GBedichts geschrieben hatie, und der Ruf, der von anderen Deutschen *
Bühaen über das meciste:hafie Spiel des Herrn Sepvdeimann in der Rolle des Mepdistopheles zu uns geiangte und, als dieser ausgezeih- netc Künstler für die hiesige Köuialiche Bübne gewonnen war, das
Begebren erregte, daß cine Aufführung des Faust bewerkstelligt ;
werdcn möchte. Schon im vorigen Sommer wurde dieser Wunsch erfüllt, und der große Andrang des Publifums zu den drei Vorfiel- lungen der Tragödie, weicze damals furz binter einauder stattfanden, befundete das allgemeine Futeresse, welches man daran nahm. Selle dem ruhte das Stü, bis es gestern mit ciner neuen Besetzung der
Rolle des Gretchen, durH Dlle. Clara Stich, wieder vor i [cbhaftem Beifall gegeben A S U der treMichen Darstellungen des Mephisto-
wurde. ne Analyse der trefflichen Z E pheles nd dés Gretchen mússg wir ge Et
Ó j anzes Bu ar : P N genug, Um an O harafters fönuen die Ansichten
eber dic Auffassung des ersteren E j x G verschieden O Sha selbst dieienigen, welche mit der des Herrn Sev-
icht einverstanden sind, obgleich derselbe für die seinige
vielleicht T5: Motive aus den Worten des Dichters hernebmen kanu, als die, welche mehr den personifizirten Verstand in feiner abstraktesten Schärfe als die Persouisizicu ‘g aller sinnlíchen Triebe oder der das Licht scheuenden Materie, den Ausdruck alles Gemeinen, dem ervabe- nen Streben des Faust gegenüber, in Mephistopheles erblicken, wer- den doch zugesichen müssen, daß die Art und Weise, wie Herr Sey- delmann seinc Auffassung verlebendigt, und die Virtuosität, mit ioel- cher cr sie bis in die fleiusten Deiaiis ausmalt und durchführt, höchst bewunderuswerth ift und zu immer erneuerter Auschauung reizt. V ür- dig zur Seite stcht ihm Dlle. Ciara Siich, die uns das wahrste Biid des harmlosen, innigen Gemüths und leichten Sinues giebt, welches uus bet der Vorstelung von Gretchens Charakters vorschwebt, und die sich in der legen Scene zu einer tragischen Höhe aufschzwang, welche dem Vollendeisten gieicy fam, was wir in dieser Art jemals auf der Bühue gtrenen, Aïles schien der natürliche, freie Erguß des augenblickiihen Gefühis zu seyn, und do war jedes Wort fo richtig und fkonstvoll betont, wic es ohne das eifrigsle Studium nicht zu er- reichen ist. Das versammelte Publikum eifannte die Trefflichfcit ihrer Leistung durch rauschenden Beifall an, der sie oft unriüfürlicz mitten im Vortrage unterbrach, Wir hatten ihr anch die Aufnahme noch einiger Compositionen des verewigten Fürsten Radziwill zu dan ken, die früher wegblieben, und untcr denen besonders das Lied vou König in Thule mit der vorangehenden meliodramatishen Einleitung und der sczaurige Gesang Gretchen's im Kerker vou wunderbarer Wir- fung find. Ueberhaupt muß man bedauern, daß die bereits über die ewchnliche Zeitdauer der Theater-Vorsiellungen hinauégehende Länge
es doch bedeutend gefkürzien Stücks zur Weglafsung mancher noch
sehr effektvoller und tief in den Geist der Worte eindringenden Mu- ffstüde aus dem Werfe des Fürstlichen Tondichters nöthigt: Doch es lassen sich hier unmöglich alle Wünsche erfüllen, und aus demsel: den Grunde muß man -es auch entschuldigen, wenn vielleicht diese und jene Scene vermißt wird, die für die Entwickelung der Empfiudun-
ven uud Charaftere nothwendig schetut, 10,
Kopenhagen. Die diesjährige Kunstausstellung auf der Charlottenburg, welche Mittwoch deu 3. April eröffnet ist, zieht in cinem ungewöhnlichen Grade die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und wird sehr starf besucht, was wohl besonders den seibst die Laien so ansprehenden Arbeiten Thorwaidsea's zuzuschreiben ist. Das Leden, die Anmuth und Natürlichkeit in Haltung, Mienen und Ge- behrden, welche man hier dem falten Marmorstein eingehaucht sicht, muß auch den Nichtfenner entzücken. Man weiß nicht, vor welchen Arbeiten man am liebslen und längsten verweilen soll. Von seiner
and erblickt man drei Statueu in Marmor; eine s{chöóne weibliche igur, die Gräfin Baratinsfy, und Amor, den rubeuden uud den mit der Leier. Unter den Basreliefs, über dreißig an der Zahl, stel- len mehrere verschiedene Mythen vom Liebeszott dar, und wenu man auch schon einige dieser Compositionen aus den schon früher von ihm herübdet gesandten Gypsabgüsseu kannte, so magzt doch jeyt der Un-
blick dieser Sacheo, in Marmor von der Meisterhand vollendet, eineà :
ganz andern Eindruck. Seine Jahreszeiten in vier Medaillous sind eine neue Bearbeitung einer Aufgade , die er schon unter den genaunten Ameor-Mythen behandelt hat. Ja vier andern Medaillons treten die vier Evangelisten mit ihren Attributen hervor; zwei noch fleínere
C
Befanntmachungen.
Mothwendiger Verkauf. pad E D E zu Cöslin. Subhafsfat 0
Das im Lauenburger Kreise dde tergut Chottschewfke, landschaftlich a i Thir. 5 sgr. 6 pf., soll zufolge der nebst Hypotheken- Schein und Bedingungen in unserer Registratur ein: zusechenden Taxe
458
Basrcliefs slellen siagende und musizirende Engel dar. Unter den größern E erelitioace nennen wir das Basrelief, welches darstellt, wie Minerva die Waffen des Achilles dem Ulysses zuerfennt; auch von dem derübmten Fries „der Triumphzug Alexander's,“ sind meÿ- rere Theile ausgestellt. Es bietet sich eia reicher Wechsel des Erha- benen und Gefälligen dar. Auch unter den Gemälden sind manche
wahrhaft treffliche Sachen,
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 18. April. Abgang [Zeitdauer |} Abgang Zeitdauer
von | um Ußr | St. | M. von [um Uhr | St, | M.
Berlin (8 Mrg.| — | 39 [Potsdam |6 Mrg.} 1 | 43 Berlin [11 9» — | 39 FJPotsdam |9! » 38 Berlin |2 Nm.| — | 42 Potsdam ‘121 Nm. | 41 Berlin [6 9 — | 50 êPotsdam |i2 » 4A Berlin [10 Abds.| 1 | 48 [Potsdam |8 Abds.| — | 55
Die legte Fahrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden.
———————————————————————————— aa
Meteorologische Beobachtung. 1839. Morgens Nachmittags | Abende Nach einrna!iger 18. April 6 Uhr. 2 uhr. | 10 Uhr. Beobachtuna,
Luftdruck......... #34,58/‘/ Par. 334,20‘/Par.| 234,21‘ Par. } Quellwärme 6,9% R, Litfiwärme..,...!—+ 5,59 N.[=-+-11,19 R.i+4+ 7409 R. Flußwärme 289 R. Shaupunkt „j — 3,99 R. [— 2,09 R. i— 249 R.f Bodenwärme 399 R,
Dunfhsättigung j 8 pCt. | 48 Et. 66 pECt. Ausdünstung 0,620“ Nh, iet c eaanoiu ra Î halbheiter. | halbheiter. trübe. Niederschlag 0,051‘ Rh. Tind ar SW. j S2. SW. Wärmewechfel 4+-11,7©
+6 0°
Wolkenzug — { SSW. 7 yEt. SW.
Fagesömittel: 334,33‘ Par... +4 8,09 R... 4-2/8 9 R. 6
Bre Den 19. April 1839.
Amtlicher Fonds- und Geld-Cours- Zettel.
les | Pr, Cour. [us | Pr. Cour.
N} Brief. | Geld. |&| Brief. | Geld. St.-Schuld-Sch. |4| 103'/g } 1022/4 JPonun. Pfaudbr. 34 101*/g | Llul!/g Pr. Engl. Obl. 30,/4| 1023/4 | 1017/g [Kur.-o.Neum. do. 3ij 102 | 101!/, PrämSch.d.Seeb.| 72/1 2 l ¡ alSchlesische do.|4 | 163 i Kurm.0bl. m.1.C/4| 1028/5 Rückst. C. und Z. H Nm. Tot. Sch, do, 3è _— Sch. d. K, u. N.|—} 97 | Berl, Stadi- Obl. 4] 1033/, / m H j Königb. do. |4 a las Go!d al marce |—- 215 j 214 / Elbinger do, |4Ì -—- | _ Neue Ducaten |—-| | 18!/, Danz. do. ín Th. A8 | Friedrichsd’or Fa 135/) s») | 1 |
Weatpr. Pfandbr. (88 1007/5 And. Goldmügn-! |
Grossb. Pos. do.| 4 _ zen ù 5 Thl, | 1265/6 | Ostpr. Pfandbr. |34| 101 /4 [Disconto n S
Auswärtige Börsen, Amsterdam, 14 April.
Niederl. wirkl. Schuld 543/,. 5% do. —. Kanz-Bill 268/45.
Neue Anl. 17, i: At Antwerpen, 13. April
Zinsl. —. Neue Anl. 17 G. / Frankfurt a. M., 16. April.
Vesterr. 509/ Net. 1067/ 6 G. 5%%/6 100! /, G. 21/0 593/, Br. 1% 257/16. 255/60 Bank-Actien 1796. 1794, Partial-Obl, 155!/, Br. Loose zu 500 FI. 1333/,. 1335/,. Loose zu 100 FI. 282 G. Preuss. Präm. - Sch. 713/, G. do. 49/9 Anl. 102'/; G. Poln. Loose 667/,.
663/,. 59/6) A Anl. 6. Sl 21/29 Holl, a 5A7/1 6°
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, deu 20. März 1839, Das am Plage belle Alliance Nr. 21 belegene Grund- süd der E des ant Haensch, taxirt zu
- Patent, 5186 Thlr. 12 sgr. 4 pf., so i E Allodial-Rit-jam 22. mber 1839, Vormittags 11 Uhx, geschäut auf 8343 |an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und own 6: Lnkthes fv! inn: us Hypothekenschein sind ia der Registratur ciuzusehen. Zugleich werden die unbekaunten Real-Präteudenten unter der Waraung der Präklusion vorgeladen.
Kisenbahn- Actien. St. Germain 690 G.
Köln - Aachen 87 Br. Comp. - Centrale —._ Hamburg, 17. April. Bank - Actien 1495. 1493. Engl. Russ. 107!/2. g.
Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.
Literarische Anzeigen. Die Leih - Bibliothek sür die Jugend eine Krankheit unserer Zeit. von George Gropius, Kgl. Bausechule No. 12,
unter der Anfsicht bekannter Schubnänner wird hier- Dr. Philadelpbus.
lurch allen Aeltern, welche ihren Kindern eine gui 1 i S L ir billigen Preis 8vo. Elegant brosch, Pceis -125 sgr.
5 ; N verschaffen wollen, wiederholt empfohlen. 4 Die Bedingungen werden gratis,
am 28. Mai 1839, Vormtttags 11 Uhr, E E an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Zu- ges werden zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame
Aufenthalt nah unbekannte Real-Gläubiger, als: Caroline, Anna,
Ernestine und Wilhelmine,
rin von Mach, Caroline Elise, geborne von Fischer, bierdurch vorgeladea.
Cöslin, den 15. Oftober 1838. dem auf Königl. Ober-Laudesgerichts von Pommern. den
Groschuff der Masse din Kurator be Ulle Ee L urch vor! ; Ea ust 1839, Vormittags um 11 Uhr, | vorgeladen im Stadigeri
Leinen ald deren Richtigkeit nachzuweisen. Wer
Ebi ftal L8d un 60
n Veräußerung folgende ihxem| Jin Jahre 1772 is hieselbst die unverehelichte So- Kupferstecher und Kupferdrucker, L ma ale L Gläubi r phîe Júüliane Voges verstorben, und is seit jener Zeit Bolia Breite Séráfse NG 200
deren Nachlaß für den abwesenden Voges, über des Leipzig, Auerbachshof bei Hrn. Carl N i U
empfiehlt zur gegenwärtigen Messe sein vollständt-} N S L Blas aud dae Lager sämmtlicher kaufmännischer Bod hrs Un r al A Ae als: Wechsel, Rechnungen etc., Papier-0bla-jhl in alt # i g Di s s ten mit Buchstaben, ferner ein Lager von Musi-A. Evsscnh ardt, unier den Lindeu vir. 43, Logier kalien eignen Verlages, worunter sich die neuesten
a N D O i ote von E n / Tänze und Märsche aus „Don Quixote“ von ch ristli ch e Symbo [4V
sen Vornamen, und inwiefern er mit der Erbilasserin
Albertine, verwandt sey „aus den Akten nichts erhellt, durch ci-
uen Kurator verwaltet, Da nun der Abwesende, wenn
er noh am E das L as
Mach, so wie di ittwete Majo- |schritten haben würde, so wird derselbe auf Antra
Da Aa Ma@: Taroiiae: Elise, geborne  seines jeßigen Curatoris, Seifensiedermeisters Christian
Friedrich Keitel bieselbst, hiemit edictaliter citirt, in Gührich, Gesänge von W. Taubert, Dr. C. 1
L ober R Loewe etc. befinden, daselbst wird ein vollsiändi- Eine vergleichende quellengemäße Deren ler v
‘ 6 Mo chiedenen i: onfessione on lutherisch-T1rd)s
Civil - Senat. vor Herzoglichem Kreisgerichte M, Ba t schiedenen christlichen Konfessionen v |
, ten Termine entweder in Per 0 S /
t U aris Bevolimächtigten zu erscheinen} Jm Verlage des Unterzeichneten i so eben erschies
und sich über sein Leben und seinen jeßigen Aufent-
Bekanntmachung. haitsort geherig aus uweisen, widrigenfalls derselbe
eber das nachgelassenae Vermögen des verstorbenen |sür todt erkiärt un i
Nicfannas Christian Samuel Friedrich Heinicke ist [ten gemäß verfügt werden wird. SUNO erden -+ Karl unterm 4. August v. A. der erbsczaftliche Liquidations: | diejenigen, welche als Erben oder Gläubiger an da
stiz - i ögen des abwese Prozeß eröffaet und der Herr Yusf M PE ortdelléi eile Huliane Voges An- O
[äubiger des Gemeinschuldners | sprliche zu haben vermeinen, sdiche in dem angesezten 13 Antwort auf Guukow's Abfer g S Pes anzumelden, bei Strafe des Ausschlusses f Gug
riht vor dem Herrn Stadtgerichts-Raih| Braunschweig, den 27. März 1839.
ihre Ansprüche an die Masse gehLrig E F E V ¿ Gericht. S L Gie
Die treue Schilderung eines Autors,
nden Voges, oder an den Nach- T
diesem Termine nicht meldet, der wird aller seiner Soilides Vorrechte verlustig erk]|ärt und mit seiner
meldenden Gläubiger von der Masse übrig bleiben möchte, Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt,
Kommissarien Marchand und Goldbeck. “ Berlin, den 23. Februar 1839.
iz: |27. Mai begiunen. werden zu Sachwaltern vorgeschlagen die Herren Justiz mit der hiesigen Kammerguts-Wirthschaft verbundene| " Manuheim, den 6. Märi 1839. n
Lehranstalt wünscht, wende sich brieflich an den Unter- Buchh zeichneten oder an den Adjunkt des akademischen Rent-
in J e er nähere Nachricht über diese| (was helfen.
I und Nachlaßsachen, Kammergut Zwäzen bei Jena, im April 1839, ist "so eben erschienen und in
Amtmann Sommer. |zu Berlin in der Stuhrschen, zu haben:
12/19
Paris, 13. April. 59%. Rente 110. 83%, 81. 59/0 Neap]. 161. 10. #§% Span, Rente 20i/,. Passive —. 39/9 Portug; —.
Königlihe Schauspielc.
Sonnabend, 20. April. Jm Opernhause. Auf Befehl:
Der hinkende Teufel, pantomimisches Ballet in 3 Abth. und zehn Gemälden, von Coralli, für die Bühne in Scene ge- jebt von Hoguet. (Herr Guerinot, Balletmeister und erster Tänzer der Kaiserlichen Theater zu Moskau wird nur fär dies einemal die Rolle des Cleophas ausführen. Dlle. Wagon: Flo- rinde. Dlle. Polin wird in der Rolle der Paquíta wieder auf- treten. t dieser Vorstellung bleiben die bereits geösten, mit Sonntag bezeichneten Opernhaus - Billets gültig; au werden die dazu noch zu verkaufenden Billets ebeufalls mit Sonntag bezeichner seyn. i
Sonntag, 21. April. Jm Opecnhause: Keine Vorstellung.
Im Schauspielhause: Des Goldschmieds Töchterlein, astdeutshes Sittengemálde in 2 Abth., von C. Blum. - Hierauf: Die Liebe im Eckhause, Lustspiel in 2 Abth., von A. Cosmar.
Montag, 22. April. Jin Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn.
2e Potsdam: Der Verräther, Lustspiel in 1 Aft. Und: Der Kardinal und der Jesuit, historisches Lustspicl in 4 Abth., von E. Raupach. (Neu einstudire )
Dienstag, 23. April. Jm Opernhause: Zum erstenmale: Der Brauer von Preston, komijhe Oper in 3 Abth., nach dem Franzdfischen der Herren Leuven und Brunéwik, zur bei- behaltenen Musik von Adam, von dem Freiherrn von Lich- tenstein. : L Die eingegangenen Meldungen um Billets sind berü sich- tigt worden und wird ersucht, soiche bis Sonnabend, den 20sten d. M., Mittags 1 Uhr, abholen zu lassen, nah welcher Zeit solche anderweitig verkauft werdéii müssen.
Im Schauspielhause: Französische Vorstellung. A
Mittwoch, 24. Äpril. (Um Bußtiage.) Jm Opernhause: Die vier Jahreszeiten, Oratorium von J. Haydn; ausgeführt von den Königl. Sängern Herren Bader, Mantius, Ddötticher, Fischer, Zschiei\che, den Königl. Sängerinnen, DUes. Giünbaum, Hedwig Schulze, Lenz, Hussack, Lehmann, so wie von den übrigen Königl. Sängern und Sängerinnen, den sämmtlichen Mitgliedern der Königl. Kapelle, der Königl. Musikschulen, und dem gesammten Chor- Personale des Königl. Theaters, unter Direction des Königl. Musik - Direktors Herrn Möser.
Die Einnahme ist zum Besten einer Unterjiüßungs- Kasse (Spontini - Fonds) für hülfsbedürfcige Theater - Mitglieder bes stimmt. — Billets sind im Billet - Verkaufs-Bäâreau von Don- nerstag, den 18ten, an zu haben. — Die Abonnements und freien Entreen sind ‘nicht gültig.
Preise der Pláge: Ein Platz in den Logen des ersten
Ranges 1 Rthlr. 2c.
Königéstädtisches Theater. Sonnabend, 20. April. Zum erstenmale: Der Brauer von Preston. Komische Oper in 3 Akten, nah dem Französi schen der Herren Leuven und Brunéwick, vom Freiherrn von
i S f vori Adam. Lichtenstein. Musi Der
ersailles rechtes i Ufer 692'/, G. do. linkes Ufer 262!/, G. Strassburg-Basel 342 G. ;
Bordeaux - Teste —. Sambhre - Meuse —. Leipzig - Dresden 97'/, G. ?
t Jn Vertretung des Redacteurs: Wenßel.
a-M EA MELLE M
ges Verzeichniss gratis ausgegeben.
nen und anu asle Buchhandlungen Deutschlands ver- sandt worden (in Berlin vorräthig bei Burmeister Preis 2 Thlr. 15 sgr. ber desen Vermögen den Rech-|& gy 6 unter den Linden Mr. 22): 2 hr,
Ein gemüthliches Literatuxbild
tur, die Schriftsteller und die Buchhändler zu malträ- abe den cdlen Schrifisteller darin nach Verdienst
Sonntag, 21. April. Zum erstenmale wiederholt:
Brauec von ‘Preston. Montag, 22. April. Der Brauer von Preston.
E S
Gedruckt bei A. W. Havn-.
Ueber dic BléichfuwG t;
Eine Vorlesung sür Aeltern u. Erzieher. von der vollständige
allen Buchbandlunzen zu haben:
Tloritz Westphal Röse, F., Ueber die scen he Dirsiellung des Moritz V M ; Mt s Faust und Seydelmann's Auffassung
des Mephistopheles. Gr. svo. Geh. 10 sgr.
« st t. u Allgemeine
lichem Siandpuufte. Von F . E. F. Gueérile, Ò Theol. Dr.
deur Überhanpt wissenschafilih gebildeten
ff ten Pablifum, tigung des Buch- koufessionelle und kirchliche Zuslände in so tief häudler Hoff, Sen, A Zei ‘uit gleichaltig sind, ein nah hnli- oto: S rbeitete i Wo gehauen wird, fallen Späne. Ven iben Symbolik, a den Kreis der Untersuchung Altes Stück. [find uicht nur die verschiedene chrijilichen Hauptkirchen 7% sgr. hinsichtlich aller gegenseitigen Harmonie und Dishars s, der dae Ves monie von der Wurzel an bis in alle Veriweigungen, icdigung dr fb Be! rur die Schriftsleltr und die Buchhändler zu malträ, | Betten gezegen, deren sombolisber Ledrbegrif num in E ekten gezegen, i Forderung nux anu das, was nach efrie g dem landwirthschaftlichen Jnstitute tiren, für Jedermann interessant und amüsant. Jch ciner vergleichenden mfg is Ps Lena 1dr, : ' a4 ul ; eführt und allenthalben durch eine ge! i verwiesen werden. - iverdeu die gllesungun des nächsten Halbjahres den dad Würden behandelt, uud die Lectiou wird sicher e bh Somdol- und anderen Quellenstellen begrün- det, veranschaulicht uns eru u tin nav dogmaiische Polemik zwischen den protestanti l fidenzi dler Heinrich Hoff. der fatholishen Riede ede dén Bers, Forlngbweise Königl. Stadtgericht hiesiger Residenzien. : wichtig gewesen zu seva scheut, ist, so wie Abtheilung für Kredit-, Subhastations- UE S igadVlriesasiice 'Austicut betreffend“, u der H. La upp schen Buchhandlung in Tübingen | Polemik, nicht oon einem uegativ deirustiven, sonderu u "u
0 deunfte allen Buchbandlungen, |durchaus von dem posiiiv fonseroativen Stan : auch bei Hir sw ald, geführt worden, welchen der Verf. behauptet ünd
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats -Z
E Be
Die Kanadische Frage. Dritter und l:giec Artikel.
Lord Durham's Vorschläge zur Lösung der streitigen
meint Lerd Durtam, an eiue entschiedene und durbgrei- ¡hen Jnsßiiuiienen des Laudes me eé da auf an, vorweg zwei Grun d- b a unert ôriec Weise bisher oie Kraft des Landes geschwäct, die Eolwicf.lung sciner Hü f- quellen gehemmt, und Verarwung und Verödunz zur Felge gebabt bäiten.
Diese beiden Grundüb-l erditdt der edie Graf in der biéber von 1 Me1ihode der Versügung
form der poli! d'e Hand angetegt wide, kem Übel zu bes.it-gen, die i
Siiten des Eouvern:menis becfelgta Über die Siaatéländercienu und 1a dem biéherigen Systeme, nah welchem die Eiuwanuderunges uach Kanada von der Regierung geleitet wurden. Punkte seyen durcaus andere Prinsipien aufzustellen, wenn man úberbaipi cincn besscren Zustand erlaugen wolle.
Die Berfügung des Gouvernemen1s über die Kron- ländereien stand bis jeyt, unter deu Ausvizien der Britisheu Cen- tral-Verwaliung, ciner vou der leteren dependicer den be onderen Be- hôêrde, dem scgenannten Crown-Land-Department, zu, gegen dessen Wirfsamfkcit dem Grafen Durham während seiner Anwesenheit in Nord - Amerika zablreiche Petitionen eingerci4t wurden. Lord hat cinen Plan entworfen, wi: am ¡weckmäßigîtea dic künftig: Adminisiration dicier so einslußreiheu Bihérde umgestaltet werdea fönne und spricht dabei die fejte Zuoe: sicht au oder cin auf ähnlichen Prinzipien derubender Entwurf die Köaigliche Sanction erhalten werde, dann ein Aufichwungz des eesammten Bii- tisch: Nord - Amerikanischen Kelonialwesens dürfte, hinter welhem die fühasiea Eræœartungea uud Hoffnungen zurückbleiben würden.
Um die Verderdlichkeit der biéherigen Art der Diépofition über die êffentliben Grundbesigungen in bem vollea Lichte zu zeigen, vergleizt Lord Durham dieselbe mit dem, sect langer Zeit in den Vereinigien Staate? üblichen Syjtcme. 1en, scy seit dem Jahre 1796 die Verfügung üder dicjeuigen öfffeut- lichen Ländereien, welche neo nichi in tas Eigenmidum einzelner Staaten übergegangeu waren, durch ciue Afie des Kongzrefses gere- gelt, — wohiverßtanden nicht durch verschiedene Geseye für die verschiedenen Theile des Landes, soudern durch ein G e- fey für die Gesammtdeit aller Staatéländereten innex- haib der Union. Dieses Gese von 1796 habe fi dem Wohle derx Bevölkerung durchaus dienlich erwiesen; die zahlreichen guten Wir- kunzen desselben lägen zu Tage, — — und seine praftisze Brauch- barfeit gehe binlävglich daraus hervor, daß daffelbe ungefÄh:det so viele Jahre fortbefiaaden. Jw Britischen RNord-Amerifa habe ; ia Bezug auf diesen Gegensiand, eine partielle Ausnahme abgerechnet, fein Geseg gegeben. Die ge- fammte Masse der Staatsländereien werde lediglicz als Eigenihnm der Krone geachtet, uud deshalb sey auch die Verwaltung dersciben und die Ve:fügung Üder diesclbe uur Kion-B:amien überwiesen, die ibre Jasiructiczeen vom Britischen Schazamtie oder dem Koloniai- Minijterium ewpfingeo. Den Prorinziat- Asffembiies habe man, aus- genommen in neuesier Zeit in Neu-Braunschiocig und Obcr Kanada, binsihuich diescs Gegenjtandes durchaus feine Stimme zuzestandea;z und auch in den beiden erwähnten Uusnabméfällen scy die den ge- sceugebenden Versammlüngen eingeräumte Konirole nicht viei meyr, Adgerechnit dic avgifuhrten Ausuahmen könne man demnach binsihilich dieses so wicht1yea Püulktes die Lords des Schatzes und den Staats:Sccretair für dice Kolonicen ais die ciozigen Gesey- geber, und die Agenten des genannten S1aats:-Scecerctatrs 1:0 der Ko- lonie, die ihrem Chcf natürlich aüein verantwœortiich seyen, a!s die al- leinigen Voll,iehcr der Kron-Befcble beirachten,
Dieser mangelhaficn Briiischen Einrich;ung gegenüber, scheine das von den Vereinigten Staatcu Hauptrequisite einer wohlihätigen Wiiksamfkeit ix 11h zu verciuigen. Dasselbe erstrecke sich ganz gicichmäßig übee das g:sammte weite Ge- biet der Coufêderatiou; es kfêéune uicyt auders vcräadert werden, ais durch den Kongreß, und sep, wenn auch formell, do materiell nie- mals modifizirt worden; €s erlcichiere den Ausiedlezu die Acq u1sitiou von Land, und denno schräufe es badurch, daz es unter aücn Um- ständen ciuen Preis dex- iu P.ivat - Eigenthum übergeyeudeu Grund- stücke sist, die Erwerdüungeu af dea jedesmaligeu w rklichen Be- darf der Kolonisien ei; das Sesch scy eben so einfach abgefaßt, wie leicht versiändlich ; es sorge fär cine genaue Beau|sichtigung, cs ver- bindere unnèthizen Verzug, und gewähre unmiit.lbar einen sicheren Erwebstitel; — überdies iaffe cs fciuc Begünstigungen zu, soudern vertheile das öffentliche Eigeuthum unter sämintiiche Kiassen uud uz- eglicher Urt nach durcwaus gieichmäßigen Bestimmun- gen. Dieses System hade éine beirächtlicze Zunahme der Einwan- derungen uud Unsiedetungen befördert, von der die Weligeschichte fein pveites Beispiil darbiete, und zugleich den Vereinizten Staaten cine Eianahme zu Wege gedracht, welwze durchschniitliez jedes Fahr 1/, Millioneu Psd. Stezlinzg betragen, und ia einem Jahre jogar die Summe von 4 Millionen Pfd. Sterling übersiiczen hade, also mebr, als das çesammte jühilicze Ausgabe- Budget des Föderal-Gou- vernements in Anspruch uchiüe. ;
Betraczie man nun anudererscit? die Britisch-Nord-Ameri- faniswen Nicderlassungeiu, so habe hier niemals cin System Es seven in Se ¡ug auf den sragüichen Punkt man- ckcherlci sehr verschiedenartige Method.11 angéwaiudt, und all.in in d-n verscziedenen Keloni en, sondern se:bst in jeder Kolo- me zu versi denen Zeiten, und felbit in (zer und derseldeu Kolo- Deshalb foune man auch nicgeuds Ueberetn- st!'mmung anreïsen, vielmebr immer und überall finde man die größte Verschietenheii uud en ie Abänderungtn der Maßregetin. Ueberall sey eine sehr veishweuderickche Veifüzurg bder das dfeniliche Eijenthum bemeifbar, so daß in säumiliceaàa Koioniecn und in ¿dem Thule jeder einz:luen Kelenie vou S:iten des Gouvoernemenis weit mehe Laud veräußert worden sep, ais die Exxerder zur Zeit der Acquisiiion und seibjI bis jeyt urbar zu machen im Staude gewesen sept, Und dech scv cs ia allen genaunten Britischen Kolouieen bis iu dic neueste Zeit, ta ciaigen sogar bis auf den heutigen Tay, sür alle Personen obne Einfluß schr schwer gewesen, ja es ¡ey ibnen fat unmöglich ge- überhaupt zu acquiiicen. unz veise bafien Thatsachen hervor, daß die Auszilgze mehr oder we- niger, und thiweite bideuteud uagenau angefertizt worden, die Gränzen oder selbjt die Lage der verÜüupertcn Grundstüfe verdältniß- mägiz sehr unzurerlässig anzegeben scyen. Bewe ber duch ganz unnctdizen Aufeuthalt géiplagt und aufzeregt, und überall, müsse man le der gestehen, hätten bei der Dis6positioa úber die dfen!lichen Ländereien mehr oder wenig:r sehr siarfe B:-
änstigunzen vorgcherrschzt. — Klle dieje Uebel jeyen 1m Britischen ort-Amerifa unleugbar vorhanden; wenu es Überhaupt besser wecs- den solic, müßiena sie vor allen Dinzea beseitigt werden.
Die Resultate der unzweckmäßigen uad schkc weise d¿s Kron. Land. Departements tcäten übrigens lichen hervor, wenn mant erfahre, daß die UWdminisiaiiou' dec Staats- läadereien in dea Briti\ch Nord-Umerikanischen Kolouicen, siatt eine A ent zu geæähren, seit lauger Zeit bei weitem mehr oste, als sie ciabringe. i
i Auf der Amerikanischen Seite s:y Alles Lebe und Thätigkeit; die Waldungen sevea und würden Fahr entänden neue Ansiedlan erboben sich aus der Miite fcühere durchschnitien die Landschaften: Kanäle oder Eisenb endigt oder im Ba begt 0 porimiitel würden überall und von vielen Seiten i men, Wagen und Dampfschiffe erblicke das Auge a
Ja Bezichung auf diese beiden
daß, wenn dieser,
sich baunerfbar
Hier, in den Freiftaa-
es bis auf die allerneuesse Ziit
als uominell.
bcfolgie Syslem die
ter Perfonen
; em erschien im V: Duncker & C i O Saab ogchan ausœbgebent Vor kurzem erschien im Verlage von Dunker D E S S Hu ml Französische Straße Nr. 20 a, und ist iu
der Art exisirt.
nie zu derseicen Zeit.
i j : Fu er Llérgog, xub én TUVTN rij néros ußfow Und Be Gusfowgrapbie. E i: altaoui iu ou ri, 2xahnnlar, Der Verfasser des Handvuchs der Kirchengeschichte
übergiebt hiermit dem theologischen und N S bitiaw,
mat, Siaaloländereien Zudem gehe aus
Ueberali habe man die audbuch der allgemeinen
hien Verfahrnngs- am unmwidersprech-
en, Bewegung grilehtet , jegliches 04 Pacytungen — Heerstraßen j ahuen seyen be- mnunicaiienó- und Trans- n Anspruch genom- ler Octenz; au den
fauscude v herer Wüsten-yen;
iffen; — die Com
rechtfertigt. Beilage
Landseen und an den Küsten gebe es zahlreiche Häfcn und cine Menge Schiffe; nach allen Seiten hin werde mau tostbare Brüdea, fünftlih angelegte Laudungspiäge und bequeme Werfte gewahr. Gute Häuser, weite Waarendepois, Mühlen, Gafhöfe, Döfer, Flecken und aroße Städte entäuden plöglich und rasch in bisberigen Eiuöden. Jedes Dorf habe sein eigenes Schulhaus uud cíneu besonderen Play für den Gottesdienst; jeder Flecken habe deren mehrere netea seinen librigen öffeniliven Gebäuden, uud einige felbst Banfen und Zeitun- gen. Endiich die Städte mit ihren s{chêuen Kirchen, ihren greß.n Ho- teis, ibren Baufen und Rathhäusera von Stein oder Marmer böt:n den Anblick reizender Neuhcit nud reiuliher Frische dar.
Wende man si aber zu der Britischen Seite hinüber, so
erblicke man überall Wüstenei und Einöde. Nur cine Eiseubaha sey bier vorhanden und nur von etwa 15 Meilen Länge, zur Ver- biudung des Lorenzstromes mit dem Cvamplauisee. Die do so alte Stadt Montreal, der fommerziefe Mittelpunkt beider Kanada?'s, halte keinen Vergleich mit Buffalo aus, welches noch eine Schöpjung von gestern her sey. Aber noch mehr, wie bci den Städten, macze sich der Unterschied auf dem Lande bemcribar.
Die bei weitem höhere Blüthe der Gränzlandschaften der Union
im Verhältnisse ¡zu den benaczbarten Scricheu der Beitischen Koio- nieen ergebe Fch aber auch ferner noch aus ciuer gieih unbestrciibaren Thatsacze, nämiich dem Stande des WMarktpreises von Grund und Boden. Die Differenz scy in diescr Beziehung zioischcu der Amerikanischen uod Britischen Suite so groß, daß dieselbe auf cini- en Punkten tau send Prozent, bier und da selbst uoch mehr etrage. Der Unterschied zwischeu Ober-Kanada einer und din Staa-
ten Mew - York und Mi&zigan andererseits könne nachweislich auf einige bundert Prozent angeschlagen werden. Dazu komme noch, daß der Boden an der Gränze Nieder-Kanada?s weii vorzüglicher fey, als der in den benachbarten Staaten Rew-: Yorf, Vermont uud New- Hampshire, — währeud das Gebiet vou Neu-Braunschweig, eben fo fruchtbar wie das des daran sloßenden Maine, weit vorzüglicherer natürlicher Communicationsmittel sich erxfreuc. Der an uno für sich schon so viel höhere Preis des Grundes und Bodens in den Frei- flaaten ficige überdics uoch fortwährend dur die beständig zunceh- wende Einwanderung von dem Britischen Nord - Amerika her. Es seyen durchaus glaubwürdige Nachrichten, nacz denen von allen iu Zuedek eingewauderten Kolonisten baid nach ihrer Aufunst von Mie- ber-Kanada aus wiederum 60 pCt. gäazlih nach dem Gebiete der Union fié übersiedelten ; und weua man von den na Ober-Kanada aaen Einwasoderera aur /,, aiso 25 pECt. anuehme, so scy diese
me gewiß viel zu gering. Beim Schluß des diesen Gegensiand behandeluden Kapitels be-
merft Lord Durham: alle vorhandenen Ucbel und Mißbräuche scyen in seiner Darslelung noch keinesweges erschövfead auseinander eseut. Die Betrachtung defsen aber, was vorliege, stelle schon hinlänglich die eugung, feft, daß in cinem neuen, der Entwickelung barren- den Lande die
größeren Eiuflusse auf die Wohlfahrt der Bevölkerung sey, als irgend ein auderer Zweig der Verwaitung. Auch liege jedenfalls flax vor Auge8o, daß die llebel und Mißbräuche in Bezug auf diesen Punkt so groß uud so ollgemein seven, daß die Anweudring durchgrei- fender und wirksamer, auf sämmtliche Nord-Amerikauische Kolouten auszudehuender Gegenmaßregeln sich durchaus Veit mil, ehe die Durchführung einer rein
en Reform irgendwie wü der
Abg en g w üUnscheuswerth angesehen
erthcilung der Staais - Ländercicu von bei weitem
Das zweite der oben angegebenen Grundübel, das bisher be-
folgte Gy stem der Regelung der Einwanderungen, jiehe in Bere anl, äußert der edle Lord, mit der Colonisatiou und der esse
bange; aber es erscheine awecimäßig, diesen Punlkt ciner besonderen Betrachtung zu unterwerfen, denn derselbe gehe niczt allein die Kolouial-Population an, fondern auch die Bevölkerung von Großbritanien habe dabei ein unmítiteldares und wesentliches Juteresse. Es haudle fich námlih um die Art und L, A welcher bisher die Emigration der ärmeren Klassen vou Großbritanien und Jrland nach den Nord-Umcecrifkanui- schen Kolonicen hiu dewirkt worden se v.
ruog der Britischen MRiederlassungen in engem ZJZusammen-
Dic auf amilie Erkundigungen sich flügeuden Nachrichten über
das Einwauderungswescu, welche Lord Durham mittheilt, siud dem bisber von der Regierung befolgten Systeme äußert uugüustig, theil- weise selbst Schrecken erregeud. Aus deu scit neun Jahren augestell- Cum andern E A Über die zur Sce über Quebek erfolgten ü ergie ih, d j j ies | citraus 2e io € aß dieselben iuuerhalb dieses ganzen Jahr 1831: über 50,000; — auf 1832 fast 52,000; auf 1833 : beinahe 000; auf 1834: nahe anu 31,000; aüf 1835: ean 12,500; uf 1836: fast 28,000; — auf 1837: nur etwa 22500 uud auf 1838 we- gen der immer mehr Meh menden Unruhen uoch nit volle 5000. — fun Bua 2 uc unft in Quebek ist, uach den Berichten der dortigen Hos italärzte, wahrhaft tiäglich, — der Zustaud der N uswauberte Auf ee Gatten fast immer abscheulich. Von 500-— 600 Passagieren starben nicht sl: ten allcin 30— 40 am Typhus, und daneben nahmen voa jener An- zahl bald nach der Ankunft der Schiffe die Spiiäler noch wohl hun- dert Patieaten auf. Dic Sterblichkeit war bei der bisherigen Eiarich- tung unter den Ausgewanderten sehr beträchtlicy, — die herüberge- kommenen Kinder waren fast immer sich scibst überlassen, so daß se schr bäufig ganz allein der dem Zufalle lberlafsenen Mildthäuigfeit der Vewohner Quebeks anheimfielen. Viele hatien bei der Landung feinen Shilling iu der Tosche, um auz nur cin cinziges Machtlager u bezahlen, — die meisten brachten nur Gcld mit, um nothduifiig ¿hr kurze Zeit ihr Leben zu feisten. Aue diefe Faften fallen, wie der Berichterslotter schließt, großentheils der s g. Passengers-Act (9 Georg IV.), weiche 1825 beide Häuser des Parlaments passirte, im J. 1827 widerrufen, im F, 1828 aber bergestelt wurde, zur Last. Jm F. 1835 wurde daun ciñe neue Passengers-Act erlaffen. MNicats deslo weniger währte auch seit dieser Zeit der frühere Jammer fort. Bettelad und zerrissen durhzzogeu ua wie vor viele Einwanderer die Gassen; viele fristeten nür höchst traurig idre Erxisleuz durch die ganz zufällig sih ihnen darbietende Arbeit, — viele kamcu auch seir- dem unter Leiden und Entbehrungen aller Art elend um, namentlich räumte die Cholera unter dieser Klasse wirklich furchztbar auf. —
ecleu betragen haben: davon fommen auf das
sten sich überfiedeladen Familieu bei ihrer Au-
Alle diese Thatsachen, äußert Lord Durham zum Schluß seiner Be-
trachtungen über diesen Gegenstand, seyen allerdings sehr beflagens- wertb ; indesseu sey es feincéweges seine Abficht , furt Anführung dersc!ben von Auswanderuageu ab¡urathen, die Emigranten zu ents mutbigen. Fu Gegentheil : er erblicke einen vorzliglichen LWecth die- ser Kolonieen daria, daß sic für viele Millionen Untertbanen des Mutterlaudes, die daheim verkümmern würden, cin Fe d der Fülle, des Glücks unb der Thätigkeit öffaeten. Alle ei2sichtsvollen Mänaer seven eifcige Vertheidiger systcmatisczer Emizgrationen gewesen. Und auf die Seite dieser Männer slage auch er sih. Was er verlange, das sey cine Art der Emigratiou, die ganz verschieden von der bis- herigen exscheine, — also nicht, wie bis }-8t, cine Emigration ohueBVorbedacht, ohue Vorbereitung, ohne Methode, über- haupt ohue ein System irgend einer Ärz!
Nachdem von Lord Durhaw auf die angegebene Weise die vor-
züglichsten Mängel angedeutet worden sind, ivelehe die Lage des Lan- des und der Bevölkerung, welche die Knstitutiouea der Britisch-Nord: Amerikanischen Kolonieen darböten, achdem die Ursachen der Tren- nung hervorgchobeu worden, welche unglücflicher Weise in der Coms- position der Gesellschaft existiren, nachdem die Unordnungen vor Augen geführt worden, welche aus der Wirksamkeit eines schchzleht or- gauisirten Verfa ungsweseus entsprungen, nachdem cudlich auf die mannigfachen M ßverhältuisse hingewiesen wordezx, welche die erwäbn- teu Grundmängel in jedem Departement des Gouvernements hervor- gerufen haben, äußert derselbe, indem er auf scine ganze bisherize
eitung F 109.
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Darstellung cinen Rücfblick wirst: das sey ein Zustand, der jeden mit Kummer erfüllen müsse, dem das Wehiseyn der Landsleute in den Kolonieen und die Jutegritat des Reichs am Herzen liege. Es sey uiyt s{chwper, naczzuæcisen, daß dieser Zustand der Dioge mt läuger fcrtdaueru werde, nicht läuger foridauernu köune. Cin Gemeinwesen fönne weder seiner politischen, noch feiner sozialen Existenz nach die Fortwirtung atler jeaer Ur: sachen länger ertragen, die schon sei längerer Zeit in Ni.der: Kanada die Regierungéthätigkeit gänzlich gehemmt, die zuerst eiue Veileguüng der Kolonialverfafsung, scdanu die Mothwendizkcit ciner Suépeusiou derselben herbeig: führt, die zwei Jasurrecticney hervorgerufin, zu deren Beseitizung das Martialgescß habe profkfiamirt werdea wüsscn, durch deren BVorhandenseya man ecudlich genöth1gt gewescu sey, die Pauptgarantie der Rechte Britischer Unter1h2nea j ceiumal aufzuhcb:n.
Die Unordnungen, wird danu fortgifahren, die in Vieder-Ka- nada überhand genommsn, scyen der Urt, daß fie, iu Bezug au} oie zu ergreifenden Maßregeln, keinen Aufichub zuließen. De gegea- wärtig dort eingeführte Regierunzeform sey in der Th.t uts, alé eine temporaize uñd gewaitsame Unterjochung. Die reue Cou: jlitution sey so anaetban, daß feine Partei die Wiederciufütrunug der- selben ertragen würte, und die shlehten Folgeu threr Wirksam!eit bâtten sich deigestait herausgestellt, daß fein Freund der Feceibeic wie der Ordnung wüuscheu könne, die Provriuz wiederum dem uazlück.i- ea Eiuflufse derselden unterworfen zu tehen. Welche Schaiciigfet- len es quch immerhin baden möge, zwecknmäßige Gigenmiticl aufzu- finden, — die Dringlichkeit derseiben scy gewiß uud liege offen ¡u Tage.
In Miedec-Kanada, wie gesagt, scy es am dringendfien, entsch. i- dende und umfassende Maßregelu durchzuführen. Der Mauget cin s verantwortlichen Gouvernements lasse bier die Bewchuaer mit Neid den biüh-nden Zustand on hauen, den andermwáris eine ficie Cui- wictelung der Kräfte hervorgerufen. Daher komme cs, daz vulec die Mepudlif wünschten, vicle die Eiuverleibuug 1u oie-Mord- Amerifanische Union. Jadesseu die Sritte, zu denen dic Pac- teien sich bten fortreißen iasscu, scyen noch uicht ¡um Azußestea gediehen. Die Meistcn, namentli die Reformer 1u Ode: - Kanaoa, bätten mit Zutrauen ihren Bick auf das Erg.duiß dec Sendung des eden Grafen gerizie. Noch scy es Ze11, — aber es jcy die legte, cs scy die böchste Zeit! — Etgreife man uicht rasch dieje sich noch darbietende Gelegenbeit, so würden aus der gänziia cu polis lischen und socialen Verœicrung unberchcabare Gcfahreu sich ent- wickeln: Rebellion, frewde Einmishunug, gäuziiche Er- shopfung und Entvblkerung jenergeseguetenu Landitriche!
Was zunächst die Gegenmittel bcireffe, dur welche man hof- fen dürfe, die Uebelstände zu bescitigen, welze aus dea constiiu- tionnellen Verhältnisscn des Laudes hervorgingen, so [cheine es, daß der Eiufluß der Bevélkerung auf die Regierung nichi ges schwächt, vielmehr verstärkt werden müjse. Es scy nicht nett - wendig, daß man dem Gouvernement ein anderes Prinzip untzertege, daß man cie neue constitutionnelle Theorie aussteüe, — aber das cr- scheine dureaus an der Zeit, daß mau tu den Koloutal-Verbältuisseu
mebr das Prinzip der Britischen Verfassung eiaführe, das man nah Analogie der legiereu auch in diescu Kolouieen jeue wciscu Vorkehrungen ias Leben rufe, dur welcze allein die Wirksamkeit
des Repräsentativ - Systems in cinem Lande haimoniscy und huiibar gemacht werden könne. Keine einzige Prätcgatioe der Krone sclle aufgegeben werden; im Gegenihel erfordere es dringend das Juier- effse der dortigen Bevölkerung, daß man auch dicjenigena Prä: cgatice beschüye und aufreckt erhaite, von deren strenger Ausübung man bis- her uoch feinen Gebrauch gemacht habe. Aber audererseits müsse die Krone sich auch den nothwendigen Konsequenzen des Repräsentatio-Systems unterwerfen. Wenn das Gou- vernement Eintracht mit den Repräsentanten-Corpora- tionen erstrebe, so müsse es auch in die Unwendüng der Mittel willigen, durch welche alleiu in den Repräseutau- ten Zutrauen zu demselben erweckt werden fönnue.
Gegen scine Vorschläze, meint Lord Ducham, würden alleiding viele ihre Stimmen erheben, — viele würden cinwendeu, dadurch, daß man dergestalt die Annahme und die Bollziebung der Écscye in dic Hande der Kolonisten lege, üÜberantæorie mau denselben gewissermaßen die g sammte iunere Regierung. Aber, eutgeguect der Berizyiersta.tier gegen dergleiwen Eiawürfe, er köine vicht oegreifen, was dec Kroue ai ciner Ls aller derjenigen Dinge gelegen scvu könne, n elche nicht das Verbäitniß zwischn dem Wüutterlauode und den Kolcu1ecn beträfen. Es sepen in der That schr wenige Gegenstände, deren Re- gelung lediglich tm Juteciesse des Muticrlandes liege, Diese seyen ¿- B. die Bestimmung der Regierungsform, die Regulit- ruug der auswärtigen Verhältnisse, die fommerjicileu Verhältnisse des Mutterlandes mit den Kolonieen, so
wié der leyteren mit deu übrigen Britischen Miederlai- sungen und mit fremden Nationen, und endlich die Verfüs- gung über die Staats-Ländereicn. Ja Hiusicht auf aue dufe Dinge müßten na-ürlich die Kolonieen dem Mutter:ande \trenze ua- tergeordnet seyn und bleiben. Demnach würde dem Britischea Par- lament die odersie Kontrolle über die Kolonial: Vaihältniffe zusteben, die Krone werde den Schuh gegen fremde Feinde gewähreu, die Bii- tische Geseygebung werde die dem Handel vorzuschre:benden woh thä- tigen Gräuzen bestimmen, sie werde die beiden Theilen aus der Ver: bindung erwachsenden Vortheile gewähileiea müssen Wü. de mau
über diesen Kreis binausgehen, wüide wau das Band straffer anze:
hen wollen auch hinsichtlich der inneren Angelezendeiten der Kolo-
niecn, so werde dos immer nur auf Kosten jener wichti eren, s renden Juterefsen geschehen können. O As M Es Zwar möge es immerhin 1izig seyn, wird ven dem Grafen jus esfauden, daß die Koloniñen nicht immer wisscn würden, wclches dic esten und passendsten Gesege für sie sclber sey:n: — aber Juli h! fönne doch Niemand in Ubrede stellen, daß sie, die Kolonien, ei g:ößeres Junteresse, als irgend Jemand anderes, daran häticn, allmälig zu einem richtigen Urtheile übec ihre eigenen Ang/-legenhciien zu ge: langen; — auch würden fie sich jedeufalls größere Mühe geben, das Zl: u erreichen, als wenn sie in gänzlich:r Abhängigkeit sich bcfänden enn sie schlechte Gesche machten, so sey es doch am Ende 1hr cige- ner Schaden und sie würden selbst am meisten daflic zu büßen haben. Außer diesen Maßregeln zur Regelung der constitutionnel- len Verhältnisse des Landis, fäbrt daun Lord Durham bei dcr Aufzählung seiner Vorschläge fort, gebe es aber noch verschiedene qu- dere Lebensfragen, deren gründliche Erlediguug durchaus wi'u- schenswerth scy. Dahiu gehöre z. B. die Begcünkung eincs gut:u
Sypjlems der Munizipal: Ynstitutionen.
Alle diese Dinge zu berucksicztigen, liege unstreitig im Juteri st-
aller Kolonicen. Facessen die Berücksichtigung derselben werde doch nicht im Staude sevn, dicjenigen Uebel zu b.seiiigen, welche der ge-
enwärtige Zustand Nieder-Kanada*s, der die unmittelbaisie dhllife erfordere, darbiete. Der unglückihe Streit der Abstaw-
mung, welcher die Hauptursache der Mißverhältu!ffe bilde, müsse im gegenwärtigen Momcut durch cine Veränderung descitigt trerdeu, die man dadur b¿wirfe, daß man der wahrhaften Majorität mehr Macht gebe, als sie bisher besessen. Es müsse der ewi- gen Aufregung, die cine Folge der Stiriltigkeiten der nat oualen Ele- mente in der Legislatur sp, dadurch etn Eude bereitet werden, daß mau ein für alle Mal den Nattonal: Charakter der Pro: vinz begründe und feststelle. Dieser Charakter abcr müsse chne Zweifcl der des Britischen Reichs sevn, der der Medrheii der Bevölkerung des Britischen Nord. Amerikag's, ja dec derjenigen Raçe, die im Verlaufe der Zeit auf dem aanz zen Nord-Amerikanischen Kontineni die durchaus prädo- méinirende geworden scy. Ohne raube L Le L Maß-egela1 zu ergreifen, müsse das ernsie und staudhafte
Gouvernements dabin geben, in Nieder-Kanada eine Eagliscze Be- völférung mit Euglischen Geseyen und Englischer Spra-
estreben des Brüzischen