wird auf ungefähr 6000 Seelen angeschlagen. Man findet daselbst us öffentliche Bäder, viele Kaffechütten und eine große Judigo-Fa- rif. Das alte Dongola liegt fas in Ruinen und zählt höchstens noch 300 Einwohner. Der trockene Sand ist hier vom Wüstwinde zu sol- cher Höhe aufgebäuft, daß er bo über viele Hüiten hinausragt, die verfallen darunter liegen. Die. Gegend rings umher läßt durchaus feinen Feldbau zu. Das Juteressauteste in der Sandwüste bci Aw- b::fos. sind fossile Bäume, deren cinige über 51 Fuß Höhe und 20 Zoll im Durchmesser haben. i
Kartum am westlichen Ufer des blauen Flufses, 1'/, Meilen von
dessen Mündung in den weißen Fluß, ist der Sit des Gouverneurs, A1s der Vice - König das Land eroberte, war Kartum uur ein Dorf, das sich in Folge der Verbindung mit dem Senuaar in eine bedeu- teude Handelsstadt verwandelte und nun der Hauptmarkt des Skla- venhandels miè dem Seanaar, Abpssinien und Kordofan ifi. Mit Einschluß von 1500 Seldaten uad deren Famülen hat Karium un- gefähr 15000 Einawohuer uud mehrere regelmäßige Straßen, deren S user vou Lebm gebaut sind, der durch die Kraft der Soune die Fchiigfeit von Badstcinen gewinnt. _ Der Bazar ist uach dem Maß- stabe der allgemeinen Dürftigkeit äußerst spärlich versehen. Die Um- gegend bejlcht aus flachen aufgeschwemmtem Sanddoden und ent- bedrt fast aler Vegetation. Nirgends exrblickt das Auge cinen Baum und nur selten dürfiiges Gcstrüyp.
Dic Stadt Sennaar liegt am wesllihen Ufer des Bahrel-Asrek, oder des blauen Mils, defseu Ufer uugesähr #0 Fuß höher als der Fiuß bei ntedrigem Wasferstande if, welcher zur Zeit der Ueber- s{wemwmung 20 Fuß beträgt. Hier wird täglich Marft gehalten, wo die einheimishen Manufakturen, feine Sirodgeflechte, Fliügran-Arbei- teo, Degenkiiugen, Messer u. \. w. feil geboten werden. Sechs Mei- len slidwesilih von der Siadt licgt der Dschcbel Moël, ein 600 Fuß hober und fahler Berg, der nur im Süden einige Bäume bat. Die Bewohner von Sennaar find vou dunfelbrauner Farbe und haben arfallend große weiße Zähne.
Mötigarah hat ein Werft am östlichen Ufex des weißen Nils und liegt ungcfähr 800 Miglien südlich voa Sennaar. Ju der Nähe ist viel Holz. Das bes¿ Bauholz kommt aber aus dem Uleis oder dem Lande der Schellufen, wo jährli 30 Schiffe für Rechnung des Vice-Köntgs gebaut werden.
Et: Obeid, die Hauptsiadt vou Kordofan, bat ungefähr 40,000 Einwohuer, sie liegt isolirt in einer Ebene; die Häuser find mit Aus- nahme derjenigen des Gouverneurs, des Kommandanten und einiger Eurcpäer im Dienste des Vice-Köni2s, mit Stroh gedeckt und haben alle die Gesialt eines Heuschyobers. Die Moschee, das Militair - Hos» pital und das Pulver- Magazin haben ebenfalls cine festere Bauart. Die ia Kordofan stationirenden Truppen werden jährlich nach dex Regenzeit in das südi{ze Gebirgéland zur Sfklavenjagd atgeszit,
Die Bewohner von Kordofan gebören mehreren Siämmen an, vou decn der Gundscharate der zahlreichsie is. Die Männer sind woblge- staltet und beheud; ihre Haut ist dunfelfarbig; die Frauen tragea die feitigen Haare in langen Zöpfen und ihre Kicidung bestcht iu einem Stück Baummwollenzeug, das von den Schultern herunterhängt und um die Lenden bescstigt is. Mänuer und Frauen tragen Siiberzierrath am Haise, und Armbänder, ferner ungeheure Ohrgchönge, schwere Na- senringe und über die Fußfnöchel eiuen silberncu Ring. Das täto- wirie Gesicht ist ganz von parallelen senfrechten Narben durchschnit- ten. Die Weider sind noch außerdem an mehreren Theilen des Kör- pers tätowirt, Sie liebeu leidenschafilih den En welchen sie mit Paufenschlag begleiten. Die Männer blasen eine Art Flöte oder
“ Allge
Bekanntmachungen.
Notbwendiger Verkauf. | Das den Hofbesiger Martin Arend- und Catharina [der küuftig an Renata Haunemaunschen Eheleute zugehörige, in dem [tigte am Orte d Dorfe Leizfau unter der Nr. 7 des Hypothekenbuchs | gelegene Grundstücf, abgeschäßt auf 8837 Tblr. 10 sgr-, [den 12. ufolge der nebst Hypothekenscheine und Bedingungen fü der Regisiratur einzusehenden Tare, soll den 28 Mai 1839 an biefiger Gerichtsstelle verkauft werden. ; Königl, Land- und Stadtgericht zu Danzig.
idudgiaidA JSZü
gewärtigen.
Jauuar
Das Dampfsch Jeden und jeden
Ediktal-Ladung.
Franz vou Peine, Reifeubinder und Schuhmacher {mit Pana und Gütern regelmäßig ab. Die der Fluß - Dampfschifffahrts-Compaguie in Hamburg.
zu London, Franz Ulrich von Peine's am 17. Fanuar 1766 daselbst getaufter Sohu, welcher, dem Durchlauch- tigíeu Hause Braunschweig als Lchumanu verpflichtet, auf mebrere an die Herzogl. Vasallen ergangene offent- lie Aufforderungen seine Lehnspflichten nicht wahr: genommea, auch seit dem Jahre 1826 keine Nachricht Hess, geht von seinem Leben und Aufenthalie gegeben und die|Dienstag Abend
Lehns-Auffünfie uncingefordert gelassen hat, wird auf Kopenhagen jeden
den Antrag des Laudsisfals Schulz zu Wolfenbüttel, |ab. als bestellten Lehnéfitkals, binuen Yahresfri? und spätesiens in dem auf
Den 19 Ta Uak 18420
(Die Ueber
richie zu stellen, widrigenfalls er in Betracht der Um: |2ten B B
slände und feines Aliers für todt erklärt nud dem: |Kinder unter 10 Jahren bezahlen die
zufolge über seine in und um YJerxbeim belegenen | milien geniessen Lebngüter den Rechten gemäß erkannt werden wird.
Zugleich werden Ulle, die aus lehnrechtlichem Grunde | Fracht geladen. Ansprüche an dieselben zu haben meineu, vorgeladen, solche in diesem Xermine bei Strafe des Ausschlusses an- und auszuführen.
Helmstedt, den 19. Ee 1838.
Herzoglih Branuschweig-Lüneburgsches
Kreisgericht. Sallenutien.
in Lübeck 1
Ediftal-Ladung.
Nachdem zu dem Vermögen Carl Friedrich Kibuers, Handelomaunes zu Waldenburg, der Konkurs-*Prozeß erófffuet worden, fo werden Amts wegen alle und jede, bekannte und unbefannte Gläubiger gedachten Klögers, bei Strafe des Auéschlusses von gegenwärtigem Kre, ditwesen, wie auch des Verlusies der Newts-Wohithat
der Wiedereinsezung in den vorigeu Staud, fraft die
amtes in Jena,
466
Schalmey aus Schilf, auch spiclen sie cine Art Lyra mit füuf Sai- ten, die sie Bambardah uenuen. (J. d. Oeft. Lloyd.)
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 20. April.
Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer um Uhr St. M. um Uhr Se. M. 8 Mrg | — 11 »
| 41 [Potsdam |6 Mrg.} 1 |- | 44 Potédam ¡91 » |} [2 n. | 56 Potsdam !121 Nm.| — | 40 Berlin [6 E l Beclin ¡10 Abds. |
¿7 Potsdam |42 » ¿8 Die legte Fahrt von Berliu und die ersie von Potsdam mit Pferden.
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Berlin Berlin Berlin
von
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13 sPotsdam |8 Abds. | | 55
Meteorologische Beobachtung. Morgens NachmitiagéE i Xbenve lad einma!iger 6 Ukr, S 1e. 1 Le, Beobvacbtunga,
1839. j 20. April, | Lufidruck........ 236,21 Par. | 336,36 ‘Par. 336.74‘ par. Queliwärmne 6,9? K, Luftwärme... —+= 3,40 R-|+ 1079 R. 679 N.} Flußwärme 319 R. Zhaupunft i 149. R. !— 09% F4 209% R} Bodenwärme 4,19 R, Dunsisätiigung| 84 pEt. } - 38 pEt. | 68 pCTt. Ausdünstung 0,23‘ Rh, Wetter.....46-00 | heiter, | halbheiîter, Niedersá:{ag 0,010 / Rh, AGind ¿¿e56050000s | W. ¡ WSW, Wärmewechiei 4-11 60 Wolkenzug «5444 ì -—- [| WSW. | +8,19 Tagesmittel: 33644 Par... —+- 6,9 N... 4-0,8 0 R... 63 oCt. WSW.
Au Wale Borsen. Amsterdam, 16 April. Niederl. wirkl. Schuld 341/, 5. 59/0 do. 1015/4,
j | Kanz-Bill. 20'3/, 59, Span, 16. /g« Passìve —.
Ausg. Sch. —. Zinal
Wien, 16. April. 59% Met. 107!/,. 49% 1007/4. 39%, 811?/z2.
z g 21/29/5 59. 19%, 25/4. Bank - Actien 1505!/7. Neue Anl. —.
Königlihe Schauspiele.
Montag, 22. April. Jm Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn, großes Ritter - Schauspiel in 5 Abth., nebst einem Vorspiel in 1 Aufzug, genannt: Das heimliche Gerichr, von H. v. Kleist. 3
In Potsdam: Der Kardinal und der Jesuit, historisches Lusispiel in 4 Abth., von E. Raupach. (Neu einstudirc ) Hierauf: Die Zerstreuten, Posse in 1 Akt, von Koßbebue.
Dienskag, 23. April. Jm Opernhause: Zum erstenmale: Der Brauer von Preston, komische Oper in 3 Abth., nach dem Französishen der Herren Leuven und Brunswick, zur bei- behaltenen Musik von Adam, von dem Freiherrn von Lich- tenstein.
Im Schauspielhause: 1) Sans noms, vaudeville en 1 acte, 2) Prosper et Vincent, vaudeville en 2 actes.
Mittwoch, 24. April. (Am Bußtage.) Jm Opernhause: Die vier Jahreszeiten, Oratorium von J. Haydn; ausgefährt von den Königl. Sängern Herren Bader, Mantius, Bötticher, Fischer, Zschiesh2, den Königl. Sängerinnen, Dlles. Grünbaum, Hedwig Schulze, Lenz, Hussack, Lehmann, so wie von den ubrigen Kdnigl. Sängern und Sängerinnen, den sämmtlichen Mitgliedern der Kdnigl. Kapelle, der Königl. Musikschulen, und dem gesammten Chor- Personale des Königl. Theaters, unter Direction des Königl. Musik - Direktors Herrn Möser.
Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstüßungs - Kasse (Spontini: Fonds) für hülfsbedürftize Theater : Mitglieder be-
ieiner Anzeiger f} [oder eines zu ertheileuden Amts - Bescheids sich zu|
Uebrigens haben auswärtige Glüubiger zur Annahme
Flirstlih Schönburgsches Fustiz - Amt Waldenburg,
Bekanntmach Un (g
Das Dampfschiff „Frédérie VI.“, Capitain P, M. von Travemünde nach Kopenhagen jeden
biermit aufgefordert, sich] dauert 20 — 21, und diejenige von Travemünde nach Kopenhagen 16 — 18 Stunden.) Das Passagegeld Ist ermässigt worden und beträgt in der
anberaumien Termine vor dem unteczeichueten Ge-|1sten Cajüte 6 Species (9 Thlr, Pr. Cour.)
Equipagen und Güter werden ge-en eine billige Nähere Nachricht ertheilt:
in Kiel Herr K. A. Christiani Nachfolger. Lübeck, den 16. April 1839.
Bei dem landwirthschaftlichen Jnstitute
werden die Vorlesungen des nächsien Halbjahres den 27. Mai beginnen. mit der hiesigen Kammerguts-Wirthsch1ft verbundene Lehranstalt wlinscht, wende sich brieflich an den Unter: zeichneten oder an den Adjunkt des akademischen Rent-
Adresse „das landwirthschafillhe Jnstitut betreffend““. Kammergut Zwäzeu bei Jena, im April 1839.
Preuss. Präm. - Sch. —. Poln. - Antwerpe
Neue Anl. 169/, ¿. L i Frankfurt a Oesi&rr. 59/4 Met. 106'/, G. 19% d, 7 16“ 25/1 g. Bank-Áctie Loo»e z11 500 FI. 1337/4. 1333, Präm. - Sch, 713/, G. do. 49/6 663/,. D Span, Anl. D!
Eisenbahn. Actien, Ufer 692 /, G. Bordeaux - Teste —. Köln - Aachen 86 Br,
Zinsl, —
Hamburg Bank - Actien 1490. 1448. Cons« 39/9 925 Alag Schi V S /9)/ do, 39, 21/4. Engl. 243/,. Peru —. Chili
o Holl. Russ, 112. 26.
Paris, 59/7 Rente fin cour. 109. 90. an compt 101. 35, 59% Span. Vort. —.
E I T R 5 RCE E C I L ao L I I X R
sie ergebenden Ladungen Bevollmäch- es Gerichts zu bestellen!
189 Bestallter Rath und Amtmaun, D. H. Pinther.
iff „Leipzig“ gebt wie seither Diensiag von Hamburg Sonnabend von Magdeburg Breton Julius Kühne.
präcise 6 Uhr, und von Kiel nach Sonnabend Abend präci«e 7 Uhr fahrt von Kiel nach Kopenhagen
x à Person, » (57 s Hälfte, und Fa-
eine Moderation.
lerr D. G. Witte,
in Jena
Wer nähere Nachricht über diesr
Herrn Lange, und bemerke auf der
Amtmann Sommer.
lie.
ses, ediftaliter geladen, :
Den 11 Unt 18699. j an hiesiger Amtéstelle zu rechter früher Mae entweder in Person oder durh genugsam legitimicte und infruirte Bevollmächtigte zu erschcinen , ihre bei edahtem Kreditwesen habenden Forderungen zu iiqui- biren und gebübrend zu bescheinigen, darüber mit dem Konfurs- Vertreter und über die Priorität unter sich binnen gefeulicher Frist rechtlich zu verfahren, zu be- schließen und
den: 9, “Er 1839 der Publication eines Prâflusiv-Bescheidcs, sodann aber
den 23. Juli 1839 der Pflegung der Glite und, nah Befinden, der Ad- schließung eines Vergleichs, in dessen Entstchung aber
Pen 80. Jult 1839 j) der Furotulatiou und Versendung der Ukften uach récht- lihem Erfcuutnisse und endlich i
den 27 AUugusi 1879 der Publication des eingegangenen Locations - Urtels
Die Encyclopüädi Von Carswell
Forbes, Marsha Robert Lee,
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von Dr.
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Literarische Anzeigen.
Bei A. W. Hayn (Zimwmerstrasse No. 29) ist 80 eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:
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Den Herreu Kunsiliebhabern. Die Herren Testaments-Erefutoren des weiland Gra feu Leopold Cicognara machen bekannt, daß mit telst freiwilliger Versteigerung die kosibaren Samm lungen vou Niello- Arbeiten und alten Kupferstichen
botea werden. Diese Sammlungen bestehen vorzüglich :
embáäli s{chäybare Stücfe aus allen Schulen.
zügliche Abdrücke; sie entbält die Leistungen mehrerer alten Meister vollständi z; von Marc Antonio sind über 200 Stücke vorhanden. tens in den drei verschiedenen Auflagen der de: rühmten Tarofkarten, welche unter dem Namen von Karten von Mategua bekaunt find, uám: lich die äußerst scltene Original - Auflage; die fast eben fo seltene gleichzeitige Kopie und die wenige Jahre später von Laungenpeider ge- stochene. àtens in einer zahlreihen Sammung der Klas: sisten Ftalieunisczen Chiaroscuri aus dem 16en Fahrhundert. 5iens in einer Sammlung über 1300 — Deut- ser Kupferstiche aus dem 1üen Jahrhunderi der Kunst, worunter etwa 200 voz1 A. Dürer. Die Feilbietung beginnt am 10. Mai 1839 und wird in den uachfolgenden Tagen fortgeseßt. Als besonderer Beauftragter steht derselben Herr Alexander Zanetti, Verfasser des erläuterteu Ca: talogues der Cicognarsczen Sammlungen, vor, wei cher tun den dre vorhergehenden Wochen jede erwünschte Einsicht und Prüfung gewähren und jene Erläute rungen über was immer für einen Gegeustand, di verlangt werden töten, eriheilen wird. Durch beson dere, 1n den Wiener Blättern cinzuschalieade Autüt digungen werden Ort und Stunde, in welchen di: Herren Liebhaber die Sammlungen werden beschen tonnen, angezeigt. Unterdessen zur leichteren Belehrung der Kauflusti- gen ist gesorgt werden, daß besagter Cataiogue, welcher init der großten Sorgfalt verfayt, ein starfec 8° Band mit zwei Tafeln vuter dem Titel: Preiuier Siécle de la Caliographie, Venise 1837, ausmachye, in den vor: ¡üzlichsten Lesezimmern von Wien, Verl:u, München, París, London, Mailand, Florenz, Rom und Neapel zu Jedermanns Einsicht vorfindig seye.
Fu allen Buchhandlungen, zuutas in der Stuhr-
{en zu Berlin, Schloßplay Mr. 2, zu Potsdam Ho-
henweastraße Mr. 4, ist zu haven : :
“ Crusius, Dr. S. G., Noth- und Hülfsbüchlein, 3 Thle. Zehute Auflage. 14 Thir.
Vermuthe man hier nicht einen Rathgeber der ge- wébnlichen Art. Es sind ernste Worte der Erfahrung eines hochgeachteten Arztes, der ein Leiden, das nur zu oft son, selbs unerfannt, unendliches Wehe über einzelne wie liber ganze Familien brachte, zum auf- meifsamen Studium gemacht hat, und welcher von vie- ien, die durch seinen Rath und Beistand auf den Pfad der Tugend und des thatfräftigen Lebens zu- rückgeführt wurden, als Lebensretter hoch verehrt wird,
Montag, 22. April. Oper in 3 Aktea, nah dem Französischen der Herren Leuven und Brunswick, vom Freiherrn von Lichtenstein.
Dienstag, 283. April. Diplomaten. Lustspiel in 2 Akten, von Friedr. Genée. Hier- | Lustspiel in 4 Akten, von r, (Mad. Röhnenkamp: im ersten Stück: Mar- en: Gräfin Morin, als Gastrollen.)
Der Pariser Taugenichts.
quise Montenaro, im ziveit Mittwoch, 24. April.
Jn Vertretung de
Staaten.
1ens in einer Folge von 138 Nieilen ia Silber, welche mit deu Byzautinischen beginnt, und bis zu den lebten in Jtalien verfertigten reicht; sie it die zabireichste În seiner Art, die existirt, und
2iens in ciner Sammlung vou ungefähr 1300 Jta- lieaishen Kupferslichen aus dem ecsien Jahr- hunderte der Kupsferstichkunst, fast lauter vor-
Billets sind im Billet- Verkaufs- Büreau zu haben. — Die Abonnemenis und freien Entreen sind nicht güitig.
Preise der Pläse: Ein Plaß in den Logen des ersten Ranges 1! Rthir. 1c.
Königsstädtisches Theater. Der Brauer von Preston.
Der Eskadron: Chirurg, oder:
Kein Schauspiel.
“des Nedacteurs: We ubel.
Gedrut bei A, W. Hayn.
A E T I E T E
Bra SMUIW E E M O at CIABAN L d E Dan
| Durch alle solide Buch- und Musikhandlungen des : |In- und Auslandes sind zu haben die im Verlage von :|Moritz Westphalin Berlin, Breite Strasse No. 20, :|als rechtmüssiges Verlags-Eigenthum erschienenen ,| beliebten Original-Tänze und Märsche für
welche dieser kfenntnißreiche und ausgezeichnete Lich: | Pianoforte aus haber- hinterlassen hat, in Wien zum Kaufe ange-
Don Quixote von ŸV. Güährich.
l Ouvertüre zu 4 Händen, 124 sgr. Ouver- türe für Pste. allein, 10 sge. Marsch des Gamacho, 5 sgr. Marsch des Don Quixote, 5 sgr. Sancho-Galopp, 74 sgr. Pas de Cinq, 10 sgr. Walzer, 5 sgr. Fest-Marschb, 5 sgr- Arlequin- Galopp und Aragonaise, 9 sgr. Ballabile, 10 sgr. Schnellwalzer, d sgr. Das Ganze in einem Heft: 14 Thlr. Sechs Contre- tänze nach Motiven aus Don Quixote, vom Musik-Direktor Fr. Weiler mit Hinzufügung der Tanztoucen, Pr. 10 sgr. Sämmtliche Aoaetbes sind mit meinem Verlagsstempel versehen, um solche von vignirten Werken uad unrechtmässigen Nachdrücken zu unterscheides, Auf Commers Sammlung von Musterwerken des 17ten und I8ten Jahrhunderts für die Orgel werden noch Subseriptionen bis 24sten d. Mts. angenommen, von wo ab fär bestimmt ge- schlossen wird, da das Weck am 1. Mai versendet wird. Ein vollständtiges Exemplar liegt im Leipzi- ger Börsensaal, so wie hier ln Geschäfts- Lokal, Breite Strasse No. 20.
Bei H iurichs in Leipzig ist fertig geworden und in Berlin ia der E nslinschea Buchhandlung (F. Mü l- ler), Breite Straße Nr. 23, auch bei Mittler 2c- u baben:
? Srein's, Dr. C. G, D., fleine Geograpbie für den Schul- und Handgebrauch, Map den neueren Ansichten umgearbeitet vom Prof. Dr. Ferd. Hörschelmann in Berlin. Ein- undzwanzigste, rehtmnäßige Auflage. beitet vou Dr. K. Theod. Wagner, ordenil. Lehrer der Geographie u. Geschichte a1 der Real- schule zu Leipzig 2c. Gr. 8vo. (235 Bogen.) 1839. 2 Thlr. A :
Auch in dieser neuesten Gestalt wird Stein's kleine Geographie als bequemes Handbuch zuut Nachschlagen! und als das reichhalligste aller in Schulen gebrauch- ten geographischen Lebrblicher erfunden werden. Es ist mit den nenesten Bereicherungen der Wissenschaft: und deu politischen Veränderungen der Gegenwart im Einklang gebracht und durch geeignete E1urichtung des Druckes, troy vielfältiger Veränderungen und Zusäße, der äußere Umfang erhalten worden.
Steisn's, Dr. C. G. D., Maturgesch'chte für Schu- len. Mit besonderer Hinsicht auf Geographie und Technologie. Vierte umgearb. u. verm. Aufl. von Vr, Ferd. Renter. Mit 2“ Kupfertafela. Gr. 8vo. 1839, # Thle. G
X} vorzüglich für Gewerbs-, Real - und Bürger- s{hulen allgemein zu empfehlen, und die Fortschritte und neuen Entdeckungen in der Wissenschaft siad jegt mög» ¡chst flar und vollständig darin entwickelt. 5
Virgilii Opera «E optt. libr, fidem edid. perpetua et alior. et sua adnot. illustr. adque Indicem rer, locupletiss. adiec. A. Forbiger. I Partes. (106 B. kompress.. Gr. 8vo.) 1837 — 1839, 4 Thir. 10 sgr. (
Wir freuen uns, biermit die Vollendung diesger viel- begehrten, böchst vollständigen und preiswürdigen Hand. Ausgabe anzeigen zu können,
'
Komische Musik von Die
Bear.
¡2
All Serte
reußische Stiats-Zeil
A 112.
L L R D E L-L
Berlin, Dienstag den 23sen April
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben dem Beneral-Major von
Koschkull, Kommandanten zu Königsberg, den Rothen Adler- | Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub, so wie dem Regierungs: | Orden |
Rath Dr. von Heyden zu Breslau den Rothen Adier vierter Klasse zu verleihen geruht.
Des Königs Majestät haben den seitherigen Ober - Regie- | rungs Rath und Abtheilungs-Dirigenten beim Regierungs-Kol- |
Regierung !
legium zu Köslin, Braun, zum Präsidenten der in Gumbinnen Allergnädigst zu ernennen geruht. Sée.
Und dem Konsistorial: Secretair Elsner daselbst den Charakter
als Hofrath Allergnädigst beizulegen, auch die desfallsigen Pa- |
tente Allerhôchste'genhändig zu volizichen gerußt. Abgereist:
nah Neu-Streliß.
Zeitungs-Nachrichten. A W881 anb:
Fir: ant bioii i
Sa 17. April. Die gestern erfolgte Abstimmung in der Deputirten-Kammer, durch welche Herr Passy zum Prä- denten ernannt worden ist, beschästigt natürlih heute sämmt- liche Journale ganz auëschließlich, und Freude, Schmerz, Aer- ger, hin und wieder auch Jronie drücken sich in der verschie- densten Färbung je nah der Partei, der das Blatt angehört, aus. Jn der lebten Versammlung, welche die Deputirten des
| twerden.
Majestär der König haben dem Konsiskorial-Secretair j Düring in Königsberg das Prädikat eines Rechnungs: Raths |
De. Durchlaucht der General Lieutenant und | Gouverneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen, |
Jacqueminotschen Vereins gestern fcühß um 9 Uhr hielten, ward folgender Beschluß gefaßt, der den Sinn erklärt, in welchem das Centrum die Wahl des Herrn Passy betrachtet wissen will: ¿Die versammelten Deputirten, getreu dem System der persdn- lihen Uneigennüßigkeic und einzig auf das Wohl des Landes -bedacht, berücksihtigend, daß die Umstände eine Kundgebung - der Verschmelzung und der Majorität in der Kammer nothwendig machen, außerdem berúcksichtigend, daß eine Verbindung zwischen den beiden liberalen und conservativen Centris die cinzige Combination ist, die einem künftigen Kabinet Autsicht auf Festigkeit und Dauer verleiht, haben beschlossen, ihre Stimmen dem Herrn Passy zu geben. Die Versamw lung hat beschlossen, daß sie fortfahren werde zu bestehen, und daß, wenn die Hoffnungen, die sie auf die Bil- dung eines Kabinets in diesem Sinne gründet, nicht in Er- súllung gehen sollten, sie von Neuem berathschlagen, und die- jenige Haltung einnehmen werde, die ihrer Würde und dem Interesse des Landes geziemt.“/ — Aus diesem Gesichté punkte bespricht auch das Journal des Débats das gestrige Ereig- niß. Die Sprache dieses Blattes is bei dieser Gelegenheit außerordentlich gemessen und würdig. Es betrachtet es als ein Glück für Frankreich, daß die Kandidatur des Herrn Odiloh Barrot gescheitert sey, ohne indeß in der Ecnennung des Herrn Passy einen Sieg der vormaligen Majorität zu erblicken. Im Gegentheil , es ráumt ein, daß die Kandidatur des Herrn Pessy von Seiten der 221 ein Zugeständniß gewesen scy; es räumt ein, daß die êffentlicheŸ Meinung dem Centrum geboten habe, etwas nachzugeben, und# sich dem gemäßigsten seiner Gegner zu nähern. Alle gemäßig-F ten Fractionen der Kammer hätten sih vereinigt, um den koa-F
lisirten extremen Parteien die Spihe zu bieten. 4
lungen und die Freunde der Ruhe und Ordnung dürften iht L I e G : Á Cal S Qi Fs E immer noch Glúck zu einem solhen Risultate wünschen. Jebt
müsse man aber auch ohne die mindeste Zôgerung zur Bildung F eines Kabinets schreiten, welhes in dem von der Kammer angedeuteten Sinne zusammengeseßt sey. Es scheine in der That, meint ein andetes als ob nunmehr Alles vorbereitet s, um längstens binnen 48 Siuuden ein neucs Kabinet zujammen zu setzen. 5
Gestern, gleich nach der Sißzung der Kammer, habe sich Herr F
Marschall Souic begeben, und sey mit diesem in die Tuilerieen aceill. Man glaube, das Kabinet werde auf fol- ende Weise zusammengeseßt werden: Der Marschall Soult Tonseils: Prásident und Kriegs-Minister; der Herzog von Bro- glie Minister der auswärtigen Angelegenheiten; Herr Hu- mann Finanz - Minister; Herr Dupin Großsiegelbewahrer; Ga Guizot Minister des Jnnern, Herr Duchatel Handeis- inister; Herr Sauzet oder Herr Teste Minister des öffent- lichen Unterrichts und der Admiral Jacob See- Minister. Was die Oppositions-Journale zu der Ernennung des Herrn Passy sagen würden, ließ sich mir großer Sicherheit vorausbestimmen. Sie finden nicht den mindesten Trost darin, daß Herr Passy früher einer der Jhrigen war, und seit Jah- ren von ihnen das Zeugniß eines rechtlichen, gemäßigten und liberalen Mannes erhalten har. Sie beruhigen si{ch nicht bei dem Gedanken, daß doch am Ende ein Schritt, wenn auch aller- dings nur ein sehr \{chüchterner, gegen die linke Seite hin ethan worden ist. Nein! sie stürmen, als ob das Aergste ge- chehen sey, und als ob die gemäßigten Gesinnungen , die bei dieser Wahl vorgewaltet haben, nothwendig zur Anarchie und zum Verderben führen müssen. Wenn man dem National glauben darf, so hätten sich sogar gestern gleich eine große An- zahl von Deputirten zu dem heroischen Entschlusse verbündet, das Hotel des Präsidenten nicht zu betreten, so lange Herr Passy im Amte sey. Herr Passy wird sich indeß wahrschein-
Dupin zum
eiuer ohnehin so leiht zu versherzäden Pepularität seinem Lande den wahrhaften Dienst geleiste hat, cine Kr-sis zu be- ließen, die nachgerade anfing, für unentwirrbar gchalien zu
Ein ministerielles Journal versichert, daß die vor- malige Majorität Bedingungen an de Ernennung des Herrn Passy geknúpst have, und daß dies Bedingungen von dem ehrenwerthen Deputirten angenoinmei worden seyen. Die vous dem Herrn Passy eingegangene Verflichtung sol darin beste: hen, daß er si anheischig gemacht habe, sâr Herrn Cunin- Gridaine zu slimmen, salls dur sein Cintritt in das Mini
sterium der Präfidentenstuhl erledigt bürde.
íIn der heutigen Sigung der Deputirten-Kammer
bis zuin Abgange der Post, das Skrutinium über dic
Präsidenten noch nit beendigt.
Die Presse erwähnt des Gerügts, daß Hetr Dupin zur
Würde eines Pairs von Frankreich eseben werden solle.
Aus nachstehender Zusammenstellung ergiebt sich die Zahl
der Stimmen , die Herr Odilon Barxot bei den verschicdenén
Abstimmungen der Kammer über die Püisidentenwahl erhalten hat.
Für die Tâsideüt Für die Vice-
schaf’: Präsidentschaft :
A Is L LIME: 119 Stimmen. Novbr. 1832 » TA »
Dezbr. 1833 9 62
August 1834 i »
Am 30. Dezbr. 1835 z »
Am 29. Dezbr. 1836 p
eenaeh »
D
An X, Am 22. A 24. D Am 8. Sf » 54 s 69 » Am 27. Dezbr. 1837 142 » Am 21. Dezbr. 1838 169 » Am 16. April 1839 » — »
Es heißt, die interimistishen Minister œrden der Kam- mer, gleih nachdem dieselbe sich koustituirt hat, den Geseb.Snt- wurf, in Betreff der Eisenbahnen vorlegen, ohne hie Bildung eines neuen Kabinets abzuwarten Den Ministern des 15. April ist daran gelegen, daß man wisse, daß dieser Gese - Ent- wurf von ihnen vorbereitet worden is und sie haben ihre in- terimfstisc)ven Nachfolger beauftragt, denselben der Kammer vor- zulegen, bevor cin neues Kabinet fich seiner bemächtigen könne.
Das Finanz - Minisierium perd}sentlicht die Uebersicht der indirekten Einnahmen während der drei ersten Monate dieses Jahres, verglichen mir den drei ersten Monaten der Jahre 1838 und 1837. — Im Jahre 1837 betiug die Einnahme durch die indirekten Steuern 143,716,000 Fr.; im Jahre 1838 betrug dieselbe 147,687,000 Fr. und ist in diesem Jahre auf 152,493,000 Fr. gestiegen. Die Vermehrung is hauptsächlich dem inländischen Taback und Zucker zu verdanken. Diese neue Steuer hat in den 3 ersten Monaten d. J. 1,262,000 Fr. eingetragen. Es sind aber nur die beiden ersten Monate dieses Jahres, die im Vergleich zum Jahre 1838 eine Vermehrung ergeben haben, denn im Monat März betrugen die Einnahmen 1,561,000 Fr. weniger als in demselben Monate- des vorigen Jahres.
Hussein Chan, von dem Schach von Persien mit einer Sendung an die Königin von England beauftragt, is gestern in Paris angekommen. Er wird einige Tage hier verweilen.
Börse vom 17. April. Die Ernennung des Herrn Passy hat einen günstigen Eindruck auf die Course der Renten ge- macht, indem man nun mit Bestimmtheit der Bildung eines definitiven Ministeriums entgegensieht. Es hieß, daß die des- fallsigen Ordonnanzen in dem Moniteur vom Sonnabend den 20sten d. M. erscheinen würden.
— — Paris, 14. April. Das neue Ministerium und die
Dies sey ge: F
i Kammer aufzulösen! V. 5 F lamentarishes Ministerium? Warum nicht dann, als sich das hiesiges Blatt, F Land noch bestimmter ausgesprochen haite? Warum verlängert
| man den Zustand des Unbehagens, der Besorgniß, der Hemmung
S liche ‘Pláne !‘“ T die Hâlste von dem, was man noch weiteres von den verschie- Fdenartigen Standpunkten und Ansichten aus hört. Aber alles dies
lich mit dem Gedanken zu trösten wissen, daß er guf Kosten
Folgen der langen Ministerial-Krisis liefern nur zu erwünschten Stoff der ewigen Oppositionen, dem bdsen „„Geist,. der stets ver- neint‘“’. Wer die Dinge umzudrehen versteht oder beschränkt genug is, nur alles so zu nehmen, wie es äußerlich erscheint und nicht die wahren Gründe übler Folgen einsieht, der hat allerdings jeßt Anlaß genug gegen die Regierung, vielfache und shwere Anklage zu erheben; nur Schade, daß die Vorwürfe auf die Häupter der Opposition chwer zurückfallen. Jene Ehr- lichen oder Scharfsichtigen rufen: „Welcher Fehler war es, die Warum wählte man nicht gleich ein par-
der Bewerbthätigkeit durch dies provisorische Ministerium? Das * is entweder Ungeschik, oder es verbergen sich dahinter gefähr- Das is freilich viel auf einmal und noch nit
ließt aus andern Quellen, und vorzugsweise aus einer. Svchen Livir diese cine auf und folgen wir ihrem Laufe. Sie ijt nicht so schwer Hu finden, wie die des Nils; zu Ueberschwemmungen aber würde sie ühren, wie diese, wenn gleich nicht zu so heilbringenden. Es ist dies der demokratische Geist, der die constitutionnelle KönigLmachr angreift , dieses einzig Feste inmitten des Meeres der Leidenschaften und tausendfältiger Jnteressen, die es umwo- gen, und wo die Parteien sich als Wellen und Brandungen hervorheben und toben. Der Mittelpunkt der ganzen Bewe- gung ist, wie sehr es auch Manche leugnen wollen, oder wirk- lich sich darüber täuschen, die Forderung, daß der König sich alles Cinflusses, aller Regierung begeben solle, wodur er die Charte, die er beschworen, in Wahrheit verleben und Frankreich der Anarchie wieder preisgeben würde. Das Traumbild, als kfônne cine Wahlkammer, aus Elementen erbaut und auf einer Basis, wie die hiesige, eine kompakte Majorität in sich bilden, und diese mit aller Gerechtigkeit und mit voller Zufriedenheit des Landes, die Regierungs Geschäfte durch die von ihr bezeichneten und, etwa des theatralishen Gepränges wegen, von einem Kö- nige ernannten Minister besorgen lassen; — diese neue, und wie man meint, durch die Weisheit der Gegenwart verbesserte Auflage der ersten Französischen Revolution : — welchen Ei fah-
renern und das Wesen der Dinge Begreifenden wird dies noch
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die Unwissenheit, die poetische Gut- wer eine Rolle in einem solchen
glaubt noch an die Möglich- bei der Kundgebung des Wil-
täuschen? Nur die Jugend, müthigkeit und vor allem, Drama üternehmen möchte, feit seiner Realität. Wenn nun ; l lens der Coalition fein Zweifel darüber war, was ste cigentlic} wollte; wenn das Ministerium nit bicß der Personen odec einzelner Fragen wegen , sondern in Wahrheit im Seiste diescs neuen Systems gebildet werden follte y to fonnte natürlich der König dem nit nachgeben. y Und hätte er es selbst gewollt, so war nict abzuschen, wie ein solches Mi- nisterium in dieser Kammer möglich seyn sollte. Nähe man auch das Unglaudbliche an, daß Legitimisten und Republikaner, das linke Centrum und die Doctrinairs, cinträchtig mit irgend €l- nem aus der Coalition hervorgegangenen Ministerium gestierwk hätten, so würde ihm dadur doc feine Majorität crwachjen \eyn. Das Ministerium vom !s. April hatte cine Ma- jorität , und dennöoch fonnte die Verwal:ung mit dicser nit kräftig und gedcihlich zu leiten gehoffe werden. Sie war theils zu shwach, o daß von dem Zufalle des Auceódlebens weniger Mitglieder die Entscheidung der wichtigsten Fragen abgehangen hâtte; sle war zu leidenshafrlih aufgeregt, die Parteien hatten sich zu rof erklärt, zu schr und bestimmt sich dadurch gebun- den, als daß eine andere, als eine durchgängig unbedingte, {y- stematische Opposition erwartet werden durfte. E war aljo nicht auf wirkliche Berathung, Verständigung, sondern uur auf Streit und Verwirrung zu rechnen. Vou der alten Kal? mer ließ sich demnach überall nichts Heilsames absehetri, eine neue dagegen gab besseren Hoffnungen Raum. Es stand ¿U erwarten, daß die letten Vorgänge tas Land über die Folgen aufgeklärt haben würden, welche die Bestrebungen der Coalition nach sih ziehen müßten; daß fich in den neuen Deputirten eine ardßere Anzahl von loyalen, leidenschaftlosen Männern um dén Thron sammeln möchte, die ihn als den einzig festen Kern erkennten, um den sch Alle zu vereinen hätten, die es mit iße dem Vaterlande wahrhaft gut meinten; daß nur“ auf seinem Banner die Worte: Ordnung, Friede und Freiheit cine Wahrheit seyen; daß die Freiheit und die Ehre aber, welche die Coalition gefährdet glaubte und retten wollte, nur die Anarchie und den Krieg gebären könnten. Somit ergab sich, daß, wenn das alte Ministerium mit dieser zwiespaltigen auf- geregten Kammer sich nicht verständigen konnte, und wenn ebein so wenig ein anderes Ministerium dius vermochte, die Kammer sich selbst ihre Auflösung bereitet und diese unvermeidlich ge- macht habe. Die neu gewshlte Kammer erfüllte diz gehegten Erwartungen jedoch auch nicht. Di? Männer der vorigen wa- ren meist in dieselbe zurückgekehrt, und die Coalition erhielt sogar das Uebergewicht, indem alle die bekannten Mittel der Aufregung durch dieselbe ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. Verfassungëmäßig biieb nun nichts übrig als bald ein Ministe- rium im Sinne diefer Kammer zu bilden, die aber freilich in voller Bestimmtheit sich noch nicht ausgesprochen hatte. Die Frage war also zunächst: aus welchen Elementen? Kein Zweifel schien anfangs, daß Herr Thiers, der beredte Verfasser der Geschichte der Franzdsiihen Revolution, — die Jedermann jelzt eifrig studirt, — der Mittelpunkt seyn músse, ja, nah Vielen, die einzige Möglichkeit wäre. Aber es bedurfte noch mebrerer Personen, und das schien eine Unmöglichkeit, daß eine Coali- tion so heterogener Natur, die zum Angriff und zum Zerstö- ren ganz brauchbar sih erwiesen hatt2, nun zum Aufbauen sich verständigen und einträchtig witken werde. Der erste Ver- such bewies dies sofort! Alles, was der König einräumen konnte, gab er der neuen Combination hin, und ein gefeier- ter Krieger lieh ihr den Glanz seines Namens. Ueber allge- meine Prinzipien schien man sich verständigt zu haben, es fehlte nur noch die Unterzeichnung der Ernennungs- Ordonans- zen, als bei der ersten Probe ciner náheren Erôrterung einzel- ner besonderer Punkte das mühsam errichtete Gebäude schon zusam- menbrach. Jedes aus den Reihen der Coalition zu bildende Ministe- rium unterliegtaber jeßt einem shlimmen Dilemma: Eutweder muß es, aus mehreren Parteien derselben gebildet, viclfarbig werden, und dann ist ihm innerlich keine Dauer zu verheißen; eder es wird aus verträglichern Elementen einer Partci zusammenge- sucht; diesen fehlt dann aber doch immer, und wären sie auch aus den zahlreichsten genommen, die Sicherheit eincr Majo! ität. Daß Niemanden mehr daran gelegen syn konnte, als dem Kd- nige, ein Ministerium zu Stande zu bringen, das begreift sich leicht, wenn man bedenkt, welche Last ihm aus den unaufhd: lichen Unterhandlungen erwachsen muß, und wie viélfach er da- bei betheiligt ist; wie dieser lähmende Zustand den Regierungs- Geschäften und dem Wohle des Ganzen nachtheilig #5 erweist Daher hatte der Kdnig, mit Vergessen aller pe!\3lichen Verle6ungen, jede nur denkbare Combination eit Mis nisteriums durchversuht, und als die Unmöglichkeit sich here aus stellte, damit zum Ziele zu gelangen, wurden die Kams- mern zusammenberufen. JZhre Erlsfnung war schon cinmal hinauégeshoben worden; zum zweiten Male wäre es cbén so
bedenklich als nußlos gewesen. Sie konnten viefinchr jet
dazu mit brauchbar erscheinen dur ihre indirckte Mitwirkung,
die Lösung der Aufgaben zu fdrderi. Das Land und die
Kammern selbst mochten sich nun überzeugen, was hier möglich
und was unmöglich sey. Vor diese neue Kammer zu treten,
würde aber Niemand dem ausgeschiedenen Ministerium zuges
muthet haben; ein neues definitives war nicht zu S zu
bringen gewesen; also blieb nur der freilich ungewöhnliche Aus-
weg eines provisorischen. Daß auch hierüber der Lärm loës
brechen werde, daß nah gewöhnlicher Atl ohne Rücksicht auf
die unverneidlihen Umstände Jeder dieses Und jenes aufgreis
fen und eben so hart als unbiliig sh ergießen wei de, war wes „ nigstens nicht neu. Die edle Sclbsiverleugnung der Männcrx,
welche diese undankbare Stellung übernemmen hatten, entging
niche den bittersten Schmähungen aller Art. Dann hâtie
der König auh wieder kein seolhes, sondern ein de:
finitives bilden sollen; wenn es auch nicht n.dglich
war, er härte es aber dennoch thun müssen, und er nur sey das