 41 Original-Gemälden, 20 Kopieen von Original-Gemälden, 36 Lithochromieen, 800 Steindrücken und 75 Kupferstichen.

Im verflossenen Jahre lebten in Moskau 348,562 Perso- nen beiderlei Geschlechts, worunter geistlihen Standes 5114, vom Adel 16,035, Ehrenbürger 682, Herumträger 7503, Kauf- leute 12,003, Bürger und Gewerbtreibende 66,700, Fremde 3371, Militair 39,409, Bauern, Dienstboten, Fuhrleute, Fa- brikarbeiter 2c. 197,698, und Juden, die sich temporair dort aufhalten, 47. Die Zahl der Geburten belief sich auf 7697 und der Sterbefälle auf 8486. Die meisten Menschen starben im Juni und Juli; die wenigsten im Oktober und Dezember.

Warschau, 5. April. Der General der Kavallerie, Graf von Witt, Juspecteur der sämmtlichen Kavallerie- Kolonieen, ift vorgestern von St. Petersburg hier angekommen; er wird sich einige Zeit in Warschau aufhalten und dann nah dem Aus-

lande reisen, Fan ee Paris, 4. April. Heute um 1'/, Uhr wurden die Siz- zungen beider Kammern eröfsnet. In der Pairs-Kammer ec- schienen von den Ministern Herr Girod de l’Ain, der Herzog von Montebello und Herr Gauthier. Herr Girod de l'Ain, der Siegelbewahrer, überreichte dem Präsidenten der Kammer die Königliche Ordonnanz, durch welche die Session von 1839 fár erdffnet erklärt wird. Nach Verlesung derselben ging die Kammer zur Wahl ihrer definitiven Secretaire über. Bei der Abstimmung erhielten der Graf Durosnel, der Marquis von Louvois, der Vice- Admiral Halgan und der Graf Turgot die meisten Stimmen. Hierauf verlas der Präsident die König- liche Ordonnanz, durch welche der General Voirol, der Vice- Admiral Rosamel, der General Schramm, Gay-Lussac, de la Pin- sonmière, der Herzog von Caumont-Laforce, der Baron Dupont- Deporte, der Baron von Champlocus und der Staats- rath Maillard zur Pairswürde erhoben werden. Jm wei- teren Verlaufe der Sißung bat der Baron Pellet de la Lozère um die Erlaubniß, Erklärungen über die ministe- rielle Krisis fordern zu dürfen. ziemlich bedeutender Stimmen-Mehrheit, daß dieser Antrag am Sonnabend entwickelt werden solle. Die Pairs zogen sich hier- auf in ihre Büreaus zurück, um sih_ mit ihrer Organisation, der Ernennung der Präsidenten und Secretaire zu beschäftigen. Der Herzog von Orleans wurde im dritten und der Herzog von Nemours im fünften Büreau zum Präsidenten erwählt. Um 3'/, Uhr wurde die Sißung aufgehoben, und die Kammer ver- tagte sich bis Sonnabend. Obgleich es bekannt war, daß keine Königliche Sißzung stattfinden werde, so waren doch alle Zugänge des Palais Bour- bon von einer zahllosen Menschenmenge belagert. Schon um 1 Uhr hatten sih viele Deputirte im Konferenzsaale eingefun- den. Um 1!/, Uhr erschienen Herr von Gasparíin, der Kriegs - Minister und der Marine-Minister. Der Mi- nister des Jnnern, Herr von Gasparin, verlas sodann, im Namen des Königs, die Proclamation, durch welche die Ses- sion von 1839 für eröôffnet erklärt wird. Hierauf ging der Alters - Präsident der Kammer zur Bildung der Büreaus úber und die dffentlihe Sibung wurde aufgehoben. - Die Bü- reaus selbst haben sich auf folgende Weise organisirt: Präsidenten: Secretaire: Erstes Búreau Las Cases *) Vejux Zweites » Passy Malville Drittes ®» Dupin Roger

®) Jn der gestrigen telegraphischen Depesche wird Lafayette ge- nannt ; das Vorstehende ist auch eine briefliche Mittheilung, und es demuach die Blätter abzuwarten. N , E

j j j j

Secrctaire: Sahune Champlatreux Billot Albert

Präsidenten : Merlin Hennesy Thiers J. Lefébre

Viertes Bâreau Fünsftes v Sechstes » Siebentes » Achtes » Leclerc Chasseloupe-Laubat _Neuntes » Clausel Vivien

7 Bei der Präsidenten-Wahl dürften sich wohl beide Parteien

so ziemlih das Gleichgewicht gehalten haben, denn wenn man

| den Herrn Dupin nicht mitrechnet, so gehören vier Namen,

| nämlich Las Cases, Passy,

| und vier, nämlich: Merlin, | dem Ministerium an. | position ein grôßeres Uebergewicht erlangt, denn hier sind nur |

n und Clausel der Opposition, , Hennesy, J. Lefebvre und Leclerc, Bei den Secretairs-Wahlen hat die Op-

| Champlatreux und Chasseloup-Laubat ministeriell.

/ Heute Morgen soll der Herzog von Broglie Herrn Dupin | einen langen Besuch abgestattet haben, um denselben zum Ein-

triti in ein Kabinet zu bewegen, dessen Präsidentschast er selbst

| übernehmen würde. Herr Dupin, heißt es, habe fih unter der | Bedingung dazu bereit erklárt, daß Hr. Guizot ausgeschlossen bleibe.

Die Mitglieder des Jacqueminot’shen Vereins, heißt es, werden sich heute versammeln, um sih über die Präsidenten- Wahl zu berathen. |

_ Herr Guizot war einige Tage gefährlich krank, ist indeß wieder ziemlich hergestellt.

Gestern Abend war ein Empfang in den Tuilerieen, es waren fast alle Mitglieder der Pairs-Kammer und mehr als 250 Deputirte anwesend.

Der Moniteur enthält folgende Apologie des Ministe- riums: „Wir sehen mit Bedauern, daß ein Theil der Presse nit nur sich selbs úber das Ministerium täuscht, und das Pu- blikum irre zu leiten bemüht ist, sondern auch die Mitglieder desselben mit einer unbegre&flichen Heftigkeit angreist und ver- leumdet. Das ist ein s{lechter Lohn für eine Selbskverleug- nung, deren wenige Menschen, wie die Zeitungen selbst gestehen,

fähig gewesen wären und die, schon wegen ihrer Seltenheit,

wenn auch nicht auf Lob, doch wenigstens auf Duldung An- |

spruch gehabt hätte. Glücklicherweise finden diese stürmischen Leidenschaften kein Echo in der öffentlichen Meinung. Die ehrenwerthen, ruhigen, arbeitsamen Bürger, welche die Ver- lángerung der ministeriellen Krisis beunruhigte, und deren Jn- teressen durch die Heftigkeit des seit 3 Wochen erdfsneten Kampfes bedroht wurden, werden es gern sehen, daß eine Art Waffenstillstand die Feindseligkeiten unterbricht und den Leiden- schaften Zeit, sich zu beruhigen, giebt. Diese wünschen sih im Begentheil Glück, daß, inmitten so ungem-ssener und fo entge- gengeseßter Ansprüche, sich einige aufopferungsfähige Männer gefunden haben, welche geneigt sind, die Last der Geschäfte zu übernehmen, welche so viele andere von sich abwälzten , und dem gemeinsamen Interesse ihre Ruhe, die Vortheile ihrer per- sönlichen Stellung, ja selbst die Unberúhmtheir, welche man ihnen vorwirst, und welche ihnen theuer war, zu opfern. Durch Beschimpfungen wird man vernünftigen Menschen wahrhaftig nicht beweisen können, daß ein solches Betragen Verachtung verdient. Diese kdnnen nur der Sache derjenigen schaden, welche mit Bedauern sehen, daß ein solcher Zwischenfall die Verwickelungen der gegenwärtigen Lage vereinfacht, und die Mittel zu einer raschen und glücklichen Beseitigung derselben gewährt.““ i

Eil Oppositions-Blatt stellt folgende Musterung der Mitglieder des provisorischen Ministeriums an: „Herr Girod de l’Ain ist der vortrefflihe Mann, welcher nah dem Tode Casimir Périer’'s ausersehen wurde, um in Gemeinschaft mit Herrn Montalivet und Herrn Barthe in das erste Ministerium, welches die Laune des Königs zu bilden versuchte, einzutreten. Seitdem ist er in die Pairs-Kammer zurückgetreten, und man

| kann ihm nicht vorwerfen, daß er dort viel Lärm mache. Herr

Gautier ein früherer Legitimist, reichte im Jahre 1831 feine Entlassung als Deputirter ein. Es bedurfte nichts Geringerem,

| als der Erhebung in die Pairs-Würde und der Ernennung zum

| auszusöhnen.

Unter - Direktor dex Bank, um ihn mit der Juli - Revolution Herr Tupinier wurde, in Betracht seines Ei-

| fers, zum Berichterstatter des Deportations-Geseßes ausersehen. | Herr Parant, welchem jede Session Titel, Beförderungen,

| Auszeichnungen Die Kammer entschied mit | :

der von

das von

eingebraht hat, unterstüßte Herr

Kammer zurückgewiesene Disjunctions - Geseß.

Gasparin hat sich einen Heiligenshein aus den Lyoner Erin-

| nerungen gebildet.

Der Herzog von Montebello ist ein er-

| gebener Agent, welcher geheime Dienste geleistet hat.‘/-— Ein ande -

res Blatt hebt hervor, daß das interimistische Ministerium aus vier Pairs, einem Beamten, der in keine Kammer Siß habe, und zwei Deputirten, oder richtiger, nur einem, bestehe, denn Herr Parant sey wegen seiner Ernennung zum Nathe beim

Cassationshofe der Wiedererwählung unterworfen.

Im Messager liest man: „Gebt der Kammer ihre Rechte,

aber räumt ihr nicht die Rechte der Krone ein. Die Kammer

ist berufen, die Minister zu unterstüßen, zu kontrolliren, aber sie selbst kann die Minister nicht erwählen ; das gehört nicht zu ihren Befugnissen und wäre ein trauriges Uebergreifen in die Rechte der Krone. Wenn der König nur noch die Fähigkeit hat, provisorische Minister zu ernennen, so sind die Rechte der Krone auf die Kammer übertragen worden. Die Kammer hat jeßt die Ausgabe, die vollziehende Macht zu konstituiren, aber sie wird sich bald der ganzen Verwaltung bemächtigen. Das. ist die nothwendige Folge der Stellung, in. die man sie hineinge- drängt hat. an macht sie zum Konvente. Das ist eine un- ermeßlihe Gefahr, denn die absolute Gewalt ist überall zu fürch- ten. Das Auskunftsmittel, zu dem das Königthum gezwungen wurde, enthält eine inhaltshwere Lehre. Man wollte die Ks- nigliche Gewalt erhdhen, und siehe da, sie ist beschränkt, ja ver- nichtet. Man kann daraus ersehen, welche tiefe Wahrheit der in der Adresse ausgesprochene Grundsaß, daß alle Staats-Ge- walten sich nur innerhalb ihrer Gränzen bewegen können , ent- hält, Jn der repräsentativen Regierungsform darf keine Staats-

| nungslosigkeit.

| mit der Zeit anwächst.

Gewalt eroberungslustig seyn, und diejenige, welche Einfälle in ein fremdes Gebiet macht, seßt sich der Gefahr aus, daß auch das ihrige nicht verschont bleibt.“/

Auber's neueste Oper, der Feensee, hat nit sehr ange- sprochen; man hat in der Musik eine gewisse Abspannung und Erschôpfung des Komponisten und besonders häufige Neminiscen- zen wahrnehmen wollen.

Börse vom 4. April. An der heutigen Börse war do!

| Gerücht verbreitet, es sey in der Nähe der Deputirten-Kamm«c | ein Straßen - Aufruhr ausgebrochen und der König sey nal

Fontainebleau gereist. Obgleich beide Nachrichten wenig Glau: ben fanden, machten se doch einigen Eindruck auf die Rentcn;

| die 3proc. sank von 80. 40, auf 80. 35.

t as Paris, 4. April. Die Eröffnung der Kammern ist erfolgt; die Parteien rüsten sich zum Kampfe und ganz Pa-

| ris, ganz Frankreich, sieht erwartungs- oder besorgnißvol! dem

Ausgange der verhängnißreichen Krisis entgegen. Worauf es ei-

| gentlih anfomme, was diese mächtige Gährung in der That | hervorgerufen habe, das wissen Viele nicht recht deutlich sich zu

erflären ; sie lassen sih betäubt von den aufgeregten Wogen mit forttragen, lärmen und erhißen sih bis zur völligen Besin- 1 Wenn man die Coalitions - Parteien in ihren wesentlichen Unterschieden auffassen will, so findet man zwei

| mit den mannigfachsten Unter - Abtheilungen, die eine, klare und offne, welche die Republik dem Wesen, oder selbst der

Form nach will; die andere, unklare und heuchlerische, die

| das Königthum zu wollen meint oder vorgiebt, aber in der That | mit jener zusammentrisst. Beide kommen bei ihren Handlungen in | den Worten darin überein , daß sie das frühere Ministerium | angreifen, als ein unparlamentarisches. | besonderes, es liegt- in der Natur der hiesigen Verhältnisse | und des National-Charakters, daß eine úberwiegende Zahl von

Das wäre weiter nichts

Stimmen gegen die Personen und Handlungen der Minister Der wandelbaren Majorität zu Liebe werden dann andere Personen gewählt und das Verlangen ihrer Häupter durch die Portefeuilles befriedigt. Dies is ein Tribut der menschlichen Schwäche. Aber hier is es noch mehr ; es gilt einem Prinzip, das nicht Alle klar aussprechen oder in seinen Folgen begreifen: es soll nämlich niht Minister des Königs geben, wie die Charte will, dié aber sür das, was sie, als Organe der executiven Gewalt, das ist des Königs, gegen die Gesehe und das Wohl des Staates etwa anordneten, der Kammer verantwortlih wären , fon- dern Minister der Deputirten - Kammer. Es soll nicht auséreichen , daß die Minister durch ihre eigene Verantwortlich keit gehindert wúrden Ungerechtes zu thun, oder diesem ihre Beistimmung zu geben, und wenn der König solches ihnen zu- muthete, es zu verweigern oder ihre Entlassung zu nehmen und so die Ausführung unmöglich zu machen. Sie sollen vielmehr selbst der Ausgangspunkt der executivischen Macht scyn; der Conseils: Präsident soll die Spiße der Pyramide bilden und der König eigentlich nur eine geistige Wahlurne seyn, aus wel- her jener Name durch die Stimmen der Kammer hervorgeht. So wird nach der Auffassung der Freunde der Ordnung und der Charte diese vernichtet: die executive Gewalt geht dem Wesen nah nicht mehr vom Könige, sondern von der De- putirten - Kammer aus, und das alte Schlagwort „„die Charte soll eine Wahrheit seyn,‘“ wäre vergessen, sie wäre „eine Lúge,‘’ und jenes ist durch das neue, langweilige „le roi règne et ne gouverne pas“ abgelôst. Ein „parlamentarisches Minijte- rium‘’ heißt also nah der neuen Sprache nicht ein Ministerium, oder eine Regierung, welche der Beistimmung der Kammer sich erfreut, sondern ein Ministerium, das von der Kammer ab- hängt. Die Charte fat Q I2)5 „Au Roi seul apparlient la puissance exécutive.“ Es bedarf nicht vieler Logik, um die- sen Sa weiter nach dem Sinne der Charte zu entwickeln und anzuwenden. Die Geseke bilden die ideelle, allgemeine Grundlage; sie sind durch die executive Gewalt auf die besonderen Fälle anzuwenden, sie werden durch diese zum Concçcreten und das ist dann die Regierung oder Len- kung, Verwaltung des Staates. Dieses schwierige

Ge: {aft zerfällt in verschiedene Zweige; jeder hat an seiner Spilze einen Minister. Die Einheit fár die speciellen Zwecke des Ge- scháftes bildet der Conseils - Präsident, der zugleich das nächste Organ des Königs, der Quelle der executiven Gewalt, ist, bei welcher die Norm fúr Alles, die allgemeinen Bestimmungen, so wie die lesten Entscheidungen, wenn die Minister strei- tig sind, belegen sind. Nur die trúbste Sophistik und rhetori- sche Taschenspielerei können der Menge einreden, die cxecutive oder die Regierungsgewalt bestehe nur darin, Minister nach dem Willen der Deputirten - Kammer zu wählen und dant sich um nichts weiter zu bekämmern, bis die Kammer die Minisler abgenukt ‘/ hat, cine andere Majorität sich bildet, oder in einzelnen Jndividuen ein Uunwider- stehliches Verlangen nah Portefeuilles erwacht, wo der König dann diesen Anforderungen nachzukommen habe. Daß dem Lande nur dann wahres Heil erwachsen kann, wenn, in dem rechte Sinne, ein „parlamentarisches Ministerium“ den König umgiebt, ift klar, und wenn die Regierung und die Kammer in Einklang sind. Aber nicht auf Kosten der Charte darf die Kammer diese Eintracht begründen; nicht die Rechte des Königs sich anmaßen wollen, Dieses alles haben die constitutionnellen Blätter oft und ein- dringend genug entwielt; ste haben die Täuschung der#Coa- lition zu zerstôren, die Befangenen aufzuklären gesucht; sie haben dann die Folgen gezeigt, welche diese Diktatur der Kammer haben müsse; sie haben dem Minister, welcher nach der Königs- Gewalt aus der Hand der Majorität lüstern isk, den Versuch damit gewünscht, wenn dies nur dem Lande nicht zu hoch zu stehen kommen würde. Dieses und der richtige und vernünftige Sinn der Unbefangenen und Einsichtigen lassen hoffen, daß die Wahrheit und das Recht den Sieg' davon tragen werden, ohne. daß es zu verderblichen Erschütterungen irgend welcher Arx

fommen dürfte.