1839 / 111 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der nicht r vorzugsweise im Grund unnd “Boden be- ruht, mehr eine Wan Lad einer anderen Seite hin vorge- nommen hat , so find die Regierungen deshalb, bei der Aufsuchung der zur Sichezung ihrer Eristenz, auch genöthigt worden, an- dete des Volfstlebens heranzuziehen, als früher üblich war; aus demselben Grunde haben die Regierungen, im n dot ge- meinen Wohls, ihre Fütsorge mehr als je verschiedencu nstitute uwenden müssen, die früher putsdueden veruachlássigt wurdea Gegr raßen, Eisenbahnen, Canálen, Posten und überhaupt allen Communications- und Transport- Mitteln). Eudlih auch is eiue gänz Lde und wesentliheUmänderungdes öffentlichen Unterrichtswesen sim Futeresse des Fndusirialiówus und der Judustriellen dringend nöthig Feworden eine Umänderung, in Folge deren die Gewerbetreibenden mehr praftisch auf ihren Beruf vorbereitet werden, was denn haupt- sächlich dadurch geschehcu is, daß man die Mathematik und die Na. turwissenschaften als H&uptgrundlagen des Unterrichts bestimmte, fiatt des früheren Fundaments, der Kenntniß des klassischen Aiter-

thums. i: esagten erhellt deutlich, daß man überall in der My t hat: die Judufstrie sey eine Macht ge- worden, wie es früher fast ausschließlich nur der Grundreichthum war Diese Macht zu kräftigen, zu steigern, zu beschützen, erscheint unstreitig als eiue der Hauptaufgaben unserer Zeit, Wodurch aber fönnte das zweckwäßiger und andaueruder geschehen, als durch möüg- lihste Verbreitung vou Juntelligenz unter den JIndufstriel- len? Dieses Ziel nun aber faun dur mancherlei Mittel erreicht wérden, wic z:. B. durch Anordoung eines zweckmäßigera Unter- richts, durch Etablirung von Gewerbeausstellungen, die eben sowohl darin ihren großen Nutzen haben, daß fic dem cinzeluen Ge- werbetreidenden eine deutliche Vorstellung seiner Mängel gewähren, wic darin, daß fie den Wetteifer fo ansehnlich beleben, endlich auch durch Herausgabe solcher Zeitschriften, die sih die Auf- abe gestellt haben, über den gegenwärtigen Stand der einzelnen ewerbe und der gesammten Gewerbsamkeit in einem Lande unpar- theiish zu berichten, auf etwaige Mängel aufmerksam zu machen und Bors e zur Beseitigung derselben vorzulegen, die Fortschritte an- derer Läuder hervorzuheben, auf bisher noch nicht benüßte Duellen ewerblicher Thätigkeit ausmerkfsam zu machen, und guf cine gedeih- liche Wechsclwirkung zwisczen der Yndufirie und der öffentliches Ver- waltung hinzuwirken.

Dieses Ziel, nämlich einen Focus zur Verbreitung der Fnutellis genz unter den Jndufiriellen, einen Mittelpunkt, von welchzem aus wichtige und bewährie Erfahrungen und Entdeckungen auf dem Felde des Gewerbswesens Ullen zugänglih gemacht werden sollen, zu bil- den, hat sih auch die vorliegende Zeitschrift geseÿt, die scit dem Anfange des laufenden Fahres erschienen is. Sie beschränft sich, was durchaus zweckmäßig erscheint, nicht allein auf die gewerblichen Verhältnisse, des Preußischen Staats, sondern ist bestrebt, ihre Wirfsamfecit auch lber das Gebiet säwmiliher Deutscher Bun- dessiaateu, vor allen Dingen des großen Zollvereins auszu- dehuen. Ueber den der Zeitschrift zu Grunde gelegten Plan berich- tet ziemlih ausführlich die ersie Nummer des begonnenen ersien Fahr-

anges. - j i B eber die Art der Ausführung des- Plans jeyt, nach erst viertel- jährigen Bestehen ‘der Jeitschrift, hon ein bestimmtes Urtheil fállen u wollen, würde voreilig seyn. Auch bei den hesten Vorbereitungen at ein solches Unternebmen mauckerlei ihm entgegenstebende Unbe- quemlichfeiten zu beseitigen, mit mancherlei Schwierigkeiten zu käms pfen. Erst ein längeres Bestehen, ein Sicherwerden der Redaction auf ihrem Terrain , eine größere Bekanntschaft der Bedürfnisse des Publikums, ein gewonuener Kreis tüchtiger Mitarbeiter, vermögen fonsolidirend eiñzuwirken. So weit man indessea bis jevt ein Ur- theil wagen darf, fann man der Redaction gern das Zeugniß geben, daß sie eifrig bestrebt sey, tüchtige Materialien herbeizuschafsen und für Abwechselung und Mannigfaltigkeit zu sorgen. Wir heben zum Beweise dessen die verschiedenen Mittheilungen über Zucker - Produc- tiou nud Consumtion, über die Berlin-Potódamer Eisenbahn, die Ge- schichte der Preußischen Seebandlung und der Seehandlungs - Socie- tät, den Ie über Holz - Theurung und Mangel, des Herrn von Türk Abhandlung über den gegenwärtigen Zustand des *Seidenbaues “Im Preußischen und in den Staaten des Zollverbandes 2c. hervor. Zweckmäßige Aufsäße aus anderen Zeitschriften find ebenfalis benußzt, wie denn z. B. auch ein solcher „Über die Woll-Production und Con- umtion im Preußischen Staate“ vom Schreiber dieser Zeilen aus

m Hamburger Korrespoudenten aufgenommen worden ist.

ie man aus -den bisher erschienenen Nummern ersieht, if an- Ker der Theiluahme des Publifums dem Unternehmen auch die Theil- nahme der öffentlichen Behörden nicht äusgeblieben, wovon die zum Theil trefflichen offiziellen Daten Zeugniß ablegen, welche über deu Berg- und Hütten-Betrieb 2c. mitgetheilt find. Auch is es nicht ge- nug anzuerkennen, mit welcher wohlwollenden Bercitwilligkeit Seine Excellenz, der Herr Geh. Staatsminister von Ladenberg es den sei- ner Direction untergebenen Verwaltungsbeamten Pee hat, mit Benugzung amtlicher Juellen für dieses Organ der Oeffentlichkeit thätig zu seyn. Wenn eine solche höhere Theilnahme, wie zu wün- schen, dem Unternehmen tn immer-höherem Maaße zu Theil werden wird, dürfte dasselbe sich ais Archiv aller das Gewerbewesen betreffen- den offi iellen Aktenstücke und Angaben bald dem größeren Publikum

E fönnen nur wünschen, daß eben sowohl Behör-

den, wie das shriftstellerische uud lesente Publikum der mit dem be: |

sten Willen ausgestatteten Redaction ihren Antheil nicht versagen mö-

en, um so mehr, da von Seiten der Verlags-Handlung sowohl durch ' s t ort. s

Liedride Preis-Bestimmung, wie durch würdige äußere Ausstattung

Ét ———— ——

e

Bekanntmachungen.

_ Mothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht Bromberg. Das im Wongrowiecer Kreise belegene adeliche Gnt Siedleczko, wozu das Vorwerk Przybyszewo gehört,

abg: t auf 26,107 Thlr. 28 sgr. 1 pf. zufolge der nebst Hopothefenschein in der Reaistratur cinjufehei- den Taxe, soll

am30. September d. X., Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle g

. Die dem arat Dr nach unbekannten Real-Gläu- d Fnteresfenten :

e ‘ie Er n des Adalbert von Miasfowski und sei- ner Ehegattin, gebornen v. Zakrzewska, iusbesondere die bina von Miaskfowska, verehelichte von | -

oszutsfa, die Hedwig von Miatkowska und der

“Mathias von Miaskowski,

2) die u mig us Mali,

4 : f! ; die vdanga aroline Albertine Viertel,

werden derz öffentlich vorgeladen. l-Präátendentea werden aufge. din fh dei Bermeidu E ber Prüiosea spätestens

{o diescm Termine 'zu melden.

Nothwendiget Verkauf. zig

_ Ober - Landesgericht zu Bromberg. let enber Bel Cette irelerdl 1gen j el Conra - jehörig iche Gut Gro « und Klein - Nombino

r. 3 8, Herdshaftllh auf 18,062 Thlr. 18 sgr. 8 pf.

Ausschusses

f

hehen ordern W age a7 Le, 4 ein N ar E derten e pa. sollen; 59/, Met. 107!/g. 4% 10L 3%, 8118/,,. 21/,0/, 59, 1% so besieht daffelbe in dem Wunsche der Aufstellung eines mehr syste- | Bank - Zetien 1509. Neue Anl, —. matischen und ganz bestimmten Planes gn LERLIE t Peer - Durchführung desselben. Der der ersten Nummer vorgeset ÉInte ltt: Gt tdieti

wurf eben sowohl, wie der weitläuftige Titel leiden an mancherlei Unvollläudigkeiten Tautologieen und Jukonsequenjen, die indessen Sonntag, 21. April. Jm Opernhause: Keine Vorstellung. schr leicht zu beseitigen seyn würden. E.-H. Im Schauspielhause: Des Ga/sdshmieds Töchterlein altdeutsches Sittengemälde in 2 Abth., von C. Blum. Hierauf: Die Liebe im Eckhause, Lustspiel in 2 Abth., von A. Cosmar.

Montag, 22. April. Jm Schauspielhause: Das KÆthchen von Heilbronn, großes Ritter - Schauspiel in 5 Abth., nebst einem Vorspiel in 1 Akt, von H. v. Kleist. i

In Potsdam: Der Kardinal und der Jesuit, historisches Lustspiel in 4 Abth., von E. Raupach. (Neu einstudirt.) Hierauf: Die Zerstreuten, Posse in 1 Akt, von Kotebue.

Dienstag, 23. April. Jm Opernhause : Zum erstenmale:

Der Brauer von Preston, komische Oper in 3 Abth., nach dem Französischen der Herren Leuven und Brunéwick, zur bei- behaltenen Musik von Adam, von dem Freiherrn von Lich- tenstein. Pie eingegangenen Meldungen um Billets sind berüksich- tigt worden und wird ersucht, solche bis Sonnabend, den 20sten , d. M., Mittags 1 Uhr, abholen zu lassen, nah welcher Zeit solche anderweitig verkauft werden müssen.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Mittwoch, 24. April. (Am Bußtage.) Im Opernhause: Die vier Jahreszeiten, Oratorium von J. Haydn; ausgeführt von den Königl. Sängern Herren Bader, Mantius, Bötticher, Fischer, Zschiesche, den Königl. Sängerinnen, Dlles. Grünbaum, Hedwig Schulze, Lenz, Hussack, Lehmann, so wie von den übrigen Königl. Sängern und Sängerinnen, den sämmtlichen Mitgliedern der Königl. Kapelle, der Königl. Musikschulen, und dem gesammten Chor- Personale des Königl. Theaters, unter Direction des Königl. Musik ¿Direktors Herrn Möser.

Die Einnahme is zum Besten einer Unterstükungs - Kasse (Spontini - Fonds) für hülfsbedürftige Theater - Mitglieder be- stimmt. Billets sind im Billet - Verkaufs-Büreau von Don- nerstag, den l18ten, an zu haben. Die Abonnements und freien Entreen sind nicht gültig.

Preise der Pläve: Ein Plaß in den Logen des ersten Ranges i Rthlr. 2c.

Wisn, 15. Aßríl.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 19. April. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

von |um Uhr | St. M. um Uhr | St.

Berlin ¡8 Mrg. | 38 JPotsdam |6 Mrg, Berlin R S Potsdam ¡91 » Berlin |2 Nm. Potsdam |122 Nm. Berlin [6 » S 4l y ; Berlin [10 Abds.| 1 otsdam |8 Abds.

Die leyte Fahrt von Berlia und die erste von Potsdam mit Pferden.

von

Meteorologische Beobachtung. j Morgens | Nachmittags Abends Nat einmaliger

1839. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Veobachiuna.

19, April.

Quellwärme 6,99 R, Flufwärme 3.19 R, Bodenwärme 5,19 R, Ausdünftung 6,019‘ Rh, Nieders{lag 0,201‘ Rh, Wärmewechsel +13 39 +3,09,

77 pCt. SZW.

Luftdruck | 334,16‘ Par. | 333,93‘‘Par. | 334,01‘ Yar. Luftwärme... |—#= 6,1 0 N:\=§11,09 R.¡—++- 589 R. Thaupunkt i 4,69 R ¡— 439 R. |— 419 N. Dunftsättigung } 88 pCt. 87 pCt. Wetter... i regnig, regnig, N ie a bazoró i SW. 2WSW., Mita S8. Tagesmittel; 334,03/// Par... -§-7,99 R... -4-4,5 9 R...

57 pEt. trübe. SW.

Berin Bür e

Den 20. April 1839. Amtlicher Fonds- und MŒeld-Cours- Zettet. Pr. Cour. les S Brief. | Geld, S St.-Scbuld-Beb, | 4] 103/g | 1022/3 [Pouun. Pfandbr. |3é Pr. Eugl. Obl. 30,/4| 1023/4 | 1017/; [Kur.-n.Neuns. do./3i PrümSehi.d.Seeh.,!| 72/2 T17/, lSchlesische do.|Á Kurm.O0bl. m.1.C| 4| 1023/5 | 1017/5 [Rüekst. C. und Z. N. Iot. Seh, do.'32 100 Sch. d. K, u. N.|-| 97 —— Berl. Stadt - ObI.| 4 1027/5

Pr, Cour. Brief. | Geld,t 1018/4 | Vell, 102 | 101!/, 103 E

Königsstädtishes Theater. Königb. do, |4 Gold al marco |—| 215 | 214 Sonntag, 21. April. Zum erstenmale wiederholt: Der Elbiuger do. 44 l R l. 18/2 } Brauer von Preston. Komische Oper in 3 Akten, nach dem C Se t Wil) S E T E N S r0D Französischen der Herren Leuven und Bcunswick, vom Frei- Westpr, Pfaudbr. 32) 1007/5 And. Goldmü 125/6 | 12/9 3

103/,

pf von Lichtenstein. Musik von Adam. L Pacuit (68 1001 eva L s Mail Der Brauer von Preston.

Dienstag, 23. April. Der Eskadron-Chirurg, oder: Die Diplomaten. Lustspiel in 2 Akten, von Friedr. Genée. Hiere- auf: Der Pariser Taugenichts. Lustspiel in 4 Akten, von Dr. C. Tdpfer. (Mad. Röhnenkamp: im ersten Stü: Mar- quise Montenaro, im zweiten: Gräfin Morin, als Gastrollen.)

Mittwoch, 24. April. Kein Schauspiel.

Ostpr, Pfaudbr. |34| 101 100!/, Wechsel. Cours.

Geld | 140!/, 140

j Kurs 2 Mt. Kurz ' 15027 2 Mt. | f 150! lg 3 Mt. 6 207/g 2 Mt, | 80

2 Mt, |

2 Mt, | 1011/,

2 Mt. j 99/2 E

8Tage 102

2M. | 101!/,

8 Woeh. | 31/5

Amsiterdam do. Hamburg « « do, Loudon ,

1013/, Markt-Preise vom Getraide.

Berlia, deu 18. April 1839. nde: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 5 Sgr. Roggeu 1 Riblr. 21 E E 1 Rihir, 20 Sgr..; große. Gersie. 1 Riblr. 13 Sgr. 9 Pf. ; kleine Gerste 1 Rthlr. 10 Sgzr.; Hafer 1 Rtblr. 4 Sgr., auch 1 Rihir. 1 Sgr. 3 Pf. Etiagegangen sind 10 Wispel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Nibirx. 6 Sgr. 3 Pf. auch 3 Rthlr. 3 Szr. 9 Pf. und 3 Ridblr.; Roggeu 1 Rthir. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf.z Hafer 1 Rihlr. 3 S r x Dts 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pfe i nd 709 Wispe effel. S ‘Mittwoch , den 17. April 1839. Das Schock Stroh 8 Rthir. auch 7 Rthlr. 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sar.

Branntwein-Preise vom 5. bis 12. April 1839. Das Faß von 200 Juart, nach Tralles 54 pCt., nah Richter 40 pCt., gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung. Korns- Branntwein 23 Riblr., auch 21 Rthlr.;. Kartoffel - Brauutwein 18 Rthlx. 7 Sgr. 6 Pf., auch 17 Rthir. 22 Sgr. 6 Pf.

Kartoffèel-Preise. Der Scheffel Kartoffeln 15 Sgçr., auch 10 Sgr.

Augsburg

RILSSN p ooo 0o9000 .. Leipzig „.«.« C C EER Frankfurt a. M. WZ

Petersburg

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 15 April. ; /

Niederl. wirkl, Schuld 343/,. 5%, do. 101/.. Kanz-Bill. 265/16 59/4 Span. 16'3/, g. Passive 4/,. Ausg. Sch. 9, ZinsL 5!/,, Preuss. Präm. - Sch. 126'/,, Poln. —, Vesterr. Met. 103.

Antwerpen, 14. April. Zins]. —, Neue Anl, 163/, Br. Frankfurt a. M., 17. April. ;

Oesterr. 5 Met. 1069/5 G. 4% 100!/, G. 2/29, 593/4 Br. 19% 257/19: BS/16. Bank-Actien 1798. 1796. Partial-Obl. 1551/4 Br. Loose zu 500 FI. 1333/,. 1335/,. Loose zu 100 FL. 282 G. Preuss. Präm. - Sch. 718/, G. do. 4% Anl. 102 G. Poln. Loose 667/g. 663/,. 59/ Span. Aùl. 6. 57/2 21/290 Holl. 54!/». 5A7/1 6.

Eisenbahn- Actien, St. Germain 690 G. Versailles rechtes Ufer 692'/; G. do. linkes Ufer 262!/, G. Strassburg-Basel 340 G. Bordeaux -Teste —. Sambre - Meuse —. Leipzig - Dresden 97'/, G. Köln - Aachen 87 Br. Comp. - Centrale —.

Hamburg, 18. April.

Bank - Actien 1488. 1486. Engl. Russ. 107!/,. 2g,

Paris, 15. April,

Der Centner Heg

Yn Vertretung des Redacteurs: Wentzel.

59%, Neap.

| am 27. Juli 1839, Vormittags 11 Uhr, jan ordentlicher Gerichts8jtelle subhastirt werden. Tare, Hypothekenschein und Bedingungen sind in der Re- [gisiratur- einzusehèn.

i even ber f "Pust “P l, Die Erben der in Pustamin am 831. verstorbenen Geheimen Legations. Räthiu von Bilfinger, Ariane Gertrude, sichtlich ihres Ma Theilungs halber sub-|wird hiermit. die bevorstehende gänz!

hastirt werden. (elben in Gemäßheit des É: 137. Th. 1. Tit. 17. des

- L. R. zur öffentlichen Ken Köslin, den 6. März 1839. Königl. Ober-Landesgericht von Pommern.

Nheiuische Eisenbahn-Gesellschaft. Unter Beziehung auf die Art. 33 und §4 der Sta- tuten berufen wir die nächste ordentliche General-Ver- sammlung der Actionaire unserer Gesellschaft auf Montag den6. Mai d. A, Vormitta in dem großen Saale des Rathhauses zu

Köln, den 6. April 1839.

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Die fünfte General-Versammlung der Leip: ig: Dresdner g gidadn - Tompag! wird unter Zustimmung des verehrlichen Gese

“rale dex hiestgen im Saale der hiesig

Tages-Orduung wird S ciuen einleitenden Vortrag des Vorsigenden,

59/, Rente fin cour. 110. - 39/, fin cour. 81. 15. i au uts 101. 30. 59/4 Span. Rente 20!/,. Passive 45/,. 809% j

Gedruckt bei A. W. Hayn.

mh

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

ieses Blatt is vielleicht das Schönsie, was se Raphacl's Mean, Müller's berühmtem Blatte, cin Deutscher Grabstichel hervorgebracht hat! Ueber den Werth desselben sprechen sich unter andern Urtheile in der Haude- und Spenerschen Zeitung Nr. 34 und in der Vossisheu Zeitung Nr. 66 d. J. aus. Abdrücke davon liegen zur Ansicht bei uns, auz sind wir bereîft , diesel a gezatiahtia auf zu be- iimmeude Stunden zuzusendeu. Preis : Avant la ert auf Chines. Papier 415 Thlr. » weißem - DE » z »

» » Abdrlie "it Tie Schrift auf weißem Papier à 154 Thlr., worauf wir eben alls Subscriptionen aus nehmen, werden erst in ‘einiger Zeit zu haben fepn. Geneigte Bestellungen werden wir genau nah der Zeitfoige notiren und eben so ausführen. : Berlin, März 1839. E e Enns 0 x (in Potsdam Hohenwegstraße Nr. 4).

2) den Geschäfts - Bericht,

3) die Vorlegung der Rehnung v2m Jahre 1838,

4) die Wahl vier neuer Ausschuß-Mitglieder an die Stelle der am 30. Juni d. F. Austretenden

malen, Rüfsichtlih der den Actionairs uslehendeu Stim- menzahl, der Legitimation und der edingungen, uù- ter welchen besondere Anträge nachträglich auf die Tages - Ordnung kommen fönnen, erlauben wir uns, auf die Statuten zu verweisen. 4 Wir bemerken noch, daß die ausscheidenden Ausshuß- Maden, welche sofort wieder gewählt werden kön- neu, sind: Z Herr Heinrich Courvoisier, Kramermeister Poppe, Ober-Appellationsgerichts-Rath Dr. Haase, Kammerrath und Ritter Frege, Bürgermeister Hübler in Dresden, Friedrich Brockhaus. - \ Die nach trfegter Wahl der General-Versammlung offen bleibenden beiden Stellen werden nach §. 25 der gans R un Fs beseyt. eipzig, am 16, Apr P Leipzig s NECLduer O e ustav Harkort, Vo » Hirte, Spez. Dir. Subst. j F. T e, Bevollmächtigter.

Literarishe Anzeigen. Die heilige Familie.

/ - Felsing, on Der Li fe Lol Ruf eisM8 (Origiual im Besige des Grafen von Schönborn.)

Näuná 1838

Me Le! att f è G s auseinandergesett, viel dies Theiluag des:

ntniß gebracht.

69} Uhr, - ; : ne Im Verlage der Nicolaischen Buchhandlung in

Berlin, Brüderstrasse No. 13, ist 80 eben erschienen :

Der Fuciner See, Ein Beitrag zur Kunde Italiens von Dr. G. Kramer. Mit 2 lithogr. Karten. Gr. Mto. Geheftet. 20 sgr.- Von demseiben Verfasser erschien früher in unserm Verlagéê: Ueber den Sty 1 und die Herkunft der be- malten Griechischen Thongefässe. Eine kunstgeschichiliche Abhandlung. Geh. 1 Thlr,

nie

schafts- ., Vormittags 8 Uhr, uchändler - Börse stattfiuden.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

@ 111.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Ihre Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin haben sehr ruhige Nacht

eine

letins weiter ausgegeben werden. *) Berlin, den 20. April 1839. B ekanntmachung. Die mit der Post nach Rußland versandten kommen an den Bestimmungsorten - seßr häufig beschädigt an, weil sie niht mit -einer so festen und )

versehen sind, als es bei der Weite des Transports, bei der

Beschaffenheit der in Rußland gebräuchlichen, auf der Achse | und bet der daselbst bestehen: | Station umgeladen |

ruhenden Postwagen (Tele gen), den Einrichtung, daß die Wagen auf jeder werden müssen, durchaus erforderlich ift.

Pâckereien '

dauerhaften Emballage |

Auf den Wunsch der Kaiserlich Russischen Ober - Post: Be- |

hörde wird daher das Publikum darauf aufmerksam daß die nah Rußland zu versendenden lideste embaflirt werden müssen, und daß Beschädigungen, welche

gemacht,

die mit der Post befdrderten Gegenstände in Rußland êrleiden, | F zerrieben, zerrissen oder zer- |

wenn die Emballage unterweges schlagen wird, von der Kaiserlich Russischen Post - Verwaltung nicht vertreten werden. é Berlin, den 19. April 1839. General- Post - Ame.

Päáckereien auf das So- |

+ rudt, je mehr betrachtet man den | Barrot gesichert.

Das 10te Stuck der Geseß-Sammlung, welches heute auf |

gegeben wird, enthält: unter

Nr. 1996, den andels - Vertrag zwishen Preußen und den Zoll-Vereins-Stagten den andererscits, vom 21. Januar d. J.; und

» 1997. die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 10 April d, J, den Steuersaß des Lumpenzuckers für Siedereien betreffend. Berlin, den 22. April 1839, Debits-Comtoir der Gesez-Sammlung.

Angekommen: Se. Excellen neral der Kavallerie und General - von Warschau.

Der General-Major und Commandeur der öten Kavalle- rie-Brigade, von Wolff, vou Merseburg.

F Abgereist: Se. Durchlaucht der Königl. Hannoversche F General-Major und Präsident des Staats-Rathes, ZSürst Bern- ¡ hard zu Solms-Braunfels, nah Hannever.

der Kaiserl. Russische Ge- djutant, Graf vou Wirt,

Zeitungs-Nachrichten. U d la n bh

&ranfreéelichckch.

Deputirten-Kammer, Sißung vom 15. April. (Nachtrag.) Der Tumult, der si bei Gelegenheit der Zulas- sung des Herrn Dabez erhoben hatte, erkiärt sich dadurch, daß von den vier Secretairen, die das Resultat der Abstim- mungen durch Aufstehen und Sibenbleiben zu beurtheilen

einerseits und den Niederlan- |

| daran; man will Herrn Passy ; ¡Und man hofft, daß einige der gehabt, viel geschlafen und befinden Sich in | einem vollkommen befriedigenden Zustande, weshalb keine Bül- | : Gröblichste, und wir sind überzeugt, von Herrn Passy

E Ee PER R R E Mp E A

haben, drei der Meinung waren, daß Herr Dabez zugelassen |

worden sey, während einer behauptete, die Abstimmung sey abermals zweifelhaft gewesen. Reglement zufolge, nah dem Auéspruche der Majorität der Scecretaire zu rihten hat, war daher vollflommen (n seinem Rechte, als er die Zulassung des Herrn Dabez pro- klamirte. Uebrigens kam die Kammer nach Geschrei und Lärmen wieder zur Besinnung, lungen wurden fortgeseßt, als ob nichts vorgefallen wäre. wurden im Laufe der heutigen Sibung noch mehrere zugelassen, und die Liste der streitigen

s{öôpft.

Si6ung vom lbten. Nach Beseitigung der noch übrigen Wahl - Berichte schritt die Kammer zur geheimen Ah- Präsidenten. Man bemetkte,

stimmung über die Wahl ihres

daß Herr Dupin, gleich nachdem er seine Stimme abgegeben hatte, den Saal und den Palast Bourbon verließ. Bei | bgang der Post war das Resultat des Skrutiniums in Paris noch nicht bekannt.

Paris, 15. April. Wenn in der Regel dadurch, daß man das Resultat einer wichtigen politischen Erdrterung kennt, die vorhergegangenen Details unwichtig und so macht doch die Frage wegen der Präsidentschaft der Kammer in dieser Hinsicht eine Ausnahme, und es scheint uns vielmehr von ganz besonderem Interesse, die Art und Weise zu ten, wie die Haupt-Organe der Coalition furz vor der Wahl der Kammer über die mögliche Erwählung des Herrn Passy dachten. So enthält z. B. heute der Constitutionnel einen Artikel über diesen Gegenstand, den man unmöglich ohne ein

Lächeln über die prahlerische Bestimmtheit, mit welcher derselbe abgefaßt is, wird lesen können. „Die Ueberbleibsel der aal

beobach- |

nd darauf gefallen‘/, sagt das genannte Blatt, „einem Manne hre Stimmen geben zu wollen, der sle beständig und auf ener- gische Weise angegriffen hat, einem Mitgliede der 213, demjenigen, der in der lebten Session der Kandidat der Oppo- fition war, mit einem Worte, Herrn Passy! Es versteht sich, daß man diese Kandidatur vorschlägt, ohne die Einwilligung

*) Dieses Bülletin ging uns gesteru zu spät zu, um noch für all Exemplare der St. Dig. benußt werden zu anca, Bob L das,

Der Präsident, der sich, dem

einstündigem | Und die Verhand- | Es | Deputirte | Wahlen bis auf drei er- |

selbe hier wiederholen,

Berlin, Montag den 22sten April

mm T I O L

| jenes ehrenwerthen Deputirten erhalten zu haben, und daß er

selbst wahrscheinlich seine Stimme dem Kandidaten des- linken Centrums und der linken Seite geben wird. Was liegt aber wider seinen Willen ernennen, Stimmen, die ihm im vergan- genen Jahre zugefallen waren, ín die Falle, die man ihnen legt, gehen werden. Man täuscht sih aber auf das r daß dieses Mandver, selbst laut verurtheilt, durch alle epu Centrums vereitelt werden wird. Kein Einziger von ihnen wird sich dur eine solche Intrigue täuschen lassen, und Herr Passy, durch seine Gegner und wider seinen Willen vorgeschlagen, wird nur ein Votum der Minorität erhalten. Was soll man aber von einer Partei sagen, die zu solchen Mitteln ihre Zuflucht nimmt, was von eine Politik denken, die mit Hülfe solcher Winkelzüge leben will? Wie! Jhr Herren 221, nach einer zu -Euren Gunsten vorgenom- menen Aufiösung seyd Jhr dahiu gekommen, mit' keinem Eurer Namen vortreten zu können, und Euch bei einer etitscheidenden Probe hinter dem Namen eines Eurer beharrlichten Gegner verberges zu mässen? Ihr erklärt Euch für fehr besiegt durch ein solches Mandver; aber seyd fes versichert, daß ihr den Sieg, den ihr um diesen Preis erkaufen wollt, a uf feinen Fall erlangen werdet!“

Paríis, 16. April. uan: „Heute also wird haft beginnen,

Deputirte des linken

In einem hiesigen Blatte liest endlich der Kampf wegen der Präsident- und je näher bder entscheidende ÜUugenblick Triumph des Herrn Odilon Man glaubt allgemein, daß die von den 221 angewendete Taktik, um eine Spaltung im linken Cent rum herbeizuführen, an der Festigkeit sämmtlicher Mitglieder jener Fraction scheitern werde. Es ¡oar zu fürchten, daß der Name des Herrn Passy, der in der lesten Session, mit Hülfe der Opposition, fast die Majorität crlangt hâtte, eine gewisse Anzahl von Stimmen des linken Centrums abwendig machen würde, aber in der gestern Abend bei Herrn Ganneron satt- gehabten Versammlung wurde über die Präsidentenfrage abge- stimmt, und von dén anwesenden 8 Mitgliedern erßielt Herx Passy nur 17 Stimmen. Da bei dieser Gelegenheit Herr Passy persdnlih erklärt hat, daß er fär den Leon, der linken Seíte und des linken Centrums stimmen würde, so ist es wahrscheinlih, daß die 17 Stimmen, sprochen hatten, Herrn Odilon Barrot zufallen werden. AÁn- dererseits sollen die 221 úber das Resultat des Schrittes, den sie bei Herrn Passy gethan haben, um ihm die Präsidentschaft im Namen der vormaligen Majorität anzubieten, nicht sehr erbaut seyn. Herr Passy hat ihnen erwiedert, daß er feine Art von Verpflichtung gegen sie eingehen könne, daß er aver übrigens ihnen auch nieht verbieten könne, ihm ihre Stim- men zu geben. Auf diese Antwort soll die Fraction der 221 beschlossen haben, einen Kandidaten aus ihrer Mitte aufzustellen, und sle werden heute fróh um 9 Uhr eine leßte Versammlung halten, um diese wichtige Frage zur Entscheidung zu bringen. Man erzählt, daß die Herren Guizot und Dupin fast die ganze verflossene Nacht bei dem Marschall Soult zugebracht haben. So eben verbreitet sich das Gerücht, daß Herr Dupin heute frúh bei Herrn Passy ge- wesen scy, um ihn zu bewegen, die Kandidatur anzunehmen, und als Konkurrent des Herrn Odilon Barrot aufzutreten. Ueber das Resultat dieser Unterredung weiß man nichts Be- stimmtes. Zu bemerken ist nux, daß der Temps zu verstehen giebt, Herr Passy scheine geneigt, die linke Seite zu verrathen.

Der König und die ganze Königliche Familie haben sich gegei ein Ußr nah Neuilly begeben , werden aber noch heute Abend in Paris zurúck erwartet.

Die Herren Soult und Broglie blieben heute bis gegen

Mittag bei dem Könige. Man behauptet, daß zwei ministerielle

| Combinationen vorbereitet worden sind, so daß cine derselben,

gleih nach Erledigung der Präsidenten-Frage, bekannt geinacht werden kann.

Die vorzüglichsten Mitglieder des diplomatischen Corps werden sih heute Abend bei dem Englischen Botschafcer ver- sammeln.

Alle legitémistischen Deputirten, mit Auêénahme von dreien, werden, wie es heißt, für die Präsidentschaft des Herrn Odilon Be! stimmen, y

as Journal des Débats unterstüßt heute die Kandi- datur des Herrn Passy durch Gründe der Nothwendigkeit, und giebt auf feine Weise zu verstehen, daß man das von der Opposition gegebene Beispiel einer Coalition bei dieser Gele- gee nachahmen müsse. Es giebt zu, daß ernste Meinungs-

erschiedenheiten und persönliche Reibungen zwischen den 221 *

und den Doctrinairs, so wie z'vischen jener großen Partei und

4 | einem Theile des linken Centrums existirten : i ; uninteressant werden, | h existirten; aber die Ueber

zeugung, daß eine Verständigung unumgänglich nothwendig se músse alle übrigen Rüksichten zum Sch weigeit ian ns eine Vereinigung jener drei Parteien herbeiführen.

Die hiesige Sparkasse hat in der vergangenen Woche an neuen Zuschüssen die Summe von 560 016 Fr. erhalten. Die Rückzahlungen beliefen sih auf 538,000 Fr. Es ist dies seit dem 4. Februar das erste Mal, daf die Summe der Einzah- lungen die der Rüzahlungen wieder übersteigt, worauf si auf eine Verbesserung des Zustandes unter der arbeitenden Klasse schließen läßt:

Ueber Bayonne hat man heute Nachrichten aus Sara- gossa bis zum Iten d. M. erhalten, durch welche das Gerücht von der Einnahme dieser Scadt widerlegt wird.

Die heutige Börse war sehr wenig belebt, da man mit großer Spannung der Entscheidung der Deputirten - Kammer entgegen sah. - E

Großbritanien und Frland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 15. April. Lord John Russell erdffnete seinen

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j stand ¡ diese

die sich fúr ihn ausge- |

1839.

Antrag auf Annahme der von ihm vorgeschlagenen Motion, durch welche die Verwaltung Jerlands vom Unter ause gebilligt werden soll, mit der Erklärung, daß die, da das Oberhaus nur über diesen einen Zweig der ministeriellen Polítik seine Miß- billigung auégesprochen, ‘er es auch nur für nöthig gehalten, sei- nen Antrag hierauf zu beschränken; hätte da egen das Öber- haus auch andere Theile dieser Politik gemißbilligt, so würde er es ebenso fúr seine Pflicht, gehalten haben, in Bezug darauf sich des Vertrauens des Unterhauses zu vergewissern, weil ohne dieses das Ministerium nicht einen Augenblick länger am Ruder bleé- ben fdnnte. Fern davon, Kollisionen mit dem anderen Hause begünsti- gen zu wollen, glaube er doch, das Prinzip der Volks- Repräsentation und die Privilegien der Englischen Gemelaóa geltend machen zu müssen. Das Oberhaus habe das Benchmen der Minister anget(agt und die Frage, wie Jrland regiert werden solle, denen, die sich damit zu beschäftigen hätten, aus den Händen genommen und sie einem Ausschuß von Pairs übertragen, deren bloße Ÿtamen schon den Charakter der Entscheidung voraussehen ließen. „Man vergesse nit,“ sagte der Minister, ,„daß schon der Name des Untrag- ftellers seibjt (des Grafen Roden ) dazu geeignet war, in Jrland er- rathen zu lassen, was man zu tadeln beabsichtige. Ver den Namen des Fahnenträgers sah, konnte über die Farbe der Fahne faum in Zweifel seyn. Nachdem dies geschehen und auf solche Weise

in jolher Absicht geshehen war, wurde die Da wischenkunst des Unterhauses ein gebieterisches Erforderniß. :ntweder die Ansicht des einen oder des anderen Hauses muß gelten. Wo soll nun die leßte Entscheidung und Macht ruhen? Jch glaube, daß die Ansicht des Unterhauses über jedweden Sig: voa größerem Gewicht seyn muß, und daß, wenn Ansicht von der des Oberhauses abweicht, daun der Verfassuna und dem Brauch des Landes gemäß, die Ansicht des Unterhauses die Okerhand behalten muß. Möge also diese Anficht auf die eine oder andere Weise ausgesprochen werden, aber man lasse die Privilegien der Gemeinen nicht schlafen bis zu Ende des Jahres, oder gar bis zum nächsten Jahre, wenn

| die Lords ihre Untersuchung über die Ausübung des Begnadi-

gungareches gegen jeden einzelnen Verbrecher in Kilkenny odex lrmagh beendigt haben erden, sonst würde das Haus all sein Ansehen verlieren.“ Der Minister ging nun weitläuftig in die Kriminal-Statistik FJrlands ein, um zu beweiscn, daß die ge- sellschasilichen Uebel, welche angeblich aus der Art, wie eine liberale Diegierung das Begnadigungsrecht ausgeübt, entsprungen seyn soll- ten, hon lange Jahre vor der Geburt dieser angeklagten Begnadiger vorhanden gewesen , umd ihre Quelle in Umständen hâtten , die den furchtbarsten Kontrast zu mil- den Gesetzen, milder Rechtépflege und milden Regierern bildeten. Er vertheidigte hierauf mit größtem Eifer die Ver- waltung Lord Normanby's, bestritt di

mantown’'s, daß der Charafter j j ï verschlimmert habe, undo erklärte die scheinbare Zunahme der Verbrechen aus größere: Energie, womit man den Verbrechern nachgefors{cht und sie bestraft habe. Das jezige Ministerium, so schloß der Redner, habe sich bemúßt, die Verwaltung „¿rlands auf die dffentliche Meíinung, auf die Zuneigung und den guten Willen des Volkes zu gründen, und wenn es ín Folge jeines deutigen Antrages fallen sollte, so werde es wenige stens das trôstliche Bewußtseyn mit sich nehmen, daß es in dem Bestreben gefallen sey, die Herzen der Unterthanen Jhrer Maj. in ganzen Vereinigten Königreich durch die Bande der Liebe an ein- ander zufnüpfen. Sir R. Þ e el, der hierauf das Wort nahm, um sein bereits mitgetheiltes Amendement zu der ministeriellen Motion vorzuschlagen, erklärte zunächst mit Hinsicht auf die Radikalen, daß er zwar Niemandes Beistand zurückweisen welle, dem fein Amendement durch die Umstände gerechtfertigt erscheine, daß er es jedoch nicht mit Rückíicht auf die Gewinnung des Beistan- des derjenigen, die bei anderen Fragen den von ihm verthei- digten politischen Maßregeln entgegen wäre, abzufassen gesucht habe, sondern allein nah Rücksichten der Billigkeit und Vernunft, wie cs sich in dieser große Krisis gezieme, denn eine große Krisis sey es sicherlich, wenn das Haus aufgefordert werde, ein partielles Ver- trauens-Votum zu Gunsten des jeßigen Ministeriums abzugeben, und wenn man ungerechterweise eine Kollision mit dem anderen Par- lamentshause herbeizuführen suche. Seine Haupt-Einwürfe gegen den ministeriellen Antrag waren : erstens, daßes dem Charakter des Hauses nicht gezieme, abstrakte Beschlüsse in Bezug auf das Benehmen der Regierung anzunehmen, außer in Pa dringen- den Fällen; ein solcher Fall aber sey hier nicht vorhanden, denn das Unterhaus habe selbst eine Motion genehmigt, die der vom Oberhause angenommenen sehr ähnlich sey; zweitens, daß man nicht unndthizer Weise einen Konflikt mit dem Oberhause ver- anlassen müsse. Er führte diese Ansichten nun weitläuftig aus und suchte dabei dem Ministerium mancherleiWidersprüche nachzuweisen. Dann sprach er sich eben so weitläuftig über den Butand Jr- lands aus und tadelte die Nachsicht, welche Lord Normanby gegen die Ruhestdrer gezeigt habe, do ließ er ihm die Gerech- tigkeit widerfahren, daß die von ihm vorgenommenen kirchlichen Ernennungen ihm zur Ehre gereichten. Die unversehrte Auf- rehterhaltung der herrschenden Kirche in Irland erklärte er dann au für die unerläßliche Bedingung, unter welcher allein er sich bereit finden würde, das Staatsruder jemals wieder zu übernehmen. Nachdem sodann der Kanzler der Shagkam- mer das Wort genommen, und in seiner Rede mehrere der von Sir Robert Peel gegen den ministeriellen Antrag aufgestellten Argumente zu entkräften gesucht hatte, wurde die Debatte auf den folgenden Abend vertagt.

London, 16, April. Die wichtige Debatte, welche gestern Abend im Unterhause begonnen hat, dürfte, wie man glaubt, wohl noch zwei Abende fortdauern, ehe es zur Abstimmung tômme. Hätten nicht die Hauptredner, die Führer der beiden

arteien, Lord John Russell und Sir Robert Peel, gestern an gesprochen, so würde sih die Debatte vielleicht (el län- er als dur drei Abende hinziehen. Es uterhause nicht geringe Aufregung; große

errschte a im

olksmassen hatten