1839 / 109 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Und von dem Amte Philippsbürg die Untersuchung gegen sie ; Kaplan Hartung am Ende des 13ten Jahrhunderts zusammen-

eingeleitet; die Sachen \cheinen so zu liegen, daß an ihrer Ue- be Dat nicht zu zweifelh ist. l

arlsruhe, 14. April. (K. Z) Finanz - Minister von

Bdckh äußerte sich in der Abgeordneten- Kammer bei Einreichung des Budgets für 1839 und 1840 unter Anderm, wie folgt :

„Vou Budgetsperiode zu Budgetsperiode ficigen die Ausgaben,

cine Erscheinung, die Vielen bedenklich. Sie fann aber in der That nur

bifremden, weun man bîoß Ziffern vergleicht, wenn man unerwägt

läßt, wie sich mit dem Wachsen der Bevöikferung, mit der Zunahme der ° adustrie uud Civilisation die Ansprüche der Sraatébürger an

2 u Fahr slcigern. Fiuden díe dadurch ent- Aa LS CrScheten Uatebhe p den Einnabmen, die sich, obne dem Volke neue Lasten auf¡uleg:n, von felbst erhöhen, ihre Deckung, wie dies bei uns seit einer Reibe von Jabcen der Fall war, so ijt auch ein höheres Auégaben - Budget unbedenklich, denn es if die Folge einer uatürlihen Entwickeluug, die fich ungestraft nicht hemmen läßt. Wenn man aber diese Basis verläßt, wenn män in den Zeiten der Ruhe und des Fri:dens und gesegncter Jahie die Srzulden vermehrt, oder das Staats-Vermögen vermindert, dann ift das shuelle Anwachsen der Ausgaben dedenklich, nicht seiten der Vorbote nahen Rü¿angs. Der Hang, reich zu werden, verleitet ge- enwärtig viele Menschen zu Unternebmungen, die ibre Kräfte über- steizen, und viele m1hen zu spät die Erfahrung, daß es fein Unglück i, niht reich zu scyn, aber ein großes, arm zu werden. Die Regie- rung, meine Herren, würde in den nämlichen Fehler virfallen, wenn sie überciiten Schrittes die geistigen und materiellen Yutercssen des Vo!kes zu fördern strebte. Nur cin allmäliges Fortschrei:en, dem kein Rückgang droht, keine Erschöpfung der über das rechte Maß in An- spruch genommenen Kräfte, nur cin Fortschreiten, das die Bü-gschaft seiner Dauer in sich trägt, wird dem Lande wahrhaft frommen und uns den Beifall der Gegenwart und der Zukunft sichern. Unsere or- dentlichen Ausgaben erhöhen sh für die fünftige Budgets- Periode um 200,000 Fl. Die ordentlichen Einnahmen gewähren uo eincu jährlichen Uéebershuß von §80,000 Fl.“

Kiel, 14. April. Der Redakteur des hier erscheinenden Korrespondenz-Blattes, Herr Olshausen, ist am 9. d. M. auf das VN Pu Am Heihden worden, wo ihm, in Gemäßheit eines Reskriptes der Schleswig - Holsteinischen Regierung, be- merklich gemacht wurde, daß das gedachte Blatt in der lezten Zeit mehrere durch Fassung und Jnhalt sehr anstößige Artikel enthalten habe und er daher vor dem Hervortreten einer Rich- tung seines Blattes, die das Bestehen desselben bedrohen könne, gewarnt wurde.

Weimar, 8. April. Wiederum liegen sieben neue P ro- tokolle Nr. 65 bis 71 unseres Landtags vor. Umfassend und interessant war der Vortrag über das Bergbau - Geses, welches in vier Titeln 471 Paragraphen stark is; den dabei in Frage kommenden Rechts-Verhältnissen liegt die Königl. Preußische Legislatur zum Grunde. Es ist bekannt, daß jso- wohl der Großherzog Karl August, als vorzugsweise auch Göthe der Besdrderung des einheimischen Bergbaues besondece Aufmerk- samkeit zugewendet hatten, ohne eben beträchtlihe Frucht ihres Eifers einzusammeln. Die Berggegend des alten Henneberger Oberlandes bei Jlmenau am Thüringer Walde war es vorzüg- lich, welche man {hon damals durch ein Silber - Bergwerk zu kultiviren beabsichtigte, und die man auch jeßt wegen des feruchtreichen Baues von gutem Braunstein und Steinkoh- len im Auge hatte. Das Mette hat folgende Haupt- Abschnitte: 1) von den Bergbau- Rechten, 2) Bergbau- Be- hörden, 3) Prozeß, 4) Sporteln und Gebühren. Das öffent- liche Bergregal soll nach dem Geseß folgende Gegenstände um- fassen: gediegene Metalle, alle Fossilien, woraus Metalle und Halbmetalle gewonnen werden können, alle Edelsteine und mehrere andere Steinarten, alle Salzarten mit den Salzquellen, Stein- salz, Salpeter, Vitriol und Alaun, ferner an brennbaren Fossi- lien, Schwefel, Reißblei, Erdpech, Stein-, Erd- und Braunkoh- len. Der Langtag fand Bedenken gegen die Regalität der Braun- kohle, und meinte, daß überhaupt der Bergbau freier gegeben werden könne. Es sollen im Großherzogthum drei Bergämter errichtet werden, Jlmenau, Neustadt und Eisenach. Man machte gegen das Geses bemerklih, daß es überhaupt nicht nôthig, und im Grunde hauptsächlich nur im Interesse der Großherzogl. Kammer, der oberen Finanz- und Domainenbe- hörde scy. Der Entwurf des neuen Bergbau-Gesezes wurde daher bei der Abstimmung vorerst noch abgelehnt, und man sprach vielmehr den Wunsch aus, daß zu Begegnung des dro- henden Holzmangels das Aufsuchen und Schürfen nah Stein- und Braunkohlen, so wie Torflagern, imgleichen der deßfall- sige Betrieb, möglichst frei gegeben werde. Jn. der sieben und sechzigsten Sißung: Petition der Geistlichen des Eisenacher Kreises um Aufnahme in den Staats - Wittwenfiskus. Es kam wiederholt zur Sprache, daß die Geistlihen Staatsdie- ner seyen: bisher waren aber Geistlihe und Schullehrer von der direften Einkommen: Steuer gänzlich befceit. Ferner Do- tation der Gymnasien zu Weimar und Eisenach; dabei sprach der Landtag den Wunsch aus, es möge eine, den zeitgemäßen Anforderungen entsprechende dffentlihe Realschule erdffnet werden; 300 Rthlr. Zuschuß zu dem allgemeinen Weimarschen Schullehrer-Wittwen-Fiskus; 250 Rthlr. sür das Weimarsche Taubsiummen- und Blinden- Jnstitut. Man ertheilte der bis- herigen Thätigkeit des Direktors dieser segensreichen Anstalt, des Bürger-Schullehrers Vollrath zu Weimar, wohloerdientes Lob. In der 69sen Landtags-Sißuag Vortrag über Ein- führung eines gemeinschaftlichen gleichen Maaß- und Gewichts- Systems. Die Systeme vom Königreich Preußen und Sach- sen kamen zur Erörterung, eben so vorzugsweise das Französi \he System. Der Landtag wünschte eine größere, allgemeinere G eichmäßigkeit in dieser Hinsicht, und trug Bedenken, eine nur interimistische Anordnung hier zu treffen, bevorwortete aber eventuell das Preußische System. Jn der 70sten Sigung Vortrag über den Chausseebau, über Verwilligung von Abga- ben an das Waisen- Institut.

Hamburg, 16. April. Der Bayersche Minister- Resident bei den Hänsestädten, wirklicher Geheimerath und Kammerherr, Frh. von Hormayr-Hortenbuarg, is gestern von Hannover hier eingetroffen.

Oesterrei.

Vom Ebensee im Salzkammwmergute wird berichtet, daß

am 2. April das zur Befahrung des Gmundneisees bestimmte Dampfboot vom Stapel gelassen wurde, und daß es in den ersten Tagen des Monat Mat die regelmäßige Verbindung wischen Diinundea und Ebensee erdffnen wird, welche durch Stellwägen bis zu dem berúhmten Zl fortgeseßt werden wird.

»adeort

S ch w ei j.

Basel, 10. April (Schw. Ztg: ). Die Regierung von Basel. u júngsthin ein besonders wéctboolies Geschenk erhal- ten. Schon vor einiger Zeit wurde sie durch einige Mitglieder

er hie Gesell d erfsam gemacht, dab fit um ha Do6 Aediee Bua eine von einem

getragene Sammlung von Urkunden befinde, welche das Bis- chum und die Stadt Basel betreffen. Der Geheimerath Frei- derr von Wessenberg hatte sich erboten, eine Abschrift von die- ser Sammlung fertigen zu lassen, insofern von der Regierung von Basel die Erlaubniß der Kaiserlichen Staatskanzlei dafür ausgewirkt werde. Auf die Verwendung des Schweizerischen Geschäftsträgers Herrn v. Effinger erfolgte alsbald des Fürsten v. Metternich Bewilligung. Die nun gefertigte, von drei Ar- civaren, den gelehrten Pater Chmel an der Spike, beglaubigte Abschrift ist von dem Freiherrn v. W., der sie hatte besorgen lassen, der hiesigen Regierung als Geschenk übersandt worden. Der Codex enthäit auf 277 Folioseiten 118 Uckunden von dem Jahre 999 bis 1288, denen noch zwei spätere beigefügt find.

Aus Wallis schreibt die Schweizer Zeitung: ¿Den Wirren dieses Kantons wird {werlich auf eine andere Weise ein Ende zu machen syn, als indem man denselben wie Appen- zell, Unterwalden und Basel in zwei Halb: Kantone theilk. Der legitime Staatsrath, der zu Siders seinen Siß hat, besteht aus den Herren von Courten, von Stockalper und Burgener, welche erklären, daß sie die Gewalt, die sie von einer den gan- zen Kanton repräsentirenden Behörde erhalten haben, auch nur an eine solche zurückgeben werden. Die zwei andern Miktglie- der des Staatsraths, Morand und Dufour, haben sich aus demselben zurückgezogen, sobald ihnen der unrehtmäßige Große Rath bedeutete, daß ihre Functionen zu Ende seyen. Auch das Landjäger-Corps ist in zwei Parteien zerfallen. Der Chef und 27 Mann desselben haben der Reoolution gehuldiget, 10 sind bei Ober-Wallis geblieben, über welche der Sohn des Herrn v. Courten als Kommandant geseßt worgen ist. Durch Proclamation vom 30. März erklart der neue Staatsrath, es könne im Wallis nur Eine Exekutiv-Behdrde bestehen; der von der im Großen Rath repräsentirten Majorität erwählte neue Staatsrath sey also einzig zum Zutrauen und zum Ge- horsam der Bürger berechtigt, und jeder dffentliche im Na- wen ves alten Staaisraths erlassene Akt solle nur als das Werk von einigen Privatpersonen betrachtet werden.

At Ai Em

Florenz, 6. April (Allg. Ztg.). Es ist bekannt, daß der Marchese Gaetano Capponi eine ganz eigenthümliche Eh- renrettung Tasso's verheißen hatte. Es ist nun mehr als ein Jahr, daß sein Manifest in eht Jtalienishen Ausdrücken die Liebe Tasso's zur Prinzessin Eleonore und in Folge derselben seine Gefangenschaft, das harte Benehmen des Birieas Al- fons, die Geistefzerrüttung des Dichters für unwahr erklärte, und alles Unglück einer A schuld gab, die Tasso damals mit dem Mediceischen Hof angeknüpft hatte. Professor Rosini in Pisa, der einige dreißig Bände an Werken des Tasso heraugtgegeben, und sich weitläufcig úber denselben Gegenstand ausgesprochen hat, griff dies auf, und erließ einige Sendschrei- ben, in denen er, che noch der Marchese Gaetano sich weiter ausgelassen, das Gegentheil zu beweisen suchte. Natürlich brachte dies Leßteren auf; er forderte den Professor auf 200 floren- tinishe Scudi; eine unter drei von ihm vorgeschlagenen Akademien sollte in dieser „italienischen Nationalsache‘/ Schieds- richterin seyn. Rosini nahm dies Duell an; statt aber ohne Weiteres zum Kampf zu kommen, stritt man sich zunächst den ganzen Sommer in nicht gar ritterlicher Weise über die Men- suren, bis Rosini seinen Gegner für „verschollen“ erklärte und sich zurü zog. Nun werden uns aber wieder vom Marchese Capponi die Beweise verheißen, welche sh, der Welt bis da- hin unbekannt, in seinen Händen befinden sollen. Die Italiener aber, welhe gar keinen Sinn fâr chevale- resfe Evolution und sehr wenig Geduld haben, sind der Sache längst müde geworden, und wollen solchen Behaup- tungen keinen Glauben mehr schenken. Sie brechen mit diesen auch über die andern uns versprochenen Aufflärungen den Stab; und, voreilig, wie sie sind, hört man sie behaupten, vom Tasso sey nun so viel publicirt worden, daß ohne ganz besondere Studien, zu denen die wenigsten Menschen sich be- rufen fühlen môgen, auf diesem Felde nichts Neues mehr zu entdecken sey. i

Gestern Nachmittag um 5 Uhr spürte man hier auf sehr fählbare Weise Undulationen eines Erdbebens, die sich ei- nige Minuten nach 9!/, Abends auf etwas s{chwächere Weise wiederholten. Der Himmel war am ganzen Tage heiter gewe- sen, und weder Sturm noch gänzliche Windstille gingen die- ser Erscheinung voraus. Der erste Stoß war so heftig, daß man die traurigsten Berichte aus dem südlichern Jtalien fürchtet.

Rom, 4. April. (A. Z). Monsignore Capaccini is von sciner Reise nah Malta vor einigen Tagen hierher zurückgekehrt.

Unter den vielen Fremden, die sich in leßter Zeit hier ein: gefunden haben, befindet sich auch der Botschafter von Groß- britanien am Wiener Hof, Sir Fred. Lamb

Abbé Lacordaire ist aus Paris wiederum hier, um die Erlaubniß auszuwitrken, im südlichen Frankreich ein Dominika- nerkloster errichten zu dürfen.

Dr, Alerß ist gestern mit Karl Napoleon, Prinzen von Mussignano, aus Ober-Jtalien wieder hier angekommen, und alsbald von Sr. Heil. dem Papst mit dem größten Wohlwol- len empfangen worden. Dies beweist wohl am besten die Falschheir des Gerüchts, wonach Dr. Aler6 beim Pabst in Un gnade gefalley sein soll.

Der Papst hat den Oberbefehlshaber der Päpstlichen Trup- pen, General-Lieutenant Grafen Resa, zum Marchese von Fo- gliano ernannt.

S panien.

Madrid, 6. April. Es geht hier das Gerücht, eine Ko- lonne von Cabrera’s Armee sey in Brivieëca, 18 Leguas von Madrid, eingerückt. Auch versichert man , daß zwichen Ca- rera und van Halen eine Uebereinkunft abgeschlossen- worden ‘y, wodurch das Leben aller Gefangenen jeden Grades für die

ukunft gesichert werde.

Dei ien Nachrichten aus Andalusien zufolge, hat der Weneral Caratala den Belagerungszustand in Sevilla aufge- Hoben.

Saragossa, 5. April. Cabrera hat, um das Fort von egura besser vertheidigen zu können, den größten Theil der äuser niederreißen und die in der Nähe befindlichen Meie-

ien anzünden lassen. Es sollen sich in diesem Augenblick 12 Bataillone Karlisten in Segura befinden.

Wissenschafc, Kunst und Literatur. i Berlin. Jn INON An des wissenschaftlichen Kun ske Vereins am 15ten d. M. ersiattete Herr Prof. S ANee Bericht über die bisjeut erschienenen Hefte von „Puttrich, Ea er und Sticgli

Denkmale der Baukunst des Mittelalters in dem Königreiche und. enu Herzogthümern Sachsen.“ Dies für. die Geschichte der vaterländischen

Kun# höchst interessante Wérk beschränkt sich nicht fen auf Architek- tur, sondern giebt auch Abbiidungen von jenen merk rdigen Skulp- turen des dreizehnten Jahrhunderts, welche sih in Wechseiburg und Freiberg befinden und woran sich die zu Naumburg anschließen weiden. Es würde wünschenswerth seyn, wenn die fleißigen Heraus- geber des Werkes in ihren Sammlungen auch die Abbildungen von Kirchengefäßen, Holzschnittsweik, Schlosser- Arbeit, Gloen-Verzierung, Teppich - Wederei und dergleichen mit aufnähmen, und zualeich cinen Nachweis über die in den dortigen Kirchen befindlichen Glas - Male- reien und Bilder míithcilten. Von dem so eben erschienenen Prachts- werfe: „Alterthümer und Kunst- Denkmäler des erlauchten Hauses Hohenzollern von R. Fceiberrn von Stilfricd“ ward der Geseischaft das erste Heft mítgeiheilt. Ju diesem befindet sich die berühmte Pforte des Klosters Heilsbronn, von welcher wir in Berlin eine Nach- bildung ín der Größe des Originals besigen, die in der Ofen- Fabrik des fürzlih verstorbenen Herrn Feilner?s vor mehreren Jahren uach einer Zeichuung von Mauch medellirt und in Then gebrannt wurde, und nun, wie wir hören, die Begräbnißstätte des würdizen und viel- fah um Kun? und Handwerk verdienten Meisters schmücken wird. Von dem, leider durch Kranfheit fortwährend gelähmten, cinst so genialen Landschafts - Maler Blechen war cine Sammlung Sfizzen seiner Jtaliänischen Reise auegelegt.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 17. April. Abgang | Zeitdauer Abgang | Zeitdauer um Uhr | Se. M. um ‘thr | St. | M. Berlin |8 Mrg | 3% [Porsdam {6 Mrg.

Berlin [11 » | 41 [Potédam 92 » | Berlin |2 Nm. | f Potsdam 12! Nm.|

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von von

Berlin [6 v 42 Potsdam |i! » Berlin [10 Abds.| 1 | 41 jPorsdam |8 Abds | Die leyte F:hrt von Berlín und die erste ron Potédam mít Pferden.

Meteorologische Beobachtun Morgens Nactwittags | Abends 6 lhr. 2 Uhr. 16 Uhr.

Ms einmaliger Veobachtung,.

1839. 17. April.

Luftdruck 335,84 u Par: [334 05‘‘‘Par. | 3324/25 Par.f Quellwärme 69% R. Luftwätme .....—+- 1,99 R.|4-1239 R. |— 2,29 RN,} Flufwärme 25% R. Thaupunkt 3, N. |— 229 R. [4- 639 R,} Bodenwärme 40° R, Dunsisättigung | 65 pyCt. 30 pyEt, 90 oCt, F Ausdünftung 0,019 ‘Rh, Weéttér. icciccs heiter, heiter. regnig. Niederschlag 0,207 Rh, S2W. SW. Wärmewechsel 4-13 3 v Wolkenzug S 28. 3 02, Faaesmittel: 334,71//Par... +7,29 N... 4-030 R... 62 oCt. SW, Be r 1 Oer 0s Den 18. April 1839. Amtlicher Fonds- und Getld-Caurs- Zettel. lu | Pr. Cour. S| Pr. Cour. Nj Brief. | Geld, N|i Brief. | Geld. St.-Schuld-Seh, |4| 103'/g j 1022/; Pomm. Ptaudbr, |34 10/5 | Lel!/g Pr. Eugl, Obl. 30, 4| 1023/5 | 1017/g [Kur.-u.Neum. do.|3i| 102 101!/, PrümSch.d.Seeh.! 72/2) T17/, „JSchlesische do.|4| 103 Kurm.Obl. m. 1.C/4| 1023/5 | 1017/g |Rückst. C. und Z. Nm. Int. Sch. do. 384| Seb. d. K, u. N.|-| 97 __— Berl, Stadt-Obl.|4| 1083/, | 1027/, Köuigb. doe, |4| Gold al marce |—| 215 214 Elbinger do. |45 —- _— Neue Ducaten |—-| =— 18'/, Dauz, do, iu Th.|—-| 48 Friedrichsd’or |—| 135/,2/ 121/,, 07/5 Aud. Goldmün- zen à 5 Thl, Dixconto

1003/, 1043/4 100!/,

Westpr, Pfaudbr [32 Grossh. Pos. do.| 4 s Ostpr. Pfandbr. [32] 101

IVechsel- Cours.

Amwxsterdau 230 F, do. 250 Fl, 2 Mt. Damburg i 390 Mk, | Kurz do. 300 Mk. | 2 Mt. 1 Ls | 3 Mt 300 Fr, 2 Mt. 130 V1. 2 Mt. 130 Fl. 2 Mt. 100 Thl. | 2 Mt, 9955/2) 99/ 100 Tul. | S Tage _— 1017/, 150 Fl. | ‘2 Mi. 1015/g

101%, 100 R, j 3 Woeh. | 31/5

12!/;

125/5

Pr. Cour. Thir. zu 30 Ser. Tief. | Geld.

140,

| 140'/, | 140 1565/,

| 15)/, | 150!/; 80/5

{ Kurz

6 203/,

1018/, 101/,

Loudon

Wieu iu 20 Xr. a eo o o o u o a oie Augsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. WZ, «««..+ Petersburg

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 13 April. Niederl, wirkl. Schuld 5413/4 5/9 do. 101'/,. 59% Span. 167/g- Passive —. Ausg. Sch. Preuss. Präm.- Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. Antwerpen, 12. April. Zinsì, —. Neue Anl. 165/, G. Fraukfurt a. M., 15. April, Vester”, 59/0 Net. 1067/16 G. Alo 1005 8 G. 21/,%% 593 4 Be. 1% W? 16. 255/16. Bank-Actien 1797. 1794. Partial-Obl, 155'/, G. Loose zu 500 Fl. 1337/5. 1333/4, Loose zu 100 FL 282 G. Prenss* Präm. - Sch. 71/5 G. do, 49/9 Anl. 102'/, G. Poln. Loose 67?/g. 663/,. 5, Span, Anl. 6. D 2!'/2°%/0 Ioll. 54. 545/, 6. Eisenbahn- Actien. St. Germain 655 G. Versailles rechtes Ufer 690 G. do. linkes User 260 G, Strassburg-Basel 342'/, G. Bordeaux - Teste —. Samhre - Meuse —. Leipzig - Dresden 97!/, G.

Köln - Aachen 87 Br. Comp. - Centrale —. amburg, 16. April.

Bank - Actien 1495. 1493. Engl. Russ. 107i/,, 8/,. 5%/, Met. 107.

Wien, 13, April, 49% 1003/ 3% 8155/5. 21/29 A Bank - Actien 1504. Neue Anl. —. a Königliche Schauspielc.

Freitag, 19. April. Jm Schauspielhause. Frage und Antwort, dramatischer Scherz in 1 Aft. Und: Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abth., von Dr. C. Töpfer. (Neu einstudirt.)

Sonnabend, 20. April. Jm Opernhause. Auf Befehl: Der hinkende Teufel, pantomimisches Ballet in 3 Abch. und zehn Gemälden, von Coralli, für die Bühne in Scene ge- jeßt von Hoguet. (Herr Guerinot, Balletmeister Und erster Tänzer der Kaiserlichen Theater zu Moskau wird nur für dies Mal die Rolle des Cleophas ausführen. Dlle. Wagon : Flos rinde. Dlle. Polin wird in der Rolle der Paquita wieder aufe

e dieser Vorstellung bleiben die bereits ge!'östen, mie

Sonntag bezeichneten Opernhaus: Billets gültiaz auch werden: die dazu ac zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonntag

bezeichner seyn. i Königéstädtishes Theater.

Freitag, 19. April. Capricciosa , Lustipiel in 3 Akten , sreê nah oem Zraliänischen des Federici, von Karl Blum. Vorher: Der Vierzehnte. Schwank in 1 Akt, von B. A. Herrmann.

Jn Vertretung des Redacteurs: Wenßtel. Gedruckt bei A, W. Hayn.

Kanz-Bill. 27. Zinsl, —,

n Me L Eim AOE I E E E Ee d S E I E us is E S M E am S Se Tri F: s

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

e 109.

Berlin,

Sonnabend den 20ten

Apr

il

Amtlihe Nachrichten. Nronik ves Tages Des Königs Majestät haben die bisherigen Steuer - Jn-

.

spektocen Uifers und Vorländer zu Steuer- Räthen zu er- nennen geruht.

®

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht if aus dem Haag hier wi; er eingetroffen.

Ihre Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin sind seit eini- oen Tagen fkiank. Die vorhandenen Zufälle deuteten nur zu oeutiich auf eine entzündliche Affection des Unterleibes, welche sich schnell zu einer Gefahr drohenden Höhe steigerte. Wir freuen uns, dem besorgten Publifum heute die beruhigende Nachricht geden zu können, daß, wenigiiens für den Augen- blick, die Gefahr drohenden Zufälle beseitizr sind, mithin Hoff- nung zu einem günstigen Verlauf der Krankheit gegeben ist.

DBeilin, den 19. pril 1839. i

Dr. von Stosc,

(gez) Rust.

Zeitungs-Nachrichten. e mt Sa n b

- Lan trel d. Deputirten-Kammer. Sikung vom 13. April. Jn der heutigen Sibung trug die Opposition einen Sieg davon, indem sie die Annullicung der Wahl des Herrn Emil von Girardin mit 209 gegen 184 Stimmen durchseßte, obgleich mehrere Mitglieder der Opposition gar nicht mirgestimmt hat- ten. Herr Emil von Girardin war in dem Azondissement von Bourganeuf %rwählt worden; indeß wurden gegen seine Wahl mancherlei Einsprüche erhoben. Zuerst waren väaschiedene for- melle Unregelmäßigkeiten vorgefallen, unter Anderez: war das Skcutinium nicht 6 Stunden hindurch erdffnet gewesen, wie es das Wahlgeseß vorschreibt. Das Bureau hatte über diese Um- stände hinweggeschen. Es kam indeß noch ein anderer entschei- dender Punkt in Betracht: es fragte sich, ob Herr von Girar- din die Nationalität hätte. Zur Begründung derselben fehlte ihm der Taufschein und hatte ihm schon im Jahre 1830 gefehlt, als er desselben zu seiner Verheirathung bedurste. Damals sagte er, er kenne seinen Taufschein nicht, kôdnne aber den BDe- weis führen, daß er älter als 25 Jahre sey. Es wurde ihm damals eine Notorietâts - Akte auégestellc, in welcher das Zeugniß mehrerer Personen aufgesühre wurde, die ihm seit dem Jahre 1806 oder 1807 gekannt haben wollten. Jm Jahre 1834 erschien Herr von Girardin aufs neue vor dem Gerichtshofe, um eine Nationalitäts-Akte zu erhalten. Es wurde ihm wiederum eine Notorietäts : Akte vom Friedensrichter aus- gestellt, in welcher mehrere Zeugen“ erflärten, daß Herr von Gi- rardin im Jahre 1802 oder 1803 in Frankrrih geboren sey. Herr v. Girardin hatte damals gute Gründe, sein Geburtéjahr zurückzu- verlegen, denn, wäre er bei den Angaben der ersten Akte stehen geblieben, so hätte er damals nicht Deputirter werden kdnnen. Tro6 dieser beiden Aktenstücke war die Nationalität des Hercn von Girardin nicht hiniänglih erwiesen. Es war zwar ange- geben worden, daß er in Frankreich geboren scy, aber nicht an welchem Orte. Gegen die Zulassung des Herrn von Giracdin sprach in der sih darüber entspinnenden Debatte vorzüglich Herr Hennequin. Derselbe sagte, jeder, der auf das wichtige und bedeutende Recht Anspruch mache, seine Mitbürger zu repräsenti- ren, müsse vor allen Dingen seine Nationalität beweisen. Dieser Be- weis kdune aber nur dur den Taufschein geführt werden, in welcher der Tag und der Ort seiner Geburt angegeben sey. Der Red- ner hob dann hervor, wie sich Herr von Girardin, nach den Umständen , bald älter, bald jünger gemacht habe. Für Heren von Girardin hatte kein Redner, mit Autnahme des Bericht- erstatters, das Wort ergriffen, und die Kammer sprach sich, wie shon erwähnt, gegen seine Zulassung aus. Hiermit ist nun auch der größte und s{wierigste Theil der Prüfung der Vollmachten beendet, und die Kammer dürfte hon am Montag oder Dien- )tag zur Präsidenten-Wahl übergehen. Herr von Girardin ist Übrigens der dritte Deputirte, dessen Wahl die Deputirten-Kam- mer fúr ungültig erklärt hat. Seine beiden Vorgänger waren err Deehamaux und Herr von Loynes. Das heutige „„Jour- nal des Débats‘’ ficht diese Entscheidung der Kammer an und meint, es wäre unbillig, Herrn von Girardin jeßt wegen man- gelnden Nachweises seiner Nationalität auszuschließen, nachdem er hon fcúher in der Deputirten - Kammer gesessen. Das ge- nannte Blatt sieht in der Eutscheidung der Kammer vielmehr den Ausdruck der Leidenschast, als kalter und ruhiger Ueberle- gung. Man habe, meint es, in Herrn von Girardin den politischen Gegner tressen wollen, und deshalb sey auch die eheime Abstimmung beliebt worden, die bei der Prüfung der Vollmachten ganz ungehdrig sey. Die Kammer habe zwar in Allem, was sih auf die Prüfung der Vollmachten beziehe, eine souveraine Gewalt, aber sie dürfe sih darum feine Eingriffe in die eben so souveraine Gewalt der Wähler erlauben. Wen die Wähler ernannt hätten, den müsse auch die Kammer zulassen. Auch das Journal général mißbilligt das Verfahren der Kammer, und bedauert, daß die Debatten nicht mit mehr Offen- heit und Freimüthigkeit geführt worden seyen, besonders aber, daß man zu der geheimen Abstimmung seine Zuflucht genom- men habe.

Paris, 14. April. Wie vor einiger Zeit bringt jest wie- der jeder Tag das Gerücht von einer neuen Minister - Combi- nation. Gestern hieß es, sobald die Kammer ihren Präsiden- ten und die Vice- Präsidenten erwählt, wúrde das interimisti-

| gegeben haben.

sche Kabinet in ein desinitives verwandelt werden, jedo mit einigen Modificationen. Soult würde, diesem Gerücht zufolge, Präsident werden, und Herr Sauzet an die Stelle des Herrn Parant treten. Doch dürfte auf dieses Gerücht wohl nur in dem Falle etwas zu geben seyn, daß die Kammer nit Herrn Odison Barrot zum Präsidenten erwählte.

Der König wollte gestern nah Neuilly reisen; dieser Ent- {luß wurde aber aufgegeben und etn Adjutant zum Marschall Soult geschickt, um ihn zu einem Besuch in den Tuilerien auf- zufordern. ;

Welchen Kandidaten der Jacqueminotsche Verein für die Präfidentenwah! hinstellen werde, ist immer noch nicht bekannt.

Die Oppositions-Biätter möchten dem provisorischen Wèini- sterium nicht das geringste Lebenszeichen gestatten und ziehen sogar darüber her, daß dasselbe der Pairs-Kammer zwei Gesch- Entwürfe vorgelegt habe. Das „Journal général‘“ sieht in die- ser einfachen Thatsache sogar den knabenhaften Wunsch, sich ir- gendwie bekannt zu machen; einige Tage später, meint es, wä- ren die beiden Geseß-Entwürfe immer nocch zeitig genug gekoms men. Der Eifer der interimistischen Minister sey lächerlich oder noch etwas Schlimmeres, wenn sie si auf diese Wcise den Weg zu einem dauernden Besiß der Macht bahnen wollten. „Die Prüfung der Vollmachten“, sagt das „Journal des Débats‘, „ist fast beendet. Die Kammer ist der leeren Debatten müde zu denen einige Protestationen gegen ganz tadellose Wahlen Anlaß Bemerkt zu werden verdient übrigens, daß diese ‘Protestationen meistens posì se«atum famen. Micht im Augenblick der Wahlselbs, nichtin der Hige des Kampf-8, als die Reclamationen im Wahl-Kollegium selbst hätten geprüfc werden können, dachte die besiegte Partei daran, zu protestiren. Es hat fast den An- schein, als ob ein, man weiß niht von wem ausgegangener Befehl, eine Muster-Protestation den Wählern der Bezirke, in denen die Opposition unterlag, zugeschickt worden wäre, um Frankfreich mit dem vermeintlichen Besteczungs-Sgostem der Re- gierung bekannt zu machen. Wir können kaum sagen, wie kleinlih uns das ersheine. Wo kommen diese Protestationen her; welches Zutrauen verdienen diejenigen, welche sie unter- zeichnet haben? Spricht der Patriotismus aus ihnen, oder Eifersucht und Rachsucht? Das ift ein Punkt, der uns dunkel bleibt, und unterdeß hallt die Tribune von Declamationen wice- der, die besser da angebracht seyn würden, wo Klagen wegen Jnjurien und Verleumdungen entschieden werden. Was ge: schieht dann weiter? Will der Deputirte, dessen Wahl ange- griffen wird, auf elne Prüfung der Thatsachen eingehen, Be- weisstücé vorzulegen, daß dieser oder jener auf eine ganz rechtmäßige eise die Erlaubniß zum Wiederaufbau seines Hauses erhalten hat, so sieht die Kammer ein, daß sie kein Präfektur-Rath oder Gerichtshof is und hört nicht hin.“

Der Constitutionnel enthält folgende Betrachtungen: ¿Während die Kammer eine kostbare Zeit mit der Prüfung der Vollmachten verliert, seßt das Ministerium vom 15. April seine Intriguen fort; zu keiner Zeit is dasselbe thätéiger gewesen. Man will mit aller Gewalt und durch ein wahres Taschenspie- ler-Kunststück das Resultat der lebten Wahlen wegescamotiren ; man will eine Majorität mit einer Minorität bilden. Die Auf- gabe scheint {wer zu lösen, aber wir haben politische Gaukter, denen nichts zu {wer is. Will man wissen, wie sie es anfan- gen werden? Die 221 sind auf 170 geshmotlzen. Wie soll man mit diesen eine Majorität biloen? Das scheint unmöglich; aber ivenn es gelänge, die 30 Doctrinaire zum Abfall zu bewegen, so erhielte man 200 Stimmen. Darf man gewissen Gerüchten glauben, so sind auch son seit einigen Tagen geheime Unter- handlungen zwischen den Freunden des Herrn Guizot und de- nen des Heren Fulchiron eingeleitet worden. Wer hat die er- sten Schritte gethan? die Doctrinaire oder die Anhänger des Ministeriums? Die Einen behaupten, die Doctrinaire hätten ihr Unrecht eingesehen und wären den Männern, welche sie dem Lande als unruhige Köpfe und Anarchisten denunzirt hät- ten, entgegengekommen. Die Anderen versicheren wiederum, die 221 bereuten, daß sie dem Ministerium vom 13. April ihren Beistand geliehen hätten und erklärten slch für überwunden und besiegt. Selbst wenn man den Erfolg einer so shlau berechneten Taktik zugiebt, kommen doch immer erst 200 Stimmen heraus, welche für ein Kabinet, das nur eine neue Auflage des 15. April wäre, nicht qui man hot indeß noch durch allerlei kicin- lihe Mittel 20 Mitglieder des linken Centrums zum Abfall zu bewegen. Es genügt indeß wohl, diese plumpe und sadinschvoste Intrigue zu enthüllen, um sie der allgemeinen Verachtung preis zu geben. Das linke Centrum wird sie wenigstens kräftig zu- rüweisen, und das rechte Centrum wird sich nicht ein so er- niedrigendes Joch gefallen lassen, um zur Macht zu gelangen.“

Großbritanien und RXrland.

London, 13. April. Nach dem Parlamentsbericht der /Times“‘lautet das Amendement, welches Sir R. Peelam Montage zu der Motion Lord John Russell’s vorschlagen will, vollständig und wörtlich folgendermaßen : ¡¡Beschlossen, daß am 13. März im Unterhause ein Antrag gemacht wurde auf Vorlegung verschie- dener den Zustand Jrlands hinsichtlich der Verbrechen und Ge- waltthätigkeiten betreffenden Dokumente, mit Einschluß der an die Jrländische Regierung über die mit dem Bandmänner-Wesen in Verbindung stehenden Vergehen abgestatteten Beriehte, und allen der Jrländischen Regierung von Äeladeitéeichteon oder an- deren Beamton zugegangenen Denkschriften, Beschlüsse und Adressen in Bezug auf die in Jrland verübten Verbrechen und Gewaltthätigkeiten, so wie die ‘darauf ertheilten Antwor- ten; daß der Zeitraum, auf welchen diese geforderten Nachweise sich erstrecken sollten, von dem Anfange des Jahres 1835 bis auf die Gegenwart geht, und daß der Antrag auf Vorlegung derselben von diesem Hause enehmigt wurde, ohne daß die Regierung Jhrer Majestät si{ch dem widerseßt

âtte; daß am 21. März das Oberhaus einen besonderen usschuß ernannte, um den Zustand Jrlands seit dem Jahre 1835 in Betreff der Verbrechen und Gewaltthätigkeiten, die in

jenem Theile des Reichs Leben und Eigenthum uv sicher gemacht, zu untersuchen ; daß in Folge der vom Oberhause vorgenom- menen Ernennung eines soichen Ausschusses vorgeschlagen wor- den, das Unterhaus solle beschließen, es sey die Meinung dieses Hauses, daß es angemessen wäre, bei den Grundsägen zu be- harren, weiche bei Ausübung der vollziehenden Gewalt in Jr- land in den lesten Jahren beobachtet worden, und die zu emer wirksamen Rechtépflege und zu allgemeinen Verbesserungen in jenem Theile des Vereinigten Königreichs beigetragen hätten ; daß nah der Anstcht dieses Hauses die Écnennung - eines Aus- | schusses von Seiten des Oderhauses unter den erwähnten Un- ständen und zu den erwähnten Zwecken die Minister Zhrer | Majestät nicht berechtige, dieses Haus aufzufordern, chne ver- | herige Untersuchung, ja selbst ohne Vorlegung der von diejem Hause verlangten Aufschlüsse cine Meinungs - Aeußerung über einen einzelnen Zweig der von der vollziehenden Gewa!t befolg- ten dffentlihen Politik abzugeben, geschweige gar eine Meinungë- Aeußerung, die weder deutlich die Grundsátze datlegte, weice | sie zu billigen vorgäbe, noch den Zeitraum bestimmte, auf den sie sich bezôge; und daß es diesem Hause unangemessen scheint, ein Verfahren anzunehmen, weiches das Ansehen hätte, als ob es das unbezweifelte Recht des Oberhauses, den Zustand Irlands in Bezug auf Verbrehen und Gewaltthätigkeiten zu untersuchen, in Beisel stellen wollte, noch dazu in einem Falle, wo die Ausübung dieses Rechts von Seiten des Oberhauses keinem früheren Verfahren des Unterhauses, noch auch dem Fortzange irgend einer von dem Unterhause genehmigten oder demselben jest zur Erwägung vorliegenden Maßregel entge- gentritt.

Lord Y. Russell hat ein Schreiben an den Lord-Lieutenant der Grafschaft Monmouth gerichtet, worin der Mivister ers mahnt, auf diejenigen, die entweder im Auftrag oder auf eigene Rechnung Waffen, nicht eines Handeltgewinns wegen, sondern in böjer Absicht verkaufen, ein wahsames Auge zu haben, und daran erinnert, daß diejenigen, die Verbindungen stiften, um ch Bal zum Widerstande gegen die Gesetze zu verschaffen, o wie Alle, die heimlich in dem Gebrauche von Waffen unter- richteten und übten, nach den Geseßra strafbar seyen, und daß diejenigen, welche an heimlichcn Woaffenübungen Theil nähmen, verhaftet werden sollten.

Der Globe sagt, Shiel habe sein Amt in der Absiht nie- dergzlegt, um bei der Abstimmung über die Politik der Regies rung in Daziehung auf Jrland ganz ungefesselt zu seyn; er werde auf diese Weise nicht nur der Beschuldigung entgehen, daß er in seinem Gange gebunden wäre, sondern auch seiner Stimme einen Werth geben, den seine Wähler und sein Va: terland zu s{häßen wissen würden.

Dée Eigenthümer des Dampfboots „Great Western ‘/ ha- ben in Bristol ihre, krast der Statuten alle sechs Monate statt findende General - Versammlung gehalten. Aus dem Berichte ging hervor, daß das Schiff alle Erwaitungen hinsichtlich seiner vortrefflichen Bauart noch bei weitem übertroffen hat, und in finanzieller Hinsicht ließ das Resultat ebenfalls nichts zu wün- schen übrig. Der „Great Western““ hat bis jebt 35 01,0 Seemeilen zurückgelegt und war an 36 Tagen den fü! che | terlichsten Stúrmen ausgeseßt; dessenungeachtet ist bis dahin noch nicht ndihig gewesen, auh nur eine Fuge zu Falfa- tern, und die Maschinerie. zeigte bei der sorgfältigsten Untersu- chung feine Spur von Beschädigung, das Kupferwer k keine Beule. Durchschnitilih genommen, biaucht der „Great Western / zur Hinreise 15!/,, zur Rüreise nah Europa 13 Tage; die l (z- tere Fahrt hat er shon in 12 Tagen und 6 Siunden zurück- gelegt, Er hat mehr als 1000 Passagiere am Bord gehabt. Im Allgemeinen war das Resuicat so befriedigend, daß die Compagnie noch ein Dampfboot, und zivar ein eijecnes, bauen will.

Nachdem im vorigen Sonntage in Jrland an mehreren Orten die gleichzeitigen Verjammlungen stattgesunden, welche O'Connell verlangte, um Petitionen an das Parlament zu ente werfen, in denen die Billigung der jebigen Verwaliung des Landes ausgesprochen und um Beibehaltung derjelben ersucht werden sollte, is vorgestern im Königlichen Theater zu Dublin in derselben Absicht eine große Central - Versammiung der Jr- ländischen Liberalen unter dem Vorsig des Herzogs von Leins ster gehalten worden, in weleher sich besonders der Graf von Charlemont, der Graf von Miltrowen, der Gref von Fingol und Herr O'’Connell sehr energisch für die Aufrechterhaltung des jetzi- gen Ministeriums aussprachen. Der Erstere sagte unter Anderem, Irland habe seit dem glorreichen Jahre 1782 keine so großartige | politische Demonstration gesehen, a's bie gegenwärtige, zu wel- | cher die ausgezeiehnetsten, einflußreihsten und vornehmsten Män- ner des Landes sich eingesunden. Bemetken€wetrth ist es, daß die Redner fast sämmtlich neben dem Wunsche, daÿ die gegen- wärtigen Minister am Ruder bleiben möchten, um Jiland die Wohlthaten zu Theil werden zu lassen, die sie demselben zuge- dacht härten, auch im Jantereste der Englischen Radikal- Refor- mer sich äußerten und in dieser Hinsiche cine étópere Energie von Seiten des Ministeriums zu Gunsten der für England noch nothwendigen Reformen verlangten.

London, 9. April. JchH habe Griefe und Zeitun- gen aus Weshirigton vor mir, die bis zum 6. März teichen, Der Kongreß hatte seine Session am ten geschlessen ; scleps pende und langwierige Diskussionen nahmen, wie gewöhnlich, den größeren Theil dieser Session ein, erst in die legten Tage fállt der interessante Theil der Verhandlungen, welche durch die Vorfälle an der Nordoskgráoze hervorgerufen wurden. ig Gränzstreitigkeiten zwischen dem Staate Maine und der Engli-e = schen Kolonie Neu - Braunschweig nahmen in Washington forte während alle Gemüther in Anspruch, der Kongresß ließ sich die Sache ernstlih angelegen seyn und beeilte sich, eine Reihe ven Beschlässen zu fassen, welche die von der Central: Regierung Großbritanien egner einzunehmende Stellung genau be- eichnen. Van Buren erscheint bei dieser Gelegenheit als dcr - Mann des Vertrauens der Nation. Ju seine Hand wurden